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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930524027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893052402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893052402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-05
- Tag1893-05-24
- Monat1893-05
- Jahr1893
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S7SS hervorragenden Persönlichkeiten empfangen. Dieselben über reich,en Lord Sali-burp Adressen, auf welche er in kurzen Worten antwortete. Der Babnbof und die Straßen sind ru (ihren Salisburys festlich geschmückt, und überall herrscht großer Enthusiasmus. * v»uvB«. 23. Mai. (Telegramm.) Ueber den Schisf- bruck der brasilianischen Corvette „Almirante Barroso" bei RaS Garir am Gols von Suez meldet das „Reutcr'sche Bureau": Die Corvette ging mit vollen Segeln und Voll- damps. DaS Wasser drang in kaS Schiff bis zur zweiten Brücke ein Dir Osficiere und die Besatzung wurden gelandet mit Ausnahme eines, der das Leben eindüßte. Das englische Kanonenboot „Delphin" und die Hachl des Kbedive „Aida" gingen gestern zur Hilseleistung ab. * Madrid, 24. Mai. Castrllar erklärte seinen politischen Freunden, er werde sich nur notkgedrungen noch mit Politik befassen. — Die Mehrheit des SenatSauS schussrö ver langt die gerichtliche Verfolgung deS früheren Bürger meisters Boß. — In Folge der fortgesetzten republikanischen Unruhen in Barcelona ließ die Regierung daselbst den Belagerungszustand verkünden. Mehrere republikanische Parteiführer wurden verhaftet. (M. Z.) l^rzogl. Sachsen-Dekmarischen HauSorben« der Wachsamkeit oder vom weißen Falken dem Rittmeister ä l» »uite der Armee Bros BitzthumvonEckstädt; deS Großkreuze- de- großherzogl. hessischen Verdienstorden- Philipps des Großmüthigen dem dienstthuenden General S I» »uite Generalmajor v. Treitschke, dem Rittmeister S l» »uite der Armee Gros Vitzthum v. Eckstädt; de» Comlhiir« kreuze- 2. Etasse desselben Ordens dem Flügeladjutanten Major v. tzaugk; de« Rilterkreuzes I. Classe desselben Orden« dem Hauptmann ä la »uite de- 1. Feldartillerir-Regiments Nr. 12 und Adjutant im Generalkommando Heintze; de« Großkreuze« de» l herzoglich Sachjen-Ernesliiiüchen Hausordrn« dem Rittmeister ä I» »uite der Armee Gral Vitzthum v Eckftädt; de- Ritterkreuze» I. Classe desielbcn Orden« dein Hauptmann und Eompagnieches vom I. Iagervataillon Nr. 12 Frhrn. v. Teubern, de« Ritter kreuze« 2 Classe desselben Orden- den PremierlieutenantS v. Kiesen» wetter und v. Koppensel« von demselben Bataillon; der silbernen Verdienstmedaille desselben Orden« den Biceseldwedeln Leupold, Jugelt, Kretzschinar und Störzel von demselben Bataillon; des Großkreuze« de« König!. Italienischen St. Mauritius- und Lazarusorden- dein Generaladiulanten General der üavallerie z. D. v. Larlowitz: de- Lssicicrkreuzes de- ttönigl. Griechischen Erlöjer- orden« dem Pauptmana vom Generalstabe der 2. Tivijlvn Nr. 24 Krug v. Nidda. Llukik. Neues Theater. Orie»t. * Belgrad, 23. Mai. (Telegramm.) Der .Polit. Corresp." zufolge wird an Stelle des zum Gesandten in Petersburg ernannten Pasitsch der Präsident deS StaatS- ralbeS Welimirowitsch die Führung der serbischen radicalen Partei übernehmen. — „Bidelo" und „Odjek" melden die polizeiliche Schließung der serbischen Volksschule in Kvmanovo (Bilajet Kossova). Weitere Schließungen sind bevorstehend. Beide Blätter fordern die Regierung aus, energisch in Konstantinopel vorzugcben, damit der Sultan die von serbenfeinklicher Seite veranlaßte Maßregel rück gängig macht und die zwischen Serbien und der Türkei bis her bestandenen sreundlchastlichen Beziehungen nicht gelockert werden.— Tie „Voss. Ztg." meldet aus Turnu-Severin: Königin Natalie ist, vom König Alexander begleitet, hier eingetroffen. Der König verabschiedete sich hier von der Königin-Mutter. * Koilstanttnopel. 23. Mai. (Telegramm) Die aus wärtige Blättermelbung, General von der Goltz sei nach Deutschland abgereist, wird hier als unrichtig bezeichnet. XII. (König!, fachf.) Armee-Corps. Tre-deu, 23. Mai. Der König hat nachstehende Ver änderungen in der Armee genehmigt: K. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. v. d. Deckeu-Ringelhetm, Sec.-Ltnt vom Garderreiter-Rgt., vom 15. Mai d. I. ob, unter Stellung ä I» »uite diese« Regt«., aus ein Jadr beurlaubt Kunde, Major und Balls-Eommandeur vom Futz-Art.-Rcgt Nr 12, unter Belastung in seiner letzigen Dienststellung, zum Oberst-Ltn». befördert. Schmaltz, Major und Batl«-Cooimaadeur vom 4. Ins-Regt. Nr. 103. vom l.Juni d. I. ob zur Wahrnehmung der Geschäfte eines Bezirks-Osficier« bei dem Landw -Bez. Borna (Meldeamt Rochlitz) commaiidirt. Die Seconde- Lirutenant« v. Kirchboch H vom I. (Leib-) Gren.-Regt. Nr. 100, BraunSdors vom 2. Gren.-Rgt. Nr 101 „Kaiser Wilhelm. König von Preußen", die Portepee-Fahnrich- MoSler vom 5. Ins.-Rcgt. ..Prinz Friedrich August" Nr. 104, diesen unter Beförderung zum Sec.-Ltnt., o. Sichart vom 1. (Leid-) Gren.-Regt. Nr 100, v. Metzsch vom 2. Gren.-Regt. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", Rickedeer vom 6. Ins-Regt. „Prinz Johann Georg" Nr. 107 und Huth vom Cchützen-(Aüs.-)Regt. „Prinz Georg" Nr. 108 in das 6. Jnf.-Regt. Nr. 105 „König Wilhelm II. von Württemberg" versetz«. — Die Unterofsicier« Benzien vom 4. Inf.- Regt. Nr. 103, Franz vom 0. Inf-Regt. Nr 133. v. Arnim vom 1. Ulan -Regt Nr. I? „Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn", Siedel vom 3. Feld-Art.-Regt Nr. 32 und v. Watzdorf, Oberjager vom 3. Jäger-Bataillon Nr. 15, zu Port.- Fähnr«. ernannt. — Thost, Sec.-Ltnt. ä I» »uito des 2. Ulan.- RegtS. Nr. 18 unter dem 25 Mai d. I. in dieses Regiment wieder »inrangirt. — Weise, charakteris. Ma,or z. D und Bez.-Lssicier vom Landw-Bez. Borna unter dem I. Juni d I. in gleicher Cigen- schast zum Landw.-Lcz Dresden-Neustadt verjetzt. — Rieger, Prem.-Ltnt. von der Res des 3. Jnf.-Regt«. Nr. 102 „Prinz- Regent Luitpold von Bayern", zum Hauptmann, die Sec.-Ltnts. Krug v. Nidda, Mietzsch von der Res. de« 1. Leib-Gren.-Regts. Nr. 100, Raschle von der Res. de« 4. Jns.-Regts. Nr. 103, Römer, Looß, Uhlmann von der Res. des 5. Jns.-Regts. „Prinz Friedrich August" Nr. 104, Rödl, AlbertS von der Res. de- 7. Jnf.-Regt«. „Prinz Georg" Nr. 106, Schöne von der Res. de« 9 Jns.-Regts. Nr. 133, Devrient von der Res. de« II. Ins.- Regt«. Nr. 139, Graube, Limburger von der Res. de« 2. Sönigin-Huj.-Regir. Nr. 19, Engelhardt von der Res. des 2. Ulan -Regt«. Nr. 18, Volker von der Ins. 1. Aufgebot- des Landw.-Bez. Bautzen, Gerl ach von der Inf. 1. Aufgebots de« Landw.-Bez. Plauen, Reuter, Liebe von der Jas. I. Aufgebots de« Landw.-Bez. Leipzig und Ackermann von der Lav. I. Aufgebots de« Landw.-Bez. Leipzig zu Prem.-Ltnts, Btarsius, Vice- seldwebel vom Landw.-Bez MolSheim, zum Sec.-Ltnt. der Res. deS 6. Jnf.-Regt«. Nr. 105 „König Wilhelm ll. von Württemberg" befördert. v. AdschtedSdetviltgungrn. v. Schimpfs, charakteris. Oberst-Ltnt. z. D., zuletzt im 2. Ulanen- Regt. Nr. 18. Westmann, charakteris. Major z. D., zuletzt im Train-Batl. Nr. 12, — mit ihrer Pension und der Erlaubniß zum ferneren Tragen ihrer bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt. — Knorr, Sec.-Ltnt. von der Res. de« 5. Jnf.-Regt«. „Prinz Friedrich August" Nr. 104 behufs Austritt« au« dem sächsischen Unterthanen-Verband. Soedeckr, Sec.-Ltnt. von der Res. de« 1. Ulan.-Regt«. Nr. 17 „Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn", Hinze, Hauptm. von der Jus. I. Aufgebot« de« Landw -Bez Döbeln, diesen mit der Er- laubniß »um Trogen der Uniform der Res-Osficiere de« 6. Jnf.- Regt«. Nr 105 „König Wilhelm ll. von Württemberg'' mit den vorgeschriebe»»» Abzeichen, der Abschied bewilligt, vr. Ayrer, Hauptm. von der Ins. 1. Aufgebot« de- Landw -Bezirk- Zwickau. Schobert, Hauptm. von der Inf. I. Aufgebot- des Land- wedr-Vez. Glauchau, diesen Beiden mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw-Armer-Uaiform, l)r. Nienholdt, Hauptm von der Jas. 2. Aufgebot« de« Landw.-Bez. Leipzig. Reinhard, Prem- Ltnt. von dec Ins. 2. Aufgebot« de« Landw -Bez. Leipzig, Bräsel, De. Heintze, Prem.-Ltnt«. von der Ins. 2. Aufgebot« de-Landw - Bez. DreSden-Altst, Menzel, Sec.-Ltnt. von der Inf. 2. Aufgebot- Le« Landw.-Bez Plauen, Köaiglheim, Sec -Ltnt. von der Ins.- 2. Aufgebot« deS Landw.-Bez Dre-den-Altft, Rodde, Prem-Ltnt. von der Cav. 2. Aufgebot« de« Landw -Bez. Bautzen, behus« Ueber- sührung in den Landsturm 2. Aufgebot«, Leutbold, Sec.-Ltnt von der Inf. I. Aufgebot« de« Landw-Bez Dresden-Alts«, und Körner. Sec.-Ltnt. von der Ins. 2. Aufgebot« de« Landw-Bez. Zittau wegen überkommener Feld- und Garnisondienstunfähigkeit — de» Abschied bewilligt. O. I« Saiiitätlcorps. vr. Engel vom Landw-Bez. Zittau, vr. Lbelin«, vr. Fern bacher vom Landw.-Bez.Plauen, Rühle, vr.Otto, vr.Weigel, vr. Ktix, vr. Lehmann, vr Schwerdt, vr. Löwenhard«, vr. Ganz, vr. Heunig, vr. Polz, Vr Wagner vom Landw- Bez. Leipzig, vr. Hostmann vom Landw-Bez Wurzen, vr. Tchönefeld vom Landw.-Bez 11. Lbemnitz, Vr. Lehmann, Vr. Wehl», vr. Strehlow, vr. Burthardt 1. vom Landw- Bez. Dresden-Alts«., Vr. Gorpel vom Landw.-Bez. Dre-den-Neust., di« Assift.-Aerzte 2 Llafi« der Landw I Aufgebots: vr Kindler vom Landw-Bez. Schneeberg. Vr. Wicke, vr. Stärker vom Landw-Bez. Leipzig. Vr. Sieber« vom Landw .Bez. II. Lbemnitz. vr. Richter vom Landw -Bez Dre-den-Altft zu Assift.-Aerzten 1. Elasi«, di» Unterärzte der Reserve: vr. Roßbach vom Landw- Bez Wurzen, vr Lßwald, vr. Oppelt vom Landw-Bez. DreSden-Alist, den Unterarzt der Landw I. Aufgebot«: Vr. Hocker vom Landw -Bez. Leipzig zu Assist-Aerzien 2. Classe befördert. * Der König bot den nachbenannten Lfficierrn. Sanität«, osficieren and Unterofsicier»» di» Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verlieden«« nichtsächnichen Jnügnien »rtbeilr und zwar: de« Lo»td»rkre»ze« de« töuigl boyeriichen Militairverdiensiorden« dem Lonunandenr de« S. Int-Reg Nr. 102 ..Prinz-Regen« Luitpold »an Bayern" Oberst v. Larlowitz; de« Großkreuze« de« groß- Leipzig, 24. Mai. Während unser berühmtes Theater- Orchester der yerfaniiiicltcn deutschen Lehrerschaft eine musikalische Huldigung im Gewanthause darbrachte, ging im neuen Tbcater, wohl zum ersten Male überhaupt, eine größere Oper mit einem fremden Orchester, der bekannten Hart- mann'schen Capelle, in Scene. Die Neuzierde, wie die» Experiment gelingen würde, hatte manchen Musiker inS Theater geführt, der sonst den alten guten, aber recht oft gespielten „Freischütz" pietätvoll gemieden hätte; alle aber batte» ihre Freude daran, daß auch eine andere als unsere gewohnte Capelle >m Stande sei, in zufriedenstellender Weise eine Oper zu begleiten. Die ungemein geschickte Direktion de» Herrn Capellmeister Porst gab der wackeren Musikerschaar die frohe Zuversicht de« Gelingen« und führte glücklich an mancher plötzlich in Sicht kommenden Klippe vorbei. Namentlich die Hörner bedurften sehr eines so guten Steuermannes, dessen Umsicht ihnen die mangelnde Opernrouline ersetzen mußte. Von den mitwirkcndcn Künstlern intercssirte vor Allem Herr Merkel als Max. Der Künstler batte zwar schon vor Jahresfrist einmal die Partie auSgeführt, war aber doch den meisten Zuhörern eine neue Erscheinung. Sicher bat er nicht unsympaibisch berührt, denn sein Gesang hielt sich frei von Uebertreibungen. Ter Ansatz war künstlerisch seiner als spiist, und der Ausdruck traf fast immer genau mit Webers Intentionen zusammen. In dem schönen Terzett deS zweiten ActeS hätte die Intonation genauer sein müssen — sonst blieb auch dem verwöhnten Anspruch nichts zu wünschen übrig. Fräulein Kern io stattete ihre hübsche Aufgabe mit verschiedenen neuen Nunimern aus, blieb aber dem allen Fehler treu, in allen ihren Solostellen kaS Publicum anzusingen, anstatt sich der Handlung einzusügen. Nur eine Arie machte eine rühmliche Ausnahme, die reizende Romanze „Einst träumte meiner feigen Base". In ihrem Vortrag wuchs da« VortragStalent der Danie zu schöner Bedeutsam keit empor, ja sie übcrtraf in treffendem Ausdruck und fein charakteristischem Spiel ihre vorzügliche Vorgängerin. Herr Witte köpf verbalf dem Abschluß des ersten AcieS durch den ausgezeichneten Vortrag der großen Arie zu einem großen Erfolg. Vorzüglich sang Herr Demuth, auch schauspielerisch seine RepräsentationSrcllc zur vollen Geltung bringend. Zur Ausführung der weihevollen Partie des Eremiten ist Herrn Knüpfer s Organ in seltener Weise geeignet. Frl. Koppe sang recht frisch und sicher da« Lied vom Iungfernkranz, eine ungenannte junge Dame fecundirte recht hübsch, doch noch ein wenig zaghaft. Die ganze Aufführung ging trotz der veränderten Orchester- verbälinisse ohne nennenswcrthe Stockung vorüber und fand freundlichen Beifall. M. Kraust. Fest-Conrert im Neuen Gewandhanse. Leipzig. 21 Mai Zu Ehren der XXX. Allgemeinen deutschen Lekrer-Vcrsammlung gab die Stadt Leipzig ihren Gästen gestern Gelegenheit, das weltberühmte Gewand bauSorchcster und ein Concert im Etile der Gewandhaus conccrtc kennen zu lernen. Ter prachtvolle Saal füllte sich sehr bald vollständig, trotzdem natürlich nur ei» Tbeil der von der Ferne Gekommenen die Zuhörerschaft bildete und bilden konnte. Aus allen Mienen vermochte nian aber die Bewunderung zu entdecken, die schon das der Kunst ge weihte Haus und dessen wundervolle Räume auf die An wesenden hervorbrachten. Nicht mindere Bewunderung er zielten die gebotenen musikalischen Genüsse, die mit Carl Reinecke's Fest-Ouverture (op. 2l8, ärlur) mit Cchlußchor „An die Künstler" von Friedrich Schiller, sür Orchester und Männerchor, ihren Anfang nahmen. Da» schöne, frische Werk, das unter der Leitung de« Componisten tadellos und schwungvoll gespielt wurde, kann zu den wirkungsvollste» des Meister» gezählt werden; der Coor, vom Leipziger Lebrer- gesangverem gesungen, beschließt die Ouvertüre, deren kunst reichen Ausbau wir zuletzt bei Gelegenheit der Feier deS 50jährigen Bestehen» LeS diesigen königl ConscrvatoriumS bewundern dursten, in außerordentlich effectvoller Weise, und so erlebte da» Werk denn auck gestern wieder einen so durchschlagenden Erfolg, daß die Beifallsspenden kaum endigen wollten. Herr Capellmeister Professor Ilr. Carl Reinecke, schon bei seinem Auftreten berzlichst begrüßt, wurde nach der Ausführung mehrmals bervorgerufen. Der Ouvertüre folgte der ini Wort laut bereit» mitgetbeille Prolog, gedichtet und mit Wärme gesprochen von Herrn Albert Linge. Tie letzten Worte namentlich: „In Euerm Namen drück' ich beide Hände dem Meister (Reinccke) hier sür diese« Tage» Spende", riefen den allgemeinsten Jubel hervor. Zwei Solo-Vorträge folgten, als erster die Concert Arie von Felix Mendelsohn-Bartboldy, gesungen von Fräulein Paula Mark, Mitglied deS StatttdealerS in Leipzig; als zweiter: Con- cert iürPianosorte (I) molk)von Mozart, ge«p>elt von Herrn Prof Or. Rein ecke, dem unerreichten Mozart-Interpreten War derEindruck, dentieschöneStimme der ausgezeichnetenBüdne»- sängerin, so wie der innige Ausdruck idrer Vortragsweise machte, schon ein überaus bedeutender und berzerfreuenker, der Beifall nach der Arie ein kaum zu stillender, so wurde derselbe nach dem Mozart'schen Concerte. im Besonderen nach dessen zweitem Satze, durch da» wahrhaft poetische und einzige Criel de» Herrn Pros. lw. Rein ecke doch noch Lbcrtrofscn. Nack, allen Sätzen erntete der Meister rauschentslen Beifall und man hörte überall Ausdrücke der ungetbeilten Bewunderung. Der Leipziger Lebrer- Gesangverein sang darauf noch unter Leitung «eine» Diri genten. de« Herrn Capellmeister Han- Sitt, drei Gesänge sür Männerchor „Der alte Soldat" von Peter Cornelius, „Ritcrnell" von Robert Schumann und „Schlaswandel" von Friedrich Hegar Tie gewählten Conipositionen charakterisiren die Intentionen deS Verein- in hinreichender Weise; in Leipzig sind dieselben bekannt genug. Da» musikalisch Wertbrollc wird und wurde feit langer Zeit fast ausschließlich aevslegt, unbekannte oder wenig bekannte Werke tüchtiger Meister bevorzugt und dem Verltändniß »aber gebracht Daß diese Ausgabe eine schwierige ist, ist unleugbar, und nur einem Vereine, wie dem Lcbrergesangvertine, tonnten bald große Erfolge blühen, da sich in ihm eine große Anzahl derselben Sänger seit Jahren vereinig« bat, während andere Vereine dem Wechsel ihrer Mitglieder mehr oder weniger unterworfen sind. Herr Capellmeister HanS Sitt, der sehr und nach Verdienst gefeiert wurde, hatte die Vorträge aus« Feinste auSgearbeitet, besonder» dir beiden ersten Cdöre waren Musterleistungen ohne Concurrenz und von gewaltigem Eindruck. Die durch die abnorme Hitze verursachte Ermattung der Zuhörer, die in der nun folgenden Pause Erfrischung suchten, wurde durch die Vorführung der den zweiten Theil des Programms bildenden OnwII-Sympkonie von Beethoven wieder verscheucht; mit gespanntester Aufmerksam keit folgte die Zuhörerschaft dem unaufhaltsam dadinrauschcnden Strome der Beetboven'schen Riesen-Sympbonie, die unter Herrn Prof. vr. C. Reinecke's Leitung eine prächtige und glanzvolle Wiedergabe fand. Nack, allen Sätze» erschallte lrbbaftester Applaus Noch sei de» sehr schönen Blütbner'scken Concert- flügelS Erwähnung getban, der da« Spiel de« Meister» Reinccke in allen Beziehungen aufs Beste unterstützte. DaS Concert wird, wie wir wobl hoffen dürfen, den Besuchern, besonder» den Gästen unserer Stadt, in freundlicher Erinne rung bleiben. G. Schlemüller. Die in Leipzig versammelte Lehrerschaft hatte auch der berühmten Hospianosortefabrik de- Herrn Loiiimerzien- ratd Julius Blüthner einen Besuch zugedacht. Eine sedr große Anzahl derlelben wurde beute, am 24. Mai, früh 8 Uhr von den beiden Edel« der Fabrik, von dem Herrn llominerzienratb Blüthner und seinem Sohne Max, in liedenswürdigsler Weise rmpsangen, wonach in verschiedenen Abtheilungen eia Rundgang durch die kolossal»» Raume der Fabrik folgte. (Gesudrt von den genannten Herren Cdess und begleitet von hervorragenden Mitarbeitern der Fabrik besichtigten die Herren und Damen der anweienden Lehrer- schast die eiwa 180 Sale und Zimmer de- Rieicii-Eiablissement-, ferner die Maschinenräume, in welchen etwa 100 Maschinen aller Art thälig sind, und endlich den Conccrijaal, wo die aus- gestellten herrlichen Flügel den verschiedene» Pianisten unter den Lehrern außerordentliche Freude bereiteten und wo den LOjäbrigen, aber lugcndsrilchen Schövier und Leiter des Etablisse ments, welches z» den größten Zierden der Musiksladt Leipzig zädlt, der tiefste und wärmste Dank gezollt wurde. Selbstverständlich müssen wir uns einen aussührlichen Bericht über die geradezu bkwiiiiderusivcrlde Einrichtung der Fabrik ausiparen, da gegenwärtig der Raum zu einer detaillirten Beschreibung nicht zur Bcr- süguiig gestellt werden kann. Das bevorstehende 40 jährige Jubiläum des Etablissement», welches durch Herrn Commerzien- rald Julius Blütbner von den bescheidensten Ansängen bis zu dieser imposanten Größe und Bedeutung gebracht worden ist, wird »ns aber in diesem Sommer mehrfach Gelegenheit geben, aus die interessanten Einzeldeiten »aber einznqeden. Ten Besuchern der Fabrik ist aber schon bei einem Ruiidgaiige und durch die Erklärungen bezüglich des Fachbelriebes zum Bewußtsein gekommen, daß die leiiende Hand ein» niuslerbasle Ordnung geicbassen bat unddie größteAccuratesse in der Anfertigung aller Bestandtdeile fordert. Ist doch jeder Arbeiter, durch welchen ein Instrument oder ein Tbeil dest'elben fertig gestellt wurde, verantwortlich für die Arbeit seines Bormanne-, die er nur übernehmen darf, wenn sich dieselbe als eine tadellose berau-stellt. Nicht allein die mächtigen Arbeitssale und Maschinenraume, sondern auch die kolossalen Holzlagerungen fesselten das Interesse der Lehrer schaft ini höchste» Grad», ebenso erregten die ausgezeichnelen Ventilaiions- vorrichiiingeii, durch welche sorlgeietzt in den Arbeitsräumen »ine reine gesunde Lust erdalie» wird, große Bewunderung. In der Tbai ist die Hospianosoriesabrik von Julius Blüthner mit ihrem Muster betrieb ein ungemein wichtiger Factor in Leipzigs Musikleben, welcher sogar weil über die Grenzen Europa- hinaus seine Macht ausübt und zum Ansehen der Leipziger Production aus dem Gebiete des Jnstriimentenbaues daS Wesentlichste beiträgt. Möchte stets über dem herrlichen Etablissement der Segen des Allmächtigen wallen, wie die« bisher geschehe» ist. Ihm sei der beste Tank dargebrocht. * Paris, 23. Mai Bei der gestrigen Vorstellung der „Walküre" balle die Oper eine Einnahme von 22695 Francs, die höchste Einnahme seit Bestehen LeS Theaters. XXX. Allgemeine Deutsche Lehrer versammlung. ---5. E» war uns gestern nicht möglich, die gehaltvollen Reden Sr. Excellenz de« Herrn StaatSniinisterS v. Seytewitz und deS Herrn Oberbürgermeisters vr. Georgs im Wort laut bringen zu können; holen wir dasselbe beute nach. Excellenz Herr StaatSminister v. Seydewitz: Ihr Ortsausschuß hat die Güte gehabt, mich zu persönlicher Tbeilnadme an Ihren Verhandlungen «iuzuloden. Ich bin dieser Aufforderung gern gefolgt; will doch die Allgemein« Deutsch« Lehrerversamnilung da« Wohl der Volksschule fördern und die Interessen der Bolksschulledrer wahren. Beides will auch mein Ministerium. Wir befinde» unS daher bezüglich unserer Ziele in voller Urdereinslimmling; ich sreue mich, dies hier aussprechen zu können, freue mich auch, daß Sie zurBethäiigung Ihrer wohlgemeinten Bestrebungen i» diese», Jahre eine Stadt unseres Sachsenlandes er wählt haben. Unser Cachjcnland hat seit Jahrhunderte» schon der Pflege der Volksschule seine Fürsorge zugewendet. Unsere älteste all gemeine Schulordnung dattrt vom 1. Januar 1580. A»S dem jetzigen Jahrhundert habe» wir zwei weitere Schulge>rtze, die das gesaniuite Volksjchulwejcn in »»lsiisjendcr Weise regeln und daneben eine ganze Reihe von Gesetze», da« jüngste au« dem Iabrr 1892, die die ökonomische Stellung der Lehrer verbessern wollen. Aus diesen wenige» Lbaisache» wollen Sie, geehrte Herren, Folgende- schließen: Unsere Regierung hat auch aus dem Gebiete de« Volk-schulwesens de» Fortschritten der Zeit durch ciac je und je fortschreitende Gesetz- gebuiig Rechnung getragen. Sie ist sreilich dabei nicht sprungweise, londern beständigen und besonnenen Schrite« vorwärts gegangen; hat sich insbeiondere vor allen gewagten und weiitragcnLe» Ex- pcrinienten gchülei; werden doch solche Experimente aus keinem Gebiete so gefährlich sein al« aus dem Gebiete, wo e« sich um da« Wobl und Wehe »njerer Kinder bandelt. Unsere Regierung hat weiter di» Entwickelung der Volksschule sür so wichtig und so tief »iiiareiiend in da« Volksleben erachtet, daß sie die grundlegenden Bestimmungen aus diesem Gebiete nicht allein im Verwaltungswege, sondern nur unter Zustimmung der LandeSvertreler aus dem Wege der Gesetzgebung gelrossen dal. Unsere Regierung ist endlich der Ansicht gewesen, daß der Lehrer vor der reale» Noch zu schützen sei, wenn er die Ideale seines Beruft» in der rechten Weste ersaßen und durchführen soll. (Bestall.) Gestatt»,! Sie mir, daß ich hierbei einige Pnncie auS unserer neuesten Volksschnlgesetzgeduiig dorlege. Tie weitaus größten Fort schritte liegen, abgesehen von der Einführung der obligatorischen Fortbildungsschule, in den Abschnitten, die von der Verwaltung und Beaustichiigung der Volksschule bandeln. Um der Schule eine größere Selbstständigkeit und größere Vewegiingssrciheit zu ver- leihen, ist die Verwaltung der Volksschule in erster Linie in die Hand der Schulgemeinden, die Beaufsichtigung in die Hand de- währter Fachmänner gelegt worden. Würbe dadurch die Schul» auch aus eigene Füße gestelli, so sollle doch der organische Zu- sammenbang zwischen der Schule und brr Familie, zwischen Schule und Kirche, zwischen Schul» und Staat nicht zerrissen werden. Ti« Grenzlinien zwischen den einzelnen Gedielt» sind genau festgestellt worden. Nach der Absicht der Gesetzgebung sollen aber diese Factoren »ach wir vor warm lebendigen Antheit an der Ent wickelung der Volksschule nehmen, sollen in diesen Bestrebungen einander unterstützen, einander fördern, einander ergänzen. Und dadurch, daß den Schulgemeinden eine weitgehende Autonomie eingeräumt worden ist, ist die staatliche Aussicht über die Schule nicht ausgeschlossen worden, der Staat soll darüber wachen, daß die allgemeine Ausgabe der Bolksschui» in i»ber einzelnen Schul,nslalt zur Erfüllung gebracht werde, und diese Aulgabt besteht nach unserem Schulgeietze darin, der Jugend durch Unterrichl und Erziehung die Grundlagen einer sittlich-religiösen Bildung und di« sür das bürgerliche Leben nolhwendigen allgemeinen Kennttiisse zu vermitteln. Mögen die gewaltigen Fortschritte unserer Zelt aus wifienschastlichem, technischem, wirlhschastiichem Gebiet» di» Pilege de« intellektuellen Vermögen» in den Kindern uns besonder« nohelegen; gewaltig ernste Zeichen der Zeit mahnen nicht minder dringend, dafür z» sorgen, daß «in kerniges, krustige« Geschlecht, ein Volt herongezogen werbe, da« den Schmierigkeiten der Zukunft ge- wachsen ist, auch nach seiner sittlichen Tüchtigkeit. Eine solche Jugend erziehung ist aber noch unserer Ueberzeugung nur aus religiöser Grund lage möglich und dies« nicht annehmbar ohne consessionellen Edarakter. In dieser Gestalt allein ist da« Christentdum in unserem sächsischen Lande bisher praktisch dervorgelreten, und durch die Art, wie die consessionellen Verhältnisse in Sachsen sich entwickelt daben, ist »S möglich gewesen und möglich geblieben, unser» «olksichuie so zu organi- sireu, daß bei voller Wahrung der Gewissentsreiheit der Gedanke der sittlich-religiösen Erziehung den gelammten Unterricht durchdringl und er wärmt Daraus bericht «in gut Theil der Cultur und Eigenart unsere« sächsische» Volkes; daß dabei auch die nalionale Seil» der Volksschule ihr» Förderung gesunden dal, dafür girbt Ihnen wohl der eine Umstand lnnreichendr Bürgschaft, daß da» Seepter unserer Regierung seit zwanzig Jahren in der Hand eine« Monarch»» liegt, der in dem nationalen Kriege gegen Frankreich zu den lapsersten Führern gehört hat und nun zu den treuesten BundeSfürstea und damit zu den kräftigsten Stützen de» deutschen Reiche« gehört Das Ihnen allen bekannte schöne Wort: „Mit Gott sür König »nd Vaterland!" möge die Losung auch sür unsere sächsische Volksschule sein und bleiben! Mit diesem Gruße heiße ich Sie im Na,ne» meiner Regierung willkommen aus sächsischem Boden »nd wünsche Ihren Verhandlungen einen recht fruchtbringenden, reichgesegnetr» Erfolg! (Langondauerndrr stürmischer Bestall.) Herr Oberbürgermeister vr. Georgi: Nach den trefflichen, weite Blicke uns eröffnenden Worten, die wir soeben gekört und die sich lies in Aller Gedächtniß und Gemütb ringeprägt habe», wird e» mir etwa- schwer, Sie aus den eiistachcn Bode» tiner Begrüßung vom Standpunkte unserer Stadt aus zurück- zusühren. Indes Sie können und werden auch diesen Gruß er warten, und cs ist eia rech« herzlicher Gruß, den ich im Namen der städtischen Kollegien und der Stadt Ihnen darzubringen Hab«. Der Gedanke, die 30. Allgemeine Deutsche Ledrerverjammlung in unserer Stadt zu hatten, hat von vornherein bei uns »ine sreund- liche Ausnahme gesunden. Wir haben gern dazu beigetrageii, ihn zu verwirkliche», und nun, da Eie einqezogen sind in unlere Sladi, reiche» wir Ihnen gern die Hand zu einem aufrichtigen Will kommen Ein ehrlicher Wirkt», der Gäste »mpsangt, sragt sich, was er zu bieten hat. Air biete» Ihnen rine im Frühliiigsschinucke unserer grünen Wiesen und herrlichen Wälder zur Zeit freundlich dreinschauende Festsiadt. Wir dielen Ihnen Manches, was in der Vergangenheit und Gegenwart thatkrästlger, opferwilliger und tüchtiger Bürgersinn bei unS geschaffen dal Dies Alles wird und mag dazu beitragen, Ihnen den Aufenthalt bei uns angenehm und anregend zu machen. Aber eS ist doch nicht das Eigentliche und nicht da- Beste, was wir Jbnen zu geben haben. Das Beste, und was wahrscheinlich Ihnen allen da» Werihvollste ist, da» ist doch Do-, daß Sie in unserer Stadt aus Schritt und Tritt die Heber- zeugung gewinnen werden, daß in und von unserer Stadt die Aus gabe, der Sie Ihre Lebensarbeit gewidmet haben, aus das Höchste geschätzt wird. (Lauter Beifall.) Wir daben im vorigen Jahre »in schöne- Fest feiern dürfen, da« lOOjährige Jubiläum unserer ersten, von der Gemeinde aus gehenden öffentlichen Volksschule: der Ralhsfreischulc. Diese Schule bat nicht nur in unsercr Stadt, sondern weit darüber dinaus mächtig eingewirkt aus die Entwickelung unseres deutschen Bolks- jcknilwesen«. Sie hat es qeidan, weil sie geboren war aus be geisterter und warmer Liebe, einer Liebe, die sie sich im Lause der Zeiten zu bewadren gewußt bat, weil sie das Glück gehabt bat, in idrer Leitung sosort wissenschastlich und pädagogiich vochbedculende Männer zu haben, und weil es gelungen ist, in ihr sichere und gesunde GrundlagenderErziedungsgrundsätzezuenlwickeln. Diese Elemente sind unS geblieben und baden dazu brigetrogen, daß in unserer Stabt das Volksschulwesen einen Ausschwung genommen hat, der schon im Aeußeru wesentlich zum Gepräge unserer Stadt beiträgt, und aus den unsere Stadt stolz sein dars. (Bestall.) Geblieben ist uns vor Allem die gute »nd tüchtige Ueberlieserung der Leipziger Volksschule, die, soweit ich es übersehen kann, in den mancherlei Parteibestrebungen doch ihre gesunde und tüchtige Grundlage sich zu erhalten gewußt hat. Ge- blieben ist uns ein hervorragend tüchtiger Lehrersiand, zu dessen Erhaltung dir Siad» sich große Opfer auserlcgt bat. Geblieben ist dir worin, »nd überzeugende Liebe zum Schulwesen überhaupt und zur Volksschule im Besonderen. Ich darf eS Ihnen versichern, daß diese Liebe noch »ngeschwächt vorhanden ist und sich überträgt aus nlle die wackeren und tüchtigen Männer, die in der Arbeit sur die Schule ihre Lcbensausgabe finden. Und wenn sie das wahr« nehmen, dann wird die Empfindling, hoffe ich, beitragen,Ihnen sürIhre Berathungrn in unserer Stad« di« richtige Freudigkeit und Stimmung zu geben Sie kommen zu un» in einer tiefernsten Zeit, da unser deutlches Volk bis in die tiesste Tiefe erregt und bewegt ist, weil es in nächster Zeit »in rnljcheidendes Wort über seine Zukunst zu sprechen hat. Es ist hier nicht der Ort, hieraus rinzugeben, und ich muß jagen, es ist, Gott sei Tank, nicht der Ort dazu. Vielmehr debt sich von dem Hiiitergrunde dieser Kämpfe sriedlich uud freund lich da« Bild ab, welches ich vor meinem Auge schaue: Die deutsche Lehrerschaft, einträchtig versammelt zu Berathungen zum Besten der Volksschule I Möchte doch hinauSklingen von diesem Frieden in unser deutsches Volk! Möchte vor Allem aber auch die deutsche Volksschule bewahrt bleiben vor allen Parteibestrebungen und Kämpfen! Möge uns erhalten bleiben die deutsche Volksschule in ihrer lediglich idrer Ausgabe dienenden Gestaltung, in ihrer ans dem Geiste deut schen Volkes gewordenen Grundlaget Möchte dazu auch Ihre Ver sammlung beilragen und möchte darum auch ans ihr Gottes reichster Legen liegen! Mit diesem herzlichen Wunsche heiße ich Sie noch- inalS willkommen! (Langandauernder Bestall.) Besuch verschiedener Etablissements —m. Lei-zin, 24. Mai. In früher Morgenstunde schon besuchten heute zahlreiche Tbeiinehmcr der Allgemeinen Deutschen Lehrer-Versammlung die königlich sächsische Hospianosortefabrik von Julius« Blüthner. Ueber kiesen Besuch ist im musikalischen Thcile dieser Nummer ausführlich berichtet. — Für später war seiten« der Besucher der Lehrerversamnilung eine Besichtigung des Geschäfts hauses Gustav Steckner, königl. Hoflieferant, Markt, in Aussicht genommen. Es zählt zu den größten und zwcck- inäßigst eingerichteten Deutschland« und erstreckt sich, einen Flächeninball von 6000 um umfassend, auf Souterrain, Par- terrcräume und fünf Stockwerke. Bereitwilligst gestattete diese hcchangcsebene Firma de» heimischen Platzes den Besuch ihrer Geschäftsräume. Die 450jährige Jubelfeier der Leipziger Lchützengefellschaft. —m. Die Einladungen, welche die Leipziger Schützen, gesellschast a»S ihrem Krei» binau» an olle Genossen der alten, edlen Schteßkunst bat ergehen lassen, sind überall mit der freudigsten Zustimmung ausgenommen worden. Es rüsten sich zahlreiche Schütze», korporativ»»» nab und fern zur Tbeilnahme an dem friedlichen Wett- streit und Taistende au« anderen Kreisen sehen schon erwartungsvoll den Festtagen vom 27. Mai bi» zum 4. Juni entgegen, di« ihnen viele, durch glanzvolle Moment» ausgezeichnete Veranstaltungen zu Genuß und Unterhaltung dringen sollen. AiS besonder-hervorragende Punkte der geplanten Jubelfeier dürfen das Festspiel in der Albert- balie mit dem daran sich anschließenden Festcommer« (am Sonnabend), der große historische Festzug (am Sonntag Mittag), da- Feslbaiiket (an, Montag), da« große Feuerwerk (DonuerStag) und da» Eoncert und der Ball (am Sonnabend) gellen; den Schützen selbst aber. Büchsenschützen und Rüstung«, schützen, Winkl im Wettstreit um Preise in friedlicher Waffeuübung ein aus fünf Tage berechnete«, durch ein Loncurrenz-Schießen besonder« bedachieS Festschießen. Es werden im Ganzen einund zwanzig Scheiben ausgestellt sein, und zwar eis Standschetben ans 175 1» Eittscriiiing, acht Feldscheiben aus 300 m Entfernung und zwei Jagd scheiben. Von diesen 2l Scheiben sind zwei Festscheiben („Leipzig" aus Stand, „Sachsen" aus Feld), eine Jubitäumsscheibe aus Stand, zwei Meisterscheiben leine aus Stand, eine aus Feld!, zwei Scheiben aus lausendes Wild. All« übrigen Scheiben sind Puiiclschkiben. Dir IiibilüumS-Scheibe ist sür die Mitglieder der Leipziger Schützengesellschast bestimmt. Wahrend beim Schießen aus die,eibe jeder Schütze zum Andenken eine sür dl» Jubiläumsfeier de- IvnderS geprägle silberne Festmunze erhält, werden den zehn besten Schützen aus dieser Scheibe vergoldete Festmünzen als Ehrenpreis überwiesen. Den bereit« vorhandenen Jubiläums- scheiben (die »ine ist zur Erinnerung an die Feier des neunzig- lubrigen Geburtstage« Kaiser Wilhelm'« 1. am 22. März 1887, die andere zur Erinnerung an dir achthundert,ädrige Iubelseier de« Hauses Wettin am 16. Juni 1889 gestiftet) sich anreihend, zeigt die neue, von den Herren Als. Lelu», G. Kittler und Hosmaler Westphal gewidmete, von letzterem gemalte Gedenkjchetbe ein» ebenio sinnige, al» vornehm schöne Ausstattung In einen au» stilistrlem Lorbeer gebildeten heraldischen Kranz sägen sich vier große Wappen rin, oben link- da- Wappen de« Hanse« Wettin, recht» da« Leipziger Wappen, link» unten dos ebemalige deutsch« Wappen, rechts das neue deutsch» Reichswapvcn. umschlungen und verknüpst mit blaugelbrn, moirüarlig gedalienen Bändern, die von einer Stadie- krone an der Spitz« de« Kranzes ausgeben Das künstlerüch-ickiönr Werk heimischer Malerei wird vor de» Festtagen tm Geschuiltlocal der Firma Nicklisch ch Müller, Peiersslraße, ausgestellt sein. — Reich mit Edrengaben bedacht sind die Festschießen. Zunächst stiftete dir Leipziger Schiitzengeseltschos« drei Ehrengaben aus Standsestscheide (von >e 30t» .< 200 und 100 baar in Etui), drei Edrengaben aus Aeldsestscheibr (von ,» liOO^i, 200^1 und 100 tn Etui), drei Edrengaben aus Jagdscheib« (von je 150 ^l, 100 und 50 ^1), drei Ehrengaben out Slandmetslerschribe (von ,e 50 ^>t, 30 und 20 ^l), drei Ehrengaben aus Feldmeifterjcheibe (von je 50 30 und 20 ^l). iüns Ebrengabki, aus Standierienscheid« (von je 30 .sk. 25 .St, 20 -< >5 -l und 10 .40, juni Ehrengabe» aus Feldserienschribe lvon ,e 30 25 20 15 ^ und 10 ^1), ferner sür die Sieger im Concurrenztchießen (drei Sieger aus Staad-
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