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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.04.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930422012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893042201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893042201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-04
- Tag1893-04-22
- Monat1893-04
- Jahr1893
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Bezug-Preis G 1er Hanptervedition oder dm im Stadt« t«irk und den Vororten errichteten Ans- «besiellen obgrholt: vierteljährlich ^!4.S0. hki zweimoliaer täglicher Zustellung in« »d.d0. Durch dt» Post bezogen für leuljchland und Oesterreich: vierreliüdrlich -I 6.—. Direkte tägliche Kreuzdandiendung in« Sulland: monatlich ^l ?.bO. DieMorgen-Autgabe erscheint täglich'/,? Uhr, die Lbend-Ansgnde Wochentag« b Uhr. Morgen-Ausgabe. Ne-actilm und Erxe-ition: AntzanneSgaffe 8. Die ldpeditiou ist Wochentag« ununterbrochen geöffnet von früh 8 bi« Abend« 7 Uhr. Filiale«: eit« Me«» » r«r»t«. (Alfred Hahn), Ualversitätsstraße 1, Lnni« Lüschr. lkitharinenstr. 14, pari, und Köuigsplatz 7. rimMr.TGtltlaü Anzeiger. Lrgan für Politik, socalgeschichte, tzandels- und Geschäftsverkehr. Anzeigen-Preis die 6 gespaltene Petitzeile 20 Psg? Reklamen unter dem Redoctionsslrich (4gs- jpalten) SO-C, vor den Familieunachrlchteo (6g»spaUea) 40-C- Gröbere Schriile« lant unserem Preis- ysktzstchaiß. Tabellarischer und Ziffernsatz »ach höherem Tarif. Ertra-Veilagen (gefalzt), nur mit der Morgen-Autaabe, ohne PostbefLrderung 60.—, mit Postbesörderung ^4 70.—. Ännalfmeschluß für Ä«zeigen: Abend-Ausgabe: Bormittag« 10 Uhr. Marge n-Ausgabe: Nachmittag« 4 Uhr. Sonn, und Festtag« früh '/,S Uhr. Bei den Filialen und Atinadmesteslen je ein« Halde Stund« früher. Anzeigen siad stets an die Expedition zu richten. Druck und Verlag von E. Polz kn Leipzig. Sonnabend den 22. April 1893. 87. Jahrgang. M-Wegen-er Messe ist unsere Expedition morgen Sonntag Bovmittags bis 1Ä Uhr geöffnet. Lxpeältlon äes I^eiprixer 1»8edlLtt68. Amtliche Bekanntmachungen. Lekanntmachung. Degen Reinigung der Räume bleiben die Schulcafft, die Schill-! klheditton und dt, Sch«l>el»erein«ahmr Sonnaven». de« 88. April, Rachmitt«»« »ad M««ta>. de« 84. April, geschlossen. Leipzig, am 1». April 18S3. Der Natb Per Stadt Leipzia- vr. Beorgt. Mll. Lekannlmachun-. Di» Erd» «nid MaradamtNrnnssardeiten in den Straßen ? »ed <j des Renlmitzer Bebauung«plaors zwischen dem Täubchen- weg« und der Rwstitzsttaß« sollen an »inen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen für dies» Arbeiten liegen in unserer Tiefbau- Serwaltung, Rathhau«, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. LS, au« und törnien dort rtngesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren im «»trage von SO -H. dte auch io Briefmarken eingesendet werden lönnen, entnommen werden. Bezüglich« Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Erd- und M»ratza««sin>n,«ar»rtten i« dm Ttratzm k «nd q" «riehen in dem oben brzrichueteu Zimmer dt» HUM 8«. d. M L Uhr Nachmittag,» rtnzurriche«. Ter Rath behtilt fich da« Recht vor, sämmtlich« Angrbotr ab» zülehnrn. Leipzig, dru 1i». April 1SS3. De» «ath» der Stadt Leipzig Ic. 1890. Strafzmdaupeputati,«. In Gemäßheit de« 8.1 der Vorschriften für die Ausführung von Anlagen zur Benutzung der städtischen Wasserwerke vom 6. Febr. 1888 wachen wir hierdurch bekannt, daß der Klemvner Herr Paul Lux. Alexanderstraße 42, zur Uebcrnahm» solck>er Arbeite» bei un« sich angemeldet «nd den Äcsitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen »achgewiesen hat. Leipzig, den 20. April 1883. Der «ath der Stadt Leipzig. !. 3532. vr. Grorgi. Arnold. Wegen der Feier de» Geburtstage« Gr. Majestät de« König« in der Aula bleibt da« Archäologische Museum ««»«tag, Pm L». April, »«schloffen. Der Dirertar. Overbeck. Realgymnasium. de« Geburtstage« Gr. Majestät de« König«, die Zur Nachfeier in unsrer Aula M'iutaa. »m 84. April, früh 1» Ndr. geholten werden soll, beehre ich mich im Name» de« Lehrer-Collegium« alle Gönner und Freund« der Schule, namentlich di« Angehörigen unsrer Schul«, ganz ergebenst einzuladen. Tie Festrede bat Herr Oberlehrer Vr. Ham übernommen. IS. April 1883. Vr. 4. L Lvttobor, Rector Städtische Volksschulen. Ter Geburtstag Sr. Majestät pe» König« Albert wird in ilmmtlichen hiesigen Volk«schule» (Bürger- und Bezirksschulen) Sonnabend, den 28. April, durch «tue Schulfeier festlich begangen. Diese Feier findet in der 1. düherrn Vttrgerschul» fite Knabe« j in der S. Bezirt«schnle für Kuabe» > um 8 Uhr, in der 26. Bezirksschule 1 in der 3. höheren Bürgerschule 1 in der 2. vllrgmchul. s "" ^ Uhr, i» allen übrigen Schulen um - Uhr statt. Zur Tlutlnahme an dies« Feier beehre» wir »»< hierdurch er gebenst eiuzaladen. Leipzig, IS. April 1883. Die Direetarm der stüdtifchen Volk«schulen. Atädtische Forldildungsschulen für Knaben. Am Gkburt»ta§e Sr. Majestät »es König» fiudet i, der I., II., III. und lV. FortbUdun,«schule Vormittag» '/,H Uhr «in -estartn« statt. Zur Theilnahm« daran beehre» fich hierdurch ergebenst »iazuladen Leipzig, den 22. April 1883. di« Direkt»««». welche sein Stolz und die feste Bürgschaft seine« nationalen Wesens ist". Der unversehrte Fortbestand des EiudS der deutschen LandtagSabgeordneten aber ist, wie Vr. Schmeykal hinzufügte, durch eine Zuschrift von fünf Mitgliedern, die vom 6. April 1893 darirt ist, in Frage estellt. Die drei Vertreter von Reichenberg (vr. Schücker, §rade. Legier), der Brrlreker von Rumburz (Vr. Kinder mann) und der Vertreter von Egrr (vr. Barcutber) erklären in jenem Schreiben, daß sie so lange den Beratbungen de« Clubs fernblerben werden, biS der Vertreter der Reichenbergrr Handels- und Gewerbe tammer, Gustav Jantsck, demselben angehören werde. Letz terer war nach der bekannten Auslösung der Reichenbergrr Stadtvcrtrelung Vertrauensmann des RegierungScommissar« Grafen Coudenhove und hat eS durch einen Protest bewirkt, daß auf ein Iabr hin der frühere Bürgermeister vr. Schücker und der Vicebürgermeister Prade vom activen und passiven Wahlrecht ausgeschlossen wurden, weil die städtischen Rech nungsabschlüsse für 1891 nicht rechtzeitig der Stadtverordneten- Versammlung vorgelrat worden waren. De Sb alb der Haß der Rcichenberger „Deutschnationalen" gegen den Deutsch liberalen Iantsch. Wir sind weit davon entfernt, daS damalige Vorgehen des Führers der Deutschliberalen RrickcnbergS zu loben; cS war vom nationalen und politischen Gesichtspunkte aus be dauerlich und Kat die wünschenSwertbe Ausgleichung der Rcichcnberger Gegensätze wieder vereitelt. Ganz verfehlt aber ist r«, wenn vir Partei der Reichrnberger „VolkSzritung" den Herrn Iantsch al» einen moralisch verwerflichen „Denun- cianten" hinstellt, und wenn die genannten fünf Deutsch- nationalen des LandlagSclub« die Ausstoßung und moralische Hinrichtung eine- persönlichen Gegner« fordern und mit der Sprengung des Clubs drohen. Was da« .Moralische" an betrifft, so straft in diesem Falle wirklich der Kessel den Osentopf. Den» gerade vr. Schücker hat wiedrrdolt mehrere politische oder persönliche Gegnerin Reichenberg der Staatsanwaltschaft denun- cirt und ihre Bestrafung gefordert, vor zwei Jabren u. A. Herrn Gustav Iantsch, damaligen Präsidenten der Handelskammer, der angeblich Herrn Schücker in seiner Magistrat-Würde be leidigt batte. Nun strengen sich die ReiHenberger „Deutsch- nationalen" an, ihre örtlichen Privatgebässigkeiten aus ganz Drntschbvhmen zu übertragen — zum Schaden der deutschen Sache im Allgemeinen. Selbstverständlich hat der ungefähr 70 Mann starke deutschböhmische LandlagSclub nicht die geringste Lust, dem Ansinnen der 5 deutschnationalen Mitglieder zu willfahren. In dem Antwortschreiben des ClubobmanneS vr. Schmeykal wird das Bedauern des Clubs über die Spaltung der Deutschen Reichenbergs in zwei gegnerische Lager auSgedrückt; insbesondere aber beklagt der Club, daß diese localen Vorgänge nickt ohne Einfluß auf den einkeit- lichcn Verband de- Clubs geblieben sind, und daß die 5 Deutsch nationalen den Sitzungen sernbleibcn; doch erklärt sich der Club nicht in der Lage^ den auf örtliche und persönliche Zer würfnisse in Reichenberg zurückzuführenden Vorfall zu einem diSciplinarischcn Vorgehen gegen den Abg. Iantsch zu benutzen und rin bedenkliches Präjudiz zu schaffen. Schließlich erbietet sich vr. Schmeykal zur FriedrnSvermittrlung. So treu herzig dir letztere aber auch von dem Führer der Deutschen Böhmens gedacht ist, so wird sie bei den „Deutschnationalen" doch ans wenig Entgegenkommen stoßen. Innerlich haben sich die „Deutschnationalen", die ganz im Fahrwasser de» Antisemitismus segeln, längst von den deutsch-liberalen Genossen getrennt. DirSchöncrer- Prrffr bezeichnet die Drutschtibrralen als „Juden" und „Juden knechte" und ruft jetzt höhnisch: Behaltet euren Iantsch, ihr seid einander würdig! Dieselbe Zersplitterung, die im österreichischen Adge- ordnrtenhausr herrscht, wo die freiheitlich, fortschrittlich und national gesinnten Deutschen zwei sich gegenseitig be kämpfend« Parteien bilden, soll also jetzt auch in der böhmischen LandtagSstube Platz greisen. Während auf czechischer Seite sich da» Bestreben geltend macht, vereint da» „böhmische Staat-recht" zu ertrotzen und die Deutschen zu verdrängen, gefällt man sich auf deutscher Seite darin, die Spaltung immer mehr zu ver liefen. Die durch den Austritt der anständigsten Mitglieder (Vr. v. Krau», v. Derschatta, Pernrrstorser, Forrrgger und Morre) und den Tod de» vr. Fuß ans lk Mann zufammen- geschrumpste Fraction, dir den stolzen Namen „Deutsche Rationalpartei" führt, sucht jetzt ihr Heil >n dem rücksichtS losesten Radikalismus. Sie acht auf neue Eroberungen au» und will die größte deutsche Partei, der. nebenbei gejagt, die Wahrung der deutschnationalen Interessen fast allein obliegt, zu Grunde richten. Ihr Ideal von nationaler Einigkeit ist da» Ezcchentbum in Kolin, da» vereint gegen die Juden vorgebt und bei dieser Gelegenheit alle Partriunterschietc vergißt. Wa» der Führer der „Deutschen Nationalparlei", der Villacher Gymnasial-Profeffor Vr. Steinwender, auch für Drutschböbmrn anslrrbt, ist nickt schwer zu begreifen. Srbr fraglich aber ist, ob er in Deutschböhmen große Erfolge erzielen wird! sehen wir in England die hervorragenden Arbeiter-Agitatoren meist den Trunk ganz abschwören. Sie sind kein» Duckmäuser — bekannt ist da» Wort von Jotm Burn«, der »i» trinkt, er Hab» Lust, sich monatlich einmal «inen Rieienrouich anzutrinken, nur den verheucheiten Mäßigkeitsaposrcln »um Trotz — ober sie wissen, welch großer Feind ihrer Eiasse brr Bier- »nd Schnap«palast ist, und zietzen e« vor, jeder Berührung mit ibm »in für allemal vor zubeugen Ein Spaziergang durch die Hauplstraßrn der Londoner Arbeiterviertel könme auch den besten Freund eine« guten Schlucke« zum Temperenzler machen." Die socialdemokratischr Partei bat die Wahl- campagne bereit- eröffnet, weit sie die Auslösung de» Reichstages für sicher kalt. Ihre Rührigkeit ist jedenfalls nachahmung-werth. Sämmtliche hiesige Wahlkreise haben schon Wahlversammlungen einberufcn. Der Stadtverordnete Vogtberr sprach vor den Sociatbemokralkn des dritten Wahlkreise« bei BuLgenHagen über die politische und wirthschastlicke Lage. Es war seine Candidatenrede. Die Militairvorlage dezeichnete er als letzte» Gewaltmittel zur Erkaltung de» morschen, sauten kapitalistischen Systems, dir nur den Söhnen der notbleidenden Landwirthe und der Grcßcapitalislen zu Gute komme, während sie für die Arbeiter eine unerschwingliche Blutstruer sei. Alle Parteien, außer der soeialdemokratischen, hätten ein Interesse an der Bewilligung der Militairvorlage; sie zögerten damit nur, um etwa- für sich dabei herauszuschlagen. Vogtberr bestritt, daß Gefahr von Osten oder Westen drohe. LanteSverrath würde e» sein, wenn Deutschland zur Zeit nicht genügend geschützt sei und man e» dennoch dem Volke bisher verschwiegen habe. Die nationalliberale Partei dezeichnete der Redner als eine „conser- vative Sckattirung", als eine alte Jungfer, die ihre Zeit verpaßt habe und immer jung bleiben wolle. Er begreife nicht, daß man in einer Zeit der größten wirtbschaftlichen Noth die Stirn bade, Hunderte von Millionen zu fordern; in einer Zeit, wo die herrschenden Elafsen »ich: im Stande seien, Millionen Brod zu geben. Bogthrrr, der Inhaber zweier Eisenwaarenhandlungen, wurde al- ReichStagScandidat für den dritten Wahlkreis ausgestellt. L, Berlin, 20. April. Die 23.Generalversammlung der Gesellschaft für Verbreitung von Volks bildung findet am Sonnabend, den 3., und Sonntag, den 4. Juni in Weimar statt. Gegenstände der Tagesordnung sinv folgende: 1) Stiftungen für Unterrichts- und BilduugS- zwecke. Referent: Gcneralsecretair der Gesellschaft I. Tews Berlin. 2) Welch« Brranstaltungen sind für da» nackschui- pflichtige Alter zu treffen, damit die Resultate des Schul unterricht« und der Echulerzirbling gesichert werden und die durch die socialen Verhältnisse der Gegenwart bedingte AuS gestaltung erfahren, und welche Veranstaltungen dieser Art muß die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung zur Zeit ganz besonder» zu fördern suchen? Resercnten: Lehrer Tagner und vr. v. d. Veldc-Görtitz. 3) Die allgemeine Volksschule. Rrserentcn: Professor vr. I. B. Meyer-Bonn und Abgeordneter H. Rickert-Danzig. Berlin, 2t. April. (Telegramm.) Von den in französischen Blättern verbreiteten Nachrichten, der Kaiser beabsichtige auf seiner Reise in Italien mit Herrn von Gier» zusammrnzutreffen, ist maßgebenden Kreisen nicht da« Mindeste bekannt. — Die Münch. „Allg. Ztg." meldet a»S Berlin: In gut unterrichteten Kreisen verlauirt, daß da« Krieg«» Ministerium dir Bermitteluiigsvorjchläg» de« Abgeordneten v. Hurnr al« unannehmbar bezeichnet habe — Zu der Behauptung de« Herrn Ahlwardt, daß die Hannover-Allenbekener Eisenbahn vor dem EoncurS gestanden habe und vom Staate um 4stv Procent zu thruer angekauft worden sei, bemerkt die „Freis. Ztg.": „Das ist natürlich ein eben solche» Phantasiegebilde, wie seine Verleumdungen gegen Ludwig Löwe und die Stadt Berlin. Tic Bahn Hannover-Ailenbeken war durchaus nicht dem lloncur» ver fallen, au« dem einfachen Grund», weil die Magdeburg. Holderstädter Eiieubohn von Anfang an die Zt»«- garanti« übernommen hatte für die PrivritSt«obIigotionen von Hannover-Altenbeken. Tie Magdedura-HalbersiäSker Bahn aber gewährt» trotzdem ihren Aclionairr» eine so hohe Dividende, daß bei der Verstaatlichung tm Jahre 1879 den Actionairen 1a>. X eine 6proc., v». L ein» 3f,proc, 1^. 6 eine 5>proc. Ment» au« der Staatscasse zugesichert wurde. Die Actionairc von Hannover- Altenbeken wurde» obgesunden mit b4 für jede Stammactie ä 300^4 und mit LI6^! für jede Stammpriorität«actie ä 600.sk Bei der Verstaatlichung der großen Eisenbahnen im Jahre 1879 stand überhaupt gar kein Interesse de« Meichsinvalidenwnd« in Frage. Denn die Zintzahlung der Prioritäten im Invalidensond« war noch jeder Richtung ouck( ohne Verstaatlichung gesichert. Nur Deutsch-böh«ische ParteyustSn-e. « Mi««, 18. April. Im böhmischen Landtag bilde» dir Deutsche» jetzt die Minderheit, während sie früher (gerade so wir im oster- reichischen ReichSrath — Herrenhaus wie Abgeordnetenhaus) lenangebend und ausschlaggrbend waren. Nur in Verbindung mit dem von der Negrerung meist abhängigen Frudal- Arel können die Deutsche» im böhmischen Landtag hoffen, über Alt- und Iungczrcheu Erfolge für da« national« Dasein zu erringen, während sie in freiheitlicher Hinsicht aus die Kampsgenoffenschast der liberale» Czechen gegen den feudalen Großgrundbesitz und eine reacliouär«Regierung angewiesen sind. Um die politischen Rechte de« doutfchen Volke« in Böhmen beüer wahren zu können, wurde am 6. April 1861 der .Club der dentsch-bbhmischrn Landtagsabgeordnrten" ardildet. Durch 32 Jahre war derselbe, wie vr. Sckwcylal al« Elubobmaun in diese» Tage» hervorhob, „in allen rolitischen Stürmen uu» unter so manchem Wider streite rer Meinungen ein« »nverriickbar« Grundlage der Einigkeit de« deirtschen Volke« in Böhmen geblieben, Deutsche- Reich. Berlin, 20. April. Wir batten vor einer Reibe von Monaten getadelt, daß rin bekannter socialdemokratischer Agitator in Arbriterversammlungen erkläre, Len Arbeitern bltede bei ihrer heutigen socialen Lage nicht« Andere« übrig, als sich dem Branntweingenuß zu ergeben. Rühmend erwähnt batten wir gleichzeitig eine rnlargengesetzle social- demokratische Stimme au« der Schweiz. Erstrre Miltbeilun.z verdroß einige socialdemokratische Blätter gewaltig, und sie bestritten auch die Richtigkeit derselben; wir waren aber Odrrnzrugr davon. Heute wollen wir unsere Leser davon in Kenntoiß setzen, wie der „Altmeister" der Socialdemokratic, der Rentner und Schriftsteller FriedrichEngrlS in London, über da« Trinken im Allgemeinen und da» Trinken der Soeialdemokralen im Besonderen, im Gegensatz zu jenem Agitator, denkt. Engel« schreibt in emem „Bourgeoisblatte", der .Züricher Post": „Ter Ardelter, der dem Lubllc Louo» (Kneipe) verfällt, ist für d « fornchrtttllch« Bewegung fetuer Ctosf« fchou halb »rrlorr», und darum der Cour« Kiefer 4',proc. Obligationen war einige Jahre vorher mit dem allgemeinen Eourerückgange um einig» Procente zurück- gegangen, indesien schon vor der Brrsiaatiichung wieder nahezu aus Pari gestiegen." — Dem im Dienst der Neu-Buinea-Eompognlc stehenden Referendar Hasse ist für sein» Person und di» Dauer seiner Thätigkeit im Schutzgebiet die allgemeine Ermächtigung »rtdeiit worden, in Kaiser Wtiheimsiand bezüglich aller Perionen, weich» nicht Eingeborene sind, bürgerlich gütige Ehcichiießungen vorzu- nehnien und die Geburten. Hetratyen und Sterbesallr zu beurkunden. — L- v. Gerlach'S Briefwechsel mit Bismarck während der Jahre l85l bi» >837 (zur Zeit der Tbätig- keit Bismarck S als BundeStagSgrsantter in Frankfurt a. M.) wird dinuen Kurzem im Verlage von Wilhelm Hertz in Berlin erscheinen. * Königsberg. iS. April. Da» Reet oral der KönigS- bcrgrr Universität übernahm am ly. April der neugewählte Professor der Reckte, Vr. Gar ei«. I»> Anschluß an die Universitätsfeier batte der Enrator der Hochschule, der Obrrpräsibcnt von Ostpreußen Graf zu Stell.'erg, ein Diner veranstaltet, bei welchem er sich in längerer Rede über dir Frage der Jugenderziehung, im Besonderen über die Aufgaben de« Geschichtsunterricht verbreitete. Er gelangte dabei nach dem Bericht der conservaliven „Ost- preußischen Zeitung" zu folgendem Urtdeil, da» im Hindtick ans gewisse, gegenwärtig hervortretend« Bestrebungen bemerkt zu werden verdient: „Die Ausgabe der Geichichtswisjenschast", sagt» der Redner, „sei die Ersorschung der Wahrheit »nd die Ausgabe de« GeickilckiiS- unterricht« di« Mittheilung derieiben. Ein bewußte« Beugen der Wahrheit zu tendenziäse» Zwecken, »m für bestimmt« politisch!» Richtung»» Propaganda zu machen, oder um ein übertriebene« Nottonalaesühl oder Ldauviuismu« zu erzeugen, i»i mithin zu verurthetl«». Au« der Geschichte lern« man viel« Wahrheiten, in erster Linie aber die, daß ein Volk nur stark und mächtig sein könne, wenn sich da« Staattbewußljein und die Vaterlandsliebe so lork entwickelt haben, daß der Egoismus de« Einzelnen sich em Wohl» der Allgemeinheit unterordne. In dieser Hinsicht seien die Griechen und di» Römer rin unerreichlcs und unerreichbare« Vorbild, und darauf beruhe der bleibende Werth des gnechischen und römischen Geschichtt-Unterricht», dessen ethische und erziehlich« Wirlung durch keinen anderen Gelchichtsunlerricht ersetzt werden könnte. Der omnipotente ctassische Staat könne und solle zwar heute nicht nachgediidet werden, aber der Deutsche habe einen Hang zum Partikularismu« und Jndivi- dualismu«. so daß es nölyia sei, ihm schon in der Jugend eine stark« Dosi« von dem Begriffe jener StaatSonrnipolcnz auf seinen Lebensweg mitzugeben. Er betrachte es daher at« di« vornehmste Ausgabe und da» Ziel de» Geschichtsunterrichts, de» Lernenden die Tyaliachku vorzuiuhren, daß die «lasten nur gedeihen könnten bei einem starken Tiaawbewußlsein, «nd daß dieselben versallen müssen, wenn der Egoismus, die Genußsuchl und die individuellen Liebhabereien de« Einzelnen stärker würden al« da« Pslichlgesühl. In diesen Worten seien zwar krine neue Wahr- heile» cnthailen, aber es sei gut. sich dieser Wadrticiten ab und zu zu erinnern; denn eS liege leider im Charakter des Deutschen, daß ich bei ihm, wenn er einmal »inen nationalen Aufschwung genommen habe, alsbald wieder rin Hang zum Partikutarismu« und eia phi liströser Egoismus entwickele." FrtoSrich»ruh, 2l. April. (Telegramm.) Das Unwohl- ein LeS Fürsten Bismarck ist noch nicht gehoben. Die regelmäßigen Spaziergänge unterbleiben d>S auf Weitere«. Der Gesammtcharatler der Krankheit berechtigt zu der An nahme, daß der Fürst in einigen Tagen wiederhergestellt ein wird. * Mainz. 19. April. Di« socialdemokratischen Gewerkschastea machen Anstrengungen, den Braurrstreik über Wasser zu yattrn. Zür Donnerstag Abend waren sogar — sieben Veriainmiungen in verschiedenen Gegenden der Alt- und Neustadl einberusen, in denen der Bvycott erneuert und gedroht wurde, in dem Arbcilcrorgan die Namen Derjenigen zu veröffentlichen, welche die boycotlirten Wtrly- chasten »och beiuchen. Der Streik der Braugedtlsen ist aber, wir wir schon mitgetheiit haben, erledigt, da die Brauereibeiriebe mit Arbeitskräften versehen sind. Wie wenig aber die zweischneidige Waffe de» Boycotl« wirkt, von der di« sogenannten Parlenvirlde, di« fast alle hiesiges Bier verzapfen, getroffen werden, wird sich sehr bald zeigen. Straubing. 18. April. Charakteristisch für dir Stimmung im Ceutrumstagrr sind bl» Vorgänge in der „zweiten Bauern- verjammtung", nur sie die „Moosbacher Zig." rviedergirdt: Waas meyer, Wiriy ln Haiting: Wir taffen uns vom Herrn Abi von Metten keine Faxen volmachen! Nicht unser lieber Herrgott ist Schuld, daß cs un« schlecht geht, wie Herr Abt auf der Ver sammlung in Schwarzach gejagt hat. sondern die guten Freunberi des Herrn Prätalen im Land- und Reichstag. Die neue Reichs- Politik, der Wechseibalg der Eentrumspoiitik, die neuen Handels- Verträge, Lasten und Gesetze sind Schuld, daß wir Laudwiribe so heftig un» beklagen müsse». Wahlen wir also Männer, die gegen solche Politik und sur uns sind. Ter Herr Abt macht da de» Leuten die alte Geschichte vor, daß die Religion in Gefahr ist. Nicht wahr ist es! Die Bauern Ihn» der Religion nicht», die sind gut katholisch, aber der Geld beutel ist in Gefahr! Die Lasten sind unerichwinglich, es geht nicht mehr so fort. Früher hieß es: Mit Willen, sagt der Bauer, wenn er muß! Allein heule Hilst der beste Wille nicht« mehr. Wir wählen oder schon lünstig Männer, die i» den Voitsvertreiungen ihren Mund auslhun, damit der Bauernstand wieder zu Ehren kommt. Unser Regeut hat gewiß nichts dagegen, darum soll er hoch lebe». (Alle» slunmt ein). — Bauer Wlkta»> von Hirtbach: Was haben un» die Parteien geholfen? Rein gar nicht«, unser« Partei ist der Bauernbund! Wir wollen keine Grasen, Beamte, Tvctoren und Proiefforea ai« Abgeordnete mehr, sondern Bauern. Wir haben genug an den strebsamen Laiid- botei, «Doller, Orterer rc.), di» sich selber die größten Brocken Ausdesserung zuschanzen. Jetzt kommen di« Wahlen wieder! Aber wir wollen diesen Herren ichvn den Bauernfang verleiden! — Eentrums-Laiidtagsabgeordneter Echinger: Mii gedrucktem Herzen spreche ich heute. Ich bitte und beschwöre Euch, ircibl leine Exirapoltlik. Ei» Abgeordneter muß einer der bestehenden Parteien angedören, sonst weiß er nicht, um was es sich bandelt. (Ruse: „Ja, ein Esel weiß e» nicht, ein Tanzbär läuft am Ring.) Ta« Eenirum ist die beste Partei. (Ruse: Ja da« ist die beste, weit sie der preußilchen Regierung aus der Hand frißt! Bayerisch wollen wir sein!) Ich fordere Euch aus, zu sagen, wo das Eenirum seine Schuldigkeit nicht gcthan hall (Ruse von allen Seiten: Minislcrausbcfferung, Handelsverträge und Getreidezölle, Miiilairvorlagen!) Daran stnd die Liberalen Schuld. (Ruse: Ja, und Ihr habt mitgeslinimt I) Der Redner mußte sich durch allscilige Zurufe überzeugen, daß für das Eentrdin nicht« inehr zu machen »i, und ver»eß dann da» Rednerpult. — Bauer Rabl in Ein hausen: Unser Relchsiagsadgcvrdiieler Gras Pretffing Hai für alles Mögliche grsiimmt, nur nicht so, wie rS die Bauern wolle». Mit uns»,«,. Grasen, Baronen und Professoren >c. ist gar nicht« to«, sie Halle» kein Wort und sind w>« Wuidsahnrn. Also fort damit! (Bravo! 'nauS damit!) * München. 19. April. Ein sächsisches Blatt hatte be hauptet, zwischen der bayerischen Regierung und der Reichsletlung sei eine Dissrrcnz darüber entstanden, vb man nach ersotgtosen Neuwabten die Militairvorlage ohne Zustimmung de» Reichstag« einjühren sollte. Eine besondere Mission habe dir Ausgabe gehabt. Bayern von seinem Widerstande adzubringcn. Diese Mittheilung wird von verschiedenen Seilen — von einem hiesigen Correspon- tcntcn de- „Schwäb. Merk." in sehr derben Ausdrücken — als völlig aus der Luft gegriffen gekennzeichnet. (Das L. T." batte von diesen Ausstreuungen keine Notiz genommen. Red.) * Aus (slsasz-Lotdrtnsei,. 19. April. Tie klerikale Presst beschäftigt sich neuerdings viel mit dem höheren Schulwesen. Nachdem der zifferniäßige Bewei« erbracht ist, daß die Zahl der angestelllen katbolischen Lehrer zum Mindesten dem Procentsatz der die höheren Schulen be suchenden katholischen Schüler entspricht, wird jetzt die For derung gestellt, die Regierung solle eine consessionellc Trennung der höheren Lehranstalten vornehmen und dem entsprechend eine Anzahl rein katholischer Gymnasien ein- richten. Dieser Forderung kann selbstverständlich keine Folge gegeben werden, zumal bei der Bevölkerung selbst da« Be- dürfniß nach einer solchen Aendcrung nicht besteht. Wenigsien» haden dir bischöflichen Privalanslalien di« jetzt nicht über allzu großen Schülerandrang zu klagen. Daß übrigens die vorhandenen staatlichen Schulanstalten da« Vertrauen der Bevölkerung genießen, gebt au- dem steten Anwachsen der Schülerzaht her vor, während die Zahl der in französische Schulen geschickten lungen Leute immer mehr zusammenschrumps». — Die vom Lande-auSschuß beschlossene GeballSrrhöhung brr Gvmnasrallehrrr wird hie» allgemein mit G«au-.
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