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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960130017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896013001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896013001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-01
- Tag1896-01-30
- Monat1896-01
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7S4 Herausgeber de» .Matin", gerichtet. Sie knüpfen daran allerlei unfreundliche Betrachtungen. (Dost. Ztg.) Schweiz. * Bern, 28. Januar. Der BundeSrath hat die Vesetz- entwilrfe, betreffend die staatliche Kranken- uud Un fallversicherung. bekannt gegeben. Der BunteSbeitrag ,st vorläufig aus 7 333 000 Fr. berechnet. Dieser Betrag soll durch die Einführung des Tabakmonopols event. der Tabak- steoer. den Getreide- oder Zuckerzoll beschafft werden. Nach den Entwürfen hätten die Arbeitgeber an die obligatorische Versicherung 13 092V00 Fr. oder 52 Proc. zu leisten, die Arbeiter 6 545 000 Fr. oder 2K Proc., der Bund 5 623 000 Fr. oder 22 Proc. Der IahreSertrag dcS Tabakmonopols ist aus 6»/, Millionen Franken berechnet. Behufs Beralhung der Gesetz entwürfe wird eine Commission des NationalrathcS gegen Ende Februar in Zürich zusammentreten. (Frkf. Ztg.) Großbritannien. * London, 29. Januar. (Telegramm.) Beider gestrigen Ersatzwahl im londoner Stadtviertel St. Pankraz für den verstorbenen Sir Julian Goldschmid (Unionist) wurde Jessel (Unionist) mit 263 l Stimmen gegen Harris (radikal) gewählt, der 1375 Stimmen erhielt. * London, 29. Januar. (Telegr.) Das „Reuter'sche Bureau" meldet: Eine Depesche der White Walerrand Minen Kammer vom 27. d. M. sagt, eS ist nicht wahr, daß Minen auS politischen Gründen geschlossen werden sollen; obgleich in einigen Minen Arbeitermangel herrscht, wird jede Anstrengung gemacht, den Betrieb fort zusetzen. (Wiederholt.) Orient. Die türkischen Wirren. * Konstautinopel, 29. Januar. (Telegramm.) Nafif Effendi, welcher bereits früher einmal den Posten eines Finanzmiuister» bekleidete, ist wieder zum Finanz minister ernannt worden. * Petersburg, 29. Januar. (Telegramm.) Von wohl- informirter russischer und türkischer Teile wird erklärt, daß alle durch die Presse gehenden Nachrichten von dem Abschlüsse eines russisch-türkischen Bündnisses durch nichts begründet seien. * London» 29. Januar. (Telegramm.) Ueber die Vor- komnmiss« io Armenien ist rin umfangreiches Bl au buch er- schienen; dasselbe enthält die Depeschen vom 24. Juli 1894 bis zum 16. October 1895 and den Bericht der gemeinsamen Com mission zur Untersuchung über das Mossacrr in Sassun. Nachdem in diesem Berichte sestgestellt ist, daß die Feindseligkeit zwischen Kurden und Armeniern von Jahr zu Jahr gewachsen war wird daS Auftreten drS Agitators Hamparium Boyadjan, welcher sich Murad nauote, in dem Distrikte geschildert; von diesem Manne aufgereizt, begingen dir Armenier zahlreiche Ausschreitungen gegen die Kurden, welche ihrerseits zu Repressalien schritten. Di» Armenier verließen ihre Dörfer und die Streitigkeiten begannen; die Armenier wurden jetzt alS im Auf stande befindlich betrachtet, und die Truppen rückten von Musch an», uw die Bewegung zu unterdrücken und Murad zu fangen. Die Thatsache der Ermordung von Armeniern ist fest- gestellt, aber die Einzelheiten sind sehr übertrieben Las größte Massacre war da- des Priesters Johannes und der Armenier im Lager bei Ghrlie Eozän, wo die Zahl der Opfer 40 »der 50 betrug. Die Schändung von Frauen, welche von de» Männern getrennt wurden, wurde auch thatsächlich er wiesen, nur darin widersprechen sich die Aussagen, ob Zapties oder Soldaten dieselben begangen haben. Die Dörfer Kavar, Schimik, Semal «nd Ehelie Euzan im Distrikt Talori wurden zerstört und die Bevölkerung, ungefähr 5000 Köpfe, war gezwungen, sich nach Dior bekr oder nach anderen Orten zu begeben. Da» Blaubuch schließt mit einem Memorandum d«S britischen Delegirteu Shipley, welcher auSführt, die Zahl der armenischen Opfer sei von der briti schen uud auSlLndischen Presse sehr überschätzt worden. Wenn man di« Zahl der in jedem von den 23 Dörfern Getüdteten aus 40 aunimmt, so ergiebt sich etuschließlich der an Nahrungsmangel Ge storbeueu eine Totalsumme von ungefähr 900. Unbestätigt geblieben sind die Behauptungen von Hinschlachtungen armenischer Frauen durch türkische Soldaten; trotzdem spricht Shipley die Ueber- zeugung auS, daß die türkischen Behörden weniger die Unter drückung dcr Pseudo-Revolte al- die Vernichtung der Distrikte von Ghrlie Euzan und Talort wünschten. Gleichzeitig führt Shipley au», die Agitation gegen die türkischen Behörden ist Jahre lang von den anSwärtigeo armenischen Eomitös in den Distrikten von Musch »nd Talort unter den Armeniern betrieben worden, und der Mißerfolg in den Bestrebnngen, dieser Bewegung Herr zu werden, führte zur Erbitterung der türkischen Behörden. Auf der anderen Seit« wird diese Darstellung durch dl» Thatsache gekennzeichnet, daß die türkische Regierung ihrer ersten Pflicht nicht nachgekommeu ist, und -war der Pflicht, allen .Elasten ihrer Uaterthane» Schutz zu gewähren. — * vel>ra», 29. Januar. (Telegramm.) Gestern wnrdeu hier zwei bulgarische Beamte, Stojanow und Gredarow, unter dem Verdacht der Spionage verhaftet. E» wurden bei ihnen 60 Napoleons und «in Check der bulgarischen Natioaalbank auf 30 000 Francs ge funden. (Mgdb. Ztg.) Afrika. Di« Italiener in Abessinien. * Na», 28. Januar. Die „Opinione" ist heute Abend pessimistisch uud spottet über dev sogenannten Edelmuth Meoelik's. Der NeguS habe die Truppe Galliauo's zu sich genommen, um sie (wa» wir von vornherein vermutheten. D. Red.) als Schild gegen Baratieri zu verwenden uud sei also gedeckt beim Vormarsch io der rechten Flanke Baratieri'». Diese Auffassung wird durch einen Privat Correspondevten der .Aribuna" bestätigt, der den Ab marsch der Abessinier nach Westen und den Rück marsch der Vorposten Baratieri'» bis riue Stunde vor Adagbamu« meldet. * Na«, 29. Januar. (Telegramm.) Mit Unbehagen uud Sorg« gestehen die Blätter, daß man über die Befreiung Makalle» zu früh gejubelt und die kluge Berechnung der Abessinier unterschätz» hat. Es ist kein Zweifel mehr, daß (wie schon mehrfach erwähnt. D. Red.) diese Galliano's Adtheiluag al-Schild für ihre westlich aa Adigrat vorbeimarschirenden Colonae» benutzen und nicht entlassen wollen, bi« sie gegen einen Flankenangriff Baratieri'» gesichert und in fester Stellung find. Unter Täuschuug de» Unterhändler» Fetter», der die Colonne am Sonntag zwei Marschstundea nördlich vom Agula« Paß verließ, um Baratieri zu melden, daß sie DirnStag auf derselben Straße über Mai Megelta ein- treffen würde, schwenkte Meuelik am Montag lmk» auf dir Straße nach Hausen ab, wo er gestern anlangte. Man vermuthet, daß er sich in Abua huldigen und zum Kaiser krönen lasten will. Der moralische Eindruck dieser Krönung aus die Bevölkerung iu Gegenwart de» stärksten feindlichen Heere», da» je in Abessinien war, würde ein ungeheurer sein. Eri«pi hatte gestern zwei lange Unterredungen mit König Humbert. Nach einem Telegramm de» „Popolo Romano" entsandte Baratieri den Oberst Balenzauo al» Bevollmächtigten in» Lager de» Negu». * Nach einer der „Pol. Corr." auS No«, 28 Januar, M-ch«den Meldung wird die Nachricht, daß sich in der» Reibender schoanischen Armee russische Officiere! befinden, durch verläßliche Mittheilungen au» Massaua al» irrig bezeichnet. L o t h a t r e. * Brüssel, 28. Januar. Die Brüsseler Congo-Rezierung spricht sich in bracktenSwertber Weise über die Schritte aus, welche sie!in der As faire StokeS zur Aburlbeilung deS Comniandanten Lotbaire ergriffen hat. Lotbaire befand sich in, November im Kamps mit den meuterischen Solraten bei Tibiic. Am l. Oktober wurde ein eingeborener Eilbote mit dein AbberufungSbeseble an Lothaire auS Boma abgescdickt. Derselbe brauchte b,S LeopoldSville 17 Tage, von Leopoldsville nach den Stanleysällen 30 Tage, von den Slanleyjällen nach Nyangwe 15 Tage, von Nyangwe nach Dibne 9 Tage, also 7l Tage. Somit bat Lotbaire frühesten» den Abberusungs- befebl am 10. December l895 erkalten. Es ist selbstredend, daß Lotbaire nicht sogleich seinen KriegSposten ausgeben kann; er bat mindestens l4 Tage nölhig, um sein Commando seinem Stellvertreter zu übergeben. llrberdieS muß Lotbaire selbst beurlbeilen, ob bei der schwierigen Lage, in welcher der Congoi'taat im Kampfe gegen die meuterischen Soldaten steht, seine weitere Anwesendest auf dem Kriegsschauplätze nn- entbebrlich ist. Keinesfalls kann Lotbaire vor dem 15. März in Boma einsreffen; die Congoregierung bürgt dafür, daß das Gerichtsverfahren ein entschieden unparteiisches sein werde. Lourenzo Marques nicht verkauft. * Wie men der „Pol. Torr." aus Lissabon, 28. Januar, schreibt, balle das Gerücht, wonach die englische Regierung der portugiesischen Anerbietungen, betreffend den Verkauf derEolonie Lonrenzo Marques, gemacht hätte, in der portugiesischen Hauptstadt Aufregung hervorgerusen. Die oppositionelle Presse behandelte das Gerücht ohne weitere Untersuchung als begründet und basirte darauf die schäifstcn Anklagen gegen die Regierung, und auch in anderen politischen Kreise» schien man sich dessen nicht ganz sicher zu fühlen, dag nicht thatsächlich irgend eine ähnliche Aktion bezüglich Lonrenzo Marques im Zuge sei. Diese» Angriffen und Zweifeln sei jedoch bald der Bode» entzogen worden, indem der Marineminister im Namen der Regierung in den Cortes kategorisch erklärte, daß das erwähnte Gerücht absolut unbe gründet sei und daß zwischen den Regierungen von Portugal und England keinerlei Unterhandlungen über einen Verkauf von Lonrenzo Marques an den letztgenannten Staat stattgesunden haben oder nur angeregt worden seien. Dcr Minister fügte unter leb haftem Beifall hinzu, daß die portugiesische Nation niemals auch nur den kleinsten Theil ihres Besitzes, möge ihr auch welch ein großer Preis immer anqeüoten werden, veräußern werde. Phrase, jeder Ton zur Wiedergabe gelangt. Wir sieben nicht ! an, Frau Baumann den besten GesangS-Birtuosinnen der! Gegenwart zuzuzäblen." (Unserer Ansicht nach ist Frau Baumann die bedeutendste deutsche Coloralursängerin der I Gegenwart. Die Red. f. o. m. Tb. d. L. T.) „Diese Auf fassung schien auch da« Publicum zu tdeilen. E» zeichnete > die Künstlerin mit wirklichen Stürmen von Beifall au» uud rubete nickt eber. bis sie sich zu einer Zugabe nack den Lieder-Vorträgen entschloß. Von den letzteren sei besonders dervorgedobrn Bradm'» berrliche „Felveinsamkeit". Es ist dies eines ver herrlicksten Lieder, die je aus Brabm's Feder geflossen sind, und Frau Baumann sang es mit wirklich zu Herzen gebendem Ausdruck. Daß sie auch der Sopranpanie in MendelSsohn'S Loreley-Finale nach jeder Richtung gerecht wurde, bedarf nach dem Obigem nur der Erwähnung." (Es ist hocherfreulich, daß unsere bohe Meinung von den Leistungen der Frau Baumann, auf weiche bedeutsame Künstlerin Leipzig stolz sein kann, auch in ankeren Städten mit hervor- ragktlber Musikpflege bestätigt wird. Die Red.) Leipzig, 29. Januar. DaS Concert, welches den ersten Theil des von dem WohlS'schen Dilettanten-Orckesterverein am Dienstag im Roirnikai-Casino veranstalteten FainilieuabendS bildete, halte sich der Milwirkung der hiesigen geickätzle» Sängerin Fräulein Emmy Schulz zu erfreuen, deren ausgesprochenes Talent wieder großes Wohlgefallen erweckte und zwar vor allem durch die prächtige Fülle, die steigerungSfähigr und nie ver sagende Kraft und de» angenedmen Timbre ihrer Stimme, welche Eigenschatten der begabten Künstlerin hvfsciitlick recht bald den Weg zur Bühne öffne» »erden; betreffs der Aussprache, insbesondere des Hellen „e", müssen wir aber oui früher Gejagtes zurückverwe>sen. Frl. Schulz trug zunächst „Jngeborg's Klage" von Bruch mit packendem Ausdruck vor und Nest daun im zweiten Theile noch drei Lieder, nämlich „Hab ich's geträumt" von Sitt, „Du meiner Seele schönster Traum" von Lassen und llmIoust'S „Ick kanns nickt fassen" folgen, deren erstes ausgezeichnet, durchweg schwungvoll und feurig in der Aussaffung. gesungen wurde; auch das letzte athmele Stimmung; LaS Lossen'iche aber war im Tempo vergriffen, es mußte viel leidenichaftlich-bewegter gehalten sein. An Oichester- iätzen kamen zum Vortrag die Ouvertüre» zu Mozarts „Schouspiel- director", die über Erwarten gm gelang, und zu „Don Juan", dann ein süßlich-zärtliches Intermezzo von Czwulka, nui dem mau wenigstens in der Hauptsache zufrieden sein konnte, Händels „Largo" und schließlich ein „Altdeutscher Reigen" von Hagspirl, der in seinem ersten Theile hübsch erfunden ist. >m zweiten aber recht neu-wienerisch anmuthet; das Merkchen wurde nett gespielt. Interessant war der Vortrag einer Romanze von Löjchborn durch einen im Programm nicht genannten Herrn auf dem Saxophon, einem Instrument, das bei uns nicht recht in Ausnahme kommen will, in Frankreich aber das Bürgerrecht (z. B. bei den Militaircapellen) längst erworben bat; es wurden diesem Instrumente, das sich nicht gleich an die Temperatur des Saales gewöhnen wollte, mit großem Geichick seine voll dahinströmendcn Töne entlockt. Die Begleitung versah hier und bei den Gesängen mit oft gerühmter Routine Herr Organist Hitler. 6. v. Mlitair und Marine. * Dem„Militair-Wochenblatt" wird aus Cleveland (Ohio) ge- schrieben: „An Stelle des bislang gebrauchten Springsielögewehres führte vor ungesühr 1'/? Jahren Las Kriegsdepartemenl LaS Krag ^örgensen--Magazingewehr ein, welche Aenderung einen lostenauiwand von 300000 » verursachte. Man nahm das Krag> Jvigeujen-Gewehr aus die Empfehlung einflußreicher Freunde des terflnderS hin an, ohne sich durch ausreichende Proben von der Güte der Schußwaffe überzeugt zu haben. Als die ersten Berichte mit den Ergebnissen der Schi Hüblingen von den einzelnen Regt- meutern einttejen und diese sich nicht gerade lobend über das neue Gewehr auSsprachen, hieß es zur Entschuldigung, daß die Soldaten sich noch nicht recht an die neue Waffe gewöhnt hätten und daß die nächsten Schießergebnisse besser sein würden. Diese Behauptung bewahrheitete sich aber nicht, und mehrere höhere Officiere erklärten offen, daß die Schuld einzig an dem neuen Gewehr läge, dessen Treffsicherheit, abgesehen von anderen Mängeln, um ein Bedeutendes hinter der des alten Gewehrs zurückbliebe. Nunmehr ordnete das Krirgsdepartement an, daß das neue Gewehr von erfahrenen Schützen einem eingehenden Versuch unterzogen würde. Dies geschah, nnd eS stellte sich nach einer ZOtägigen Probe, die von einer Com pagnie des Jngcnicurbataillons in Mills Point, N. P., angeftellt wurde, heraus, daß man beim Schießen ans eine größere Ent fernung als 300 Darbs ans keine Treffsicherheit mehr rechnen könne. Bei Entfernungen von 4000 Jards wie>en die Geschosse Abweichungen von nahezu 30 Fuß auf. Ein weiterer großer Uebelstand deS Krag-Jörgensen-Gewehrs, der allein schon das Gewehr für mili- tairischrn Gebrauch unzulässig erscheinen läßt, ist der, daß es beim Abfeuern mehrerer Schüsse schnell hintereinander so heiß wird, daß man dir exponirten Theile kaum noch ansassen kann. Auch haben zun, Schlüsse weitere Versuche ergeben, daß rin Soldat mit dem Springfteidgewehr ebenso schnell zu schießen vermag wie mit dem Krag-Iörgensen-Magazingewehr, welches es ermöglicht, fünfmal zu feuern, ohne laden zu müsse,,. Kürzlich bei Chicago mit dem neuen Gewehr angestellte Versuche ergaben ebenfalls, daß das alte Gewchr den Vorzug verdient. Auch der Kriegsjecretair giebt in seinem soeben veröffentlichten Jahresberichte zu, daß daS Magazingewehr bereits mehrfachen Aenüerungen hat »nlerworsen werden müssen, scheint aber di» Sache nicht so pessimistisch wie die Presse und ein Theil de» OsficiercorpS auszusasje», da er dem zusuminentretendeo Congreß vorgejchlagrn hat, weitere 30 000 Magazingewehre alS Rejervewaffro anznlchaffea. Musik. * Leipzig, 29. Januar. Fräulein Elisabetb Gerasch eine jugendliche Altistin aus Berlin, wird sich Sonntag, den 2. Februar, in Leipzig zum ersten Male hören lassen. Die Künstlerin, der glänzende Berichte gute Zeugnisse ausstellen, giebt eine MatinSe im Saale deö Hotel de Prusse. Ein Berliner angesehener Kritiker schreibt: „Fräulein Ge rasch, ein neuer Stern am Gesangshimmel, brachte einen ansprechenden Liedercyklu« von Hildach, BrahmS, Eckert, Schumann, Grieg und Rubinstein. Die junge Künstlerin singt mit reichem Empfindungsleben, mit tiefem Gefühl und gutem Berständniß für den Com pouisten. Begabt mit einem sympathischen Alt, der, ge> bildet durch eine vortreffliche Schulung, ihr großes Talent zum Charakterisiren günstig unterstützt, erwarb sie sich den dankbaren Beifall der Zuhörer. Unwillkürlich erinnerte sie uns an Hermine Spieß, welcher sie unverkenn bar als ihrem Ideal aachstrebt." * Ueber den außerordentlichen Erfolg, den unsere allbeliebte Frau Baumann jüngst im 4. Abonnement-Concert des Städtischen Gesangvereins zu Bonn davontrug, schreibt die „Bonner Zeitung": AlS eine Concertsängerin von glänzender Technik und seltenen Mitteln, die zugleich über alle Künste des dramatischen Gesanges verfügt, gab sich die Kammersängerin Frau Emma Baumann vom Leipziger Stabttheater zu erkennen. DaS Sopransolo in Mendels sobn's „Loreley"-Finale — welches wir ja wohl zuletzt im Jahre l886, mit Frau Schröder-Hanf- stängl als Solistin» in der Beethoven-Halle gehört batten — gab Frau Baumann Gelegenheit, den ganzen Kreis ihrer künstlerischen Fähigkeiten glanzvoll zur Geltung zu bringen. Außerdem trug sie, von Professor Vr. L. Wolfs prächtig am Clavier begleitet, vier Lieder vor: Brahm'S „Feldeinsanikeit", Beethoven'- innige- „Ich liebe Dich so wie Du mich", „Sir trug einen Falken auf ihrer Hand' von Mendelssohn und Schumann'- „Warum soll ich dsnn wandern". Sie mußte sich dem stürmischen Beifall gegenüber zu einer Zugabe verstehen. — Nock eingehender berichtet der „General-Anzeiger für Bonn und Umgebnng" über die künst lerischen Vorzüge Frau Baumann «, indem er schreibt: „DaS Organ imponirt weniger durch Kraft, al- durch seinen Wobllaut und eine ganz vorzügliche GesangSmanier. Ein tadelloser Ansatz bildet den Ton ohne Anstrengung, leicht und bebende fließt die Coloratur. Und da- Alle- erkält sein« Weihe durch den vollendete» Geschmack, mit dem jede Martin Plüddemann veranstaltet am Freitag, den 31. Januar, Abend- 7'/,Uhr in Noth's Saal, Schulstraße, einen Balladen- und Lievervorlrag vor geladenem Publicum. Sänger sind die Herren Julius Zarneckow aus Berlin, ein ausgezeich neter Li'Lerjänaer, und Or. Franz Harres aus Darmsladt, ein niit phänom.nnler Stimme auSgestatteter Balladen-Jnterpret bester Schute; Begleiter ist der Compouist leibst. Wer sich für die Ent wickelung der neueren Balladen-Composition intrressirt, möge den Besuch nicht versäumen. Programme, welche zugleich als Eintritts karten dienen, 'md unentgeltlich zu haben in B. Fock s Buch handlung, Neumarkt 40. -o- Raffe», 27. Januar. Seit einer Reihe von Jahren schon erfreuen sich die von der Direction des hiesigen Seminars ver anstalteten öffentlichen Concerte nicht nur bei der Bewohnerschaft Nossens, sondern auch bei dem miisikvrrständigen Publicum der iveiteren Umgegend, als Noßwein, Döbeln und Freiberg, großer Belieblheit „nd des regsten Interesses. Am gestrigen Tage stand Len Freunden edlerer Musik nun abermals eia solch' boqer Genuß bevor, diesmal befand die musikalische Aufführung in zwei Theilen. Der erste Theil begann mit dem kräftigen, schwungvollen Männer chor: „Der Frühling ist ein starker Held" von H. Esser, dessen exacte Ausführung durch die jungen, frischen Stimmen der Seminaristen dte reiche Zuhörerschaft in die rrwartungß vollste Stimmung versetzte. Hieraus sang Fräulein Poirier aus Leipzig zwei Lieder: „Verbotene Musik" von Gastalton und „Meine Liebe ist grün" von BrahmS. In der Vortragenden lernte das Publicmn eine trotz ihrer Jugend tüchtig geschulte Sängerin kennen, die mit großem Geschick ihrer Ausgabe gerecht wurde und darum reichen Beifall erntete. Alsdann erfreute Herr Concertsänger Pinks, ebenfalls aus Leipzig, durch seinen seelenvollrn Bortrag dreier Lieder: „Lieblich wie ein Maienmorgen" von Gast, „Die Liebe hat gelogen" von Franz und „MorgenläudischeS Lied" von Umlaust, die Zuhörer. Herr Pinks ist in Nossen kein Fremder, sondern hat schon oft seine Verehrer durch seinen Gesang ergötzt; kein Wunder, daß ihm rauschender Beifall lohnte. Nach kurzer Pause begann der zweite Theit des Concerts, in welchem der „Rose Pilgerfahrt" von R. Schumann zu Gehör gebracht wurde Die Partie der „Rose" lag in denHäudrn deS Frl. Poirier, die der .Eisenkönigiil" sang Frl. Mälchker-Noffen, die der „Martha" war Frl. Richter-Nossen zngetheilt, während der „FörsterS- sohn" iu Herrn Pinks, der „Tobtengrüber" uud der „Müller" in je einem Seminaristen ihre Vertretung fanden. Die Männer, cköre führten die Seminaristen, die Frauenchöre der hiesige Damen Gesangverein auS. Das herrliche Tongemälde, eine Kette reizender und anmuthiaer Tonbilder, ilbte ganz besonders in seinem zweiten Theile seine stärkste Wirkung auS, insbesondere ziindrten die ans Volkslied rrinnerndeo Duette: „Ei Mühle, liebe Mühle" und »Livischen grünen Bäumen". Auch der Männerchor „Bist Du im Wald gewandelt" erregte die GrmÜther in hervorragender Weise. Soli und Chorgesang zeugten sämmtlich von großem Fleiße der Vortragenden nnd des Herrn Dirigenten Oberlehrer Sturm. Lobenswerih war auch dir Eiavierbegleitung durch Herrn Oberlehrer Llaußnitzer. Jedermann verließ höchst besrirdigt den Concert. saal mit dem Bewußtsein, nach längerer Panse wieder einen höheren Genuß gehabt zu haben. Der geehrten Semiuardirectioa kann aber da- Publicum nicht dankbar genug sein, daß sich dieselbe immer wieder bereit finden läßt, Mühe uud Arbeit nicht zu scheuen, um solch Gediegenes bieteu zu können. Nicht unerwähnt soll bleiben, baß der Urderschuß vom Ertrag auch diesmal wohlthüttgen Zwecken zu Gule kommt. * Weimar. Der musikalisch-declamatorischr Ülbend von Leipziger Künstlern erstellte sich eines recht günstigen Erfolges. Gustav BorcherS, der als Sänger und Componist auftrat, fand mit seinen Leistungen rauschenden Beifall. Allerliebst waren dte Rattensängerlieder aus Julius Wolff's „Singuf", welche mit Innigkeit componirt sind und mit eigenartiger Geschmeidigkeit zum Vortrag gelangten. Herman Morgenrot spielte Compositionen von Stavenhagen, Hechelt und Schumann; entschieden am besten glückten Liszt'» ,^.u dorck ck'une souroe" und vor Allem „Tarantella"; der Künstler bewies hier Geschmack und Feindest in der Auffassung. Frau Elsa Bauer truq Dichtungen von Schönaich-Taroloth, Anbrr- janofs, Westarp, Erwin Bauer rc. vor. — Im 1. Abonnements- concert der Sladtcapelle spielte Concertmrister Zitzmonn Thema und Variationen für Violine und Orchester von Ritter inen). Das recht geichickt componirte Werk hat alle Aussicht, so bekannt und beliebt zu werden, wie Ritter'- »eit verbreitete Phantasien für Elarinrtto. Im Borttagt des EoncertS für Waldhorn von Mozart zeigte Kü Hustedt große Fertigkeit uud schönen Ton. Mozart'« unsterbliche O woll-Symphonie und Weber'« „Aufforderung zum Tanz" wurden unter Direktor Ritter'S Leitung iu guter und wirksamer Weise aoSgeführt. Er zeichnete ein Lebensbild Kaiser Wilhelm'» ll. In lebendiger Weise schilderte er 1) die Jugendzeit Wi beim'«, 2) seine Regierung, 3) leinen heutigen Geburtstag und n isrrr Gaben. — Nach echter Hohenzollrrnart sei auch unsere« Kaisers Jugend zeit i» Berlin. Cassel und Bonn ftris eine Zeit angestrengten Fleißes und eistiger Pflichterfüllung gewesen. Unablässig sei er bisher bestrebt gewesen, sein beim Regierungsantritt auSgeiprochenrS Geiöbniß, nach dem Vorbild» und im Geiste Wilhelm'» l. zum Woble und zur Ehr, Deutschlands Alle» zu thun, rinzulösen. Heute stehe deSdatb Deutschland geachtet da. und unser Gelöbniß am heutigen Tage soll es sein, an unstrem Theile beizuiragen, daß seine Absichten erreicht würden. — Sodann fang dos Lrhrrr- collegium: „Gott, gied dem Kaiser Heil" von A. Lwoff. Nach drei Deciomationen von Schülern wurde die Feier mit dem allgemeinen Gesänge von „Deutschland -der Alle»" geschloffen. V. Bürgerschule. Festredner war Herr Löffel. Er betonte in der Einleitung, daß am 18. Januar daS Bild unseres Kaisers Wilhelm I. vorgesührt worden, deute gelte es, de« würdigen Enkels, unseres jetzigen Kaisers Wilhelm II.. zu gedenken. Redner braut- wartet nun dir Frage: Was haben wir an unserem Kaiser? Dabei erinnerte er an seines Großvater« Wort: „Mein Enkel, Prinz Wildelm, ist der Träger meiner Ideen. Er wird du Gedanken, Pläne undWnnsche.die ich sür dieGröße undWohlsahrtDeutschlands »»Herzen trage, einst zur Ausführung bringen l" Während Kaiser Wilhelm I. die Pflichttreue, dem Kaiser Friedrich die Leutseligkeit uud Liebe zu seinem Volke, so beseligte Kaiser Wilhelm II. da« unerjchütter- liche Goitvertrauen, die Frucht wahrer Frömmigkeit. — Eines besonderen Wohlwollen» des Kaisers erjreue sich die Marine. Redner verbreitet sich nun über den Bau deS Nordostseecanals. In anschaulicher und für die Kinder packender Weise schilderte er denselben, gedachte ausführlich des Landes und der Leute in dortiger Gegend und Ichild.ue dir großartige Echlußsteiniegung und Einweihung. — Am Schluffe bat der Redner um Gottes Gnade und Segen für unseren Kaiser, daß er auch ferner mit kräftiger und ziclbewußter Hand das deutsche Ltaateschiff lenken möge. In den katholische» Bürgerschulen (Stammschule, Alexander straße — Zweigichule L. - Reudnitz) wurde Kaisers Geburtstag in entlprechcndcr Weise gefeiert. Gesang und Gebet leiteten die Hand lung ein. Die Redner des Tage» entrollten ein lebensvolles Bild des Hoden Geburtstagkindes, kennzeichneten Hochdasselbe vor allem als Bater des Volkes und als Friedenssürft und wußten mit begeistertem Wort die Herzen der Zuhörerschaft erglühen zu lassen in unverbrüchlicher Treue und beständiger Liebe zu Kaiser und Reich. Festliche Gesänge und stimmungsvolle Deklamationen verschönten die Feier, der sich hier wie dort in würdiger Weise ein Kirchgang anschloß. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) I-. Leipzig, 29. Januar. (Eine Geschichte von einem balbtodten Hasen.) Zu interessanten Rechtserörterungeo gabein Proceß Veranlassung, der gestern den ersten Strafsenat des Reichs- gerichls in der Rcvisionsinstanz beschäftigte. Vom Landgerichte Duisburg ist am 3. Ocwder der Bergarbeiter Magnus Knuth wegen qiialifizicten Jagdvergehens in zwei Fällen uud wegen ein fachen Jagdvergehens in einem Falle zu einem Monat Gefängniß verurthcilt worden. In dem einen Falle handelte es sich um einen halbtvdten Haien, den der Hund des Angeklagten eingesangen hatte und den der letztere sich angeeignet dotte. Hierdurch hat er nach der vom Geriete getroffene» Feststellung die Jagd unberechtigt während der gesetzlichen Schonzeit ausgeübt. — Die Revision deS Angeklagten richtete sich gegen das ganz» Urtheil. Was ins- besondere den erwähnten Hasen anbetrifft, so wurde geltend gemacht, daß die erschwerenden Bestimmungen über die Verletzung der Schonzeit hier keine Anwendung finden könnten. — Reichs- anmalt I)r. Menge hielt die Revision in diesem einen Punkte für begründet. Aus den halbtvdten Haien scheine die erschwerende Be stimmung des 8- 393 („während der gesetzlichen Schonzeit") aller dings nicht correct angewendet zu sein. Es muffe festgeflellt werden, daß dasjenige Wild, welches der Angeklagte occupirte, der Schon zeit genoß. Dies habe in einem früheren Falle das Reichsgericht ausgesprochen und auch erklärt, daß an Fallwild ein Vergehen gegen 8 293, d. h. ein Jagdvergehen während der gesetzlichen Schonzeit nicht ansgeübt werben könne, weil diese Bestimmung voraussetze, daß es sich um ein der Erhaltung und Hegung fähiges Wild bandle. Nun habe daS Landgericht dem An geklagten geglaubt, daß sein Hund ihm einen „hatbtodteu" Hasen gebracht habe. Das Kammergcricht habe den Einwand eines An geklagten, Las betreffende Wild sei nur wegen Krankheit während der gesetzlichen Schonzeit gelödtet worden, verworfen mit der Begründung, es handle sich um ein Berbotsgesetz und könne nicht iu das Belieben jedes Einzelnen gestellt werden, ans beson derer Rücksicht auf den leidenden Zustand des Thieres die Tödtnng vorzunehmen. Hier liege dir Sache aber wesentlich anders. Denn wenn der Hase halb tobt war, so sei doch präsentst anzunehmen gewesen, daß er binnen Kurzem verendet wäre. Bei einer solchen Feststellung habe Las Gericht die Möglichkeit, daß der Angeklagte des Glaubens war, es handle sich um ein nicht mehr erhaltungs- sädiges Wild, erörtern müssen. Es würde sich dann vielleicht er geben haben, daß der Dolus des Angeklagten in Bezug aus diesen erschwerenden Umstand ausgeschloffen war. — Das Reichsgericht verwarf jedoch die Revision des Angeklagten, weil nicht für ge nügend festgeflellt angesehen werden könne, daß das fragliche Thier sich bereits in einem derartige», dem Ende nahen Zustande befunden habe, daß es nach Analogie des Fallwildes zu behandeln wäre. UeberdieS habe der Angeklagte selbst gar nicht eingewendrt, daß er den Hasen al- fast verendet angeieheu habe. Kaisers Geburtstag. (Schluß.) Feier in de« Schote«. ---y. In der H. Realschule begann der Acto» Vormittag» 10 Uhr iu Gegenwart des Herrn Stadtrothe« vr. Schmid mit dem Gelange des LonsoyeS: „Sei stille deinem Gotte!" von S. Bach Hierauf hielt Herr cunci rov. miu. Wo iss dir Festrede und gab in verleiben eia anschauliche- Bild von der Erziehung Kaiser Wilhelm'« ll. Nach einem weiteren Chorgesang» und Deklamationen i» französischer und englischer Sprache kamen politische Gedichte zom vortraqe. > Der allgemeine Gesang de« „Heil dir iw Sirgrrkranzl" schloß die ^ gut besucht« Feier. In der UI. F«rtb>l»u«q»sch»le hielt noch dem allgemeinen Gesaugt von: Lob« dev Herren — die Festrede Herr Liebing. Vermischtes. v. Breitenbach am Harz, 28. Januar. In seiner Fest rede am Geburtstage des Kaisers kam der Lehrer u. A. auch daraus zu sprechen, daß der Prinz Heinrich sich „der Marine" gewidmet habe. Auf die Frage des Herr» CantorS, ob die Kinder auch wohl wüßten, was unter .Marine" zu verstehen sei, antwortet der Sohn eines Krämer« mit siegesgewisser Miene in seinem Breitenbacher Platt: Faßdotter!" * AuS Thüringen, 29. Januar. In Lebensgefahr gerieth in Mitwitz bei einem Brandunglück eine Frau mit ihrem Kinde. Sie schlief mit demselben in der Boden stube und vermochte, als sie erwachte, di« Treppe nicht mehr zu passiren. Völlig in Betten gewickelt wurden sie schließlich durch einen Retter auS höchster Notb vom Dache Herab gelaffen, wobei daS Kind leider einige Verletzungen erlitt. — Ein größeres Brandunglück wüthete auch in Herren- bof. Diesem fielen zum Opfer: die Scheuer des LandwirthS Cremer, Scheuer und Stall deS LandwirthS Bischof, Haus, rcheuer und Stall de« LandwirthS Gottfr. Kolb, Haus und Scheuer deS LandwirtbS Albert Platz und Scheuer nebst Stall deS Bäckermeisters Rommeiß. — Jo LippelSdorf endlich, 5 km von Gräfenthal, brannten vorgestern Nachts zwei Wohnhäuser und zwei Scheunen nieder. — Die ganze Unbill eine« Tb üringerwald-Winter- haben 15 Sckul- mädchen auS Großbreitenbach über sich ergeben lassen müssen. Sie batten Puppenkleidchen an einem freien Nach mittag nach Gehren gebracht, waren aber auf der Heimkehr von einem derartigen Schneegestöber überfallen worden, daß sie elend umgekommea wären, wenn sie nicht in Möhren dach und GillerSdorf von guten Menschen beberbergt worden wären. Unterdessen ängstigten sich zu Hause freilich die Angehörigen aufs Aergste um sie; zumal eine Suche, die noch spät Abends bewirkt wurde, kein andere« Ergrbniß batte, alS die völlige Unwegsamkeit der Gegend erkennen zu lasten. Am anderen Tage trafen die Kinder glücklich eia. — Der Windmüller Franke ab erg, welcher wegen de- auf ihn gefallenen Verdachte«, den Raubanfall bei Treppen- darf verübt zu baden, verhaftet worden war. ist am Sonnabend wieder auS der Haft entlassen worden. Literatur. «unftpericht. Dir Stadt ZKrich. Prachtolbum mit circa 300 Ansichten, Portrait« rc. Subscriptlonsprei« Frc«. 20. Laden preis FrcS. 25. Zürich, Schw. Buck- u Kunstverlag von I. A. Pcenß. — Die Kunst-Hall«. Zeilichrift für die bildenden Künste und das Kunstgrwrrbe. Herausgeber: Or. Georg Ballaud. Rojenbonm L Hart. Berlin w. 8. — Zwei ver'chirdraartige Kunsterzeuanisse liegen un« hente vor, deren wir auch in ganz verichirdener Weise Erwähnung za ilmn veranlaßt sind. Wa« zunächst das Prachtolbum !der Stadt Zürich anbelangt, so freuen wir nu« aufrichtig, von einem künulrrisch ausg,führten Proiveclu« »enntniß nehmen zu > dürfen, der für die «eiteren Lirsernngra de« eben erscheinenden
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