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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189509151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18950915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18950915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-15
- Monat1895-09
- Jahr1895
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1895
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64S4 daß die Staatsanwaltschaft allen Grund habe, Acten e/a Freiherrn von Hammerstein anzulegen; bis jetzt sei öffentlich unter Angabe von Einzelheiten berichtet worden, daß er Unterschlagungen in großem Umfange begangen; die Staats anwaltschaft dürfte aber auch Anlaß erhalten, auch noch andere Paragraphen des Strafgesetzbuches in Betracht zu ziehen. * Berlin, 14. September. Aus Anlaß der Ernennung deS Grafen Waldersee zum Generaloberst behauptet das „Volk", daß man s. Z. dem Grafen mit Unrecht politischen Ehrgeiz zugeschrieben hat und daß die sogn. „Waldersee- Dersamn, lung" (über die jüngst die „Hambg. Nachr." sich vernehmen ließen. Red.) keinen politischen Hintergrund gehabt habe, weil sie auö Männern der verschiedensten politischen Richtungen bestanden habe; ihr Veranstalter, Frei herr von Mirbach, könne sogar als Anhänger eines mög lichst weitgreifenden CartelS angesehen werden. Das Blatt fährt dann fort: „Wenn die Versammlung im Hause des Generals stattsand, so kam dies daher, daß die Gräfin Waldersee der Stadtmission ihre Dienste zur Verfügung gestellt hatte. Der General selbst, der sich seinerzeit auch gegen das geplante Volksschulgesetz ausgesprochen hat, steht, wenn man schon eine politische Stellung annehmen will, den Mittelparteien näher als den Conservativen. Die Vertreter christlicher Blätter, welche der Waldersee-Versammlung beiwohnten, waren, um allen unberechtigten Commentaren zu begegnen, überein- ekommen, nichts über die Versammlung zu bringen. Leider wurde aber ieses Uebereinkommen von einem der Blätter verletzt. Man hat den Namen des Generals auch mit dem Hammerstein kr ach in Verbin. düng gebracht. Aber auch in diesem Falle wäre es falsch, auf seine poli- tische Verbindung mit der „Kreuzzeitungs'-Richtung zu schließen. Herr v. Hammerstein, der eine Zeit lang sich mit dem Kauf von Häusern beschäftigte, suchte überall Geld, wo er solches vcrmuthcte. Bei einem solchen Hauskauf nahm er auch die Geldmittel des Grafen Waldersee in Anspruch. Als Letzterer indessen zu bemerken glaubte, daß eine Mißdeutung oder ein Mißbrauch möglich wäre, suchte er — es war dies schon vor einigen Jahren — das Darlehnsverhältniß aufzuheben, freilich vergeblich." Wie nach mehreren Blättern verlautet, kostet dem Grafen Waldersee das Vertrauen, welches er dem Freiherrn v. Hammerslein geschenkt, 100 000 .4! L. Berlin, 14. September. (Privattelegramm.) Wie auS guter Quelle verlautet, wird daö Neichsschatzamt den Bau von zwei neuen Kriegsschiffen befürworten und zwar hat man sich nach eingehender Verhandlung mit dem Reichsmarineamt entschlossen, in den Etat für daö Jahr 1896/97 die erste Rate für den Bau von Ersatz schiffen für die Panzer „König Wilhelm" und „Friedrich der Große" einzustellen. Die übrigen Forde rungen der Marine-Verwaltung werden nicht so bedeutend sein, als man befürchten zu müssen glaubte. * Berlin, 14. September. (Telegramm.) Von der Wochenschrift „Ethische Eultur" ist Nr. 37 heute wegen des Artikels „Kaiser und Socialdemokratie" confiscirt worden. H. 8. Berlin, 14. September. (Telegramm.) Wie wir von zuverlässiger Seile erfahren, ist der Firma Ludwig Löwe L Comp, von der spanischen Regierung der Auftrag zu einer Lieferung von 30 000 Mausergewehren zu- getheilt worden. (Wiederholt.) — Nach der Berliner „Börsen-Zeitung" sollten Schritte eingeleitet worden sein, um die Fortsetzung der Publicationen aus dem Briefwechsel des Freiherrn von Hammer stein zu verhindern, respective fernere Zusendungen von Briefen compromittirenden Inhalts an den „Vorwärts" hintanzuhaltcn. Es sei das allerdings eine kostspielige Sache. Dazu erklärt der „Vorw.": „Die Veröffentlichungen werden fortgesetzt, so lange sie uns angebracht erscheinen, und der uns zu diesem Zwecke zur Verfügung stehende Vorrath von Originalbriefen reicht noch auf lange und birgt noch manch Interessantes." — Aus dem Vorrath theilt der „Vorw." u. A folgenden Brief mit: Berlin, 18. 6. 90. Weither Herr ! Ihre freundlichen Zeilen erhielt ich heute. Nachdem die „Kölner Zeitung" von der Erklärung des Herrn N. und Gen. Notiz ge- nommen — konnte ich nicht länger schweigen. Sie finden in Nr. 276 zweite Seite den betreffenden Angriff gegen Ditfurth.*) Der Mann muß aus Bielefeld fort, sonst wird keine Ruhe. Ich hoffe es auch zu erreichen. An die „Neue Gütersloher Zeitung", welche meine Rede einfach gefälscht hat, sandte ich eine Berichtigung. Gottbefohlen Ihr von Hammerstein. — In der „N. Pr. Ztg." lesen wir: „Soeben erfahre ich, daß bei den Vorbeimärschen der beiden Cavallerie-Divisionen, die übrigens ganz vorzüglich gingen, mehrfach bemerkt worden sei. daß Se. Majestät der König Albert von Sachsen sein Regiment nicht persönlich vorbeigeführt und man geglaubt habe, daß dieses auf eine körperliche Indisposition zurück zuführen sei. Dieses ist nicht der Fall gewesen, sondern nur ein Mißverständniß die Schuld, indem der König glaubte, daß über haupt Vorbeiführungen bei dieser improvisirten Revue nicht be absichtigt seien und er übersehen hatte, daß schon ein Regiment vor Sr. Majestät dem Kaiser vorbeigeführt worden war. Eine Zeitung hat die Tactlosigkeit gehabt, glauben zu machen, Laß Se. Majestät der Kaiser Franz Josef sich am 10. d. isolirt, und nicht gewußt habe, wo das Hauptquartier Sr. Majestät des Kaiser Wilhelm's sich befinde. Wir sind in der Lage zu berichten, daß der Kaiser von Oesterreich lediglich fein Cavallerie-Regiment, das er ein- gehender besichtigen und begrüßen wollte, gesucht und allerdings nicht gefunden, dagegen sich längere Zeit beim Kaiser Franz. Regiment aufgehalten hat, um es zu bewillkommnen." — Mehrere Zeitungen berichten: „In Elberfeld hat eine Anzahl Veteranen, welche am 31. v. M. eine Ehrengabe von 30 ./L aus freiwilligen Gaben und städtischen Mitteln durch die Stadtverwaltung erhalten hatten, diesen Geldbetrag an den Vertrauensmann der dortigen s o ci a l- demokratischen Partei gezahlt. Dasselbe Verfahren haben mehrere Veteranen zu Düsseldorf eingejchlagcn." Diese Nachricht bedarf doch wohl der Bestätigung. — Der russische Minister deS Auswärtigen, Fürst Lobanow, der Berlin auf seiner Badereise nach Contre- xsville passirt, wollte seine Reise hier unterbrechen, um eine Audienz beim Kaiser nachzusuchen; es mußte ihm jedoch mitgetheilt werden, daß der Kaiser sich von Stettin aus direct zu den Marinemanövern nach Danzig begab. * Königsberg, 14. September. (Telegramm.) Der Handelsminister ».Berlepsch ist heute Morgen hier ein getroffen. Nachdem er der Baugewerkschule einen kurzen Be such abgestattet hatte, begab er sich zur Norddeutschen Ge werbeausstellung. * Danzig, 14. September. Der „Danziger Ztg." zufolge manöverirte die Manöverflotte am gestrigen Tage und während der vergangenen Nacht auf hoher See. Heute früh erschien sie vor Heia. Die „Hohenzollern" lag, mit dem Kaiser an Bord, westlich vor Heia. Um 10 Uhr lief die gesammte Flotte mit der Aacht des Kaisers vor der Danziger Rhede ein. (Wiederholt.) * Stettin, 13. September. Hier verlautet, in hohen militairischen Kreisen sei anläßlich der Anwesenheit des Kaisers Franz Josef der Gedanke erörtert worden, im nächsten Jahre eine gemeinsame Waffenübung deutscher und österreichischer Truppen abzuhalten. (Derartiges ver lautete seit einigen Jahren jedeSmal, wenn die verbündeten Monarchen beim Manöver zusammengetroffen waren. Red. des „L. T.") * Stettin, 14. September. (Telegramm.) Der Kaiser verlieh dem Polizeipräsidenten v. Zander sein Bild in einem prächtigen Rahmen mit eigenhändiger Unterschrift. * kiel, 14. September. (Telegramm.) Nachdem der Graf von Turin um 11 Uhr auf dem hiesigen Bahnhofe *) Ditfurth war der Freiherrn von Hammerstein unbequeme Laudrat-. einaetroffen war, machte er von der Jensenbrücke au» eine Hafenfahrt mit dem Dampfer „Goßlar". * Hamburg-Altona, 13. September. Die Militair- behörde verbot den Soldaten den Besuch von 24 Ham burger, 11 Altonaer und 2 WandSbecker Tanz- und Schank localen. (B. T.) * Hannover, 13. September. Der seines Amtes enthobene welfische Pastor DanckwertS theilt mit, daß er nicht, wie es in den Blättern hieß, wegen Majestätsbeleidigung zu Gefängniß, sondern wegen Vergeben« gegen die öffentliche Ordnung zu Festungshaft verurtheilt ist. Der Vorgang, der zu seiner Verurtheilung führte, spielte sich am 2. Advents sonntag vorigen Jahres anläßlich der Gustav Adolf- Feier ab; anstatt die vom LandeS-Consistorium angeordnete Collecte für den Gustav Adolf-Verein zu empfehlen, warnte er vor ihr, indem er auf den preußisch-unirten Charakter deS Vereins hinwies — obwohl die Cvllecte speciell zur Unter stützung der Diaspora in der hannoverschen Landeskirche be stimmt war. Im Gottesdienst und in der „Kinderlehre" bat er dann seinen politischen Standpunct dargelegt, wobei seine Charakterisirung der heutigen Zeit in dem Satze gipfelte: Die Fürsten treten das Recht mit Füßen. Der welsische Heißsporn ist, den „Hamb. Nachr." zufolge, von einem mecklen burgischen Rittergutsbesitzer, der ebenfalls der „Rechtspartei" angehört, für eine Pfarre seines Patronats „gewonnen". — Wir gratuliren dem Patron! * Elberfeld, 13. September. Für das im Landtagswahlkreife Elberfeld-Barmen durch den Tod von vr. Graf erledigte Mandat ist, dem „Hann. Cour." zufolge, Amtsgerichtsrath vr. Reinhold von den Nationallibcralcn in erster Reihe als Candidat ausersehen. vr. Reinhold gehörte in den Mer Jahren während zweier Legis laturperioden bereits für Lennep-Solingen dem Nbgcordnetenhause an, mußte aber Ende der 80er Jahre ans Gesundheitsrücksichten dem parlamentarischen Wirken entsagen. 0. Eoblrnz, 14. September. (Privattelegramm.) Die „Coblenzer Zeitung" theilt mit: Freiherr von Stumm ist gestern in Ehrenbreitstein eingetroffen, um seine vierzehn tägige Festungshaft anzutreten. Es wurde ihm jedoch mitgetheilt, daß der Kaiser ihn zu einer eintägigen Festungshaft begnadigt habe. Freiherr von Stumm hat heute Mittag seine Strafe abgebüßt. Sein Cartelträaer hat die über ihn verhängte fünftägige Festungshaft abbüßen müsse». (Wiederholt.) * Meiningen, 13. September. Eine vor einigen Tagen im benachbarten Walldorf abgehaltene, aus zehn Orten be suchte Versammlung vom Bund der Landwirthe hat sich mit der Lage der Landwirthschaft und den Wünschen zu deren Hebung beschäftigt. Hierbei wurde einmüthig der An sicht Ausdruck gegeben, daß ein Zusammengehen des Bundes der Landwirthe mit den Nationalliberalen geboten er scheine. — Schon bei der Wahl des Abg. Paasche haben hier die Angehörigen deS Bundes bekundet, daß sie einer maßvollen Richtung geneigt sind. * Stuttgart, 13. September. In stark besuchter Ver sammlung hat die hiesige Socialdemokratie durch Annahme folgender Resolution zu dem Agrarprogramm Stellung genommen: „Die Versammlung erklärt sich mit aller Entschiedenheit gegen den von der Agrarcommission ausgearbeiteten Entwurf eines Agrar programms. Sie ist der Meinung, daß die darin ausgestellten neuen Forderungen dem socialrevolutionairen Charakter der Social demokratie widersprechen, daß ihre Verwirklichung dem Bauernthum keinen dauernden Nutzen schaffen, cs vielmehr zum Theil in noch größere Abhängigkeit bringen würde und daß folglich die Aufstellung eines derartigen Programms selbst die Agitation unter der land- wirthschaftlichen Bevölkerung keineswegs fördern, dagegen die Partei erheblich schädigen würde." * Wcinburg bei Rheineck. 14. September. (Telegramm.) Der König und die Königin von Rumänien sind heute über München nach Wien abgereist. Ihre Ankunft in Sinaja wird am Mittwoch erfolgen. Oesterreich-Ungar«. * Wien, 14. September. (Telegramm.) Der Kaiser empfing den Grafen Badeni in Privataudienz. * Wien, 14. September. (Telegramm.) Die Blätter be sprechen das Handschreiben des Kaisers von Oesterreich an den deutschen Kaiser sehr sympathisch. Das „Fremden« blatt" sagt, der außergewöhnliche Charakter der Auszeichnung, welche bisher kaum einem zweiten ausländischen Souverain zuerkannt wurde, entspreche dem außergewöhnlich innigen Verhältnisse beider Nachbar reiche. Wenn der Kaiser in der Annahme des Ehrenkleides ein neues Band treuer Waffenbrüderschaft erblickt, so sei die hohe militairische und politische Bedeutung der Verleihung klar ausgeprägt. Das Handschreiben werde von beiden Heeren und in weiten Volkskreisen mit herzlicher Freude begrüßt werden. — Tie „Neue Freie Presse" schreibt, das Handschreiben des Kaisers drücke in frier- licher Art das Siegel auf die unverbrüchliche Waffengenossenschaft. DaS Blatt hebt ferner den Friedenszweck der Waffengenossenschaft beider Armeen hervor und betont, daß das Handschreiben ein politisches Document sei von ungewöhnlicher Tragweite angesichts der jüngsten Versuche, Mißtrauen zwischen die beiden Ver bündeten zu säen und an ihre Freundschaft «das Maß ihrer verschiedenartigen orientalischen Interessen zu legen. — Das „Neue Wiener Tagblatt" sagt, der preußische Marschalls stab und die Uniform eines österreichisch-ungarischen Generals seien nur Symbole, aber was sie verkünden, sei den Herzen der Völker entsprechend, eine Politik der untrennbaren Verbrüderung der Staaten, der Völker und der Armeen, in deren Namen die Fürsten den Freundeskuß und den Händedruck wechseln. — Das „Extrablatt" schreibt, diese Kundgebung des Kaisers drücke der letzten Zusammenkunft der Monarchen den Stempel einer singulären Bedeutsamkeit auf. Das se! kein Bündniß mehr, das nur solange Dauer verspreche, als die politische Conjunctur dauert, das sei ein Bund für die Ewigkeit, welcher die Herzen der Völker und der Herrscher untrennbar verbinde. — Das „Wiener Tageblatt" sagt, die Stettiner Tage hätten das deutsch-öster reichische Bündniß im schönsten Glanze gezeigt. * Wien, 14. September. (Telegram m.) Graf Badeni übernahm nach seiner heutigen Audienz bei dem Kaiser den Auftrag zur Bildung eines neuen Cabi- nets. Ueber die Zusammensetzung desselben waren die Blättermeldungen verfrüht. — Der Justizminister leitete wegen der von den Blättern gemeldeten anläßlich der Wahlversammlungen in Wien vorAekommenen straf baren Handlungen Erhebungen ein und wies die Staatsanwaltschaft an, die erforderlichen Amtshandlungen vorzunebmen. * Pest, 13. September. In einer Unterredung eines Mitarbeiters des „Magyar Orszag" mit dem Nuntius Agliardi erklärte Letzterer, daß er seit dem 8. Juni mit keinem Mitgliede der ungarischen Regierung verkehrt habe, daß vom Ballplatz keine Note oder Reklamation gegen ihn nach Rom ging. GoluchowSki scheine wie Kalnoky gegen jede Demarche zu sein. Der Nuntius ist der Ansicht, die ungarische Regierung wünsche mit der Curie Verhältnisse wie vor dem Zwischenfall herzustellen. In dieser Hinsicht werde er kein Hinderniß in den Weg legen; seine Mission sei nicht Kampf, sondern Frieden. (?) Frankreich. * Paris, 14. September. (Telegramm.) Dem „Eclair" zufolge beabsichtigte General Munier, einen zweiten Brief im „Figaro" zu publiciren, erhielt aber vom Kriegs- Minister den Befehl, die Angriffe gegen die Deutschen em- zustellen. — Die kiesige Presse bringt die unwahrscheinliche Meldung, Graf Bernstorff-Wehningen aus Hannover soll die holländische Insel Schiermonnikoog vorgeblich privatim, in Wirklichkeit aber für das deutsche Reich gekauft haben. Deutschland befestige jetzt die Insel und lege dort eine Kohlenstation an, wogegen nunmehr Holland vrojestire. (Schiermonnikoog ist eine kleine Insel an der Nordküste der niederländischen Provinz Friesland. D. R.) — zeitig der Bautenminister Dupuy von dem demissiouirten Ministerialdirektor Colson wegen schlechter Verwaltung der Staatsgelder angeklagt wird, so hält man eine Minister kris iS nicht für unwahrscheinlich. (B. L.-A.) Schweiz. * Bern, 14. September. (Telegramm.) Dem BundeS- rathe sind nunmehr die Gesetzentwürfe über die Einführung der Unfall- und Kranken - Versicherung sammt Motivenberichten zugestellt worden. Der Bundesrath wird dieselben nach erfolgter Durchberathung in der December- tagung der Bundesversammlung vorlegen. Dänemark. * Kopenhagen, 14. September. (Telegramm.) Der „Polarstern" lichtete um IO"/« Uhr die Anker und be gegnete um 11 Uhr dem „Osborne" mit dem Prinzen von Wales an Bord. Der „Polarstern" salutirte. Rußland. * Odessa, 14. September. (Telegramm.) Der Dampfer „Orel" ging nach Wladiwostok mit Material für die Ussuri- Bahn, der 4. Compagnie des Ussuri - Eisenbahnbataillons und deportirten Sträflingen ab. Orient. * Bukarest, 14. September. (Telegramm.) In Folge Theilnahme an der mace konischen Bewegung wurden zu Constantza 27 rumänische Unterthanen bul garischer Nationalität dem Gerichte übergeben und aus Galatzi und Braila fünf Personen ausgewiesen. (Voss. Z.) Asien. * London, 14. September. (Telegramm.) Ueber Wien erfährt „Daily Chronicle", in der Arincnierfragc sei eine kleine Mißhelligkeit zwischen Großbritannien einerseits und Frankreich und Rußland anderseits ent standen. Die letzteren beiden Mächte schienen geneigt, die von der Türkei in der letzten Note gemachten Zugeständnisse, obwohl diese die Vorschläge der Mächte nur theilweise decken, anzunehmen; England bestehe indeß auf zwei weiteren Forderungen, nämlich erstens darauf, daß die armenischen Malis und Mussettarifs zur Hälfte Christen, zur Hälfte Mohamedaner sein sollen, während die Pforte nur Mohamedaner für diese Posten wünsche, und zweitens darauf, daß unter den Mitgliedern der Control commission sich Vertreter der Mächte befinden sollen mit dem Recht der Jnspection und unverzüglichen gemeinsamen Handelns. England habe diese zwei Forderungen nur im eigenen Namen gestellt. (Mgdb. Ztg.) Afrika. * Brüssel, 12. September. Die Brüsseler Congoregierung ist sehr verstimmt darüber, daß auch deutsche Kreise sich in die Affaire Stokes einmischen. Die dem belgischen Hofe sehr nahestehende „Jndsp. Helge" protestirt gegen den Versuch, den Fall Stokes, welcher nur England und den Congostaat angehe, zu internationalisiren. Man wolle in der Hinrichtung Stokes' den Beweis dafür sehen, daß die congostaatliche Negierung den deutsch-ostafrikanischen Handel vom Congostaat ablenken wolle. In Wahrheit denke der Congostaat nicht im Mindesten daran, den Handel irgend eines in Afrika befind lichen Colonialstaates abzulenken. Die Karte Mittelafrikas zeige, daß auf congostaatlichem Gebiete keine Anstrengung erforderlich sei, um den Handel zu veranlassen, den oberen Congo und seine Zuflüsse als seinen natürlichen Weg einzuschlagen. Daß der Congostaat dem Handel mit Waffen und Kriegsmunition, welcher Handel thatsächlich bequemer durch die Ostküste, als dura) die Westküste erfolgt, ernst entgegentritt, könne Deutsch land nur angenehm sein. Der Concurrent Deutschlands sei nicht der Congostaat, sondern England, welches das Gebiet der Aequatorialseen mittels einer Eisenbahn verbindet und trotz der Proteste Deutschlands seine Anstrengungen fortsetzt, um Cinmischungsrechte, ja Besatzungsrechte an der Ostgrenze des Congostaates zu erlangen. (Wie der „Hamb. Corr." wissen will, seien die Zweifel der „Jndöpendcnce beige" über das Vorgehen Deutschlands in Sachen Stokes grundlos. Es bestätige sich vollkommen, daß der deutsche Gesandte in Brüssel angewiesen worden ist, sich den Vor stellungen Englands gegen die Hinrichtung StokeS' anzu schließen. D. Red.) s cnc.> 8,0.27 fjlisle I-kiprio §> b>r23 ^ vsi*I «sslnvn, Blnmengasse Nr 1« ». 12, Fiksttailt d. RkichsliM li. W, empfiehlt bcstbcwährte fklitt-«.diedtMttcGklMäilkk. Höchste Sicherheit bei billigste« Preisen. WT> schnell und sorgfältig Vertreter für Leipzig: W. «i-»ni»en8t«1n, Packhofstr. 11/13. zk IlM'Alisr KsrgRüclit. 50 "/o Oaserspni-nls!, bei Alaoiier Ickelitstllrlce. 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Soldaten. Matrosen. Im 4. Act: Festlicher Aufzug, Evolutionen und Tänze, arrangirt vom Balletmeister J.Golinelli, ausgeführt von denDamen Frls.Fieoig, Hruby, Stühler, H. Lindner, Herrn Strigel, dem Oorps cks Lallet, sämmtlichen Elevinnen der Balletschule, den Figuranten, sowie deu Comparsen. Nach dem 2. und 3. Act finden längere Pausen statt. Texte L 50 an der Casse und bei den Logenschließern. - Lpcrn-Preise. Einlaß '/«? Uhr. Anfang 7 Uhr. Ende nach 10 Uhr. Herr Knüpfer. /Herr Demuth. (Frl. Beuer. Frl. John. >err Bärwinkel. )err Degen. Herr Stick. Montag, den 16. September 1895. Anfang 7 Uhr. 254. Abonnements-Vorstellung (2. Serie, roth). K1»rtli», Vlrrrlit LU Oper in 4 Acten (theilweise nach einem Plan von St. Georges) von W. Friedrich. Musik von Friedrich von Flotow. Regie: Ober-Regisseur Goldberg. — Direktion: Capellmeister Biester. Personen: Lady Harnet Durham,Ehrenfräulcin der Königin Fr. Baumann. Nancy, ihre Vertraute , Frl. Osborne. Lord Tristan Mikleford, ihr Vetter . . . . , Herr Knüpfer. Lyonel Herr Merkel. Plumkett, ein reicher Pächter Herr Wittekopf. Der Richter zu Richmond Herr Neldel. lFr. Lewinsohn. Mägde ^ Diener der Lady frl. Simon, fr. Hofer. L»err Degen. Herr Wack. Herr Wolf. /Herr Keller. äerr Leiter. Pächter Pächter. Mägde. Knechte. Jäger und Jägerinnen im Gefolge der Königin. Pagen. Diener. Die Handlung spielt theils auf dem Schlosse der Lady, theils zu Richmond und dessen Umgebung. Zeit: Regierung der Königin Anna. Nach dem 2. Act findet eine längere Pause statt. Texte L 30 ^ an der Casse und bei den Logenschließern. Schanspiel-Pretse. Einlaß '/i? Uhr. Anfang 7 Uhr. Ende gegen '/,10 Uhr. Ueperloire. Dienstag, den 17. September: (255. Abonnements- Vorstellung, 3. Serie, weiß): Madame SanS-GSnc. An fang 7 Uhr. Altes Theater. Sonntag, den 15. September 1895. Anfang '/,8 Uhr. Lustspiel in 3 Acten und einem Vorspiel von Viktorien Sardou. Regie: Ober-Regisseur Grünberger. Personen des Vorspiels: Cathsrine Hübschsr, Wäscherin .... Frau Franck. Sergeant Lefsbvre Herr Daeger. Gras Neipperg Herr Kienscherf. Fouchs Herr Hänselei. Toinon, 1 sFrl. Müller. La Rousotte, > Plätterinnen .... i Frl. Schröder. Julie, I ^Frl. Friese. Vinaigre, Tambour Herr Prost. Vaboutrin, 1 (Herr Greiner. Roussot, 1 Nationalgardisten . . . (Herr Thiele. Jolicoeur, ! (Herr Brinckmann. Ein Apotheker I Herr Wack. - - Kl) NL. Eine Nachbarin ......... Frl. Wittke. Ein Friseur Herr Bärwinkel. Mathieu, Lebrling Frl. Grahl. Bürger, Bürgerinnen und Nationalgarden. Ort der Handlung: Paris. — Zeit: 1792. Personen des Stückes: Napoleon I Herr Körner. Cathsrine, Herzogin von Danzig . . . Frau Franck. Marschall Lessbvre, ihr Gatte .... Herr Taeaer. Fouchs, Herzog von Otranto .... Herr Hänseler. Königin Maria Carolina Frl. Jmmisch. Prinzessin Elisa Frl. Mancke. Savary, Polizeiminister Herr Krause. Graf Neipverg . Herr Kienscherf. Desprsaux, Tanzmeister Herr Searle. Madame Grivot Fr. Kuntzschmann. Herzogin von Rovigo Frl. Schröder. Frau von Bülow . Frau Römer. Gräfin von Canisy Frl. Büttner. Frau von Talhouöt Frau Franke. Frau von Bassano Frl. Friese. Frau von Ventimille Frau Richter. Brigode, Kammerherr Napoleon'- . . Herr Behrens. Chevalier Corsa Herr Mahrla. Lauriston, Adjutant Herr Benger. Lanonville, / . - /Herr Thiel«. Mortemart, / ^wciere Vicomte von Junot Jasmin, Haushofmeister Constant, Diener Napoleon'- . . . Roustan, Mameluk Leroy, ein Schneider Herr Wack. Cop, ein Schuhmacher Herr Prost. Ein Diener Herr Schmtrdecke. Kammerherren, Hofdamen, Diener, Officiere und Mameluken. Herr Keller. Herr Brinckmann. Herr Schröder. Herr
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