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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 14.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-14.1917
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19170000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19170000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
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TypographischeMitteisungen/OffizleslesOl'gandesDerbandesdel'OeutschenTypographlschenGesellschasten nach verschiedenen Versuchen eine Beschäftigung als Auf räumer am geeignetsten. Oie Sätze werden umgekehrt als sonst üblich auf das Setzschiff gestellt, damit sich für die linke Hand die gleiche Reihenfolge der Buchstaben ergibt wie in normaler Weise für die rechte. Sin großer Holzwinkelhaken muß die fehlende Hand beim Tragen der Sätze ersetzen. Nach einem Vierteljahr ging das Ablegen stott von statten,- er fand in einer größeren Stuttgarter Druckerei Beschäftigung. Sin Schweizerdegen mit gelähmter rechter Hand hält jetzt mit dieser den Winkelhaken und seht mit der linken Hand. Zu diesem Zweck wurde ein im umgekehrten Verhältnis zum normalen stehender Winkelhaken angefertigt. Sine verstell bare Sinlagevorrichtung für den Winkelhaken bewirkt beim Ausheben das Zusammenhalten des Satzes, so daß dieser mit einer Hand vom Winkelhaken auf das Satzschiff gestellt werden kann. Die Arbeiten lassen erkennen, daß dieser Kriegs invalide sowohl im Satz von Akzidenzen, wie auch im links händigen Linoleumschnitt Anerkennenswertes leistet. — Auch die Druckerabteilung konnte über erfreuliche Srfolge berichten. Zst es doch einigen Schülern mit schweren Verletzungen, die ihnen die Hoffnung auf Schaltung des Verriss hätten nehmen können, durch Fleiß und unbeugsamen Willen gelungen, ihre Behinderungen überwinden zu lernen. Von den verschieden artigen Verletzungen seien nur einige Fälle erwähnt, in denen die Verletzten wieder zum Beruf zurückgekehrt sind: Ampu tation des linken Unterschenkels, Lähmung des linken Armes, Verlust von Mittel-, Ring- und kleinem Finger der rechten Hand mit fast vollständiger Versteifung des Handgelenks. Der Unterricht für sämtliche Verletzte der Oruckerabteilung beginnt mit dem Schneiden von Krastzurichtungen, wobei stufenweise vorgegangen wird. Dann folgen Übungen im An zeichnen von Schrift und Stereotypieplatten nach Schattierung und Auslegen mitZurichtpapier sowie Übungen imTonplatten- schnitt verschiedenen Materials. Der bis dahin sitzenden Ar beitsweise schließen sich praktische Übungen am Tiegel und an den Schnellpressen an, bei denen mit einfachen Arbeiten begonnen wird, um schließlich zum Akzidenz- undZllustrationS- buntdruck überzugehen. Übungen im Farbenmischen und in Farbenharmonie sowie im Ätzen von Kreidereliefzurichtungen vervollständigen den Unterrichtsplan. Neben den Übungswerkstätten stehen den Schulen theore tische Kurse zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung, solche in französischer Sprache, Rechts- und Wirtschastskunde, elek trische Stromkunde usw. offen. FünfSchüler haben dieMeister- prüfung mit gutem Srfolg abgelegt, vier andere besuchen zur Zeit den Vorbereitungskursus. Bis Mitte Oktober wurden 52 Kriegsbeschädigte in die Schule ausgenommen, 24 Hand setzer, 45 Maschinensetzer, 46 Drucker. Davon sind zum Beruf zurückgekehrt 22, zum Ersatzbataillon kamen 40, die übrigen besuchen die Schule noch. Mit welcher Liebe zum Beruf in der Buchdruckabteilung der Stuttgarter Verwundetenschule ge arbeitet wird, zeigten die ausgestellten Arbeiten. Möge diese Berufsfreudigkeit durch verständnisvolles Entgegenkommen der Mitarbeiter und Prinzipale den Kollegen erhalten bleiben, denen die Not des Vaterlandes schwere Wunden geschlagen hat. Münchnerplakatkunst in großer Zeit in schlimmer Feind der Kunst ist der Krieg, doch können die ethischen Wirkungen des Krieges auch der Kunst zum Heile gereichen. Zn der Friedenszeit haben sich in die künstlerischeArbeitSensationsgier,Modetändelei,unberech tigte Auslandsverhimmelung eingenistet. Da wirkt der Krieg anregend und reinigend. Oie reinigende Wirkung des Krieges spüren wir auch im Buchgewerbe und in dessen verschiedenen Zweigen. Oer Ge schmack hat sich in vielem veredelt. Zu vornehmen Werbe mitteln sind die Plakate geworden, die vor dem Kriege ost sehr minderwertige Ausstattung aufwiesen. Heute beschäftigen sich Künstler damit und bringen wertvolle Erzeugnisse heraus, wozu die Druckfirmen einen großen Teil beitragen. Oie Plakate der jetzigen ernsten Zeit zeigen zumeist vater ländische Aufmachung und ebensolchen Schmuck. Schwarz- weiß-rot sieht man am häufigsten, leider auch in „eigenartiger" Anwendung, das Eiserne Kreuz ost in allen möglichen Formen - auch einfache Plakate, in denen durch gute Schristgruppierung und kurze Abfassung des Textes und einheitlichen Schrist- charakter anziehende Wirkungen erzielt werden. Das Publikum zieht seine Schlüsse aus der Art der An kündigung; ein geschmackloses Bekanntmachen von Konzerten oder eines neuen Unternehmens ist verfehlt und erweckt kein rechtes Vertrauen. Man verschließe sich nicht dieser Erkennt nis, sondern sichere sich durch Heranziehen von Künstlern den geschäftlichen Erfolg. Manche Unternehmungen würden ohne Reklame direkt unmöglich werden, es ist also nicht zu ver stehen, wenn große Firmen zur Empfehlung ihrer Erzeugnisse minderwertige Entwürfe verwenden. Das Plakat soll vor allem originell und nicht alltäglich sein, es soll die Beachtung des Publikums durch eine stotte Zeich nung mit guter Fernwirkung erzwingen. Dabei ist allzu vor sichtiges Abwägen bei der Ausstattung zu verwerfen. Oie Hauptsache ist die Form und der Text, dann erst kommt der Schmuck. Klare und knappe Sachlichkeit, nichts andres als einen eindringlichen Hinweis auf ein Fabrikat oder für das Unternehmen. Oie Ankündigung soll nicht direkt schreien, denn der gute Geschmack geht dann verloren. Hervorheben der Hauptsache und Zurückstellen des Nebensächlichen ist der oberste Grundsatz. Zeder, der für seine Sache ein Plakat Herstellen läßt, legt natürlich in erster Linie den größten Wert auf die Hervorhebung seines Erzeugnisses oder seines Unternehmens, denn dazu ist ja einzig und allein sein Plakat vorgesehen. Eine abgerundete, plakattechnisch mögliche Lösung dafür zu finden, ist sowohl Sache des Künstlers wie deö Kaufmanns. Das be friedigendste Resultat beim Entwurf eines Plakats wird in den meisten Fällen da erzielt, wo die beiden beim Entwurf zusammengewirkt haben. Oie wichtigste Notwendigkeit ist die Fernwirkung, ohne dieselbe geht jedes Plakat verloren. Durch allzuvieleö Beiwerk leidet die Wirkung. Dasjenige Plakat, das eine größere Anzahl Darstellungen oder Motive zeigt, kann keinen nachhaltigen Eindruck auf den Beschauer machen und in den meisten Fällen ist infolgedessen der Zweck von vorn-
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