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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18951025015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895102501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895102501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-10
- Tag1895-10-25
- Monat1895-10
- Jahr1895
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Tabellarischer und Ziffernsatz nach höherem Tarif. Extra-Beilagen (gefalzt), nur mit der Morgen-AuSgabe, ohne Postbeförderung 60.—, mit Postbesörderung 70.—. Ännatsmeschluß für Anzeigen: Abend-Ausgabe: Vormittags 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittags 4 Uhr. Für die M on tag-M orgen-Ausgabe: Sonnabenl Mittag. Bei den Filialen und Annahmestellen je eine halbe Stunde früher. Auzeigen sind stets an die Expedition zu richten. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig. ^ 517. Freitag den 25. October 1895. 89. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung, die Spalierbildung am 26. October dieses Jahres betreffend. Die Vorstände derjenigen Vereine, Corporationen. Innungen, Lehranstalten rc., welche ihre Betheilignng an der Spalierbildung am 26. d. M. zugesagt haben, werden ersucht, dafür besorgt zu sein, daß die betreffenden Vereine rc. sich zunächst an einem be stimmten Orte — die Innungen womöglich an einer Stelle — sammeln und von da in geschlossenem äuge nach der Feststratze, wo die Spalierbildung stattfindet, begeben. Zum Anmarsch sind dabei diejenigen in die Feststraße einmündenden Seitenstratzen zu wählen, weiche dem betreffenden Aufstellungsplatz zunächst liegen. Um 11 Uhr Vormittags mutz der Anmarsch beendet sein. Die einzelnen Ausstellungsplätze werben durch Nummersähnchen bezeichnet und abgrgrenzt sein, welche mit Nr. 1 an der auf dem AugustuSplatz errichteten Edrrnpforte ansangen. Reicht der einem einzelnen Vereine danach zngewiesene Platz nicht aus, um die Aufstellung in einem Gliede zu ermöglichen, so hat dieselbe in zwei und mehr Gliedern zu geschehen. Die Ausstellung erfolgt auf dem Fahrdamm, in der inneren Stadt dicht am Trottoir, so Latz letzteres für das Publicum sreibleibt. Im Allgemeinen geschieht die Spalierbildung in folgender Ordnung: Bahnhofstraße und AugustuSplatz bis zur Ehrenpforte: Militair (nur vor dem Gebäude des Hauptpostamts d>« kaiserlichen Post beamten), von der Ehrenpforte an die Grimmaische Strotze entlang: Studenten, 1 Abth. Schüler, Innungen. Thomasgasie, Thomaskirchhof: Schützengesellschast, Beamten vereine. 2 Ablh. Schüler, Promenade und Harkortstraße: 3 Abth. Schüler, Vereine der Kansleute, Gesangvereine, sonstige Vereine, Turner, Wächterstratze und Straßen um das Reichsgerichtsgebäude Veteranenverband und königi. iächs. Militairvereine. Ein specieller Plan derSpalierbildung, in welchem die Aufstellungs« Punkte und die jedem einzelnen Vereine in der Ausstellung zugetheilte Nummer genau angegeben sind, werden den Vorständen der Ver- eine rc. zngcseiidrt werden. Sollte bei der Kürze der Zeit und der grotze» Zahl der Corporationen diese Zusendung in einzelnen Fällen nicht rechtzeitig erfolgen können, so bittet man, den fraglichen Plan Freitag Nachmittag auf der Nuntiatur des Rathhauses entnehmen zu wollen. Im klebrigen ergeht an alle Betheiligten das Ersuche», den An ordiiungen des von uns mit der Spalierbildung betrauten Ordners, Herrn Professor vr. Küchenmeister, und der von diesem zu seiner Unterstützung zugezogenen, durch Binden in den Turnerfarben kennt lichen Herren allenthalben bereitwillig nachzukommen. Leipzig, am 23. October 1895. Der Rath und das Poltzeiamt drr Stadt Leipzig. vr. Georgi.Bretschneider. Größe!. Bekanntmachung. Der Zugang zu den Geschäftsräumen des Unterzeichneten Renff amts ist von jetzt ab durch den Haupteingang im Augusteum. Leipzig, am 23. October 1895. Königliche» Universitäts-Rentamt. Vebliurclt. Vekaimtinachniig. Mit Rücksicht auf die bevorstehende Tbeilnabme Sr. Majestät des dcntschen Kaisers und Sr. Majestät des Königs von Sachsen an der Feier der LchlnWcintcgnug im ReichSgerichtsgebände macht es sich nölhig, am 26. October d. I. diejenigen Straßen, durch welche Ihre Majestäten den Weg nach dem Reichsgericdtsgebäube nehmen werden, als: Bahnhofstratze vom Dresdner Bahnhof bis zum Grimmaischen Steinweg, die über Len Auguslusplatz führende Fahrstraße- Grimmaische Straße, Thomasgaffe, nördliche Seite des Thomaskirchhofs, Promenade von der Centralstraße bis zur Carl- Tauchnitzbrücke, Harkortstraße von da bis zur Wächterstraße und die das ReichsgerichtsgebäuLe rings umschließenden Straßentheile, in der Zeit von 11 Uhr Vormittags bis nach geschehener Vorbeisahrt des kaiserlichen und königlichen Wagenzugs für den Fährverkehr zu sperren. Es wird daher das vttttaiigfahreil auf diesen Straßen mit Fuhrwerk irgend welcher Art. insbesondere auch mit Ha»V- wltgen» Kinderwagen oder Fahrrädern, während der angegebenen Zeit untersagt; dagegen soll das Krenzrn der genannten Straßen an Straßeneinmündungen mit bespanntem Fuhrwerk in dringenden Fällen in der Zeit von II bis '/,12 Uhr noch nach gelassen bleiben. Reisende, welche während der AbsperrungSzeit sich nach dem Dresdner Bahnhof zu begeben gezwungen sind, haben ibren Weg vom Eingänge dieses Bahnhofs bei „Stadt Rom" aus durch den dortigen Posthos nach der Hinteren Bahnhofshalle zu nehmen, bezw. den Weisungen der dort ausgestellten Bohnbeamten nachzngrhen. Auf die mit besonderen Wagcnkarten versehenen eingctadrnrn Festthcilnehmer bezieht sich das obige Fahrverbot nicht, vielmehr ist es diesen gestattet, auch auf den abgesperrten Stroßentheilen zu fahren. Dieselben werden ersucht, so, wie es aus den Wagenkarten bemerkt ist, ihre Wagen vom KönigSpIatz aus durch die Wächterstraße an- und durch die Kleine Burggasse wieder absahren zu lassen. Die Vorfahrt am Reichsgerichlsgebäude selbst erfolgt ausschließlich an der nach Osten gelegenen Hauptsront und zwar nach Anordnung des Herrn Reicbsgerichtspräsidenten für die Besitzer Weiher Wagenkarten an der Freitreppe vor dem Hauptportal, für di? Besitzer rothcr Wagcnkarten an den rechts und links vom Hauptportal gelegenen Seiteneingängen im Souterrain. Für die Rückfahrt Ihrer Majestäten, welche Nachmittags gegen 2 Uhr durch die'Wächterstraße, die südliche Fahrstraße des Königsplatzes und die Windmühlenstraße erfolgt, werden auch diese Straßen vorübergehend auf kurze Zeit für den Fährverkehr gesperrt werden; es ist in dieser Beziehung den Anordnungen der ausgestellten Polizeibeamten nachzukommen. Wagen, welche Festtheilnehmer nach beendeter Feier abholcn wollen, haben, wenn sie bestellt sind, auf dem westlich der Wilhelm. Scyfferthstraße gelegenen Theile der Becthovenstraßr» anvernsall» aus der Mozartstraße von der Albertbrücke nach dem Concerthaus zu Ausstellung zu nehmen. Das zu F»h verkehrende Publicum wird ersucht, in den vom Zuge berührten und den angrenzenden Straßen thunlichst die rechte Stratzcnscite rinzuhalten, die zwischen Len Spalier bildenden Vereinen und Truppen liegende Fahrftrahe frciznlasscn und während des Borüberfahrens der Majestäten fest auf dem Platze stehen zu bleiben. Auch ergeht mit Rücksicht auf den kürzlich vor- gekommenen beklagenswerlhen Unglückssall an das Publicum die dringende Aufforderung, überall da, wo größere Menschenansammlungen stattfinden, das Rauchen zu unterlassen, bezw. selbst dafür zu sorge», daß dieser Aufforderung entsprochen werde, wie denn überhaupt das Publicum ersucht wird, für Ausrechterhaltung der Ordnung allenthalben selbst kräftig rinzusteden und die Aussichtsbeamtrn, wo es nothwendig werden sollte, zu unterstützen, damit kein Mchton die für unsere Stadt so bedeutungsvolle Frier trübe. Leipzig, am 22. October 1895. Der Rath und das Polizeiamt der Stadt Leipzi«. vr. Georgi. Bretschneider. Größe!. Bekanntmachung. Bekanntmachung, die Anmeldung zur Ktrchenvorstandswahl in der ThomaS- kirchcngemeinde betreffend. Nach 8 17 der Kirchenvorstands- und Synodalordnung findet demnächst eine Ergänzungswahl des Thoinasffrchenvorstandes statt. Stimmberechtigt sind alle selbstständigen, in dem Thomaslirch- spiele wohnhaften Hausväter (Haushallungsvorstände) evangelisch lutherischen Bekenntnisses, die das 25. Lebensjahr vollendet haben, verheirathet oder nicht, mit Ausnahme solcher, die durch Verachtung des Wortes Gottes oder unehrbaren Lebenswandel öffentliches, durch nachhaltige Besserung nicht wieder gehobenes Aergerniß gegeben haben oder von der Stimmberechtigung bei Wahlen der poiitischen Gemeinde ausgeschloffen sind, sowie derer, denen durch Beschluß der Kircheninspection die kirchlichen Ehrenrechte entzogen morden sind. Alle, die ihr Stimmrecht ausüben wollen, haben sich entweder mündlich oder schriftlich anzumelden. Mündliche Anmeldungen werden in der Sakristei der Thomaskirche Montag, den 28., und Dienstag, de» 2S. Oktober ununtcr- krochen von Bormittags 18 Uhr b>s RachmitlagS 5 Uhr entgegengenommen. Schriftliche Anmeldungen mit genauer Angabe 1) des Vor- und Zunamens. 2) des Standes oder Gewerbes, 3) des Geburtstages und -Jabres, 4) der Wohnung können von heiite an bis znm 28. October. Nachmittags 5 Uhr in der ThomaS-Kirchcnrxpedttio», Tbomaskirchhos 23, am 28. und 2V. October auch tn der Sakristei der Thomaskirche abgegeben werden. Zum Thomaskirchspiel gehören nachstehende Straßen bez. Straßentheile und Plätze: Alter Amtshof, Barfußgäßchen 1—1l, Bauhofstraße 1—7, 2—8, Beethovenstraße, Brüdernraße 1—23. 2—28, Kleine Burggaffe, Burgsiraße, Carl-Tauchnitzstraße von der Promenade bis zur Mozartstraße, Centralstraße, Dorotheenplatz 1, 4 und 5. Dorotheen« strotze, Elsterstratze 2—48, Erdmannstraße 1—17, Ferdinand- Rhodestratze von der Carl Tauchnitzstraße bis zur Mozartstraße, Kleine Klrischergoffe 1—7, Frankfurter Straße 13—23, Gottschedstraße, Grassistraße von der Carl-Tauchnitzstraße bis zur Mozart straße, Grimmaische Straße 2—18, Harkortstraße, Härtelstrnße 2—18, Jablonowskystroße. Klostergaffe, KönigSpIatz, Kramerstraße, Kurprinz- straße. Lampesiraße 1 und 2, Leplaysiraße, Leisingslraße l—3, 7—29, Liebigstroße 1—II, Markt 10—17, Markthallenstraße, Moritzstraße, Mozartstraße rechte Seite von der Simsonstraße und Wilhelm-Seyffertstraße aus, Mühlgosse, Münzgasse 2—28, Nen- morkt 2—40, Nürnberger Straße 26-54, Obstmarkt, Peterskirchhof, Petrr-steinweq I—15, 2—8, Prtersstraße, An der Pleiße, Ponia- towskystraße, Preußergäßchen, Promenadenstraße 1—21, 2—24, Roßplay 1—II, Roßstrohe 2—22. Rudolvhstraße 3-7, 2-8, Schlllergraße 1—3, Schloßgaffe. Schulsiraße, Schwäqrichenslraße von der Beeihovenstraße bi« zur Mozartstraße. Simsonstraße 1, Sporer- gäßchen, Sternwartenstrabe 1—47.2—22, Thomasgasse. Tbomasklrch« Hof, ThomaSschul« (Hillerstraße 6-10, Schrebersiraße 9), Thomasius- straße S—17, 8—24, Turnerstraße 1—25, 2—20, Ulrichsgasse, Wächterstraße. Weststraße 1 — 15, 4—10 und das Wörter!,äuechen im Johannapark Tat. 6. Nr. 57, Wllhelm-Seyfferthstraße, Wind- mühlenstrobe 1—39. 2—24, Zimmerstroßr. Dir stimmberechtigten Mitglieder der Tbomaskirchengemeinde fordern wir hiermit dringend aus, sich an der bevorstehenden Wahl recht zahlreich zu brtheiligen und zu diesem Zwecke ihre Anmeldung tn einer der gedachte« Arten rechtzeitig zu bewirken. Leipzig, den 19. October 1895. Der Ktrchenvorftan» ver Th«maskirchengemeinbe V. Pank. Bei unserem Stadtorchester, das den Dienst im Theater, be ziehentlich Gewandhansconcert und den Kirchen zu veriehen Haff soll schleunigst dir mit Anspruch auf Pensionsberechtigung veriehene Stelle des 4. Posaunisten mit dem Jahresgehalt von 1200 wieder- besetzt werden. Die Anstellung erfolgt zunächst auf ein Probejahr. Geeignete Bewerber, die sich einem Probeipiel zu unterziehen haben, wollen ihre Gesuche mit Zeugnißabschrlsten und einem kurzen Lebenslauf bis spätestens zum 18. November dS. IS. bei uns einreichen. Leipzig, Len 19. October 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. I». 4952. vr. Georgi, Oberbürgermeister. Wlisch, Aff. Bekanntmachung. Wegen Pflasterung wird die ErnsinS-Stratze in ihrer AuS- dehnung von der Nvslitzstraßr bis zum Täubcyenwege vom 28. dieses Monats ab auf die Dauer der Arbeiten für allen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 22. October 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. H 5699. vr. Georgi. Stahl. Bekanntmachung. Wegen Einlegung von Gleisen für die elektrische Straßenbahn wird die Vismarckstratze in ihrer Ausdehnung von der Sebastian. Bachsiraße bis zur Plagwitzer Straße und die Central,»ratze in ihrer Ausdehnung von der Synagoge bis zur Eisterslraße vom 2». d. Mts. ab auf die Dauer der Arbeiten für den durch gehenden Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 23. Oktober 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 5724 vr. Georgi. Stahl Bekanntmachung. Das städtische Museum bleibt Sonnabend, den 26. d. Mts. geschloffen. Leipzig, den 24. October 1895. Ter Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Größe!. Börse zu Leipzig. Aus Anlaß der feierlichen Einweihung des neuen Reichsgerichts- Gebäudes in Anwesenheit Ihrer Majestäten des Deutschen Kaisers und des Königs von Sachsen bleibt Sonnabend, den 26. Oktober» die Börse geschloffen. Die an vielem Tage anstehende Produktenbörse wird auf Freitag, den 25. Oktober, verlegt. Leipzig, den 21. October 1895. Der Vörscnvorstand: (gez.) k. Unser, (gez.) k. Sebwickl, Vorsitzender der I. Abtheilung Vorsitzender der II. Ablheilung (Fondsbörse). (Productenbörie). Bleyl, Börsensecretair. Bekanntmachung. Wegen Herstellung der Fahrbahn und drr Fußwege wird die Elisabcthallee an ihrer Eininüiibung in die Zschocherjche Straße — vor dem Birkholz'jchen Grundstücke in L-Lindeuau — vom 25. dieses Monats ab auf die Dauer drr Arbeiten sür allen Verkehr gesperrt. Leipzig, am 23. October 1895. ^ Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 5722. vr. Georgi. Stahl. Bekanntmachung. Die öffentlich ausgeichriedenr» Dachdecker-, Klempner- «nd vlitzadleitungsarbeiten für den Neubau des Mtirgebändea hier sind vergeben worden. Di» unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden au- ihren bezüglichen Angeboten hierdurch entlassen. Leipzig, am 17. October 1895. Id. Der Rath der Stadt Leipzig. 1627. vr. Georgi. Etz. Die Schulgeld - Hebestelle Leipzig-BolkmarSdorf bleibt wegen vorzunrhmender Reinigungsorbriien S-nnadend, den LS. October, geschloffen. Leipzig, am 19. Oktober 1895 Der Rath ber Stadt Leipzig. vr. Georgi. Müller. Die städtische Apartasse beleiht Werthpapirre unier günstige» Bedingungen. Leipzig, den 1. Februar 1895. Die Sparcafien-Depntation. Amerikanische Baugenossenschaften. Unter Baugenossenschaften versiebt man in Deutschland bekanntlich Geiwssenschaften. welche Hauser bauen (bezw. er werben) und sie an ihre Mitglieder vermiethen ober verlausen, um diesen gute und billige Wohnungen zu verschaffen, bezw. die Erwerbung eigener Häuser zu erleichtern. Derartige Genvssensckaflen sind in England und Amerika sebr selten, obgleich in diesen Ländern die Sitte, im eigenen Hause zu wobnen, oder doch ein ganzes Haus zu mielben, in allen Classen der Bevölkerung weit verbreiteter ist als in Deutsch land. Der Zweck unserer Baugenossenschaften wird dort auf andere Weise erreicht: die Genossenschaft baut nicht selbst, son dern sucht den Mitgliedern das Capital zu», Bau oder Ankauf eines HauseS zu beschaffen, die builäiug societies oder builäing Lack l-.nn soeieties (assvciLtious), wie sie genannt werben, sind also trotz dieser Bezeichnung keine Baugenossenschaften im eigentlichen Sinne beS Worte-, sondern Realcredit-Cassrn I» Deulschland ist nur einmal (in Breslau) der Versuch ge macht, auf äbnlicher Grundlage eine Baugenossenschaft zu errichten, doch ist die Durchführung — wesentlich an der Tbeilnabmlosigkeit der Bevölkerung— gescheitert. In Eng land und in den Bereinigten Staaten besteben mehrere' Tausend solcher Genossenschaften und ihre Wirksamkeit wird im Allgemeinen sehr gerühmt») Kürzlich ist nun rin sebr umfassender Bericht») über die Tbätigkeit dieser duiicling soeieties in den Vereinigten Staaten erschienen, der die Be- achlung unserer Socialpolitiker verdient. Wir geben vaber die Mittbeilungen über den Bericht wieder, die H. Erüger in drr heutigen Nummer deS „Soeialpol. Centralbl." ver öffentlicht. Es beißt dort: Der Grundgedanke der Genoffenschaft ist: den Mitgliedern als Sparcasse zu dienen und nach bestimmten Regeln die angesammelten Spargelder an die Mitglieder zum Erwerb eine« Grundstücks auszuleiben; zum Tbeil sind allerdings au» den primitivsten Anfängen Bankinstitute hervorgegangen. Di« Art der Bildung der Antbril« und besonder» die Art drr Ausleihung haben jedoch so mannigfache Formen angenommen, daß der Bericht 64 Systeme anfführt unv bespricht. Die Mitglieder, welche Geld erkalten wollen, muffen dir der Darlebiissumme entsprechende Anzabl Anthrile zeichnen und haben dann erstens die Darlehnssumme zu verzinsen, ') Da« Jahr 1892 ist freilich für dir duückiog «oeieriss in Eng- land in Folg, verfehlter Spekulationen einzelner derselben ver- hä ionißvoll geworden. ft X'ntb kivnukil repvrt ok tks cvmmissivoer ok ladour 1893. Luilcting »nil lono associations. IVnskingloo, Oorernweut priottn^ o«ee 1894. zweitens ans die übernommenen Antbeile die vorgeschriebenen regelmäßigen Einzahlungen zu leisten, drittens — in der Regel »och — eine „Prämie" zu zahlen; die Prämie stellt den Entgelt dafür dar, daß das Mitglied das Darleben erhält, sie findet ihre Erklärung in der Entstehung dieser Genossenschaften, denn da regelmäßig mehr Bewerber um Darleben als verfügbares Geld vorhanden waren, so wurde das Darleben dem Mitglieds zugcwiesen, welches am meisten — außer drr Verzinsung — für dasselbe bot. Das Darleben wurde meistbietend versteigert. In ber Prä mienberechnung beruhen auch hauptsächlich die Unterschiede ber 68 Systeme. Nack der Ausgabe der Antbeile werden drei Classen der Genossenschaften, unterschieden. Seriengesellsckaften, perma nente Gesellschaften und zeitlich begrenzte Gesellschaften. Die letzteren — die ältesten — gaben nur eine Serie Antbeile aus, so daß, wer später als Mitglied beitrat, verpflichtet war, alle Einzahlungen auf die übernommenen Antbeile so fort einzuzablcn, welche bis zu seinem Beitritt fällig geworden waren. Die Genossenschaft rroeiclue ibr Ende, wenn alle Antbeile durch Einzablungen und rugescbriebene Dividende den Nominalbetrag erreicht batten. Permanente Gesellschaften sind diejenigen, welche nach Bedarf Antbeile ausgeben. Tie Seriengesellschaft endlich giebt in bestimmte» Zeitabschnitten eine Reihe von Antbeilen aus, auch sie sind also gewisser maßen zeitlich unbegrenzt. Es besteben nach dem Bericht i) in den Vereinigten Staaten 5838 Baugenossenschaflen, welche in zwei Haupt arten unterschieden werden: locale (5588) und nationale (250), erstere mit statutarisch auf einen bestimmten Bezirk begrenzter Wirksamkeit, letztere obne eine solche Schranke. Den localen Gesellschaften gekörten 1 359 366, den natio nalen 386 359 Mitglieder an; von 42 Gesellschaften feblen Angaben. Geschäftsantheile waren übernommen von den Mitgliedern: bei 5820 localen Gesellschaften 10 381031, bei 276 nationalen Gesellschaften 287 811. Von den Mit gliedern halten bei den localen Gesellschasie» 402 217 (27,8 Proc.), bei den nationalen 53 177 (17,77 Proc.) auf ihren Anibeil Geld entnommen. Die Bilanzen ergeben aus der Activ-Seite u. A. bei localen bei nationalen Gesellschaften Gesellschaften Hypotheken-Darlehen . . . 422 313 725 Doll. 47 828 777 Doll. Darlehen aus Geschästsantheil 15880663 - 1471530 - - aus andere Sicherheit 5 666 853 « 334 818 - Baarvermöge» 12 603 145 - 1453261 - Gebäude, Mobiliar rc. . . 16 673 058 - 4627 023 - Tie Passiv-Seite enthält u. A.: Durch Einzahlungen aus die An- tkeile und zngeschriedenen Gewnne ein eigenes Ver- mögen gebildet von . . . 413 647 228 Doll. 37020366 Doll. An Gewinn waren erzielt bei den localen Gesellschaften 74 402 767 Doll., bei den nationalen 6 26l 147 Doll. Ucber Bildung vo» Reserven geben die Berichte keine Auskunft. Nur 35 Gesellschaften sollen mit Verlust gearbeitet baben, der auch nur mit 23 332 Doll, angegeben ist. Von den Systemen bat daß Serien-System die meiste Verbreitung ge sunden. lieber die Anzahl der mit den Darleben der Gesell schaften erbauten Häuser berichteten 4444 Gesellschaften: es waren erbaut 314 755 Häuser, davon entfielen 270 803 auf die localen, 23 752 auf die nationalen Gesell ckaften. Von den Mitgliedern gehören bei den localen Gesellschaften etwa 67 Procent, bei den nationalen etwa 54 Procent zu den arbeitenden Classen. Aus den oben mitgetbeiltcn Zahlen ergiebt sich auch, daß diese Gesellschaften nur selten Depositen annebmen, die Mitglieder bringen selbst in Form des Geschäslsantbeils das Geld auf; 641 Gesellschaften sollen gleichzeitig Depositenbanken sein. An Zins werden in der Regel 6 Procent dem Borger berechn«, wozu allerdings noch die Prämie kommt. Diese Prämie aber wird wobt mit der Zeit bei den Baugesellschaften ganz verschwinden, sie ist bereits beseitigt bei dem jetzt als Muster betrachteten Dayton- System, das seinen Ursprung in Dayton, Obio, bat. Die Einwobnerzahl der Stadt Day'on soll etwa 80 000 betragen, von denen im Jahre 1893 19 886 den verschiedenen daselbst bestehenden Baugesellschaflen angchörten. ') Die Angaben des Berichts beziehen sich für die meisten Gesell- schäften auf das Jahr 1892, nicht überall war der Geichäitsbericht für dieses Jahr zu erhalten, es ist dann ein früherer Ge,chästsbericht benutzt. Deutsche- Reich. A. Verliu, 24. October. Das Lied von der Wein- Heim er Wahl wird noch lange nicht ausgesungen sei». Die Presse beschäftigt sich fast allgemein mit dem Uebergang der Demokratie vom reizbarsten PhitosemitiSmuS zum Anli- semilismus — nur die Antisemiten scheinen, außer dem Freisinn natürlich, an der Erörterung keinen Gefallen zu finden. Man erinnert an daS Geschrei, das Richter und Genossen regelmäßig hören ließen, wenn irgendwo ein Antisemit mit Hilfe von nichlantisemitischen Stimmen in einer Wahl durchgedrungen war, und namentlich an die Beschuldigung antisemitischer Gesinnung, die der Freisinn so oft wider die — Nationalliberalen schleuderte, dieselben Nationalliberalen, gegen die man jetzt einem Antisemiten zum Siege verbolsen bat! Herr Richter versucht lahme AuSreben; es habe in Weinbeim keine eigentliche antisemitische Agitation statt- grfundrn. Da« ist ganz gleichgiltig oder vielmehr nicht gleich- giltig, sondern ein erschwerender Umstand, denn jene Ent haltsamkeit kann nur durch den Freisinn zu dem Zwecke ver anlaßt worden sein, den antisemitischen Erfolg nicht durch antisemitische Reden in Frage zu stellen. Auf Vorgänge in VersammlungenunvausZeitungsartikelkommt es aber gar nicht an. Die einzige für die Beurtdeilung deS freisinnigen Ver haltens in Betracht kommende Frage lautet: Bekennt sich der von den Freisinnigen gewählte Abgeordnete zu drr Forderung, die bürgerlichen Reckte der Juden zu beschränken? Diese Frage ist bejaht und damit ist jene Forderung in die Reihe der für den Freisinn viscutablen getreten Das muß festgehalken werden. Unser Unheil wird keines wegs durch den Umstand bestimmt oder auch nur verschärft, daß unser« badischen Parteigenossen dem frei«
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