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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 14.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917
- Signatur
- Z. 4. 6055-14.1917
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19170000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19170000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 12, Dezember
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
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Typogl-aphischeMiiteilungen/OffiziellesOr'gandesDerbandesdel'OeutschenTypogl'aphischenGesellschaften II«MIIIlIIIIII«IIIIIIl!IIIIIIIIII>IIIIIIIIIIlIIIII>IIIIIIIIIIII>IIIIIIIIIIIIIIIIIl>IIIIIIIIIIIIIIIIlIlIIIII>IIIIIIIlIIII!IIIIlIIIIIiIIllIIIII!IIIIIlIlIIIIIIIIIIIlIIIIIlIIIIIlIIIIIIIIIIIIIlIIIIlIIIIlIIIilIIIIlIIIIIIIIlIIIlIIlIIIIIIIIIIIlIIIIIII»I»IIIIIIIIIII»IIIIII»»IIIIII»IIIII»IlII»III»»II»II»IIlI»IMIN«IlM Sprachliches und Mchtschreibung Hm Aufträge der Zentralkommission der Korrektoren Deutschlands zusammengesteM von der Gchrifileitung der „Fachmitteilungen". — Auf sprachliche Richtigkeit geprüft vom Rechtschreib- sachverftä'ndigen Otto Reinecke, Kais. Oberkorrektor. Groß- oder Kleinschreibung des ersten Wortes einer Verszeile? Ser Herausgeber einer größeren Gedichtsammlung verlangte in seinem Auf tragschreiben, daß das erste Wort einer Verszeile der geltenden Recht schreibung entsprechend gesetzt werden sollte. Daraufhin entstand eine Mei nungsverschiedenheit unter den Kollegen, die mit dem Werke zu tun hatten. Während die einen behaupteten, daß die Großschreibung allgemein ge bräuchlich sei, wiese» die andern auf die Tatsache hin, daß in Schulbüchern die Kleinschreibung bevorzugt würde. Eine Einigung war nicht zu erzielen, weil eigentlich beide Teile im Recht waren. In Wirklichkeit besteht ja auch weder für die Großschreibung noch für die Kleinschreibung eine bestimmte Vorschrift,- denn in dem amtlichen Regelbuch heißt es: „Mit großem Anfangsbuchstaben schreibt man: 7. das erste Wort eines Sahganzen, also a) das erste Wort eines Abschnittes (in Gedichten gewöhnlich auch einer Verszeile)" usw. Richtig ist also, wie es der Auftrag geber wünscht. Aus der Tatsache, daß in den Schulbüchern der Unter- und Mittelstufe in der Regel die Kleinschreibung bevorzugt wird, kann man wohl folgern, daß dies nur deshalb geschieht, um bei den Kindern keine Zweifel an der Rechtschreibung des betreffenden Wortes aufkommen zu lasten. Sonst befolgt man aus Schönheitsgründen und auch, um ein gleich mäßiges Satzbild zu erzielen, die Regel: Das erste Wort einer Verszeile in Gedichten und Sprüchen ist mit großem Anfangsbuchstaben zu schreiben! Also: Des Menschen Witz zu Ende geht, Ohn' Fleiß Wenn er in großen Zorn gerät. Kein Preis. Falsche Mehrzahlbildung. Zu den Fehlern, die täglich wiederkehren, ge hört auch bei einigen Wörtern die falsche Mehrzahlbildung mit s. Täglich stoßen wir auf das Wort Film und ebensoost auf die Mehrzahlform Films. Wie sich jedermann durch einen Blick in den Duden überführen kann, muß es aber heißen: der Film, des Films, die Filme, den Filmen, von den Filmen. Fast ebenso häufig begegnen wir in den Verkaufsanzeigen der Tageblätter dem Wort Harmonium. Auch hier finden wir meist die falsche Bildung mit ö in der Mehrzahl: Harmoniums. Woher kommt das? Wahrscheinlich will man, da dies Wort häufig als alleinstehendes Überschristswort in den Zeitungs anzeigen vorkommt, eine Verwechslung mit der Mehrzahlform von Har monie (Einklang, Eintracht) vermeiden. Dieser Umstand darf jedoch nie mand davon abhalten, richtig zu bilden: das Harmonium, des Harmoniums, die Harmonien, den Harmonien usw., wobei zu beachten ist, daß auch bei der Mehrzahlform der Ton stets auf das o fällt. Jackett. Die Mehrzahl lautet auch hier nur noch: die Zackette, den Zacketten, von den Zacketten usw. Kollo. Uber dies Wort ist schon viel geschrieben worden, und trotzdem findet man es auch heute noch selten richtig. Deshalb kann es nicht schaden, von Zeit zu Zeit immer wieder darauf hinzuweisen, daß es richtig heißen muß: Kollo in der Einzahl, Kollos oder Kolli in der Mehrzahl (und nicht Kolli und Kollis, wie leider auch meist gesprochen wird, und nicht etwa nur von Händlern!). Beispiel: Oer Versand geschieht nur in Postkolli (Mehr zahl), ein Kollo --- 70 Pfund (mit Verpackung). Zum Schluß sei auf ein Wort aufmerksam gemacht, das sich wohl täglich in den sogenannten „Kleinen Anzeigendes Stellenmarktes derBerlinerTageszeitungen findet, nämlich das Wort Mamsell. Niemand wird sich erinnern können, das Wort in der Mehr zahl anders als Mamsells in den meisten Zeitungen gelesen zu haben. Und doch kommt diese falsche Form wohl nur in der Berliner Gegend vor. Hier hat das schlechte Beispiel gewirkt. Zn den andern Gegenden von Deutsch land bildet man richtig: die Mamsellen in der Mehrzahl, wie es auch im Duden angegeben ist. Daß die Form „Mamsellen" nicht etwa erst eine Schöpfung der Dudenschen Rechtschreibung ist, kann man bei dem Gedicht „Kleidermachermut" von Ehamisso feststellen. Darin heißt es: Und drei Bedingungen wollen wir stell'n! - Schaff' ab zum ersten die Gchneidermamsell'n. Wie kommt es nun, daß sich derartige falsche Mehrzahlbildungen so durch setzen können, daß^sie immer wieder geschrieben, gedruckt und gesprochen werden? Oie Antwort fällt nicht schwer. Wie schon bemerkt, liegt die Schuld an dem schlechten Beispiel. Oer Auftraggeber schreibt es, der Seher seht es nach, und der Korrektor läßt es stehen, weil ihm gesagt wird: so will es der Auftraggeber haben. Oie Furcht vor „Reklamationen" hält Seher und Korrektor davon ab, die richtige Schreibweise für die falsche zu sehen. Hier sollte man sich einmal zusammenraffen und es darauf ankommen lassen. Wo der Auftraggeber nicht ausdrücklich die falsche Schreibweise verlangt, bringe man ohne Bedenken die richtige, und man wird die erfreuliche Tatsache feststellen können, daß fast nie Einwendungen gegen die richtige Schreibweise gemacht werden,- einsichtige Auftraggeber richten sich nicht selten bei Wiederholung ihrer Anzeigen in ihrem Manuskript nach der Ver besserung. Gerade in der jetzigen Zeit, wo ein so kräftiger Zug nach Reini gung unsrer Muttersprache von allem Fremdländischen herrscht, ist es an gebracht, der deutschen Mehrzahlendung zum Siege zu verhelfen. Also frisch gewagt! „Warum" und „worum". Diese beiden Wörter werden mitunter ver wechselt, wodurch unter llmständen Mißverständnisse entstehen können. Wenn wir z. B. den Satz lesen: „Das ist es, warum es sich handelt", so wissen wir ohne weiteres, daß es „worum" heißen muß. Bedenklicher wäre aber eine Falschschreibung in folgenden Sähen: „Warum streiten sich die Leute?" Hier könnte man nur antworten: „weil sie unverträglich sind" oder ähnlich. Fragt man aber: „Worum (um was) streiten sie sich?", so müßte man etwa antworten: „um eine Kleinigkeit". Allerlei Wissenswertes Von Wustmanus „Sprachdummheiten" ist soeben die siebente, ver besserte Auflage erschienen. Oie erste Ausgabe erschien 7897, die zweite 7896, die dritte 7903, die vierte 7908, die fünfte 7977 und die sechste 7972. Am 22. Dezember 7970 starb Gustav Wustmann. Seit dieser Zeit besorgt sein Sohn Rudolf Wustmann die Ausgaben. Trotz vieler Anfeindungen hat das Buch, wie die Auflagenanzahl zeigt, seinen Weg gemacht. l)r. Otto Sarrazin, Geheimer Oberbaurat und Vorsitzender des All gemeinen Deutschen Sprachvereins, vollendet am 22. Dezember sein 75. Lebensjahr. Seit 77 Zähren steht er an der Spitze des genannten Vereins, dem auch viele unsrer Ortsgruppen aus dem Korrektorenfache angehören, und hat in dieser Eigenschaft sowie als Schriftsteller undSprach- reiniger beachtenswerte Leistungen hervorgebracht, die gerade auch für uns Buchdrucker eine Fülle von Anregung und Belehrung boten. Wir glauben daher im Namen vieler Kollegen zu sprechen, wenn wir dem geistig und körperlich noch frischen Fünfundsiebzigjährigen unsre besten Wünsche dar bringen in der Hoffnung, ihn noch recht lange im Dienste der deutschen Sprache wirken zu sehen. Ein seltener tätiger Geist. OerAltmeisterStempelschneiderF. W. Bauer, seinerzeit Mitbegründer der Schriftgießerei Bauer s Eo. in Stuttgart, steht vor Vollendung seines 83. Lebensjahres. Die vielseitigen Erzeugnisse auf dem Gebiete der Stempelschneiderkunst, insbesondere der Schnitt der Gutenberg-Gotisch in den achtziger Zähren, gaben das beste Zeugnis von fernem Schaffen und Können. Oer bewährte Altmeister F. W. Bauer lebt feit Zähren als Privatmann in Degerloch bei Stuttgart, Eharlottenstr. 23, und betätigt sich noch heute mit dem Entwurf einer neuzeitlichen Schrift, die gründlich durchdachte Formen aufzeigt und Interesse bei Schriftgießereien haben dürste. Papiernot. Das „Glauchauer Tageblatt" unterrichtet in der Nummer vom 24. Oktober seine Leser von den Schwierigkeiten der Papierbeschaffung, die eine Verspätung des Erscheinens der Nummer veranlaßten, weil das Papier trotz vielseitigster Bemühungen nicht eintraf. Erst kürzlich sei der Verlag zweimal gezwungen gewesen, das Blatt auf geglätteten Karton zu drucken. „Nur der Hilfsbereitschaft eines Luchdruckereibesihers der Nach barschaft, der Papier in gleicher Größe verbraucht, verdanken wir es, daß unser Blatt heute überhaupt erscheinen konnte." Gasnot. Aus Zena wird gemeldet: Den empfindlichen Störungen in der Gasabgabe, die schon seit Wochen den Gegenstand lebhafter Kritik in den Zeitungen und im Gemeinderat bildete, ist seit 7. November die be fürchtete Gassperre gefolgt, da es dem Gaswerk nicht gelungen ist, die zur Gasbereitung erforderlichen Kohlenmengen zu erlangen. Infolgedessen haben auch die Zeitungen, deren Setzmaschinen stillgclegt wurden, den Be trieb erheblich einschränken müssen. Rubenol nennt sich ein von der Firma Hugo Peplowski in Berlin V, Ansbacher Straße 8a, hergestelltes Wasch- und Reinigungsmittel, das so wohl beim Waschen von Familienwäsche, wie auch zu gewerblichen Zwecken von der Firma empfohlen wird. Als Schmutzlösungsmittel leistet es gleich falls annehmbare Dienste. Es ist zu empfehlen, sich Prospekte kommen zu lassen, denn was wird in dieser Zeit des sehr großen Mangels an Reini gungsmitteln nicht alles versucht, um Hilfe zu schaffen. Oie Firma liefert auch Probe-Postkolli von 9 Pfund zum Preise von 9.30 M. einschließlich Blechdose und Verpackung.
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