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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.09.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930927010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893092701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893092701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-27
- Monat1893-09
- Jahr1893
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VezuaS-Prei» A t« ds» l» -I»hck »»d d« Vor«»,»» «rrickte»» »>«. ««dqi»llr» ,d,,h,lt: vi»r»»l^drltch^I4^i0h »et zw»i«alia« täglich« Zukell»», i»S Ha»- ^ Vüü. Durch di» Pos« bezo-e« für 1««tschtO»d »ad Orsterrrtch: »tenel,ährtich -« -.— Dtreei» täglich« kr»^d«odi»»diu>g t»« Nattaod: «oaallich 7ck0- Dt. Pkor-nu.»»-««». eAchA», «glich'/,? dt« >d«»>-»u»g»d« W«ch»»tag» » VH». »n- Lrreditioa: Aotzaa»r»i„fi» 8. Dt«krpediti»» ist Woche,!»,« ,,,a«»rdr»ch«, »äga« «, früh 8 bi« «be»d« 7 U» Filiale«: ktts m-»»'« T«rti». lEllfrrd vat^nitäMrad« t, L « - L»l»«. k»1bart»eoktr. 14, „rr. kä»i««vta» ?. Morgen-Ausgabe. 'tMM.TaMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Anzeigen-PretS die Sgespaltme Petitzeile 20 Pfg. Neclam«, »arrr d«a> Redactioutftrich (ägl- spalten) 50>4, vor dra FamiliraaachritW» (6gejpalt»u) 40-4- Größere Schnstra laut ans«r»m Hai-» verzelchniß. Tabellarischer und Ziffesttljatz nach höherem Daris. Grtr«»veila-en (gesalzt), »ar mit du Morgen.Au«gabe. ohne Postb«sSrd«r»»tz » Sv.—, mit Poslbesördeeung ^8 70.—^ Iinnalimtschluß für Äkzeige«: Vdend-AuSgabe: vormittag« 10 Uhr. Morg« »-Ausgabe: Nachmittag- 4 Uhr. Go»»- and gesitaa« früh '/^ Utzr. Bei d«a Filialen und «naadmeslr.N«» j» «t»ß Haid« ktnad« jrüh«r. >»tN,ra fiad stet« ,a dt» GtzPrAttt«» t» richte». Druck and Verlag vo» E. d»lz t» Leipzig. ^ O3. Mittwoch den 27. September 1893. 87. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Lekanlilmachung, detrefiend Waffer»ers«rguu> v«n Stötteritz. B»zugne«meud aus uniere Bekanntmachung vom 1. iiiugust d. I. »u Io 4034 dringen wir dierdurch zur Kennlniß der Grundstücks, oesitzer zu Siötientz, dag wir nunmehr mit Zustimmung der Herren Sladlverordnelen beschlossen haben, die Paujchiätze jür HersieUuna einer Andohrung vom Slraßeiieohre di« zur Grunbsiücksgrenze aus 100 ^l bei 94 mm lichter Weile und IL8 bei 85 mm lichter Weite zu errnäßigen sur den Fall, dag Anmeldung«» zum «ujchlujse onh Hinterlegung der Laulio» rechtzeitig ersvigen. Tie« wirb nach dem Stande der Arbeiten al« geichehen zu erachten sein, wenn der Antrag aus Herstellung der Anvohrung di» längsten« Mittwoch, den 4. Octvder d. I, Nachmittag« ü Uhr hei der GeschaslssleU« de» Wasserwerk« zu Reudnitz, Morgarethenstrag« 8, eingereichl und der Caulionsdrirag di« spülest,ns Sonnabend, den 7. Lctoder. Nach» mittag» 4 Uhr bet der Gasse de« Wasserwerk«, Dhomatkirchhos 18, hinterlegt sein wird. Bei Beriaumniß der angegebenen Frist treten di« haderen Poufchsätze von 125 bez. ISO »n «rast. Tenienigen Grundstücksbesitzern, die bl« zum Erlöste dieser Be- kaittilniachung idr« Antrüge bereit« gestellt und vvrlüujig die köderen Pauschjätze dinierlegt baden, werden bei Abrechnung dl« ermaßiglen Satze in Rechnung gestellt werben. Zn allen Fallen ist neben den genannten Pauschsätzen ein Betrag von lb >lt bei 24 ww lichter Weit« und von Hu .41 bei 35 mm lichter Weile für Aoruetzung der Leitung von der Grundstücksgrenze dl« zum Anschluß an di« innere Aaiag» zur Verrechnung uach Selbstkosten zu hinleriegen. Leipzig, den 26. September 1893. Der «atb Dtavt Leipzig. lo 4919. 1>r. Georgt. EichortuS. Lekanntmachung. Wir haben hie Kaurduhu der »vchur-s« von der Kreuzung mit der Arndts» atze d,« an di« südliche Grenze de« Grundstückes «ochstratze Nr. 25 in da« ikigenlhum und die Verwaltung der Stadlgemeinde übernommen. Leipzig, ds« 81. September 1993. Ie. 4322. Ter Math her Stadt Leipzig. Ür. Georgs. Ass. 0r.Redlich. Lekanutmachung. Die von der Lagerhoiverwattuna am h. Februar 1889 bez. am 2ü. Februar 18S0 aurgestellt»i<, aus Herrn Lauts Ältuger in L«t»zt> iauirndeu Lagerscheine Nr. 1L84 über S «isten und 2 Packen Gemälde und Stellagen, gez. 612/14, 616/18, 62I/8L, gew 776 irg. und Nr. 4780 über 8 Listen Gypsabgüss», gez. ü. L. 141/42, gew. 400 ÜL, find bei on« alt verloren gegangen ongezeigt worden. Wir fordern die elwaigen Jnbaber der Lagerscheine hierdurch aus, sich mit denselben binnen 3 Monaten und spatesten« di» zum 87. Srtader 188- bri Verlust jeglichen Anivruch« an di» Lagerhosvenvoltung, in der Lagcrhos-Elpedlnon zu m>ldea. -rsolgi keine Meldung, so werden die Lagerscheine für erloschen und unwirksam erklärt und neue aus« gefertigt werden. Leipzig, Heu 20. Juli 18S9. Laßerdas der Stadt Leipzig. V. Michael. Lekanntmachung. Es wird Hiermil zur üftentilchen «enainiß gebracht, dag von lebt ab die Expedition her Andreaagemeiade. sowie die Wohnung de- unterzeichn»««» Plärrer« und Lie,enige de« Herrn Tiakvnus Leichgrüber iu drm ne« errtchteteu Pfarrhaus gegenüber der neuen Andreatkirch» sich bestnbei. Tie Wodnung de« Herrn Sudbiakonu« Schmidt ist vorläufig noch Arndistrah» 28, S. «lag«. Leipzig, den 26. September >893. Da« Pfarramt der Andrea«ge»einde. Or. pH. Schumann, k. Verlegung-tspostamtsLeipzigvolkmarsdorf. Am 1. Lciob»r, 8 Uhr Morgeu«, wird da« Postamt Leipzig» BoltmarOpars nebst Telegravhenansialt au» den bilderiaen Dienit- räumen (Elisodrihslr. 12) nach dem Neubau Jdaftrasze -ü verleg«. Leipzig, 24. September 1833. Der 8a,serlickik Oder - Pastdirretar, Geheime Lber-Poslralh Waller. M. Lekanntmachulig. Sonnabend, den 30. Seplember e., vo» Vormiitag« 10 Uhr an soll im Geichailszimmer de« Provianlamie« zu Leipzig. Pleihenburg, Tdurmdou« 2. Stock, «ine Partie hlaggeiitleie, tirbrmriil liud altrS Vettstrah öffentlich an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden Leipzig, a« 27. September 1893. Dintgllche« Pro»ta«t-Aml. Zur Eröffnung des bayerischen Landtags. SS. Während man in Preußen, Sachsen, Baden und Hessen zu den Wahlen zu rüsten beginnt, tritt der gleichfalls in diesem wahlengesrgneirn Jabre neu zusammengesetzte bayerische Landtag zu einerBurgetsession zusammen. Sehr verschieden von seinen Borgängern seit 25 Iabren. In der Münchner Kammer wird zum ersten Mal seit einem Vierteljabrbunkeri keine CentrumSmedrheit ihren halb psäsfi'cken, halb rusticalea Terrori«mu« ausüben, und »um erste» Mai, seil es eine Socraldemokraiie giebl, werden Bertreter dieser Partei und zwar gleich fünf an der Zabt, in Bayern ein Abgeord neienmandat au«uben. Die ultramontane Presse bat, bei läufig bemerkt, großen Lärm geschlagen über den Eni^chl, ß der Socialdemokraitn, den vorgeschriebenen Abgeordneten- Eid zu leisten. Es war dies wenig geschmackvoll und noch weniger ehrlich. Einmal haben schon ledr viele bayerische Socialdrinokraien einen politischen Eid geschworen, denn nur wer die Ableistung des BersafsungSeide« nackuveist kann sein Wablrechi zum Abgeordnetrnhau« au«üben. So dann: der ultram»n«anr Herr ffiisaagri candidirt zum preußischen Landtag und wi»d voiaussichllich gewäkli werken. Dtesrr Herr gab vor gar nickt langer Zeit seine Ansicht über die dem Landesberrn und den, Heimaiülstaat sckulkigc Treue dabin kund, ein Ndeinlänker, der preußisch gesinnt sei, verdiene dieselbe .Achtung" wie rin russischer Pole, der ein guter Russe sei Wenn nun die preußische Verfassung einen Abgecrdneleneik vorschrirde, würde ibn Herr ffuSangri etwa nicht leisten? Uud weuu wrilrr die Reichslagsabgeordneien schwören müßien, würde da- Eentrum auf die Unterstützung socialdemokratischer Gegenkandidaten von Nalionallideralen und Freiconservativen verzichten, um ihren Eartel- oder Anticartelbrüdern einen Gewissensconflict zu ersparen? Diese Anzapfung der social- demotratischen Abgeordneten beweg« sich ganz aus dem geistigen Niveau, auf dem sich die Eentrumtsraciiou de- bayerischen Landtags von jeher befunden bat, und gewähr» eine gewisse Bürgschaft dafür, daß sie in dem neuen Lanbiag ihre Bor- zängerinnen nicht beschämt, was übrigen-, »ach der klerikalen Kandidatenliste zu schließe», auch gar nicht beabsichtigt war. So weit man bi« jetzt urthtilen kann, tritt da« Eentrum mit einem großen geistigen Deficit in die Kammer, da« kervorgerusen ist durch da- Nichiwiedrrerscheinen de« Frbrn v Ow, de- lang- adrigen vortrefflichen Kammerpräsidenten. An seiner Stelle oll die Partei Herrn Vr. Orte rer vorzuscklagen gedenken. Er würde in diesem Falle wohl gemähil werden, da da« Eentrum als die noch immer stärkste Partei unzweiselbaslen Anspruch aus die Nominirung de» ersten Borslyouten bat. Entgegengesetzte Ansichten in der bayerischen Press« sind neuerding- verstummt. Tie Wabl de« Präsidenten ist auch von untergeordneter politischer Bedeutung, sehr zum Unter schied von den Wahlen in die Ausschüsse, nanirnllich in den Finanzausschuß In den leyien Legislaturperioden war mit dem sachlichen auch der politische Schwerpunkt in den Finanzan-schuß verleg», und die Referenten für deu Etat des Eultu« und Unterrichtsministeriums, die Nittler, Daller s. w., versuchten nickt ohne jeden Erfolg Gambrila zu copiren, der als Vorsitzender de» Budgeiausschusse- der Deputirtenkammer einen sehr starken Einfluß aus die Ver waltung auöübte. Mir der Herabvrückung der Plcnarvrr- baudlungen durch die nichtöffentliche» und ungebührlich langen Ausschußoerbandlungen soll künftig gebrochen werken, da man in den vom Eentrum abgesaUcnen klerikalen Wahlkreisen mit dieser Prapi« besonders unzufrieden war, und deren Abge ordnete, sowie nicht mivder die Liberalen und Svcialtzemo- kralcn dem Eonventikellreiben abbvlr sind. Eine große Be deutung brbält aber der Finanzan-schuß nach wie vor, und die Wabl seiner Mitglieder und Berichterstatter wird einiger maßen kennzeichnend für die parlamentarische Eonstellation sein. Dir strengkaiholischen .Bauerobündler" solle» vorerst nickt einmal geneigt sein, in Eultusangelegendeiien mit dem Eentrum gemeinsame Sache zu machen. Sie erkläre« sich al« kirchrupolitisch .saiuriN" uud erbeben gegen d,e bit, berige Mrbrbeit drn Vorwurf, sie babe da- Rcsz kirchlicher Fragen nur aelummell, um durch da« Schauspiel die Wähler zu fesseln. Nun ist das Schauspiel langweilig geworden. Indessen man wird gut rhu», auf die Bauernbundler keine großen Hoffnungen zu sepen — namentlich in Schulsachen. An Frngalität der geistigen Lebensweise übertresse» sie womöglich noch die Eenlrumsleute, und wenn die „Patrioten" schon früher die Abschaffung de- siebenten SchuljabreS lwoblgeiiicrtt de- siebenten, nicht de- achten) verlangten, so thate» sie es vorzugsweise den Kreisen zu Gefalle», aus denen jetzt die klerikalen Drcessionistcn hervorgegange» sind. Ebenso wenig wie in UnterrichiSangelegenbciten wird man in Reichssacheo von den Bauernbündlern bessere Gesinnung und besseren Ton als vom Eentrum erwarten dürfen. Ber- mutblich wird sich die neugewählte Kammer mit Kragen der Reichspolitik medr al- eine idrer Vorgängerinnen befassen, und die Nationalliberalen werken in diesem Falle wohl einem von den Locialvemokraten gefübrlen ultramontan-bauern- bllndlerisch - socialdemokratischen Bunde-beer gegenübrrsied-n. Da der Landtag drn bayerischen Heereseiat seiner Berathung unk Beschlnßsassung unterzieht, wird sich die gern benutzte Gelegenheit bieten, in der bekannte» Weise über den Militari-mu« zu expecloriren. Daß hierbei, wo man auf das außerbayerische Militairgerichtsverfabren, Svltalcn- mißbandlungen und sociale Uebergiisfe von Militairpersone» zu sprechen kommt, auch Wahrheiten mit unterlaufen werden, ist eine Befürchtung, der man wohl mebr. al« geschehen, die Begründung hätte entziehen können. Im Ganzen wirb voran-, sichtlich die neue Kammer, odschon die großen Actione» der Staatsmänner Daller, Ortrrer u. s. w. in Wegfall komme», die Bevölkerung ebenso enttäuschen wie alle Landtage seil 1863. Deutsches Reich. u Berlin. 26. September. Einige Blätter melden, daß die Sonntag-rüde auch auf den Gewerbebeirieb der Photograpben au-gedeknt werten solle. Da- soll nickt nur, sondern ist bereit« geschehen. Unter die Bcstiminunae» der letzten Gewcrbrvrdnungsnovelle über die Sonntagsiube für Industrie und Handwerk fällt auch da« pbotograpdisckt Gewerbe. Wenn also die belrrfsende kaiserliche Verordnung er gangen sei» wird, wirb auch die Photographie den Sonniags- ruhe - Bestimmungen folgen müssen Kür dieselbe werten jedoch A»-nab men von den allgemeinen Vorschriften er laffen werden können. Den» sie dürfte zu denjenigen Ge werben gehören, deren vollständige oder tbeil weise Au-übung an Sonn- und Festtagen zur Befriedigung der in diesen Tagen besonder- hervorireienren Bedürfnisse gekört. Für alle diese Gewerbe sind die böberen Verwaliiingsbebörten zur Gestaltung von AuSnabmen derrchiigi Tie letzleren we-de» diese Au-nahmeverordnungen ui Preußen aus Grund einer gegenwärtig im Haiirelsmuiislerium in Bearbeitung be findlichen allgemeinen Anweisung erlassen. H Berlin, 26. September. Bei dem lebbaften Interesse, welche« sich gegenwärtig der Handwerkersrage zuweiikel.ersckeuil zur reckte» Zeit »ine kurz« gewrrbepviiiischc Studie von Hugo Bötizer, das Programm der Handwerker sPraiin- schweiz l833, Verlag von Limbach). Ter Verfasser bat stch t>e Aufgabe gestelll. die Handwerkersrage in ihrer gegen wäriiaen Gestalt einheitlich barzustellen. da« Wesen der Frage, ibre Geschichte, da- Handwerkerrecki, die neuere Gcwerdc- politik und die Forderungen der Handwerker zu schildern. In der vorliegenden Schrift werden kargcstellt: das Hand werk und seine Verfassung (Geschichte und NechtSanindlagcn de- Handwerk»), da« Resormprogramni der Haudweiler (Geschichte der Handwerkerbewegung, die Forderungen de« Haukneiks), den Schluß bildet rin Ausblick IN die ^ukuust. Der Verfasser schließt denselben mit den Worten: „Es sind reiche Mittel überall vorhanden, um drm einzelnen Hand werker wie dem gesammien Stande eine ebrenvolle Stellung zu sichern, e- wird nur daraus anlommen, daß die Hand werker »nd ibre Corporalionrn schleunigst und auSgiebig von drn gegebenen Mitteln Gebrauch machen Hand in Hand zu geben hat mit den Bestrebungen der Handwerker, ibre sociale und wirst schaslliche Lage zu beben, eine wohlwollende Fürsorge de« Staate« und da- sorgsamste Interesse der Ge sellschaft für da- durch die neuere Entwicklung des Gcwerbe- wcsenS von manchen Stellen bedrohte Handwerk, damit diese kräftigste Stütze de« Mittelstände- dem Volke und dem SlaalSwesen erhalten bleibt." Berlin, 26 September. Die „Kreis. r Presse Z tg." bat seit tingesUhrt: die je nach de» der politischen berannabtiiken ibr m Bestehen eine Neuerung in der politische Abonnements-Einladung: Fragen, welche gerade im Vordergrund Erörterung stoben, wird der Deutsche beim Ouartalswechsel ausgrfordert, aus die „Freis. Ztg." zu abonniren, um diese oder jene politisch« Gefahr von Deutsch land abzuwciiten. Jetzt liest man zu diesem Zweck im neuesten Leitartikel der „Kreis. Ztg": „L:e Tabakvcrein» bandeln verlehrt, wenn sie glaube», bei den Regierungen »och elwa« au-richlen zu können. Nicht mehr aus die Regierungen, sondern allein aus den Reichslag koninil es jetzt an. Petitionen an den Reich-lag im Ganzen aber tragen nur dazu bei. die Papierkürbe zu füllen. Man muh die einzelnen Reichslagsabgeordneien aus da« «orn nehmen, iusveionder« solche, die »ach ihrer Parieistellung einer Eichöbung der Tabak- besleuerung geneigt find oder in dieser Beziehung noch z» den unsichere» Eaniouislen zähle» Daruiiirr sind alle TonservaUven. Freiconservativen. Nalionalliberalen, Antisemiten und Wilde» zu rechnen. Aus die Abgeordnete» solcher Palleten wirke man nicht dlo« durch Eingaben, sondern a»ch durch die Press« und durch Ber- sammlungen Noinenllich sind Beriammll ngen von Nutzen in Wablkrenen, welche durch Abgeordnete der genannien Richtungen vertreten werden Zur Veranstaltung solcher Versammlungen müssen die Tobakinlereffenlen den Anschluß suchen an polttilche Par teien. welche die Erköbuiig der Tadakbesteuerung bekämpfen wollen Tie Freisinnige Volkeparlei verwirft solch« erhöhte Besteuerung. Ti» „Freiiinnige Zeitung" hat 1886 medr als irgend ein» andere Zeitung zum Scheitern de« Branniweinnwnopolproirct« bei- g,tragen Finanziniiitsier v Scholz quiittrir der Zeitung darüber ausdrücklich in öffentlicher Reichstagssttzung. Tie „Freisinnige Zeitung" wird ibre ganz» «rast daran setzen, den Miquerichki, Ge- iammtplan zu Falle z» drinnen. Di« „Freisinnige Zeiluiig" rrmog. iichl ein einheitliche« poliiiiche« Vorgehen io «„gfier Fühlung mit der parlonienlari'chen Freisinnigen Voikspattei. Darum, Idr Sieurrzahier. unterstützt die eigene Sach», indem Idr für di» Verbreitung der „Freisinnigen Zeitung" sorgt, i»«besondere auch ibr« Verbreitung lörder» in allen öffentlichen Localen. Le-eziniinern und Wirihlchasten." Der Dichter der „Goldenen l 10", bemerk! hierzu die „Nat - Ztg", der nur den Inseratcnibeii der Zeitungen zur Ver fügung hat, wird diesen Leitartikel gewiß mit Neid lesen. Berlin, 26. September. (Telegramm.) Tie „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" vernimmt, daß ter Verlauf der n»iiiuebr abgeichloss iieu Beralhuugen der Tabat«strurr-8om- missisn al- befriedigend zu bezeichnen ist Es sei zu erwarlen, daß der auszuarbciiente Grsetzentwurs dir Zustimmung de- BundeSratbeS finke» werde. Die Besteuerungsarl wolle nickt in die bisherige Art der Production und de- Handel- eingreifen, «ebne sich vielmehr durchaus an dir Formen der selben an Insbesondere soll die Hausindustrie erbalte» bleiben, sowohl wo die Arbeiter im Hau- sür Fabrile» arbeiten, als auch da, wo die Unternehmer mit wenigen Per sonen für eigene Rechnung Tabatsabrikair Herstellen und ver treiben. (Bgl. unten unter Mannheim. Ned.) — Ten „Münch. Neuest. Nackr." wird neuerdings au- Kil'sinaen telcgraphirt, daß der tirecre Depeschenverlebr zwischen keni Kaiser und dein Fürsten Bismarck sich auf Las GUnsrr Telegramm unk die Antwort beschränkte. — Die Freisinnige Bereinigung beschloß, ein Wahl- comitä zu bilden mit dem Aufträge, eine Vereinbarung mit der VoikSpariei zu acmcinsamcni Vergebe» auzubahucn, welche ber Freisinnigen V-reinigung eine» angemcisenen An- »heil an der freisinnigen Verireiung Berlin» sichere. Als Eankiraten wurden, dem „Hamburg. Eorr." zufolge, vor geschlagen: Eommerzienraib Freiitzel, Malvwcr, Lehrer TewS und Kamniergerichlsratb Schröder. — Die Evnserenz über die Weinsteuer ist nach der »Boff. Zig." beendet. Dagegen bat die Tabaksteuer- conferenz ihre Arbeiten »oa, nicht abgeschlossen. — Im Justizministerium ist man, dem Vernehmen der „N.-Z." »ach. auch mit Vvrarbcilcn sür die Beseitigung einzelner Mängel der Eivilproceßorvnung, z. B. >m Zustellungsweien, beschäitigt. Ueber die Aussichten de- aus die Elnsühruiig der Berufung gegen dir Urtheile der Strafkammern bezüglichen RezornivlaneS de- Justiz- minister- herrscht noch Ungewißheit. Es gilt al- wabrsckein lick, daß da- Staatsiuluisteiium sich sür die Eiubringuiig einer Vorlage wegen Einführung der Berufung im Bunces- raib erklären wird; es bestehen aber lebhafte Zweifel an der Nichtigkeit der Berechnung, wonach die Kosten für Preußen sich aus jährlich 500—600 600 ^« belaufen sollen; sie werteu von anderer Seite viel höher veranschlagt. — Herr v. Egidy theilt mit, daß de Meldung, er werde sich in Wiesbaden um ein Landtagsmandat bewerben, unrichtig ist. * Hamdurst, 26. September. (Telegramm.) Ein großer Tumult bat auf St P>r„ii statlgetunden Die Volksmenge nahm «ine drohende Haltung gegen die Polizei ein, welche einen Ercedenken verkästen wollte Einem Schutzmann wurde c»r Brustkasten eingelrete». 8 Personen wurde» wegen Aufruhr- verhaftet. — Bezug nehmend aus den Wunsch der „AUg Zig", e« möge eine Form gefunden Meinung Le- alten Kanzler- über nnchiige auswäiligrn und inneren Politik rinzukolen, ,Hamb. Nackr/ werden, die Fragen der schreiben die „Diese Form zu finden, würde jedenfalls nicht leicht zcin: namentlich käme die Schwierigkeit in Betracht, daß Fürst Bismarck von den, Momente ab. wo er einwilligte, der Brraiker der jetzigen Regierung zu sein, in den Augen der Welt moralisch sür Alle« mit verantwortlich wäre, was die jetzigen Staatsmänner ihälen, obne andererseits die Macht zu haben, Mißgriffe zu verbüken. Daß sich Fürst Bismarck zur Uebrrnabme einer derartigen Stellung ent schließen würde, möchten wir nach unserer Kenniniß seiner Äuschauungen bezweifeln." ' Pssrn, 25. September. Di» vom König vollzogene Pr- stättgung der Wadi de« bisherigen Od^-Präsidiolralh- 1>e. »on Dziembowski zum Landeshauptmann der Provinz Posen ist heule eingetroffeu * kissing n, 25. September. Der „Hambg. Eorr." meldet von hier: Fürst Bismarck hüte» wegen rauber Witterung da« Zimmer. G.ncraladjutant Graf Lebndorss ist, nachdem er gestern lange beim Fürsten war, beute Nach mittag mit dem Grafen Herbert Bismarck uud dem Grase» Rantzau ab gereist. * Mannheim, 2',. Seplcmbcr. Die „Süddeutsche Tabak zeitung" tbestl die Grundzüge de- der Ministerialconserenz vorliegenden labakstruereniwursö mit: Die Banterolen- steuer wurde fallen gelassen. Ter Facturawcrtb, richtiger die Umsatzsteuer, wird gcsoidert, sür Eigarrcn 40 Prvcent, sür Schneitsabrikaic lOO Procent vom Werthe. Die Inland- steuer wird beseitigt, die Ueberwackung der Inlandtlagcr aufgehoben, der Holl aus 45 -e- sür den Doppelcenlocr herabgesetzt. Dafür Rückvergütung der Steuer und de- Zells sür Tabakvorräibe und Fabrikate ui» die spätere Differenz gegen die heutigen Sätze. (F Z.) * Llnttgart, 24 September. Zufolge eine» vom könig lichen Eonsistvrium gestellten Strafantrags hatte sich der veraniwortlicke Rctacleur de-„Beobachters", Kart Sch m idl, wegen Beleidigung der evangelische» Pfarrer de-Lande-vor der Strafkammer zu vcraulworlen. Die Anklage fand die fragliche Beleidigung in einem Lestartifcl de» „Beobachter-" vom 27. Mai v. I. inst der Antichrist: „Der Oekonomierath", in dem eS hieß: Man erinnert sich noch sehr webl, daß im Jabre I8d7 (nämlich gelegentlich der sog. SeptcnnatS- wähle» sür den Reichslag) den Pfarrern, Förstern, Pro- fessore» und sonstigen RegierungSbeamten die Ausgabe oblag, das Volk uuizulüge» u. s. w. Nach elwa ciustündiger Ber- banttung wurde festgestellt, daß zwei ter Richter mit Geist lichen »abe verwandt, bezw. verschwägert, somit gemäß 8. 22 der Str.-P -O. »t diese»! Falle von der Aueüdung de» Richter- amiS auszuschtießen seien. Tie Verhandlung wurde dehusS anderer Besetzung der Strafkammer vertagt. (Sckw. Mercur.) Oesterreich.Ungarn. * Wien. 26. September Der Kaiser rrtheilte dem deutsche» Generalconsul tu Triest, Legation-rathe Pritsch, da- Epegiialur. — Kaiser Wildelm ist beute früb kurz nach 8 Ubr in Hetzen vors tingetroffen und von dem Kaiser Franz Joses, welcher die Uniform seine- preußische» Kaiser Franz-Ga, de-Grenadier Rcqiiiients angelegt Halle, am Bahn- böse empfangcn worden. Die Monarchen reichten sich die Hände und küssten tick zweimal. Kaiser Wilhelm balle sich jeden osfieiellcn Emplana vcrbilcn. Au» dem Bahnhofe war auch der Oberstjägermeister Gras AbcnSperg Traun erschienen, i» besten Begleitung fick Kaiser W>lh,!m alsbald uach der Ankunft in Sckviibiunu trotz de- Rogen- aus die Pürsehe nach dem Tbicrgarlen in Lainz begab. — Iin Austrage de- deutschen Kaiser- wurde auf de» Sarg des verewigten Krön Prinzen Rudolseiu prächtiger Kranz niekergelegt. — Be, den Rachsvrschungc» anläßlich der hiesige» Anarckisten- verhastungcn stctlic die Pester Polizei fest, daß der berüchtigte Anarchist Kenrt im Vorjabr und letzten Frühjahr in Pest gewohnt bat. Tie verhafteten Anarchisten be obachte» in ber Untersuchung die äußerste Zurückhaltung »»k verweigern rundweg jedwede Auskunft, die ihre Ge nossen compromilliren kviuitr, und gestehe» nur zu, wa» ihnen unwiterlegbav »achgcwicsen wird. — Tie hiesige svcialdemvkratische Partei hielt gestern eine große Bcrsa m m lu » g ab, in welcher die Redner da« anarchistische Boiiibeiicoinplot als künstlich angestistet und die Theilnebmer an demselben als bezahlte Werkzeuge bezeichnete». D>e socialdemokraiischc Parte» werde die- be weisen. Die Regierung brauche einen Vorwanv, um gegen die Socialdemokratle einzuschreiten, um de» Äusnabmezrfftand auch über Wien zu verhängen. Die Docialbemokratir habe aber mit dem Aiiarchismuo nickt- zu tkun. Sie wolle weder Gewalttbat, noch Opfer und nur auf friedlichem Wege ihr Reckt erreichen. — Der Ministerpräsident Graf Taaffe be sichtigte gestern die bes.h la gnakmten Gegenstände und beglückwünschte den Potizeipräsidenlen zu seinem Erfolg. * Pest. 26. Sepieniber. Nach einer Aeußcrung, die Wekerle gestern Abend mehrere» Parlamentariern gegen über mackste, wi.d das Gesetz über die Eivilebc wahr scheinlich im Verlaufe de- kommenden Monat- im Reichstage Angebracht werden. Frankreich. * Pari», 24. September. Im „XIX. Siöele", da- kllr.lich die Gesammitumme der acht letzten russischen Anleihen in Frankreich gab: 3 363 726 000 FicS., findet man heute genaue Einzelheiten als Bclege. Dazu kommen neck die 200 Millionen, welche gegenwärtig ausgenommen werten sollen. Vom lO Dccember 1888 bi» Ende September 1833 macht das 4 t63 726 Ooo Frcs., die sick, wie folgt vertheiien: 1) 10. December t888. . 500 000 000 Frc«. 2» 23. Mär, I88S . . . 700000000 - 3) 24. Mai l883 . . . 1 2N l32 000 - «) 20. Februar >890 . . 360 000 000 . 5) S. April 1830 . . . 300 000 000 - 6) >3. August 1830. . . 41 764 000 - 7) 23. Januar I83l . . 320 000 000 » 8) 15. Octobcr 1831 . . 50O OQO000 - Zusammen ... 3 363 75,6 000 FrcS. 13. September 1893 . 200 000 000 Vom lO. December 1888 bis 13. September 1833 4 163 756 000 Frcs. Da- radikale Blatt des Herrn Edouard Portal»- fügt hinzu: ,.Es muß betont werben, bofi die vorletzte Anleihe (Oktober I83I- sisl unmittelbar aus den Bnuch der franzüsitchen Seeleute in Riißiand sowie und in der Finanzwelt den Namen „«ronftädter Anleihe" erhielt. Gleichen»»,», lallt die neue russische Anteih, mit dem Besuch der Rosien in Toulon zusammen." Tasür mack, Herr Portal,- dir Kobe Bankwelt verant wortlich, nanicutlich die Banque de Pari- et de« Pan«.Bas. welche die Emission leitete und sich „eine- solchen Mangel- an Tacl nur deshalb schuldig machen konnte, weil sie mehr
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