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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189602022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18960202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18960202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-02
- Tag1896-02-02
- Monat1896-02
- Jahr1896
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1896
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5. MW zim LeiWtl!lll>M Illlil AlizeMl Rr. 48, Famtllli, 2. ßckur M8. Das Winterfest der Sektion Leipzig des Deutschen u. Oesterreichischen Älpen-Vereins. Weithin bekannt, beliebt und daher viel besucht sind die Feste der Sektion des Deutschen und Orstrrreichijchen Alpen-BereinS, nicht allein ihre» anmuthenden, geselligen Charakters wegen, welcher Len modernen AlltagSmrnschen der Großstadt einmal die conventionelle Umgangsklridung abstreifen und ihn in Lodenjoppe und Waden strümpfe schlüpfen heißt, sondern auch der vielfach hierbei gebotenen Momente der Urberraschung und Unterhaltung wegen. Daß der Raum angesichts dieses retn alpinen Zuges für den Festabend für die Phantasie natürlich zur Gebirgswelt werden muß, versteht sich von selbst. So stiegen denn gestern dir Tiroler Berge in Leinwand und Farbe au» der Leipziger Ebene empor; an der Längsseite des blauen Saale» des K ryst a l l - P a l a st e s, wo der Berein sein Winterfest am gestrigen Abend abhielt, schimmerten die blauen Fluthen des Wörther Sees, dessen entzückendes Panorama rin nicht minder herrliche» Gegenstück in dem Bilde von Partenkirchrn mit der Zugspitz fand, das die nördliche Wand der großen Halle bedeckte. Die vier Wände des Theatersaales hatten dem Machtspruch der berufenen künstlerischen Arrangeure weichen müssen. Ein Tiroler Markiflecken mit all seinen Einzelheiten trat an Stelle des ehemaligen Säatinneren und hals freundliche Illusionen schaffen. Wo die Bühne gewesen, da standen trotzige Thurmbauteu, aus deren ver witterten Kalkklridrrn mächtige Quadern schauten, beide verbunden durch einen holzverkleideten Wehrqang, dann hier anschließend eine Reihe jener charakteristischen Bauten, wie sie Grbirgssrädte aufweisen, uiit steindeschwrrren Dächern oder rothleuchtendem Ziegelbelag, dazu das Stadtthor in dreifach gewölbtem mächtigen Bogen mit dem Aus blick aus die Straße, die Mosterscheiike in ihrem einladenden Will kommen — Dieses Haus steht an der Sunnen, wer kein Geld HH, geh' zum Brunnen — und nicht zuletzt daS Wachthaus der Finanzer. Die Sceoerie war gegeben, — nach den vortrefflichen Entwürfen des Herrn Architekt Tjcharmann hatte sie Herr Hofmaler Freier, welcher auch die dekorative Umrahmung der später zur Ausführung kommenden lebenden Bilder geschaffen hatte, mit bewundernswerther raffinirter Täuschung dem Leben abgelauscht —, in sie drang nun die festliche Menge. Sie kam zu vielen Hunderten herangezoge», — zählte doch das gestrig» Fest weit über Tausend Besucher, — sie süllse mit immer neuen Schaaren die weiten Räume mit all den charakteristischen Typen aus den Tiroler Bergen. Ehe die eigentlichen scenischcn Borsührungen: „Tirol Anno 1809, Bilder ans dem Leben Andreas Hofer's und Len Tiroler Befreiung», kriegen" darstellend, begannen, sprach Pater Haspinger, der roth- bärtige Patriot, ein kerniges Wort an das Bauernvolk auf der Bühne. Mit kriegerischem Feuer brachte er sie Alle in Harnisch: „Schlrift's alte Säbel, putzt die Stutzen aus, Gießt munter Kugeln für die Stutzen dann Und macht Euch Alle fertig, Man» für Mann, Und kommt a Brief vom Sandwirlh von Paffeier — Drauf auf den Welschen dann und aus den Bayer, Der übermüthig, schonungslos und dreist Bom alten Erzhaus Habsburg los uns reißt; Und wär'n sie noch so stark durch Macht und List, Zum Land hinaus muß, was nit schwarzgelb ist! Das wollt's — ich seh's. So geht in Gottes Name» Und macht Euch fertig mit den Stutzen — Amen!" Nun folgten die lebenden Bilder. Sie behandelten ein Stück Tiroler Geschichte mit dem Helden- müthigen Führer der Tiroler, dem Sandwirth von Passeier, im Mittelpunkt des Ganzen, vom Beginn des Aufstandes an bis zum letzten Gang Andreas Hofer's am breiten Bastion der Porta Ceresa zu Mantua. Was Defregger'S Kunst in ergreifender und energischer Charakteristik an bedeutenden Scencn aus dem Tiroler Aufstand geschaffen, das trat durch Bethätigung unseres heimischen Künstlers Herrn Maler Hermann Heubuer, dem das Arrangement dieser lebenden Bilder als lohnende und ehrenvolle Aufgabe zugefallen war, mit voller dramatischer Kraft vor das Auge. Mit einer bestechende» Plastik in der Gruppirung gab sich namentlich die reizende Scene „Speck bacher und sein Sohn Ander!", zu gewaltiger Steigerung der Stimmung erhob sich die figurenreiche Composition „Heimkehr der Sieger", die in ihrer schönen Geschlossenheit und in ihrer koloristischen Buntheit ergreifend wirksam wurde. Wie ein Bergstrom fluthctc die bewaffnete -Schaar der Heimkehrenden durch die Dorsgasse herab; Begeisterung in ihren Reihen, Jubel in den Reihen der sie Em pfangenden, im Hintergründe die schneeigen Gebirgsjpitzen der Tiroler Alpen. Zu Eingang der scenischen Darstellungen führte das erste der Bilder einen Moment „Bor dem Ausstand 1809" vor; der Aufruf Hofer's wird in der Schmiede verlesen; seine geistigen Funken sprühen in die lauschende Gruppe kerniger Tiroler, bald glüht der Feuerbrand des Ausstandes in den Bergen. Das zweite Bild schildert „Andreas Hofer in der Hosburg^ zu Wien", mehr ein Salonbild konventionellen Charakters, zu dem die kernige, urwüchsige Behandlung der übrigen Borführungen einen wirksamen Gegensatz bildete. Ergreifend gab sich endlich „Hofer's Abschied" mit dem musikalisch düster-ernsten Präludium „Zu Mantua in Banden". Alle diese Bilder umschlangen Gesang und Musik, so daß gleichsam eine harmonische Brücke von einer Kunst zur anderen geschlagen wurde. Herr Musikdirektor Ewald leitete mit bewährter sicherer Hand Capelle und Sängerschaar, letztere ein fröhliches frisches Volk von Tirolern. Als die letzten Juchzer verklungen, erschienen auch schon acht muntere Paare auf dem Plan. Sie begannen einen temperamentvollen, von übermüthigem Jodeln, Stampfen und Springen begleiteten Tanz, so recht anheimelnd wie drin im Brrgland selbst, und fügten daran eine noch munterere Scene unter dem Bänderbaum, wo Burschen und Mädel in anmuthiger Kreis- beweguna di« langen bunten Streifen zierlich an der blumen- geschmückten Stange wie zu einem riesigen Peitschenstiel verflochten. Herr Balletmeister Golinellt hatte hiermit Ueberraschendes arrangirt; allerdings auch mit einer für diese Seite des Festes voll begeisterten Schaar tanzfröhlicher Dame» und Herren. Unmittelbar an den Tanz schloß sich der große Umzug. „Und der Schall der Posaunen ertönt — Clarinetten und Wald- Horn —, Jauchzen ertönt und Juhu, daß die Wände der Hütten erzittern. „Jetzt schaut ansfi!" Sie kommen! Sie kommen herunter den Dorsweg, buntgedrängt, Bauern und Schützen des Thales, und die hochgewachjene Jugend, Weiber und Mädchen im Putz, sie chrettet daher, das saubere Mieder mit Häkchen, seiden das Tuch um die Brust mit köstlichen Spitzen. Sehet, so schreiten sie hin. und sie ziehen vorüber." So begann der erste Theil des herrlichen i. Viel Fröhliches sollte sich weiter daranfügen. —m. Gerichtsverhandlungen. Königliches Landgericht. Strafkammer III. 0. Leipzig, 1 Februar. I. Zur Classe der Schlasstellendiebe zählt der wiederholt, darunter mit 3' . Jahren Zuchthaus vorbestrafte Glasrrgeselle Franz Reinhold Nietzschmann, geboren am 15. Sep tember 1869 in Leipzig. Am 3. November hatte N. sich bei der Frau F. in der Kreuzsiraße eingemiethet, verschwand aber noch am selben Tage unter Mitnahme von einem Portemonnaie mit 75 ^ Inhalt und einem Taschentuch. Am 4. December zog N. zur Frau K. in der Eutritzscher Straße. Dort wohnte auch der Topezierergehilfe R. Als am 9. December N. wieder heimlich ausrückte, stahl er den Ueberzieher R.'s, in welchem ein Schlüsselbund mit sieben Schlüsseln steckte und versetzte ihn schleunigst aus dem Lcchhause. Seine nächste Wohnung suchte und fand N. in einem Hause am Thomaskirchhos. Auch hier bestahl er am 11. December seine Schlafgesährten. Der Eine büßte ein Spar- caffenbuch mit einer Einlage von 36 .4L 18 -H, das er in seinem Koffer verwahrt hatte und Las von N. sofort auf der Sparkasse zur Auszahlung präsentirt wurde, ein, dem Andern wurde die an der Wand hängende Uhr nebst Kette gestohlen. Dem gemeingefährlichen Burschen mildernde Umstände zuzutnlligen, lag für den Gerichtshof nicht die geringste Veranlassung vor. St. wurde daher mit zwei Jahren neun Monaten Zuchthaus und süns Jahren Ehr verlust bestraft, auch seine Stellung unter Polizeiaufsicht für zu- lässig erklärt. II. Im December vorigen Jahres ist der wiederholt vorbestrafte, am 25. November 1869 in Großniebudszen in Ostpreußen geborene Handarbeiter Ferdinand Eduard Matzdorf zu einem Jahre Zuchthaus verurtheilt worden. Er hat aber dieses Urtheil durch das Rechtsmittel der Revision angesochten und es ist daher dasselbe noch nicht rechtskräftig geworden. Auch das Leipziger Landgericht hatte sich mit M. zu befassen, da bei demselben eine Slrassache wegen Rücksallsbetrugs und schwerer Urkundenfälschung anhängig geworden war. M. war am 26. September 1895 nach Leipzig gekommen und hatte bei dem Schmied F. in Plagwitz Wohnung genommen. In seinem früheren Wohnorte Wittenberg hatte er die Frau L. aus Plagwitz kennen gelernt, mit deren Nichte er damals ein Liebesoerhällniß an geknüpft hatte. Er machte nun, obwohl dasselbe inzwischen gelöst worden war, doch der Tante L. einen Besuch und trat mit ihr in nähere Beziehungen. Der Ehemann der L. war im Jahre 1894 vom hiesigen Landgericht zu 7 Jahren Zuchthaus verurtheilt worden und es beabsichtigte Frau L-, sich scheiden zu lassen und M. zu heirathen. M. halte ihr Wider die Wahrheit erzählt, daß er von seinem Bruder 1000 ^L zu fordern habe, die als sein Erbtheil aus dem Grundstücke des Bruders in Großniebudszen eingetragen seien. Er habe auch Aussicht, bei der R.'schen Brauerei Stellung als Bierfahrer zu er halten, und könne er dabei, wenn das Geschäft gut ginge, wöchentlich 24, ja bis zu 36 verdienen. Erhalte er die Stelle, dann werde er sie heirathen. Am 31. Octvber machte Ai. seiner Braut die erfreuliche Miltheilung, daß ein junger Mann aus der Brauerei bei ihm gewesen sei und ihm gesagt habe, er könne die Stelle bekommen. Am folgenden Tage schon brachte er der L. einen ge fälschten Brief, in welchem ihm schriftlich die Stelle, die er sofort antreten könne, zugesichert wurde, wenn er eine Caution von 300 -4! hinlerlegen könnte, da er auch die Befugniß erhalten werde, Gelder zu cassiren. Es wurde nun an den Bruder nach Groß-Niebudszen geschrieben und derselbe um sofortige Uebersendung von 400 bis 500 ^L gebeten. Am 23. Octvber gingen M., sein Wirth F. und die L. nach der R.'schen Brauerei. Während die L. vor dem Hause wartete, gingen die Männer hinein und kamen uach einiger Zeit mit der freudigen Botschaft wieder, daß M. die Stelle er halten hätte. Er hätte — so sagte M. — gleich antreten können, wenn er das Geld für die Caution mitgehabt hätte. Um nun im Verdienst keine Verzögerung eintreten zu lassen, ver- wertdete sofort die L. rin ihr gehöriges Sparcassenbuch über ungefähr 300 .4L und stellte 300M. zur Verfügung, der ihr versicherte, sei» Bruder werde ihm das Geld sofort schicken, dasselbe sei spätestens am Sonnabend, 26. Octvber, in seinen Händen. Die L- gab aber ihrem Bräutigam auch noch 10 ^4L zum Ankauf eines Schurzfelles, kaufte ihm ein Jaquet für 8 .4L und besorgte die Ber- lobungsringe für 16 .41 M. wünschte noch ein Paar Stiesel, allein die L. hatte ihr Geld vollständig ausgegeben und mußte ihm die Erfüllung dieses Wunsches verjagen. M., der sich an jenem Tage mit der L. verlobt hatte, verschwand, nachdem er das Geld erhalten, aus Leipzig und wandte sich nach Berlin. Bon da aus ging er nach Wittenberg, wurde aber bald daraus verhaftet und wegen dort begangenen Verbrechens verurtheilt. M. giebt als Motiv für seine That an, daß er damals in Noth gewesen sei, 100 >L Schulden gehabt und nothwendig einen Anzug gebraucht hätte. Er habe die That mit F. gemeinschaftlich auSgeführt und diesem auch die Hälfte des Erlangten gegeben. Diese Behauptung wird aber von dem Zeugen F. energisch bestritten. Unter Aus- schluß mildernder Umstände wurde M. wegen Rückfallsbetrugs und schwerer Urkundenfälschung zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurtheilt. Königliches Schöffengericht. o. Leipzig, 1. Februar. Bei der am 25. Januar 1880 in Lin- denau geborenen Blumenarbeiterin Auguste Anna Frieda S. traten frühzeitig schon verbrecherische Neigungen an den Tag. Bereits im August 1894 verurtheilte das Landgericht l Berlin die S. wegen Dieb- tahls in zwei Füllen und Raubes zu sechs Monaten Ge- ünguiß. Nachdem sie diese Strafe überstanden, wandte sie sich wieder nach Leipzig, wo sie in einer Bluinensabrik gegen einen Monatslohn von 12 .4L Stellung fand. Ihr« Neigung zum Großthun, wie ihre Vorliebe für Näichereien und Bier konnte sie bei diesem Gehalt nicht befriedigen und so wurde sie bald wieder zur Diebin. Vom 5. Juli bis zum December hat die S- in einer großen Anzahl von Fällen die zu Botengängen ausgeschickten Kinder um da» ihnen mitgegebene Geld theils betrogen, theils bestohlen. Sie hat in der Weise operirt, daß sie die Kinder beauftragte, in ein Haus zu gehen und bei einer Frau L, V oder Z eine Be stellung auszurichten, bez. bei derselben ein Paquet abzuholen. Sie erbot sich, in der Zwischenzeit den Korb mit dem Geld, bez. die Tasche mit dem Gelde zu halten. In 38 Fällen hatte sie auch Erfolg. Kamen dann die Kinder unverrichteter Sache zurück, dann war die S. regelmäßig verschwunden und nur der Korb oder die Tasche war noch da, natürlich ohne Geld. Die S. erlangte dabei Beträge von 20 bis zu 20 ^L. iusgesammt 80 ^L 36 -H. Bisweilen aber wurde ihr doch nicht recht getraut. Ein Knabe, dem sie 20 ^ gab und mit einer derartigen Besorgung betraute, ließ Geld und Tasche nicht aus den Händen und diesem nahm sie dann bei der Zurückkunft ohne Weiteres das Geld weg. In weiteren 5 Fällen bat sie gleichfalls das Geld direct gestohlen und grenze» diese Fälle bis weilen nahe an Rand. Sie hat für die erlangten Gelder Schmuck- sacheu, gehäkelte Teckchen, Briefpapier rc. gekauft und diese Gegen, stände an Freundinnen verschenkt. Sich selbst aber hat sie mit Kaffee und Kuchen erfreut, auch mehrfach Bier sich in ihren freien Stunden gekauft. Ihre diebischen Streiszüge erstreckten sich über ganz Leipzig. Von den 21 als Zengen geladenen bestohlenen Kindern wurde sie bestimmt wiedererkannt. Zwei weitere gleich, artige Betrügereien und ein Diebstahl konnten nicht voll erwiesen werden und es mußte daher insoweit Freisprechung erfolgen. Mit Rücksicht auf die Frechheit der Ausführung, die Planmäßigkeit und Häufigkeit der Diebstähle und Betrügereien erkannte der Gerichtshof auf ein Jahr Gejängniß. Verkehrswesen. 8 Gesellschaftsreisen. Der eben vom Reisebureau Tchcnkcr äk Co.. München, Pcomenadenplatz 5, als Nachtrag zu seinem Hauptproqramme ausgegebene Sondersahrtsprojpect enthält eine Anzahl billiger, kurzer Reisen nach dem Orient, Italien und dem Nordcap. Dieselben sind hauptsächlich für diejenigen Reise lustigen bestimmt, welche nicht zuviel Zeit und Geld auswenden wollen. Die nächste Reise nach dem Orient ist als Ostertour ge dacht, verlaßt Triest am 25. März und dauert 27 Tage. Dir nächste Jtalienreije verläßt Berlin am 12. und München am 13. Avril. Weitere billige Fahrten nach dem Orient werden am 9. April und 22. Juli, nach Italien am 14. Mai (Pfingstsahrt) und 19. August veranstaltet. Eine billige Nordcaptour wird am 18. Juli angetreten. Das Programm, welches alle näheren An- gaben enthält, wird kostenfrei durch das Bureau versandt. Z Eine kleine Reise gehört zu Len Vergnügungen, die Jeder, der es ermöglichen kann, gern unternimmt, um sich, sei es an der See, sei es im Gebirge, von der Arbeit Mühen zu erholen. Viele haben jedenfalls auch für dieses Jahr die wunderbaren Alpen als Reiseziel ins Auge gefaßt, die ja bekanntlich sich eines stetig zunehmenden Besuchs zu ersreuen haben. Es hat sich nun die „Bavaria", Reise-, Logis- und Verpflegungs-Gesellschast für Erholung»- und Vergnügungs-Reisende, Nürnberg, in Leipzig vertreten durch die Firma F. W. Graupenstein, Packhofstraßc 11—13, zur Aufgabe gestellt, Jedermann durch wöchentliche oder monatliche Ratenzahlung schon von jetzt an, im Sommer eine Gebirgstour zu billigen Preisen zu ermöglichen und sei wegen der Details aus die Prospekte, die bei obiger Firma stets gratis zu haben sind, verwiesen. Als Beweis des Interesses, welches diesem Unternehmen von allen Seiten entgegengebracht wird, gilt ja schon allein der Umstand, daß die vorläufig vorgesehenen drei Touren ergänzt und »och neue hinzugesügt worden sind. Der Prospekt weist denn auch eine Reihe von vierzehn neuen Touren auf. u. A. nach dem Bodeusee und der Schweiz, und was vor Allem die Gesang vereine sehr interessiren dürfte, der Besuch von Stuttgart zu dem dieses Jahr daselbst stattfindenden Säugerfest unter ebenso günstigen Bedingungen. --- Cinc BcsuchSfahrt uach Sei« deutschen Colouieen. Leb- haften Widerhall hat in de» weitesten Kreisen eine Anregung ge- snndeii, mit dem neuen Doppelschrauben-Schnelldampser „Herzog" der Ostasrika»Linie eine Exkursion um Afrika herum zu machen, in deren Verlauf sämmtliche deutsche Colonieen im schwarzen Erdtheil besucht werden sollen. Es ist wohl ein be- rechtigter Wunsch, unsere eigenen Besitzungen in fremden Erdtheilen, von denen man nur aus Schilderungen einzelner Forschungsreisender etwas weiß, aus eigener Anschauung kennen zu lernen, und dazu wird einer größeren Reisegesellschaft demnächst Gelegenheit geboten. Die Fahrt wird um die Mitte Juli von Hamburg aus angetreten, geht über Viijsingen und Lissabon, dann an der Westküste Afrikas ent- lang, wobei das Togoland, Kamerun und Deutsch-Südwest. Afrika angelaufen werden. In Capstadt verlassen die Reisenden den Dampfer, um den berühmten Diamanten- und Goldgruben der Colonie und Transvaal einen Besuch abzustatten. In Transvaal soll dann in der Hauptstadt Pretoria und in dem jetzt viel genannten Johannesburg Station gemacht werden, worauf die Bahnfahrt nach Delagoa-Bay fortgesetzt wird. Dort nimmt der Dampfer, der in- zwischen von Capstadt dorthin gedampft sein wird, die Reisenden wieder auf, um sie nach Zanzibar und Deutjch-Ostafrika zu bringen. Von Tanga aus wird ein Ausflug in da« Innere unternommen, unter Benutzung der ersten deutschen Coloniat-Eijenbahn, der aus die Initiative der deutsch - ostasrikanischen Gesellschaft erbaiUen Usambara-Linie. Die Rückreise soll dann durch den Suez-Canal er folge», so daß der Dampfer gegen Ende September wieder in Neapel eintrifft. Der Doppeljchraubendampsrr „Herzog", auf dem di^ Excursion gemacht werden soll, geht auf der Hamburger Werft von Blohm L Voß seiner Vollendung entgegen. Er wird zur Ausnahme einer großen Anzahl von Cojütpaffagirreu mit besonderer Rücksicht aus das Tropenklima eingerichtet. Anterrichtswesen. Leipzig» 1. Februar. Wie aus dem Jnseratentheile zu ersehen ist, eröffnet in seinem Vereinslocale der seit vielen Jahren hier be stehende spanische Club am Dienstag, den 4. Februar, einen Cursus in der spanische» Handelskorrespondenz, ganz besonders für Ansänger bestimmt. Herr Schriftsteller I. O. Monasterios, lang jähriger literarischer Leiter des Clubs und Verfasser eines allgemein bekannten spanischen Briefstellers, hat die Leitung deS Cursus über nommen. Da der Club sich zur Aufgabe macht, die spanische Sprache in Wort und Schrift zu pflegen, so ist der Besuch seiner Vereinsabende sehr lohnend. Dieselben finden jeden Dienstag im Italienischen Garten, Frankfurter Straße, statt. Leipzig, 1. Februar. In der heutigen schnelllebigen Zeit ist es wohl eine unbestrittene Tkatsache, daß die Stenographie einen be deutenden Standpunkt einnimmt und namentlich in der kauf männischen Welt immer weitere Kreise sich erobert. Es sollte daher jeder junge Mann darauf bedacht sein, seinen Gesichtskreis zu er weitern und sich namentlich auch diese schöne Kunst anzueignen. Wir möchte» nicht unterlassen, darauf aufmerksam zu machen, daß der Leipziger Gabelsberger'sche Stenographenvercin am 7 Februar, Abends 8 Uhr, im bekannten Restaurant zuin Sophienbad einen Unterrichtscursus in der Gabelsberger'sche» Stenographie eröffnet und verwecsen im klebrigen auf das bezügliche Inserat. Äus dem Geschäftsverkehr. k Im Gustav Gngelhardt'schen Tanz, und Ansrands. Unterrichts-Institute Turnerstraße 5 (vis L vis der städt. Turnhalle) beginnen die neuen Unterrichtscurs« für Damen und Herren am 5. d. Mts. Der Unterricht wird von dem Tanz lehrmeister G. Engelhardt nur persönlich geleitet und zwar, wie bekannt, in dessen eigenem Saale Turnerstr. 5. umfaßt alle in guter Gesellschaft üblichen Tänze nebst gesellschaftlichen Umgangssormen und dauert 3 Monate, ist also ein gründlicher und fürs ganze Leben vorbaltender. Jedwede mündliche Auskunft wird Ansragenden vom Institut aus gern ertheilt. ; Die Blume nfabrik von Oskar Jope, Leipzig, Marti, Rathhaus, bringt auch in diesem Jahre eine reiche Auswahl ent zückender Neuheiten in eleganten Blumen-Garnituren für Ballkleider in leichten, duftigen und sehr geschmackvollen Arrange ments. Ganz originell sind die Garnituren für Maskencostiims, welche die Firma auch in dieser Saison wieder in großer Mannig faltigkeit ansertigt. Wir können nur allen Damen, welche Bedarf in diesen Artikeln haben, die Firma Oskar Jope auf das Allerbeste empfehlen. k Die Actienbicrbranerei zu Gohlis bringt soeben ihre» „Bock" zur Versendung. Es ist der Brauerei auch diesmal gelungen, aus Hopfen und Malz (Gott erhalt's!) einen „Tropfen" herzustellen, an welchen man, wie überhaupt auch an den übrigen Bieren der Brauerei, allgemein Gefallen finden wird. Es ist ein kräftig ein- gebrauler „Stoff" von feinem lieblichen Geschmack, der, was die Hauptsache mit ist, wohlbekommt. Literatur. Das Stahlrad. Jllustrirtes Fachblatt des Radfahrsports. Ver lag von Willy Werner in Leipzig, Glockenstraße 13. XI. Jahr gang. Nr. 5. Inhalt: Betrachtungen über das Radfahren. — In Trauer. Gedicht. — Der amerikanische Champion Bald. — Der Transport von Fahrrädern auf der Eisenbahn. Von C. Maaß. — Strenge Strafen. — Die Röntgen'schen X-Strahlen. Von Gerhard Stein. — Neisebilder aus dem tropischen Amerika. — Einheitliche Verordnungen für den Fahrradverkchr. — Rundschau. — Tech nisches. — Vereinsnachrichtcn. — Briefkasten. — Knnstbeilage: Gebrüder Opel. * * Ter Weidmann. Jllustrirte Jagdzeitung. Blätter sür Jäger und Iagdsreunde. Verlag von Paul Wolfs in Blas,Witz-Dresden. XXVII. Band. Nr. 48. Inhalt: Varia über Wild, Jagd und Gewehre. — Die Aufzucht und Arbeit des Schweißhundes. Vom Lberjägermeister von Reden (Schluß). — Vercinsnachrichten. — Mannigfaltiges. — Illustrationen: Ein Opfer unrationeller Wildsüttcrung. Zeitbild von C. Kröner. — Pflichtgetreu. Original- Zeichnung für den „Weidmann" von G. Koch. — Vignette von Albert Richter. — Humoreske. * * * Tic Natur. Zeitung zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenutniß und Naturanfchauung für Leser aller Stände. Organ des „Deutschen Humboldt-Vereins". Herausgcgeben von vr. Karl Müller. G. Schwetschke'scker Verlag. Halle (Saale) 45. Jahrgang. Nr. 5. Inhalt: E. W. Mittcndorf über Len peruanischen Guano. Bon vr. Karl Müller. — Tie Physik der Sonne und die magnetischen Beziehungen der Weltkörper. Von vr. Curt Schmidt. — Beiträge zur Kenutniß der Insekten des Bernsteins. Von Otto Helm in Danzig. — Bücherbejprechnngen. — Chronik. — Theorie und Praxis. — Kleine Mittheilungen. sowie schwarze, weiße und farbige Henncberg-Seide von 6V Pfg. bis Mk. 18.65 p. Meter - glatt, gestreift, karriert, gemustert, Damaste etc. (ca. 240 versch. Qual, und 2000 versch. Farben, Dessins etc.) KOK Seidcn-Tamaste Scidcu-Vastkleider p. 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