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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 14.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-14.1917
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19170000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19170000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 12, Dezember
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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TypographischeMitellungen/OffiziellesOi-gandesIerbandesdei-OeutschLnTypo^l-aphiichenGesellschasten neue Gebiet des Tiefdruckes begeben, als allererste Fabrik sich aber dem systematischen Lau von Bogendruckpressen zu gewandt und ihn nach vielen Mühen glücklich zum Ziel geführt. Jene neue Veröffentlichung, die zweite in dem gleichen Fahre, vertiefte daö Aufsehen, welches das Erscheinen der „Freiburger Zeitung" erregt hatte. Es kam ein neues Leben in die Zllustrationstechnik, es wurden neue Probleme gelöst, alte Anschauungen über den Haufen geworfen. Oie Unkenntnis von allem, was Tiefdruck war, war ja so allgemein, wie man kaum hätte denken sollen- noch im Februar 1910 kannte der „Inland Printer" in Ehicago, der über den Londoner Nem- brandtdruck berichtete und dabei das Verfahren ziemlich genau beschrieb, die Nakel nicht. Nun begann es auch, sich an andern Stellen zu rühren. Sie Versuche geschahen aber zumeist auf dem Gebiete des Flachdruckes, es wurde nur leider von vornherein gleich viel Unzulängliches geschaffen, alte Lichtdruckpressen wurden auf- gekaufi und zu Tiefdruckschnellpressen umgebaut. Die Un kenntnis der ganz besondern Erfordernisse des Tiefdruckes sowohl auf maschinellem als ähtechnischem Gebiete rächte sich schwer, und die Erzeugnisse, die herauskamen, waren fast durchgängig an sich mangelhaft und schreckten so das Interesse ab. Wir erinnern hier nur an eine russische Muster broschüre, deren Bilder direkt abschreckend wirkten. Die Folge war ein Abflauen des Interesses. Da war es wieder ein Erscheinen des „Stereotypeurs", das die Teilnahme der Fachwelt neu belebte. Oie Iuni- nummer 1942 erschien ganz in Tiefdruck, das Ganze (Schrift und Bild) in Tiefdruck geätzt und in einem Arbeitsgang mit Schön- und Widerdruck auf der Tiefdruckschnellvresse gedruckt. Das war die erste größere und vor allen Dingen einer wei teren Allgemeinheit zugängig gemachte Arbeit nach dem von vr. Nefgen in der Deutschen Photogravur-Akt.-Ges. in Sieg burg nunmehr als erste für die Praxis brauchbare Methode „Schrifi und Bild" ausgearbeiteten Notogravurverfahren, dem schon andre Versuche, darunter solche von l)r. Mertens, vorangegangen waren. Als Ende 1912 gar der „Weltspiegel", die Halbwochenbeilage des „Berliner Tageblatts", in Tief druck erschien und sein Erscheinen in Tiefdruck auch regel mäßig fortgesetzt wurde, da hatte das Staunen von Fach mann und Laien über die neue Technik keine Grenzen. Im Sommer 1911 hatte eine weitverbreitete und vielgelesene deutsche Fachzeitschrift noch in ihrem Briefkasten folgendes geschrieben: „Von einer Zeit sprechen, in der cs möglich sein wird, Text und Bild im Mertensdruckverfahren gleichzeitig herzustellen, heißt denn doch wohl zu sehr in die Ferne schweifen. Oer Text würde zuerst also gesetzt und dann ge ätzt! Muten Sie einem geplagten Fachredakteur nicht zu viel zu, und noch dazu bei der Hitze!" Drei Monate später bringt dieselbe Zeitschrift eine Siegburger Beilage und registriert dabei stillschweigend die weitere Tatsache: „daß Bild und Schrifi in einem Arbeitsgang gedruckt worden waren". Was also noch ganz kurz zuvor in das Gebiet der Träume oder Phantasten verwiesen wurde, das war auf einmal Tatsache geworden. In London druckte die „Illustrated London News" allwöchentlich eine Tiefdruckbeilage in s bis 16 Seiten Groß- solio nach dem Notogravurverfahren, der „Weltspiegel" er schien wöchentlich in zwei Auflagen von je fast einer Viertel million - wie sollte dieser gewaltige Fortschritt nicht geeignet gewesen sein, auch den Zweiflern die Augen zu öffnen? Von der ersten Tiefdrucknummer des „Stereotypeurs", die dem Buchdrucker noch eigenartig aufsiel, da die Schrifi ein wenig unscharf, als wenn sie zu viel Farbe bekommen hätte, aussah, von diesem ersten Markstein an bewegten sich die Erfolge deSNotogravurdruckeS, wie sie heute ständig im „Weltspiegel", in periodischen Zeitschriften, z. B. der großen pariser Zeit schrift „Lerture pour tous" (Verlag Hachette <S Eo.) vorliegen, in aufsteigender Nichtung. An dem Bau der Notations maschinen für Tiefdruck haben die größten deutschen Buch druckmaschinenfabriken Anteil, und aus der ersten Versuchö- gesellschast, der Tiefdruck-G. m. b. H. in Berlin, die mit der „Kempe-Blecher"-Tiefdruckschnellpresse sich das hohe Ziel setzte, den Tiefdruck maschinell und künstlerisch zur höchsten Stufe zu bringen, entstand durch weitere Gründung, durch Angliedern der Patente und Verfahren, durch Vereinigung der Interessen des Kempewerkeö, vr. Mertens, Nolffs, der Notogravur usw. ein internationaler Konzern, der die Fäden des gesamten Tiefdruckes nahezu lückenlos in den Händen hat. Von der Notophot in Berlin ging die Zusammenschluß bewegung aus, und ihr Direktor HanS Kraemer verdient zweifellos als der zielbewußte und diplomatische Sammler der verschiedenen Interessen hier genannt zu werden. In dem „Tiefdrucksyndikat" wurden endlich alle kaufmännischen In teressen der angegliederten Firmen und Gesellschaften ver einigt, so daß von dieser Berliner Zentrale aus heute jeder Tiefdruckinteressent mit allem bedient werden kann, was er braucht, von den Hilfsmitteln zur Herstellung der Zylinder bis zu den Hilfsmitteln zur Anfertigung der Drucke. Betrachtungen eines Heimgekehrten s war eine Lust zu arbeiten im Jahre 1914. Die Technik im Buchdruckgewerbe im allgemeinen und im Druckersaale im besondern war zu einem Höhepunkte ge langt Nicht auf maschinellem Gebiet allein,- auch alle Be darfsartikel des Druckers waren infolge der starken Konkurrenz vorzüglich.Ein Druckender seineMaschine „gutimSchwung" hatte, fand beim Verarbeiten guter Farben, guter Papiere, guten Bilder- und Schrifimaterials, sowie bei ausreichenden guten Hilfsmitteln seine Freude an der Arbeit und dadurch auch Freude am Leben. Es war ja ganz natürlich, daß man nach befriedigter Tagesarbeit die Feierstunden zu seiner Er bauung, Erholung, Zerstreuung und zur pflege des kol legialen Verkehrs benutzte, und so kam es ganz von selbst, daß man die Buchdrucker als ein „munteres Völkchen" be- zeichnete. Da kam Ende Juli die drohende Kriegswolke, die sich mit Beginn des Monats August zu einem Kriegsgewitter entlud, das heute noch mit allen seinen Schrecknissen tobt. „Der Mann muß hinaus ins feindliche Leben!" So zog 161
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