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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189509296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18950929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18950929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-29
- Monat1895-09
- Jahr1895
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1895
- Autor
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I Bezugs-Preis ff, der Hauptexprdition oder den im Stadl, beztrk und den Bororten errichteten Au«, gavestellen ab ge holt: vierteljährlich ^4.50, bei zweimaliger täglicher Zustellung in« Lau« 5.50. Durch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: viertes ,hrlich 8.—. Dirrcte tägliche Sreuzbaudsendua, dü Au«laud: monatlich 7^0. Die Morgen-Außgab« erschein» täglich mit Au«, nahm» nach Sonn, und Festtagen '/,7 Uhr, dt« Abeud-AnSgab« Wochentag« b Uhr. Redaktion und Expedition: - AohanneSgaffe 8. Dte Expedition ist Wochentag« »unnterbroche» zröffnet von früh 8 bi« Abend« 7 Uhr. Filialen: Ott« Me««'« kortim. (Alfred Hahn), Universität-slrabe 1, Laut» Lösche. Katharinenstr. 14, Part, und KäniaZvlatz 7. (WIM Anzeiger. »W» s»r PM», Ä-alMitte, H»del»- Mi» Anzeigen-Preis v,ie S gespaltene Petttzeile 20 Pfg. Rerlam»« unter dem Redaction-strich (4g». spalten) KO^Z, vor den Famillennachrtchieu (8 gespalten) 40^. Erobere Schriften laut unserem Preis- »«rzrichaib. Tabellarischer «nd Zifferasatz nach höherem Tarif. Ertra»vellagen (gefalzt), nur mit de, Morgen.Au-gabe, ohne Postbrfördernng 60.—, mit Postbeförderung Tnnahmeschluß siir Iinzeizen: (nur Wochentag») Abe»d.Au«gabe: vormittag« 10 Uhr. Margen.Au«gabe: Nachmittag« 4UHL vei de« Filialen und Annahmestellen je eia« halbe Stund« frührr- Auzetgr» sind stet« an di« Erpediti«» zu richte». Druck m»d Verlag von E. Polz in Leipzig. ^-(79. Sonntag den 29. September 1895. 89. Jahrgang. Die nächste Nummer erscheint am MontaS Abend. Anzeige« für diese Nummer, welche in erweitertem angenommen. Blattes lungen können. ' ' m n rr sür da? IV. Vierteljahr 1898 baldgefälligst veranlassen.^ . ,, "Im Jnterefle rechtzeitiger und vollständiger Lieferung des Leipziger Tageblattes wollen die geehrten Leser die ^ SO ^ durch die Post bezogen für das Deutsche Der Bezugspreis beträgt wie bisher vierteljährlich für Leipzig 4 ^ SO mit Bringerlohn für zweimaliges tägliches L)U 9 Reich und Oesterreich-Ungarn O ^ ^ In Leipzig nchmen Bestellungen entgegen sämmtliche Zeitungsspediteure, die Hauptexpedition: Johannesgaffe 8, , . die Filialen: Katharinenstratze 14, Königsplatz V und Umverfitatsft 8 » sowie nachfolgende Ausgabestellen: .. Nuckbinderei Arndtstraste 35 Herr L. 0. Littel, Colonialwaarenhandlung. Peterskirchhof 5 Herr ^ ^ Olnsseu, Colonialwaarenhandlung, Beethovenstraste 1 Herr ^lieoÄ. Roter, Colonialwaarenhandlung, . Pfaffendorser Strafte 1 Ziselier. Colonialwaarenhandlung. Brühl 80 (Ecke Goethestraße) Herr llerm. Lle88ke, Colonialwaarenhandlung, Ranstsche (Sasse 0 Herr k^bll . ^ Colonialwaarenhandlung, Frankfurter Straße (Thomasmsstraßen-Ecke) Herr Otto Rrainr, Colonialwaarenhandlung. Ranstädter Stemweg 1 > Colonialwaarenhandlung, Löhrstrafte 15 Herr Lduarll üet/er, Colonialwaarenhandlung, Schütze,tstrafte 5 Herr ^>ltt. denuim«^ - Marschnerstra^ste 0 Herr RriuIKelirewer, Drogengeschäst, ^^stra^e 3S^(Eckc Berliner Straße) Herr 0. I)edu8, Colonialwaarenhandlung, Nürnberger Straße 45 Herr U. R. ^Idreelit, Colonialwaarenhandlung, Porkstraht . Zeitzer Strafte 35 Herr V. LÜ8ter, Cigarrcnhandlung, ^i^nbabnstrasie 1 in Anger-Crottendorf Herr Rollert Oreiner, Zweinaundorfer Straffe 18, in Neustadt Herr A^meN8 8elie!t, Es 1 s » ' . - Connewitz Frau Keller, Hermannstraße 23. 1. Etage, . Plaawitz Herr A. OrutENi», Zsch^ - - Eutritzsch Herr Rollert mittler, Buchhandlung, Delitzscher Straße 5, - Reudnitz Herr bV. ll uZmnuii, Marschallstraffe 1, - Gohlis Herr Roll, mittler, Buchhandlung, Lindenthaler Straße 5, > - - Herr Lernt;. Heller, Mutze^schast Leipziger Straße 6, -- Lindeuau Herr Ull. Llnäner, Augustenstraße 13. ^ - Thonberg Herr L. RLntsell, Reitzenhainer Straße 58, ' in Bolkmarsdors Herr 0. Xaiimann. Conradstr. 55 (Ecke Elisabethstr.). Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung, den Lonfirmanden-Uuterricht in der Parochie L.-Plagwitz betreffend. Die Anmeldung derjenigen in hiesiger Parochie wohnenden Con- firmanden, welche anderwärts Schulanstalten besuchen, wird in den Tagen vom 2—4. Oktober, Vormittags 12 — 1 Uhr und Nach mittags 3—4 Uhr in hiesiger Pfarramtsexpedition, Friedrichstrabe 6, Pfarrhaus Part, erbeten. Beizubringen ist Geburts- und Tauszeugniß. L..Plagwitz, 28. September 1895. Ed.'luth. Pfarramt. k. Schmidt. Verlegung des Postamts 5 in Leipzig. Zum 1. Öctober wird das Postamt 5 hier aus dem Grundstück Neumarkt Nr. 18 (Hohmann'S Hof) nach dem Hause Thomas gaffe Nr. 4 verlegt. Bon demselben Tage ab ist mit dem genannten Postamte eine Telegraphenbetriebsftelle verbunden. Leipzig, 27. September 1895. Der kaiserliche Lber-Poftdireetor. Geheime Ober-Postrath. Walter. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Expeditionsräume unserer Sportcl-Ein nahmen 1 und II, Naschmarkt 2, altes Polizeigebäude, 1. Ober geschoß, Zimmer 6 und 7, bleiben dieselben für den geschäftlichen Verkehr Montag, den SV. September ds. Js.» geschloffen. Leipzig, am 26. September 1895. Der Rath der Stadt Leipzig, vr. Georgi.Hsch Bekanntmachung. Wegen Belegung mit Lementmacadam wird die Glfterftratze in ihrer Ausdehnung von der Central- bis znr Promenadrnstraße , vom »o. diese» Monat« ad auf die Dauer der Arbeiten für allen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 26. September 1895. ^ Der Rath der Stadt Leipzig. H 5214. vr. Georgi. Stahl. Bekanntmachung. Wegen Pflasterung wird ^ E die Carl-Straffe in Alt-Leipzi -om 2. Oktober d. I. ab auf die Dauer der Arbeiten für allen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 87. September 1895. ^ . Der Rath der Stadt Leipzig. H 5234. vr. Georgi. Stahl Bekanntmachung. Wegen Gchlrubenbaue« wird! die «lifabrttz-Rllee t« Stadtbezirke Letpztg-Plagwttz in ihrer Ausdehnung von der Earl-Hrinestraße bt« zur Weißen felserstraße ... ^ ^ Po« ^0. dieses Manats ab auf die Dauer der Arbeiten für allen durchgehenden Fahrber kehr gesperrt. Leipzig, den 27. September 1895. Der Rath der Stadt Leipzig H- 5254. Vr. Georgi.Gtahl die städtische Lparcasse beietht Werthpapirre unter günstigen Bedingungen. Leipzig den 1. Februar 18S5. Dt« Sparkassen-Deputaten. Die drei berechtigten Privatschulen in Leipzig ühren wie die öffentlichen Realschulen ihre Zöglinge bis zu der durch das Gesetz vom 15. Februar 1884 für die öffentlichen wie für die privaten Realschulen vorgeschriebenen Reiseprüsung, mit deren Bestehen auch die Berechtigung zum einjährig freiwilligen Militair- dienst erlangt wird. Zugleich bereiten sie für die entsprechenden Claffcn der öffentlichen höheren Lehranstalten vor. Zur Aufnahme in die VI. Realschul- bez. Progymnasiastlasse genügt das 9. Lebens jahr, während in die Vorschulclassen Schüler vom schulpflichtigen Alter an ausgenommen werden. Das Winterhalbjahr beginnt Montag, den 7. vctober. Die Unterzeichneten sind zur Entgegennahme von Anmeldungen und zur Ertheilung jeder gewünschten Auskunft täglich (autzer Sonntag») 11—V,1 Uhr bereit. Dir. vr. V. Hartl,, Realschule mit Elementarclassen (Quer straße 19 und Bahnhofstraße 5). Dir. vr. kr. Lotl» (Teichmann-Vr. Roth'sche Privatschule), Real- schule mit Progymnasial- und Elementarclassen (Ecke der Universitäts- und Schillerstraße. Fernsprecher Nr. 2059). Dir. 0. Doller, Realschule (Centralstraße 1). Äus -er Woche. Q. Die Vorfälle innerhalb derconservativenPartei haben den „ReichSboten" veranlaßt, seine Anschauungen über die mittelparteiliche Politik zum Besten zu geben. Dieses Blatt giebt sich gleich allen gesinnungsverwandten Organen den Anschein, zu glauben, die Mittelparteien gingen darauf aus, Einfluß auf die konservative Partei zu erlangen, um sie zu einer mittelparteiliche» Politik willig zu machen. Von einer Beeinflussung kann nun der Natur der Sache nach keine Rede sein. Die Mittelparteien haben nur Wünsche geäußert, auf deren Erfüllung sie nicht praktisch einwirken. Wenn aber der „Reichsbote" als den Inhalt dieser Wünsche die Führung einer „mittelparteilichen Politik" ansteht, so kann man sich da« unter der Voraussetzung gefallen lassen, daß das konservative Blatt unter einer zielbewußten ReiLSpolitik, unter der Ord nung der Staatsfinanzen, der besseren Sicherung der bestehenden Ordnung gegen den socialrevolutionären Ansturm und wenn dir Umstände sie gestatten, einer den Verhältnissen Rechnung tragenden Socialpolitik „mittelparteiliche Politik" versteht. Denn das streben wir an, bisher allerdings in dem Glauben, die konservativen Elemente, die der „Reicksbote" vertritt, zu Bundesgenossen zu haben. Und in der Vergangenheit kam die mittelparteiliche Politik^ die dem Blatt unfruchtbar und der Initiative bar schien, beispielsweise in der großen Arbeiter- versicherungSgesetzgrbung zur Geltung. Das Zustandekommen des InvaliditätSgesetze» war allerdings eine Weile in Frage gestellt, aber durch — die consrrvativr Partei. In einem Punkte harrt allerdings die Socialpolitik, die der „Reichshote" vor allen Dingen betont, der konservativen „Initiative": daS ist die Hebung der Lage der Landarbeiter auf den großen Gütern de- Osten«. Die Hilf«bedürftigkeit dieser Bevvlkerung«clafse wird nunmehr immer häufiger auch von der Geistlichkeit zugegeben und ist soeben wieder auf dem Congreß für innere Mission gestreift worden. Aber von konservativen Absichten, eine Besserung herbrizuführen, hat man nicht« gehört, man müßte denn da« immer wieder hervortretende verlangen nach Einschränkung der Freizügig keit al« rin Mittel zur Hebung der Lage der Arbeiter an sehen. Hier aber sind di» Eonsrrvativrn die „Nächsten dam", eine Initiative bemerkbar zu machen. Dir Wahrhaftiakeit der frommen Eentrum«part«i hat in derbadisch«n Wahlbewegung eine selbst abgestumpfte politisch Nerven reuend» Blüth» gezeitigt. Der beispiellose und i, seinen Ursachen, theilweise wenigsten«, klar liegend« Zusammen bruch der dentschliberalen Partei in Wien bat eS den ehren werthen geistlichen Agitatoren zweckmäßig erscheinen lasten, von dem Sturz der Wiener Nationalliberalrn zu spreche». Die Log.k ist glatt: badischer NationalliberaliSmuS gleich Wiener Liberalismus; der letztere hat eine verdiente Niederlage er litten, folglich wäre ein Niedergang des badischen Natwnal- liberaliSm'uS gleichfalls verdient. Die Wahlen werden zeigen, daß die badiscken Wähler zu klug sind, um sich durch d»e un geheure Lüge, die in jener faschen Namengebung liegt, blenden lu lassen. Gerade der Nationalliberalismus muß sich von den Radikalen den „Vorwurf" machen lassen, daß er durch seine auf die Förderung des Mittelstandes in Stadt und Land gerichtete Politik liberalen. Grundsätzen, d. h. dem, was der Freisinn unter dem liberalen Princip versteht, ungetreu geworden sei. WaS die letztere Richtung angeht, so hat sie allerdings Grund, über die Wiener Ereignisse ernsthaft nachzudenken. Sie hat gewiß insofern nichts mit dem zertrümmerten Liberalismus der österreichischen Hauptstadt gemein, als sie sich von der dort eingerissenen moralischen Corruption frei gehalten hat, aber die intellektuelle Sünde der Verkennung der Hilfsbedürftigkeit des kleinen Mannes theilt sie mit den Wiener Liberalen. Freiherr v. Hammerstein hat sich allem Ermessen nach der Gerechtigkeit zu entziehen vermocht, eine Thatsache, die überaus bedauerlich ist. Es läßt sich auch nicht einmal eine Ver- muthung darüber anstellen, warum daS Einschreiten der Staatsanwaltschaft so spät erfolgt ist, daß die Verhaftung so aut wie unmöglich geworden ist. Aber das läßt sich feststellen, daß zu einer Zeit, wo die Berliner Conservativen, also auch muthmaßlich wohl unterrichtete Zeitungen, nicht den geringsten Zweifel mehr an den schweren Vergehen deS Entflohenen zu äußern wagten, die Behörden unthatig blieben. Der „Vor wärts" zieht einen Vergleich zwischen dem vermuthlich auf Korfu den schönen Herbst genießenden vielfachen Verbrecher und den mit dem Verdacht der MajestätSbeleidigung in Unter suchungshaft gehaltenen Redacteuren. Wer will eS ihm verargen? D»e „Hamburger Nachrichten* nehmen die Wahl in Wartenberg-OelS zum Ausgangspunkt einer Betrachtung über den Niedergang der Wahlagitation. Dort ist bekanntlich der antisemitische Eandidat monatelang aus dem Rade von Dorf zu Dorf aefahren und von HauS zu Hau« gegangen, um die einzelnen Wähler zu gewinnen, und da» ist noch nicht das Schlimmste, was neuerdings in der Agitation geleistet worden ,st. DaS Hamburger Blatt schreibt nun: „Nicht die Ab- neigung gegen d,e jahrelange Ausübung eines diätenlosrn Mandats, sondern der Widerwille gegen rin paar Dutzend Versammlungen ,n rauchgeschwängerten Räumen mit der Aussicht aus die nichtSwürdigsten Angriffe hält so manchen angesehenen Mann vom Eintritt in das parlamentarische nun gar noch das Hausiren bei ^ E'n, so wird man nach anständigen Candi- baten bald mit der Laterne suchen müssen. . . .So öffnet sich denn, wenn d,e Dinge auf der bisherigen Bahn weiter- An diesen Betrachtungen ist viel Wahrheit, und die trübe Aber r« 'st auch noch „n, andere Anschauung möalich und »um Zeugniß dessen berufen wir uns auf den größten Leipziaer Commilttonrn. der also gedichtet hat: «'pz'st'r Di, »„a,l stritte» für un« Gerecht«. Zogen den «ürzern ln jedem Gefecht,. Da stürzte denn All,« drüber «nd drunt« «A A 0°"»' Plunder; ' Nun ging r« an ein Beten und glehn»! ^^L°So« dem dl. Such, ffar 5 ' stl ki«"«weg« genlrrn. Sich auch rtnmal al« Teufel aertren Auf jede Weis, den Sieg errlna.n ' Und hierauf da, Tedeum singen. Da« ließen sie sich nicht zweimal sagen, Und siehe, die Teufel waren geschlagen. Ueberschrieben hat Goethe, was nicht zu vergessen ist, dieses Gedicht: „Politica". Deutsches Reich. ^ Berlin, 28. September. Der Officierverein macht abermals in der Presse von sich reden, nachdem seine Polypcn- arme wiederum einen neuen Geschäftszweig erfaßt haben. Er hat neuerdings in Berlin eine Flrischverkaufshalle eingerichtet. Wir sind einigermaßen neugierig, ob die Stimme, die sich in einer Leipziger Wochenschrift von Zeit zu Zeit zu Gunsten des unbegrenzten Geschäftsbetriebs dieser Anstalt erbebt, auch in jener neuesten Erweiterung eine im Interesse — des Handwerks gelegene Maßregel erblicken wird. Vorläufig scheint sogar ein freisinniges Blatt, das zwar in der Anbetung des lasser Kurs nichts zu wünschen übrig läßt, aber Fühlung mit den Kreisen des mittleren Gewerbes unterbält, ob der Ergreifung des Schlächterhandwerks durch den Officierverein stutzig geworden zu sein. DaS Princip verbietet ihm zwar, die Ausdehnung des Ofssciergeschäfts zu bemängeln, aber es nimmt sie doch zum Anlaß, die Forderung zu erheben, daß Vereine dieser Art in keiner Weise von der Regierung begünstigt werden, ein Verlangen, das trotz gegentheiuger Versicherungen noch immer zeitgemäß er scheint. Namentlich nach einer Richtung hin. Es sind seiner Zeit Lieferungen deS Waarenhauses für Armee und Marine für die Colonialtruppe sowohl in der Presse als in der Budaetcommission des Reichstages beanstandet worden. Der Presse gegenüber hat man dem Verein die Spalten des „Reichsanzeigers" zur Verfügung gestellt, in der Budget commission wurde die Ertheilung von Reichsaufträgen an daS Waarenhaus mit Gründen entschuldigt, die kaum als stichhaltig gelten konnten, die wir aber augenblicklich auf sich beruhen lassen. DaS Ergebniß der CommissionSverhand- lung geht aus dem Bericht hervor, den der Abgeordnete Prinz Arenberg dem Plenum erstattet hat. Es war darin gesagt: „Nachdem durch ein Mitglied der Commission, welches dem Officierverein nahe steht, die Erklärung abgegeben worden, daß der Officierverein, nachdem er die Herstellung gewisser Maaren in der deutschen Industrie gewissermaßen acclimatistrt habe, in Zukunft auf weitere Lieferungen für die Colonialtruppen verzichten wolle, erklärte die Commission die Sache für erledigt." Beiläufig bemerkt, hätte sich die private Industrie — wir halten daran fest, daß dieser Aus druck den Gegensatz zum Officiervertln zutreffend kenn zeichnet — das Verdienst der „Acclimatisirung" ebenso gut erwerben können, als das WaarrnhauS, wenn dieses nicht, wie auch hei der Anfertigung der neuen SchießauSzeich- nungrn für die Armee, durch früher« Benachrichtigung über die erforderliche Beschaffenheit der Artikel begünstigt worden wäre. Es ist etwa« verwunderlich, daß d,r Budaetcommission durch die au« einem persönlichen Vrrbältniß eine« ihrer Mitglieder hrrau« erfolgte Zusage sich beruhigen ließ, statt eine bündige Erklärung von der Rr- gcerung zu verlangen. Aber da« Versprechen mochte immerhin genügen, so weit und so lange da- Waarenhau« für Armee und Marine auch formell in Betracht kam. Nun hat aber diese Anstalt al«bald nach jener ReichStagSverhand- m kl ihre Abtheiluna für Cvlonialbrdarf an eine einzelne Persönlichkeit abgegeben, über dieses neue Geschäft wird in« aber auf da« Bestimmtest, mitgrtheilt. es könne i einen Verhältnissen nach unmöglich ein selbstständiges "" und gebe nur rin« Deckadresse für daS Waaren- >au« ab. Dir möchten der Colonialverwaltung, fall« str bei dieser Firma Bestellungen gemacht oder zu machen gedenkt, anheimstellen, nach deren Verhältnis zum Waarenhaus« zu forschen. Eg soll das, wie man un- weiter sagt, eine sehr
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