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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 14.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-14.1917
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19170000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19170000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 2, Februar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
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TypographifcheMiteisungen/OffiziellesOrgandesDesbandesderOeutschenTypographischenGesellschaften Den Men zue Ehe' - Denke daran, daß Menschheitswerte Ost wie die Flammen unter Schlacken rulm. Und das, was je ein gütig Schicksal dir bescherte. Du nicht allein verdankst dem eignen Tun. Drum bleibe still, wie auch die Zeiten kreisen, Du bist ein Teil nur jener Kraft: Die schürst und bindet, Leicht bald entwindet ^m 3. Mai vorigen Jahres verstarb im Feldlazarett Furka-Tal, zwei V ^Kilometer nordwestlich der Stadt Bogdansi (Mazedonien), nach kurzem ^^aber schwerem Leiden an Lungenentzündung und Herzschwäche der Kollege Oswald Lehmann. Oer Verstorbene gehörte lange Fahre als Mit glied der Typographischen Gesellschaft München an, in der er auch im Ausschüsse mit seltener Liebe und Treue, mit bewährtem Rat und kräf tiger Tat für das Wohl der Gesellschaft und dem Verbände der Deutschen Typographischen Ge sellschaft angehangen. Den Lesern der „Typo graphischen Mitteilungen" ist Lehmann kein Un bekannter. Seine im Heft 3 Jahrgang 3933 veröffentlichte preisarbeit „Oie Berufslage des Handsetzers und die daraus sich ergebenden Auf gaben der Typographischen Gesellschaften" ent fesselte fast in der gesamten Fachpresse einen wahren Rattenschwanz von Artikeln und führte unserm Organ — ungewollt — eine große Zahl neuer Leser zu. Weitere Arbeiten, die nicht min der erfolgreich waren, sind im gleichen Jahrgang im Hest Z: „Zum Gedächtnis Friedrich Schillers", im Hest 30: „Über unsre Fachschulen", veröffent licht. Aber auch im Derbandsleben des Orts vereins München war Lehmann ein überaus tätiges Mitglied, der bei allen Veranstaltungen und Versammlungen stets seinen Mann stellte. Seine umfassende Allgemeinbildung und hohe Intelligenz, seine reichen Kenntnisse in der mo dernen Arbeiterbewegung und Gesetzgebung und nicht zuletzt auch seine fachliche Tüchtigkeit als Korrektor und Revisor ließen ihn viele Kollegen persönlich nahetreten. Seine unermüdliche Ar beitskraft und seine starke rednerische Begabung stellte er gern und reichlich den kollegialen Ver einigungen, den Gewerkschaften und nament lich auch der Jugendfürsorge in uneigennütziger Weise zur Verfügung. Sein tiefer, echter, freund- schastsfähiger Charakter, sein offenes, gerades Wesen, sein für alle Rot stets hilfsbereiter wohlerfahrener Rat hat ihn uns in inniger Freundschaft zu einem unsrer Schätzenswertesten gemacht und läßt uns seinen Ver lust doppelt schwer empfinden. Ein treues, dankbares, nie verlöschendes An denken hat er sich selbst bei uns gesichert! Fm Februar 3934 trat er als den Jungen zur lehr'! Oes W rlens Fäden deiner Hand, Und dich hinüberführt ins unbekannte Land. Was wird sich dorten dir als Wert en hüllen? Wohl einzig kann es sein: ob du den Willen Gebeugt zum Dienste für der Menschen Wohl! Oswald Leßmann Werbeleiter in die Typograph-Setzmaschinenfabrik Berlin ein, um nach gut einjähriger Tätigkeit, eben richtig im neuen Äerufund dessen Verhältnisse ein gearbeitet und Großes versprechend, dem Rufe des Vaterlandes zu folgen. In Königsberg wurde er als ungedienter Landsturmmann „Feldgrauer", rückte rasch zum Gefreiten vor und bildete eine zeitlang Rekruten aus. Fn einer berittenen Ge- birgs-Maschinengewehrabteilung machte er im Herbst 3Y3Z den Oonauübergang und den ganzen serbischen Feldzug mit. Fn Mazedonien wirkte er bei seiner Abteilung, nachdem es ihm gelang, ein Besteck Zangen zu requirieren, als Zahnarzt. Allein die unsäglichen Strapazen konnte für die Dauer sein schwächlicher Körper nicht mehr er tragen. Von einem Patrouillengang mit anschlie ßendem starken Gefecht zurückkehrend, kam er ins Lazarett, wo er noch vor seiner Beförderung zum Unteroffizier Abschied nahm aus diesem Leben. Roch auf dem Sterbebette gab sein nie rastender Geist eine Probe. Oie folgenden Zeilen, die der Sterbende in der Hand hielt, lauten: „Wenn man so liegt und die Hände find ge bunden, gehindert durch körperliche Krankheit, dann ist es: als ob der Geist freier würde. Wird er es nicht auch? — Sind nicht unzählig viele irreleitende Eindrücke des Tages ausgeschaltet? Oie Gedanken kommen und gehen, sie schauen uns an mit großen Augen, in denen liefschwere Fragen stehen. Bald auch sind sie leuchtend-klar, eine Welt von Erkenntnistiefe bergend. O, daß man sie halten könnte. Auch das Blut, in dem das Fieber schleicht und siedet, es wird lebendig. Es erstehen in ihm all die Ahnen unsres ganzen Seins. Gedanke um Gedanke — Tat um Tat. Was sind wir eigentlich? — Kraft? Stoff? — Leides? Und doch so unendlich mehr. Ein Teil der ursachlosen Ursache alles Seienden! So waren wir, sind wir und werden sein. Un begrenzt. Wachsend und freier werdend. Don einer Stufe des Bewußt- seins zur andern. ... Bis... O, heiliger Kreislauf! Zurück und Frieden gefunden." p. Gunkel (München) Auch die Schristleitung legt einen Kranz der Dankbarkeit für ihren allzu früh dahingerafften Mitarbeiter nieder. Er bleibt uns unvergessen! Oswald Leßmann Kalendereingänge 1917 u. a. Die Firma Berger Wirth in Leipzig beschränkte sich in diesem Fahre auf die Herausgabe eines 37: 26 cm großen Blocks, der überall dort zu finden sein wird, wo von der Ferne aus die Tageszahlen noch erkennbar sein sollen. Fn bunter Folge reiht sich Zahl an Zahl, womit zugleich Proben der verschiedensten Farben dargeboten werden. Oie Vorzüge des Wandkalenders der Berliner Buch- und Kunstdruckerei G. m. b. H. in Berlin und Zossen bestehen in einer geschickten satztechnischen Durchführung und einen sauberen Druck. Das gute Ausseven ergibt sich dann von selbst. Als Umrahmung dient eine breite Eichenlaubeinsaffung, die mit der gewählten kräftigen Gotisch der Arbeit ein für diese Zeit geeignetes patriotisches Aussehen verleiht. OieVerwendung von vier Farben (Schwarz, Rot, Hell- und Dunkelgrün) war hierbei erforderlich: auch sind sie sorgfältig verteilt und geben dem Sah erst die richtige Würze. Es ist eine Lust, die alten Formen der Kalenderherstellung in der Weise verbessert zu finden, wie es der Betriebsleiter Paul Gunkel der Buchdruckerei und Verlagsanstalt G. Birk Lr Eo. m. b. H. in München verstanden hat. Die Lösung ist zwar sehr einfach, jedoch nicht auf einen Zufall zurückzu führen, sondern beabsichtigt. Fn der Mitte des Wandkalenders ist auf die Breite von vier Monatssralten die Leiste mit Jahreszahl angebracht, die wir an der Spitze unsrer Reujahrskartenbesprechung in vorliegender Rüm mer einfarbig wiedergeben. Die dadurch erreichten Abstufungen sind mit einem passenden Ornament ausgefüllt, wodurch die Form des Sechsecks erreicht wird. Oben ist die Firma und unten ein Hinweis, daß alle Arbeiten neuzeitlicher Druckkunst bestens zur Ausführung gelangen, ungezwungen auf den verbleibenden Papierraum gestellt. Wahrlich, mit dieser schönen, vier farbigen Arbeit wird sich das leistungsfähige Haus neue Sympathien er werben und bestens empfehlen. Fn den letzten Fahren ließ die Brühlsche Universitäts-Buch- und Stein druckerei in Gießen ihren Wandkalender für den „Gießener Anzeiger" von dem Maler Otto Ubbelohde ausstatten. Auch diesmal schmücken zwei fried liche hessische Bilder in Strichzeichnung von demselben Künstler den großen Wandkalender. Wie der Fachmann vielfarbigen Kitsch ost nur verurteilen kann, so darf er sich dieser einfarbigen Arbeit in Schwarzdruck ehrlich freuen. An der Spitze des Monatsblock-Kalenders der Buchdruckerei R. Doll in Berlin steht umgeben von einer kräftigen Umrahmung, auf welche die Firma gedruckt ist, ein alter Originalholzschnitt von Franz Schumann, darstellend den Schiffbauerdamm in Berlin anno 3737, wo jetzt die Firma
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