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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930428014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893042801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893042801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-04
- Tag1893-04-28
- Monat1893-04
- Jahr1893
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Bezugs-Preis tz, tz« Haaptexpeditioa oder de« kn Stadt- Lezirk and den Vororte« errichtete« AuS- oabeslrllen abgeyolt: virriel^drUch^lL^O, hei zwei,notiger täglich» Zustellung in« -au« >» bchO. Durch di» Post bezöge« für Leutichlaud «ad Oesterreich: virrtel>ädrlich L—. Dirert» tägliche Kreuzbaudlendung t»s Lu«la»d: moaatlich 7chO. DirMorgen-Au-gab« erscheint täglich V,7Nhe^ di« Lbeud-Ausgab« Wochentag« 5 Uhr. Le-arttlm und Lrpeditieu: J»haune-,affr 8. Die ikrveditiou ist Wochentag« ununterbrochen geöffuet »»» früh 8 bl« Abeud« 7 Uhr. Filialen: ktt« sie««'» Porti«. (Alfred Hah»)p Universitätssrrabe 1, Lout« Lösche, lkachariueustr. 14, pari, und Söuig-platz 7. Morgen-Ausgabe. elpMrr und Tagclilatt Anzeigeu-PreiS die 6gespaltme Petitzeile 80 Pfg. Reklamen unter dem Redaction-ftrich (4gv- fpalten) 50>^, vor den Aamtliennochrichte» (« gespalten) 40-iß. Größer» Schriften laut »nserr» Pveis« derzeichath. Tabellarischer und Ziffrr^atz »ach Hähern» Tarif. Ultra»Vellage, (gefalzt), »or mit der Morgen-Lusgabe, ohne Postdefördersag SO.—, mit Postbesärdaruag ^l 70.—. Auzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Äauahmeschluß für !Aazelgkn: Lbr»d»Lu«gabe: Bormittag« 10 Uhr. Morgeu-Au-gabe: Nachmittag« »Uhr. So»«, und Festtag« früh '/,S Uhr. Bei de» Filialen und «nnalimesteNe» je eia« halbe Stund« früher. Anzeige» sind stet« an dt» Expedition zu richte». Druck »nd Berlag vo» S. Pol» t» Leipzig. 2U. Freitag den 28. April 1893. 87. Jahrgang. 1. Für AI»» NNd ^»»»1 » » r, . n werden kann das Leipziger Tageblatt durch alle Postanstalten des deutschen Reiches und Oesterreich-Ungarns zum Preise von 4 ^ bezöge ,-^mmtliche Zeitungsspediteure, 2u Leipzig abonnirt man zum Preise von S mit Bringcrlohn S 75 für beide Monate und nehmen Bestellungen en geg die Hauptexpedition: Johannesgaffe 8, die Filialen: Katharinenstratze 14, Königsplatz V und Unrversitatsi v sowie nachfolgende Ausgabestellen: muLbindcrei. Arndtstraste 3L Herr R. v. Rittei, Colonialwaarenhandlung. Peterskirchhof 5 Heir . ^ ^ ^ >Veker, Colonialwaarenhandlung. Beethovenstrahe 1 Herr Tkeoti. I'eter, Colonialwaarenhandlung. Pfaffendorfer Ttrape L ^err Colonialwaarenhandlung Brühl 8V (Ecke Goethestrahe) Herr Ueriu. Ae«tcke, Colonialwaarenhandlung. Ranftsches Gaßcyen « Herr t . Colonialwaarenhandlung. Frankfurter Straße 11 Herr Rru8t Arvs, Colonialwaarenhandlung. Ranftädter Ltemweg I L Colonialwaarenhandlung. Löhrstraße 1L Herr Lxlusrü Retrer, Colonialwaarenhandlung. Schützenstraße 5 Herr ^1. liun i Marschnerstraße V Herr kaui 8ekreiker, Trogengeschäft. Wcstplat; "^ Herr tt. 3uiiko, Colonialwaarenhar Nürnberger Straße 45 Herr 21. R. ^Ikrvekl, Colonialwaarenhandlung. Porkstraße 4^ (Ecke Berliner « p - v Zeitzer Straße 35 Herr V. LÜ8ter, Cigarrenhandlung. , rrscbockicrscke Straüe 7 a. in Anger-Crottendorf Herr Rodert Vreiner, Zweinaundorfer Strafe 18. Herr 21. («rütLMLi»n, Zsch ch^ - Connewitz Frau Rlseder, Hermannstraße 23, 1. Etage. - Gohlis Herr 1k. RrltLseke, Mittelstraße 5. - Lindenau Herr R. Vutderlet, Cigarrenhandlung, Markt 22. - Neustadt Herr R. Heber, Eisenbahnstraße 1. Gegen Einsendung der Abonnementsquittung erhalten alle neu hinzutretendcn Abonnenten den bis gratis «achgeliefert. Amtliche Bekanntmachungen. 7 R«.°uitz Kr" v: küLwEV M°rich°as,r°«- l , " ^ .Herr vernk. iVeker, Mutzengefchaft, Leipziger Straße 6. «vl.^«.^'Herr R Riintsek, Reitzentsiliner Strafe 58. - Volkmarödorf Herr kl. 4. >lmn»ruin, Conradstr. 55 (Ecke Elisabethstr ). 1. Mai bereits erschienenen Theil des Romans Lady Sibylle von 6. Lokrooäor Bekanntmachung. Bei unserem Stadtorchester, welche- den Dienst im Theater, dem Gewandhau-concert und den Kirchen zu versehen hat, ist dir mit Mitgliedschaft beim Orchestrrvension-foud- verbundene Stele für sie Paulen schleunigst zu besetzen. Für diese Stelle ist ein Jahre«gehast von 2100 ^», nämlich IS7I X rom Theater, Süts vom Gewanddau» und 219 von de» Kirchen, ausgrworsen und hat die Anstellung zunächst ans eine Probezeit von 3 Monaten zu erfolgen. Geeignete Bewerber werden oufgesordert, schriftlich bit zum 11. Mai d. I. sich zu melden, unter Beifügung von Zeugnißabschrifte» »ad eine- kurzen Lebenslaufe«. Leipzig, den 24. April 1893. Ter Aatd »er Stadt Lechzt», vr. Georgi, I». 1652. Oberbürgermeister. Wilisch, Ass. einer «n Lekanntmachnng. Die öffentlich ausgeschriebenen Arbeiten zur Herstellung ei Zchlruße L. Elaste in der Stötterttzer und Marieuftraste Leipzig-Reudnitz-Thonberg sind vergeben worden. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werde» dclhalb hier durch aus ihren bez. Angeboten ratlaffe». Leipzig, am Lb. Apru 18S3. ^b42 Der Nattz der Stadt Lechzt». 575. vr. Georgk Lichoriu«. Lekannlmachung. Degen vorzunehmenden Schleubenbaue» wird da« 1. Mat »s«. A«. ad »te Marienftrake t« Stadtdeztr» Lechzt,-T-aader, »ad mit de» Fortschreiten de» Baue« auch dt« Ttötterttzer Strafze von der Kreuzung der Marienftraße bis zur Kreuzung der Rlebeck- sirage aus die Dauer der Ardette« für allen Fährverkehr gesperrt. Alle« Fuhrwerk hat während dieser Zeit zunächst die Schulstrab« in Leipzig-Thonberg und später dt» Wilhklnisirasie in Leipzig- Reudnitz und dir Marienstrabe in Leipzig-Thonberg zu benutzen. Leipzig, am 27. April 1898. Der Aatd der Stadt Lechzt«. IL K806. Vr. Georg«. M-neck. Ausschreibung. Di« Erd» und Maurerarbeit», zum Neubau eine« Feuerwehr- Tcpot« am Gerichtsweg« tu Lechzt,-Ne»d«tH soll«, au einen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für dies» Arbeiten liegen in unserer Hochbau-Berwaltung, Rathhou«, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 6 au- und können daselbst eiaaesehea, erster« auch gege» Gutnchtung von 2,b0 ^l, die auch iu Briefmarke» «iugeseadet werden können, entnommen «erden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Brd- «u» Maurerardeiten zu eine« FruerWehr-Drpat' Vers,den in dem oben bezeichnet»« Gelchäft«zimmrr dt« z,« 8. Mai d. ). Bormittag- 10 Uhr portofrei rinzureichen. Der Rach behält sich die An-wahl unter den Bewerbern, bez. di« Theilting der Arbeiten und di« Ablehnung säuuntlicher Angebote vor. Leipzig, den 2ü. April 1893. Der «ath der Stadt Lechzt,. Id.1934. vr. Georg«. Tichorio-; La- «hemalla» einem großen Obst- und Verpachtung. Uel««t»'fche »,t«,»tzdfte In Lindenthok mit st- und einem kleineren Gemüsegarten soll im Ganz«, oder getheilt unter noch zu vereindarrudeu Bedingungen rom 1. künftige» Monat- ab verpachtet werde». Pachtgesuche werden auf de« Rachhaus«, l. Obergeschoß, Zimmer Nr 8 entgegengenomme». Leipzig, den «. »prü 1893. »er N,1H »er Stadt Lech»«,. I». W1L vr. Geargt. Krumblegkl Lprechoerkehr mit Merseburg. Zwischen der Stadt-Fernsprecheinrtchtnug in Merseburg und den Ttadi-Fernsprecheinrtchtunaen tn Leipzig uud t» Markranstädt v °» I. Mai der Sprechverkehr er»ffn«t. Dt« Gebühr sür da- ^»«hnlich, Gesprüch bi- z»r Dauer »ou S Miuut«, beüchat SO -4. Leip^g, «.April 18S3 Der Ratferktcha Ober-Paftdireetar, Batzck», Oberer«tzralh »alt,» Vkkauntmachung. Die öffentlich ausgeschriebenen Arbeiten zur Herstellung einer ltzaurotzrschieufte in der Kuchrngartcuftrairr zu Lrchzch- aettdmtz sind v-rgeben worden. Die unberücksichtigt gebliebenen Berwerber werden daher hier durch au« ihren bez. Angeboten «atlassen. Leipzig, den 25. April 1893. , Der Rath der Stadt Lechzt,. Io. 1897/533. Vr. Georgi. üichori»-. Lekauutwachuug. Die hier bez. tn Wien aufhältlichen Erben de- am 16. März diese- Jahre» verstorbenen Herrn Karl VarromäuS Schneider, vorm. Inhaber- de- hier Ritterstrabe 19 unter der Firma I. Schneider L Eo. bestehenden Geschäft-, haben im Sinne d«< Verschiedenen unterm heutigen Tage zu Gunsten der Armencasse Drei Tausend Mark anher zahlen lassen, wa« wir mit dem Au-drucke de- wärmsten DonkeS zur öffentlichen Kenntniß bringen. Leipzig, den 26. April 1893. Der Rath der Stadt Lechzt,. (Armenamt.) Hentschel. Scharn. Lekanulmachung. Am 20. Juni vorigen Jahre- Nachmittag- in der 4. Stunde hat sich di« Schloffer-ehefra» Smma Müller geb. Hrllrte,rl auS ihrer in Leipzig-Volkmarsdors, Bergstraße 3, l., gelegenen Wohnung entfernt, ohne bisher dahin zurückackehrt zu sein. Da sie kränklich gewesen ist, wird vrrmuthet, laß sie sich rin Leid an- gethan habe. Die Vermißte ist 42 Jahr« alt, von langer, schmächtiger Statur, hat schwarze« Haar, dunkle Augenbrauen und blasses hageres Gesicht. Ihre Kleidung hat bei ihrem Weggang« aus schwarzem, mit Maiblumen au-geputztem Spitzenlmt, braunem Kleid, schwarz, wollener Schürz«, zwei braunen Unterrülken, O. II. bez. v. 1l. ge zeichneter Leibwäsche, blauen Gummistrumpsbändcrn und schwarze» Zeugstieseln mit Gummizug bestanden, auberdem hat sie am Gold- finger der rechten Hand einen glatten Trauring getragen. Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 7. Juli 1892 bez. IS. September 1892 bitten wir wiederholt, etwaige Wahrnehmungen über den Verbleib der Vermißten ungesäumt zur Keuutniß unterer Lriminal-Abtheitung zu bringen. Leipzig, am 25. April 1898. Da» Paltzetamt der Stadt Leipzig. VN. 1191 Bretschueidcr.Vr. Fincke. Bekanntmachung. (Verdi»,,,»,.) Tie Herstellung zweier Echleußenstrecken o«S Stampfbeton soll unter Vorbehalt der Zuschloglertheilung au den Mindestsordernden verdungen werden. Da« LerdingungSobject besteht au- 1) 138 lsd. Meter Schleuß« in Eisorm 60/90 em, 2) 150 lsd. Meter Gangschleuße in Eisorm 100 130 em. Die VerdingungSblanket« sind aus dem Stadtbanamte gegen Er- stattung der llopialien tn Höhe von .6 0,75 abzuholen und ebenda gehörig ouSgesüllt tn geschlossenem und versiegeltem Umschlag«, mit entsprechender Aufschrift versehen, bi» -um 8, Mat er. wieder ein- znretchen. Würze», den 25. April 1893. Der Stadtrath. Mühl«, Brgmstr. Der erziehliche Arbeitsunterricht in Deutschland. X. Der erziehlich« Arbeit-- oder Handfertigkeit-unter richt bat in den letzten Decciinicn da- Interesse der gesamniten (Lulturwelt gewonnen. In manchen Ländern ist derselbe bereit- sacultakiv oder obligatorisch in den UntcrrichlSplan der Schulen ausgenommen worden. Buch in Deutschland findet der ArdenSunlerrichl neuerdings mehr und mcbr Wür digung. Ueber die Au-dcbnung, den Umfang und die Orga nisation de- Arbeit-unterrichiSwescn- in Deutschland giebt eingehende Au-kunft «ine ron dem Statistiker Alban Förster im Aufträge de« .Deutschen Verein- sür Knabenbandarbeil" kürzlich verfaßte Druckschrift .Der gegenwärtige Stand de« Ardeit-unterricht- im deutschen Reiche (Dre-den t8S3, Verlag von E. C. Meinhold L Söhne)", welche au einer von dem genannten Verein tLnde 189 l bi- Anfang 1892 veranstalteten statistischen Erhebung beruht. Tie Schrift enthält nicht nur eine zusammengestrllte Statistik, sondern auch spaciell« Uadarsichten über Sitz, Name, Unternehmer Art. Begründung, Lehrplan. Kosten "-d" einzelnen Anstaltem Bcigcgeben ist eine kartographische Darstellung, welche die Intensität de- ArbeitSunierrichlöwesenS in den einzelnen G-biet-theilen des deutschen Reiche- veranschaulicht. Nach dieser Schrift reichen die Anfänge de« Arbeit-- unterrichte- in Deutschland zurück bi- ins vorige Jahrhundert. Lock tragen dieselbe» noch einen mehr bandwerk-maßigen Charakter. Da« erziehliche Moment de» Arbeit-unterrtchte- tritt erst Ende der 70 er und Anfang der 80 er Jahre dieicS Jahrhundert- in de» Vordergrund. Die erwähnte Statistik ermittelte 26 Arbeitsstätten mit mehr gewerblichem Charakter, welche vor dem Jahre 1878 gegründet wurden. 1878 wurde 1 Arbeitsstätte mit erziehlichem Zweck gegründet, 1879: 3, 1880: 8 Stätten, 1888 sind schon 147 Arbeitsstätten vor handen, Anfang 1892 dagegen 328, waS gegen 1888 einer Zunahme von über 120 Proc. entspricht. Zu bemerken >st. das; sich in Wirklichkeit die Zahl der Arbeitsstätten etwa- böher, wie ermittelt, stellt, da trotz aller ausgewendctcr Müde eine private Statistik nie die Vollständigkeit amtlicher Er- Hebungen haben kann und die Arbeitsstätten in fortwährender rascher Entwickelung begriffen sind. Von den 328 im Jahre >892 vorhandenen Arbeitsstätten sind 128 (oder 38 Proc.) elb st ständige HandfertigkeitSschulen und 202 (oder 62 Proc.) Arbeitsstätten in anderen Anstalten (worunter 2 Gymnasien, 2 Realgymnasien, 5 Realschulen, >2 Lehrer bildungsanstalten, 40 Volksschule,i, 19 Waisenhäuser, 3 Militair-Erziebung-anstallen, 4 Anstalten für Schwachsinnige, 9 Anstalten für verlassene und verwahrloste Kinder, 54 Kinder heime, 39 Blinden- und Taubstummenanstalten, 13 sonstige Anstalten). WaS die territoriale Ausbreitung de- ArbeitS- unterrichtSwesen« aiilangt, so sind rS nur wenige und nur kleinere deutsche Bundesstaaten, in denen der Arbcilsuntcr- rickt noch nicht Boden gefaßt hat. vo» den 328 Anstalten entfallen 20l aus da- Königreich Preußen. An der Spitze der übrigen deutschen Staaten steht das Königreich Sachsen, welche« überhaupt wegen der in Leipzig be stehenden Lehrerbildungsanstalt als der da- ganze Reich befruchtende Mittelpunkt bezeichnet werden kann, mit 47 Ar beitsstätten. Die 328 Arbeitsstätten vertbcilen sich auf 214 einzelne Orte, meist städtischen Charakter-. Die meisten Arbeitsstätten weisen aus Dresden (17), Köln (15), Berlin (10), Leipzig <8). Halle (7), Bremen (6) rc. 122 Arbeitsstätten (oder 38 Proc.) unterstehen der Verwaltung von Vereinen, l42 (oder 45 Proc.) werden von behördlichen Organen, 32 (oder tO Proc.) von Privatpersonen verwaltet. Bei den selbstständigen Handarbeiisschulen liegt das Hauptgewicht in der vereinsikatigkeit. bei den Arbeitsstätten in anderen An stalten in der behördliche» Verwaltung. Die Zahl der Lehrkräfte betrug 648. WaS gegen das Jabr 1888 einer Vermehrung von über 150 Proc. gleich kommt. 499 (oder 77 Proc.) waren Lehrer und l4S (oder 23 Proc.) Nichtlehrer, Handwerker rc., die letzteren entfallen großtenthestS auf die »»selbstständigen Arbeitsstätten mit An lehnung an andere Anstalten. Die Zahl der Schüler br trug I4 2l5, was im vcrhältniß zum Jahre 1888 einer ver Mehrung von 150 Proc. entspricht. 7364 entfallen aus die selbstständigen Handarbeitsschulen, 684 l aus die sonstigen Arbeitsstätten, so daß durchschnittlich auf eine selbstständige Handarbeitsschule 59, auf eine sonstige Arbeitsstätte 34 Schüler entfallen. Die innere Organisation deS deutschen ArbcitsuntcrrichteS ist keineswegs schablonenhaft, sondern stet« den Verhältnissen angevaßt. Tic am meisten betriebene HantfertigkeitSdiSciplin bildet die Papparbcit. sie wird in 229 oder ,n 70 Proc aller Anstalten betrieben. Es folgt die Holz- »nd Kerb- schuitzere,. welche in 204 oder 65 Proc. aller Anstalten ein- geführt ,st. und sodann an dritter Stelle die Hvbelbankarbeit welche in 87 oder 28 Proc. aller Austalten betrieben wird Weniger ,,,S Gewicht fällt dir Metallarbeit, welche in >5 und da« Modell,»», welche« iu »4 Anstalten betrieben wird Vereinzelt kommen auch andere Arbeiten, al« Laubsägen «tabckenarbeit.^olzbrank.Eintegrarbeit.Blumenarbe,».Decken naben. Netzstr,cken Leterarbeik. Strobarbeit rc.. vor. von Handwerksmäßigen Fachern wurden i» einzelnen Anstalten be- 'r'.^n: 4.,,chlcrc,. Korbmacher«. Buchbinderei, Drechslerei ^ ' ^5.,der.,. Seilerei. Taperirrerci. Schmiererei. ^ Mehrrahl der Arbeitsstätten 2a'-, au«gedrhnt. nämlich 243 Statten oder 78 Procent. 65 Stätten oder 21 vroc unterrichten nur ,m Winter und nur 4 Stätten oder 1 Proc nur ,m Sommer. Da« Hanptgro« der Arbrit-stStten — 241 oder 78 Pro». — rrtheilt in wöchentlich 2—4 Stunden Unterricht. Bezüglich der finanziellen Seite de« Arbeitsunterrichts ergab stich, daß 202 Arbeitsstätten (— 61 Proc.) keine Bei trage von den Schülern nehmen, daß die gesummten jähr lichen Kosten de- deutschen ArbeitSmtterrichtS auf ca. 170 000 Mark geschätzt werden können und daß amtliche Organe staatliche und kommunale) die Handfertigkeit-sache untrr- (ützen durch Gewährung von Beihilfen in Höhe von in-- zrsammt ca. 40 000 und durch Einführung deS Unterricht- ia eignen Anstalten, wa- einen Kostenaufwand von circa 65 000 verursacht. Im vergleich mit dem Au-lande stellt sich heraus, daß, obgleich dir Idee de« Handfertigkeit-unterrickt- al- eine deutsche bezeichnet werden muß. die praktische Verwirk lichung derselben in vielen Culturstaatrn sckon viel weiter al« bei un« vorgeschritten ist. Namentlich wird im A»«- lande dem ArbritSnnterrick,« seiten- der maßgebenden behörd lichen Kreise und Uitterricht-verwaltungen viel mehr Tbeil- nahmr al- in Dcutschland entgegen gebracht. Wenn man aber andererseits berücksichtigt, daß eine zielbewußte Be wegung für den methodischen Arbeit-unterrickt in Deutsch land eigentlich erst seit der >886 erfolgten Gründung deS Deutschen Vereins für Knabenbandarbcit eingeleitet und durch die 188? in« Leben gerufene Lehrerbildungs-Anstalt zu Leipzig weiterhin in Fluß erhalten werden konnte, wenn man berücksichtigt, daß in den ersten Jahren naturgemäß nur wenige begeisterte Anhänger für die Sache wirkten, daß große Schwierigkeiten und zabllose Vvrnrtbeile zu überwinden sind, und daß bei der deutschen Bedächtigkeit und Gründlichkeit eine Reform der Jugend erziehung nur sehr langsam und schrittweise vorzudrmgen vermag, so kann man dennoch saszen, daß selten eine gemein nützige Idee auf deutschem Boden so rasch und durchdringend zur Geltung gelangt ist, als die der Erziehung der Jugend zur Arbeit. CS ist ein Verdienst vr- Deutschen Verein« für Knabcnhandarbeit, durch Ausstellung einer klärenden Statistik denjenigen Kreisen, welche sich noch glcichgiltig oder gegnerisch in Bezug ans da« für volkScrzirbung und Volk-wvhl so be deutungsvolle Unterrichtsfach verhalten, die Augen geöffnet und gezeigt zu haben, welch mächtigen Aufschwung die Be wegung sur den Handfertigkcit-unterricht genommen, welche Vielseitigkeit und vielaestattigkeit der deutsche Arbeit-unter- richt bereit« erreicht hat, welch weite Kreise für di« Be strebungen schon gewonnen sind. Wesentlich unterstützt hat die Statistik aiich da» kürzlichc Vorgehen der Verfechter der HandsertigkeitSidrc im preußischen Adgeordnetcnhause, welche unter der zielbrwußtcn Führung de- Abgeordneten v.Schencken- dorss Görlitz einen erfolgreichen Vorstoß unternahmen und die Unterstützung von Anhängern aller Parteien und auch de» Regierung zugesagt erhielten. DemtscheS «eich. * Letpzi«, 27. April. Die .Krruzrritung" wendet sich in einem Leitartikel gegen unsere Frstbetracbtuug zum Geburt-tagr Sr. Majestät de« König» Albert »nd speciell gegen jene Stelle, in der wir e« al- ein besondere- Verdienst Sr. Majestät bezeichnet«», auf eine Milderung der ehrmal« von den monarchischen Parteien Sachsen gegen einander geführten Kämpfe hiugewirkt und dazu beiaetragen zu haben, daß auch ncu^rding» wieder diese Parteien zum gemeinsamen Kampfe gegen d,e Umsturz- Partei sich die Hände zu reichen gewillt sind. Die „Kreuzztg." gicbt zu, daß Se. Majestät diese Absicht der genannten Parteien freudig begrüßt Hab«, bestreitet aber, daß von ihm die Initiative dazu au-gcgangen sei, bczeichurt unsere ganze Ausführung als tactlo- uud behauptet, am allrrschlrchtrsten stehe e» den Nationalliberalen, »den nach Befinden ihr monarchische« Programm revidircuden Herren, au, di« Person de« König« in da- Parteigezänk binein zu zerren". Darüber, ob jene Initiative wirklich von Sr. Majestät au-gegangrn sei, streiten wir am allerwenigsten mit der »Kreuzztg. , die vielleicht da allerletzte Blatt ist, dem wir zutraur», iu diesem Punctr genauer als wir insormirt Hu sein. Aber wir protcstirr» mit allem Nachdruck gegen dir Brbauptung der .Krruzztg ", daß wir in tactloser Weise die Person Sr. Majestät in da« Partcigczänk hinciazuziehen gesucht hätten. Da« direct» Gegentheil haben wir gethan, indem wir da« Ber- dieost Sr. Majestät um die Milderung de« Partei- gezänke« und da« gemeinsam« Eintreten der monarchischen Parteien gegen di« Umsturzpari«» hrrvorgehobu» tz«b«.
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