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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930529019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893052901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893052901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-05
- Tag1893-05-29
- Monat1893-05
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Tabellarischer und Ztsfrrusatz »ach höherem Tarif. Extra-Vellage« (gesalzt), »ur mit d«r Morgen.Ausgabe, ohu« Postbefördernug LL—, mit Postbesörderuug ^8 70.—. Aanalsmschlaß fir Rryeige«: Abeud-AuSgabe: vormittag« 10 Uhr. Morg»».Su«gab«: NachoüÜagg 4 Ich». Eon», and Festtag« früh Uhr. vei Leu Filiolea und Annahmestellen je «tu« halbe Stunde früher. Anzeige» siud stet« an bi, Erpedttto» zu richte». Druck uud Verlag vou L. Pol» ia Leipzig. Montag den 29. Mai 1893. 87. Jahrgang. Bestellungen auf Reiselitwnnemenls > schlossen ist, den Schauplatz gewechselt und ihn in Straßen, Labnböse, Ratbbau« unk VersammlunzSsäle verlegt. In besonderem Maße lhatenrcich war, wie schon gemeldet, der Sonnabend, an dem der Führer der kleinen Ezechengemcinde . f in Reichenberg, l)r. Schamanek, einer der schlimmsten nimmt entgegen und führt für jche beliebige Hetzer im Lande, nach Poaq kam. „m sich den Wädlern der Zeitdauer aus I Prager Neustadt vorrusteUrn. vr. Gregr, der entartete , . , , ^ ^ Cprößling einer deutschen Familie, vermaß sich, in seiner 016 D-XpbaiuOo U6> I^EIPLIßtzr ^dL86lt1kltl68,1 beim Empfange seines Gesinnungsgenossen Schamanek im Johannisgasse 8. Amtliche Bekanntmachungen. Vermietliungen. In den 'nachgenannten, der Stadtgemeindr gehörigen Grnnd> stücken sind folgend« Miethräum» gegeu viertel, bez. hdlbjährlich« Süadtgung anderweit zu vermtethen: 1) Kupsergätzchrn Nr. 1 — ehemal. Kramerhau« — ». der größte Lheil der 1. Etage zu Szpeditiou«. oder WohnuNgSzwecken, d eine Sellerabtdeiluna, v Arimmaische Ltr«ße Nr. L «ia« kl«ia» wohnuug tu der IV. Stage, k>) Rrtchsstrafi« Nr. 7 Deschüfttlocalitätea tu der 1. Etage, 4) Nttterstrak« Nr. 28 — Beorgeahall« — «tu verkauf«. aewSIbe recht« neben dem Eingang«, k) Brühl Nr. NO Niederlag-räume, 5) MarschaUstratze Nr. 8 — Kenertoehrbepot t» Leipzig- Neutzuttz, eine kleine Hofwohnnng in der IV. Etage, 7) GemciudeamtSstratz« Nr. S i« Lrtpti»-Lta»«»a«, u. RiedrrlagSräume im Parterre recht«, d. eine kleine Wohnung ia der II. Etage, 8) Ehemalige« Nrmeuhan« t» LctpttgL«tz,tg ein» Nei», Wohnung. E« siud die Räum« unter 1> und 8 vom 1. Oktober d». g«> ab »ud all« übrigru dergleichen sosort zu vermielhen. vitethgesach« werde» aus de» «attztznnff, I- Etage. Zimmee 8K. 8^ enigegen genommen. Leipzig, de» 84. «a» 1888. Der Rath »er Etabt Lei»,«,. ve. Georgi. Kruigbiegel. Bahnhof gehaltenen Rede die Deutschen als geduldete Fremd linge in Böhmen zu bezeichnen, die Deutsche», deren Anrecht ^ auf dieses Land bis in die vorgeschichtliche Zeit zuriickrcicht und die damals nur den eine» großen Fehler begangen haben, den einwandcrnden slawischen Worden gegenüber ihr HauS- recht nicht nachdrücklicher gewahrt zu haben, wie sie dies leider auch neuerdings nur allzu oft nicht lhun. Hoffentlich wird da- jetzt ander« werden. In Brüssel haben die internationalen Bergleute ihre nichtssagend: Tagung beendet, nachdem sie beschlösse», das nächste Mal sich in Deutschland zu versammeln. Gehe dies niä't an, dann solle der Eonareß in England statt finden. Man will also den deutsche» Bergleuten wobl zeigen, wie die britischen Grubenarbeiter, freie Bürger, so stattlich emd bebübig aussehen. Da wäre e« doch angezeigt, durch ein wohlgemeintes Verbot den deutschen Bergleuten, durch das Verbot eine» auf deutschen Boden tagenden CvngresseS, G» legcnbeit zu verschaffen, »ach England reisen zu muffen. Da werden sie u. A. lernen, daß die Bergleute keine Phrasen kreischen, keinen Trunk von Tyraunenblut trinken n»d sich namentlich nicht von aufgedrungenen und bezahlten Führern wie Drahtziehpuppen behandeln lassen. In Brüssel war der Gegensatz zwischen den in diesem Sinne freien Briten und den festländischen Ianimergestallen wieder auffällig genug. Nur sollten die Briten nicht die Anderen »uf eine Stuf« mit sich selbst stellen, sondern erwägen, daß die sociale Frage, die eS jetzt zu losen gilt, lautet: Be freiung des Arbeiter« von den Socraldrmotraten. Der Gegensatz trat auch darin hervor, daß die Briten ordent- sich« Abgesandte von thatsächlich bestehenden Vereinigungen mit einer genau gekannten Zahl Mitglieder waren, wahrend die Festländer, Insbesondere die Deutlchen und Oesterreicher, Sie vermi-ttjung °°u LWMrn Haufe des städtischen Achlachthofes betr. durch die Ausweisung der beiden Franzosen und die An- Diejenigen Fleischer, welch, aegmwärtlg Zell«, im Kühlhaus, »ksenheit de« Mr. Burt an» dem Cabinet Gladestone inter- beS städtischen Schlachthose« rrmlethet haben und gesonnen sind, essant geworben, ,o batte man sich kaum damit zu beschäftigen Ucsrlben vom lü. Juli».». ab auf ein weitere«Jahr zu enniethen, f gehabt. Man macht sür die Socialdemokraten viel zu viel haben ihr« Gesuch« bl« Souuabeud, de» 17. Juni, Nachmittag« Reclame und leistet ihnen dadurch einen großen Dienst. 6 Uhr an die Directioa de« städtischen Vieh, uud Schlachthose« f während der Geschästtsluudra, vormittag« vou 8—18 Uhr und Nachmittag« von 8—« Uhr rtuznretche», beziehungsweise mündlich aazubringen. Ja derselben geil werde» auch »«such« »o, noch nicht im «esitze I einer kbllhlzell« sich defiadeode» Fleischern entgegen genommen, damit dies« bei der Vergebung kr« w«rd«,d«r Zelle» berücksichtigt werde» können. Die vergeb«», der frei »«dend«, gell«, «folg« der Reih« der Anmeldung«» »ach. Leipzig, de» 88. Mai 1898. 1^ «A. Der N«tt »er Statt Letpzt» Vr. Georgt. Hengst.! PolMsche Lagesscha». » Vetpzt«. LS. Mai. In de» hinter uns liegenden Reich«taa«vrrhaadlungra nahmen di« an dir EtatSderathung sich anknüpsenden Debatten über Wese», Ziel und Wirksamkeit der LerialbemOkrOti« einen ganz besonder« breiten Raum «in. Tagelang wurde, ohne äußeren Anlaß, über die« Thema ge sprechen, so eingehend und erschöpfend Wir e« kaum jrmal« >m Reichstag der Fall gewesen. Und r« muß festgestellt werden, daß e« weniger dir Parteien der Rechten waren, schoaung«losrr Schärfe dir Gefahren diese« Die am Freitag beschlossene BertrauenSknndgebung der italienische» Kammer sür da- Eabinct Giolilti in zwar mit einer alle Erwartungen übertreffende» Mehrheit zu Staude gekommen, e« ist jedoch dabei nicht außer Acht z» lassen, daß über zweihundert Abgeordnete bei der Abstimmung fehlten. Vor der Hand bietet der Beschluß der Kammer ohne Hweifel «inen starken Rückhalt gegenüber dem Senat, fall« dieser e« ernstlich auf eine Machtprobe abgesehen haben sollte. Ohne ihre Würde prriSzugebrn, kann die Kammer da« Ministerium jetzt nicht un Stiche lassen, zumal da von keiner Seile ein Zweifel darüber gelassen wurde, daß die LrrtrauenSkundgebung dazu bestimmt sei, Giotitti al« Schild in dem erwarteten Kampfe mit dem Oberhaus« zu dienen. Ia Betreff der Beurtheilung de« Kammerbeschlussc« durch dir römisch« Presse wird gemeldet, daß die Blätter gcmäßigler Richtung dem Votum keine große Bedeutung beilege». Die Offieivsen sind dagegen voll Siegesfreude. „Popolo Romano* sagt: Dir Abstimmung bewies, daß die Mehr heit, die sich Über den Iustizetat ohne Grund spaltete, im allgemeinen politischen Programm fortdauernd mit dem Eavinet einig kst und eS unterstützt, weil es trotz be aangener Irrthümer vom Programm nicht abgewichen ist. Die (am Freitag) bewiesene Geichlossenheit ist eine gute Vor "'V» I bedruiung sür 'eine schnelle Lösung der Banksrag.'die eine unseligen Treiben« ,enthüllten, .»l« ^,d,e «ebner der Di. .Lribuna', die ein Eabuiet Giolilti- und die alleräußerste Linke anslralea. s r e i's i n »i a r a Partei und de« Eentruw«. Herr Richter hatte damal« einen seiner besten Tage. Da« Er-1 gcbniß jener Verhandlungen war ein, Niederlage der Social-1 ^ tenwkralit, so vollständig, wie sie diese Partei noch o>emal» ^ ^ "en7schL!nrÄLle-^:w^ § d„^se^gehör.7n" di.'''rL"7L.gL^ befisch?« ^usreizend^ Tttiden«. g-^ sich "in jenen Regierungspartei, al«, deren Gegner d.-Sn.al nur Vcrbanvlungen rin» erfreulich« Urbrreinstimmung aller aus > dein Boden unserer Staat«-und Gesellschaftsordnung stehenden , Parteien kund und r« mußte daran« dl« Hoffnung erwachsen, > , Der Führer der enßltsche« Unionisten, Lord Salisbury, daß au« dieser Ueberrinstimmnng auch dir praktisch«» Folgen für I wird auf feiner Runvrose in der Provinz Ulster mit Elire», das Auftreten gegen jene Partei, insbesondere bei vea Reich«- »>» st« sonst nur gekrönten Häuptern ru Theil werke» tag-wahlen «erde gezogen werden. Wir halten auch beute I förmlich überschüttet. Auch die unteren Elasten jubeln ih noch, trotz mancher gegrnthiiliger Erfahrungen, an dieser > zu und Kundgebungen, wie diejenige in Londonderry, wo sich Hoffnung srst wa« immer sonst di, bürgerlichen Parteien l Arbeiter vor den Waaen Lord Sal,«burh'» spaiinlen und ihn trcnat, hier haben sie «ine» Boden gemeinsamer Interessen I unter stürmischen Br>fall«rus«n einer großen Menscheumassc und gemeinsamer Ausgabe«. Die Socialdemokrati« geht mit großen Hoffnungen in den Wahlkampf, und dies« konnten sich leicht verwirkliche», Wenn ihr di« Uneinigkeit der bürgerlichen Parteien zu Hilf« käme, wenn sie in einer durch die Leidenschaften eine« brstigen Wahlkampfe« «r- durch di« Straße» zogen, sind nicht vereinzelt. Die Home Rutd-Vorlage wurde selbstverständlich auch in seiner große» Red, in Loudonderrh mit allem Nachdruck bekämpft. I» einer so wichtiaen Frage, so betonte er. bäue da« Land vor den Wahlen die genauesten Ausschlüsse über die biytea Stimmun, Unterstützung vou «eiten Solcher er- Sinzelbcstimmungen der Vorlage erhalten sollen aber selbst dielten, Re sonst ihre entschiedensten Gegner zu sein UVs bade d,e Regierung noch nicht ihr« Entschließungen wegen behaupte». Dies« Versuchung wird namentlich bei Stich wahlen vielsacki bervorirrtr». Wir haben aber dir Hoff nung und da« vertrauen, daß in de« Entscheidung«!»«^ »wischen einem Socialdemokraten uud einem Mitglied bürger licher Parteien di« letzteren, ihrer sonstigen Gegensätze und ibre» Parteibader« vergessend, in diese» Hochernst«« gesadr- enülltea Zeiten znsammenbaltr« werd««. Von nnserea Ge sinnungsgenosse» allnithald«» im Reich glanbea wir dir« verspreche« zu könne«, wir habe» da« vertrauen, daß auch ankere Parteien tu der Abwehr der Umsturzbestrroungrn Beibehaltung der irischen Abgeordneten im Reichsparlament. sowie wrgen Regelung der finanziellen Beziidungen zwischen Irland und Großbritannien detannt gegeben. Die finan »iellen Vorschläge Glavstone's würden in ihrer jetzigen Fassung Irland« Bankerott herbeisührea. dir Steuer lasten Irland« wesentlich erhöhen uud di, Entwickelung wodurch die Pächter allmälig Eigentbümer ihrer Ge Höst« wrrdea, wirksam hemmen, Irland sei kein Nation. Sollt« die Entzweiung«politik schließlich durch geführt werden, so würde di« künftige irisch« Verwaltung und ven unsner Staat«, and »V«llschaf1«,rd»»ng sich ihrer gesetzgebende Körperschaft au« jenen Politikern zusammengesetzt ernsten Verantwortlichkeit und politisch«, Pflicht bewnßt sei» ! »erden, deren Verhalten von der Parnell-Eommisston -l« ver werten. I rätderisch gebrandmartt worden sei. Di« bestehenden Einr,ch > tungrn, die politische, büraerlichr und religiöse Freiheit In Pn« nehmen di« -z»ch«nsc«ndnl» Munter ihren I würde« aefährdet, di« Minderheit mit Füße« getreten werben Fortgang, nnr Hab« fi«, tz« ang»bli«rltch »er »«»dto- g» I Homerule sei da« größt« Unglück, wovon Irland jnaat« b« Jahrhunderten drohte, nur sei sie Islands »och bis Dienstag in Irland. Der Streit um die Art und Weise der dre.sver. tboilnna aus der Weltausstellung in Vl»cago hat, wie wir bereUS meldeten, einen ernsten ^-rakter ang^ Der Präsident der Ausstellung w.ll dekaun l.ch ,eden «.,« stell.,„gSgegens,and durch einen Fachmann Pri sen las en, dessen Bericht bi» das Bureau alSkaun d>-E't- sche.kung treffen soll. Die V-rtr-l-r v°n ,iebz-bn Mäch -n batten sich aber dahin siecinigt, nur wen» daS Jury svstei» atoptirt werke, die AuS,rellungS-Gegc»standc ihrer Länder zur Eoiicurrcnz ^uzulassen und ta 'di en c ne uiizurcicheiite Antwort z» Dbeil wurde, erklärten kiese «er kreier, sie zögen d.e ausgestellten Gegenstände ibrer Staate,, von der Prcisbcwcrbnug ganz zuruck. Gelingt cS Nationalcommission nicht, die A»-sleUung-comn»fiare zur Rückgängigmachung des bereits aelbancn >Lchr>tteS zu de- wegen - vielleicht läßt sich daS Versannite noch gut mache.,, wem, es sosort geschiebt, wenn sosort zur iLinsetzung einer internationalen Jury geschritten wird — gelingt dies nicbt, so wird die Nation der Bereinigten Staate» mit einem tinaiiSlöschlichcn Schandfleck behaftet au» dem Krach der Welt- ausslcllung von Ehicago hervorgehen. Tie Ehlcagocr Auö- icllungSinetaitlen aber werden eine» so schlechten Ruf genießen, daß kein solider Geschäftsmann ihren etwaigen Besitz zu ver- ralhcn wagen wird. — In letzter Stunde trifft zu vieler An gelegenheit die telegrapbische Nachricht ein, die wegen der PreiS« vcrtbeiluiig aus der Ausstellung entstandene Schwierigkeit habe eine unerwartete Wendung insofern genommen, al« die sremden AiissteUuiigscomniissare den Beschluß gefaßt hätten, daß ihre LäntzlV «'über sich concurriren, eine «raene, von der amerikanischen Abtbeilung unabhängig« Jury ernennen und eigene Diplome au«lheilen sollten. Deutsche- Reich. II Berlin, 28. Mai. Die Angelegenheit dcS Neserve- UntcrofsiclerS Lcput au« Königsberg i. Pr., der . Z. wegen Verbreitung sociatde in akratisch er Schrifte» »liiilairgericktlich z» sechs Jahren Gefängniß vcrurtheilt wurde, welche Strafe er in BrcSlau verbüßt, macht den Behörden viel ,» schaffen. Die Erkenntnisse wurden zuerst von der „Sächsischen Arbeiterzeitung* in Dresden, dann vom „Borwärt«* und anderen Blättern abgedruckt. Nachdem ans die Requisition der Breslauer Staatsanwaltschaft nach den Originalen oder Abschriften der llrtbcile bereit« beim „Vorwärt-* und den socialdemokratischci, Blättern in Dresden, Magdeburg und Breslau Haussuchung abgehalten worden, erfolgte jetzt auch eine Durchsuchung der Wohnräume de- gewesenen socialdemokratischci, RcichstagS- abgeordneten Kunert im Vorort Friedrich-Hagen nach den- elbrn Schriftstücken, doch fiel die Haussuchung erfolglos auS. Kunert batte die Verurthoilung des Lernt zu Angriffen gegen dir Heeresverwaltung im Reichstage benutzt. — Obwohl die Socialdemokraten den vierten Berliner Wahlfrei« Ur absolut sicher halten, agitirrn sie lebhaft für ihren Eandikatrn Singer. Eine neue AgitalionSmethode der Socialdemokrattn besteht darin, daß sie, gleich einem hiesigen Sargbändler, Eigarrenspitzen an- Papiermache in den Kneipen und aus de» Straßen gratis vertheilen lassen. Von den Spitzen, die die Inschrift „Wählt Singer!* tragen, sind in kurzer Zeit Zehntausend« auSgethrilt worden. * verlln, 28. Mai. Ein nationalliberaler Abgeordneter chreibt dem „Hann. Eour.": Unter den verschiedenen Kunst griffe», welche die Gegner der Militairvorlage anwenten um die Aufmerksamkeit von dem Eardinalpuiiclc de» gegcw wärtigen Wahlkampfes abzulenken, ist der beliebteste, da« NcichötagSwahlrecht in Gefahr zu erklären. Ueber- est>stiu»»e»d rufen Eenlrum, freisinnige Volkspartei und Socialdemotratie: ^Schützet da« allgemeine, gleiche, directe und gkheime Wablrechtl" In einem Artikel de« Richter- schen Blatte«, welchen die Nevaction ausdrücklich zur weitesten Verbreitung im Lande empsieblt, wird rund- weg die Bebaupiuug ausgestellt, die Eonservativcn und N-tion-llideralei, lauerten nur auf den Augenblick, wo sie die» Wahlrecht abschasftn könnten, und der Augenblick würde gekommen sein, sobald diese Parteien im Re,ch«tagr dir Mehrheit besäßen. Wir bade» nicht die Ausgabe, dir Anschauungen der Eonservative» zu vertbeidigei, isweit aber dir nationalliberale Partei in Frag kommt, übersteigt jene Behauptung das äußerst Mav der Frivolität, welche« wir von unsere traditionellen Gegner» im Wahlkampfe gewöhn, sind. Wo sind die Beweise, daß die naiionalliberale Partei di« Beseitigung de« best,hende» Wahlrecht» aiislreb« ? Nichl die Spur «>n«r irgendwie aut-rilative» Arußeriing w„ß man anzufubren. d>, in diesem Sinn« gekeute, werden könnie. Echt jesuitisch brrilft man sich gemeinhin aus die allerrina- »ndeslreiidarr Thatsache, daß die Nationalliberale» in, prrusischen Landtage keine Neigung haben, da, Rriä„»aa« wablc.cht auch silr di« Wahlen ,um Abgcorbn.tenbause «in- zusubren. Aber wa« beweist da« sür die Stellung zu dem Gewiß, man ist ,n weiten Dürgerlbum« ven der Bor trefftichkeit dstse« Wahlrecht« nicht in dem Maße über- »engt. Wie man e« in den radikaleren Parteien zu sein 7 l»« seiten desselben viel gestritten worden und wird auch ^.L^unft gestritten werken. Aber kein national- Politiker *k"k sich bedenken, zu erklären, da > vie Beseitigung de« bestehenden Wahlrecht« in einem au« Neichltaae praktisch überhaupt 7^-gung kommen kann. Mao verweist ans di« velEtlgren, m,t ivelchtr d>« RativaaUideralen im Bnnd« n,it den Conservativen sich zu der Umwandlung der dreijährigen Legislaturperiode in die fünfjährige r»t- chlossen hätten, und folgert daran«, daß sie sich mit derselben Leichtigkeit zu einer Verfassung« < Aenderung jm Puncte de« Wahlrecht« hergebrn würden. Dieser Schluß kann indes nur auf Leute Eindruck machen, welche daS Wesentliche von dem Unwesentlichen nicht „ unterscheiden vermögen. Ob alle drei oder alle ,ü»f Jahre gewählt werden soll, ist eine rein« Zweck- mäßigkeilSfrage, der um so weniger eine große konstitutionelle Bedeutung bcigcineffcn werden konnte, al« alle anderen conslitutionellcn Grvßstaatcn eine dir Dauer von drei Jahren übersteigende Legislaturperiode besitzen. Nur wer eine mög lichst permanente Wahlagitation als Selbstzweck betrachtet, kann durch die Einführung der fünfjährigen Periode geschädigt zu sein glauben. Vollständig ander», al« mit brr Bemessung der Penoden in der Ausübung de« Wahlrecht« verhält e« ich mit der Frage der Gestaltung diese« Rechte« selbst. Dir Beseitigung des allgemeinen» gleichen, directen und ccheimen Wahlrecht« — die Aufzählung sämmtlicher Prädicate ist nothwcndig, um gegen jesuitische Ein wendungen gesichert »u sein — würde eine Aenderung der Verfassung in ihren wesentlichsten Grundlagen bedeuten, und kein verständiger Mann kann darüber im Zweifel sein, daß da« sür unser junge« Reich ein geradezu leben-gefährliche- Experiment sein würde. Selbst wenn ein System erdacht wäre, welche« theoretisch eine er sprießlichere couslitutionellc Entwickelung zu garantiren schiene, o würden dadurch die Gefabren einer dtrarligen fundamen talen Erschütterung der Verfassung nicht gemindert werden. So begreift e« sich, daß auch von denjenigen Nationalliberale», welche den absoluten Werth de« bestehendrn ReichStag«- Wahlrecht« in Zweifel ziehen, der Gedanke an die Beseiti gung desselben verworfen wird. Wo also sind die Beweise de« GegentheilS ? Da» Einzige, wa« man zu sagen weiß, ist der Vorwurf, daß der nationalliberale Wahlaufruf nicht uSdrücklich die Zusicherung der Aufrechterhaltung dr« be lebenden Wahlrecht» enthalte. Aber wozu denn diese Zu- Herung, wenn da« Wahlrecht überhaupt nicht bedroyt ist? )i«jenigrn, welche eö wirklich bedrohen, sind dieselben, dir ein« Heiligkeit fortwährend im Munde führen. Ein« ernst liche Gefahr für da- bestehende Wahlrecht wird sich nur dann ergeben, wenn durch die Schuld de« au- ibm hervor- gebcnden Reichstag« das Neichtschiff dauernd aus den Sand gerätb- Wer also La- Wahlrecht in Wahrheit schützen will, der verhüte, daß im Reichstag diejenigen Parteien die Oberhand habe», welche die Befriedigung der dringendsten nationalen Bedürfnisse verweigern I — Auf Veranlassung de« Kaiser» sind nicht nur die jenigen EinberusungS-OrdreS, die an die Landwebr- männcr ergangen sind, welche zu den zu bildenden Landwehr- Bataillonen einbrruien waren, zurückgezogen, sondern auch alle übrigen, an Landwehrmänner, Landwehrmannschastrn, llnterofsiciere »nd Osficicre, die zu den Linien-Regimentern eingezogen waren, rückgängig gemacht; die Hebungen fallen einfach fort. Dagegen sind die an Landwehrmänner, Offi- ciere rc. zum Zwecke ibrer Beförderung ergangenen Ein- berilfungen zwar auch für jetzt zurückgezogen, jedoch auf einen späteren Termin verlegt worden. — Prinzessin Adelheid zu Schleswig-Holstein, die Mutter der Kaiserin, ist mit Prinzessin Feodora, Schwester der Kaiserin, zum Besuch im Neuen Palai« eingetroffen. Die „Voss. Ztg* erhält au« Belgrad folgende Mittheilung über eine Aeußerung die der Kaiser über den 'elbischen Staatsstreich gcthan haben soll: „Belm Empfange de« serbischen ouberordentllcheu Gesandten, Obersten Pan lettisch, »hat Kaiser Wilhelm bezüglich de« Staat«, »reiche« folgende Aeußerung: „Schneldtge« Unternehme» de» lingen Königs, dem mein« vollen Sympathien gehSrenI Da hat alle« geklappt wir auf dem Exerciersel-e." Die Bestätigung dieser Nachricht bleibt abzuwarten. — Der deutsche Botschafter am russischen Hofe, General der Jnsanterie von Werder, ist, nachdem er etwa drrt Wochen i» Berlin sich aufgehalten hat. nach St. Petersburg zurUckgekchrt. — Der BezlrkSamtmann ia Victoria an der «mbaSbat im Kamerungebiet, v. Aloen« leben, ist, der „N. Pr. gto." zufolge, am Tropenfieber derart erkrankt, daß er schleunigst di« Helmrrts» anlrete» mußte; seiner Ankunft aus deutschem Boden ist tuoerhalb der nächsten 14 Tage enigegenzusehen. — Der bisherige Hilfsarbeiter im LandwIrthschaftS-Miaisterlum, Ober-RegierungSrath Faß, ist «um Geh. RegieruugSrattz »ad Vor tragenden Rath in diesem Ministerium ernannt worden. — Dem deutschen SieichScommissar sür di« Weltausstellung in Chicago, Geheimrath Wermuth, ist, wie der „Eonsectionär" erfährt, der Roth» «dlerorden S. Elass« mit der königlich»» Krone verliehen worden. — Der „Reichsanzeiger" meldet amtlich, daß dem Haupt, mann a. D., KretSdeputtrten und LandschaftSdtrector von Witz, leben zu Görlitz der königlich» Krouen^Orden zweiter Elaste verliehen ist. — Der neue nordamerikanischr Botschaft», Runyon trifft mit seiner Familie am Sonntag hier ein. — Die Usambara-Kaffeeba«-Gesellschaft wird am 7. Juni d. I. constituirt werden. — Herr Ablwardt ist sehr empört, daß die deutsch- sociale Partei nicht« mehr von ihm wissen will und ihm damit das Geschäft verdirbt. Er veröffentlicht eine lange Erklärung, au« der — zur Erbeiterung der Leser in ernster Zeit — folgende Stellen wirdergegrben seien: „Hoch bedauerlich ist eS. daß sich unter den Hauptrednern gegen mich auch dtejentgen befinden, welche «S kür angezeigt gehalten baden, di« für den Ahlwardt-goud« reip. für ontlsemltische Wahlen geiammettkn Gelder trotz Mahnung uud Klage» androhung ihrer Bestimmung vorzuenlhalten, so besonder« Or. Erwin Bauer in Leipzig.... Ich habe in dem verflossenen Reichstage nur »Ine groß» jüdische Schutz, trupp, gesehen, der mir gegenüber Recht und Gerechtigkeit n» überwundener Standpunct war.... DaS Lied von der deutsch,a Treue, gelungen am HermannS-Denkmal von Leuten, dir ihrem Mltkämpier da» Schwer! in demtelben Augenblick in den Rücke» bohren, in welchem er m t dem gemeisamen Gegner küm»st und nach einer anich,inenden Schl-vp« eben zum neuen Augeisf »oe. g'di. klingt wie grausamer Hahn und muß de» Mus»1«»d«» die Schamröth« in» Gesicht treibeul..." Herr Stöcker und di» Tivoli-Esnservativei», selbst H«,
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