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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.12.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18951212019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895121201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895121201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-12
- Tag1895-12-12
- Monat1895-12
- Jahr1895
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8844 lammen» in der Berufungsinstanz sind bei den OberlandeS- gerichtea 3288 Urtheile ergangen gegen 286? im Vorjahr. DaS Reichsgericht hat 4360 (im Vorjahr 3004) Urtheile auf Revisionen gegen Urtheile der Strafkammern in erster Instanz unv 229 (2l5) gegen Urtbeile der Schwurgerichte erlaffen. Der Gebrauch der Rechtsmittel hat also in allen Arten des StrafprocesseS sehr erheblich zu genommen. (Boss. Ztg.) V. Berlin, 11. December. Der Kaiser nahm heute den Vortrag des Wirkt. Geh. Raths vr. v. LucanuS entgegen. Abends gedenkt er dem Concert des DomchorS in der Kaiser- Wilhelm-Gedächtnißkirche beizuwohnen. T Berlin» 1l. December. (Telegramm.) Die „Saale-Ztg." veröffentlichte gestern einen Bericht über eine angebliche Unterredung eines Berichterstatters mit dem Minister v. Köller. In diesem (seiner inneren Unwahr scheinlichkeit halber von uns gar nicht erwähnte». D. Red. d. „Leipz. Tagebl.") Berichte hieß eS: „Was die positiven Gründe des Demissionsgesuches anlangt, so deutete mir Herr v. Koller an, es seien fortgesetzte. auS principiellen politischen Meinungsverschiedenheiten entstandene Reibungen zwischen ihm und den Herren v. Boett icher und Marsch all hierfür bestimmend gewesen, die sich schließlich so zugespitzt hatten, daß ein Entweder — Oder sich nicht mehr umgehen ließ. „Man habe gewußt, daß er sich nicht schlecht behandeln lasse, und man habe ihn fortgraulen wollen!" Herr von Koller fühlte sich infolgedessen unbehaglich und gedrückt und wurde schließlich durch die fortgesetzten Wider sprüche der Herren von Boetticher und von Marschall so nervös gereizt, daß er — vielleicht im Glauben, er stände zu sicher — sich zu persönlichen Angriffen Hinreißen ließ, die der Reichskanzler schwer übel nahm, und die auch jedes weitere Zusammenwirken unmöglich machten. DaS hat der Kaiser, der sich nur schwer von Herrn Köller trennte, eingesehen. Also einziges Motiv: Unverträglichkeit! Herr von Koller gebrauchte mir gegenüber das bezeichnende Bild von einem Wagen, an dem 2 vorn (Boetticher und Marschall) und zwei hinten ziehen (er und Schönstedt) und sagte: „Das konnte doch nicht gehen und wird auch künftighin nickt geben." Dem gegenüber ist der „Reichsanz." zu erklären ermächtigt, daß die Angaben des Berichts über die Ursachen des Rücktritts v. Köller'S dem ganzen Inhalte nach unzutreffend seien, daß im StaatSimnisterium von persönlichen An griffen von Seiten v. Köller'S nichts bekannt sei, daß die Behauptung, zwischen v. Köller einerseits und v. Bötticher und v. Marschall andererseits hätten aus politischen Meinungsverschiedenheiten herrübrende Reibungen be standen, jeder Begründung entbehre, daß vielmehr in der Beurtheilung der Vorgänge, welche den Rücktritt v. Köller'S herbeigeführt hätten, unter allen Ministern volle Ueber- einstimmunz bestanden habe. L. Berlin, 11. December. (Privattelegramm.) Mit Bezug auf die Erörterungen über die Vorschriften, denen amerikanische LcbcuSvcrsicherungögcscllschaftcn sich in Preußen nicht unterwerfen wollten, wird die „Nat.-Z." auf einen Umstand aufmerksam gemacht, aus dem klar erhelle, daß es bei dem Vorgehen der preußischen Regierung keineswegs auf eine differenzielle Behandlung der Amerikaner abgesehen war. Die vier im preußischen Staatsgebiete zugelassenen amerika nischen Gesellschaften haben nicht allesammt ihren Geschäfts betrieb hier einstellen müssen, vielmehr arbeitet die eine der selben, welche den preußischen Vorschriften nachgekommen ist, die New-Iorker „Germania", fort. — Der Kaiser hat dem Generallieutenant z. D. v. Strempel da« folgende Telegramm zugehen lassen: Neues Palais, den 2. December 1895. Die 25. Wiederkehr des Gedenktages von Loigny ruft in mir die dankbare Erinnerung an Ihre Verdienste als Generalstabsosficier bei der Armeeabtheltung des Erzherzogs von Mecklenburg in jener Zeit wach. Es gereicht mir zur Freude, Ihnen heute hierdurch den Charakter als General der Infanterie zu verleihen. Wilhelm U. — Gegen de» verantwortlichen Redacteur deS anti semitischen „Deutschen Generalanzeigers" ist die An klage wegen Majestätsbeleidigung nunmehr erhoben worden. — Gegen die Freireligiöse Gemeinde in Berlin hat das Provinzial-Schulcollegium, nachdem es in zwei Fällen den Gemeindemitgliedern, welche Vorlesungen gehalten, dies sofort untersagt, ein weiteres Verbot nicht erlassen. Die Frühvorträge werden daher fortgesetzt, vr. Wille befindet sich noch in Haft. Fräulein Altmann soll nach der „Post" die ihr auferlegte Strafe von 100 gezahlt haben. — Der Staatsecretair des Reichspostamts vr. v. Stephan, -er württembergische Ministerpräsident vr. v. Mittnacht und der hanseatische Gesandte vr. Krüger sind diejenigen Bevollmächtigten zum BundeSrath, die dieser Körperschaft ununterbrochen seit einem Bierteljahrhundert angehören. Der Bundesrath plant für diese Herren eine besondere Ehrung, die in einer feierlichen Be- grüßung und einem sich daran anschließenden Festmahl bestehen soll. * Barmen, 10. December. Ueber einen neuen Proceß gegen Pfarrer Thümmel berichtet die „Westd. Ztg": „Schon vor einiger Zeit meldeten die Papstblätter, daß die Staats anwaltschaft in Hagen Klage erbeben würde gegen die „Vier kritischen Betrachtungen zum Proceß Mellage", welche, aus der Feder deS Herrn Pfarrer- Thümmel in Remscheid stammend, zuerst in der „Westdeutschen Zeitung" erschienen waren. Die vier Artikel waren von mehreren anderen Blättern, so auch von dem in Iserlohn erscheinenden „Märkischen Familien boten" abgedruckt worden. Gegen diese« letztere Blatt und gegen den Verfasser der Aufsätze, Pfarrer Thümmel, bat da« Landgericht in Hagen nunmehr Termin zur Hauptverhandlung auf den 18. December anberaumt. Die Anklage ist einerseits infolge eines Straf- AutrageS deS KreiSwundarzteS vr. Rose in Menden er hoben. Dieser Herr hatte seiner Zeit das Gutachten über Len englischen Caplan ForbeS ausgestellt, nach welchem dieser an „moralischem Wahnsinn" leiden sollte; durch daS Gutachten sollte die Haft des ForbeS in Mariaberg gerecht- jertigt erscheinen. Aber daS Gutachten ward von der Re gierung in Münster und von den Sachverständigen in dem Aachener Procefse als „unbrauchbar" erklärt, weil man in der psychiatrischen Wissenschaft einen „moralischen Wahnsinn" nicht kenne. Das war in den „Vier kritischen Betrachtungen" ironisch geschildert worden. Herr vr. Rose hat daraufhin wegen Beamten-Beleidigung geklagt. Sodann hat die Staatsanwaltschaft die Anklage wegen Beschimpfung einer Einrichtung der katholischen Kirche erhoben. Die Beschimpfung wird in einem Worte deS letzten Artikels ge funden, daS die Aachener „Reliquien" abfällig charakterisirt. * Köln» 11. December. Cardinal Melchers ist an Lunaenj. ratzü» düng erkrankt. Der „Kölnischen Volks»Zeitung" zufolge ist wenig Hoffnung auf Genesung vorhanden. * Meiningen, 10. December. Der Herzog Georg ist zur Zeit wieder von einem schon früher ausgetretenen Grhörleiden heim- gesucht. Professor vr. Schwarze in Halle ist deswegen zu Rathe gezogen worden. * Strahbura i. E., 10. December. Auf Anregung des Unter- staatSsecretair» Zorn v. Bulach beschäftigt man sich seit einiger Zeit mit der Frage, ob es nicht möglich sei, in den Volksschulen landwirthschaftlichen Unterricht zu ertheilen. Daß es nicht angängig sei, der ohnedies schon großen Zahl von Unterrichtsfächern die LandwirthschaftS-Lehre al» selbstständiges Fach hinzuzusügen, darüber besteht wohl kein Zwrisel. Dagegen soll bet allen dafür geeignet erscheinenden Unterrichtsgegenständen die Land- ivirthschaft möglichst Berücksichtigung finden. Die im Gebrauch befindlichen Bücher, namentlich auch dir Lesebücher, müßten entsprechend umgrarbeitrt werden, damit di, Volksschule zur Hebung der Landwirthschast beitragen kann, ohne ihren Charakter als allgemein bildende Anstalt zu verlieren. Tie Hauptichwierigkeit liegt »nr Zeit darin, daß eS dem Lehrpersonal an der entsprechenden Ausbildung fehlt, ein Urbrlstand, der durch Abänderung de- Lehr plans der Lehrerbildungsanstalten zu beseitigen wäre. Um den beretts im Amt befindlichen Lehren» Gelegenheit zu gebn», ihr, landwirthschaftlichen Kenntnisse zu erweitern, sollen Lehrcnrse ge halten werden. Ein derartiger CursuS wird gegenwärtig im Kreise Altkirch abgehalten. * Kempten. 10. December. Wegen vorschriftswidriger Verwendung jugendlicher Arbeitskräfte (Vergeben gegen die Gewerbe-Orvnung) wurden von der hiesigen Straf kammer die Fabrikdirectoren Gottfried Eimer und HanS Spöri von Berghofen verurtheilt, und zwar Ersterer zu 1000 ^ event. 100 Tagen Gefängniß, der Letztere zu 300 ^ event. zu 30 Tagen Gefängniß. Oesterreich - Ungarn. "'Wien, >1.December. (Telegramm.) Heute Vormittag wurdeinderHofbürg ein20jährigerSchneidergehilse ver haft et, indessen Besitze eine bombenartige Kugel gefunden wurde, welche sich als eine ungefährliche, massive Kegel kugel herausstellte. Der Verbastete machte über seine An wesenheit in der Hofburg verworrene Angaben. — Gegenüber der Beschuldigung der „Montagsrevue", Plener habe seiner Zeit mit dem deutschen Botschafter Fürsten Neuß gegen den Grafen Taaffe gezettelt, läßt Plener erklären, weder er selbst, noch der genannte illustre Diplomat habe jemals mit einem Worte Anlaß zu einer solchen Beschuldigung gegeben. Weiter wird mitgetheilt, Graf Taaffe habe Plener thatsachlich im April 1883 wegen einer beleidigenden Aeußerung fordern affen, die Angelegenheit sei jedoch beiderseitig in ehrenhafter Weise aufgeklärt und erledigt worden. Frankreich. Tie Seandalcampagne gegen Felix Faure. * Paris, 11.December. (Telegramm.) Felix Faure'S Familiengeschichte fährt fort, die ganze Presse zu be schäftigen. Alle anständigen Blätter sind einmüthig im Ausdruck der Befriedigung über das Mißlingen des von Faure's Feinden geplanten Bubenstücks und versichern dem Präsidenten der Republik, daß er in der Achtung deS fran zösischen Volkes nur gestiegen sei. Eine Ausnahmemacken natürlich „Libre Parole" und „Autorite", Cassagnac's und Drumont's Blätter erklären zwar gleichfalls, daß Faure als Ehrenmann ge bandelt habe, sie fügen aber hinzu, daß daS Staatsoberhaupt Frankreichs anders beurtheilt werden müsse, als ein Privat bürger, und auch in seinen Familienbeziehungen völlig ein wandfrei dazustehen habe. Sein Zartgefühl hätte Faure ab- balten sollen, das höchste StaalSamt anzunebmen und sollte ihn jetzt bestimmen, unverweilt abzudanken. (Voss. Ztg.) * Parts, 11 December. (Telegramm.) Die Regierung beschloß, einen Gesetzentwurf einzubringen, der den Präsi- dentenderRepublikvor Preßangriffen schützt. (Mgdb.Ztg.) Orient. Die türkischen Wirren. * London, 11. December. (Telegramm.) Die „Times" melden aus Konstantinopcl: Der armenische Patriarch tbeil« dem italienischen Botschafter mit, er schätze die Zahl der obdachlosen Armenier in den sechs nordöstlichen Gilajets Kleinasiens auf nahezu eine halbe Million. (Mgdb. Ztg.) * Die „N. Fr. Pr." meldet nach einer uns aus Wien zu- gehendcn Drahtmeldung aus Konstantinopel, 11.December: ES ist zweifelhaft, ob die Botschafter die sofortige Ankunft der zweiten Stationsschiffe als nvthwendig erachten; keinesfalls soll die Einfahrt der Kriegsschiffe gleichzeitig und demonstrativ erfolgen. (Telegramm.) * Wien» 11.December. (Telegramm.) Nach Meldungen aus Konstantiiiopel hat der verbannte Führer der Albanesen Mulazeka die Erlaubniß erhalten, nach Jpek zurückzu kehren. * Sofia, 11. December. (Telegramm.) Prinz und Prinzessin Philipp von Coburg sind hier zum Besuche deS Prinzen Ferdinand eingetroffen. — DaS diesjährige Budget bilancrrt mit 91 670 000 FrcS. gegen 89 849 000 FrcS. im Vorjahre. DaS Finanzexposs des Ministers Geschow wird für morgen erwartet. * Belgrad, 10. December. Bestimmt verlautet, Milan werde in Paris mit Natalie zusammentreffen, um die noth- wendig gewordenen Maßregeln zu besprechen; sowohl Milan als Natalie seien entschlossen, dem heutigen beunruhigenden Zustand ein Ende zu bereiten und, falls Simitsch wegen der Finanzverlegenheiten sich noch immer nicht heranwagen sollte, mit den Rabicalen direct in Verbindung zu treten. Afrika. Die Niederlage der Italiener in Abessinien. * Mafsauah, 10. December. (Meldung der „Agenzia Stefani".) General Arimondi hat sich mit General Baratieri vereinigt. Letzterer besuchte die vorgeschobene Stellung beiAdaghamuS unv erließ einen Tagesbefehl zum Lobe der in heldenmüthigem Kampfe Gefallenen. Alle hätten in dem Kampfe bei Ambaaladji eine bewunderungswürdige Haltung beobachtet. Der Kampf habe stattgefunden, weil Major Toselli den ihm vom General Arimondi in Ueber- einstimmung mit General Baratieri gesandten Befehl, sich zurückzuziehen nicht erhalten habe. Es habe sich bei Nie mandem Unentschlossenheit gezeigt und unter den schwierigsten Umständen auch während deS siebenstündigen Kampfes sei Keiner abtrünnig geworden. Nur Schehthala sei ver schwunden. Die Haltung der Officiere und Mannschaften sei vorzüglich gewesen; die mobile Miliz habe wie immer vollkommen den Erwartungen entsprochen. — Nach den zuletzt eingetroffenen Nachrichten wurden die Schoaner von Makalla auS noch nicht gesehen. * Rom, 11. December. (Telegramm.) Um alle Streit kräfte bei Adigrat, dem Schlüssel der erytbäischen Cöloaie, zu versammeln, bat General Baratieri daS unbefestigte Adua geräumt. Anscheinend beabsichtigt er, auf Adigrat gestützt, einen Schlag gegen daS Corps RasMakonnenS zu führen, bevor die nachfolgende Hauptmacht Menelik'S sich mit ihm vereinigt. Nur ein entscheidender Sieg wird Verbindern können, daß ein Tbeil deS großen abessinischen Heere« auf der von Vertheidigern entblößten Straße Adua-Asmara vordringe Die öffentliche Meinung ist verwundert, daß General Bara tieri über die feindlichen Bewegungen so schlecht unterrichtet war. Viele Blätter tadeln unumwunden seine Vertrauensseligkeit und Unvorsichtigkeit. Die Regierung beruft sich darauf, daß der Statthalter beharr lich Verstärkungen ablehnte (er hätte sie voaderKammer nie verwilligt erhalten. D. Red.), stets Vertrauen in die Erhaltung deS Friedens aussprach und für bestunterrichtet gelten mußte. In Rom wurden deshalb vor Monatsfrist auS französischen Quellen ringelangte Meldungen vom Aufbruche eine« großen Schoanischen Heeres bezweifelt, auch unmittel bar Warnungen auS diplomatischen Kreisen unbeachtet ge laffen. „Meffaggero sagt, keiner der früheren Afrikacomman- danten würde so blind auf Zufall und gut Glück gebaut haben, und über Rüstungen, Pläne und Märsche deS Feinde« ko im Dunkeln geblieben sein. „Opinione" be klagt die Räumung Adua«, die Übeln Eindruck machen müsse. „Diritto" will wissen, daß die Lage verwickelter sei, als angenommen werde. „Tribuns" besteht darauf, daß trotz Baratieri endlich ein Heer nach Afrika geschickt werde, da« Menelik züchtige. ES sei nicht Zeit, den miles gloriosus zu spielen, sondern Italien von einem bösen Alp zu befreien und seine Opfer nutzbringend zu machen. Die Provinzblätter urtheilen vorwiegend nach ihrem Partei- standpunct. Die Oppositionellen machen die Regierung für Alles verantworlich, die angeseheneren Organe betonen, daß Alles hinter der Pflicht eines kräftigen, schnellen Handeln- zurücktreten müsse. CriSpi'S „Rif." vertraut daraus, daß die Regierung sich ru einer yründlichenLLsung derAfrika- frage entschließe, wöbe, sie Parlament und Nation opfer bereit hinter sich haben werde. (Boss. Ztg.) Amerika. * Havanna, 11. December. (Telegramm.) Zahlreiche Banden Aufständischer griffen die Stadt Nodrig» in der Provinz MatanzaS an, steckten elf Gebäude in Brand und plünderten sie, mußten aber vor den Truppen zurückweichen und erlitten sehr bedeutende Verluste. Militair und Marine. * Berlin, 11. December. (Telegramm.) Laut telegraphischer Meldung an das Ober-Commando der Marine ist S. M. S. „Arcona", Commandant Capitain zur See Sarnow, am 10. December in Hongkong angekommen. * Wilhelmshaven, 11. December. (Telegramm.) Die Panzerschiffe „Kurfürst Friedrich Wilhelm , „Weißen- burg" und „Wörth", sowie der Aviso „Jagd" sind hier ein- getroffen. Dir erste Division des Manövergeichwaders ist nunmehr vollzählig hier versammelt. * München, 11. December (Telegramm.) Der Prinz- Regent hat bestimmt, daß da-8. und das 14. Infanterie-Regiment aus Anlaß der 25jährigen Erinnerungsfeier des Feldzuges von 1870/71 die schon früher geführte Benennung „Pranckh" be ziehungsweise „Hartmann" bis auf Weiteres wieder annehmrn. — Herzog Karl Theodor in Bayern ist zum Inhaber des 3. Chevaux- legers-Reaiments ernannt worden. Das Regiment führt in Zu kunft den Namen „3. Chrvauxlegers-Regiment, Herzog Karl Theodor." Frankreich. Die Villa Furtado-Heine zu Nizza, welche von der Trägerin des Namens im vergangenen Sommer dem Kriegs ministerium geschenkt wurde, um darin eine Anzahl erholungs- und ruhebedürstiger Officiere vorübergehend unterzubringen, ist gegen wärtig zu diesem Zwecke so weit hergerichtet, daß das Ministerium M Anmeldungen dazu aufgesordert hat, von denen in erster Linie olche berücksichtigt werden sollen, welche aus Madagaskar hetm- kehrende Officiere einreichen. Der Aufenthalt in der Anstalt soll ein bis zwei Monate und nur unter ganz besonderen Verhält nissen länger dauern; Officiere, deren Zustand ein eigentliche- Heilverfahren bedingt, sind von der Aufnahme ausgeschlossen; der Aufenthalt in Nizza soll nur der Ruhe und der Erholung dienen. Die Anstalt gewährt neben der Unterkunft die ganze Verpflegung. Die amtliche Bezeichnung lautet: „Villa äes okkoiers äes armeos äs terre et äs mer". — Die Hebungen von An gehörigen des Territorialheeres, welche seit drei Jahren unterblieben sind, weil die Einberufung von Reservisten des stehenden Heeres zu Dienstleistungen in größerem Umfange geschah, werden im Jahre 1896 in der Weise stattfinden, daß die Angehörigen aller Waffen der Altersclasse 1880, sowie die Infanteristen, die Cavallrristen, die Artilleristen und die Geniesoldaten der Altersclasse 1881 auf zwei Wochen rinberufen werden. Die Reservisten be stehenden Heeres der Jahrgänge 1885 und 1889 sowie diejenigen der Altersclasse 1892 angehörrnden Mannschaften, welche nur ein Jahr gedient haben, werden aus 28 Tage einberuien werden. Endlich findet eine eintägige Vorstellung der Angehörigen des Territorialheeres vom Jahre 1875 und derjenigen Mannschaften dieses Jahrganges, sowie der Altersclassen 1880, 1885, 1889 und 1893 statt, welche den Hilfs- dienstzweigen überwiesen sind. — Die Wälle der Stadt Algier, welche in Gemäßheit eines zwischen dem Kriegsministrr und den städtischen Behörden ge roffenen Uebereinkommens niedergelegt werden sollen, müssen bis zum 26. Juni 1898 verschwunden sein; das da- durch frei werdende Gelände geht gegen Zahlung einer Summe von 6 Millionen Francs in den Besitz der Stadt über, welche indessen nicht aushören wird, eine befestigte zu sein. Es wird vielmehr das Zeughaus von Mustapha vergrößert, und es werden zwei Forts zu Kuba und zu Buzareah erbaut, welche bestimmt sind, Algier gegen einen Angriff von der Landseite zu schützen. Äus dem Geschäftsverkehr. k In nichts dürften wohl Eltern vorsichtiger sein, als in der Wahl dessen, was sie ihren Kindern an Festgeschenkrn bescheeren wollen, und dies gilt auch selbst von Spielzeug, an welchem es zwar einen Ueberfluß, aber zuweilen auch Sachen darunter giebt, die dem Kinde recht bald langweilig werden. Vor Allem will dasselbe Beschäftigung haben, und dazu bieten die reizenden Fröbelspiele die beste Gelegenheit. Dieselben unterhalten und belehren das Kind, ohne dabei pedantisch zu sein. Die Würfelspiele mit den vielen Vorlagen zum Zusammensetzen, auch verschieden geformte Täfelchen zum Legen von Steinen bilden den Geschmack und Formen- sinn und leiten zum Erfinden an. Die Holz- und Korkspiele, die Släbchenarbeilen, die Zeichenschuleu, das Flechten und Falten, die Ausnäharbeiten, Alles dies macht die kleinen Hände auf spielende Art geschickt und beschäftigt selbst die Kleinsten stundenlang. Nieder lage dieser Spiele ist die seit 40 Jahren bestehende hiesige Finna Gustav Liebner, Grim maischer Steinweg 10. Weiter findet man bei der genannten Firma ein großes Lager Lederwaaren, Cigarrenetuis, Portemonnaies, Damentäschchen, Rauchutensilicn, Schach, und Gesellschaftsspiele, Puppen rc., kurz überhaupt alle in der Bijouterie-, Galanterie-, Eviel- und Kurzwaarenbranche zu Weihnachtsgeschenken sich eignenden Artikel in solider Aus- führung vor. Als Extrabeilage befindet sich bei der Gesammtauflage der vorliegenden Nummer ein Berzeichniß empfehlenswerther, in hübschen Gejchenkband gebundener und im Preise ermäßigter Jugend- schriften, Bilderbücher, Klassiker, Romane, Prachtwcrke rc., welche vorräthig sind in Otto Klemm'S Sortiment (Alfred Hahn), Leipzig, Universitälsstraße 1. Bei der Gesammtauflage der vorliegenden Nummer befindet sich eine Extrabeilage. Richter's Anker-Stetnbaukasten be- treffend. Es sei mit dem Bemerken auf diese Extrabeilage hin- gewiesen, daß sich die Hauptniederlage dieser Lieblinge der Kinderwelt in der Leipziger Lehrmittel-Anstalt von vr. Oskar Schneider, Schulstraße Nr. 12 (EckhauS an der Promenade) befindet. 0äoI SS ?5. äie kalbe klaseke (Xen l) llllc. 1,50 äie xanrs klascko. IleberaU ru Kaden. Apparat 5 >l. Glühkörper 2 Vertreter Leipzig» Naschmarkt, Alte Börse. Plagwitz, Frirdrichstr. 8. Fernspr. I, 448. Frrnspr. Ul, 5515. kiiekksmllung Klislsv foek Reumarkt 4». Maaaringaffe 4. Fernsprecher Amt I Rr. 1,05. Umfassendes Laaer von Weihnacht-- und Geschenk - Literatur, Irrgeirdschriften r,nd Bilderbüchern ml- r> dtdeitend kmähizie» Kreist». Besonder- empfohlen snlc'r nn lMiisr IIurlllil'-IliMlis» mit biographischen Einleitungen und Portraits. Sämmtliche Neuheiten sind vorräthig. 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