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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 14.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-14.1917
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19170000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19170000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 5, Mai
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
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TypograpbisckeMtteilungen/OffiziellesOsgandesDerbandesdel-OeutschenTypographischenGesellschasten fühlte sich zu alt, um umzulernen und sich dieser Neuerung anzupassen und überließ daher die Maschine willig den jüngeren Kollegen. Es soll nicht die Absicht sein, die Anlernung an der Maschine leichter hinzustellen, als sie ist. Aber Schwierigkeiten sind da, damit sie überwunden werden und „ohne Fleiß kein Preis". Das Glück, noch unter einem tüchtigen Gehilfen sich an der Maschine ausbilden zu können, werden leider nur wenige haben. Es gilt ost, sich selbst so viel wie möglich weiter zu helfen, und ist man auf sich selbst angewiesen, so werden die meisten Schwierigkeiten überwunden. „Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand!" heißt es im Sprichwort. Vor allen Dingen ist es nötig, sich die Arbeitsweise der Maschine klar zu machen und in diese zu vertiefen, nicht eher zu rasten, bis man die Funk tionen der einzelnen Teile begriffen hat. Ist das erreicht, so ist eigentlich die Hauptschwierigkeit der Maschinenkenntnis überwunden. An der Lino type leistet das von der Fabrik herausgegebene ausgezeichnete Instruktions buch vorzügliche Dienste. Dieses Luch lese man recht aufmerksam und mit Überlegung durch. Zu jeder Maschine gehört ein von der Fabrik mitgeliefertes Teilverzeichnis. Nun beginne man an Hand dieses Verzeichnisses das In struktionsbuch nochmals abschnittweise durchzustudieren. Man schreite nicht früher zum nächsten Abschnitt, als bis man den vorhergehenden begriffen hat. Die Zentralkommission der Maschinensetzer gibt zur Weiterbildung ihre dazu sehr gut geeigneten „Technischen Mitteilungen" heraus. Über das Sehen selbst behandelt ein Kapitel des Instruktionsbuches diese Materie sehr erschöpfend. Von großem Vorteil ist es noch, wenn man sich ein Schema des Tastbrettes anfertigt, an Hand dieses zu Hause zu üben sucht und öster wiederkehrende Worte und Silben sich auf der vorgezeich neten Tastatur einübt, um sie dann andern Tags an der Maschine in die Praxis umzusehen. Wenn möglich, übe man an der Maschine nur stunden weise. Es ist dies insofern von Vorteil, als man dann sich nicht so leicht überanstrengt und dadurch das Interesse verliert. Nach ganz kurzer Zeit wird man soweit sein, so viel wie im Handsatz zu leisten und langsam und stetig suche man das Sahquantum zu steigern. Haupterfordernis aber ist, äußerst korrekt zu arbeiten. Was nützt die Menge, wenn die Qualität zu wünschen übrig läßt. Ieder Anfänger gewöhne sich daran, die Augen mög lichst wenig auf das Tastbrett zu richten, damit er seine ganze Aufmerksam keit dem Manuskript und der Maschine zuwenden kann. Die Linotype gibt manchem alten Praktiker noch zu raten auf, um wie viel schwieriger ist es da für einen Anfänger. Störungen zu beseitigen ist es nicht allein, aber sie zu verhüten wissen, das bildet die Hauptaufgabe eines guten Maschinensetzers. Größte Sauberkeit ist Grundbedingung, wenn die Maschine ordnungsgemäß arbeiten soll. Die vom Tarif zugestandene täg lich halbstündige puhzeit ist etwas wenig; man mache sich aber zur Vor schrift, der Reihe nach jeden Tag einen Teil seiner Maschine gründlich zu reinigen und dann wird es schon gehen. Stellen sich Störungen ein, so mache man vor allen Dingen die Ursache ausfindig, was allerdings nicht immer so einfach ist. Nie aber lasse man sich verleiten, an der Maschine herumzustellen,' war es vorher eine bei einiger Überlegung und ruhigem Vorgehen leicht zu behebende Störung, kann durch Probieren und Stellen das größte Unheil angerichtet werden. Ieder Anfänger soll seine Maschine studieren. Wenn er erst den Zweck jedes einzelnen Teiles, ja jeder Schraube kennt, wird es ihm ein Leichtes sein, Störungen zu verhüten- Das gleiche ist auch für die Typograph-Setzmaschine anwendbar. Wäh rend an der Linotype fast ununterbrochen gesetzt werden kann, bedingt der Gußprozeß und das Zurücklegen des Korbes am Typograph bei jeder Zeile eine kleine Arbeitspause, die am zweckmäßigsten zum Lesen des Manu skriptes benutzt wird. Im Gegensatz zur Linotype muß der Seher seine Augen ständig auf das Tastbrett gerichtet halten, bedingt durch das ziemlich kräftige Niederdrücken der Tasten. Lei steigernder Übung wird der Anfänger bald so weit kommen, jedesmal eine ganze Zeile abzulesen und zu tasten. An dieser Maschine können in verhältnismäßig kurzer Zeit ganz schöne Er folge erzielt werden. z. Allerlei Wissenswertes Wilhelmswerk — pstegeftätte deutscher Werkkunst (Werbe-Oruckwerk). Das Wilhelmswcrk ist eine Pflegestätte deutscher Qualitätsarbeit. Die Ver edlung von Stoff und Form ist sein erster Grundsatz. Es vereinigt bedeu tende Kräfle zur Schaffung werkkünstlerischer Erzeugnisse jeder Art, in sonderheit Druckwerke für Staat, Welthandel und Verkehr, Industrie, Kunst und Wissenschaft. Das Wilhelmswerk lehnt die Lieferung billiger Schleuder ware grundsätzlich ab. Es seht dafür dort sein ganzes Können ein, wo materialechtes und preiswertes Werk gefordert und geschätzt wird. Dies sind die Grundsätze, mit welchen dieses Ünternehmen mitten im Weltkrieg im Iahre 4045 von Carl Ernst Hinkefuß und Wilhelm H. Deffke gegründet wurde, und die auch volle Anwendung auf das von diesen herausgegebene Mappenwerk finden. Die Drucklegung desselben besorgte die O. Elsner A.-G. Berlin, für welche das Wilhelmswerk, Abt. Druckwerke, tätig ist, in bekannter bewährter Weise. Trotz der Schwierigkeiten, mit welchen unser Druckgewerbe im Kriege zu kämpfen hat, ist wohl selten eine derartige Arbeit in drucktechnisch einwandfreier Ausführung hergestellt worden. Ein Beweis, daß es auch mit unserm Kriegsmaterial möglich ist, wenn gutes Können und Wollen vorhanden, Mustergültiges zu schaffen. In mehreren Reproduktionsverfahren werden hier Arbeiten aus der Praxis vor Augen geführt, die in Entwurf, Zeichnung, Herstellung der Klischees und sonstiger Druckformen, Zusammenstellung der Farben und Wahl der Papierstoffe einzig dastehen und wohl als Höchstleistungen des graphischen Gewerbes anzusprechen sind. Nichts von Überladung und Aufdringlichkeit, wie stets bei billiger Schleuderware üblich, sondern in kraftvollen Zeichnungen und neuen Formen, in Verbindung wundervoller Jarbeneffekte, stets der be treffenden Sache angepaßt, werden hier der edlen Werbeform vollständig neue Perspektiven eröffnet. Inniges Zusammenarbeiten des Reklamefach manns, Zeichners und Druckers auf diesem Gebiete hat gezeigt, was ge leistet werden kann. Arbeiten in derartig künstlerischer Ausführung werden stets bleibenden Wert behalten, als Werbemittel ihren Zweck erreichen und auch zur Hebung unsres Gewerbes beittagen. Leigefügt ist diesem Mappen werk eine Druckschrift „Werbedrucke", in dem die Grundregeln angegeben werden, nach denen derartige Arbeiten herzustellen sind, die auch von jedem vorwärtsstrebenden Fachmann beherzigt werden sollten. Wie dieses Mappen werk von vielen maßgebenden Fachleuten und Autoritäten anerkennend ge würdigt wurde, so muß man sich diesem Ürteil, nach eingehender Durch sicht desselben, anschließen. Mögen die Leiter dieses ünternehmens ihren Grundsätzen treu bleiben, wofür ja wohl schon ihre Namen bürgen; jeden falls wünschen wir ihnen weitere gleiche Erfolge. A. H. Das Institut für Zeitungskunde an der Universität Leipzig. Über das anläßlich des 70. Geburtstags des bekannten Volkswirtschastslehrers der Königl. Sächs. Landesuniversität, Prof. De. Karl Bücher, mehrfach erwähnte Institut für Zeitungskunde wird von zuständiger Seite folgendes mitgeteilt: Oie Anfänge der wissenschaftlichen Beschäftigung Karl Büchers mit dem Zeitungswesen gehen ein Menschenalter weit zurück, da er bereits während seiner Lehrtätigkeit an der Universität in Basel Vorlesungen hierüber hielt, und sein Interesse dafür hat sich seitdem immer wach erhalten. Auch in Leipzig hat er in der Zwischenzeit schon wiederholt über diesen Gegenstand gelesen. Der Grund zur Errichtung eines besonderen Instituts für Zeitungs kunde wurde anläßlich des 500jährigen Bestehens der Universität Leipzig durch eine — inzwischen schon wieder einmal vermehrte — Stiftung des Verlegers der „Leipz. N. N.", Edgar Herfurth, gelegt. Auf Grund dieser Stiftung und seitens der Regierung bewilligter Mittel wurde das Institut im Herbst vorigen Iahres eröffnet. Das Institut dient einem doppelten Zweck. Seine Bestrebungen sind ebenso auf die wissenschaftliche Erforschung des Zeitungswesens nach allen Richtungen hin wie auf die Vorbereitung eines akademisch gebildeten journalistischen Nachwuchses für den praktischen Beruf im Dienste der Presse gerichtet. Als Studienmaterial steht dem In stitut außer dem reichen Bestände der Universitätsbibliothek bereits eine sehr wertvolle eigene Bücherei zur Verfügung, die bereits jetzt eine Sehens würdigkeit ist. Sie veranschaulicht die Entwicklung des modernen Zeitungs und Zeitschriftenwesens seit dem Anfänge des 46. Iahrhunderts in fast lückenloser Reihe und ist schon in ihrem gegenwärtigen Bestände geeignet, als Material zu Studien der verschiedensten Art zu dienen. Gleichzeitig soll das Institut auch eine Sammelstelle für alle neueren Veröffentlichungen über das Zeitungswesen bilden. Die Verfasser von solchen Aufsätzen und die Verleger von Zeitungen und Zeitschriften werden deshalb gebeten, Num mern mit einem einschlägigen Artikel einzusenden. Die Farbe der alten Drucke ist von ungleicher Güte. Die Gutenbergsche Bibel ist mit kräftiger tiefschwarzer, aber glanzloser Farbe gedruckt. In dem Psalter von Fust und Schösser ist die Farbe bald glanzvoll, bald matt, in andern Drucken bräunlich und schmierig, manchmal ohne Konsistenz und abwaschbar. Schuld ist jedenfalls die große Verschiedenheit des Papiers und die Unregelmäßigkeit im Feuchten. Sie allgemein aufgestellte Behaup tung, die ältere Farbe sei tiefer und glanzvoller als unsre, ist nicht ganz richtig. Sie scheint allerdings tiefer, weil man sie auf Grund der großen Typen und des starken Auftrags massenhafter sieht; hätte man eine zarte Antiqua mit derselben zu drucken gehabt, so würde sie weniger schwarz er schienen sein. Oie Zusammensetzung der Farbe ist nicht einwandfrei fest gestellt. Nach einem aufgefundenen Ausgabebuch der Ripoll-Preffe von 7447 ist von Rußschwarz nicht die Rede, wohl aber von Pech. Den ersten Platz nimmt Leinöl ein. Schellack und dünner Firnis dienten dazu, der Farbe Glanz zu geben. Erwähnt werden auch Cochenille und Harz.
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