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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931009012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893100901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893100901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-10
- Tag1893-10-09
- Monat1893-10
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L Mge W Wi-tt Ti-M «ui» AM-n üd. M. Mckz, 9. Mer W. sMW>MM KV. Stiftungsfest -es Luchhaudlnngg- Gehilfen vereins zu Leipzig. Lelpzi», 9. Oktober. Mit einem Herren-Commers am Eounadend in Köhler'« Gesellschastshau« leitete der Buch. baudlnags-Behilfen-Berein zu Leipzig ieine au« Anlaß de« 60jährigen Bestehens de- Verein« geplanten Festlichkeiten eia. Er hotte bei dieser Gelegenheit die Freude, in seiner Mille zahlreich« Ehrengäste, darunter auch den Vorsitzenden des Börsen» »rreins der Deutschen Buchhändler, Herrn I>r. Eduard Brockhaus, zu sehen. Dieser Freude gab Herr Paul Scholtze, der erst« Bor- fteher des Verein«, in seiner Begrüßungsrede noch einen besonderen Ausdruck, indem er gleichzeitig betonte, wie der Leipziger Buch- handlungs^Sehilfev-Berem in den sechs Dezennien seines Bestehen- immer der Sympathie aller buchhändlerischen Kreis« und buchdänd- lerischen Korporationen, so auch des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, de« Vereins Leipziger Buchhändler begegnet sei, wie er aber auch stet« seine Bahnen nach de» sesien Zielen tüchtiger Arbeit gerichtet habe und nie von diesen abgewichen sei. Was den Verein groß und bedeutend gemacht, sei ihm nie zu entreißen. Redner« Hoch galt dem Vuchhandlungs-Gehilsen-Berein. Es sand eine begeisterte Zustimmung in den Kreisen der zahlreich erschieueuen Mitglieder und Gäste. In seinem nun solgendeu Prolog entbot Herr O. Zack der Musen vier zum fröhlichen Fest: Thalia, Euterpe, Melpomene und Erato. Nicht umsonst war sein einladende- Wort, denn sofort be» gano Thalia ihr Wirken. Herr Johanne- Zuckschwerdt hatte aus Anlaß der Feier «in Festspiel in vier Auszügen gedichtet. „Eia Buchhändlermärchen" hieß cS. Dem gewandten Poeten hatte jedenfalls der Bedanke von den sogenannten guten Zeiten vor» geschwebt: er wurde zum Leitmotiv für den in seinem Berus ur» sprüuglich unglücklichen BuchhandlungSlehrling Federkiel, der von dem Zauberstab der Literaturgöltin berührt und in ferne Zeiten zurückversetzt, erkennen muß, daß es weder im alten Rom noch im mtttelalterlichen Wittenberg für den „Buchknecht" besser gewesen sei, als in der Gegenwart. Sein Erkennen gipfelt in dem Rus: „im Berufe liegt da- Glück" und „wer vermag der Pflicht zu leben, der braucht nach alten Zeiten nicht zu streben!" Eine Apotheose vereinigte dann die trefflichen Mimen des Spiels — es feien die Rollen de- Buchhändler- Krebs, des Lehrling- Federkiel, des Markthelsers Friedrich, des DoctorMartiu Luther und der Göttin der Literatur besonders hervorgehobeu — mit den Mitgliedern de« Borstaudes unter einer segenspeudeudrn Fortuna. Stürmisch wurde der Dichter gerufen. Ziemlich spät ging da» amüsante Spiel zu Ende. Dann kamen Erato und Euterpe zu ihrem Recht, wie die in da- Programm de« Commerses aufgenommeneo Doppelquartett-, vaßsoli und melo» dramatischen Ausführungen bewiesen. Trotzdem der höchst an» sprechend verlaufene Vorabend des Stiftungsfestes den Charakter eines Herrrn-Lommerse» trug, nahm doch eine Anzahl Damen an dem Vergnügen theil und begegnete standhaft der Schwüle im dtchtgesüllteo Saal und dem unvermeidlichen Gewölk dampfender Ligarreu. —w. Aus Hermann vogel's Kunsthandlung. L Leipzig, 7. Oktober. Unsere, namentlich auf dem Gebiete de- Kupserslich- ganz hervorragende Kunsthandlung von Hermann Vogel in der Goethe st ratze hat jetzt wieder einige Neuheiten zu verzeichnen, aus welche wir besonder» aufmerksam machen möchten, vor Allem aus die vier graziösen Bilder von H. Lesler, radirt und gestochen von W. Ziegler, „Frühling, Sommer, Herbst und Winter". Dieselben sind in dem anmuthigen, jetzt wieder sehr in Ausnahme gekommenen Rococostil dargestellt, mit dementsprechender schön gezeichneter Umrahmung; auch zwei reizend« Kinder- scenen von demselben Künstler in Heliogravüre „Umworben" und „Lust und Leid" wollen wir hier anreihen. Ferner drei pracht voll« Blätter in Kupserätzung von R. Schuster nach Werner Schuch, „Ziethen bei Hennersdorf" und „Seydlitz bei Roßbach", sowie eine Nachbildung nach einem Bilde von Georg Koch „Rach Paris", ein« Kriegsepisod» auf einer Chaussee dar stellend, aus der BiSmarck und Moltke nebeneinander einher- jchreitea. Von Bernhard Mannseld'S genialer Radirhand möchten wir noch der wirkungsvollin Original »Radtruog von „Goethe'» Gartenhaus" gedenken. I. L. Llein's Kunsthandlung. X. Leipzig, 7. Oktober. Die oben genannte Kunsthandlung hat wieder verschiedene neue Bilder kunstvoller Bervielsältigungs- weisen zur Ausstellung gebracht, von welchen hauptsächlich hervor» gehoben zu werden verdienen das schöne Blatt von Plockhorst, in Farbenlichtdruck von O. Troitzsch ausgesührt, „Christus bei Maria und Martha", ferner die jetzt in Kupferätzung erschienene bekannteDarstellung von Kop pah „Glaube, Lieb«, Hoffnung", zwei, für dekorativ« Ausschmückung sehr geeignete Landschaslen rn Farbendruck „Venedig und Neapel", „Frauenlirbe und Leben" von Thumann in farbiger Aquarellmanier aus» geführt, und di« sehr wirkungsvollen und schönen „Fünf Sinne" vou R. Rößler. Neue Ausnahmen de- Fürsten BiSmarck nehmen namentlich dadurch ein besondere- Interesse in Anspruch, daß sie unter Leitung von Len doch entstanden sind. Auch die sehr delikat durchgesiihrten Portrait« in Oelmalerei und Kreidezeichnung nach rtngesaudter Photographie seien hiermit ia empfehlend» Erinnerung gebracht. Vermischtes. — Berlin, 7. Oktober. Große Erregung ruft ein räthselhafter Borsall in dem Hause Kochslraße 67 hervor; dort sind heute Morgen um 8 Uhr zwei Ofsicierburschen anscheinend vergiftet in ihren Betten ausgefunden worden. Im Erdgeschoß des Hauses wohne» der General und Inspekteur der Kriegsschulen v. Oivtmann und der Hauptmann v. Gontard. An die links belegenen Räume des General» stoßen die Zimmer der beiden Burschen, des Gefreiten Selle von der l3. Compagnie des Kaiser Alexander- und des Grenadiers Heid kamp vou der 8. Compagnie de- Königin Augusta-Regiment», die durch eine Tdiir mit einander in Verbindung stehen. Heidkamp hat seinen Posten erst vorgestern angetreten. Gestern Abend etwa um 1l Uhr kehrten die beiden Soldaten in ihre Quar tiere zurück und begaben sich zur Rübe. Als der General heute Morgen erwachte, fand er seine Räume der Gewohnheit entgegen nicht geordnet. Al» der Gefreite auf das Klingeln nicht erschien, sah der General in den Burschenstuben nach und fand zu seinem Entsetzen beide Soldaten in ihren Betten liegen. Heidkamp war schon todt, Selle gab noch schwache Lebenszeichen von sich. Der hinzugezogene Or. Stirl ordnete die Ueberfiihrung de» letzteren nach dem Garnison lazareth in der Scharnhorststraße an. Die Art der Ver gistung bat bisher weder durch den genannten Arzt, noch auch im Lazarett, sestgestellt werden können. Irgend welcher Anhalt zur Aufklärung de- seltsamen Borgange» ist bisher nicht gefunden worden, obgleich auch ein Militairarzt ia der Wohnung aachgcsorscht hat. — Berlin, 7. Oktober. Der Magistrat hat bei der Stadtverordneten-Bersammlung den Antrag gestellt, dieGrund stücke Stralauerstraße 48, 49, 50, 5l mit Kleine Stralauer- straße 1/2, Stralauerstraße 51», 52 mit Kleine Etralauer straße 7 und 14, Stralauerstraße 53, 54, 55, 56, 57, Kleine Stralauerstraße 3, 4 bi» 6, 8, 9, 10 und II und 12/13 mit allen auf denselben befindlichen Baulichkeiten für die hiesige Stadtgemeinde zum Bau eine» neuen Rath- bause» für die Stadt Berlin zum Gesammlpreise von 4 975 000 au» dem Grundstückserwerbungsfonds anzu- kaufen. Ferner solle sich dir Versammlung mit der Zahlung einer einmaligen Entschädigung von 50 000 .« an den BerkaufSvermittler O-wald Schneider einverstanden er klären. E» handelt sich darum, in unmittelbarer Nabe de» Rathhause- ein neue» größere» Tienstgebäude schaffen, da» Angesicht» der stetig wachsenden Geschä zur Unterbringung von Bureau? unv zur Zusammrnsaffung de« amtlichen Geschäftsverkehr» dienen soll. In der Be gründung wird auch die Möglichkeit hrrvorgehobrn, eine Ufer straße und Ladrstraße von der Waisenbrücke bi» zur Mühlen- damuibrücke auSzusühren, die Klosterstraßk unter Cassation der jetzigen Kleinen Stralauerstraße bi» zur Uferstraße zu ver längern. für die Nene Frietrichstraße an der Waisenbrücke eine bessere Baufluchtlinie scstzustelleii. — Hetzer Ate Baltlmorrr Banaparte» wird anläßlich de» vor einigen Wochen dort erfolgten Tode- von Iervme Napoleon Bonaparle Folgende» aus deren Familiengeschichte in Erinnerung gebracht. Iervme Napoleon Bonaparte war geboren in Baltimore am 5 November 1830. Sein Bater war der reiche Baltimorcr Bürger Iervme Napoleon Bona parte, der Sohn des jüngsten Bruder» Napoleon», jenes Iervme Bonaparle, welcher ini Jahve 1803 als neuuzchn- äbriger französischer Flolten-Osficier nach Baltimore kam. Als Bruder des damaligen bereits rubingekrönten ersten Consul» Frankreichs, wurde der jugendliche Flotten-Osficier von der Geld-Aristokratie BaltimorcS glänzend ausgenommen; er verliebte sich in Elisabeth Patterson, die achtzehnjährige Tochter de» irisch-amerikanischen Baltimorer Kaufmanns William Patterson, heirathete sie in Baltimore trotz der Einsprache ihre» Bater» und blieb vorerst in Amerika. Doch ein gewaltiger Bruder in Paris erkannte die von dem derjähriaev geschlossene Ehe nicht an. Al» da» junge r «m Jahre 1805 nach Europa kam, verbot der inzwischen zum Kaiser gewordene Napoleon die Landung Elisabeth'» in Frankreich und ibr Gatte war erbärm lich genug, die Gattin im Stiche zu lassen. In England, wohin sie sich flüchtete, gebar sie am 7. Juli 1805 einen Sov», Iervme Napoleon Bonaparle. Der große Napoleon etzle der unglückliche» jungen Frau eine IabrcSpensio» von 60 000 Frc». au». Sie begab sich mit ihre», kleine» Sohne nach Baltimore. Ihr treuloser Gatte beirathete bekanntlich später die wUrttembergischc Prinzessin Katbarine, wurde der „König Lustik" von Westfalen, erlebte noch taS zweite napo- leonische Kaiserreich und hinterließ als legitimen Sohn den vor drei Jahren gestorbenen Prinzen Plon-Plon. Elisabeths Sohn erhielt seine Ausbildung auf der Harvard-Universität und lebte dann würdig »»d einfach von seinem Berinöge» i» Baltimore. Er verheirathete sich mit einer BürgcrSIochter auSMassachusetS. Der älteste Sprößling dieser Ehe war der jetzt verstorbene Iervme Bonopartc. Er bekam seine Ausbildung iu West Point und diente dann als amerikanischer Lieutenant an der texanischen Grenze. Doch seine Großmutter Elisabeth, die nach der Thr mbesteigung Napoleon- IU. vergeblich, sogar durch große in Paris geführte Processe, sich c»>- zestrcngt hatte, ihrer Nachkommenschaft die napvleonische /egitimität zu verschaffen, bewirkte eS, daß der Enkel im Jahre 1854 den amerikanischen Dienst verließ und vom Kaiser Napoleon III., der ibn immerhin als eine Art Bctter be handelte, in» französische Heer ausgenommen wurde. Er zeichnete sich als Cavalleric Ofsicicr im Krimkriege, in den Kabylenkämpse» in Algier und im oberitalienischen Kriege von >859 aus, dachte aber nicht daran, beim Ausbruche des amerikanischen Bürgerkrieges seinem GeburtSlande zu dienen, sondern blieb im kaiserliche» Heere Frankreichs, bis der Krieg von 1870 der Herrlichkeit dcS zweiten napolconischeir Kaiser reichs ein Ende machte. Seither lebte er als reicher Herr in den Bereinigten Staate». Sein Bater starb im Jahre 1870 in Baltimore einige Tage vor Ausbruch de» Krieges — Ter automatische Caruat. Bor einigen Tagen lies abermals durch Paris und Frankreich die Kunde, daß der „allezeit correcte" Präsident Carnvt seinem Leberlcidr» er legen sei. Sofort eilte der Bertretcr eines siidfranzösischr» Blattes, ein LandSmann des großen Tartar», de TaraSco», in» ElysSc-Palai», um bei einem der HauSojsiciere Carnot« Nachrichten über da» Befinden des Präsidenten cinzuziebr». Seinem .wahrheitsgetreue»" Bericht entnimmt die „A Zig." Folgendes: Ich fragte den Adjutanten, ob der Präsident wirk lich »in Sterben liege. „Beruhigen Sic sich", erwiderte mir der Adjutant, „Herr Carnot wirb nicht sterben, er überlebt uns Alle, wenn er will". — „Wieso? Hat er denn Brown-Sequard's Elixir genommen?" — „Nein!" antwortete niein Freund, „aber ... er ist seit vier Jahren todt! . . ." — „Carnot todt? Sind Sie toll?" — „Nein, Carnot ist tobt, manselodt. Er starb während deS heißesten Boulanger-Schwindels an einem Schlaganfall, und um die Republik dem brav' general nicht aus Gnade und Ungnade zu überantworte», beschloß das Ministerium, die Todesnachricht zu verheimliche» " Ich lachte dem Officier in» Gesicht. „Sie werden mir doch nicht ans- reden, daß ich Herrn Carnot vor 14 Tagen in Fontainebleau gesehen?" — Im Musöe GrSvin bildet man die Großen der Welt täuschend nach und Frankreich ist das Baterland Bau- canson'S, der die automatische Ente erfand, welche aß und — verdaute." — „Aber seine Reden? ..." — „Und Edison's Phonograph!..." — Die Zuversicht ineineS Freunde» er schlitterte meine Zweifel. „Also wäre der Präsident Carnot seil vier Jahren ... ein lebloser Automat?" — „Jawohl!" — „Unmöglich!" rief ich aus. „Bor einiger Zeit sollte der Präsident eine Rundreise in der Bretagne unternehmen. Hat er diese nicht au» Gesundheitsrücksichten aujgegeben? Ei» Automat hängt doch nicht von seinem Körperbesinten ab." — „Erst recht! Die Trockenheit deS Sommers Halle auf den ungemein zarten Mechanismus unsere» neuen Carnol einen unheilvollen Einfluß anSgeübt. Einige Federn zersprangen, andere mußten allzuhäufig geölt werden und da» Wunderweik des amerikanischen Künstler« versagte mitunter. Eine« Tages mußte der Bürgermeister einer der größte» Städte empfangen werden. Angslbeklomme» ölten wir Carnot ein; man sprach inten Phonographen einige herzliche Begrüßung-Worte und schraubte den Händedruck Nr. 4 an (für sympathische amtliche Per sönlichkeiten). Zuerst ging Alle» vortrefflich. Beim Ab schied streckte der Präsident die Hand vor; der Bürger Meister ergriff sie dankbar, erbleichte und stieß eine» duinpsen Schmerzensschrei aus .... Nur niit Mühe konnte er der stählernen Hand seine gequetschten Finger entreißen. Durch sein Zerren und Ziehen fiel der Automat klirrend zu Bo den . . . Denken Sie sich unsere Lage! . . . Da» Schweigen de» Maire wurde durch die Ehrenlegion und die Er nennung zum Geueralresidenten auf der Insel Njindjinto Mboo erkauft ... War e» unter diesen Umständen möglich, eine Reise nach der Bretagne zu wagen? Denken Sie sich einen solchen Unfall vor zehn Tausend Zuschauern . . . — „Und jetzt?" fragte ich, al» ich mich einigermaßen von meinem Staunen erholt hatte. — „Jetzt haben wir zwei neue vervollkommncte Automaten anserligen lassen. Die GesichtSzllge sind etwa» gealtert, der Bart etwa« Heller, dir Bewegungen weniger hölzern. Wir habe» einen wasserdichten Carnot sür die Spazierfahrten, Revuen Banket», und einen feineren sür die Abendempsänge. Ter letztere soll anläßlich der russischen Festtage zum ersten Male prodirt werden." — „Ader die Rede», die Erlasse, die politischen Grundsätze?" — „Alle- rührt von den Ministern her, er braucht nicht» zu denken und nicht» zu tbun. Alles bleibt beim Alten." — „Aber" ... — „Junger Mann", siel mir hier der Adjutant verächtlich in» Wort. „Alle- bleibt beim Alten, sag' ich. Er thut nicht», er denkt nicht». Ist es jemals ander« gewesen?" — Nomanfatrtte«. In Amerika rxistiren buchhänd lerische Firmen, welche sensationelle Verbrechen und Unglücks fälle mit kaum glaublicher Schnelligkeit zu billigen Schauer ro manen bearbeiten lassen und diese Ecdundsachen in Hunderttausenden von Exemplaren aus den Markt werfen Die „Illinois StaalS-Ztg." giebt von dem Geschäftsgang in solcher „literarischen Gislsabrik" folgende Schilderung: Ter Herr Verleger unterhält einen Redacteur, dessen Ausgabe eS ist, alltäglich gewissenhaft die großen Blätter durchzusehen unv darau- die Sensationen aller Arten auSzuschneiden, besonder» große Berbrechen und dergleichen. In einem Falle, wie der Babnraub von Kendallville, schneidet der Herr Ne- dacteur aus zwei Exemplaren teS betreffenden Tageblattes au». De» einen Ausschnitt erbält der Künstler des Hause-, dessen Ausgabe cS ist, das schauerliche Creigniß zu einer großen, eine ganze Seite füllenden Illustration H» ver arbeiten. De» zweiten Ausschnitt übernimmt der „Schrist- ieller" der Anstalt, der sich sofort binsetzen »nk in vier Tagen eine Schauergeschichte schreiben muß in der Länge von lo 0»0 bis >,0 000 Worten. Noch schneller muß der „Künstler" arbeiten. Der bekommt nur zwei Tage Zeit, um die große Mcsselhat bildlich darzustelle», und dann gebt sei» Werk »fort an de» Holzschneider, der in drei Tage» mit seiner Platte fertig sei» muß. In etwa süns Tagen ist daher die ganze Geschichte in Bild und Wort fix und fertig. Blitzschnell geht sie dann durch die Schnell pressen und die Buchbinterci und erscheint aus dem Markt gleichzeitig mit den illnstrirten Wochenblätter», welche da», was der Diinenovellen Fabrikant als Geschichte verkauft, dein Publicum als illustrirten Bericht bieten. Die Verfasserin solcher Schundgeschichten ist eine Fra», Namens )aura Jane Libby, welche von einem New>?)orkcr Verleger ein wöchentliches Honorar von 250 Dollar» bezieht. Ihr Englisch ist zwar schlecht, aber in der Ersiudung von Aben teuern bat sic nicht ihresgleichen. Sic gleicht der Stiefmutter im „Sneewittchen". Sie speist die gesunde Seile des ApscIS, die wöchentlichen 250 Dollars, und die vergiftete (nämlich die TlinenoveUe») läßt sie von der amerikanische» Jugend abbcißen. — Es ist ein Hohn aus da» süße Wort „Familie", daß diese Schandgcschichten »icisl lieferungsweise in sogenannten „lninilv st»iv pupo»" erscheine», welche im Ganze» allwöchentlich eine Lawine von 50000» Blättern auf den Markt »icder- geben lassen. Ai» besten verkaufen sich dieselben im Süden und Westen der Union, in den kleinen Städten, und die Leser sink meist Frauen und Knabe». Eine einzige New Porkcr Firma hat 20 Agenten, welche unaushörlich da» Land be reise». Diese sorgen dafür, daß eine Probenuinincr i» jede- Hau» geworfen wird. Eine solche enthält de» Anfang von drei oder vier besonders packenden Mordgcschichtcn, die alle plötzlich abbrechcn, wenn der Leser das SensationSgist in allen Adern toben spürt. Dafür aber verspricht da» Blatt die Fortsetzung rer Geschichte» i» der nächsten ^üumuicr, die überall sür 5 Cent» zu haben sein werde. Literatur. Hau» Hopse» „cqe» Sc» Naturalismus. Tie Kraft und Eigenart der Empfindung und der Darstellung-, weise Hans Hopsen'» verleihe» seine» Werke» jederzeit ein außer gewöhnliches Gepräge, welche- in gleichem Maße elbische wie aslbctstche Befriedigung gewährt. Auch dem neue» sechsbändige» Roman: „Glänzendes t-leud" (Berlin, GrbrüderPaeIcl, 14 .st), ist ei» solcher zwiefach wvhiihuend berührender Eiudruck uachznrilhiiie», der hervorgehl aus der überall sich geltend »lachende» hochragende», sittlichen Lkdrnsaiijchauung des Autors und aus seiner gelauterten »uiisianssassung. Die letztere thut sich nicht nur i» der Form ichönhcit seiner Schilderungen kund, sondern sie tritt auch deutlich erkennbar zu Tage in dein mit großer Energie zur Geltung ge» brachten reisen Urtheil über da» künstlerische Schasse» -luderer. Die eigenthüinlichkil Verhältnisse unserer modernen Literatur mache» es erklärlich und auch verzeihlich, daß ei» so bedeutender und hochslrebcnder Antor, wie Hopse» es ist, seinem Romane einen sonst sür derartige Kunsiivcrke nnangebrachtcn polemischen Ton ver liehe» hat. Zweifellos ist, daß die Art, wie er es lhnt, wie er Ursache und Wirkung begangener Fehlgriffe, mißverstandener Grund- sutze aus dem Gebiete des moderne» EchriststcUerlhumS klarlegt. seinem Werke einen literarhistorische» Charakter verleiht, der ihm auch das Interesse spaterer Generationen »och zuwende» wird. Diese werde» dann init Befremden aus HvpsenS lebendiger Schilderung eine- „naturalistische»" Piihneniverkes «riebe», aus welche Abwege mißleiteter Wahrheilsdrang die Knnst des 19. Jahrhunderts zu führen vermochte. Und der ehrliche Zorn, welcher aus Jene,» spricht, wird auch sie dabei ergreife», wenn anders Hopsen sich als ein zuverlässiger Menschenkenner erweist; wenn sich bewahrheitet, was er von der großen Masse sagt: „TaS Publicum ist Eures anzen naturalistische» Hokuspokus in allen Künsten herzlich satt Ihr Propheten der moderne» Richtung könnt Euch »och eine Zeit lang die Federn stumpf schreibc», »m den Leuten die neuesten Theorien der allein berechtigte» Nervosität und Schweinerei begreif Uch zu machen und die Unerschrockenen anltasse», die nicht zu träge gcwcien sind, die Kunst zu lernen. Aber das Publicum liest Euch nicht mehr, es langweilt sich bei den von Euch gepriesenen Mach werken und glaubt Euch nicht mehr, daß Lallen Gesang und der ge meine Ekel das würdigste Ergebnis» poetischer Anstrengung sei." Und seraer: „Die Welt will vielleicht auch von der Kumt getäuscht sein, aber sie will unter allen Umständen Freude daran haben, wenn sie dabei still halten und dafür Geld ausgeben soll Du kannst ihr ei» schöneres Leben vorzaubern, als sie selber kennt, sie wird sich darüber freuen. Aber men» Du ihr wie ein Alb aus der Brust kniest und lügst ibr eine Welt voll Scheußlichkeiten, Tob sucht, Unrath, Ekel und Gestank vor, dergleichen kein Mcnscb r» seinem Lebe» aus einmal gesehen hat, und Tu fassest die Wider, strebende beim Kragen und stippst ihr Mund und Nase gewaltsam in diese trübe, stinkende Pslutze, die Du init Tinle und Drucker» schwärze schadenfroh angerührt hast, so wird sic eS Dir nicht danken Das erste Mal wird sie über Tein Attentat nicht gleich zu sich kommen. Vielleicht auch noch eine Weile lang Nase, Ohren und Augen von dem Schlamin verslopst haben. Auch giebt es ja in der Masse einige Trecksresscr von Natur a»S. Aber lange ertrügt auch das dümmste Publicum eine solche Mißhandlung nicht." Derb, wie die ganze Abfertigung, klingt denn auch da« Endergebnis: „Ihr gehört vor die Hunde und werdet vor sie gehen!" AuS dem eingehend und überzeugend inotivirten Widerspruch gegen de», von de» Modernen stet- i»S Treis«» ge» führten „Wahrheitsdrang" hebe ich Folgendes hervor: „Es ist ja iiilmerhin möglich, daß Ihr Eure Satzversliuiimlnngc», Eure e»d losen Wortwiederholiingcn, Eure Ekclwöner irgend einem Rüpel oder Cretin ahgehorcht habt. Aber ist cs der Dichtkunst Ausgabe, gerade die elendsten Ausdrücke, die niübsai» von den Hängelippen eines Flachkopses abiropsen, in ihrer Krysicillschale auszusangcn? Ihr sagt jetzt, je gemeiner, um so wahrer Und ein modernes Bühnenstück wäre nicht vollendet, wenn darin nicht wenigstens einmal das Wort: „Dreck!" laut cnisgeruse» würde. Ich kenne Stücke, in denen es in jedem Acte zu hören ist. Wie groß muß ei» solcher Verfasser sich in dem Augenblick gesuhlt haben, da er dies Schibvlcth dcr Wahrhaf tigkeit aus seiner begnadeten Feber Uesen ließ! Gebt inir doch mit Eurer Wahrheitsliebe, die La behauptet: alle Schönheit ist Lüge, wer nicht empsindet wie ein gemeiner Schust, der empfindet nicht wir ein wirklicher Mensch: wer sich nicht ausdrllckt, wie ein Gassen kehrer, spricht nicht die Sprache der Wahrheit; wer die Welt nicht wie Einer, dem die Sonne ins Gesicht scheint, init triefenden Augen sieht, der hat kein malerisches Sehvermögen; wer von der Tonkunst »och Wohlklang sordert, hat kein musikalisches Ohr. Geht mir mit Eurem unerbittlichen Wahrheitsdrang: es giebt nicht nur noch anständige Menschen zu Haus, es giebt auch noch Menlchen, die sich ansländlg ousdrücken und zwar sür gewöhnlich. Glaubt Ihr, daß ein Goethe oder Leising nicht auch noch das Teutsch, das Ihr ans der Bubne heimisch machen wollt, ihrer Genialität hätte» abringen könne», wenn sie es sür erlaubt gehalten hätten, zu halber», wie die Dümmste» und Erbärmlichsten ihrer Nation?" Tie gewaltsam mit sortreißende Macht einer ehrlichen und lieswurzelnden Uebeczeugung spricht aus alle» diesen kühnen, kampsessrodcn Worten; sie können einer zwingenden Wirkung sicher sei» und werden solche auch aus jene Leser ausuben welche sonst der tendenziösen Färbung eines Roinanwerles nicht gerade geneigt sind. Das Gruiidmotiv der kunstvoll ausgebanteii Handlung ergiebt sich schon ouS dem Titel. Sie schildert das brutale Elend der Entbehrung, des Hungers in solchen Lebens Verhältnissen, die nach außen hin einen gewissen Glanz aus strahlen, — in diesem Falle den eine» altadeligen Namens und einer bevorzugten socialen Stellung — und in welchen sich demziisolge die unaushörlich marternde Sorge in besonders demüthigender Weile merklich macht, wahrend ihnen andererseits auch die Wege zu manchen Hilfsquellen versperrt sind, die Anderen vom Zwange gesellschaftlicher Rncksichlen minder Eingeengte», leicht zugänglich werden. Hoplen siebt auch hier tm Gegensätze zu den „Modernen", dir gar so gern »nt den niederen Massen coqueltirrn »ur Augen haben sür das Elend, La- diese quält, nur Verstäiidmß besitzen für deren Nolbsttirei und alle übrige» Lebenslagen nur mit Hilfe einer rosig gefärbten Brille anzuschauen geneigt sind, linier Autor aber weiß, daß Selbsiverschulduiiq, Uebermulb und Dumm heit in allen Schichten der Bevölkerung Bahnbrecher für die graue Sorge abgeberi, und er trägt nicht Scheu, frank und frei zu schildern, was er wohl einmal in Wirklichkeit aus dem Berliner Pflaster lad: trunkene Maurer in Droschke» I. Klasse, die an der Kellerthur eines Budikers Hallen und gröhlend sich Champagner in Weißbiergläjer füllen lassen. Und einsam ihres Weges schleicht die vornehme Dame einher, unter dem Gcwicht der Sorgen, die der verwahrloste Vater, die morphium- cchnge Mutter, der leichtsinnige Bruder aus ihre Schultern gebürdet, säst erliegend, vom Hunger gequält — sie siebt das wüste Treiben der Uederniulhigen, hört ihren höhnenden Zuruf: „Prost, Sie hoch näsige Capitaliilin!" und bitter klingt ihr Stoßseufzer aus der beengten Brust hervor: „Ach, um wie viel besser ist es heutzutage, ein Maurergeselle sein, als ein deutscher Schriftsteller oder ein prn- ionirter Rittmeister!" Man sieht, Hopse» ist wohl vertraut mit den lnaßgebkiide» Faktoren dcr Gegenwart; sein Werk kann olS ein durchaus „modernes" bezeichnet werden; er wird der Wirklichkeit vollkommen gerecht und bleibt dabet aber immer den Gesetzen de» Schönen uiilerthan. Tie Schilderung der Verhältnisse in dem Hause des pensionirie» Rittmeisters von Leuburg» Hetllingc» enthält maiicherlei ergreifende Momente, die dem Ernst dcS Slosses vollauf gerecht werde»; aber der vorwiegend von dem Autor benutzte schlichte und dabei kraftvolle Erzählerlon, insbesondere sein trockener Humor wehre» jedem senliiiienialc» Eindrücke. W.e man cS der prächtig gezeichneten weiblichen Hauptfigur von vorn» herein zutraut, daß sie sich schon überall durchfinden werde, so weckt auch die siillslljlhe Eigenart des Buches i» dcni Leser von Anbeginn ein wohlthuendeS Behagen, das selbst den einzelnen schroffe» Eindrücken Stand halt. Bet der Figuren- zeichnung ist es bemerkenswerlh, wie der Autor icde Schöu- ärberel auf das Entschiedenste vermeidet; die Menschen, welche er schildert, sind durchweg aus Gut und Böse zuiaminengesetzr. w:e dies eben auch die Wirklichkeit mit sich bringt. Um so lebe»-- voller wird dadurch der Gejammteindruck. Nur das innige Ver» lrautsein des Rctlnieisiers mit der modernen Literatur und seine geistvolle Beurlheilung derselben erscheint mir nicht recht denkoar: doch ist dies Las einzige Moment, in dem der Autor die Wahr scheinlichkeit einer tendenziösen Absicht geopfert hat. Sehr schön erdacht und «greifend ausgesührt ist bei derselben Figur dagegen, wie aus all der sittliche» Verwahrlosung diese« Mannes immer wieder die edelmäumsche Gesinnung und die Liebe zu den Seinen hervorbricht. Ter ritterliche und treuherzige junge Lsficier, der indische Gioßkansman» und seine nervöse Gattin, das Gigerl ohne Lebenszweck, dcr schreibsrvbe Journalist, der geschäftskundige Theater- directvr und der „naturalistische" Schauspieler sind brillant wieder» gegebene Tnpc» anS der Gegenwart, deren Originale unschwer aus zufinden sind. Das gesammte Werk bedeutet eben ein Ereigniß ans dem heutige» Büchermarkt und wird wohl nicht so bald von bedeutenderen Erscheinungen überholt werden können. M. Uhs«. » « « Gramiilatit der Vulgär-Arabische» Sprache sür den Selbst unterricht. Theoretisch-praltische Sprachlehre sur Deutsche aus giiimiilatischcr und phonetischer Grundlage. Von A. Dirr. l2 Bogen Octav. Elegant gebunden 2 ^ll A. HartlebenS Verlag, Wien, Pest und Leipzig. Tie zahlreichen Beziehungen Deutschlands und Oeslerieich-UngarnS init den Lander» aiahsschcr Zunge, ebenso die große Anzahl Touristen, die alliahrlich »ach dem Märchenland« am Nil pilgern, habe» sicherlich das vorliegende Buch zu einem Be- dnrsniß geuiachl. Cs fehlte ja »ich! bisher aiiLehrinitteln sür daSArabische, aber, abgesehen davon, daß man sie sich meist »ur zu ziemlich hohe» Preisen versclmsse» konnle, trat meistens dcr UcbelslanS hervor, daß die beiressenden Arbellc» sür Kenner des klassischen Arabisch ge schrieben ivaren oder bloße Sprachführer bildeten, die niimkr nur eine sehr beschranlic Keuniiiiß des Arabischen und eine noch be» schränklere Anwendung dieser Keiiuliiisje geslailelen. In vorliegendem Werke hat der Versasser diese» Mangeln dadurch abzuhelscn gesucht,- daß er das Arabische von vornebeiec» ime eine andere moderne Sprache behandelte und die Hinweise ans das classilchc Arabisch, die uinständliche Wurzel- und Formenlehre, die dem Nichlkenner der alle» Sprache säst gar »ichlS nutzen, aus das Allernolhivendigsle rcducirte. Er hat ferner den ganze» Sloss so geordnet, daß dcr Schüler vou der erste» Lecliv» a» im Slciudc isi, Satze zu bilden, wie dies au« de» jeder Leclion deigegebeneu Uehungssinckc» crsichllich ist. Dadurch wird die Aneignung de« »ölhigeu Wörlerschatzes und die pralloche Eiiiübung der graiuinatilalisciie» Regel» weieulicch erleichtert. Wen» der arabischen Schrift in vor liegendem Weilchen »ur geringe Beachtung geschenkt ist, so liegt dies in dem Unillaiide, daß dcr egnvlisch-orabische Dialekt eigentlcch nur gesprochen wird. Da» geschriebene Arabisch hat »iit dcr Volkssprache wenig oder gar nichts zu thun, cs wäre deshalb höchst überflüssig, vielleicht sogar schädlich gewesen, wenn die Schlistlvrache »och t» Bewacht gezogen worden wäre. Tic beigegebenc Chrestomathie, aus den belle» Quelle» gezogen, und die am Schlüsse angcsngle» Wörler- sanimlungen, sowie er» Hinweis ans die beste» Hilfsmittel zur Aus bildung dursten dazu beitragen, das Buch zu Dem zu machen, was es sei» soll: Ein zuverlässiges prakujchcs Mittel, das Vulgär- Arabische vhue Vorlenntnisje in vcrhallnißmaßig kurzer Zeit sich anzueignen. >» * -» Kürnkt'S Werke mit Körner'- Leben, Portrait und Faksimile, Einleitungen und erläuternden Annierkuiige», heransgegcbcn von Hans Zimmer. 2 Bände in Leincnband. Prcis4.se Bibliographisches Jnstitut, Leipzig und Wie». — Durch die Ausnahme von Theodor Körner'» Werke» in Metier'- Bibliothek deutscher und aus ländischer Clajsiker hat diese weilbetannle und von Litcraturkundigcn geschätzte Sammlung eine sehr erwnnickcke Bereicherung crsalnen Jnsbelondere wird sich die Ziminer'sche Körner-Ansgabe dcr A»f- mrrlsainkeit aller Freunde und Verehrer des Dichters zu erfreuen haben, denn sie ist das Ergedniß einer überaus fleißigen, aus gründ licher Forschung und reicher Quellen-Kennlniß beruhende» Arbeit Nachdem aus Anlaß der lOOjährige» Geburlsscier des Dichters im Jahre I89l »ine ganze Reihe neuer Entdeckungen über Körner zu Tage getreten ist, war e« an der Zeit, daß »ine neue Ausgabe all« diese bisher unbekannten Resultate dcr Forschung verwerthcte. In diesem Sinne zeichnet sich die Ziinmer lche Bearbeitung dadurch au-, daß sie eine Anzahl bisher ungedrucktcr Gedichte und manche anzieheiidc Ausichlüsje und sesjetnde Einzel heiten über Körner s poetisches Schasse» bietet. Hervorzubebkn sind die vorzüglichen Einlriluiigen zu de» einzelnen Werke», besonders die zum „Joseph Heidcrich", welche ganz neue Thal- sachen bringt. Ter Text ist unter Zugrundelegung der beste» Originalausgaben hergrslellt; ein kurzer, trefflicher Lebensabriß Körner'S erleichtert zugleich das uslhelischc Verständnis« sür seine Weite, und die Aiiiiiertungen unter dem Text ziehen die sür unsere Zeit mehr oder weniger verdunkelten Anspielungcil näher a-:s Licht. Zimmer's Ausgabe umsaßt nicht de» ganzen Körner, wohl aber enthält sie Alles, was vo» des Dichters Werken bedeutend und von wirklichem Interesse erscheint, denn das Bild des jungen „Sängers und Helden" wird »ur gewinnen könne», wenn cS nch ungetrübt von niiiiderwcrlhigen Erzeugnissen darbietet. — Die »inrre und außer« Ausstattung entspricht dem vornehme» Charakter der Meyer'sche» Clniiitcr-Ansgcibe: Papier, Truck und dcr elegante Einband sind vvUkomnicii cinwaiidsrei und verdienen alles Lob. '* Meteorologische Leobachtunyen nuk «kee Kternrvni 1e ln I.elp/.lie. Iliilio l 19 sieter m«>r clam Ilseee. ikeit cler Leoßiretiluliis. 7 ' n ,. 5>«I. x>'. 8. Oet. Ll)-. 8 - «s>.nilvm ! cel^Oi-z «>«>!. » » zVluä- rleNNiuir »- dituilc». lllmm»!«- ekaucclir. 747,5 748,4 -s- 15.4 ! -s- >3.4 l !»0 92 llirmnui» cler Temperatur --- -s- 23",l. ! 88ZV I!ß>:reöllcr 2>e».,Ilrt ülinimum --- -s- l0",2. von cler Keerrurtv r. u IInmburL. Vom 7. Oktober 1893, »lorxen.-i 8 Ode. ö «! 8 L 2 o s; Niedtullsr »N'i 8>ürlco ckoa ZViockc». 4Vsttar. e L» L lielinullet . . 75 > X5V „'hcvLcl, ball, bvckeclit -s- 8 t'brc^üavsuvck . 752 i>80 lei-u r -kuix halb becleeltt -I- 6 lllvslcau . . . 702 >.">VV leiebt cvollcenlo» -t- 14 tz-eg ti«I>rccn->-cer. 76 l -N,I be.leelit -I- 13 Xarl-crubo . . 757 80 leiebt lleu-eo -s- , 5 ZVieck-ic-Ica . , 757 becl« lct -s- 15 liie-clau . . . 70 > Xo leiser a-olli-nlo» -s- l5 dürr» .... 76l ,t,ll halb becleelct -I- >8 Verantwortlicher Redacteur Nr. Hrrm. Knchlinq in Leipzig. Für de» musikalischen Theil Professor Nr. Oscar Paul ln Leipzig.
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