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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950906013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895090601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895090601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-06
- Monat1895-09
- Jahr1895
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Bezugs-Preis El der Hauptexpedition oder den im Stadt bezirk und den Vororten errichteten Au«, gavrstellen ab ge holt: vierteljährlich ^>4.50, bei zweimaliger täglicher Anstellung in« Hau« 5.50. Durch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: viertel,äbrlich 6.—. Directe tägliche Areuzbaudsenouag in« Ausland: monatlich 7ch0. Die Morgen-Ausgabr erscheint täglichmit Lu«, nähme nach Sonn, und Festtagen '/,? Uhr. die Abend-A»«gabe Wochentag« 5 Uhr. Le-iction und Lrpe-itto«: AohanneSgasfe 8. Di« Expedition ist Wochentag« »»unterbrochen geöffnet von früh 8 bi« Abend« 7 Uhr. Filialen: Otto Niem»'« Sortim. (Alfred Universitätsstratze 1, Louis Lösche. KathaAnenstr. 14. part. »ud Ksniasvlatz 7. Morgen-Ausgabe rlpMcr und Tag tb! alt Anzeiger. e„«n I«I P«M, LMMchte, tz-nd-ls- Md 8<I«äME. AuzeigeN'Preis die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Neclam»-« unter dem Redactionsstrich (4go- spalten) 50^, vor den Familiennachricht«» (6 gespalten) 40 Größere Schriften laut unserem Preis« verzeichniß. Tabellarischer und Ziffrrnjatz nach höherem Tarif. Extra »Beilagen (gefalzt), nur mit de, Morgen »Ausgabe, ohne Postbesörderimg KO.—, mit Postbeförderung ?».-x Annahmeschluß für Anzeigen: (nur Wochentag«) Abend-Ausgabe: Vormittag« 10 Uhr. Marge »«Ausgabe: Nachmittag« 4 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestelle» je eine halbe Stund« früher. Anzeige» sind stet« an Li« Expedition zu richten. Druck uud Verlag von E. Polz kn Leipzig. M. Freitag dm 6. September 1895 8S. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Lekanntmachung, die tn Le» Monaten September, Oktober, November und December dieses Jahres stattfindenden Rachaichungen betr. Gemäß Z. 1 der Verordnung vom 8. April 1893, wonach die im öffentlichen Verkehre verwendeten Maße, Gewichte, Waagen und Meßwerkzeuge aller 3 Jahre einer Nachaichung zu unterliegen haben, ist, angeordnet worden, daß in den Monaten September, Oktober, November und December diese« Jahres eine derartige Nachaichung in einzelnen Theilen des hiesigen Stadtbezirks stattzufinden hat. Es werden daher diejenigen Gewerbetreibenden, die in einer der unten aufgeführten Straßen oder an einem der ebendort auf- geführten Plätze ihre Geschäfts, oder Arbeitsräume, oder auch ihre Wohnung haben, dafern diese ganz oder theilweise als Geschäfts, oder Arbeitsraum benutzt wird, aufgefordert, die von ihnen im öffentlichen Verkehre benutzten Maße, Gewichte, Waagen oder Meßwerkzeuge an einem der für die betreffende Straße oder den betreffenden Platz bestimmten Tage zur Nachaichung vorzulegen. Die Vorlegung der nachzuaichenden Gegenstände, die übrigens bei Vermeidung der Zurückweisung, in reinlichem Zustande dem AichungSbeamten zu übergeben sind, hat gemäß 8. 8, der Eingangs erwähnten Verordnung für jeden Bezirk in dem vorgeschriebenen Locale und nach der im nachstehenden Verzeichniß ersichtlichen Reihenfolge stattzufinden und zwar im I. Nachaichungslocale: Rcstanrant von Emtl Kämpfe, Jacobstratze 2: in der Zeit vom 16. bt« mit 25. September dieses Jahres, im H. Nachaichungslocale: Rcstanrant von Robert Bömberg, PsasfenLorserstratze 1: in der Zeit vom 26. September bis mit 16. Oktober dieses Jahres, im HI. Nachaichungslocale: Restaurant „Tivoli", Zeitzerftratze 32: in der Zeit vom 17. Oktober bis mit 9. November dieses Jahres, im IV. Nachaichungslocale: Restaurant von Ferdinand Hagemaun, Tebastian- vachstratze 13: in der Zeit vom 11. bis mit 14. November dieses JohreS, im V. Nachaichungslocale: Restaurant „Schlodkeller", L.-Reudnitz, Chauffeestratze 34: in der Zeit vom 1b. November bis mit 4. December dieses Jahres, - im VI. Nachaichungslocale: Restaurant von Ehr. Nebelung» L.-Thonberg, Reitzcnhainerstratzc 22: in der Zeit vom 5. bi« mit 16. December diese« Jahre«, an jedem Wochentage in der Zeit von Vormittags 8 bis 12 und Nachmittags 2 bis 6 Uhr zu erfolgen. Waagen und Maße, die an ihrem Gebrauchsorte befestigt sind, werden an Ort und Stelle nachgeaicht, sind aber zu der aus untenstehendem Verzeichniß ersichtlichen Zeit zur Nachaichung zumelden. Werden Maße, Gewichte, Waagen oder Meßwerkzeuge, welche daS Nachaichungszeichen nicht tragen, nach Beendigung deS Nach« ciichungsgeschästs bei einem der nach untenstehendem Verzeichniß zur Nachaichung der betreffenden Gegenstände verpflichteten Gewerbe treibenden vorgefunden, ohne daß er den Nachweis der später aus- geführten Neuaichung zu erbringen vermag, so gewärtigt er nach tz. 369, 2 des Strafgesetzbuches Geldstrafe bi« zu 100 oder Haft bis zu 4 Wochen. Außerdem wird die Neuaichung oder nach Um ständen die Beschlagnahme und Einziehung der ungeaichten, nicht gestempelten, oder unrichtigen Maße, Gewichte. Waagen oder Meß. Werkzeuge veranlaßt werden. Leipzig, am 3l. August 1895. lX. 4394. Ter Rath der Stadt Leipzig. I»r. Georgi. Maneck. verzeichnih -er Strahen und Plätze für die Nachaichung in der Stadt Leipzig im September, Oktober, November und December 18V5. I. Nachatchung«local: Restaurant von Emil Kämpfe, Jarobftratze 2r Lessingstraße den 16. September, Fleischerplatz..... «16. . ' -16. . 16. . . 16. » 16. « . 16. . . 16. » » 17. » - 17., 13.. 19. und 80. September, . 20. September, » 20. - . 20. und 21. September. . 23. September, » 33. - - L3. . . 23. und 24. September, . 24. September, - 24. . 24. . 24. » 25. « - SS. - 85. . 25. an» Schulplatz Rosenthalgasse . . . Bor dem Rosenthalthor Zöllnerstraße . . . Leibnitzstraße . . . Jacobstraße .... Färberstraße.... Ranstädter Steinweg . Naundörfchen . . . Am Elstermühlgraben Frankfurterslraße . . Funkenburgsiraße . . König-Johannstraß« , Liviastraße . . , , Waldstraße .... Eljässerstraße. . . . Au der alten Elster . Christianstraße . . . Wrttinerstraße , » . Sedansiraße . , , , Frrgestraß» .... Auenstraß« .... Gustav-Adolphstraße . II. Nachaichnngsloeal: Restaurant von Robert Bombern. Pfaffendorferstratze 1: Humboldtstrabe Lortziugstraße . . Löhrsplatz. . . , Pfaffendorferstraße. Uferstraße. . . . Löhrstraße . . . Eberhardstraße . . Keilstrobe. . . . Nordstraße . . » Packhofstrab«. . . Gerberstraße . . . Blücherplon . . . Blücherstraß» . . Berlinerstraße . . Gothijches Bad . . Borkstraße . . . Parkplatz . . . . Eutrttzscherstraße . Parthestraße . . . Aeußer« Löhrstraße Gnetsenaustraße . Gohltserstraße . . Nordplatz. . . Am Exercirplatz den 26. 26. September 26. . 26. und 27. September, 28. September, 28. 28. 28. 30. - »1. und 8. Oktober, L. Oktober. 3., 4.. 5. und 7. Oktober, v. Oktober, 8., 9. und 10. Oktober, 10., 11. - 13. - 14. Oktober, 14. 14. » 14. und 15. Oktober, 16. Oktober, 16. 16. » 16. 16. 16. . III. NachaichnngSlocal: Restaurant „Tivoli". Zeitzerstratze 32; kohlenstraße ^ .... Len 17. Oktober, 18. und 19. Oktober, sind vergeben Bayrrischestraße Sophienstraße , . Sophienplatz . . Braustraße . . . , Lützowstraße... körnerstraße ... Körnerplatz . . . Schenkendorfstraße. (rndtstraße . . . > Moltkestraße. . , , Lößnigerstraße . , . Alienburgerstraße . , kaiserin-Augustastraße Kantstraße , , . , ichtestraße . . . > iteinstraße . . . > ardenbergstraße . !charnhorststraße . kronprinzstraße . , Südstraße , . . Südplatz .... Kochstraß« . . . Kaiser-Wilhelmstraße Brandvorwerkstraße Rennplatz . . , Mahlmannstraße , Dufourstraße . , Schleußigerweg . . und 25. Oktober, Oktober, 21. . 22. 22. Oktober, 22. 23. 24. 25. 25. 26. 28. 29. 29. 29. 29. 29. 29. 30. 30. 30. 30. 4. 5. Lekanntmachung. ^""dst'Umleaung »"d Unte^au^ Berthoven-Straße, von der GE .^.^pslasterarbeiten. bezüglichen Angeboten entlassen. ^Ib,»S'E,.., Io. 4175. Vr. G« Lekanntmachung. wird in vom Böttcher, oezw. GoldhahNgäßchen biS October, I. November, und 2. November, Johannapark. . . Bismarckstraße . . Sebastian-Bachstraße Plagwitzerstraße. . Schrebergäßchen. . Schreberstroße » . illerstraße . . . auptmannstraße . larschnerstraße. . Davidstraße . . . Moschelesstraße , . Restaurant - , - 6. » . . - 6. und 7. November, , . . 8. November, » , - 8. . ... 8. und 9. November. . . » 9. November, IV. Nachaichnngsloeal: Reftanrant von Ferdinand Haarmann, Scbastian- Bachstrahc 13: . de» 11. November, . - 11. . . . - 11. und 12. November, . » 12. November, » » 13. . , » 13. . . » 13. . . - 13. » » . 13. und 14. November, . - 14. November, . » 14. . V. Nachaichnngsloeal: Schlotzkcller^ L.-Reudnitz» ihrer Ausdehnung 7^7.7« W«..- IX. 4823. vr^Geo^g^ — Lekanntmachung» Wegen Einlegung von Gleisen für die elektrische ra e bahn wird ^ P,a«ensche Stratze _ vom S diese» Monats av auf die Dauer der Arbeiten sur Ka-rverkehr gesperrt ....... .m 4. -.4.. IX. 4792. vr. Georgi. Gefunden oder als h-rrenloS angemeldet reff. abgegebenwurden in der Zeit vom 16. bis 31. August 1895 Agende Gegenstände. .-.rne 3 goldene Damen-Rem-ntoiruhren. e>ne f»lvcrne Evltnder-Uhr mit Kette, eine Nickrluhr, »cldbetrage von 21 2, 10 >« und 3 Portemonnaies mtt^t8 chlotzr»».. . Thanfieestratze 84: . den 15. November, . . 16. . - 16. « - 16. und 18. November, . » 18. November, . - 19. « »21. und 22. November, « » 82., 23. und 25. November, . - 25. November» « . 26. » « » 26. » . » 26. - . - 27. und 28. November, . - 28. November, . - 26. 28. 28. und 29. November, 30. November, 30. SO. 2. December, » , - 3. » , » . 3» . ... 4. . ... 4. » . . » 4. . VI. Nachaichnngsloeal: Restaurant von CH. Nebelnng, L -T-onöerg» Reitzenhatnerstratze "" Kohlgartenstraße, L. Lntherstraße, k Constantinstraße, R. . . Grenzstraße, k. . . . « Kuchengartenstraße, R. , Leipziger Straße, R. . , Seitenstraße, li. . . « » » » « Senefelderstraße, R. . . Gemeindestraße, L. . . Elsastraße, k. . . . « Margarethenstraße, k. . Rathhausstraße, L. . . Marschallstraße, L. . . Comeniu-straße...» Kronprinzstraße, R. . . Bergstraße, R. und Vo. . Lilienslraße, R Kapellenstraße, k. . , . «ldstrabr, L. . . . . Üubchenweg, ll. uud X.-6 Heinrichstrabe, L. . . . Lonisenstraße, k. . . . Augustenstraße, R.. . . Charlottenstraße, R. . . Nostitzslraße, L 10 und 3 Portemonnaies 7 1V und einem Leihhau«sche!n, 7 ^ 10 3 ^ 35 ^ und einige mit geringeren Beträgen ein bereits im Oetover 1834 gefundenes Portemonnaie mit über s ^l. mehrere MttitairauSzeichttUN,en nnd Tenkmünicu, einig» goldene Ringe und Armrrtsk» rwe Haarkette mit Kreuz, eine 2reihige Torallenkette, eine silberne Brosche, eine Lorgnette. 2 Klemmer. 2 Brillen, eln Cigarren Etui, mehrere Leihhausscheine. mehrere Rege», und Sonnen schirme. 2 Spazierstöcke. verschiedene Schlüssel, ein seidene« Hrrren.Halstuch, ein schwarzseidener Damenshawl Hemd, ein Regenmantel, ein neues JaSet und eine Weste von blauem Stoff, eine Hutschachtel Mit einem Alinder und FilrhUt rc., ein Damenstiesel, ein Kinderschuh, eine Boqenpettiche. eine Wäscheieia«, eine Wagenkapsel, ein Schraubenschlüssel (Franzose), .»in kleiner 4rädriger Hand wagen» eine Schrotleiter, ein Rehsell, eine vermuthlich gestohlene eiserne Gartenpumpe und rin zugeflogener Kanarienvogel. ... Zur Ermittelung der Eigenthümer wird dieS hierdurch bekannt gemacht. ... ^ Gleichzeitig fordern wir auch Diefenigen, welche im Juli und August 1894 Fundgegenstände bei un« abgegeben haben, aus, die selben zurückzufordern, andernfalls darüber den Rechten gemäß verfügt werden wird. Leipzig, den 5. September 1885. ^ . . Da» Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Bretschneider. Ml. Die städtische Sparcaste beleiht Werthpaptere unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 1. Februar 1895. Die Spareaflen-Deputation. den 5. December, 5. » 5. 5. 6. 6. » 6. 7. Riebeckstraße, R Oststraße, k., .... Ober« Münsterstraß», L., FricciuSstraße, L.,. . . Schwarzenberastraße, L-, Platzmannstratze, K., . . Josephinenstraße, k., . . Brommestraße, R., . . hohenzollernstraße. 8., . . 7. Reitzenhain,rstr-, L-, Xr. u. Dd-, den 7., 9-, 10., 11. u. 12. December, Mühlstraßr, L. und dir., den 12. December, Victoriostraße, k.,. . . - 12. . Earolastraße, . . . »13. » Wtlhelmstraße, Ä.,. . . - 13. - Albertstraß«, k. und Xr., . 18. . Doroiheenstraß», Kr.,. . . 13. . Slötteritzerstraße, R-, Kr. u. Vd. den 14. December, Maliengass«, DK., ... den 16. December, » 16. » « 16. . » 16. » « 18. « » 16. « - 16. - Lekanntmachung. Die Ausgabe der Synagogenkarten findet Freitag, den S. September 1835, Nachmittag 3—4 Uhr ^ im Synagogengebäude, eine Treppe hoch, statt. Wir bitten bei Empfangnahme der Karten die bisherigen Karten und die diesjährigen Gemeindesteuerqutttungcn mitzubringen. Leipzig, den 4. September 1895. Ter Vorstand der Israelitischen Aeligi-nSgemein-e zu Leipzig. centren bilden werden — zum Theil sind sie'schon vorhanden — die den Kreis ihrer Progaganda immer weiter ziehen werden. Da nun gleichzeitig die polnische Agitation in Oberschlesien unaufhaltsam forlscdreilet, so wird die deutsche Ostgrenze vom Norden bis zur Südspitze der Slavisirung verfallen sein. Ein herrliches Resultat, wenn man bedenkt, daß diese Pro vinzen seit mehr als hundert Jahren dem preußischen Staate ^Wie ist Abhilfe zu schaffen? Es ist wiederholt — und mit Recht — betont worden, daß der polnische Adel und die polnische Geistlichkeit die Träger der Agitation sind. Aber diese beiden Faktoren lassen sich nicht so leicht eliminircn. Der niedere polnische Klerus ist derart fanatisirt, daß er selbst dem päpstlichen Stuhle Opposition machen würde, wenn etwa -wischen dem Vatikan und der preußischen Regierung Ab machungen getroffen würden, die einen Wandel der Dinge herbei zu führen bezweckten. Einer der höchsten Beamten einer östlichen Provinz bat uns gesagt, daS zweifellos, wenn etwa der Erzbischof von Stablewski durch einen deutschen kirchlichen Würdenträger ersetzt würde, die ge summte Geistlichkeit mit den Weihbischöfen an der Spitze offene Opposition machen würde. Aber auch der polnische Adel läßt sich nicht so leicht beseitigen. Er ist sparsamer geworden, als er eS früher war, lediglich, um seine Scholle behaupten zu können. Denn daS muß man den Polen lasten, daß ihr eminentes Nationalgefühl sie sogar Tugenden zugänglich macht, die ihnen sonst recht fremd sind. Und zu den beiden Elementen, dem Adel und der Geistlichkeit, gesellt sich seit einem Jahrzehnt ein drittes Element, das früher kaum bekannt war: der polnische Kaufmannö- stand. Während früher in den östlichen Städten gewisse Geschäftszweige fast ausschließlich in jüdischen, andere in evangelischen Händen lagen, ist jetzt der polnische Kaufmann ein recht gefährlicher Concurrent geworden, der mehr und mehr die polnische Landkundschaft an sich zieht. Er hat zudem den Vortheil besserer gesellschaftlicher Beziehungen, denn während in den kleinen Provinzialstädten die deutsche obere" Gesellschaft aus den Beamten und den von Zeit zu Zeit nach der Stadt kommenden Rittergutsbesitzern besteht, während der Kaufmann sich mit einer zweiten Rolle begnügen muß, verkehrt der polnische Kaufmann als gesellschaftlich Gleichberechtigter mit dem polnischen Amtsrichter, dem pol nischen Geistlichen und dem polnischen Rittergutsbesitzer. Mit dem Kaufmann aber ist für die Polonisirung ein wichtiger neuer Hebel gewonnen worden. Der polnische Bauer ist jetzt vollkommen von seinen „Landsleuten" umgeben. Früher radebrechte er wenigstens mit dem Kaufmann ein wenig deutsch; jetzt aber hat er An weisung, nur beim polnischen Kaufmann einzukaufen, und kommt mit den Deutschen kaum noch zusammen. Selbst für einen polnischen Arzt und einen polnischen Rechtsanwalt sorgt die unermüdliche polnische Propaganda in jeder Stadt. Wir erinnern uns eines Falles, wo sich in einer Stadt ein junger polnischer Arzt niederließ', der ein Ignorant und obendrein — was einen Arzt nicht eben geeigneter für seinen Beruf macht — fast vollkommen taub war. Trotzdem hatte er von vornherein eine glänzende Praxis, da er von dem polnischen Geistlichen des Ortes von der Kanzel empfohlen wurde! So ist eS für die Polen nicht nur auS nationalen, sondern auch- aus geschäftlichen Gründen cmpfchlenSwerth, zu ihren „Landsleuten" zu halten. Um dieser festgefügten Phalanx gegenüber das Deutschthum aufrecht zu erhalten, hm sogar vielleicht zum Siear zu verhelfen, sind eiu- chneidendere udd konsequentere Maßnahmen erforderlich, als le bislang beliebt worden sind. Fährt man mit halben Maßregeln fort, so erbittert mau lediglich die Polen, ohne ihnen den mindesten Abbruch zu thun. Wir müssen endlich einmal aufhören, weichherzig zu sein und zu energischen Mitteln greifen. Welcher Art diese sein sollten, darüber demnächst Weiteres. Schulgasse, Vd., Kirchweg, Dü., . , . Neuestrabe, Dl,.. . , Earolinenstraß», DK., . SttftSstraß», k., . . Windmühlrmveg, DK., Lekanntmachung. Unter dem 82. Januar 1891 ist Herrn Klempnermelsttk Karl Louis Wilhelm Mlcthe in Leipzig zur Errichtung einer mittelst Elementarkraft zu betreibenden Schlagpress» zur Herstellung von Zinkornamenten in seinem an der vayerschen Straß» unter Nr. 82 gelegenen Grundstücke (Nr. 349 Abtheilung L. de« Brandkataster«, Nr. 1062 des Flurbuch« und Fol. 1564 de» Grund- und Hypot«ekenbuchs für die Stadt Leipzig) Genehmigung rrtbrilt worden. Da jedoch dies, Genehmigung erloschen ist, weil Herr Miethe mehrere Jahre hat verstretchen lassen, ohne die Schlagpresse in B». Nutzung zu nehmen, so wird aus neuerlichen Antrag de« Herrn Miethe veröffentlicht, daß er beabsichtigt, aus seinem oben bezeichnet»» Grundstücke ei«« «iitelst Siemeutartrast zu betreibend, Schlagpreffe zu errichten. Es wird die« mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß etwa,! gegen die beabsichtigt« Anlage zu erhebende Etnwendungen, weil >»cht aus privairechrltchen Titeln beruhen, bei drr»n Verlust, binnen >4 Tagen bet vns anzubriogen, all» übrigen Einwendungen aber, ohne daß von deren Erledigung die Genehmigung der Anlage abhängig gemacht wird, zur richterlichen Entscheidnng -V p»r- weisen sind. Leipzig, am 3. September 1895 Der Rath drr Stadt Leipzig. VI. 3346, Or. Georgi. Kaffelt. Die fortschreitende Polonifirung der deutschen Ostmarken. (I) Nach neuerlichen Mittheilungen hat sich die polnisch sprechende Bevölkerung in drr Provinz Ostpreußen un- verhältnißmäßig stark vermehrt. Diese Vermehrung dürft, einmal auf die überall in den östlichen Provinzen rege be- tr,ebene polnische Propaganda, und zweiten« auf den Zuzug polmscker Arbeiter au« Rußland »urückzusührrn sein. Nun ist dir er Zuzug zwar au» wirthschqftlichen Gründen nicht unerwünscht, weil r» in Ostpreußen an ländlichen Arbeitern mangelt, aber vom nationalen und politischen Ltandpunete au» ist er äußerst bedenklich. Denn wenn auch der polnische «rbetter zunächst sich von nationalpolitischrr Agitation fern- halt, so verändert sich d.e Sachlage, sobald sich Gemeinden mit poln'sch sprechender Bevölkerung bilden, in denen rin voln,scher Geistlicher seine« Amte» waltet. Denn dann beginnt der Geistliche damit, den Bauern polnisches National- gesühl »mzuflotzen und N, seinen politischen Aspirationen zugänglich m machen. Ist ,r dann soweit gelangt, den polnischen Tbeil der Bevölkerung zu einer f«stgesch?ofsenen Phalanx zusammen,ufassrn. so geht er zur Aggressiv, über sprechenden Theil der Bevölkerung erst zu katbolistrrn und dann zu poloniflren sucht. b ^ Ein recht Wirksam.« Hilf«mittrl sinv die gemischten Sb.n die. an slch von der katholischen Kirche verpönt, doch von ihr für ibre Zweck« gern benutzt werden. Es ist deickillm»«». t» U" Deiche, »der doch leider ein. Thalsa»., N Deutschrn und einer Polin in neun Zebnisl,, deutsch, Theil den polnischen zu seiner der Fälle nicht drr Nationalität binüberzieht. sondlrn daß der U jedenfalls aber di. di, Eh! ,° inmm.nv.« «M' derch-lnisch... cfurchtr», daß,,ch auch in Ostpreußen polnische Agitation«". Äus Leittligsen's Rede beim Sedancommers in Hannover. ... DaS ist daS Schöne, und das ist, was unS die Erinne rung an den Tag vor 25 Jahren besonders erfreulich macht: nicht blo- der kriegerische Ruhm, nicht blos die Wiederauf richtung des Nationalstaates, nein, auck die Aufrichtung einer Macht, die entschlossen und im Stande ist, den europäischen Weltfrieden zu bewahre» — das ist, was die Erinnerung an die große Zeit vor 25 Jahren am meisten und mit Recht bewegt I Als damals da« deutsche Reich errichtet war, nach diesen kriegerischen Erfolgen, wär hätte da gedacht, daß der deutsche Kaiser Wilhelm im Gefühl feiner großen Macht sein Bestreben nur auf die Erhaltung des Friedens und nicht aus »ine Erweiterung der deutschen Macht richten würde? Aber die übermächtig, Macht reizte keinen Großen, kränkte keinen Kleinen oder vergewaltigte ihn, nein, sie schützt ihn, sie will den Frieden innerhalb der Grenzen aufrecht erhalten und ihre Hauptaufgabe ist, den Frieden der Welt zu erhalten. Diese» Anerkenntnis; haben sich erst der Kaiser Wilhelm und di» deutsche Regierung ver schafft unter der Leitung drr deutschen Politik in der Hand de» damaligen Reichskanzler«, di« ebenso weise als bestimmt und friedenbesestigend war. Da also haken wir unsere Kraft Steigt, gleich nach der Begründung dieses neuen mächtigen Staates, und so ist eS geblieben seitdem, und sy ist eS noch heute unter einem jungen, thatkräftigen Kaiser, für den die Versuchung in der sehr viel gesteigerten Wehrkraft Deutsch lands leicht noch größer wäre, die in Deutschland zur Brr- fügung stehenden Machtmittel zu kriegerischen Erfolgen und zu einer erweiterten politischen Stellung auSzubenten. Nicht« von alledem hat die Welt gesehen: Deutschland ist gewesen und ist noch heute die erste FriedenSmacüt Europa«: ihr verdankt Europa den rsjährigen Frieden, und hoffentlich wird Deutschland mächtig und stark genug sein, noch lange Jahre weiter den Frieden in Europa zu erhalten! Ich sagt, vorhin im Eingang meiner Worte, in allen Classen der Bevölkerung stiere man diese« Fest, freudig nehmen sie daran Theil, Vornehm und Gering, Arm nnd Reich, kein« BernsSclaffe und Niemand ist davon anSg,schlossen; die politischen Parteien, wenn einzelne auch eine gewiss«
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