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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189601198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18960119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18960119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-01
- Tag1896-01-19
- Monat1896-01
- Jahr1896
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1896
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(vxtra-Veilagen (gesalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Postbrförderung Postbeförderung ^l 70.—. n-Ausaa! , mit Anzeiger. NmLsMtt des Königlichen Land- und Amtsgerichtes Leipzig, des Natljes und Nolizei-Ämtes der Stadt Leipzig. Annahmeschluß für Anzeigen: Abend-Ausgabe: Bormittag» 10 Uhr. Morgen- Ausgabe: Nachmittags 4 Uhr. Für di« Montag-Morgen-Ausgabe: Sonnabend Mittag. Bei den Filialen und Annahmestellen je eine halbe Stund« früher. Anzeigen sind stets an d,e Expedition zu richten. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig. ^»32. Sonntag den 19. Januar 1896. so. Jahrgang. Die Laiserfeier in Lerlin zur Wiederaufrichtung des deutschen Reiches. i. Festgottesdienst und Festseier im Weißen Saal. W. Die Blätter hatten die Mahnung auSgehen lassen, die zu der heutigen Festfeier Geladenen möchten sich recht zeitig einsinden, damit sie durch die angesammelten Volksmassen zu dringen vermöchten. Dieser Mahnung folgend, traf ich schon früh 9 Uhr im Schlosse ein und bekam zum Lohne dafür die Nummer 1^.. in der kaiserlichen Garderobebewahranstalt im Schlosse. Oben im Weißen Saale ertheilten mir die Blicke der säubernden männlichen und weiblicken Schloßbedicnung keine ganz so günstige Censur für mein frühes Erscheinen; aber das binderte mich nicht, den Weißen Saal und die anstoßenden Wandelgänge, die sogenannte „Gemäldegalerie" u. s. w. ganz einsam und von den gewaltigsten und heiligsten Erinnerungen erfüllt, zu durchwandern. Welche Zeit, welche Wandlungen sind über Deutschland dahingegangen, seit ich zum letzten Male diese Stätten be treten habe! In der „Gemäldegalerie" des Schlosses saß ich zum letzten Male im Frühjahr t868, als Gast des Königs Wilhelm bei Eröffnung des ersten deutschen Zollparlaments. Es waren die Tage, da Josef Bölk das herrliche Wort sprach: „Es ist Frühling geworden in Deutschland!" und da Bismarck rief: „Der Appell an die Furcht findet in deutschen Herzen keinen Widerhall." Aber der Prediger, der uns Zoll parlamentariern damals in der Schloßcapelle für unsere Aufgabe den Text las, predigte über „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers, und Gott, was Gottes ist", und be handelte uns dabei recht wie Zöllner und Sünder, die dem Kaiser (d. h. dem König Wilhelm) viel zu viel und dem göttlichen souveränen Neckt der süddeutschen Fürsten viel zu wenig gönnen wollten. Der fromme Herr war nämlich ge borener Schwabe. Aber schon nach zwei Jahren hatte er sich — wie das ganze Land jenseits der Mainlinie — so gut national gewandelt, daß er uns am 19. Juli 1870, am Tage der Eröffnung des Norddeutschen KriegSreickstagS und der Kriegserklärung, dort drüben im Berliner Dom eine Predigt hielt, die mir noch jetzt im Herzen nachziltert, über den Bibeltext: „Mit Gott wollen wir Thaten thun!" Ja, am t9. Juli 1870 stand ich zum letzten Mal hier im Weißen Saale, als der König Wilhelm jene erhabene Thron rede verlas, die aller Welt zeigte, daß wir Deutschen zu einem einigen, waffengewaltigen Bolle emporgewachsen seien, das im Bewußtsein seiner Kraft nimmer mehr wieder die Schmach und den Spott erdulden werde, den man den Deutschen in ihrer ohnmächtigen Zerrissenheit zu bieten wagte. Der Weiße Saal hat sich gegen früher ganz wesent lich verändert. Die breiten Galerien sind verschwunden und vor Allem ist der Thron jetzt zwischen der Fenster reihe aufgerichtet, die nach der Schloßfreiheit führt, während er früher dieser Fensterreihe gegenüber an der langen Wand des Saales stand — für das Auge der Gäste deS Saales, wie für die,Beleuchtung der Hauptperson, des Monarchen, und seiner Paladine wesentlich günstiger, als in der heutigen Gestattung der Dinge. Aber trotz dieser äußerlichen Aenderung wurde mir die gewaltige Scene, die sich am 19. Juli 1870 hier abspielte, als ich die Thronrede aus König Wilhelms Munde hörte, die siebenmal vom jubelnden Beifall der Hörer minuten lang unterbrochen wurde und die das ehrwürdige Haupt des deutschen Volkes mit thränenbewegter Stimme las, wieder völlig lebendig. Ich sah alle die Helden der größten Zeit an seiner Seite stehen: des Kronprinzen königliche Helden gestalt, BiSmarck, Roon, Moltke, Detbrück, und vor ihm alle die treuen Freunde deS Parlaments, die seit Jahren diese große Stunde mit erkämpft hatten und von denen heute, einschließlich der 1871 Gewählten, nur 106 noch leben! Die Stunde des FestgotteSdiensteS ist gekommen. Ich steige zur ehrwürdigen Schloßcapelle empor — auch dort noch einer der Ersten. Dann füllt sich aber rasch der runde Kuppelbau. Mancher liebe alte Freund und Kampfgenosse taucht auf und wird trok der 25jLhrigen Beränverung wiedercrkannt. Bon Sachsen sah und sprach ich: Mosig von Aehrenfeld, Niet h am wer, Ober bürgermeister Or. Georgi, vr. Ferd. Goetz, Or. Eduard Brockhaus, Ackermann, Böhme. Prof. Biedermann war leider durch sein hohes Alter am Erscheinen gehindert. Die Uniform herrschte — auch unter den alten und jetzigen Abgeordneten — bei Weitem vor. Leider begann der Fest- gotteSdienst fast eine halbe Stunde nach der bestimmten Zeit — erst gegen >/«11 Uhr —, so daß dieser Bericht, um den Postabgang zu erreichen, wesentlich abgekürzt werden muß. Gegen r/ill Uhr nahte der Hof, voran der Kaiser, die Kaiserin Friedrich (in Trauer) führend, die Kaiserin, beide Majestäten in blühender Gesundheit, die prächtigen fünf ältesten Prinzen u. s. w. Ganz wundervoll sang der Domchor, hoch oben von der Galerie der Schloßkuppel herab, den 98. Psalm und dann, nach den ersten Gebetsworten des Geistlichen, das er greifende Kyrie Eleison. Zur Schriftverlesung diente der 21. Psalm und als Text für die Predigt die Stelle de- 22. Psalms: „Unsere Väter hofften auf Gott, und da sie hofften, gabst Du ihnen Alles." Der General- superintendeat von Berlin, Hof- und Domprediger Faber, hielt die Predigt, die in begeisterter Sprache der großen Weihestunde, aber auch beredt der Pflichten gedachte, welche diese Erinnerung allen Deutschen auserlegt. Peinlich empfunden wurde dabei jedoch, daß der Prediger da- „worituri te suIutLut" römischer Gladiatoren den deutschen Heldenkämpfern von 1870/71 in den Mund legte. Unmittelbar an den Gottesdienst schloß sich die Feier im Weißen Saale. Alle Details werden Ihnen die officiellen telegraphischen Berichte bereits gemeldet haben, ebenso den Wortlaut der Thronrede und der kaiserlichen Botschaft, die der Kaiser, mit dem rothen Mantel der Ordensträger vom Äckwarzen Adler bekleidet, mit lauter Stimme verlas. Diese Rede wurde oftmals von stürmischem Beifall unterbrochen, zum ersten Male von den Conservativen und den Nationalliberale», die »in mich standen, und dann von der großen Mehrzahl der Hörer, als die Botschaft besonders warm und dankbar der Verdienste des Fürsten Bismarck gedachte. Der Jubel stieg aber auf den Gipfel, als der Kaiser, nachdem er dem Reichskanzler Fürsten Hohenlohe die Thronrede huldvoll zurückgereicht, sich ein alteS dreihundertjährigeS ruhmvolles Feldzeichen dardringen ließ, eS in die Hand nahm, vor sich auSstreckte und dabei frei und mit erhobener Stimme das Gelübde erneuerte, für deS Volkes und des Reiches Ehre einzustehen nach innen und außen. Diese erhabenen und tiefbewegenden Worte schloffen die herrliche, Allen unvergeßliche Feier. * Berlin, 18. Januar. (Telegramm.) Als heute Vor mittag bei der Feier im Weißen Saale der Kaiser in der Uniform der Garde-Kürassiere mit dem Bande des Schwarzen Adlerordens sichtbar wurde, brachte der Präsident deS Reichs tags v. Buo l ein dreifaches Hoch aus ihn aus. Der Kaiser verlas stehend die Botschaft, wiederholt von lebhaften Bei falls- und Bravo-Rusen unterbrochen, insbesondere bei den Stellen, die den Fürsten Bismarck betreffen, bei der Be tonung der nothwendigen Heilung der wirthschaftlichen Schäden, bei der Hervorhebung der friedlichen Ge sinnung und der friedlichen Ziele der Reichspolitik. Den Schluß der Thronrede verlas der Kaiser in ausdrucks vollster Weise mit gehobener Stimme. Rach Verlesung der Botschaft ergriff der Kaiser die Fahne des ersten Garde-RegimentS z. F., senkte sie und sprach mit er hobener Stimme: „Angesichts dieses ehrwürdigen Feldzeichens, welches mit fast 200jährigcm Ruhme bedeckt ist, erneuere Ich das Gelübde, für des Volkes und des Reiches Ehre einzustehen, sei es nach innen oder außen; ein Reich, ein Volk, ein Gott!" Hierauf brachte Freiherr von Crailsheim, der bayerische Ministerpräsident, bas Hoch auf den Kaiser aus, in welches die Versammelten abermals begeistert einstimmten. * Berlin, 18. Januar. Die zur Parade befohlenen Truppen umsäumten den Raum von der Charlottenstraße bis zur Kaiser-Wilhelmbrücke. Die Parade befehligte Generallieutenant von BomSdorff. Die Leibkürassiere des ersten Garde-RegimentS und die erste EScadron deS Gardekürasficr-Regiments holten die Fahnen und Standarten von dem Schlosse ab. Als-Fahnenofficiere traten die beiden ältesten Söhne deS Prinzen Albrecht ein. Um 12^/i Uhr ritt der Kai ser in der Paradeuniform des Garve-du- Corps-Regiments mit den, Helm der Kürassire und dem Bande des schwarzen Ablerordens über dem Mantel die Front der Truppen ab, welche präsentirten und die Fahnen senkten. Hierauf fand der Parademarsch statt, wobei der Kronprinz und die Prinzen Eitel-Fritz und Waldemar eintraten. Nach dem Vorbeimärsche wurden die Fahnen und Standarten ins Schloß zurückgebracht. Die Truppen rückten ab und die Generale und Negimentscommandeure versammelten sich um den Kaiser. * Berlin, 18. Januar. (Telegramm.) Der Kaiser empfing um 1 Uhr eine Abordnung der Berliner Studenten schaft, bestehend aus fünf Mitgliedern des Festausschusses in vollem Wichs. Studiosus Pierau von der Burschenschaft „Arminia" verlas eine Adresse, welche in prachtvoller Aus stattung dem Kaiser überreicht wurde. Der Kaiser sprach seine Befriedigung über die Bekundung der patriotischen Gesinnung aus und dankte der Berliner Studentenschaft. Die Adrejse hat folgenden Wortlaut: „In tiefster Ehrfurcht nahen üw. kaiserlichen und königlichen Majestät zur Frier der 85jährigen Wiederkehr de» Tage» der Grün dung des neuen deutschen Reiches dir unterthänigsten Studirenden der königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität, um ihr« ehrerbietigsten Huldigungen Ew. Majestät darzubringen. Eng verbunden mit der Geschichte des Vaterlandes ist die Geschichte unserer Universität. Gegründet in der Zeit tiefer Noth de» deutschen Volkes, war sie ein Zeichen und ein Hort der nationalen Wieder geburt!, und begeisterte Schaaren deutscher Jünglinge sandte sie hinaus zum heiligen Kampfe für de» Vaterlandes Freiheit. Dann wieder, als es galt, die Ehre der Nation zu wahren, fand die Begeisterung Alldeutichlands lebendigen Widerhall auch in den Herzen der akademischen Jugend in Berlin, und an der Seite der deutschen Brüder kämpfend, war es ihr vergönnt, ehrenvollen Antheil am Siegesruhm des ganzen deutschen Vaterlandes zu gewinnen. An dem Tage, da vor 2ö Jahren durch die Erneuerung des deutschen Aaiser- thums die Einigkeit Deutschlands besiegelt wurde, tritt die gegenwärtige Generation der Berliner Studentenschaft, begeistert durch die Erinnerung an jene große Zeit, vor Ew. Majestät Antlitz mit dem feierlichen Gelübde, baS unter der Führung von Ew. Majestät ruhmvollen Vorfahren von ihren Vätern errungene Gut der Freiheit, Einigkeit und Größe des deutschen Kaiserreiche» in unverbrüchlicher Treue und zuversichtlichem Vertrauen zu Ew. Majestät als heiliges Erbe, ebenso im Dienste der Wissenschaft unter der von Ew. Majestät hoheitsvoll gewährte» Freiheit, immer neu erwerben und mehren, wie in Noth und Gefahr mit ihrem Herzblut wahren zu Helsen. Die Studentenschaft der königl. Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin." Die Studentenschaft hatte gestern durch drei Cbargirte Kränze an den Särgen der beiden Heimgegangenen Kaiser niederlegen lassen. * Berlin, 18. Januar. (Telegramm.) Der Kaiser war heute früh nach Charlottenburg gefahren, um im dortigen Mausoleum an dem Sarge seines Großvater» ein Gebet zu verrichten und einen Kranz niederzulegen. * Berlin, 18. Januar. (Telegramm.) Der Kaiser empfängt heute Nachmittag bei dem Bankette daS Präsidium des Abgeordneten- und deS Herrenhauses. (Wdh.) * Berlin, 18. Januar. (Telearamm.) Sämmtliche Berliner Schulen erhielten vom Kaiser Reproductionen des Bilde- „Völker Europa» wahret eure heiligsten Güter". 6. Berlin, 18. Januar. (Privattelegramm.) An den Fürsten BiSmarck haben die Mitglieder der conser vativen Partei, der deutschen Reichspartei und der deutsch- socialen Reformpartei folgende Depesche abgesandt: „Sr. Durchlaucht dem Fürsten BiSmarck. FriedrichSrub. Erfüllt von dem Hochgefühl der Feier deS Tage», an welchem vor 25 Jahren das neue deutsche Reich in Macht und Herrlichkeit erstand, gedenken wir unter,eichnetrn Mitglieder deS Reichstages heute in Dankbarkeit und Verehrung Eurer Durchlaucht, hoch- dcrcn unvergleichliche StaatSkunst unserem beimgegangenen roßen Kaiser Wilhelm die Begründung deS Reichs ennög- ichte. Wir bitten Ew. Durchlaucht, den ehrerbietigen Aus druck dieser Empfindung buldvoll entgegenzunebmen. Mit dem freudigen Gefühl, daß es Ew. Durchlaucht vergönnt ist, inmitten einer dankbaren Nation den heutigen Tag zu erleben, vereinigt sich in uns der herzliche Wunsch, daß Ew. Durch laucht noch lange Jahre in Gesundheit und Rüstigkeit be- schieden sein mögen." * Berlin, 18. Januar. Durch Allerhöchste CabinetS-Ordre vom 18. Januar erhalten: 1) den erblichen Adel: General der Artillerie z.Tisp. Jacobi zu Berlin, zuletzt Generat-Lieutenant und Jnspecteur der Feld- Artillerie, General-Lieutenant z. Disp.Wilhelm Schulz, zu Berlin, zuletzt Präses des Jngenieur-Comitös, General-Lieutenant Lenke, Commandeur der 19. Division, General-Lieutenant Kuhlmann, Jnspecteur der 1. Fuß-Artillerie-Jnspection, General-Lieutenant Hänisch, Commandeur der 36. Division, General-Lieutenant z. Disp. Crüger, zu Wiesbaden, zuletzt Jnspecteur der damaligen 3. Jngenieur-Jnspection, General-Lieutenant z. Disp. Detrnering, zu Schwerin, zuletzt Generat - Major und Commandeur der 16. Cavallerie-Brigade, General-Lieutenant z. Disp. Bumke, zu Berlin, zuletzt General-Major und Jnspecteur der damaligen 3. Jngenieur-Jnspection, General-Lieutenant z. Disp. Bau mann, zu Loschwitz bei Dresden, zuletzt General-Major und Jnspecteur der damaligen 2. Landwehr - Jnspection, General-Lieutenant Ising 4 l» suite der Armee und Commandant des Zeug hauses, General-Major z. Disp. Sasse, zu Berlin, zuletzt Commandeur der damaligen 1. Fuß - Artillerie - Brigade, General- Major Ziegner, Commandeur der 7. Infanterie-Brigade, General- Major Laemmerer, Commandeur der 12. Infanterie - Brigade, General-Major Kruska, Commandeur der 23. Infanterie-Brigade, General-Major Kamlah, Commandeur der 35. Jnfanterie-Brigade, General-Major z. Disp. Kraus, zu Baden-Baden, zuletzt Oberst und Commandeur des damaligen 6. badischen Jnfanterie-Rcgiments Nr. 114, General-Major z. Disp. Fahland, zu Wiesbaden, zuletzt Oberst im damaligen Stabe deS Jngenieur-CorpS und Jnspecteur der 2. Pionier - Jnspection, General-Major z. Disp. Franke, zu Weimar, zuletzt Oberst und Commandeur des damaligen westfälischen Fäsilier-Regiments lltr. 37, General-Major z. Disp. Berendt, zu Charlottenburg, zuletzt Oberst und Commandeur des damaligen branden burgischen Fuß-Artilleric-Regiments Nr. 3 (General-Frtdzeugmeister); 2) erhalten den Charakter als General derJnfanterir: General-Lieutenant z. Disp. von Schaumann zu Hannover, zu letzt Commandeur der 11. Division: als General-Lieutenant: General-Major z DiSp. Freiherr von Dincklagr zu Berlin, zuletzt Commandeur c>er 9. Cavallerie-Brigade- als Oberst. Lieutenant: Major o. D. von Burt zu Waudsbeck. zuletzt 4 In suits des damaligen Kolberg'schen Grenadier-Regiments (Pommer scheu) Nr. 9 und Adjutant des Chefs des GeneralstabeS der Armee; als Seconde-Lieutenant: der frühere Einjährig-Freiwillige im damaligen Garde-Husaren-Regiment, jetzige Vice-Wachtmeister a. D Abel zu Berlin; 3) erhalten Orden, undzwar: den RothenAdler-Orden erster Classe mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe: General der Jnfanterie z. DiSp, von Kreisch man zu Berlin, zuletzt General-Lieutenant und Commandeur der 13. Division, General der Infanterie z. Disp. von Scherfs zu Wiesbaden, zuletzt General-Lieutenant und Commandeur der 18. Division; den Rothen Adler-Orden zweiter Classe mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe: General-Major z. Disp. von Heineccius zu Berlin, zuletzt Oberst und Comma» deur des Großherzoglich Hessischen Feid-Artillerie-Regimciits Nr. 25 (Großherzogliches Artillerie-CorpS); Len Rothen Adler-Orden dritter Classe mit der Schleife und Schwertern am Ringe: Oberst z. Disp. Hübner zu Berlin, zuletzt Commandeur des damaligen2.Brande» burgijchen Feld-Artillerie-Regiments Nr. 18 (General-Feldzeug meister); den königlichen Kronen-Orden erster Classe mit Schwertern am Ringe: General-Lieutenant z. Disp. von Radecke zu Potsdam» zuletzt Commandeur der 4. Division; den königl. Kronen-Orden erster Classe: General-Lieutenant z. DiSp. von Schenck zu Berlin, zuletzt Commandeur der 14. Division; den Stern zum königl. Kronen-Orden zweiter Classe mit Schwertern am Ringe: General-Lieutenant z. Disp. von Wulfsen zu Frank furt a. O., zuletzt General-Major und Commandeur der 49. Infanterie Brigade (l. grobherzoglich hesiischen); den Stern zum königl. Kronen Orden zweiter Classe: General-Lieutenant z. Disp. von Schrättel zu Frankfurt a. O., zuletzt General-Major und Commandeur der 10. Fcld-Artillerie-Brigade, General-Lieutenant z. Disp. von Wris berg zu Berlin, zuletzt General-Major und Commandeur der 29. Jnfanterie-Brigade; den königl. Kronen-Orden zweiter Classe mit dem Stern: General-Lieutenant z. DiSp. von Brtowzu Berlin, zuletzt General-Major und Commandant von Posen; General-Major z. Disp. von Hagen zu Schönheide bet Spremberg, zuletzt Com mandeur der 6. Cavallerie-Brigade, General-Major z. Disp vonTreskow zu Cassel, zuletzt Commandeur der 4. Jnfanterie- Brigade; den königlichen Kronen-Orden zweiter Classe: General- Major z. Di»p. von Elte st er zu Berlin, zuletzt Jnspecteur der 1. Frstungs-Inspection, General-Major z. Disp. von Kamecke zu Erfurt, zuletzt Oberst 4 ln suite des 1. Hannoverschen Infanterie- Regiments Nr. 74 und Commandant von Diedenhosen, General Major z. Disp. Johannes zu Friedenau, Kreis Teltow, zuletzt Oberst z. Disp. 4 In suite der Marine, commandirt bei der Admi- ralität; den königlichen Kronen-Orden dritter Classe: Major a. D Freiherr von Durant zu Bacanowitz, Kreis Rybnik, zuletzt Ritt meister vom damaligen Posenschen Ulanen-Regimeut Nr. commandirt beim General-Tommando des VI. Ariner-LorpS. 10, * Hamburg, 18. Januar. Die „Hamb. Nachr." schließen ihren Festartikel zum 25 jährigen Geburtsseste des Reiche» mit folgenden Sätzen, die als bündige Widerlegung des Gerüchtes, Fürst BiSmarck sei der vom Kaiser im Weißen Saale des königl. Schlosses zu Berlin veranstalteten Feier auS „Verstimmung" fern geblieben, anzusehen sind: „Wenn sich Kaiser, Fürsten und Volk von Deutschland heute der Krönung des gewaltigen Werke» erinnern, die vor 25 Jahren im Spiegelsaal des Versailler Schlosses stattfand, so werden ihre Ge danken sich nächst den: verklärten Kaiser seinem noch unter uns lebenden großen StaatSmanne zuwendrn, den wir aiS Baumeister der deutschen Einheit verehren Er fehlt heute in der glänzenden Versammlung, die sich im Berliner Schlosse um den deutschen Kaiser schaart; aber wir sind überzeugt, daß er sich in seinem Gewissen für ver pflichtet gehalten haben würde, al» einziger noch lebender Repräsentant der großen Vergangenheit unsere« Volke« an der Feier theilzunehmen, wenn sein Gesundheitszustand e« ihm irgendwie erlaubt hätte. Aber Festgott,«dienst, Cour, Tafel und wa« der Tag sonst noch für den Fürsten Bismarck gebracht haben würde, hätten höhere Anforderungen an seine Widerstandskraft gestellt, aiS nach ärztlichem Ermessen zulässig erschien. So bleibt er der officiellen Feier, die seinem Werke gilt, fern. Aber sein Geist wird anwesend sein, und die Gedanke» aller Deuischen, die im Herzen patriotisch und national fühlen, die sich des Herr lichen, was vor 25 Jahren erreicht und seitdem gesichert worden ist, bewußt sind, werden heute bei dem greisen Nationalhelden weilen, der in der winterlichen Stille seines Sachsenwaldes nun ausruht von den ungeheuren Thaten seines Lebens. Wir glauben, daß er den höchsten Lohn für das, was er geleistet hat, außer im eigenen Bewußtsein in der Wahrnehmung findet, daß Deutschlands Fürsten und Völker ernstlich gewillt sind, das zu erhalten, was vor 25 Jahren er reicht worden ist, und daß dies der Wunsch ist, der ihn heute beseelt. Möge die göttliche Vorsehung ihm Erfüllung gewähren!" Hamburg, 18. Januar. (Privattelegramm.) Die Bürgerschaft nahm soeben den dringlichen, die Amnestie betreffenden Senatsantrag an. (Wiederholt.) * Stuttgart, 18. Januar. (Telegramm.) Der „Staatsanzeiger" meldet aus Berlin, daß der Minister präsident Freiherr v. Mittnacht ein Handschreiben des Kaisers erhielt, in welchem ihm die Verleihung der Marmorbüste Kaiser Wilbelm's I. als äußeres Zeichen der Anerkennung und Dankbarkeit für die treue Mitarbeit an dein segensreichen Werke der Wiederaufrichtung des deutschen Reiches huldvoll mitgetheilt wird. * Vrauuschweig, 17. Januar. Tie Feier des Gedenktage» der Wiederanfrichtnng deS deutschen Reiches ist am heutigen Abend begangen worden. Während AbendS festliches Glocken geläute von allen hiesigen Kirchthürmen ertönte, versammelten sich auf rem durch Bogenlichl taghell erleuchteten Altstadt markt trotz des abscheulichen Regenwetters Tausende von Menschen, um den Gesangsvorträgen der in den Lauben des Altstadtrathhauses aufgestellten Kriegergesangvereine, sowie der Ansprache deS Pastors Ov. Pini beizuwohnen. Brausend stimmte die Menge in die Hochrufe auf Kaiser und Reich ein, und mit dem gemeinsamen Gesänge des Chorals „Nun danket alle Gott" fand diese Vorfeier ihren Abschluß. Es folgten im Saalbau und im Wilhelmsgarten große Fesl- commerse. --- Altenburg. l8. Januar. Wie bereits telegraphisch kurz gemeldet, hat Herzog Ernst allen von altenburgischen Gerichten wegen Uebertretunqen zu Haft oder Geldstrafe verurtheilten Personen diese Strafen in Gnaden erlassen. Die Amnestie erstreckt sich ferner auch auf Diejenigen, welche wegen Vergehen zu einer Freiheitsstrafe von nicht mehr als sechs Wochen oder bis zu 150 Geldstrafe verurtheill worden sind. — Die Jubiläumsfeier nahm inen würdige» Verlauf. Trotz de» regnerischen Wetters zeigt die Stadt reichen Flaggenschninck und die Festlichkeiten erfreuen sich reger Tbeitnahme. * lSreij, 18. Januar. (Telegramm.) Ter Fürst von Reuß ältere Linie hat zur Begrüßung des Tageö der 25jährigen Wiederkehr der Neubegründung des Reiches heute eine Amnestie erlassen. * Kiel, 18. Januar. (Telegramm.) Aus Anlaß der Ncichsjubelseier haben sämmtliche im Dienst befindliche Kriegsschiffe Tvppflaggen gesetzt. Die Handelsschiffe, auch die ausländischen, haben über die Toppen geflaggt. Mittags 1 Uhr feuerten die Kriegsschiffe einen Salut von 21 Schuß ab. Ferner fand eine von dem Contre-Avmiral Barandon comniandirle Parade statt. Der Chef der Marinestation der Ostsee, Viceadmiral Thomsen, hielt eine Ansprache an die Mannschaften, die mit einem Hoch auf den Kaiser schloß. Berichte über festliche Veranstaltungen liegen weiter vor auS: Weimar, Coburg, Dessau, Rudolstadt, Hamburg, Sondershausen, Stettin, Lübeck, Aachen, Gera (Reutz), Posen. Augsburg. Deutsches Reich. * Verlin, 18. Januar. Ans der conservativen Partei liegt folgende vom geschäflSfübrenden Ausschüsse ausgehende Meldung der „Cons. Corresp." vor: In der am 16. Januar erneut zur Berathung: „Die starke Strömung in der conservativen Partei, welche mit der Haltung des Herrn HospredigerS a. D. Stöcker in letzter Ze.i — namentlich in Bezug auf die christlich-sociale Partei — nichl einverstanden ist, läßt aus tactischen Gründen es als wünschenö werth erscheinen, daß Herr Stöcker sein Mandat als Mitglied Lcs geschäftsführenden (Elfer-)Ausschusses der Parteileitung ntederlege, womit weder für noch wider jene Strömung Stellung genommen, auch ein Mißtrauensvotum gegen Herrn Stöcker nicht ans gedrückt werden soll." Der Antrag wurde mit allen gegen eine Stimme ab- ge lehnt. Hierauf beantragte Herr Graf zu Limburg Etirum: „Der Ausschuß erachtet es für unverträglich mit den Interessen der conservativen Partei, daß ein Mitglied des Elser- auSschusseS enge Beziehungen zu der Zeitung „Das Volk" fort- jetzt, welche die conscrvative Partei bekämpft. Der Ausschuß nimmt Act von der Erklärung de» HospredigerS Stöcker, daß er diese Haltung de« Blatte« „Da« Volk" durchaus mißbilligt und daß er eine den conservativen Interessen entsprechende Haltung desselben hrrbeizuführen beabsichtigt. Der Ausschuß erwartet von dem Hof- Prediger Stöcker, daß er, falls ihm dies bis zur nächsten Sitzung des ElserausschusscS nicht gelingt, eine den Interessen der conscr- valiven Partei entsprechende, unzweifelhafte Stellung einnehmc» und dies öffentlich erklären wird." Nach längerer Debatte wurde dieser Antrag mit allen gegen zwei Stimmen angenommen. Die nächste Sitzung de« geschäftsführenden Ausschusses findet am I. Februar statt. * Berlin, 18. Januar. Das Comitv für di« Bet Hei ligung Deutschlands an den Olympischen Spiele» zu Athen hatte, wir schon in Kürze telegraphisch gemeldet wurde, vorgestern im Norddeutschen Hofe eine Versammlung veranstaltet, die wesentlich den Zweck haben sollte, die den Bestrebungen des Comitss ablehnend geaenüberstehenden Kreise für die Sache zu gewinnen. Der Vorsitzende des ComitsS, Prinz Philipp Ernst zu Hohenlohe-Schilling-sürst, war am Erscheinen behindert, ebenso der Bruder des Prinzen, der mit dessen Vertretung betraut war. Dagegen war der griechische Gesandte Or. Rhangabö erschienen, ebenso der Abg. v. Schencken- dorfs, der Vorsitzende des sich ablehnend verhaltenden „CentralausschusseS zur Förderung der Jugend- und Volksspiele." Die deutsche Turnerschast, Vir den olympischen Spielen
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