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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 14.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-14.1917
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19170000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19170000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
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Typogl-aphischeMtieisungen/OffiziellesOrgandesVerbandesdel-DeutschenTypographischenGeseslschaften Berufs auf dem laufenden zu bleiben. Die Lehrjahre können, auch unter den günstigsten Bedingungen, immer nur den Grundstock für fachliches Können und Wissen legen,- wer mit Zurücklegung der Lehrjahre seine Ausbildung für abgeschlossen hält, wird immer ein Stümper auf allen Gebieten bleiben. Pflicht der erfahrenen Gehilfen, Faktoren und Prinzipale ist es daher, die in den Gehilfenstand übertretenden jungen Leute auf die Wichtigkeit der fachtechnischen Vereinigungen hinzu weisen, ihnen die Überzeugung beizubringen, daß die erste und wichtigste Pflicht des jungen Gehilfen die Fortbildung im Berufe ist! Albrecht Fülle (Berlin) Buchdrucker- und Kriegsverletztenfchule in Stuttgart m graphischen Klub zu Stuttgart haben die beiden ALehrer der Luchdruckabteilung der Stuttgarter Ver- ^^wundetenschule und der Fachschule für das Buchdruck gewerbe, die Kollegen Geßwein und Haug, einen Bericht über ihre bisherige Tätigkeit gegeben. Es ist im Oktober ge rade ein Fahr, seit man in Stuttgart mit der Schulung der Kriegsinvaliden der verschiedenen Berufe begonnen hat; vor her bestanden allerdings schon eine Anzahl Schreib- und Zeichenkurse, auch Handfertigkeitsunterricht. Mit der immer größer werdenden Zahl der Kriegsinvaliden konnten diese Beschäftigungen, die mehr der Unterhaltung dienten, nicht mehr genügen. Stuttgart hat verhältnismäßig spät besondere Einrichtungen für die Berufsbildung der Invaliden geschaffen, ist aber in ihrem Ausbau so rasch fortgeschritten, daß die Stutt garter Verwundetenschule heute als vorbildlich gelten kann. Am 4. Oktober 491.6 bestanden 4 Kurse für Einarmer, 27 all gemeine berufliche und fachliche ErgänzungSkurfe, 9 Fach- zeichenkurfe, 30 Übungswerkstätten und 3 Verkaufsläden. Als Lehrkräfte waren insgesamt 78 Personen tätig, davon 45 hauptamtlich, 47 nebenamtlich und 46 kommandierte Mili- tärperfonen. Zm Verlaufe eines Jahres wurden über 2000 Invaliden in Bildungsfürsorge genommen. Oer Schülerstand am 4. Oktober 4946 betrug 944. Den Buchdruckern dient als Übungswerkstätte die Fach schule für das Buchdruckgewerbe mit ihrer musterhasten Ein richtung,die durch Anschaffung einer Linotype- und einerTypo- graphmaschine noch eine Vervollständigung erfuhr. Früherim staatlichen Gebäude untergebracht, mußte die Fachschule nach Kriegsausbruch infolge Beschlagnahme ihrer Väume durch die Militärverwaltung diese räumen. Ohne die tatkräftige Mitarbeit des Herrn Kommerzienrat Krais, der von jeher ein eifriger Förderer der Bildungsbestrebungen im Buch druckgewerbe war und dem die Fürsorge für die kriegsbe- schädigten Berufsangehörigen besonders am Herzen liegt, wäre der Umzug in ein Privatgebäude und die Neueinrichtung der Schule noch nicht zustande gekommen. Bei der Beratung und Ausbildung unsrer kriegsverletzten Kollegen ist natürlich in erster Linie die Art der Verletzung zu berücksichtigen. Glück licherweise sind nicht in allen Fällen die Verletzungen so schwer, daß ernstliche Behinderungen zu überwinden sind, so daß eine ganze Anzahl Kollegen die Schule eher zur Weiterbildung als zum Umlernen besuchen können, soweit man beispiels weise den Übergang vom Werk- zum Akzidenzsatz nicht als ein Umlernen ansehen will. Am meisten kommen Fußverletzungen vor. Da ist natürlich der Übergang zur Setzmaschine das Nächstliegende, aber auch bei Fingerverletzungen, Versteifungen und Nervenlähmungen der rechten Hand konnte ein Anlernen in Frage kommen. Außer den beiden Setzmaschinen der Fach schulestehen zu diesem Zweck Lanston-Monotype-Tastapparate von sechs Stuttgarter Firmen zur Verfügung. Die Ver letzungen selbst stellen dem Fortkommen als Maschinensetzer oft weniger Schwierigkeiten entgegen, als der Umstand, daß sich eben manche Setzer überhaupt nicht zum Maschinensetzer eignen, weil sie nicht die nötige Belesenheit und rasche Auf fassungsgabe mitbringen. Das beweist auch die Tatsache, daß in einzelnen Fällen Kollegen mit Handverletzungen bedeutend bessere Fortschritte machten als solche mit Fußverletzungen. Ein Setzer mit Verlust von Daumen und Zeigefinger und ein weiterer mit Lähmung der rechten Hand, konnten z. B. nach vier- und fünfwöchigem Schulbesuch als Linotypeseher in einem Zeitungsbetrieb Verwendung finden. Der Unterricht im Handsatz erstreckt sich in der Hauptsache auf Übungen in Akzidenzarbeiten für den täglichen Gebrauch. Seher ohne Vorkenntnisse für diese Arbeiten beginnen mit Schristschreiben, das aber nicht als Selbstzweck, sondern nur als Vorübung zum Skizzieren geübt wird. Beim Skizzieren wird mit der einfachsten Geschäfiskarte begonnen und be sonders auf richtige Größenverhältnisse, gute Schrifiwirkung und Vaumverteilung gesehen.IederSchüler erhält den gleichen Text zur Verarbeitung, damit gegenseitig aus den Arbeiten gelernt werden kann. — Fußbeschädigte Handsetzer, die sich zur Verwendung an den Setzmaschinen nicht eignen, werden fitzend in Werksatz beschäftigt und in tabellarischem Satz, chemischen und mathematischen Formeln geübt. Was für einen Schriftsetzer der Verlust einer Hand oder gar eines Armes bedeutet, braucht nicht besonders betont zu werden. Glück licherweise sind bis jetzt nur zwei Fälle mit Amputation des rechten Armes, und ein weiterer mit Verkürzung und voll ständiger Lähmung des rechten Armes vorgekommen, in denen sich aber dank dem eisernen Willen und Fleiß der betreffenden Schüler trotz der Schwere der Verletzung eine glückliche Lösung der Frage des künftigen Lebenserwerbs im Beruf finden ließ. Von den Berufsberatern der Fürsorgeanstalten wurde den beiden Armamputierten empfohlen, Korrektor zu werden. Dazu fehlte aber den 20 jährigen die nötige Allgemein bildung und Erfahrung. Das Sehen mit einer Hand — beide stellten einige Spalten glatten Sah her — bietet so viele Schwierigkeiten, daß es nicht mehr in Frage kommen kann. Dagegen machte der eine Kollege im linkshändigen Schrifi- schreiben und Entwerfen so überraschende Fortschritte, daß sich der Lehrer entschloß, das Hauptgewicht auf eine theoretische Ausbildung, Kalkulation usw. zu legen. Nach viermonatigem Schulbesuch fand er eine Stelle als Gehilfe des Betriebs leiters einer größeren Luchdruckerei. — Für den Kollegen mit vollständiger Amputation des rechten Armes erwies sich
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