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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930929014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893092901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893092901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-29
- Monat1893-09
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VezuaS-Prets tü d« -«»piqvdMo» »d» dW «» «tü» b»»krk »»> de» Lor-r»» «Achtet«» U»O» »adeflellru «bgeholt: vterrelichDÄch^LMl ?«< tweünalia« tichltch« Ziftelt»,, i»« tzsll« b^ü. Durch dt« Post be»«a» sür D«»ttchl-»d mW Oesterreich: vieruyührlich A.—. Direct» täglich» Dm»zdandieut>ui>, Vit >»tta»d: «onallich 7ck0. LleMargeu-NoSgab« erschein« tiglich '/,7vhL »t, »ünd'Lntgnd« Vvchsuog» » Uhr. UrkrHo« und LrvedM»»:, L»d«»»et,aG« 8. Li, Grpedttt«» ist Woche,«,» „nnterdroche, »W-t «, ftich , dis «doch« 7 VW- Eule«: vtt» Me»»'» T»rt»». (Nlfrr» Heh,^ UntverMttsmch« >, «,»»« Ltschr. 1< »«». «ch >tt»«»»pl«tz A. Morgen-Ausgabe. Wpliger TaMall Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Handels- «nd GeschLstsverkehr. Anzeige«PreiS die 8 gespaltene Petitzeile SO Pfg. Neclame» unter dem Redartionsftrich («ge» spalte») bv>4, vor den Aamüienaachrtchte» <6 gespalten) 40-ch. Größer« Schriften laut aaserrm Vrrit- »erzeichniß. Tabellarischer und Zisserusatz »ach höherem Tarif. Erken «Beilagen (gesalzt), nur mit bei Marge»«Äuroabe, ohne Postbeförderuag ^l 6V.—, mit Posibesürderuog 7V.—. Ännahmkschluß für Auzeiztn; Abeud-Au-gab«: Vormittag» 10 UhQ Morg« o-AuSgad«: Nachmittag» »Uhr. Sonn- und Festtag» früh '/,9 Uhr. Bel den Filialen und dlnnadmestesleu j« »in« halbe Stand« srüher. Anzrl>rn sind stet» an di» Expedits»» zo richte». Druck und vrrlag vo» L. Pol» l» Leipzig Freitag dm 2V. September 1893. 87. Jahrgang. » » Im Interesse rechtzeitiger und vollständiger Lieferung des Leipziger Tageblattes wollen die geehrten Leser die Bestellung für das IV. Vierteljahr baldgefälligst veranlassen. Das Leipziger Tageblatt erscheint wöchentlich 13 Mal. Der Bezugspreis beträgt wie bisher vierteljährlich für Leipzig 4 ^ 50 ^s, mit Bringerlohn für zweimaliges tägliches Zutragen S 50 ^s, durch die Post bezogen für das Deutsche Reich und Oesterreich-Ungarn O In Leipzig nehmen Bestellungen entgegen sämmtliche Zeitungsspeditcure, die Hauptexpedition r Johannesgaffe 8, die Filialen: Katharirrenstratze 14, Königsplatz V und Universitätsstratze 1, sowie nachfolgende Ausgabestellen: Arndtstraste 35 Herr L. V. Llttel, Colonialwaarenhandlung, Beethovenstraße 1 Herr 'Vlievü. keter, Colonialwaarenhandlung, Brühl 80 (Ecke Goethestraße) Herr Uerm. Llessko, Eolonialwaarenhandlnng, Frankfurter Ttraste(Thomasiusstraßen-Ecke) Herr Otto k'railr^Colonialwaarenhandlung, Löhrstraste Ni Herr kuuurck lletrer, Colonialwaarenhandlung, Marschnerstraste v Herr kaul Kelirellrer, Drogengeschäft, Nürnberger Etraße 45 Herr tll. L. Hbreodt, Colonialwaarenhandlung, Zeitzer Strahe 35 Herr V. Lüster, Cigarrcnhandlung, in Anger^rottendork Herr Robert «reiner, Zwcinaundorfer Strafe 18, Plagwitz Herr U. VrütLMlMN, Zschochersche Straße 7», ' - Reudnitz Herr IV. l'u^uiunn, Marschallstraße 1. . Gohlis Herr 77u Rri^seke, Mittelstraße V. ^ , H^x UernI». IVeber, Mützengcschäft. Leipziger Straße 6. « Thonberg Herr L. llüutsek, Neitzenhainer Straße 38. Peterskirchhof 5 Herr Mx Xlertb, Buchbinderei, Pfaffendorfer Straße 1 Herr 4. 0. «lassen, Colonialwaarenhandlung, Ranstsches Gäßchen 0 Herr Ri'leilr. Lisebvr, Colonialwaarenhandlung, Ranstädter Ltemweg L Herr 0. Lnxetiuunn, Colonialwaarenhandlung, Lchützenstraste 5 Herr ^ut. 8ebümi«-Uen, Colonialwaarenhandlung, Lvestplatz 3L Herr U. Olttrleli, Cigarrcnhandlung, Aorkftraste 32 (Ecke Berliner Straße) Herr v. Maulte, Colonialwaarenhandlung, Lindenau Herr L. Vutberlet, Cigarrcnhandlung, Markt 22, Neustadt Herr R. lieber, Eisenbahnstraße 1, Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Di« Gebäude der Grundstücke Mark! Nr. 14, Thoma-czübchen Nr. 2, 4, 6, 8 «nd 10 »nd stlostergaff» Sir. L uud 4 solle» zo» fammen aus Abbruch «»istbt»t«ad »erkauft werde». Di« Versteigerung findet Dte»«t««, de« 24. vetoder diese« Andre», V»r«iNa,« 1t Uhr statt. Sie wird geschlossen, sobald weitere Gebote nicht mehr erfolgen. Dir Auswahl unter den Bieter», sowie j«d« sonstige Entschließung bleibt Vorbehalte». Di« Bersieigerungsbedingungea liegen in unserem Bauamte (Hochbau-Berwaltung) Rathhau-, 2. Obergeschoß, Zimmer Sir. ü, zur Einsichtnahme aut, können auch gegen Erlegung van bO ^ Hkbuhren daselbst entnommen werden. Dir bezeichneten Baulichkeiten sind am LI. und LS. künsttgen Monat» von früh 10 bi» 13 Uhr zur inneren Besichtigung geöffnet. Leipzig, am LO. September 1893. Der R«td der Etadt Leipzig. I». 367L.vr. Georgt. Nrumbtegel. Nicolai-Gymnasium. Di« ««fnadmrprüfung für «tchaeit» findet Montag, den 2. Dekoder d. A., Vorm. 8 Ilhr statt. Papier und Feder sind mit-udringen. Dir noch rückstilndtgrn Zeugnisse (Geburt», oder T-uf- schein, Impfschein, Schulzeunniß) bitte ich mir vorher einzusendea. Leipzig, L8. September 1893. vr. Vtt» L»ewwel. Oe^snllietls HanäslZlekranZlalt. Xnmolclllllpen »am Liutritt« in die L«drll»g»»dtd«11nng reoräen vieaatng, 3«n 2 , n»ck «ktteeook, cke» 4. Oktober, roo 11—12 Oiir Vormitt»»» entx«b^"i^"ommen. 4oko»bmeprl15niig; vonnerntax, len b. Octobsr, trüb 7 Obr L»rl irvlNum, Direktor. Bekanntmachung. Am Mo«tag, de« v. Dttoder ISNS, Vormittag» 11 Uhr sollen in dem hiesigen Rath-sivung-zimmer die der hiesigen Stadt- gemeinde zugehörigen Leich« Nr. Ü33 (der sogenannte breite Teich an der Promenade), 81 b, 623 und 84t (dir Abtsdorser Leiche) sammt einigen, an de» -»letzt erwähnten Teichen gelegenen tletneren Flur- stücken öffentlich zur Verpachtung gestellt werden. Di« Pacht- und Steigerung-bedingungen sind in der Raths- «xpedition ein,»sehen werden auch auf Verlangen gegen Bezahlung der Schreibelühae abschriftlich übersendet. Borna, am 28. September 1893. D«r Ttadtratd Loescher. England in Egypten. k. London, 28. Septembrr. Gegenüber der Reibe von diplomatistben Mißerfolgen, die England in neuester Zeit erlitten hat, ist wenigstens ein Punct zu verzeichnen, aus dem e« seine Äellung bi» jetzt de- dauptet unk dem Angriff vereinter Widersacher erfolgreich Stand gehalten hat. E» ist ihm gelungen, den versuch de« Kdedive AbbaS, in Konsrantinovel mit Frankreichs und Rußland» Beistand den Sultan für die Räumung Egypten» von englischen Truppen in Bewegung zn setzen, zu vereiteln, und die Erklärungen, die zu jener Zeit vom jetzigen britischen Ministerium im Parlament gemacht wurde», zeigten so klar die Absicht der englischen Regierung, noch ferner dir be schützende Hand über dem Pharaonmlanve zu halten, daß auch die Consrrvativea nicht« daran zu tadeln fanden. War e« doch auch Gladstone selbst gewese», der 1882 ganz im Gegensätze mit seinen sonstigen Grundsätzen Arabi Paschas Er- bebung mit dem Frldgeschrei .Egypten für bie Egypter" durch da» Bombardement Alepandria«, die Landung englischer Truppen und di« Besetzung Alexandria» und Kairo« Niederschlagen ließ. Sicher werde, di» französischen Staat«mä»nrr schwer bereut baden, der damaligen Aufforderung de» englischen Ministerium«, gemeinsam Ägypten zu besetzen, nicht gefolgt zu sein. Der schwer« divlomatischr Feblrr ist einmal be gangen, die mehrfache» schwächlichen versuche, ibn wieder wettzumacheo und den früher so mächtigen französischen Einfluß in Egypten wiederherzustellen, sind gänzlich ge scheitert, und ma» wird sich a» der Seine mit dem Ge- davken vertraut machen Mützen, daß da« fruchtbare Nilland, auf da« man eine» historischen Anspruch geltend machte, dem englischen Machtbereich weiter angebbren wird, wenn nicht eine gewaltige Katastrophe die bestehenden Machtverbältnisie zänzlich verschiebt. G »willig läßt offenbar der britische Löwe eine Beute nicht wieder loS. Daß England gerade hier eine gegen seine sonstige Nach giebigkeit so vortheilhast abstcchendc Enlschiedenbeit gezeigt hat, liegt bekanntlich daran, daß der Besitz einer ungefährdeten Verbindung mit dem indischen Kaiserreiche — durch die Be herrschung Gibraltar«, Malta», Eyperns, Egypten», Aden« — für Großbritannien eine unumgängliche Notbwendigkeit ist. Zwar sind neuerdings in England S tiniinen dabin laut geworden, daß der Werth de« Wasserwege« durch den Suezcanal über schätzt werde und die Umschiffung des CaplandcS bei Weitem nicht so unvortheilhaft sei, al« gewöhnlich angenommen werde, aber da« heißt doch wohl nur ans der Noth eine Tugend machen. Den» die britischen Dampfer brauchen von London bi« Bombay über Suez nur durchschnittlich 3 Tage mehr, al« allein für die Strecke von London bis (Kapstadt. Inzwischen hat sich durch die ll Iabre englischer Ver waltung die Position Englands in Egypten selbst bedeutend befestigt. DaS Land ist, wie bekannt, noch jetzt von dem selben Volksstamme bewohnt, der schon vor Jahrtausenden die schlammigen Nilfelder bestellte und unter der Geißel der Pbaraonen die Pyramiden baute; die heutigen Fellachen (Fellab bedeutet im Arabischen Pflüger) können sich rühnien, Nachkommen der alten Egypter zu sein. Sie baden auch durch die langen Jahrhunderte hindurch so ziemlich unter dem gleichen Druck der oberen Elasten gestanden, höchstens hat sich dieser Druck unter den modernen Paschah« in Folge der höheren Entwickelung de« StruersegenS noch gesteigert. Es ist darum für die Hauptmaste der Bevölkerung seit der Uebernahmr der Verwaltung und höheren Justiz durch die Engländer eine entschiedene Verbesserung eingetreten. Ertrag und Leistungsfähigkeit von Land und Leuten, obgleich von jeher vergleichsweise hoch, haben sich noch weiter ent wickelt, und die der Fremdherrschaft nicht ungewohnten Fellachen haben alle Ursache, mit dem jetzigen Zustande zufrieden zu sein. Allerdings ist der Unterschied der Religion bei der mohammedanischen Hauptmasse der Egypter — nur etwa >/, Million von den 7 Millionen der Gesammt- bevölkerung sind christliche Kopten, dir aber derselben Kami tiscben Rasse angeboren — zn berücksichtigen; doch muß die Wirkung dieses sonst so wichtigen Unterschiedes, der unter Umständen zum AufreizungSmittcl wird, bei länger dauernder Berührung und in Folge der sichtbaren Besserung der Lage der Bevölkerung im Laufe der Zeit immer geringer werden. vor einiger Zest brachte der Pariser .Figaro", ein in dieser Beziehung sicher unparteiische« Blatt, einen ausführ lichen Bericht über egyptische Zustände von einem dort lebenden Correspondentrn, wonach die Folgen der elfjährigen britischen Verwaltung nach allen Richtungen als äußerst segensreich für da- Land geschildert wurden. Die übrige französische Presse bat von diesem ihr sebr unliebsamen Be rich« nack, ihrer Grwohnbrit kaum Notiz genommen Jetzt veröffentlichen die Londoner .Time«" die äußerst interessante Zuschrift eine« egyptischen Fellab«, Soleiman Hczah. In diesem Schreiben wird aus die falschen Gerüchte bingewiesen, die »ach der Absetzung de« Munster« Mustapba Febmi Pasö'a, die bekanntlich der erste Schritt de« Khedive war, um fick der englischen Bevormundung zu entziehen, im ganzen Lande zur Aufreizung gegen die englische Fremdherrschaft systematisch verbreitet würden, wie aus die ungestörte antibritiscbe Tbätigkeit der mohammedanischen Priester, die nicht müde würden, denKoranspruch zu wiederholen, daßein Mohammedaner nur einem ReligionSgenofsro uud keinem Ungläubigen Ver trauen schenken dürfe. Weiter zeigt sich der Schreiber, der einer allen Fellahfamilie angrhörl und im Namen vieler Genossen zu handeln versichert, von großem Danke gegen England wegen seiner gerechten, dir gebrückte» Fellachen schützenden Verwaltung, wie von Haß gegen die herrschende, meist dem fremden türkischen Stamme angebörigen Elaffe erfüllt. Von den beachtenSwerlhen Vorschläge», die der Kellah macht, um den übten Folgen vorzubeugen, dir er von den erwähnten falschen Gerüchten und Intriguen befürchtet, «keilen wir nur die folgrndro mit: Die englische Regierung solle Mukiar Pascka nicht au« Konsiantinoprl zurückkebrcn lasten, denn er ist dir Serie der Intriguen und wird von den an- gesebrnsten Türken und Egypter» unterstützt; die Türken aber sind eifersüchtig auf da« Gedeihen der Egypter, sie verachte» dieirlbea, betrachten sie al« viel», da« Gott zu ihrem Nutzen schuf, und können nicht ertragen, sich auf gleicher Stufe mit jenen behandelt zu sehen. England solle sornicll erklären, daß die Gerüchte über Lord Cromer'S Zurückbcrusulig unbegründet sind. Die Engländer sollte» mebr mit de» Eingeborenen in Berührung kommen uud sie besser kennen lernen, um die falschen Berichte über die VolkS- stimniung Lügen strafen oder ihnen Vorbeugen zu können. Die Ninister sollte» nur au« den Eingeborenen (nicht aus den Türken) gewählt werden. Schon der Umstand, daß ein Fellab, dessen StammeS- genvssen bis dahin dir größt« Indifferenz gezeigt haben» ein ^derartige« Schreiben versaßt unk mit secnem Namen unter zeichnet, ist sehr auffallend. Sollte sich eine ähnliche Gestnnung in weiteren Kreisen der Fellachen verbreiten, so wäre damit rin unvergleichlich besseres Fundament für Eng land« Herrschaft in Egypten gegeben, al« cS da« Neckst der Waffen oder diplomalische Verhandlungen verleihen können. Deutsches Reich. Berlin» 28. September. Den Beralhungeu deö WasscrauSschusse« in den Sitzungen vom 25. und 2«>. dieses Monates lagen neben de» Berichten über die geschäft liche Lage und die örtlichen Untersuchungen die Gutachten zu Grunde, welche die zu diesem Zwecke eingesetzte Unter- cvmmission über eine Reihe der zur Eröterung gestellten Fragen inzwischen erstattet hatte. Diese Gutachten betrafen namentlich die Zuriickbaltung de« Wasser- uud der Geschiebe in den oberen Tbcilen der Flüsse nebst der Waldwirtbschast in den Ouclleiigebieten. die im Interesse der Landwirlb- schaft errichteten Stauanlagen, die im Interesse deS Wasser abflüsse« vorgcnominenen Flußregulirungen, die Einwirkung der im SchcfffabrlSinteresse vorgenommenen Ncgiilirungen auf da« Hochwasser und den Wafferzustand im Allgemeinen und die darüber geführte Polemik, die Maßregeln zur Ver hütung und Bekämpfung der Gefahren de« Hochwasser« und die Hochwasser - Vorhersage. Bei dem erstgedacbten Gegen stände machte Professor Intze sehr interessante Mit tbeilungen über die Einwirkung der von ihm im Wupper» thale construirten Sammelbecken aus die Zurückballung de» Hochwasser« und die Vorhcrsagung der Hochwasser gefahren. Die dort gemachten Erfahrungen widerlegen wenigsten« unter gewissen Voraussetzungen die bisher viel fach vertretene Annahme, daß Anlagen dieser Art für die Verbinderung der Hochwassergefabren aus dem Grunde ohne Bedeutung sind, weil die Sammelbecken zur Zeit der Hoch wasser in der Regel gefüllt und daher zur Ausnabme der letzteren nicht fähig sind. — Die Beschlüsse de« Wasser- auSschusseS betrasen, wie die» der Natur der Sache entspricht, zur Zeit vorwiegend die Beschaffung weiterer Unterlagen, namentlich thaisackliber Natur, welche sür die rndgiltige Beschlußfassung erforderlich sind. * Berlin, 28. September. Von ossiciöser Seite wird mehreren Blättern geschrieben: .Russische Blätter verzeichnen da« Gerückt, daß die russischen Unterhändler mit der festen Absicht nach Berlin kommen, dem Zollkrieg um jeden Preis rin Ende zu machen. Der .Grashdanin" schreibt da« Gerücht jenen Kreise» zu, welche die zielbewußte Politik de« russischen Finanzminister- durchkreuzen wollen Da« zu glauben, hält schwer; viel näher liegt die Verinuihung. daß dir russischen Gegner eine« HandelSverlragc« mit Deutschland, also namentlich jene industriellen Kreise, welche allein dir Vortdeile der russischen AbsperrungSvolilik genießen und daher jede« erhebliche Zugestänvniß an Deutschland sürctsten, jene« angebliche Gerückt sür ibrr Agitation au-zu- nutzen suchen. Schon die Namen der beide» ersten russischen Delegirtrn, der Herren Timirjasew und Ladsin, lassen nickt darauf schließen, daß e« dem Minister Wiste mit dem Ab schluß eine« Handelsvertrages .um jeden Preis" Ernst sei beide waren an den letzten Zollrevisionen hervorragend be tbeiligt, und wenn e« nach Herr» Labsin gegangen wäre, so hätte der russische Tarif schon 189t die Höbe völliger Prohibitivzölle annehmen müssen. Allerdings sind inzwischen die Erfahrungen de« ZollkampseS gemacht worden, und rS ist zweifellos, daß Deutschland jetzt in einer viel stärkeren Stellung in die Delegirtenverbandlungen eintritt, al« e« Enve Juli bätte geschehen können. Damais boten mündliche Ver handlungen gar keine Au»sicht aus ein Abkommen; jetzt bieten st« vielleicht Aussicht, aber auch nur vielleicht. Daß alle Interessen auch nur annähernd befriedigt werden, ist selbst im besten Falleganz unmöglich. FreuntewieGegner eiae»HandrI«ver«rage- in Deutschland haben aber das gleiche Interesse daran, daß die Stellung der deutschen Regierung nicht geschwächt und Alle« vermieden werde, wa« dem allen Irrthum Vorschub leisten könnte, daß Deutschland a»S inneren Gründen einen Handelsvertrag mit Rußland dringend nölhig habe. Dazu wird erforderlich sein, daß sich diePresse in Mittbeilungen und Erörterungen über die schwebenden Verhandlungen eine ge wisse Zurückhaltung auserlcgt. Die deutsche Regierung ist im Besitze eine« anßerordenllich reiche» und »missenden Materials, da« durch etwaige Wünsche über das Maß der deutsche» Ansprüche oder durch Beschwerden über die Benack- tbeillgungen durch den Zollkrieg kaum noch bereichert werden mag uuv auf Grund dessen die deutschen Delegirten mit einem gewissen vertrauen m die Unterhandlungen eintreten tonnen." Berlin, 28. Srpt. (Telegramm.) Der .NcichS- anzeiger" schreibt: Im Laufe de« vorige» Iabre« ist in verschiedenen TageSblätlcrn, sowie in Streitschriften gegen die >n> UnterrichtSgebrauck, der jüdische» Schule» befindlichen Lrhrdücher die Anklage erhoben worden, daß sie Lebren ent- Kiesten, welche unser sittliches, wirtbschaftlicheS und StaatS- leben gefährden. Ma» hat daran die Frage geknüpft, ob- denn die vreußische Unterrichtsverwaltung dem jüdischen Religionsunterricht ausreichende Aufmerksamkeit zuwcndc, und ob sie mit dem Inhalt der betreffenden Bücher bekannt sei Der UnlerrichtSminister bat darauf Ver anlassiing genommen, die sämmtlichen, zur Zeit beim Unterricht im Gebrauch befindlichen oder sonst noch elwa in Betracht kommenden jüdischen ReligionSbücher einzu- ordern. Die Sammlung »mfaßte 551 Bücher. Dieselben mb einem tkcologisch-pädagogisck gebildeten SchulaufsichtS- bcamte» zugegangen. Derselbe faßt daS Ergebnis seiner sebr eingebrndeii Prüfung dahin zusammen, daß keiner der in der Presse gegen die jüdischen Neligionsbllcker er hobenen Anklagen durch den Inhalt der vorgelegten Bücher begründet ist. Diese« Gulachlen ist sodann einem evanaclischc» Geistlichen, welcher längere Zeit im Dienste der Iudeil-Mission gestanden hat und mit der talmudischen Literatur innig vertraut ist, zur Aeußerung zugestellt worden. Derselbe bat seine volle Zustim mun g zu dem Gutachten ausgesprochen. Die vielfach besprochene Schrift Schulchan Arücb ist in keiner öffentlichen oder privaten Volksschule im preußischen Staate beim Unterricht im Gebrauch. V. Berlin, 28. September. (Telegramm.) Die russi schen Telrgirten zur Zollconserenz, Wirkt. Geb. StaatSrälbe Timirjasew, Rasfalovitsch, von Stein und Labsin, und der Slaal-secretair NelliS sind gestern Abend hier eingetroffen. --- Berlin, 28. September. (Telegramm.) Der „Reichs- anzeiger" meldet: Der Bnndröratb beschloß, daß vom 27. September ab die sür die Einfuhr nach Dculsckland ver tragsmäßig bestehenden Z«>brsrrtun«rn und Zollermäßianngeii mit Ausschluß der Zollbegünstigungen für Wein in Fässern zunächst bi« 3l. Ociober auch spanischen Boden- und Industrie-Erzeugnissen zugestanden werden sollen. X. Berlin, 28. September. (Telegramm.) In der beu- tiaen Generalversammlung der TploniOlpeseltschnft für Süö- E^eft-Afrtta ist die vorgelegte Bilanz zur Decharge gelangt. Sämnstlcche Verwaltung-ralbSmitglirder für die AmlSperiote vom 1. April 1894 bi« 31. März 1897 sind wiedergewäblt worden. --- Berlin, 28. September. (Telegramm.) Ter preußische Gesandte am badischen Hofe, von Eisendecher, nahm gestern an der kaiserlichen Tafel im Neuen Palais »heil und schloß sich sodann dem Gefolge de« Kaiser« auf der Reise nach Schweden an. — Nach einer der „VolkSztg." zur Verfügung gestellten Tabelle werden im ersten Berliner 8anvtag«wabl- kreise bei einer ort-anwesenden Bevölkerung (nach der Zäh lung von >890) von 333 033 Einwobnern IN 232 Urwabl- bezirken l223 Wablmänner und drei Abgeordnete gewählt. Im rwcitcn Wahlkreise aber wählen bei einer oriSanwesen- den Bevölkerung von 374 499 Einwobnern in 285 Urwabl- bezirkcn l.358 Wablmänner nur zwei Abgeordnete, im dritten Wablkicise mit 544 014 Einwobnern in 37l Urwablbezirken 1998 Wablmänner aber ebenfalls nur zwei Abgeordnete, im vierten Wahlkreise endlich mit 320 648 Einwohnern in 225 Urwablbezirken llS4 Wablmänner ebensallS nur zwei Ab geordnete. — Als die Spaltung der drutlcksrrisinnigenPartei sich vollzog und die Wablbossaungrii der gesainmtca Demo» kratie sebr dock gingen, debutirten bekanntlich die Herren Richter und Pa»,er mit einem gemeinsamen Wablausrnf, der allgemein al- Einleitung zur Verschmelzung der süddeutsche»
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