Form zurückgebracht worden. Die eine Art der Antiqua schriften besteht aus gleichmäßigen ganz breiten Streifen; wir finden sie beispielsweise auf den Plakaten der Heim stätten A.-G. und der „Dokumente des Fortschritts". Die andere und häufiger angewandte, geht auf amerikanische Vorbilder zurück, besitzt jedoch, besonders in ihrer reifsten Gestalt, in der als „Bernhard-Antiqua" erschienenen Druck schrift, ganz ausgesprochen persönliche Eigenheiten. Es ist eine Lust, die abgeklärten breitfließenden Pinsellinien zu ver folgen, wie sie sich beim O oder P in ruhigen Kreislinien schwingen oder wie sie mit zitterndem Rand die geraden Buchstaben bilden. In ähnlicher Weise wie die Antiqua ist nun auch die Fraktur vom Künstler vereinfacht worden. Er breitet die Buchstaben zu solcher Deutlichkeit aus, daß diese Schrift das wimmelige und komplizierte Aussehen vollstän dig verliert, obwohl sie alle jene kleinen Unregelmäßigkeiten aufweist, die ältere deutsche Schriften so angenehm für das Auge machen. Auch diese Schrift wird als Druckschrift ver ewigt werden. Für das Zeitungs-Inserat gelten ähnliche Gesetze, wie für das große Plakat. Nur muß sich hier der Entwerfende auf die beiden Farben Schwarz und Weiß beschränken.