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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930609017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893060901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893060901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-06
- Tag1893-06-09
- Monat1893-06
- Jahr1893
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vezugSPrel- tz h, heiptexpeditton oder den im Stab», z»nt «»d drii Vororte» ernckitelea Au«. Atzelea «bgeduir. o>«rr»liädr:ich^I4SL GPM»a»g«r täglicher Zuiielluug in» -4 ö^L Durch di» Post bezogen mr jnM„» and Oesterreich: vierieliädrlich ^zg— Dirrcl» täglich» Krruzbandieadung W Auälaad: monallich 7.äO. Hsttzkoegen-Ansgob« erscheint täglich '/,7Uhr^ tzt, Iläad-Auegabe Wochentag« ö llhr. Maclion uni» Lrve-itioa: Aahan«e«nats» 8. Hhirvedtvo» iii Wochentag« unnnterbroche« ^zgae« »a, früh 8 d»ä Abead« 7 Uhr. /ilialtn: HA» Kl«»»'« Sarti«. «Alfrr» H«h»)tz Uuiversilälestraße 1, Laut« Lösche. g«th«i»e»stt. 14. part. u»d KünigSpIatz 7. Morgen-Ausgabe. Anzeiger. Organ fiir Politik, Localgcschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. AnzeigenPreiS die SgelpaUene Petttzelle 20 Psq. Reklamen unler dem RedactionSslrich läge» spalte») LO^, vor d«u Familiennachrichte» <6 gespalten) 40-^. Gräber» Schnslen lau« anirr«m Prri«. verzelchniß. Tabellarischer und Zisternsatz »ach höherem Tarif. Etztra-Betlagen (gesalzt), uur mit de« Morgen-Ausgabe, ohne Postbesördenrag SU-» mit Postbesörderung 70.—. Annalimelchlub für Änieiyen: Abead-AuSgabe: Bonnitlogs >0 Uhr. Marge n-AuSgabe: Nachmittag« 4 Uhr. Sonn- und Festtag« früh ' ,9 Uhr. Bei d«a Filialen und Annohmestellea je ein« halb» Ltundr irührr. Nntrige« fi-d stet« an di« Gxprdtttaa zu richte». Druck nnd Verlag von L. Potz i» Leipzig. ^ 29«. Freitag den 9. Juni 1893. 87. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Lekaonlmachung. Die Stück« LO und Ll de» diesjährigen RelchSgesetzblatteS sied dei an« eingegangen und werden tu» zum NO. Junt V. I. uj dem Nalbbaussaule zur Eiusichtaahm« bsfenttich aushaugea. Dltielben enthalten: Nr. 2103. Geiey, betreffend die Eria^verikcilung. Vom 26.Moi 1893. Nr. 2104. Bekannliiiachuna.beircfs.ndErganzung und Berichtigung der drm inte» nationale» Uederciiikonimen über denEtten- bahnirachtvertehr deigeiügtrn Liste. Boin 2ä. Mai l803 Nr. 210L. Bekannttnachung, beirestend die Aitwendung der ver- trag«n,äß:g deiieheiidrn Zollbesreiungen und Zoll» ermäßtgungea aus die spaniichc» Baden- und Jnbustrie- Erzeugntsir. Bom 28. Mai 1803. Nr. 2103. Beiannlmachung, betreffend die Vereinbarung er leichternder Vor>chrifieu für den wechjclieittgcn Verkehr »wischen de» Eisenbahnen Dcutichlaud« und Luxem burg», rückjichtlich der bebingung«weije zur Besörderung zugelastenen Gegeustände, in Gemäßheit des tz. I letzter Absatz der Auesührunge-Beiiimniungen zum intcr- nationalen Ueberelnkommen über den Eisrabahnfracht- drrkehr vom 20. Mai 1803. Leimig, de» d. Juui 1803. Der «ath Vrr Stadt vri-zig. 1>r. Georgt. Krumbieqrl. Lekaantmachung. Die dem hiesigen Kauima»» und Lonsul der Republik Oftil«, Herrn Rudoli Philipp Friedrich Wilhelm Wruupenstrt». ntdeilte Loncrision zur gewerbsmäßigen Besärderung von An«- »«Iderern nach überseeischen Häsen und Alisch!,ehung hieraus de- lügiiiher Verträge im Aufträge de« obriakeillich befugten Passagier- ch^>ebieale» Hern» August Bolten Win Miller'« Nacht, in Hamburg und de« Direetor« der Hamburg - Bmerikanilchen Packet- sata-Anie» - AeleUschan and obrigkeitttch befugten Po ssag er- Ipedieatra Hena John W Meyer in Hamburg ist m Folg, imwilllge» verzichte« de« genannte» Herr» Graupen st et» er» Lechzt-, de» >. guat 1888. Der Rat^ der Stadt Leipzig. 71«?. Georgt. Kastelt. Lkkanntmachun-. >m gestrtge» Dag« ist der Barbier »nd Friseur Herr Graft Weicher« hier, VlLcherstraste Nr. St, at« Trichineujchaurr für de» hiesige» kadttezllk i» Psllchl genomme» worbe». Ätpzig. de» 4. Juut 1803 Till. SäüS. Der «attz »er Stadt Leipzig. Ör. Georgt.Dietrich . Gesucht »ird der am 10. September >8b7 i» Leipzig gebar»»« Schlosser Gustav Avals Krause, milder zur Fürsorge für sei»« Kinder aazuhalten ist. Leipzig. den 7. Juni 1883. Der Aattz der Stadt Leipzig, LL.lV» S847M. Ar«raa«t, Adttz.1V». — S3dl —heatschel. Hr. Gksucht aird der am LL. Auanst 1864 in Neuschänesekd geboren« Tischler Neara Mar vrrntzardt, mlcher zvr Fürsorge iü» seine lghesrau aazuhalte» ist. LechziL de» d- 3»ai 1888. Der Aath der Stad« Leipzig, Armrnamt, Adttz. U. L L. N, SNb^ Heaijchrl. Rüber. Lekauutmachung. Dt« Llesernng von 800 ftiiagr vetraiea«. <000 -eatner ea. allerdrfter, »«Uftauptg schlatteasreirr Grchfti»ck-Lte»nt«hle «d ISO« «rntner ra. »orzügllchste, tr»ckrurr ,«p fta«P- srrter Vihmtschrr vrau,,totzlr »i da« WiNiertiolbiahr >803 94 sü» d»4 Königliche Landgericht und die tkSnigliche Staat«anwalt>chast Leipzig soll unler den bei der Srriiht«casf, de« Landgericht« — Hochparterre, Zimmer Nr. 76 — mzuiedenden Bedingungen »»d «tt Vorbehalt der Vu«wahl ur de» ülcitanten vergeben taerdea. Aagebor» st»d bt« zam »L^ L»»i 18», schriftlich «iazureiche». Lechzig. den ü. Jual 1803. Da» Königliche Laadgrricht. g, dem Zeitr,»»» »am N. Juni bi« zum 1ü. Oktober wird dt« Tanimlung der Köllig!, geologischeu 1,'audeSvlltersvchllUg sThaisiratze Sb, 2. Klage) Soaatag« »o» ',,11 dt» '/,1 Uhr de» Publicum ei sein. a einem aebe« dem Sammlongliaol» gelegene» Studienzimmer ß»diimmtliche di«d»r «richte»«»» Blätter der geoiogiichen Spenaikort» oen kaäiiea nebst den zugehörigen Erläuterungen, sowie ionstia» ui de, geoiooiiche» Vau de» pvutgreich« Sachse» bezüglich» Wer? dehni« ihrer Benutzung von Seite» de« Publicum« »»«gelegt. Leipzig, de» 4. Juni >803 irr Direetor »er dänigi. geologische» kanp«»»«trrsach»»g Ue. heim Lredaer. Lkkanntmachung. Für dft Armen der Johonnid-Parocht« hat Herr Friedeasricht« mtl««»»» v-l »nd zwar «0 -4 Sich», t» «ach.» E. P, ,. W. L . . . . > ». 7. tz P. >de» U-terreichRere, obgettefert, »»rüder tztermU dank g»ittirt wird. Lechzt». ». I»»i >806. Postm De»»»»«ü»1. Li, Wahlaufruf der -Fürsten Lismarck. So möchte» wir die Worte araae», dir Kürst Bismarck »drmscheo Reich»««- a» > uad 13 ÜKärz I88L gesprochen hat, «ft »re Hauptreduer de» damalige» berüchtigte» Triumvirate« ^Pmdihorst-Richter-sGnlleadirter' dir Mittel abtrdnrn wollten, t» Fürst Bismarck für di« Errichtung deutscher Poftdampfer- »ach vstasch» «ch Nastrali« fordeNe. Di« Kr«. Heichnung dieser Gegner, die Schilderung der Stimmungen und Parteiungen in Deutschland, die Bismarck damals ent warf, sind »och heute so zutreffend, als seien sie heute erst ergangen, al« ein mahnender Nus an da- deutsche Gewissen und an das deutsche Pflichtgefühl vor den Wablen am l5.Iuni d. 3. Tenn am 2. März l88L agte Fürst Bismarck: „Wenn bei uns auch „die geharnischten Männer auS der Erdr wachsen, wie aus der Saal der Drachcnzädne nach der griechischen Sage in ÄolchiS, so findet sich dann auch stet« irgend ein Zaubersteinchen der Mcbea, welche- man zwischen re werfen kann, woraus sie übereinander herjallen und sich so raufen, daß der Fremde ganz ruhig dabei sieben kann und zuseden, wie die gewapp neten Necken sich untereinander bekämpsen. Es liegt eine rigenthümliche BorauSsichl in unserem alten natio nalen Mylhu«, daß sich, so oft e« den Deutschen gut geht, wenn ein deutscher Bölkerfrübling, wie der verstorbene Volk sich auSdrückle, wieder aubricht, daß dann auch stet« der Loki nicht fehlt, der seinen Hödur findet, einen blöden dämlichen Menschen, den er mit Geschick ver anlaßt, den deutschen Bölkerfrühliag zu erschlagen, dezw. niederzustimmen". Diese Worte gruben sich Jedem ins Herz, der sie hörte oder la«. Nur die Presse drS damaligen Triumvirate« wollte >e nicht verstehen. Der uliramonlane iLentruinSabgeordncte fiinleieu forderte am l3. März ziemlich deutlich eine Er- iäuterung. Fürst BiSmarck gab sie am Schlüsse seiner Rede diese« Tage- in den Worten: ,E« liegt nicht io meiner Gewohnheit, mythologische An spielungen weiter auSzuspinneo. Ü« war nur etwa«, was — i<P kann e« nicht leugnen — mich in den legten zwanzig Jahren ununterbrochen gequält und beunruhig« hat, diese Analogie unserer deutschen Geschichte mit unsrer deutschen Göttersage. Ich habe unter dem Begriff „Böltrrsrüh- liug" mehr verstanden al« die Eolonialpolitik. Ich habe darunter die ganze Zeit verstanden, in der sich — ich kann wohl sagen — Gotte« Segen über Deutschland« Politik seil 1866 auSgescküttet hat .... bi- 1870, da wir Alle al« „ein einig Volk von Brüdern" den Angriffen de- AuS- lande«^ entgegentreteo tonnten (lebhafter Beifall); da wir die allen deutschen Grenzlaade wieder gewannen, die nationale Einbeit begründeten, einen deutschen Reichstag um un« ver sammelten, den deutschen Kaiser wieder erstebcn saben — da« Alle« schwebte mir al« .Böikersrllhlivg'' vor. Dieser .Böltrrsrühliog" hielt aber nur wenige Jahre nach dem großen Krieg« vor. Denn dann kam, wa« ich unter dem Begriffe „Loki" verstand: der alte deutsche Erbfeind, der Parteihader, der in dynastischen und confrssionellen, in Stamme«verschirdenbeittn und io Kraction«- kämpfeo seine Nahrung findet. Der übertrug sich aus unser öffentliche« Leben, wo die Regierungen zwar treu zusam mrnhalteo, im deutschen Reichstag aber der Hort der Einheit, den ich darin gesucht und gehofsi batte, nicht zu sind»» ist, sondern der Partrigeist überwuchert un«. Und der Partrigeist, wenn er mit seiner Lokistimmr den Urwähler .Hödur", der dir Tragweite der Dinge nicht beurtheilen kann, verleitet» baß er da« Vaterland erschlage: der ist e», den ich aaklage vor Gott und der Geschichte, wenn da« ganze herrliche Werk unsere« Volke« von 1870 wieder io verfall gcrätb und durch die Feder hier verdorben wird, nachdem es durch da« Schwert geschaffen wurdeI* Sei« den großen Julitagen de« Jahre« 1870 hat keine Rede BiSmarck'« einen so tiefen unmittelbaren Eindruck im Reichstag hervorgrrufen, wie diese — selbst nicht ausgenommen jene gewaltigste Rede vom 6. Februar 1888, da er sprach: .Wir Deutsche fürchten Gott, sonst nicht« auf der Weltl* Denn jetzt, am lü MLrz l88L, erbebte da« ganze Hau« unter den stürmischen Beifallsrufe» der Reckten und der Mittelparteien. Uad dies« Ruf» verstärkten sich nur, al« di« Linke zu zischen wagte. Ja, nun betbeiligten sich auch die Tribünen an dem Veisalltjubel — rin seit den Juli- «agen von l870 im deutschen Reichstag »icht mehr erlebte« Schauspiel I Mögen diese Worte de« großen Gründer« uuserer Einbeit auch jetzt in diesen Tagen einer schweren Entscheidung gute Frucht tragen, den Samen Ver Zwietracht zertreten, die Lbreo der Wähler gegen dir Lokistimmr de« Parteihabrr« verschließen und jeden keuischen Mann dazu antreibea, nach seiner Kraft — namentlich mit seiner Stimme — den deutschen Frühling zu erhalte» l Hau« Blum. a Berit«, 8. Juni. Herrn Richter steigt, wie au« einem Artikel der »Freisinnigen Zeitung": .Freisinnige volk«part«i »der Socialdemokratir' dervorgedi, eine Ahnung aus, daß seine Partei, trotz »er herrlichen illuftrirten Flugblätter, die st» jetzt lo«läß«, in »er Bekämpfung von recki« und link« arg zerrieben werbe Gegenüber der ?»riaidemokratir wirf« er die Flint« bereit« in« Korn und lieht jetzt, ihm von recht«her nicht auch noch die Stellung gar z» schwer zu mache», »a er sich -ege» link« schon nicht mehr »u wehre» »>ste. .Die sreisinnig» v»lk«pa«ei da« den Kamps »ach zwei Kroate» zu führe«, »hu« «u,» Dreiduud und obne irgend welche Allianz." Da« ist in der That eine bemitleiden-werlbe Lage, die unser Mitgefühl erregt Zahlreiche SiimniungSberichte an« dem Lande bettäligen wirk lich, daß selbst in alten fortschrittliche» Wahlkreisen die Position ker .Freisinnigen BolkSpartei ^ausS Schwerste ge- Lhrdei ist. Selbst i» Hagen, seinem allen Stammsitz, ist der große Organisator der Nieverlagen so bedroht, daß er. wenn überhaupt, nur mit tbäiiger Unterstützung der National- liberalen oder der Socialdeniokratcn durchkomnit. Eine sehr würdige PositionI So geh« es aber, wenn man sich, troy so mancher biueren Erfakrnngeii, verstockt und unbelehrbar, immer wieder die Zähne an unserem Heerwesen auSbeißt. oc Perlt», 8 Juni. Tie ossiciellen EentrumSblätterver- tchern Tag für Tag, die der Militairvorlagc günstigen katholischen Eandidaturen batte» keinerlei Aussicht aus Erfolg. DaS mag sein, in da« Eentrm» de« Herrn Lieber pasien auch die Sigl, Natzinger unk Fusanzel besser als die Huene »nd Schoriemcr. Wa« sich aber bei den jetzt säst überall ausgestellten Eantibaturen dieser Art klar ergiebt, ist, daß die social und wirlbschajllich böber stehenden Elemente ganz überwiegend zu den aus der Partei binau-gedrängien Mitgliedern geboren. DaS neue Centrum wird es empsinden, was es heißt, die anständigen und angesehenen Mitglieder au« der Partei binauSzuträngcn und den niedersten Schichten, Plebejern unk Demagogen, allein da» Feld zu überlasten. Es kommt nicht allein ans rieMandate,sondern auch aus das sonstige politische Ansehen an. Es geben u»S übrigen» von verschiedenen Seite» aus dem Lande Milibeilungcn zu, welche die Prahlereien von der gänzlichen Ausstchtslosigke» aller uiililairsreundlichc» katholischen Eandidaturen zum Tbcil als leere Fiunlereirn erscheinen lassen Bei vielen katholischen Geistlichen soll sich, zum Tdeil aus Anregung der kirchlichen Oberen, ein U»>- Ickwung bemerklich machen, und mit der beutzutage wadr daslig n>ch> zu unterschätzenden laurwirthsckasilichrn Be wegung grrälh ka- ossiciclle Eentrum nachgerade in bellen Wide, n> en. Da» Wort de« L>eber'jchen Wahlaufruf«, welches Vir Handelsverträge al« die herrlichste Thal unserer Zeit pries, bat in diesen Krrisen viel döse« Blut gemacht. * verltu, 8. Juni. Der frühere preußische Gesandte beim Vatikan, Herr von Schlözer, sagte einem Berichterstatter des .Eorriere di Napoli", daß er diunen wenigen Tagen Rom verlasse, ü« werde ihm schwer, Rom zu verlassen, dock habe er das Alter re« Propdelcn hinter sich und sein Zustand niabne ihn an die Noibwenrigkrit eine« streng zurückgezogenen Lebe»«. Aus die Frage, ob er wirklich ein Buch über die inneren Verhältnisse ver päpstlichen Eurir derau«zugebrn beabsichtige, versicherte er, daß er vorläufig wenigsten« nicht daran denke; wozu ihn spätere Umstände belunime» sollten, könne er beute nicht sagen. Der Berichterstatter, so rntncbmen wir einem römischen Bericht der -Neuen Freien Presse" stellte au beo srüdrrrn Gesandten die Frage, ob zwischen Preußen und dem Heiligen Siudle deduf« Regelung der schwebenden Kirckensrogen ein Vertrag ab geschlossen wurde. Ecklözer anlwortele, die« sei wodl nicht der Fall. Der Verkehr zwischen Preußen und der Eurie be wege sich im Rahmen freunrschasisicher Beziehungen, welch« letzteren sich Dank dem guten Willen de« Kaiser« und de» Papste« nun besoudrr« gnl gestaltet baden dürften. Preußen habe mehrere Millionen Katholiken und sei aus rin guiet Verbäliniß zur Eurir noibweurig angewiesen. Aus dir Frage, od er glaubt, daß >m Gespräche de« Kaiser« mit dem Papste italienische Fragen berübrl wurden, lautete die Antwort: Nein! Den kkaiser beschäftigten be sonder» sortalpolitische Fragen, und da sich ihnen auch ver Papst mit Vorliebe zuweudet, so ist« wodl wabr- scheinsich, daß st« von ihrem Liedsinaslbema gesprochen baden. Wahr ist e« jedenfalls, daß die Unterredung sowohl den Kaiser al« den Papst mit großer Befriedigung erfüllte. Hinsichtlich der Stellung der Eurie zur Miliiäirvorlagr sagte Schlözer, daß der Papst sich um so weniger darein niische, als dir Vorlage wir die drutschsrrisinnige Partei, so auch eaS feste Gefüge de« Eentrum« zersprengt habe. Auch Fürst Bi«marck werde i» den Streit nicht eingreisen; wenn mau fast achtzig Jabre all sei, bade man da- Bedürsniß, u ruhe». Der Fürst würde auch, wenn er gerufen werten ollte, da» alte Amt sicherlich nicht wieder übernebinen. Was ibn anbeiangr, so habe er io allen Lagen zritiedens seine Pflicht getban und gearbeitet, nun gedenke auch er zu rubeu. Mit diesen Worte» schloß der Gesandt« die Unterredung. ^ Berlin, 8. Juni. (Telegramm.) Der -Reichs- Anzeiger" wendet sich heut« in aussübrlicher Darlegung egen di« in zabireichen Wahlflugblättern ausgestellten ätschen Behauptungen bezüglich der Miitlair- Voriag« und widerlegt dies« Angaben durch Ansübrung von Zahlen und Wievergade de« Inhalt« de« Hueue schen Antrag«. Perlt», 8. Juni. (Telegramm.) Dem ,Berl. Tgdl." wird au« Darmstadl geickrirben, daß in dortigen Hvlkreise» die deinnäLst bevorstehende Verlobung de« Thronfolger« von Rußland mit ver Prinzessin Alice, der jüngste» Schwester de« Großherzog«, lebhaft besprochen werde. — Die dem deutschen Großloaenbunde angebörende Grvß- Multer-Loge de« Ekletl ischen Freimaurer-Bundes in Franksur« a M. bat im Mai d. I vir Eonstitution zur Er richtung einer Tochter-Loge .Friedrich rur Gerechiigkeii" in Berlin erlheilt. Dir feierliche Einsetzung dieser neuen eklektische« Log« soll am IS Oetoder d I erfolgen. — Jo einer Bertrauensmänaer-Versamnilung der in Berlin lebenden Palen, welcher auch der bi«berige Reichs- tag«abgeorenele Herr v. Ko«ciel«ki beigewodni bat, ist di« Krage der Ausstellung eine« polnischen Reick«! ag«. caadidaten für Berlin angeregt worden. Dir Ver sammlung bat sich jedoch, wie in einrr Eorresponkrnz de« .^kuryer" »u« Versio mitgribeil» wird, dagegen ausgesprochen und c« bat die Ansicht überwogrn, daß man sich diesmal au die Abgabe unbeschriebener Stimmzettel beschränken oder sich ganz der Abstimmung rnibalirn wlle. Ein definitiver Be- schloß wird in einer polnischen Wähierversammiung gefaßt werden. " >,» Gch<e»»ta^«Ift^». ?. J„l I» Wadlkrets» T » » der ». Ht«HO>DOMHGNO»2OhOU»Ir»O»DOr HWLl Freisinnige und der nationalliberale Hofbesitzer Fedbersen gegen- über. E» ist die« der Wahlkreis, den der jetzige Landgerichl-director Francke >884—00 in nationalliberalem Sinn verirrten hat. Herr Fedbersen wohnt im äusiersle» Norden de« Watilkrriies und spricht selb» dänisch, gehört aber jener Hoibesitzerrlasse an, welche seit Menschenaltern dein national-dänische» Wesen abgewnndl ist nnd »och Holstein und Deutschland gravitiric. Dem dänischen Candi- baten Johanns»« ist daS Mißgeschick widenahren, daß ihm i» seinem bisherigen Wahlkreise Haverölede»-Sonderburg am 3. d. M. ei» dänisch redender Gegner gegenüberlrat, der die von dänischer Seite jetzt stets bestrittenen dänischen Svrochreicripte der silitt,ziger Jahre in SüdschleSwig heran,zog »nd mit eines» Hoch aus Kauer Wilhelm l l. schloß. In daslelde wurde kräftig ein- gestimmt, woraui Herr Jodannsen leliierieitS ein Hoch aus Leuielben Monarchen a Sdracht», der die Gerechtigkeit liebe und auch den Norüschieoiviger» zivarum nicht „SuLjulen"'?) gerecht werden möge. Wie auS de» eigenen Berichten der dänische» Blatter hervorgeht, wurde der Zwljchensall alS eine Schlappe sür Herrn Jodannsen empsunden. * Otrrftcinüiitze. 7. Juni. Nun ist wohl endlich die Verwirrung zu Ende, die zur Freude der soclaldemokralüchen und welsischcn Agitation nur zu lauge bestanden hat: Herr Schoos, der Leiter dieier Eomödie der Irrungen, ist wieder zu Gunsten des Herrn l>! Hahn zurückgetreten und damit ist nun wenigstens di» Notlüge Kiarheii geschussen. Herr Schoos hat allerdinge durch diese Vor gänge nicht gerade an Beliebtheit gewonnen, und eme von dem »ational-liberalen AmlS-Tomilü von Geestemünde, Lebe und Neubau« erlassene Erklärung sagt ihm in Anspielung aus die eigenartige Nolle, welche er schon bei der Wahl de« Fürste» BiSmarck 1801 gespielt bat, bittere Wahrheiten ES hcißl in der (übrigens vor dem Rücktritt Schovs'S veriaßieii) Kundgebung: „Die Stunde ist zu ernst, al» daß wir »icht die Pflicht erkennen sollten, unsere Rechnung mit Herrn Schoos ln« Reine zu bringen. Herr School Hai I80l mit den Interesse» und dem Ansehen dieses, Wahlkreises und der ganzen Nativ» ein srevelhaft leichisertige» Spiel getrieben. Seine übernommenen Garantien hat Herr Schoos nicht einlösen, seine Verpflichtungen nicht erlüllen ldnne». Herr School dal »in Vierlel>abrhundert im Abgeordnetenhaus» der nationolllderolea Partei ongehört, un' nachdem die Partei diesen lag unlängst seitlich begangen bat, macht er, ein Oisieier der Partei, sich an die Arbeit, mit von langer Hand wodl überlegtem Plan, ihr einen Wahlkreis, der zu de» sichersten der national- liberalen Partei gehört, zu rauben, indem er unS eine» der un- skrupulösesten Streber auszudrangen such!, der sich osse» zu Partci- qruudsätzen bekennt, die den unierigen mehr entgegen sind alS die von irgend einer Partei recht« und link« neben u»S. Wir batten erwartet, zu dem Berrath de« Herrn School an seiner eiaenen Partei würde von einer autoritativen Stimme Stelsimg genoinmeu werden, wie wir auch wodl gedacht haben, Herrn Schoos« Dact- gesühl möchte so weil mil dem unirigen ubereinstimmen, daß er es »ich! mehr sür schicklich hielte, ferner einer Pa.tci onzugehvre», in deren Milt» er nur »och di« Rolle de» Judas Jjcharioth nach voll brachter Thal spielen kann. DaS „Liberale" hat Herr Schoos in den Auge» unserer Wähler gründlich verlöte» Möge er nun durch leinen Rücktritt al« ReichSlägscanbidal Vorsorge tresse», daß dem nächst keine Zweifel erhoben werde» könne», od er als praktischer Politiker noch eine» Anspruch aus da« Prädicat „National" machen kann. Dieser Rücktritt wurde jetzt noch eine Ddai sein, die ge eignet wäre, den verhängnißvollen Zwiespalt, den Herr Schoos in der natioiialsiberalen Partei deö Wadlkreiie« herheigejübrl hat, zu beschwören und zugleich ihm selber eine voraussichtlich sichere Nieder lage ersparen!" s. Neustadt, 8. Mal. (Privat-Telegramm) Der social- demokratische Reich«tag«eandidat Leutert gab aus die Bnirage. ob er mit Bebel sür die Rückgabe Elsaß-Lothringen- sei, »ine «»«weichend» Antwort. i. Loiinrberg, 8. Juni. (Privat-Telegramm.) Der freisinnige Reichsiag«candida> Lraemer erklärt« sich monarchisch, ntchl süddeuisch-volklparleilich. * P»m Ntzetn, 7. Juni. Im Wablkreise Eleve-Geldern hat Gras Lob seine Eantidatur zurückgezogen An seiner Stelle candidirt der Redacteur der „Germ. lOr Marcour. — Gras Lotz, der bekannte Organisator d>r Kathosikenver- saminlungcn. begründet seinen Rücktritt wie folgt: „In einer Zeit zunehmender Meinungsverschiedenheiten innerhalb unirrer ruhmreichen Partei will Ich melncrscii« zur Förderung herEintgkeit dadurch beitragen, daß ich meine Eandtbotur zurück- »teb»." Mit anderen Worten: Gras Loä stellt da» Partei- iutr resse über die eigene Ueberzeugung in einer hochwichtigen vaterländischen Frage. * München, 7. Juni. Aus der BegrUßung-versammlung der deutschen Landwirthschasl-gesellsckast hielt Prinz Ludwig von Bayern folgende Ansprache: „Ich hatte geglaubt, r« würben heule keine Reden gehalten werden. Nachdem ober meiner Perlon tn dem letzten Toast, gedacht wurde, so will auch ich einig» Wort, zu Ihnen spreche». Der Herr Iufttzrath hob in seiner Red« mBn Interest, hervor da« ich besonder« iür bi« Landwirthschaft heg». Ich verwalte ja auch fett 18 Jahren ,t» »u« ln eigener Regle, und wenn mich die Herren am Montag betuchen werden, werden st» jehen, wa- mon au« rlnein schlechten Gut machen kann. Wie die Lage jetzt ist, kann man nicht mehr von einem Stand al» solchem rede» Sie geben ineinander über. Di» Verbindung der Industrie mit der Landwirthschaft ist unbedingt »otdwendig. Diese Verbindung ist auch dem kleineu Landwind» möglich z» bewerlstelligen durch Vereinigung der kleine» Landwirih» unler sich aus dem Weg» der Genostenschafteu u. s. w Bayern kann tu dieser Hinsicht mauchen Fortschritt autweilea. E« wird viel von einem Gegensatz zwischen Industrie und Landwirtdlchast gesprochen. E» wird di» Einführung von Zöllen gewünscht. Nun ist e« jo gut, wenn der einzeln» Staad sür seine Product» mit Zöllen geschützt zu sein verlaugt. Ader e« Ist unsere Ausgabe, bi» Mittel zu slndr», wie Jeder bestehe» kann und Keiner zu kurz kommtl E< ist »tu AuSglelch zu suchen und zu stabe». E« dürfe» »ich« Stäub«, »icht da« Land begünstigt «erd»,, sauber» »« »uß da« vahl »er Allgemeinheit doch- gehalten wrrdeo. (Lebhafter Vellall.) So trtak» lch den» aus all« Stäub«, »ad all« Sttab« fta» vertrete» iu dem beulsch«» Reicht (Eutyusiastlschrr, langauhalteader Vetsall »nd stürmisch, Hochrufe.) Oesterreich N«aar». * Wie«, 8. Juni. (Telegramm) Die von au-wärtigen Blättern gebrachte Nachricht von einer Er krank »na de« Erzherzog« Al brecht entbehr» jeder Begründung Nach hier varlirgendrn Meldungen au« Ka schau fühlte sich der Erz- herzag h^ seiarr Ankunft allerding« von der Reis» ermüdet, erhält« sich »h« i» 8»»f« de« gestrig«, Lwge» nnd nah«
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