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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 14.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-14.1917
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19170000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19170000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 4, April
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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- Typographische Mitteilungen
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Typogl-aphischeMitteilungen/OfflziellesOl'gandesVerbandesdel'OeutschenTypogmphlschenGeseslschastel Oie Slzeviere ie Namen alter berühmter Drucker sind nicht gering. Die bedeutendsten solcher Druckerfamilien sind jedoch Aldus lderen Stammvater um 4448 in Bassiano, einer Stadt in der Nahe der pontinischen Sümpfe, geboren wurde), Ste phanus (starb 4520 in Paris) und (Uzevier (Ludwig (Uze vier, der Stammvater, geboren um 4540 in Löwen, gestorben im Februar 4647 in Leiden). Von Aldus, der eine gefällige, aber kräftige Antiqua verwendete, haben wir den Namen der auch heute noch im Gebrauch befindlichen Aldineschrist, einer halbfetten Antiqua. Sr kam von den großen Folio und Quart formaten der Druckwerke ab und stellte seine Bücher in einem handlichen Formate,inKleinoktav,her, die sehrgeschätzt wurden. Oer dreihundertjährige Todestag des Stamm vaters der Slzeviere, der Buchbinder und Verleger war, dessen Nachkommen aber berühmte Buchdrucker und Buch händler wurden, gibt uns Anlaß zur Wiedergabe folgender Betrachtungen. Mit dem Namen verbindet sich für jeden Bücherliebhaber der Begriff des Feinen, Zierlichen in bezug aufEchrift, Druck und Ausstattung von Büchern. Fast immer handelt es sich um Bücher kleinen Formats. Diese Duodez ausgaben haben den Vuf der Finna überallhin verbreitet und werden dauernd ihren Vuhm bilden. Der feine, scharfe Schnitt der Typen (eine Nachbildung der schönen Antiqua heißt heute noch (Uzevier und war eine für besonders gute Arbeit verwendete Antiquaschrist), der klare, saubere Druck, das schöne Papier entzücken noch heute jeden Bücherfreund und fanden damals im 47.Jahrhundert, als sie von Leiden aus in gleichmäßiger Ausstattung, je etwa 500 Seiten stark, zum Preise von einem Gulden auf den Markt kamen und ihren Siegeszug über die ganze gebildete Welt antraten, all gemeinen Beifall. Oie lateinischen Klassiker, aber auch viele Werke zeitgenössischer Gelehrter und Schriftsteller gelangten so in äußerst handlichen und billigen Ausgaben in Kreise, bei denen sonst der Kauf von Büchern zum unerschwinglichen Luxus gehörte. Zu den Vorzügen der (Uzevierdrucke gehört auch die meist auf die Textgestaltung der Klassiker verwen dete Sorgfalt. Den Grund zu dem Weltgeschäst hatte der obengenannte Ludwig (Uzevier, der vordem in plantins Werkstatt beschäf tigt gewesen war, gelegt. Sr ließ sich zunächst als Buchbinder in Antwerpen nieder, mußte aber 4567 bei Albas Ankunft flüchten, da er Protestant war, und ging nach Wesel. Nach einem kürzeren Aufenthalt in Douai nahm er 4580 seinen dauernden Wohnsitz in Leiden, wo er mit der Buchbinderei einen Buchhandel verband und nach sechs Zähren auch noch den Posten eines Universttätspedells annahm, wohl aus dem Grunde, weil er sein Unternehmen ohne genügende flüssige Mittel ins Werk gesetzt hatte. 4583 mußte er seine zwei Häuser für Bücherschulden verpfänden. Allmählich arbeitete er sich aber aus der Bedrängnis heraus, zumal als er gleich mit dem ersten Buch, das er 4502 in eigenem Verlag heraus gab, starken Srfolg hatte. 4594 erhielt er das Bürgerrecht. Bis zu seinem Tode verlegte er fast noch hundert Werke. Auf der Frankfurter Messe war der neue Verleger bald ein bekannter Mann geworden, wo er fast das Monopol für die Versorgung Deutschlands mit ausländischer Literatur hatte. Seine Geschäftsverbindungen dehnte er immer weiter aus, namentlich nach Paris. Sr soll im Druck zuerst die Unter scheidung des u als Vokal und als Konsonant (v) eingeführt haben. Was der Vater so glücklich begonnen, setzten die Söhne und Snkel energisch und zielbewußt fort. Von den sieben Söhnen Ludwigs I. (die Slzeviers werden wie eine Dynastie gezählt) folgten fünf dem Beruf des Vaters. Der Enkel Zsaak gründete die Buchdruckerei, die dem Geschäft erst das eigene Gepräge gab, und wurde 4620 akademischer Buch drucker. Sr erwarb die orientalischen Typen des 4624 an der Pest gestorbenen Professors Thomas von Srpen (Srpenius). Für fast ein Zahrhundert wurde dadurch die Familie mit der Universität Leiden eng verbunden. Doch schon 4625 zog sich Zsaak Slzevier von dem Geschäft zurück- er über ließ die Offizin mit fünf Pressen und einer Kupferpreffe, loooo Irß Schrifien,Stempeln,Platten usw. für ooooGulven und 2000 Gulden für das Lokal seinem Bruder Bonaven- tura und seinem Neffen Abraham und trat in den Marine- dienft aber. Unter den neuen Besitzern erlebte die Firma ihre Hauptblütezeit. Zhre ersten Druckwerke übertrafcn die Zsaaks, und jedes Zahr zeigt einen Fortschritt, sei es in der Schrift, in der Ornamentierung oder im Druck. Sie haben den Namen Slzevier zu einem unsterblichen in der Geschichte der Buch- druckerkunsi und des Buchhandels gemacht. Zhren Hauptruhm bilden jedoch die Duodezausgaben der Klassiker zu billigen Preisen- sie erinnern an die „Aldinen". Die kleinen Bändchen nahmen in Sturm das Publikum für sich ein. Der Absaü steigerte sich ganz enorm, bei dem schon oben erwähnten billigen Preise von einem Gulden als Mittelpreis für ein solches Bändchen von etwa 500 Seiten. Das Format wurde trotz mancherlei Gegenströmungen gelehrter Kreise allgemein angenommen und selbst von pariser Buchhändlern nachge ahmt. Noch vor Ablauf des Zahrhunderts wurde von Lieb habern berichtet, die ihr Letztes Hingaben, um eine vollständige Slzeviersammlung zu besitzen. Das Verlegerzeichen war zuerst ein Engel mit Buch in der einen und Fackel in der andern Hand, später ein Adler auf einer Säule, in den Klauen ein Bündel mit sieben Pfeilen haltend- dazu die Aufschrift: Loncorckis res psrvse crescurck (Devise der holländischen Republik). Das bis 4742 von Zsaak benutzte Oruckerzeichen war eine Ulme, die von einem Vebstock voll Trauben umschlungen wird, daneben steht ein Einsiedler- die Devise lautet: I>Ion solus. 4637 eröffneteLudwig III. Slzevier einen Verlag mit Drucke rei in Amsterdam und wurde schnell bekannt, als es ihm gelang, u. a.Hugo Grotius und SortesiuS zu gewinnen, daß sie ihm den Druck ihrer Werke übertrugen. Später gab er gleichfalls Duodezklassiker heraus, und nun entstand ein lebhafter Wett eifer zwischen den beiden Slzevierhäusern, die einander an Schönheit ihrer Bücher zu übertreffcn suchten. Zm ganzen sind etwa 2000 Werke von den Slzeviers verlegt- 24 Kata loge enthalten die Verzeichnisse derselben.
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