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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.05.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930504014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893050401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893050401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-05
- Tag1893-05-04
- Monat1893-05
- Jahr1893
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BezugS-PreiS t» der Hauptexpedition oder de» tm Stadt» bezirk und den Bororten errichteten Aus gabestellen abgeholt: vierteljährlichst4.üO, hei zweimaliger täglicher Zustellung in< Lau» -St KLO. Durch die Post bezogen für Deutschland «ad Oesterreich: vierteljährlich ^l 6.—. Direct» tägliche Kreuzbands»nduag in» Ausland: monatlich ^4 7LO. DIeMorgen-Ausgc.be erscheint täglich '/,7klhr, di« Abend-Au-gabe Wochentag» 5 Uhl. Nedactilm und LrpeLitiou: Johanne»,affe 8. Dir Expedition ist Wochentag» na nnterbrochen geäijart von früh 8 bi» Abend« 7 Uhr. Filialen: Ott« Klemm'S Sortim. Oltted Hahn), Universitätrstrabe 1. Laut« Lösche, Katharinenstr. 14, pari, und Königsplatz 7. Morgen-Ausgabe. riMer. TaMm Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschiiftsvcrkehr. Donnerstag den 4. Mai 1893. AuzergenPreiS die 6 gespaltene Petitzelle 20 Pfg^ Reklamen unter dem Redactiousstrich (4 g»» spalte») 50vor den FcnniUenaachrichtea (Sgrspaiten) 40-H. ElrSßrr» Schriste» Umt unsere« Preis verzeichnis Tabellarischer und Ztffttnjatz »ach höherem Lartf. Petra-Beilagen (gesalzt), »»r ait L« Morgen-Ausgabe, ohne PostbesSrderuag 60.—, mit Poslbefvrderua, X 70.—. Annahmeschluß far Anzeige,»: Abend-AnSgabe: Bormittag» 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittags 4Uhr. Sonn- und Festtag» früh '/,9 Uhr. Lei den Filialen und Annahmestelle» je et»« halbe Stunde früher. Anzeige« sind stet» an dt» Expedits«« zu richte». Druck und Verlag vo» E. Polz i» Leipzig 87. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Dir diesjährige Ostermesfr endet mit dem 6. Mai. An diesem Tage sind die Buden und Stände auf den Plätzen der tnneren Stadt bi« 4 Uhr Nachmittag» vollständig zu räumen, während deren Entfernung bt» spätesten» 8 Uhr Morgens des 7. Mai statlzusinden hat. Die aus dem AugustuSPIatze und aus den öffentlichen Wegen und Plätzen der Vorstadt befindlichen Buden und Stände sind bis Abends 8 Uhr des 6. Mai zu räumen und in der Zeit vom 7. bis mit 10. Mai, jedoch lediglich während der Stunden von Ü Uhr Morgens bi» 7 Uhr Abends, adzudrechen und wegzujchaffen. Vor dem 7. Mai darf mit dem Abbruche der Buden und Stände aus dem Augustusplatze nicht begonnen werden. Dagegen ist e» gestattet, Buden und Stände auf dem Rotzplatz«, welche vor Beendigung der Messe leer werden, früher abzubreche» und wegzuichaffea, sosern nicht dadurch Störung des Berkehrs oder Benachttzeiligung des Geschäfts in den strhendleidenden Buden herbel- gesührt wird. Es bleibt auch diesmal nachgelassen, die Schaubuden auf dem Königs«, Rotz- und Fleischerplatz«, sowie diejenigen Stände daselbst, an weiche« nur Lebensmittel seilgedatea werden, noch am 7. Mai geöffnet zu Halle». Die Schaubude», sosern sie aus Schwellen errichtet, ingleichen die Earroussels und Zelte find bis Abends 11 Uhr de- 0. Mai, die Buden aber, rücksichtlich deren da» Emgraben von Säulen und Streben gestattet und eine längere Frist zum Abbruch« nicht de- sonders ertheilt worden ist, dis längstens den 13. Mai Abends 8 Uhr adzudrechen und von den Plätzen zu entfernen. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften, für deren Befolgung neben den Staadinhabern und Schaustellern auch die betreffenden Bauhandwerker oder Bauunternehmer verantwortlich sind, werden mit Geldstrafe bis zu IVO -Si oder entsprechender Hast geahndet werden. Uebrigro» haben Säumige auch die Obrigkeitswrgea zn der- fügende Beseitigung der Buden zu gewärtigen. Leipzig, am 8. Mai 1893. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 6026.vr. Georg«. Stahl. Bekanntmachung. Mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten Haie» wir be schlossen, in diesem Jahre die Plaucnsche Ttratze vom Brühl bis zur Ringstraße, die Satzrftratz» ans der Lftseitr de» Markte», die Ltebig-Siraste entlang der Frauen-Klintk zu aspha litten; die Lessiug-Sttatze, die Alexaiivrr-Etraße zwischen der Erdmaan- nnd der Toloa- naden-S trage, die Münz,affe, die Neutzere Tauchaer Straße, und zwar den südlichen Streifen neben der Pferdebahn, von der Tauchaer bis zur Eisenbahn-Straße, die Ltcbig-Ttratze zwischen der Windmühle», und der Nüra- berger Stratze, die Kohlgarten-Straße, in Leipzig-Reudnitz, die Kirch-Straße in Leipzia-Volkinarsdorf, Leipzig-Neuschöne- feld und Leipzig-Neustadt, soweit dieselbe noch nicht gepflastert ist, die äußere Hallesche Strafe, zwischen der Wilhelm- und Augusten.Straße, die Lelitzscher Stratze t» Leipzig-Eutritzsch, zwischen der Querstraße und dem Markte, die Marienftraße in Leipzig-Tonuewi-, die Tchulfttatze in Leipzig-Plagwi-, vo» der Zschocherschen bis Alten Straße, die 8i»»nerftratze in Leipzig-Plagwitz, die Deuluiering-Sttatze in Leipzig-Liodenau von der Quer« bis zur Merseburger Stratze. den «chlcntziger Weg in Leipzig-Kleinzschocher von der Elisabeth-Allee bi« zur Hciuvtstraße neu z» Pflastern; ferner sollen die Eljterstraßc, vom Dorothecnplatze bis mit Kreuzung der Centralstratze, in Cement-Macadam hergesiellt und dir Fußwege in der Thalstraße geregelt werden. In Folge dessen sind die Besitzer der au di« vorbezeichneten Straßen oder Straßenstrecken angrenzenden Grundstück» nach unseren Bekanntmachungen vom 10. März IÄ1, 3. Januar 1889, 2. Januar 1890 und 2. Januar l89l verpflichtet, dir Draus-, Fallrohr- uud WirthschaftSwässer durch unterirdische Beischleußen für ihr« Rechnung unmittelbar in dir Hauptschleuß« abzuleiten, und zwar sind diese 'Anlagen innerhalb de- Straßenkörpert ans Kosten der Bethriligten durch uns nach Einzahlung der hierfür zu berechnenden Bauschkofte». summe auszuführeu. Wir fordern daher die Besitzer oder Verwalter der an den oben- bezeichneten Straßen und Straßenstrecken angrenzenden Grundstück« aus, die zu untersührenden Fallrohre und ein- oder umzulegeudrn Beischleußen bei uns anzumelden, damit di« Ausführung der Arbeiten von uns rechtzeitig vor der Straßen- oder Fußwegherstellung er- folgen kann. Im Falle unterlassener Anzeige haben die Säumigen außer Ber- Wirkung einer Geldstrafe bis zu SO ^l zu gewärtigen, daß die vor- siedend gedachten Arbeite» von Raths wegen auf ihre Kosten ans- gesüdrt werden. Etwa beabsichtigte, di« bezeichneten Straßen berührende Arbeiten an den Privat-GaS- und Wasserleitungen sind vor Beginn der oben ausgesührten Straßenherslellungen ouszusühren, da Arbeiten der vorgedachten Art im Straßenkörper mit Rücksicht aus die Er- Haltung eines guten Straßenpflasters während eine» Zeitraumes von 5 Jadren nach beendeter Straßenherstelluag i» drr Regel nicht zu- gelassen werden können. Leipzig, den 28. April 1893. Der Rat» ber Stabt Leipzig. vr. Georgs.ikichoriu». . Lekamltmach«»ß. Wir machen Hierdurch auf die Hierorts bestehend« Bestimmung ausinerksom, wonach, wenn «ine Familie mehr als drei Kinder zu gleicher Zeit zur Volksschule schickt, ans Ansuchen der Eltern oder deren Stellvertreter nur für di« drei jüngsten Kinder Schulgeld erhoben werdku soll. Diese Bestimmung kann selbstverständlich dann keine Anwendung finden, wenn schon einem oder mehreren Kindern einer Familie freier Schulunterricht gewährt wird. Leipzig, am 2 Mai 1893. Der Sch»la»«schutz ber Stabt Leipzig. Walter. Lehurrt. Gesucht wirb der am 17. Juli I8S0 z» WUschkowttz i» Schlesien geborene HanLarbeÜer »arl Wilhelm Knarr, welch» zur Fürsorge für seine Familie anzuholtrn ist. LApzi^ »«» 18. April 1898. Der Rat» »er Stabt Leipzig Rrmenamt, Abttz. ll. L. L. M. Rr. 1183a. Henrschel. Klippel. Mllgaziligebiiu-e. Di« der Stadt Pegau — Bahn Leipzig-Zeitz — gehörigen, im Norden der Stadt 'nach Larsdorf-Weideroda zn, nicht weit vom Elstermühlgroben, gelegenen Milltalrmagazingebäude, als ». das Hafermagajtn mit etwa ü Ar Grundfläche und einem Fassung-Vermögen von 9000 Centner, d. die Stroh- und Hknschcune »»it etwa 6 Ar Grundfläche und 5000 Eentner Fassungsvermögen, werdr« zum verkauf oder ^«r Verpachtung vam 1. Oktober v. I ab — im Ganzen oder einzeln — hiermit ausgeschrieben. Die Gebäude sind 1887 bez. 1889 neu erbaut und umschließen einen Hosraum von etwa 9 Ar. Dos Haiermagazin ist mit Fenstern versehen und daher ohne Schwierigkeiten zu industrielle» oder Wvhnungszwecken einzurichten. Aus Verlangen kann auch ein an stoßende- Feldgrundstück von elwn 57 Ar Fläche mit abgegeben werden. Zur Ertkeilung näherer Auskunft sind wir gern hereit. Pegau, den 28. April 1893. Der Stabtrath. Lexckemaao, Bürgermeister. Bekanntmachung. Die Stelle einer Krantenuiä» teriu im Siadtkrankenhaus« zu Waldheim ist zum I. Juni d. I. wieder zn besetzen. Die Wärterin erhält außer einem Jadreslohn von 400 freie Wohnung und volle Beköstigung im Krankenhauje, unentgeltliche Reinigung ihrer Wäsche und Heizung und Licht. Bewerberinnen um diese Stellung wollen ihr« Gesuche und Zeugnisse an den Unterzeichneten Krankcnhausvorsteher «Inreichen. Waldheim, den 2. Mai 1893. Der Krankenhausvorsteher. —Stadtrath Breuning. Aufruf. Um Ermittelung des jetzigen Aufenthaltsorts der am 12. Avril 1965 zu Bittrrseld geborenen unverehelichten Anna Meyer und Nachricht zu den Acten V Ll' 106 93 wird ersucht. Dieselbe soll als Zeugin vernommen werden. Hall« a/S., den 29. April 1893. Der Erste Staatsanwalt. Bekanntmachung. Für die städtische Gasanstalt und eventuell für das neuzu- errichtend« Wasserwerk zu Zeitz wird behuss Antritt am 1. Juli 1893 ein Vuchhalter gesucht, welchtr mit der doppelten Buchführung vollständig vertraut sein muß. Anstellung erfolgt aus vierteljähr- lichr Kündigung bei 1200 ^ Ansaugsgehalt. Bewerber, besi.'..ärrs solche, welch« tu ähnlichen Stellungen bereit» mit Ersolg thätia gewesen sind, wollen ihre Gesuch« nebst Zeugnissen und »i»«m selbstgeschriebenen Lebenslauf« sabalb al« möglich »inreichen. Zeitz, den 1. Mat 1893. Der Magistrat. Arnold. Okffentliche Verpachtung. Das der Kloster Berge'schen Stistnng gehörige, im Kreise Kalbe (Eisenbahnstation Schönedeck a. E.) gelegene Gut Zackmünde mit einem Gesammt-Flächeninhalte von 299 da 28 a 17 am soll nebst allem Zubehör vom I. Juli 1894 ab bi- dahin 1912 rm Wege de« Mristgcbot» neuverpochtet werden. Zu diesem Zwecke haben wir aus den 20. Mat b. I.. Vor- mittags 11 Uhr, tu unserem Sitzungssaale, Domplatz Nr. 4 bierselbst, vor unseren Tommissarien, dem Berwaltungsrath Herrn Geheimen Regierungsrath Schupp« und dem Herrn Gerichts-Assessor vr. Lüdeke Termin anberaumt, zu welchem Pachtlustige mit folgendem Bemerken etngeladen werden: Da- mindeste Pachtgebot sst ans IS000 ^ festgesetzt. Der Pachtbewerber hat spätestens 8 Tage vor dem Bietungs- tcrmine seine landwirthschastliche Befähigung, Solidität und ein ver fügbares Vermögen von 110 000 nachzuweisen. Darüber, ob der Bennögknsnachweir für geführt zu erachten ist, wird seitens der Commissarien spätestens tm Termine mit Ausschluß des Rechtsweges befunden. Die Schließung des Termins erfolgt um IS Uhr Mittag», sofern bis dahin «in Meistgebot erzielt ist. Die näheren Verpachtung»« und Bietanzs-Bedlngungen, sowie die zugehSrigen Verzeichnisse können in unserer Registratur beim Herrn Kanzleirath Koch während der Dienslstunden und aus dem Gute Zackmünd« bei dem jetzigen Pächter Herrn Lucke, welcher auch zur örtlichen Information bereit ist, eingeiehen werden. Magdednrg. den 10. April >893. Königliches Praptnzial-Lchulcollrgtnm. Gras Bau dis sin. Franz. Der Einfluß der neueren focialpolitifchen Gesetzgebung auf die Armenpflege. ^.. k'. Während de- JabrzebntcS 1880/90 ist ini deutschen Reiche in Bezug aus die Sicherstellung der arbeitenden Elasscn gegenüber gewissen Wechseliällen veS Lebens eine Reibe segens reicher Gesetze erlassen worden, welche man unter der Sainmel- bezrichnung „neuere socialpolitische Gesetzgebung" ^greift. Da vor dem Besteben dieser Gesetzgebung viele Personen, welche jetzt in den Rahmen der BersichcrungSgesctze fallen, bei der öffentlichen Armenpflege Hilfe suchen inußlc». kann das JuS- lebentreten dieser socialpolitischen Gesetzgebung nickt ohne Ein fluß auf die Armenpflege geblieben sein. Diesen Einfluß fest- zustcllen, ist in socialpolitischer Beziehung, für Wissenschaft und Praxis von großer Bedeutung. Ist e» doch z. B. für jeden Arinenverband von höchstem Interesse, zu prüfe» und sestzustellen, ob die neuen ArbeiterversichcrungSgesetzc tkai sächlich eine Entlastung deS ArmeiibutgetS, eine Verringerung derArmcozabl berbeigefübrt baden, ob die erhofften Wirkungen eingetreten, bezw. in welchem Maße oder warum dieselben ausgeblieben sind. Der Deutsche Verein für Armen pflege und Wohltbätigkeit, welcher an der Spitze der Nesormbestrebungen aus dem Gebiete der Armenpflege i» Deutschland steht, bat eine eigene Commission zurPrufung dieser wichtigen Frage eingesetzt, welche auf dem am 25. und 26. Mai zu Görlitz stattfindenren Eonzresse de- Verein- über ihre Untersuchungen und Arbeiten berichten wird. Die bei allen Fragen des socialen Leben» wirv auch bicr dir Beibringung statistischen Material» ein unerläßlicke- Haoptersorderniy sein. Von Bedeutung bierbri ist, daß gerade in das Jabrzrhnt >880 90, in welchem die Einsübrung der ArbeiterverücherungSgesetze startfand, niedrere ofsicielle armen- statisiische Ermittelungen fallen, welche geeignet sind, einiges Licht über diese Fragen zu verbreiten, weil durch dieselben die Ursachen der Bedürftigkeit nachgewiesen werden Namentlich sind im Königreich Sachsen eingehende Be arbeitungen diese» soc.alflatistischen Materials erfolgt au- wclchcn wir nachstehend einige Hauptergebnisse m, b->l-n. Die Gesammtrabl aller im Königreich ^.achicn untc stützten Personen (einschließlich der al« "„tunterstutzl gel em den Angehörigen) ist von, 93699.m I°b«>880 aud8 6 2 im Jahre 1885 und aus,80 896 in, J-bre l890 zmu g aanaen waö um so bedeutsamer erscheint, als man nach rem mtc'nsivcn WachSthum der sächsischen Bevölkerung ein gleick- ei.igeü Ainvacksen der Arn,e„;.sf-r erwarten konnte D ^abl der Selbstunterstützten (ohne m,tu>.tcr,tt,vt-.'>'gel'or,ge Trgiebk ebenfalls eine Verminderung von 53 072 (1880) aus »'L im Jahre 1880: 2143. im Jahre 1885: 2100, «n Jabre 1890 aber nur noch 1378. Die Zahl d?r ^lbltuut-rst. tz en in Folge von Unfall, welche sich ,880 aus »07 und >88a m 1112 bclics. ocrrinze.te sich 1890 aus nur l.I7. A°„ lOO Unterstützten überhaupt entfielen auf die UnlcrstutzungSursi.aw Unfall" 1880' 2 60, l885: 2,7l, 1890 dagegen nur »och 1 L von 100 Selbstunterstützteu ,880: 2,«.., .885: 2.15 und l890 nur noch 1,21. Trennt man die Unlerstllyten nach dauernder oder veriibergebender UiiteNtirtznug, sept stch diejelde Erscheinung fort: sowohl bei Sclbstiintcrstützlcn alle,». a!S auch uiiler Hinzunakine der M.tunlerslützteu, absolut und auch in Proceiileii der Gesammtzadl, ergiebt sich von l880 zu 1885 eine unwesentliche Erhöhung, von 1885 zu >890 dagegen eine ganz beträchtliche Herabmiuderung. Bon Bedeutung für die Ver- werlhung der armenstatislischen Ergebnisse ist, daß sich die ErkebungSiabrr mit BolkszählungSjahre» decken. cS somit möglich ist, bei Beurtheilung der Armenz.ssern da- Wachs- tbum der Bevölkerung mit in Rechnung z» stellen. ES dal sich hier gezeigt, daß die Zahl der aus 10 000 Einwohner eiiisallende», wegen Unfalls dauernd Selbst- und Mitunter- stützten, welche 1880: 5.5, >885: 5,2 betrug, aus etwa die Hälfte, 2,8, die Zahl der auf lO 000 Einwohner entfallenden, wegen Unfalls vorübergebend Selbst- und Mitunterstützten, welche 1880: 2,7, 1885: 2,3 betrug, aus mehr al« die Halste, t.8. herabgegaugen ist. Diese Herabminderungen s" der Periode von 1885 zu 1890 sind ganz zweijello« aus die Ein- Wirkung des Unfallversicherung«aesetze» vom «. Juli 1884 z'urückzusühren, welches seit 1. Oktober 1885 in Kraft steht, und in der Periode 1885/90 auch auf dir land- und soHwirthlHKstlichen Arbeiter ausgedehnt wurde. Wa« weiter dir Einwirkungen de« Gesetzes, betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter vom l5. Juni 1883, an langt, so ist dasselbe seil 1. December 1881 in Kraft. Es ist datier anzunchmen, daß die Wirkungen dieses Gesetzes aus die Armenpflege sich bereits in der ersten Periode 1880/85 ge äußert und in der zweiten Periode 1885/90, wahrend welcher die land- und sorslwirtbschafilichcn Arbeiter in den Rahmen deS Gesetzes cinbezogeu wurde», fortgesetzt haben werden. Und in der Thal weist die Statistik nach, daß die Gcsammtzabl der wegen Krankheit Unterstützten von 1880 zu 1885 von 25 070 auf 21612 und weiterhin zu 1890 auf 18 859 und die Zahl drr wegen Krankheit Selbstunlerstützten von 16 683 aus 14 741 bezw. 12 683 gesunken ist. Der procentuale An- theil der Ursache „Krankheit" an der Gesammtunterstützten» ziffer sank von 26,76 auf 24,39 und weiterhin aus 23,31 Procent und an der Selbstunterstüytcnzisfer von 31,08 auf 27,71 bezw. 25,43 Proc. Gebt man weiter auf die dauernde oder vorübergehende Art der Unterstützung ein, so ergeben sich hier nicht, wie bei der UntcrstützungSursache „Unfall", Analogien, sondern auffällige Verschiedenheiten. Tie dauernd Unterstützten zeigen eine geringe Zuuabiue der Uiiterstütziingsursache Krankheit, und nur die vorüber gehend Uuterstützien gewähren daö Bild einer allerdings jebr beträchtlichen Abnahme. Während sich nämlich die Zahl der dauernd Selbst- und Mitunlerslützten von 9910 l,— 15,91 Proc. der entsprechenden Unterstützten) auf 10 029 16,59 Proc.) und schließlich auf tO >03 (— l7,ll Proc.) erhebt, sinkt die entsprechende Zahl unter de» vorübergehend Unterstützten von 15 160 48,23 Proc.) auf ll 583 4l,l3 Proc.) und schließlich ans 875,6 (— 40,10 Proc.). Ebenso bei de» Selbsiunterstützten allein: die dauernd Unter stützten steige» von 5742 aus 63l5 »uv 6319 (— 15,82, 17,66, l7,50 Proc. der entsprechenden Gcsammtziffern), während die vorübergebend Unterstützten vo» lollli aus 8126 und endlich 6361 sinken >d. i von 62,98 Proc. der entsprechenden Gcsammtzabl aus 48,35 Proc. und endlich 46,19 Proc.) Diese ausfällige» Verschiedenheiten erklären sich leicht und bestätigen in vollem Uinsaiige die Wirkung des KrankeiiversichcrungS. gesetzcs auf die Armenpflege. Da da» Kraukeiiocrsichcrungs- gesetz nämlich nur eine gewisse Zeit laug Leistungen gewährt uud bei länger andauernder Krault,eit schließlich doch versagt, sallen andauernd kraule Personen endlich doch noch der Armen pflege anheim. So kommt es, daß die Zahl der dauernd wegen Krankheit von der öffentlichen Armenpflege Unterstützte» eine Verringerung nicht zeigen kann, während die Zahl der vorübergehend u, Folge vo» Krankl,eit Unterstützte» eine außer gewöhnliche Abnahme verzeichnet. Dasselbe Bild ergiebt sich auch, wenn wir die Zahl der wegen Krankheit Unterstützten ,n Beziehung zur Bevölkerung bringe». Aus loooo Eni- wohner entfiele» dauernd Mit und Lelbstunr<»sli>tzte,» Folge von Krankbe.t l880: 33,3, »885: 3l,5. I>,90: 28.8. während bezüglich der vorübergehend Unterstützten die entsprechenden Zahle» sind: ,880: 51,0, 1885: 36.» »nd 1890: 25 0 E,n Einfluß de» Gesetzes, bclreffcnd die Invalid itätS- A.k.icrSveriichcrung der Arbeiter, aus die Armen- Pflege laßt sich an der Hand der bisherigen arincnstatistisihcn -Oaicn nicht Nachweisen, da das Gesetz erst mit dem I. Januar 1891 ins Lebe,, trat. ES wirv lünstigen Arnicnzählungcn Vorbehalten bleiben, hierüber Au-kunst zu ertberlen, und man mn,; ,cho» ,cyi dafür plaibire», daß von Seiten des Reichs oder der einzelne» Staaten für das koiiimenk. Volk« zäh- lnngs,ahr 1895 eine armenstalisiischr Ermittelung vor- werte, welche den Einfluß dieses wichtigsten, da« oanic Veri.cherungswerk krönenden Ersetze« scsizusieUen haben wird Deutsches Reich. der"», Z Mai. In der letzten Zeit sind in Berlin ^,n Steten, die nach verschiedenen Seiten m inen v ^""»unZen A„,»g g.tzen können, wir -»men d.e Wettbureaux. S,e wagten sich zwar im Anfang nur sehr vorsichtig an da» Tageslicht, wurden dann immer dreister, heute, da sie sich schwammartig über die ganze Statt verbreitet haben, treten sie mit großer Prätension auf. Die Nennen sinvcn bekanntlich nicht mehr an den Sonntagen statt; das große Publicum kann daher nicht mehr nach Char- loltenburg und Hoppegarten hinaus, da sind die Wcttbureaux entstanden, die angeblich für die Wettenden das Geld am Totalisator anlegcn — natürlich nicht umsonst. Die Wettgcbühr ist sogar ziemlich beträchtlich. Die Inhaber der Wettbureaux sind Barbiere,Eigarrcnbändler, Leute, welche aus den Rennplätzen als Programmverkäuser angefangen, als Buchmachergchilscn thätig gewesen sind u. s. w. Auch in dem mit dem leitenden Sportbtatl im Zusammenhang siebenden EommisstonSbureau „Sportwelt" kann man sein Geld anlegcn und lo-wcrden. Das Treiben in diesen Wcttbureaux, von denen einzelne bereit« Filialen (5) errichtet haben, ist ungemein lebhaft. ES geht darin zu wie in einem Taubcnschlag; daS ist ein fortwährendes Kommen und Geben von Leuten, die sich oft daS Geld vom Munde abgespart haben, die Sacken in die Pfandleihe bringen, um 10, 20 -4t (obne die Wettgebühr) aus rin Pferd setzen zn können. In entsetzlicher Weise fachen diese Weltburcanx die Spielwuth an. Hohe, sehr hohe Summen nimmt der Direktor deS BurcauS in einer Stunde ein, und am Abend, wenn die „Sportwelt" erschienen ist, kann man Menschenmassen unter der Laterne daS Blatt lesen sehen, um meistens zu erfahren, daß die Ersparnisse, die Arbeit der Woche, verspielt sind. Ucbcr die Sicherheit der jetzigen Wettbureaux können wir uns nicht anSlasscn; wir glauben, daß daS EommissionS - Bureau „Sportwelt" für den höchsten Betrag sicher ist, und bei anderen Bureaux, selbst wenn die größten Außenseiter herausspritzen sollten, keine Gefahr ist. Im vorige» Jahre rückte aber der Direktor cincS für hochfein gehaltenen BurcauS auS, weil er daS Geld von einigen Hundert Mark aus einen der größten Außenseiter nicht an gelegt hatte, der aber dann ganz wider Erwarten gewann; und dieser Direktor galt, wie schon bemerkt, als ganz sicher. DaS wettende Publicum könnte also, selbst wenn cS gewinnt, hier und dort daS Nachsehen haben. — Die Wettbureaux haben drr Spielwuth Thor und Tbür geöffnet; al« Angeklagte in den Gerichtssälen können dir Bureaux oftmals ihre Kunden wiederfindcn. ID verlin, 3. Mai. Da die Buchdrucker in Bayern der RegierungSversügung nicht Nachkommen wollten, die die Abänderung der Bestimmung verlangte, daß jedes Mitglied der Jnvalivrncaffe auch dem Verdanke beitrcten müsse, so war die Auslösung der Jnvalidencasse unvermeidlich. Auf der Generalversammlung ist zugleich der Bejchluß gefaßt worden, das Vermögen der Jnvalidencasse bei einem sicheren deutschen Bankinstitut unterznbringen und zur Unterstützung der zur Zeit bereits uiiterslütznngSberechtigtcn Invaliden zu verwenden. Später soll daö Vermögen dem Gau Bayer» des Verbandes der deutschen Buchdrucker zusallen. Die Mai- sammlnng der Buchdrucker, die an den BerbandS- vorstand abgesübrt worden, hat bis jetzt 285,50 ergeben. Es ist daö allerdings eine eigentbümliche „freiwillige" Spende. In Augsburg und Nürnberg hat man je 100 und in Gera 46 ^ aus der OrlScassc entnommen. Diese Beträge sollen im Wege einer Beitragserhöhung von 5 wieder ein-- gebracht werden. — In einigen hiesigen Fabriken sind bereits Entlassungen von Arbeitern erfolgt, die am 1. Mai blau geniacht haben. Größere Dimensionen jedoch dürften diese Entlassungen hier kaum annekmen, da die Arbeiter gerade der größeren Fabriken nicht gefeiert haben. V. Berlin, 3. Mai. (Telegramm.) Nach Mittheilungen dcö Seiiiorcil-EoiivcnlS, der zur Erledigung noch auS- stebcuder geschäftlicher Fragen am Dienstag zusammentrat, beabsichtigt die Regierung im Falle der Verwerfung der Militairvorlage in allen ihren Tbeilen in zweiter Lesung, wie zur Zcil kcS Fürsten BiSmarck 1887, sogleich die Auf lösung des Reichstages auSzusprcchen. Es wird dabei auf die Erledigung aller noch auSsiebenden Vorlagen, auch solcher, die bereit« weit vorgeschritten sind, von Seiten der Regierung verzichtet. Sollte ein Theil der Vorlage in der zweiten Be- rathiiiig übrig bleiben, so würden in der Zeit zwischen der zweite» und dritten Berathung noch einige andere Geschäfte zur Erledigung gelangen. — Berlin, 3. Mai. (Telegramm.) Die polnische NeickSIagsfraclion, die deutsche Reichspartei und die nationallibera le Fraction haben sich für den Compromiß- anlrag de« Freiherr» von Huene ausgesprochen. Die Elsaß Lothringer sind im Hause erschienen, uw mit einer Aus nahme ein Votum gegen die Vorlage abzugeben. Von den Aiiliscmiteu wird ein Theil für, ein Theil gegen die Vorlage stimmen. — Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Der Antrag Huene zur Militai»Vorlage sei als glücklicher Versuch zur Losung der Krisis an;» sehen. Derselbe gewähre sämmtliche geforderten Formalioiicu. welche nötbig seien, um dir mit der Aushebung der drei jährige» Dienstzeit verbundene Schwächung der HcercS- organisation zu vermeiden. Der Antrag sickere die Ver jungung der Feldarmee im Kriegsfall. Was die Einzelheiten und Abstriche «»lange, so sielen dieselben organisatorijch nicht sehr ins Gewicht. Der Antrag Huene zeige einen Weg, der eventuell gangbar für die verbündeten Regierungen, ganz gewiß aber gangbar für diejenigen RcichSboten sei, welche gewillt seien, selbst unter Preis^ebung lieb gewordener Grund sätze und Anschauungen, der Sorge für die Sicherheit des Vaterlandes u»tcr alle» Umständen in ihren Entschließungen den ersten Platz einzuräumcn. Der Antrag Huene bedeute in diesem Sinne nach jeder Richtung hin eine Ver ständigung in Ehren. — Ucber die letzten Unterhaltungen im Vatikan wird der „N. Pr. Zig." neck berichtet, daß wohl kaum an irgend welche aktuellen Abmachungen, dagegen an ein erreichte« theoretisches Uebereinkommen in principiellen Fragen verschiedener Natur zu denken sei. Der Besuch von 1888 bade eher Differenzen im Gefolge gehabt, der jetzige werde die Beziehungen bessern. Der Papst habe nach dem Besuch de- Kaisers zu seiner Umgebung geäußert, die vom Kaiser entwickelten Anschauungen über verschiedene Fragen seien durchaus richtig gewesen und entsprächen den Gedanken, di« er selbst über die jetzigen Zustände sich gebildet habe. — Tie Generalversammlung de« deutschen Bauern bund«- wird am Sonnabend, den lS. Mai d. 2., im
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