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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189507285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18950728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18950728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-07
- Tag1895-07-28
- Monat1895-07
- Jahr1895
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1895
- Autor
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Bezugs-Preis hi der Hauptexpedittou oder den im Stadt« bezirk und de« Vororten errichteten Au«, gavestellt» ab geholt: vierteljährlich ^14.50, bet zweimaliger tägNcher Zustellung in« Hau« 5.50. Durch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: viertchäbrlich ^4 S.—. Direkte tägliche Krruzbandsendung im« Ausland: monatlich 7.50. elWger und TageM Le-artton «»- Erpe-Mou: Johannesgaffe 8. Die« geöffnet von Filiale«: Otto Kie««« Sortim. (Alfre» Ha»,). Universitättstraße 1, Loni» Lösche, «atharlnenstr. Ich pari. und König-Platz7. Anzeiger. DrganfSr Politik,Localgeschichte,Kandels-undGeschaftsverkchr. Anzeigeu-Preis die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Reklamen unter dem RedactionSstrich (4ga- spalten) öO^z, vor den Familiennachrichten (6 gespalten) 40^. Gröbere Schriften laut unserem Preis- verzeichnib. Tabellarischer und Ziffernsatz nach höherrm Tarif. Ertrag Beilagen (gefalzt), nur mit der Morgen »Ausgabe, ohne Postbesördrrnna ^l KO.—, mit Postbeförderung 70,-x ^«»ahmeschluß für Anzeige«: (nur Wochentags) Abend-AuSgabe: Vormittag- 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittag« 4Uhr. Lei den Filialen und Annahmestelle« je ein» halbe Stunde früher. Anzeige» sind stets an die Expedition zu richten. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig. ^- 362. Sonntag den 28. Juli 1895. 89. Jahrgang. Die nächste Nummer erscheint am Montag Abend. Anzeige» für diese Nummer, welche in erweitertem Umfange ausgegeben wird, werden ' Amtliche Bekanntmachungen. Ausruf. Nachdem die Vorbereitungen für die im Jahr 1897 hier abznhaltcnde SiMch-WriiMe Industrie- und Gennbe-Ausstellimg so wett vorgerückt find, Satz das Zustandekommen des geplanten Werks in einer der Stadt Leipzig würdigen und das Erwerbsleben des AnSstellungSgcbtetS fördernden Weise durchaus gesichert erscheint, erachtet es die Unterzeichnete Handelskammer für ihre Pflicht, dieAngehörigcn deSKammer- bezirks auch ihrerseits ans die ihnen gebotene Gelegenheit zur Vorführung ihrer Erzeugnisse hinzuweisen und zur Be nutzung derselben anfzusordern. Mit Rücksicht auf die im Jahre 1896 in Berlin stattfindende Industrie- und Ge werbe-Ausstellung ist es für die in Sachsen, Thüringen und den angrenzenden Gebieten vertretenen Industrie- und GewcrbS- Zweige dringendes Bedürfnis, im Rahmen einer Ausstellung rbcnfallScinenNebcrbltcküber ihre Entwicklung und Leistungs fähigkeit gewähren zu können. Wie nach den bereits eingegangcncn Anmeldungen angenommen werden darf, datz die Industriellen und Gcwcrbtrcibenden des weiteren AuSstellnngSgcbietS von der ihnen hierzu durch die Leipziger Ausstellung 1897 gegebenen Gelegenheit in grosser Zahl Gebrauch machen werden, so hoffen wir bestimmt, datz insbesondere auch die Industriellen unseres Bezirks in ihrem eigensten Interesse sich an der Ausstellung bctheiltgen sowie auch sonst das für Handel und Industrie des KammcrbeztrkS bedeutsame Werk in jeder Weise fördern werden. Im Hinblick auf die endliche Besserung der allgemeinen geschäftlichen Lage, deren Anfänge in letzter Zeit in ver schiedenen Anzeichen zu Tage getreten find, nnd von der nnr zu wünschen wäre, datz sic von Dauer sein möge, darf die Erfüllung dieser Hoffnung wohl mit Bestimmtheit er wartet werden. Tenn auf das Gelingen Ser Ausstellnng nnd ihren Nutzen für die AnSsteller kann cs nur von günstigstem Einflntz sein, wenn sic in eine Periode des wtrthschastltchen Aufschwungs fällt. Leipzig, den 2«. Juli 189». Die Handelskammer. A. Thteme, Vorsitzender, vr. Pohle, S. Bekanntmachung. Verloren gegangen sind die Arbeitsbücher der Arbettsburschen Hermann Friedrich Scheibe, geb. 27./10. 78 in Leipzig (das. 3644/1893) und Lothar Waldemar Alfred Triebe, geb. 18./12. 76 in Leipzig (das. 18017/1892); der Arbeiter Louis Max Böhme, geb. 4./I0. 77 in Lindenau (Leipzig 19l01/l892) und Carl Friedrich Reinhold Müller, geb. 24./2. 76 in Krastsdorf (Leipzig 11512/1892); des Laufburschen August Hermann Drentze, geb. 31./5. 80 in Gröningen (das. 1893); der Arbeiterin Lina Louise Fischer» geb. 29V1Ü. 76 in Lindenau (Leipzig 3367/1895); des Klempnergesellen Karl Rudolf Böhmer, geb. 1I./8. 76 in Apolda (Apolda 1892); des Steinmetziehrlings Richard Reinhold Georg Oscar Kretzschmar, geb. 8./1. 75 in Reudnitz (Leipzig 12228/1892); des Bnchbindergehilsen Max Otto Lorenz, geb. 25./1. 77 in Thon» bcra (Leipzig 16355/1892) und des Bäckergesellen Karl Hermann Füller, geb. 1./5. 78 in Donndorf (Wiehe 1892). Wir bitten, diese Arbeitsbücher im Auffindungsfalle Naschmarkt 2, Erdgeschoß, abzuliefern. Leipzig, am 25. Juli 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Fuchs, D. Feldverpachtung. Die folgenden, dem Johannishospitale gehörigen Grundstücke als u. 5 Acker 82 l--R. --- 2 da 9l,85 u Flächengehalt, Theil der Parzelle Nr. 154 des Flurbuchs für Leipzig-Thonberg, an der Reitzenhainer Straße gelegen, 1>. 232 (D-R. --- 42,8 a Flächengehalt, Parzelle Nr. 138 des Flurbuchs für Leipzig-Anger, am Crottendors^stötteritzrr Wege gelegen, sollen Sonnabend, den 3. August dieses Jahres, Vormittags 11 Uhr auf dem Rathhause, 1. Obergeschoß, Zimmer Nr. 8, an den Meist bietenden auf 6 Jahre vom 1. Oktober dsS. bez. 1. Januar k. I ab verpachtet werden. Die Versteigerung-- und Berpachtungsbedingungen sowie zwe Situationspläne liegen auf dem RathhauSsaale zur Einsichtnahme auS Leipzig, den 18. Juli 1895. Id 1236. 1238. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Wagner Königliche KlMMeme mö AnstgeniMchille zu Leipzig. Kgm» der Mir» ii« Wnlttscmktt -/m,«>>«- Die Anstalt vermittelt die Ausbildung ihrer Schüler für das und für das «unstgcwerbe. Tl«I>» magren: Fachabtheilung für architektonische Aunstgcwcrbc. Darstellende Geometrie, architektonische Formen-, Gesäßformrn» und Stillehre: Architekt Lamprecht. Ornamentik und Ent werfen malerischer Dekorationen: Prof. Weichardt, Architekt. Perspective undSchattenconstruction: Prof. Viehwcger, Architekt, v. Fachabthcilung für Bildhauerei. Ornamentmodellireu, figürliches Modrlliren nach dem Leben und Ciseliren von Gußarbeiten, verbunden mit Ausführung selbstständiger Werke plastischer Kunst und des KunstgewerbeS: Prof, zur Straßen. Fachabthetlung für Zeichnen nnd Malen. Zeichnen nach graphischen Vorlagen: Prof. Seifert, Prof. Mohn nnd Lehrer Klepzig. Zeichnen nach Gyps, anatomischen Präparaten, Naturabgüssen und Antiken: Prof. Dietrich und Prof. Winterstein. Buchornamentik, Entwerfen für künst lerische Buchausstattung, für Diplome, Placate re.: Prof. Anmeldungen vom 16. bis mit 21. September u. e. Nachm, von 4—5 Uhr erbeten Leipzig, am 8. Juli 1895. und Porzellanmalen. Prof. H l Berthold. 'nack der^ Natur CompositionSübungen und Ausführung LLK« v PhAmÄanischc Vervielfältig..»»-- und Druckverfahren: vr. vbil. Aarland. Französisch und Englisch: vr^v^. Btthme. vr^wech Lang». Thier- und Pflanzenkunde: vr. pbil. Zürn. Regulative kust-nft-i. vr Rtvper. Stockholz-Verkauf. Im Connewitzer Revier sollen ca. 299 klar gemachte Wurzel- Haufe» ä Haufen 3 aus freier Hand abgegeben werden. Käufer wollen sich deshalb an den Revierverwalter Herrn Förster Zacharias in Leipzig - Connewitz, Brandstraße Nr. 56, I. Geschoß, wenden. Anfuhre und Abtragen des HolzeS kann auf Kosten der Käufer besorgt werden. Leipzig, am 26. Juli 1895. Des Raths Forstdeputatia«. Bekanntmachung. Nachdem die Lieferung der Stein- und Braunkohlen für den Bedarf der städtischen Volksschulen während der Heizperiode 1895/96 vergeben worden ist, werden dir nicht berücksichtigten Bewerber Ihrer Angebote hiermit entlassen. Leipzig, am 13. Juli 1895. Der SchulauSschlfh der Stadt Leipzig. Walter. Freiwillige Versteigerung. Das in Leipzig an der Hohen Straße Nr. 18 gelegene, auf Fol. 1589 des Grund» und Hypothekenbuchs für die Stabt Leipzig eingetragene Eckgrundstück, ferner die in Leipzig an der Elisenstraße Nr. 19/81 gelegenen, auf Fol. 1825 des Grund- und Hypotheken buchs für die Stadt Leipzig eingetragenen HauSgrundstücke, inS- gesammt den Loth-Müller'schen Erben gehörig, sollen erbtheilungs» halber durch das Unterzeichnete Gericht öffentlich an den Meist- bietenden versteigert werden und ist deshalb der 12. August 189», Vormittags 19 Uhr als Versteigerungstermin anberaumt worden. Die Versteigerung findet an Unterzeichneter GrrichtSstrlle, Zimmer 88, statt, woselbst auch die Versteigerungsbcdingungen ringefehcn werden können. Leipzig, den 22. Juli 1895. König!. Amtsgericht, Abtheilnng V, 3. Nehrhoff v. Holderberg. Häußler. Anmeldung zum Anschluß an die Stadt- Fernfprecheinnchtung. Neue Anschlüsse an die Stadt-Fernsprecheinrichtung in Leipzig find, wenn die Ausführung in dem im Monat August beginnenden zweiten Bauabschnitt des Rechnungsjahres 1895/96 gewünscht wird, spätestens bis zum 1. August bei dem Kaiserlichen Stadt-Fern- fprechamt hier, Grimmaischer Steinweg Nr. 3, II., anzumelden. Später eingehende Anmeldungen können nicht vor dem nächst jährigen ersten Bauabschnitt, der am 1. April 1896 beginnt, berück- sichtigt werden. Einer Erneuerung der bereit- vorgrmerkten Anmeldungen bedarf es nicht. Leipzig. 8. Juli 1895. Der Kaiserliche Vder-Poftdireetor, Geheime Vder-Postrattz. Walter. Die städtische Sparcajse beleiht Werthpapiere unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 1. Februar 1895. Die Svarcaffen-Deputation. Obstverpachtung. Die diesjährige Obstnutzung an den fiskalischen Straßen des Bauverwaltereibezirks Rochlitz soll gegen sofortige Baarzahlung und unter den bei den Terminen bekannt zu gebenden Bedingungen öffentlich an den Meistbietenden verpachtet werden, nnd zwar: Mittwoch, »en 31. Juli dsS. I., Vorm. '/«19 Uhr im Gasthof zu „Stadt Leipzig" in Rochlitz auf Abth. 1—4 der Waldheim-Altenburger, Abth. 1 der Rochlitz- Waldenburger Straße mit der Bergstraße und der Rochlitz- Chemnitzer Straße; an demselben Tage, Nachm. 4 Uhr im Gasthof zu Neiidörschc» bet Mittweida auf Abth. 3 und 4 der Ltmbach-Mtttweidaer, Abth. 4 und 5 der Leisnig-Themnitzer und Abth. 2 der Mittweida-Hainichener Straße; Donnerstag, den 1. August ds«. Js., Barm. /,11 Uhr i« Gasthof „znm Löwen" i« Geilhain auf Abth. 5 der Waldhrim-Altenburger und Abth. 2 der Rochlitz Waldenburger Straße; an demselben Tage, Nachm. 2 Uhr in Reissig's Reftanrant in Pent« auf Abth. 3—5 der Rochlitz-Waldenburger und Abth. 1—4 der Reitzenhainer Straße. Nähere Auskunft über di« einzelnen Pachtstreckrn vermögen die Herren Amtsstraßenmristrr und sämmtlich« Straßenwärter zu ertheilen. Grimma und Rochlitz, am 16. Juli 1895. König!. Strassen- nnd Wasser- König!. vantnsprction. Vauverwalteret. Köhler. Voigt. Königliche Saugewerkenschule r» Vielen i. A. Beginn des Unterrichts-Halbjahres am I. Lctober. An Meldungen find btS 29. September zu bewirken. Prospekte mit deu Aufnahmebedingungen durch die Direktion. Prof. )Ukv«. Der städtische Lagerhos in Leipzig lagert Waaren aller Art zu billigen Tarifsätzen. Die Lager scheine werden von den meisten Bankinstituten beltehen. Leipzig, de» 26. April 1894. Die Deputation zum Lagerhofe. Der Lüde« vor dem Kriege. vr. k. Als der Kanzler der franrösischen Gesandtschaft in Stuttgart diese Stadt am 27. Juli 1870 verließ, san man in seiner Wohnung ein Papier, daS er aus Versehen hatte liegen lassen. Es enthielt 41 Fragen, welche die ranrösische Negierung ihrem Gesandten zur Beantwortung ibersandt hatte. Von diese» Frage», welche sich kber dw verschiedensten Gegenstände verbreiten, verdienen namentlich die letzten Beachtung, weil sie beweisen, daß Frankreich nicht erst seit dem plötzlichen Auftauchen der spanischen Thronsrage einen Krieg mit Preußen in» Auge faßte, und ^rl daraus »ervoracht, zu welchen Gedanken man sich in Betreff der Haltung der Südstaaten im Falle eine« Krieges durch die dortigen Parteikämpfe angeregt fand. DaS vollständige Ver- zeichniß der Fragen ist folgendes: 1) Wie war die Lage der Parieren »n Württemberg vor dem Kriege des ÄahreS 1866? . - , 2) Welche Aenderungen haben die Ereignisse des Jahres 1866 in diesen Parteien hervorgebracht? 3) Wie stark ist die demokratische Partei? die katholische Partei? die preußische oder Einheitspartei? die conservative Partei? . « . . . » 4) Auf welche Weise suchen die Parieren zu wirken? Welches sind ihre Zeitungen, ihre Führer und ihre bedeutendsten Männer? 5) Welche Partei ist am meisten vorwärts gekommen und hat für die Zukunft die meiste Aussicht auf Erfolg? 6) WaS ist die Ansicht der verschiedenen Elaflen der Ge sellschaft? 7) Ist die Dynastie populär? Hat sie eine Partei? Würde man große Anstrengungen machen, um sie zu ver theidigen? 8) Welche hauptsächlichen politischen Ereignisse haben sich in Württemberg seit dem Kriege zugetragen? 9) Welches sind die hauptsächlichsten Gesetze, die von den Kammern vereinbart wurden? 10) Wie stehen sich seit dem Kriege die Parteien aegen- über in der ersten Kammer? in der zweiten Kammer? 11) Welchen Eindruck haben im Lande hervorgerufen: die Armeeorganisation? die Tabaksteuer? die Salzsteurr? daS Anlehen? 12) WaS hält man vom neuen Wahlgesetz und vom allgemeinen Wahlrecht? 13) Welchen Einfluß wird es auf die Zukunft de- Landes auSüben? 14) WaS denkt man über die Armerorganisation, und welchen Erfolg hat sie gehabt? 15) WelckeS ist die Lage Württembergs bezüglich seiner Industrie und seines Handels? 16) Welchen Einfluß haben die letzten Ereignisse au Handel und Industrie geübt? 17) Ist seitdem der allgemeine Wohlstand gestiegen? 18) Wie hoch beziffert sich gegenwärtig in Württemberg der Export? der Import? ^ 19) Wie haben sich die Ereignisse von 1866 auf dem Geld- markt geäußert? 20) Das Zollparlament ist das wichtigste Ereigniß dieser L"" WaS denkt man darüber? Wa« ist seine Zukunft? « ist die Ursache der Niederlage der preußischen Part« bei den Zollparlament-Wahlen? 22) Warum konnte der Südbunv nicht gebildet werden? spast« ?^°äivi8e')"'"^ Eifersucht, welche die Südstaaten 24) Stehen die materielle» Interessen im Süden der Gründung «neS SudbundrS entgegen? des Südens mit denen des Nor- sin/ dieselben?^ K* davon getrennt werde»? Welche- G.ebt es nicht au» Band« gemeinschaftlich«, Inter- Südstaaten und Oesterreich? staats?^'^* verfolgt Preußen gegenüber de» Süd- Ä U" ^ auf die Einigung Deutschlands verzichtet? .Oesterreich seinen alten E.nstuß im wiederrugewinnen? 3l) Welches ,st d,e l.tzjg« Pofj,jk >er württrmbrrgischen Regierung? Ihre Haltung den verschiedenen Parteien gegen- iber? Preußen gegenüber? Oesterreich gegenüber? 32) Bedauert sie das mit Preußen abgeschlossene Schutz- und Trutzbündniß? 33) Würde sie im Kriegsfall nnt Preußen gehen? 34) Im Falle eines Krieges mit Preußen würde Frank reich Bundesgenossen im Süden finden? 35) Wie ist der Geist der württembergischen Armee? 36) Warum sucht die württembergische Regierung ihre Armee immer mehr zu verpreußen? (prussianiser!) 37) Will die Negierung den Eintritt in den Nordbunv? 38) Welches sind die politischen Ansichten und die Tendenzen der hauptsächlichsten Mitglieder des CabinetS? 39) Welchen Einfluß hat die Königin Olga auf die Politik? 40) Unterstützt Rußland Württemberg? 41) Kann die gegenwärtige Lage von Dauer sein und welche Bermuthungen kann man für die Zukunft anstelle«? Unstreitig sind den französischen Gesandten an den übrigen üddeutschen Höfen ähnliche Fragen vorgelegt worden, und wie sie dieselben beantwortet baden, läßt sich daraus schließen, daß man in Frankreich auf die officielle Anfrage bei den süd deutschen Negierungen in Bezug auf ihre Stellung zum casus 'oeüeris unbedingt die Leugnung des BündnißfalleS erwartete. Diese Anfrage erfolgte in München schon am 10. Juli. Hier erhielt man die Antwort: Die bayerische Regierung mache ihre definitive Entschließung von dem ferneren Verlauf dieser Angelegenheit abhängig, werde zur Zeit ihre zurück haltende Stellung beibehalten, könne jedoch schon jetzt die Versicherung geben, daß das bayerische Volk und sein König sich von dem übrigen Deutschland nicht trennen werden. In Stuttgart fand am 11. Juli ein Ministerrath statt. Man beschloß, „falls es Krieg giebt, gleich die Stände ein zuberufen. Verweigern sie die Mittel zur deutschen HeereS- folge, so ist man entschlossen, die sechs Millionen Gulden, die in dev StaatScafse» baar vorhanden sind, auch ohne Genehmigung zu verwenden." Man fürchtete, der Plan der französischen Regierung sei «ne militairische Ueber- rumpelung. Am 13. Juli hatte Herr von Varnbüler «ne Unterredung mit Graf von St. Vallier. Den Inhalt dieser Unterredung giebt eine Depesche wieder, die der französische Gesandte sofort an seine Regierung richtete. Sie wollen den Krieg", sagte der Minister dem Ge sandte«, „Sie wollen ihn trotze aller friedlichen Ver sicherungen, trotz des Unterpfandes der Ruhe, welche Sie im PlebiScit gefunden haben. Vor acht Tagen war alle Welt auf Ihrer Seite. Europas öffentliche Meinung billigte Ihre gerechte Empfindlichkeit und erkannte an, daß Ihre Be schwerden begründet seien. Ihre Zeitungen haben angefangen, Ihre Freunde abwendig zu machen, mdem sie Souveraine und fremde Völker mit Beleidigungen überhäuften, Sie haben dadurch Preußen Macht über uns gegeben, ihm seine Aktion erleichtert, indem Sie ihm erlaubten, die nationalen Leiden schaften zu erregen. Sie haben es uns unmöglich gemacht, die Zurückhaltung ru bewahren, die wir zu beobachten entschlossen waren. Die Entsagung des Prinzen Leopold hatte die Befürchtungen beschwichtigt, den Geschäften Vertrauen, den Regierungen Hoffnung wiedergegeben, sie war ein schöner und legitimer Erfolg für Sie. Preußen war zurückgewichen; eS batte sich vor Frankreich ge- demüthigt; denn der Fürst Anton bat die Entsagung nicht, ohne unter der Hand durch den König Wilhelm dazu auf gefordert zu sein, einflesandt. CS war also ein Triumph für Frankreich, «ne Erniedrigung für seinen Nebenbuhler. Alle Welt zollte diesem Ergebniß Beifall, gewohnt wie man war seit vier Jahren, die Anmaßung auf Seiten Preußens, die Mäßigung ans Seiten Frankreichs zu sehen. Plötzlich, mitten in dieser Erniedrigung, stellen Sie neue Forderungen ans. Europa antwortet darauf mit einem Schrei des Erstaunens, Ihre Freunde mit einem Schmerzensschrei. Sie compromittiren das Erreichte und geben Ihren Gegnern Recht, die Sie an- Nagen, daß Sie den Krieg um jeden Preis wollen. Das Verdienst der Mäßigung entschlüpft Ihnen, eS ist jetzt auf Seiten Preußens. Sie waren der Beleidigte, Sie sind der Beleidiger. Der alte König Wilhelm, mit Be schimpfungen von Ihren Zeitungen überschüttet, hat seine Geduld während einer ganzen Woche bewahrt, aber man darf nicht daraus rechnen, daß seine Langmuth weiter geht; Sie fordern «ne Erklärung, vor der Sie entweder zurückweichen aus allem Gewonnenen, oder den Degen ziehen und somit Europa allen Greueln des Krieges auSsetzrn müssen, ohne eine ernste Beschwerde für Ihren un klugen Entschluß anführen zu können." Nachdem dann der Minister noch eingebend die unnütze Thorheit des Verfahrens gezeigt, schloß er: „Die Thaten deS Königs von Preußen hatten seit vier Jahren in unseren Herzen bitter» Groll ge sät, Ihr bochmüthiges Dränyen nöthigt unS, daran zu denken, daß er eins der Häupter ver deutschen Nation ist und daß eine ihm angethane Beleidigung seitens einer fremden Regierung auf alle deutschen Staaten zurück fallen würde. Sie machen unsere Sache mit seiner solidarisch, werfen uns in Preußen- Arme, befestigen unsere Allianz; gestern Hab« ich die preußischen Eröffnungen abyelehnt: jetzt bin ich gezwungen, sie anzunehmen. Ich weiß, daß eS in München ebenso steht; Preußen kann also auf das Bündniß de- Süden- zahlen." Ein merkwürdiger Zwischenfall ereignete sich am 28. Juli m Stuttgart. Zwischen dem norddeutschen Gesandten Herrn von Rosenberg und dem württembergischen Hofe bestanden die schlechtesten Beziehungen. Ersterer wurde in Berlin vielfach ver- klagt. Aber Graf Bismarck hielt ihn. Herr». Rosenberg verkehrte sehr ,nt,m mit Persönlichkeiten, die der deutschen Partei anaebör- ten. Als nun der Kronprinz von Preußen in Stuttgart erschien, um auS den Händen de- König- den Oberbefehl auch über ^rttembergiscbe» Truppen zu übernehmen, hielt Herr von Rvsrnberg e« für passend, dem Kronprinzen einige der Männer persönlich vorzustellen, welche bisher für den An schluß an Preußen vorzugsweise rhätig gewesen waren. Der
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