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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 14.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-14.1917
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19170000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19170000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 12, Dezember
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
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Typographl'scheMitteisungen/Offizl'elsesOrgandesDerbandesderOeutschenTypographischenGeseslschasten tun, sitzt dann und wann in Feuerpausen auf dem rauchenden Geschütz oder im Stollen, schreibt mit kritzelndem Bleistift nieder, was er auf dem Herzen hat, und schickt die dem Notizbuch entrissenen Blätter seiner Feldzeitung - kleine Stimmungsbildchen aus dem Leben bei der Batterie, ganz schlicht und volkstümlich, voll unverdorbener Naturfreude, voll reinem Gemüt, frischem Mutterwitz und in einer kernigen Redeweise. Aus den technischen Vereinigungen Berlin. Dreimal bereits haben wir des Gründungstages unsrer Ver einigung am Bußtage durch eine ernste Veranstaltung gedacht. Zeitgemäße Lichtbildervorträge, Ansprachen, Rezitationen und Gesänge unsrer „Typo- graphia" gaben dem Tage die richtige Weihe. Fm vierten Kriegsjahre haben wir diesesTages im Grllndungsmonat, im Oktober, gedenken können. Durch das freundliche Entgegenkommen des ersten Direktors der Königlichen Bibliotheken, Herrn Geheimrat Or. Schwenke, konnte unsre Vereinigung am 21. Oktober die Königl. Bibliothek und die dort untergebrachte Luther ausstellung besichtigen, llngefähr ISO Kollegen mit Damen hatten sich zu dieser Besichtigung pünktlich um 10 llhr vormittags dort eingefunden. Den einleitenden Vortrag hielt Herr Geheimrat Schwenke. Er führte uns in die Zeit der Erfindung der Buchdruckerkunst zurück und zeigte an dem um fangreichen Ausstellungsmaterial, welche Bedeutung die Erfindung Guten bergs für die Bewegung Luthers hatte, und wie anderseits die junge Buch druckerkunst durch die BewegungLuthers befruchtet wurde und zurEntwicklung gelangte. Übergehend zu der Entwicklung der Schrist und der Ausstattung des Buches zeigte er an den Beispielen der alten Meister, was für die heu tige Zeit noch vorbildlich wirken kann, wie sich im Laufe der Zeit der Eha- rakier der Schrist entwickelt und geläutert hat und wie die heutigen Künstler die Kunst der Alten aufnehmen und weiter entwickeln. Für uns Buchdrucker war eine Behandlung der Ausstellung unter diesem Gesichtspunkte ganz besonders interessant und lehrreich, was durch den reichen Beifall bewiesen wurde. Hierauf ergriff Herr Direktor Prof. Beß das Wort, um die Ent stehung der Ausstellung und die Grundsätze klarzulegen, die bei der Zu sammenstellung des reichhaltigen Stoffes maßgebend waren, um dann die Person Luthers und seine Tat mit markanten Strichen zu zeichnen. Von dem gewaltigen Ümfang des Kampfes der Geister erhalten wir dadurch eine Vorstellung, daß von der Schrist „An den Adel deutscher Nation" in wenigen Wochen Zooo Exemplare abgeseht sein sollen. Mit großem Interesse werden einige Original-Ablaßbriefe betrachtet und die Handschriften Luthers studiert. Dann gelangen wir zu einer hochinteressanten Abteilung, der Königsberger Silberbibliothek. Diese kostbaren, unersetzlichen Einbände, die aus der Königs berger Schloßbibliothek seit August 1014 hier in Berlin aufbewahrt werden, zeigen, in welcher Gefahr sich die Stadt Kants damals befunden hat. Die in massivem Silber getriebenen und ziselierten Buchdeckel sind durchweg Kunstwerke der Goldschmiedekunst. Der Vorsitzende dankte beiden Herren für die interessanten und belehrenden Ausführungen. Zur Besichtigung der Ausstellung stand für heute nur noch eine Stunde zur Verfügung. Diese war bald verstrichen und unter Führung des ersten Direktors begaben sich die Versammelten nach der Kuppelhalle. Über die Galerie hinweg, von der man einen umfassenden Blick über den mächtigen Raum hat, ging es hinunter in den großen Lesesaal. Herr Geheimrat Schwenke schilderte hier die Technik beim Bau der großen Kuppel und machte nähere Mit teilungen über die Abmessungen des Raumes wie auch über den ümfang der Kgl. Bibliothek. Beim Verlassen des Gebäudes dankte der Vorsitzende nochmals herzlich beiden Herren für ihr persönliches Erscheinen und sprach die Hoffnung aus, daß wir bald die Zeit erleben, wo dieses einzigartige Bildungsinstitut seinem Zweck in vollem Umfange wieder dienen und somit zur Hebung des Menschengeistes beitragen könne. Breslau. Die Maisihung unsrer Gesellschaft wurde vom Vorsitzenden, Kollegen Gedalje, eröffnet. Kollege Schmidt besprach den Artikel „DasPlakat und das Plagiat" aus der Fachzeitschrift „Das Plakat" und illustrierte den selben durch Beispiele. Fm weiteren erstattete er Bericht über den Glogaucr Iubiläumsdrucksachen-Wettbewerb und unterzog die eingegangenen Ent würfe einer Kritik. Als zukünftiges Vereinsheim wählte die Sitzung das „Hotel zum gelben Löwen", Oderstraße 23, wohin auch alle Sendungen von nun an zu richten sind. In der Iunisihung im neuen Vereinsheim hielt Herr Hendel einen Vortrag, betitelt:„Breslaus erster Buchdrucker"; er führte unter anderm aus, daß das Verdienst, den ersten Breslauer Buch drucker der Vergessenheit entrissen zu haben, dem 1836 verstorbenen Kustos an der Königlichen und Universitäts-Bibliothek, Friedrich, gebührt. Derselbe habe eine Abhandlung über Elyan und sein erstes Werk geschrieben und 0r. Diahko, Oberbibliothekar an der Göttinger Universitätsbibliothek, habe näheres über Elyan festgestellt. Elyans erstes Werk weise als Datum den 9. Oktober 1425 auf, und mit diesem Werke sei Breslau als etwa dreiund- fünfzigsier Oruckort des 1Z. Iahrhunderts zu bezeichnen. Durch den Buch drucker Konrad Baumgarten wurden in den Fahren 1503 04 beachtenswerte Drucke geschaffen, und dadurch galt derselbe bis Ende vorigen Iahrhunderts als der erste Buchdrucker Breslaus. Der Vorsitzende dankte dem Vortragen den für seine Ausführungen. Kollege Schmidt referierte über den Artikel „Künstler und Buchdrucker als Drucksachenhersteller" und betonte, daß man immer mehr danach trachte, effektvolle Satzteile dem Buchdrucker zu entziehen, um sie dem Künstler zu übergeben, und verweist unter anderm auf den Tiefdruck. Auch sei das Gebiet des Briefkopfs dadurch bedroht, und der Buchdrucker habe alle Veranlassung, den Buchdruck als leistungsfähig zu erweisen. Daß uns die Schriftgießereien in bezug auf Material stief mütterlich behandeln, könne man nicht gelten lassen, da auf diesem Gebiete mehr wie zuviel geleistet werde. Redner empfiehlt, die alten Regeln etwas beiseite zu lassen, um dadurch mehr Bewegungsfreiheit zu gewinnen und den Arbeiten mehr Originalität zu geben. Auch das Mischen von Fraktur mitAntiqua wird behandelt und gesagt, daß sich dieses namentlich bei Werbe drucksachen sehr gut bewährt. Zum Schluffe seiner Ausführungen behandelt Kollege Schmidt das Spationieren der Zeilen und weist auf dessen Mängel und Schönheiten hin. DerDorsihende dankte dem Referenten; er empfiehlt, anstatt des Sommerfestes eine Herren-Halbtagspartie zu veranstalten, was von den anwesenden Mitgliedern auch gutgeheißen wird. — Fn der Iulisitzung referierteHerrHendel über die Rundsendung „Kupferstich und Kupferdruck". An Wert seien Kupferstich und Kupfcrdruck nicht geringer einzuschähen als ein Ölbild oder Pastell. Der Druck stehe an erster Stelle der vervielfältigen den Kunst und sei auch zugleich die wertvollste unter den graphischen Kün sten. Seine Erfindung lasse sich nicht genau feststellen, doch nehme man das 15. Iahrhundert an, und als Erfinder bezeichne man die Goldschmiede. Ein Kupferstich aus dem Fahre 1446 befände sich im Berliner Kupferstichkabinett. Redner ging zum Schluß auf die verschiedenen Arten des Kupferstichs näher ein und erntete großen Beifall für seine lehrreichen Ausführungen. Der Vorsitzende dankte Herrn Hendel. - Zu der Augustsitzung war unser Kreisvertreter veranlaßt worden, Bericht zu erstatten über die Tätigkeit des Kreises innerhalb der drei Kriegsjahre. KollegeOanigel bemerkte einleitend, daß sofort bei Ausbruch des Krieges zwei Mitglieder des Kreisvorstandes eingezogen wurden und ihm die ganze Arbeit allein überlassen blieb. Auch sei bei Kriegsausbruch jede Verbindung mit den einzelnen Vereinen inner halb des Kreises unterbrochen gewesen, und nur durch vieles Schreiben sei es ihm möglich gewesen, diese zum Teil wieder herzustellen. Durch diesen Umstand habe es sich nicht vermeiden lassen, daß einige Rundsendungen verloren gingen. Die Einnahmen seien klein, die Ausgaben dagegen sehr groß gewesen. Zum Schluffe seiner Ausführungen bat Referent um Nach sicht, da es ihm durch Berufsverhinderung nicht möglich gewesen sei, seinen Pflichten als Kreisvertreter voll und ganz nachzukommen, und ersucht die Sitzung, den Kreisvorstand zu ergänzen. Fn der anschließenden Diskussion lobt Kollege Schmidt den Vorschlag des Zentralvorstandes, die Tätigkeit in den einzelnen Kreisen wieder aufzunehmen; er hätte gewünscht, daß der erstattete Bericht etwas ausführlicher gewesen wäre. Der Vorsitzende er sucht, Kollegen Danigel Entlastung zu erteilen, und schreitet alsdann die Sitzung zu den Ergänzungswahlen des Kreisvorstandes. Es wurden ge wählt die Kollegen Gedalje als Kreisvorsitzender, Weiß als Sammlungs leiter, Danigel als Kassierer. Zum Schluffe der Sitzung findet eine Aus sprache statt, wie der Besuch unsrer Sitzungen zu heben wäre. Der Vor stand soll mit dem Ortsvorstand dementsprechende Schritte unternehmen. Worms a. Rh. Als eine gutgelungene Veranstaltung kann die am 23. September abgehaltene Versammlung betrachtet werden. Der 1. Vor sitzende, Kollege Mösl, eröffnete die Versammlung mit der Begrüßung der erschienenen Kollegen und der zu dieser Versammlung geladenen älteren Lehrlinge. Fn seiner Ansprache betonte er, daß es Pflicht für jeden Kollegen sei, die Bestrebungen der Typographischen Gesellschaften besonders in dieser Kriegszeit zu unterstützen. Schon die „T. M." müßten dieses Interesse recht- fertigen, da jedes Mitglied freien Bezug dieser hervorragend geleiteten Fachzeitschrift bei einem Monatsbeitrage von nur 30 Pf. erhält. Der Kassen bericht vom 2. Vierteljahre hat eine Einnahme von 89.26 M. aufzuweisen. Oie Ausgabe betrug 46.83 M„ wovon 22.05 M. für die „T. M." aus gegeben wurden. Es verbleibt somit ein Barbestand von 42.43 M. ein schließlich dem Gparkassenguthaben von 12 M. Weiter wurde beschlossen, in diesem Fahre wieder ein Preisausschreiben zu veranstalten zur Er langung einer Neujahrskarte, an dem sich auch die Lehrlinge beteiligen können, deren Entwürfe besonders bewertet werden. Nach Erledigung wei terer Anfragen folgte eine Besprechung von Hest 1 und 2 der „T. M." durch den Vorsitzenden. Oer Inhalt dieser Hefte bietet so viel Lehrreiches für alt und jung, daß es wünschenswert wäre, wenn solche Besprechungen
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