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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950814019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895081401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895081401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-08
- Tag1895-08-14
- Monat1895-08
- Jahr1895
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8 4. u«,tzv I.L.L00 »1.100t: Qit.L MS. f b«/«10I6 »r.87i 10l l.4VS, 63« r- iinxe. Ir «»rk »It«:4LL !» n» k ZK? lezugS-PreiS ln der Hauptexpedittou oder den tm Stadt bezirk «ad den Bororten errichteten Au», oabestellen abgeholt: vierteljährlich^!4.50. bei zweimaliger täglicher Zustellung in» Han» KLO. Durch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: vierteljährlich >4 . Direkte tägliche Kreuzbaudlendung stv» Ausland: monatlich 7L0. Die Morgen-Alltgabe erscheint täglich mit Au», nahm» «ach Sonn- und Festtagen '/,? Uhr, die Abend-Ausgabe Wochentag» b Uhr. Nedartion und ErpeLition: Iahannesgasfe 8. Die Expedition ist Wochentag» anunterbroche» geöffnet von früh 8 bi» Abend» 7 Uhr. Filialen: Ott* «e»»'» Sorttm. (Alfred Hahn), Universität-straße 1, LoniS Lösche. Katharinenstr. 14, pari, und Königsvlatz 7. Morgen-Ausgabe. NWM TMt>M Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschiiftsvttkehr. «»zeigemPreis die 6 gespaltene Petitzeile SO Pfg. Reklamen unter dem RedactionSstrich (4g«> spalten) SO^j, vor den Familieonachnchten (6 gespalten) 40^. Größere Schriften laut unserem Preis, »erzejchniß. Tabellarischer und Ziffernjatz nach höherem Tarif. Ertra,veila,en (gefakzt), nur mit der Morgen. Autgabe, ohne Postbefördernug 60.—» mit Postbesörderung ^ 70.-». Lunahmrschluß für Anzeigen: («nr Wochentag») Abend»Ausgabe: Vormittag» 10 Uhr. Marge «.Ausgabe: Nachmittag» 4 Uhr. Bei deu Filialen und Annahmestellen je ein« halbe Stunde früher. Anteile» sind stets an di- Expedition zu richten. Druck «nd Verlag von E. Polz kn Leipzig. Mittwoch den 14. August 1895. 89. Jahrgang. »1i«s »°>l» Bestellungen auf Neiseabonnernents nimmt entgegen und führt für jede beliebige! Zeitdauer aus (Uv LxpeüMon des Hip/IZer 'ruKedlattes, Johannisgasse 8. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Ein au« einer Stiftung von Heinrich Wiederkehrer, sonst Probst genannt, vom Jahre 1511 herrührendes Stipendium für Studirende an hiesiger Universität im Betrage von 31 X 79 ist von und mit Michaelis dss. Js. ab aus 2 Jahre anderweit zu vergeben. Hierbei sind nach einander zu berücksichtigen: 1) Wiederkehrer'sche Verwandte aus Willandtsheim, Jphofen oder Ochsenfurt, 2) dergleichen aus dem Bisthum Würzburg, 3) Studirende aus den Ländern, deren Angehörige die ehe- nialige Baher'sche oder Meißnische Nation auf hiesiger Universität bildeten. Bewerber, welche einer der vorstehenden Eigenschaft entsvrechcn, wollen ihre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse bis zum 30. September dss. Js. bei uns einreichen. Später eingehende Gesuche bleiben unberücksichtigt. Leipzig, den 10. August 1895. Der Rath der Stadt Leipzig, vr. Tröndltn. Morche. Bekanntmachung. Von und mit Michaelis dss. Js. ab ist das Riedel von Loewen- stcru'sche Stipendium im Betrage von jährlich 8l .4L 5 aus zwei Jahre an einen aus Breslau oder sonst aus Schlesien gebürtigen Studirenden zu vergeben. Wir fordern dieienigen Herren Studirenden, welche sich in vor- gedachter Eigenschaft um dieses Stipendium bewerben wollen, auf, ihre Gesuche schriftlich unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse bis zum 30. September dss. Js. bei uns einzureichen und bemerken, daß später eingehende Gesuche unberücksichtigt bleiben müssen. Leipzig, den 10. August 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndltn. Morche. Bekanntmachung. Ein von Adam Müller (oder Möller), Bürger zu Leipzig, 1524 gestiftetes Stipendium von 40 ^ 97 ^ jährlich ist an hiesige Studirende, und zwar zunächst an Verwandte des Stifters, in bereu Ermangelung an Merseburger Stadtkinder, und wenn deren keine die hiesige Universität besuchen, beliebig auf 2 Jahre von und mit Michaelis d. I. ab zu vergeben. Wir fordern diejenigen Herren Studirenden, welche sich in einer der angegebenen Eigenschaften um dieses Stipendium bewerben wollen, hierdurch auf, ihre Gesuche mit den erforderlichen Be< fchciuigungrn bis zum 30. September dss. Js. schriftlich bei uns einzureichen. Später eingehende Bewerbungen können Berücksichtigung nicht finden. Leipzig, de» 10. August 1895. D«r Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndltn. Morche. Bekanntmachung. Das von vr. Johann Christian Hebcnstreit im Jahre 1792 gestiftete Stipendium für Studirende auf hiesiger Universität ist auf drei Jahre von und mit Michaelis dss. Js. ab zu vergeben. Zu berücksichtigen sind hierbei solche, welche aus der Familie Johann Hebenstreit's, der im 17. Jahrhundert Pfarrer zu Neunhofen bei Neustadt a. d. O. war, stammen und allhier Medicin, oder Theologie, oder Jura studiren, und in Ermangelung solcher Verwandter hiesige Bürgerssöhne, welche allhier Medicin studiren. Wir fordern diejenigen Herren Studirenden, welche sich in einer der gedachten Eigenschaften um das bezeichnet« Stipendium bewerben wollen, auf, ihre Gesuche nebst den erforderlichen Nachweisen bis zum 30. September dsS. Js. schriftlich bet uns einzureichen. Leipzig, den 10. August 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndltn. Morche. Bekanntmachung. Wegen Herstellung der Wasserleitungsanlagen wird vom 14. dieses Monats ab die ReichSftratze vom Brühl bis zum Böttcher« und Goldhahngäßchen auf die Dauer der Arbeiten für I den durchgehenden Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 13. August 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. lX.4401. vr. Tröndltn. Stahl. Bekanntmachung. Die Blitzableitungsarbeiten, Glaserarbeiten, Tischlerarbeiten und Schlosserarbeiten zum Neubau des als Baubureau bestimmten Ge- bäudeS der neuen Caserneuaulagen in Möckern sollen an je einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Kostenanschlagsformulare, Bedingungen und Zeichnungen iür diese Arbeiten liegen in den Geschäftszimmern der Verwaltung für die Easernenbauten, Kupfergäßchen Nr. 1, I. Obergeschoß Kramerhaus) aus und können daselbst eingesrhen, beziehentlich die Kostenanschlagsformulare und Bedingungen gegen Entrichtung der Gebühren von 1 für jede einzelne Arbeit entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt «nd mit der entsprechenden Aufschrift ..vlitzahleitungSarbeltei»", „«laserarbeiten", „Tischler arbeiten". „Schlofferarbeitcn" znm Reubau ber VffieterS- Speiseanftalt de« Tavallcrte-RegtmenteS" versehen, ebendaselbst und zwar bi- zum 20. August 1895, vormittag» 10 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich da» Recht vor, sämmtliche Angebote abzulehnrn. Leipzig, den 12. August 1895. . Der Aath der Etadt Leipzig. tu. 8924 Vr. Tröndltn. Lmdne». Ausschreibung. Für den Neubau einer Lehrerbildungsanstalt für Knaben- Handarbeitsunterricht an der Scharnhorst-Stratze soll die Aus- > führung der Steinmetzarbciten vergeben werden. Die Bedingungen und Arbeitsverzeichnisse für diese Arbeiten, > ebenso die Pläne u. s. w. liegen bei unserer Hochbau - Verwaltung, Rathhaus, II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 7, aus und können daselbst eingesehen, bez. auch die ersleren gegen Entrichtung der Gebühren! im Betrage von 1 50 die auch in Briefmarken, unter Zu schlag des Rückportos, eingejandt werden können, entnommen werden. ^ Die Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Lehrerbildungsanstalt—Tteinmrtzarbciicn" versehen, an obengenannter Stelle portofrei bis zum 20. Anglist j dieses Jahres, Vormittags 10 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich die Answahl unter den Bewerbern, die! Theilung der Arbeiten und die Ablehnung sämmtlichcr Angebote vor. Leipzig, den 12. August 1895. Ter Rath der Stadt Leipzig. In. 3940. vr. Tröndltn. Ctz. Ein Beitrag zum Samariterwesen. «d. Die bevorstehende Samariterversammlung m Cassel hat die Aufmerksamkeit des d.ublicums m er ^ A„ß- den bestehenden Saniaritervereinen unsere d »N ^ L d°7 .L' L- «n m -,.ch C°n-l.b;ü- Demographie in Pest ,m Iabre l894 gefunden hat. Am Vorabende v, --- ^rze eine der Schilderung vr. Kormann Ausschreibung. Für den Erweiterungsbau des Armciihauscs an der Borna'schen Straße in Leipzig-Connewitz soll die Ausführung Ser Stcinmetzarbcitcn vergeben werden. Tie Bedingungen und Arbeitsverzeichnisse für diese Arbeiten, ebenso die Pläne u. s. w. liegen bei unserer Hochbauverwaltung, Rathhaus, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 7, aus und können daselbst eingesehen, bez. auch die elfteren gegen Entrichtung der Gebühren im Betrage von 1 die auch in Briefmarken, unter Zuschlag des Rückportos, eingrsandt werden könne», entnommen werden. Die Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: »Armenhaus in Leipzig-Connewitz — Steinmetzarbeiten" versehen, an obengenannter Stelle portofrei bis zum 20. Ängnft b. I. Vormittags 10 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich die Auswahl unter den Bewerbern, die Theilung der Arbeiten und die Ablehnung sämmtlicher Angebote vor. Leipzig, am 12. August 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. Ib. 3833. vr. Tröndltn. Ctz. Bekanntmachung. Die Steinmetz- und die Zimmerarbeiten zum Neubau der Filiale des JohanniShoSpitaleS in Leipzig-Reudnitz, Ecke der Riebeck- und der Wilhelmslraße sollen an je einen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Hochbau-Verwaltung, 3. Baubezirk, Kupfergäßchen Nr. 1 (Kcamerhaus) 1. Obergeschoß, aus und können daselbst eingesehen, bez. gegen Entrichtung der Gebühren von je 1 50 entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mlt der Aufschrift: „Steinmetz- bez. Zimmerarbeiten. Filiale des JohanniShoSpitalS bctr." versehen, an obengenannter Stelle und zwar bis zum 19. August d. I. Vormittags 10 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich das Recht vor, sämmtliche Angebote ab- zulehnen. Leipzig, den 12. August 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 3815. vr. Tröndlin. Ctz. Werk- und Lagerplahverpachlnng. Das zeitber vom Königl. Sächs. 10. Jnfanterie-Regiment Nr. 134 zu Exercir- und Schießübungen benutzte, der Stadtgemeinde Leipzig gehörige Areal hinter der Gasanstalt I soll von jetzt an zur Be nutzung zu Werk- und Lagerplatzzwccken anderweit verpachtet werden. Ein Theil davon ist noch verfügbar und Pachtlustige werden hiermit aufgefordert, ihre Pachtgebotc mündlich oder schriftlich auf dem Nachhause, I. Obergeschoß, Zimmer Nr. 8, woselbst auch über die näheren Pachtbedingungen Auskunft ertheilt wird, abzugeben. Leipzig, den 12. August 1895. Ter Rath der Stadt Leipzig. Ia. 3160. vr. Tröndltn. Krumbiegel. Bekanntmachung. Der öffentlich ausgeschriebene Bau der Trcnkengrabenschleutze in Leipzig-Conuewitz ist vergeben worden. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden aus ihren Angeboten hierdurch entlassen. Leipzig, am 7. August 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. Ia. 3827. vr. Tröndlin. Ctz. Bekanntmachung. Nachdem die öffentlich ausgeschriebenen Maurer- und Zimmer- arbeiten zum Bau einer Feldscheune auf Dösener Flur vergeben worden sind, werden die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber aus ihren Angeboten hierdurch entlassen. Leipzig, am 10. August 1895. Ter Rath -er Stadt Leipzig. Id. 3762. vr. Tröndlin. Ctz. Bekanntmachung. Mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten haben wir be schlossen, den Preis für zum Kochen und Helzen, sowie zu gewerb- lichen Zwecken au» den städtischen Leitungen bezogenes Gas vom 1. Januar 1896 ab von 15 für den odu, auf 12 herabzusetzen. Auskunft über etwa gewünschte Anschlüsse an die städtischen Gas leitungen wird in der Geschäftsstelle der Gasanstalten (Kurprinz, straße 14) während der Geschästsstunden ertheilt. Leipzig, den 2. August 1895. , 3725 Der Rath der Stadt Leipzig. 1276. vr. Tröndltn. Aff. Bis. zeichnen, Hygieine und weitgehende Beachtung „ Casseler Versammlung dürfte daher eine seiner »Ziele an der Hand eines Berichtes von "'^Dtt"statut «gemäße Zweck deS Vereins besteht zunächst ganz bei der Sache find. darw,"di'e KeSß'Lr^ten Hilfe b-i -» -d- fällen die, um weiteren Schaden zu verhüten, b.S zur Ankunft eines Arztes von Laien geleistet werden kann, zu verbretten, j Dies geschieht vornehmlich durch Ertheilung von Unter richt an solche, die infolge ihres Berufes am häufigsten m die Lage kommen können, lei Verunglückungen Hilfe zu le s ei, daher besonders an Schutz- und Feuerwehrleute, Gendarmen, Post- und Eisenbahnbeamte, Bau- und Werkmeister, Fabrik, arbeitet und dergleichen. Zur praktischen Ergänzung dieser Aufgabe befaßt sich der Verein sodann "'t dem Rettungs- und Pflegedienst bei Verunglückten und.KPlich Erkraniten indem er für schnelle, wenn nothig ärztliche H'lseundVr zweckmäßige Fortschaffung dieser Personen unter besonderer Berücksichtigung Unbemittelter Sorge tragt durch «Danitats wachen und andere Einrichtungen des Samariterwesenö, die sich im Interesse des öffentlichen Wohles noch nvthig machen, so z. B. Bereitstellung stets bespannter KrankentranSportwagcn, Krankenpflegeinstitute rc. Für außergewöhnliche Verhältnisse, de, Volksfesten, Ausstellungen und allen Veranstaltungen, bei denen voraussichtlich große Menschenmassen zusammenstromen. oder die mit Gefahren verknüpft sind, hat er besondere Cinrich- tungen (zeitweilige SanitätSwachen rc.) vorgesehen. Beim Ausbruch von Krieg oder Seuchen stellt sich der Verein den Militair- und Civilbebörden, hauptsächlich für den Transport von Verwundeten oder Kranken innerbalb der Stadt oder von den Bahnhöfen nach den Lararetben oder Krankenhäusern zur Verfügung, wie cs in den Jahren 1892 und 93 bei der drohenden Choleragefahr bereits geschehen ist. . - " '" ,n denen sich Mittags. Der Besuch läßt sich in einer Curve zur Anschauung bringen, die zwei Höhepuncte, um 9 Uhr Abends und 12 Uhr Mittags, und zwei tiefste Punkte, um 6 Uhr früh und 2 Ubr Nachmittags, aufweist. Am stärksten sind die Wache» unter den Werktagen am Sonnabend, am schwächsten am Sonntag in Anspruch genommen worden. Dem Sonnabend kommt hinsichtlich der Benutzung der Montag am nächsten. Mit Reckt bringt der Bericht diese Erscheinung damit in Zusammenhang, daß bei der hauptsächlich in Frage kommenden Arbeiterbevölkerung mit Herannahen der Mittagspause, namentlich aber am Schluß der TageSarbeit, ein Nachlassen der Aufmerksamkeit erfolgt, wie es die zunehmende körperliche und geistige Erschlaffung nothwendig mit sich bringt. Auf demselben Grunde beruht auch die Zunahme der Unfälle am Sonnabend, während die am Montag darauf zurückzusühren ist, daß die Arbeiter infolge der Sonntagsverguügungen noch Im Ganzen wurde in den zehn Jahren die Hilfe der Sanitätswachen von 18 240 Personen in Anspruch ge nommen. AuSgegeben wurden im Ganzen 76 371,80 so daß jeder Fall dem Verein 4,18 kostete. Davon kamen etwa 90 Proc. auf äußere Verletzungen, im Uebrigen waren alle Arten von Leiden vertreten. 1 Proc. aller Fälle waren lebensgefährlich. In fast 99 Proc. wurde die Hilfe auf den Wachen selbst geleistet. Besonders hervorgehoben wird in dem Bericht, daß von etwa 3300 jährlich behandelten Fällen die Mehrzahl Betriebsunfälle sind, Trunkenheit und Streilhändel kommen nicht wesentlich in Betracht. Die meisten Verunglückten wurden unentgeltlich behandelt. Be sonders bezeichnend für die Organisation des Vereins und die opferwillige Thätigkeit seiner Mitglieder und namentlich der behandelnden Aerzte ist es, daß im Durchschnitt für den Unfall kaum die Hälfte von dem ausgegeben wurde, was die Berliner und Hamburger SanitätSwachen verausgabten und noch nicht einmal ein Drittel von dem, was der Wiener frei willigen Rettungsgesellschaft der einzelne Unfall kostete. Unter den Einnahmen deS Vereins im Jahre 1892 — zusammen 26 281,6 — nimmt der Beitrag der Stadt Leipzig die erste Stelle mit 7000 ein. Aber dieser erheb liche Betrag erreicht noch nicht einmal die Hohe dessen, was der Verein für städtische Zwecke leistet. Nach einer Berech nung des Berichterstatters hat die Stadt dem Verein bis rum Iabre 1892 24 500 beigesteuert, während der Verein für städtische Zwecke 27 593,84 verausgabte. Die Ein nahmen aus den SanitätSwachen betrugen 5238,65 in den Lehrcursen de« Vereins ist unentgeltlich für un bescholtene, über 18 Jahre alte Personen. Die Anmeldung geschieht durch Einschreiben auf den SanitätSwachen gegen eine Gebühr von 1 Die Zugelassenen werden bis zur Höchst zahl von 30 Theilnehmern einzelnen Cursen zugetheilt, zu deren Leitern nur solche Aerzte angestellt werden, die bereits Samariter oder ähnlichen Unterricht mit Erfolg geleitet haben und die Qualification als Sanitätsossiciere oder als Universitätslehrer besitzen. Gegenstand deS Unterrichts ist die „erste Hilfe", wie sie in dem Leitfaden für Samariterschulen von Esmarch gelehrt wird. Voran geht ein kurzer Ueberblick über Bau und Lebensthcitigkeit des menschlichen Körpers. An jedem der meist zweistündigen abendlichen Vorträge schließt sich eine halb stündige Hebung an. Der Unterricht erstreckt sich auf: 1) Schein- todt (Ertrinken, Erhängen, Ersticken rc.), 2) Bewußtlosigkeit (Gehirnerschütterung, Herzschlag, Krämpfe rc.), 3) Schlagfluß, 4) innere Blutungen, 5) Vergiftungen, 6) Verbrennungen, 7) Wunden, 8) Knochenbrüche, 9) Verrenkungen, 10) Fremd körper in Hals, Augen, Ohren ,c. und 11) Fortschaffung von Verunglückten. Im Ganzen wurden von 1882—1892 in 113 Lehrcursen 1566 Vorträge vor 3287 Personen gehalten. Darunter waren 59 Lehrcurse mit 700 stündigen Vorträgen allein für Beamte der Stadt Leipzig (Schutz- und Feuer wehrleute rc.), 2 für solche der kaiserlichen Post, 3 für solche der königl. sächsischen und königl. preußischen Eisenbahnen rc. Der Verein verausgabte dafür im Ganzen 9035,41 wobei die Gratisertheilung von Unterricht durch einzelne Aerzte im Geldwerthe von 2784 ^ nicht eingerechnet ist. Von den Er folgen des Unterrichts zeugt die Thatsache, daß in diesen Jahren bei mehr als 5000 dem Verein gemeldeten Unglücksfällen etwa 1500 ausgebildete Nothhelfer thätig waren, nämlich 1029 Schutzleute, 99 Feuerwehrleute und 406 sonstige Helfer. Der Verein besitzt zur Zeit zwei SanitätSwachen, die Errichtung einer dritten wird vorbereitet. Sie sind Tag und Nacht geöffnet und für schnelle und zuverlässige Hilfe, jedoch ausschließlich bei UnstlückSfällen und plötzlichen Erkrankungen, bestimmt. Sie gewähren auch Personen, die auf öffentlichen Plätzen erkranken, vorübergehende Aufnahme und sorgen für ihre FortschaffunH. Nur nachweislich Unbemittelten wird freie Behandlung gewährt, von anderen Personen wird eine Ver> gütung nach ihrer Leistungsfähigkeit erhoben. Es soll ver bindert werden, daß die SanitätSwachen als Polikliniken be handelt werden und den praktischen Aerztcn Concurrenz machen. Der ärztliche Dienst zerfällt in einen Tages- und einen Nachtvienst. Für jeden dienstthuenden Arzt wird Einnahmen bestehen auS Geschenken, sonstigen Zuwendungen rc. Dagegen verausgabte der Verein für die SanitätSwachen 15 089,11 für Anschaffung 1740 ./k, für drei außerhalb der SanitätSwachen Angestellte 1184 für Drucksachen rc. 757 für Lehrcurse 752 zusammen 20 113,67 so daß noch ein geringer Ucberschnß verblieb. Hiernach erscheint eine gedeihliche Weiterentwickelung des Leipziger Samarttcr- vereins zum Wohle der eigenen Stadt und zum Vorbilde für andere Gegenden gewährleistet. Deutsches Reich. * Berlin, 13. August. An die von uns im Wortlaut mitgetbeilte Rede, welche der Großberzog von Baden bei dem Feste der badischen Kriegervereine gehalten bat, knüpft daS „Wiener Fremdendlatt" eine längere Betrachtung, in der cs sagt: „Der Großherrog hatte Recht, wenn er die alten Soldaten, die um ihn, ihren Landesherrn, versammelt waren, an jene grundlegenden Empfindungen mahnte, welche dem Krieger anerzogen werden und anerzogen werden müssen. Sie machen in ihren letzten großen Wirkungen das aus, was wir den Geist »der Armee nennen, sie bereiten die Bahn zum kriegerischen Erfolge und üben ihren heilsamen Einfluß in dem Staats- und Völker leben. Wenn in all den zahllosen stattlichen Kriegervereinen, welche in diesen Tagen zur Weißenburg- und Wörth-Feier um die Denkmale der deutschen Sieger versammelt waren, dieser alte Geist fortlebt, dann ist der stetig sortwirkende Segen der Heereserziehung überzeugend bewiesen. Die Schaaren der Kriegervereine sind gleichwerthig mit mächtigen Regimentern und Bataillonen. Sie find die starken Träger des patriotischen und» dynastischen Sinnes in einer Bevölkerung, deren Massen die Elemente des Umsturzes nur zu oft in offenem Kampfe und in stetiger Wühlarbeit naben. Die Kriegervereine stemmen sich ihnen mächtig entgegen; sie sind die werkthätigen Prediger des Guten, der Vaterlandsliebe und der wahren Brüderlichkeit im Reiche. Sie erziehen jenes preußische, jenes deutsche Volk, daS dem Heere der Gegenwart und der Zukunft tüchtige Söhne zuführt, sie bieten die feste Bürgschaft dafür, daß die Lieb« und der Gehorsam noch nicht erloschen sind in den weiten VolkSkreisen, sondern fortwährend den Geist der Eintracht, der Ordnung und des Pflichtgefühls bewahren. Zu wenig sehen wir in vierteljährlich von dem Vorsteher eine Tages- und Nachtdienst-1 Oesterreich dieses Element der Ordnung beachtet und geschätzt, liste ausgegeben. Auf der 1. Sanitätswache wird der TageS-1 Die Organisation und Bedeutung der deutschen Kriegei- Gesuchl 29. Juli 1852 in Friedeburger Hütte geboren« seitig, wird der am Geichirrführer Janny Max vmtl Dittrich, welcher zur Fürsorge für seine Kinder anzuhalten ist. Leipzig, den 10. August 1895. Der Rath der Ttadt Leihzi« Rrmenaatt ^.-k. H. 2, Nr. 1291c. Hentjchel. Röselmüller. Erneuert wird unsere Bekanntmachung vom 2b. Juni l. I., 19. December 1863 in Penig geborenen Handarbeiter Paul Ltetnert betreffend. Leipzig, den 12. August 1895. Der Rath der Ltadt Lethrtg. Armenamt. Hentjchel. 8te. 310. X. K. N. I. 4638 8486. den am Robert Kaniß. dienst von 11, auf der 2. von 10 Aerztcn, der Nachtdienst auf beiden von 7 Aerztcn versehen. Die Aerzte thun stets zu zweien (einer zum Ersatz) Dienst und vertreten sich gegen ^ großen Unglücksfällen sind sie sämmtlich ver Pflichtet, sich an die Unglücksstätte oder auf die SanttätSwache zu begeben. Sie müssen, wenn sie im Dienst sind, stelS ihren Aufenthaltsort angeben, damit sie leicht zu finden sind. Soweit ihre Hilfe in Anspruch ge- nommen wird, werden sie auf Grund einer Gebühren taxe entschädigt. Als Unterbeanite sind an jeder SanitätS- wache zwe, Heilgehilfen und ein Bote angestellt. Sie haben täglich mehrere Stunden, jeden dritten Taa einen halben und irden dritten Sonntag einen ganz freien Tag. In der Regel vereine ist unseren Veteraneuvereinen noch fremd, aber niätt in ihnen allein, sondern auch in dem spärlichen Verständniß für den Werth ihrer Institution, für die nachhaltige Wirkung der Heereöerziebung ist die Schuld daran zu suchen. Tie Rede des badischen Großherzogs mag uns an jene große Wahrheit mahnen. Gut erfasse der Führer im Heere seine Aufgabe; er übe sie nach Recht und Gewissen und halte sich die Schwere der Verantwortung, aber auch die großen Folgen gegenwärtig, die seinem Werke entsprießen; denn die rechte Erziehung deS Soldaten in dem Volksheere der Gegenwart ist auch die rechte Erziehung deS Volkes." * Berlin, 13^ August. Wie auS Pari« trlegraphirt werden nur gediente Soldaten mit äuten bat der Minister de« Innern LeyaueS den Präsecten ^chgeringere Steige. e!-1n^?Lstchti rung erfährt ihr. Benutzung '«^7^7. theilnrhmen. Es kann kaum einem daß unter solchen Kundgebungen in von einigen deutschen Krieger- beabstchtigten Besuche auf französischen Schlacht- und an deutschen Soldatengräbrrn in Frankreich
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