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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931009023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893100902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893100902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-10
- Tag1893-10-09
- Monat1893-10
- Jahr1893
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7174 vo» 600 .4 und damit da» Wahlrecht »um sächsischen Landtag« (denn um diesen Handel» eS sich doch) zu erringen. Noch Wetter ai« das sächsische LaudtagSwahlrecht zu gehen, dazu liegt Luch wahrlich keine Veranlassung vor, wenn man nicht über haupt leugnen will, Lab össentliche Rechte eigentlich nur durch die Uebcrnahine öffentlicher Pflichten erworben werden. Bon laichen Pflichten und von Pflichten überhaupt hat freilich die Sorialdeinokratie — auch bei ihren Phantasien über den Zu- kuiiflsstaat — bisher beharrlich geschwiegen. * BolkmarSdors, 8 October. Sonnabend Abend fand in den „Deutschen NeichShallen" eine recht zahlreich besuchte Lersaimnlung von LerlrauenSinäuner» der LrdnunzSpartcien unter Leitung der Herren Stadlschreiber Größel und Ober- turnlebrer Schütz statt, in welcher Herr Backerobermeister Joachim, der Kandidat der Ordnung-parleien im 4. Wabl- kreise, zugegen war und seinen politischen Standpunkt erläuterte. Die Versammlung beschloß einmütbig, auf Grund der von den Wahlausschüssen getroffenen Abkommen für die Wahl des Herr» Joachim einzulrcten. * Nostwri», 8. October. Man schreibt uns folgendes: In Nr. 5li des „Leipziger Tageblattes" befindet sich ein Bericht aus Meißen über die Verhandlungen, welche gepflogen worden seien, um Herrn Bürgermeister Nüder-Noßwein zu Gunsten des Herrn Commerzienrath Kurtz-Meißen, zum Rücktritt von der Lanttagscandidatur zu bewegen. Der Herr Vorsitzende der Meißner Wäblerversammlung habe mit- gctbeilt, die Versuche, Herrn Rüder zum Rücktritte zn bewegen, seien bisher erfolglos geblieben. Aus geschehene Anfrage theilt Herr Bürgermeister Rüder nunmehr init, daß ihn bi» heule noch Niemand mündlich oder schriftlich ausgesordert habe, von seiner Kandidatur zurück zu treten ; auch dem Wahlcomitü ist nur ein Privatbries aus Meißen zu- gegangen, in welchem von dem Rücktritt deS Herrn Bürger meister Rüder die Rede war, indessen sagt Schreiber dieses Brieses ausdrücklich, daß er ohne Auftrag seitens der kon servativen Partei in Meißen handle. C« kann daher vom ErsolgloSbleiben der RücktrittSbcmühungen nicht die Rede sein. Die Candidatur Rüder ist bereit« im Mai diese« Jahre« in Roßwein geplant und hiervon Herrn Professor I>r. Flatbe in Meißen Kenntniß gegeben worden. An einen Rücktritt Rüder« ist, da derselbe besonder« in Nossen, Lommatzsch. Sirbrnlehn und Roßwein die besten Aussichten hat, nunmehr nicht zu denken. Herr Rüder ist gemäßigt konservativ. In dem Meißener Bericht ist ferner auf die Verdienst« hingcwiesen, welche Herr Com merzienrath Kurtz um Roßwein haben soll Hierauf möge nicht näher ringegangen werden, wiewohl sich dagegen viel sagen ließe. Die Wahlvorschläge sind bisher stet« von Meißen ausgegangen und e« dürste wohl der Billigkeit entsprechen, da diese Vorschläge doch von keiner Stadt al« besondere« Vorrecht betrachtet werden können, daß auch Roßwein, al« die zweitgrößte Stadt de« Bezirks, seine Meinung äußern und seinen Candidaten Vorschlägen darf. In Nossen, Lom matzsch, Siebenlehn ist man mit Nüder's Candidatur ein verstanden. * Au« dem 14. städtischen Landtagswahlkreise, 7. October. Unter sehr zahlreicher Betbeiliaung fand am Donnerstag Abend eine Sitzung des Wahlvereins der OrdnungS- parteien zu Limbach statt, in welcher zunächst über die bisherige Thätigkcit de« WahlcomitSS in Sachen der bevor stehenden LandtagSwabl Bericht erstattet wurde. Der Refe rent, Herr Kurt Tanck, hob besonder« hervor, daß e« eine nickt leichte Arbeit gewesen sei, im Wahlbezirke eine geeignete Persönlichkeit als Wahlcandidaten zu gewinnen. Die zum Bezirk gehörenden Comit§« hätten emmuthia dahin plaidirt, daß ein Herr au« Limbach ausgestellt werden müsse, und so habe denn da« Limoacher ComitL bei verschiedenen Herren angcfragt, leider aber stets eine ab schlägige Antwort erhalten. Herr Stadtrath Seydler endlich habe dem ComitS seine Einwilligung gegeben. Redner empfahl den Erschienenen und dem ganzen Wahlkreis Herrn Stadtrath Seydler aufs Wärmste. Stadtrath Seydler, schon seit langen Jahren in der Limbacher Gemeinde- und Stadtvertretung thätig, habe sich während dieser Zeit die mannigfaltigsten Erfahrungen gesammelt und zum nicht geringen Theile sich besonder» in die hochwichtige Eisenbahn- frage eingearbeitet, wie wohl kein Anderer rc. Nachdem Herr Bürgermeister Goldenberg ebenfalls die Wahl Seydler'« empsohlea hatte, nahm Letzterer da« Wort und betonte, daß er, obgleich kein Redner, seine ganze Kraft und seine Erfahrungen, wenn er gewählt werden sollte, dem Wahlkreise und der Stadt Bestem zu eigen machen werde. Wohl bewußt, daß seine Ausgabe eine nicht geringe sei, hoffe er doch mit aller Zuversicht, derselben gerecht zu werden, und bitte, daß ihm jeder zum Wahltage seine Stimme geben möge. Der Vorsitzende fragte hieraus die Versammlung, ob man mit der Wahl de« Candidaten einverstanden sei, wa« von der Versammlung durch Erheben von den Sitzen mit Einstimmigkeit bejaht wurde. E« erfolgte noch ein kurze Auseinandersetzung de« Vorsitzenden mit einem Borstands- mitglicte de« „Deutsch-socialen ReformvereinS" zweck« Anschlusses de« letztgenannten Verein« und Bc- tbeiligung desselben an den ComitLsitzungen, worauf die Sitzung geschloffen wurde. ; Harlenfteln, 7. October. Im 87 ländlichen Landtags wahlkreise (Bezirke Hartenstein, Wildenfrl« und Lichten stein) herrscht unter den OrdnungSparteien erfreulicherweise über den Candidaten vollständige Uebereinstimmung. Der zeitherige Vertreter, Herr Bürgermeister Berger in Trebsen, bat sich auf mehrfach an ihn gerichtete« Ersuchen bereit er klärt, eine Wiederwahl anzunehmen. In dem Aufrufe wird hervorgehoben, daß Herr Berger al« praktischer Landwirth allen landwirthschaftlichen Fragen gerecht zu werden versteht, ein aufrichtiger Freund und eifriger Förderer de« Gewerbe- und ArbeiterstandcS ist, die Verhältnisse und Bedürfnisse de« Bezirks (als früherer Bürgermeister von Hartenstein) genau kennt und sich im Landtage aus« Beste bewährt hat. Candidat der Socialdemokratir ist der Cassirer« de« Verbände« Sächsischer Berg- und Hüttenarbeiter Horn in Cainsdorf. vermischtes. — Reust «. N-, 9. October. (Telegramm) In einem Garten vorm Oberthor wurde ein 4jährige« Mädchen mit aufarschlitztem Leibe ausgefunden. Da- Kind lebte noch, verschied aber binnen Kurzem. — Ttratzbiirg t. E.» 8. October. Heute wurde der Grundstein für die neue evangelische Garnisonkirche gelegt. Dem FeldgotteSdienst, anläßlich dieser Feier, wohnten der commandirende General, die Generalität und da« Ossicier- corp« der Garnison, sowie eine Deputation der letzteren bei. StaatSsecretair v. Puttkamer, die Spitzen der Civilbehörden Rector und Prorector der Universität, die evangelische Geistlich keit der Stadt, die katholische Militair-Geistlichkcit wohnten inmitten eine« nach Tausenden zählenden Publicum-dem feier lichen Acte bei. --Wien, lS. October. (Telegramm.) Auf dem Gljeis derNordbahn in der Nähe von Neu-Bidschow fand ein Bahnwächter bei der Revision der Strecke unmittelbar vor der Durchfahrt deS PersouenzugeS eine mit Schießpulver gefüllt« eiserne Röhre. Im Zusammenhang mit diesem Umstande wurden bald darauf drei Arbeiter aus Zabcdow verhaftet. Vach Schluß der Redaktion eingegangen. * Dresden, 9. October. (Privattelegramm.) Der König ist heute Vormittag auS Steiermark in Strehlen eingetroffen. * McÄ 8. October. Der Kaiser stellte den Kron prinzen von Italien L Irr suito seines hier stationirtcn KönigS-Infanterieregiment- Nr. >45. Verantwortlicher Rebactenr I>r. Hern». Küchling in Leipzig- Für den musikalischen Theil Professor vr. LScar Paul in Leipzig. VolkswirWastliches Alle für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an de» verantwortlichen Rebactenr desselben L. V. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Vorm, und von 4—5 Uhr Nachm. Aernsprechmeldunqen. " London, 9. October. Wie der „Times" aus Philadelphia gemeldet wird, ist der Bestand des Staatsschatzes dadurch, daß die Zahlungen am Ultimo fast ausschließlich in Gold geleistet wurden, aus 89 926 623 tz vermindert worden. TaS ist der ttcssle Bestand, der jemals erreicht wurde. Telegramme. 1V-n. Prag, 9. October. (Privat-Telegramm.) Tie Aussiger chemische Fabrik erhöht ihr Actieucapitai von 2 aus 3 Millionen Gulden zum Zweck der Errichtung einer neuen Ammoniak» Sodafabrik gemeinsam mit Solvay öd Co. in Brüssel. Oie Herren Agrarier werden von dem „Süddeutschen Bank- und HandelSblatt" folgender maßen abgekanzelt: Die König-treue der preußischen Conservativen hatte seit >eher eine Beimischung von Fronde in sich: das geflügelte Wort vom König, der nur dann absolut, wenn er den Eonservativen zu Willen tbut, konnte wirklich nur aus preußischem Boden entstehen, wo der mittlere und hohe Adel — dieser ist i» mit den Conser- vativcu identisch — zu allen Zeiten schwer zu regieren und schwer zu befriedige» war. Wer kennt nicht den Typus deS erbcingeseffene» preußischen hochadeligen Grundbesitzers, der heute vor seinem König „in Deniuth erstirbt", um vielleicht schon TngS daraus zur Fronde uberzugehen, weil die Negierung dem .Handelsstande oder der In- duslrie angebliche Borthcüe eingeraumt — denn Bortheilt dürfen nur ihm, dem preußischen altadcligen Großgrundbesitzer eingeraumt werde» . . . Im Lause der Jahre mußte dieser hochadelige Großgrundbesitzer lreiiich einjeheu, daß weder sein Stammbaum noch sein Grundbesitz allein »»-reiche», um sür die Gesetzgeber au-schlaggebeiid z» bleiben. Tie Neuzeit brachte uns einen aus allgemeinem Wahlrechte beruhen den Reichstag, dem, wa- wirikschastliche Gesetzgebung anlangt, auch Preußen sich viclsnch unterordnen mußte. Etwaige Einflüsse von Einzelpersonen oder auch nur von EinzelstLiide» wurden zu einem Tinge der Unmöglichkeit, sobald hinter dieser Einzelperson oder diesem Einzelstaiide nicht compacte Wähleriiiasscn sland-u — und so sah sich der Herr Agrarier gezwungen, sich eine Gesolgschast an- zuschaffen. Diese Gesolgschast ivurde im vorigen Jahre au- den Reihe» der kleinere» beziv. kleinsten Landwirlhc a»-gehobe» und aus „Bund der Lendwtt'he" getauft. Der Leser kennt liniere auSgeiprochen wohlwollende Stellung zur deutschen LanLwifftiichast, aber gerade deshalb scheue» wir uns nicht, unsere Ansicht unumwunden dahin auSzujprechen, daß der „Bund der Landwirthe" vom Tage seiner Begründung an ein wirthschastlich gefährliche« In stitut darslellte, und daß, genau betrachtet, zwischen dem „Bunde" in seiner heutige» Gestalt »nd der Socialisten- parloi hinsichtlich der Gesadre», die sie einer maßvollen WirthschastS- politik biete», so gut wie gar kein Unterschied exisiirt. DerRadau- A »tist mitismuS, dieser SprößUng de« preußischen Conservatt-- muS, ha! iiilninehr ein Brüderchen erhalten: den Radau-Agrarier — und beide werden sich srüber oder später der Socialdemokratie onschUißen, wenn es der Regierung nicht gelingen sollte, den un berechtigten Landwirlbegrllisten einen Damm enlgegenzusetzen. Wir würden das Entstehen eine- LandwirthenbundeS mit aufrichtiger Freude begrüßt haben, wenn dieser Bund nicht anstatt Gleichb crechtigung — Sonderrechte sür sich aus seine Fahne gleich von vornherein geschrieben hätte Zugegeben, daß die Land- wirthßhnst bi- jetzt zu Gunsten de- Handels und der Industrie von Seite» der Regierung, der Gesetzgebung, der Handelspolitik de- Reiches benachlheiligt worden war — was ergäbe sich daraus? Doch nichts weiter als daß die Landwirtlffchast nunmehr mit den übrigen ökonomischen Stünden gleichberechtigt wurde. Anstalt dessen macht der „Bund" gar kein Hehl daraus, daß er eine Unter- ordnuug des ganzen übrigen wirldschasllichcn Deutschland unter die Landwirthschast verlange, und daß, wenn diese Forderung un- erfüllt bleibe, die Landwirthe des „Bunde»" mit fliegenden Fahne» zu den erbittertsten RegierungSseinden übergehen wurden. Der Anfang zu dieser Fronde ist bereit» gemacht: ein Arlitet in der vorletzten Nummer der „Eorr. des Bundes der Landwirthe" stürmt tn blinder Wuth gegen den Grafen v. Eaprivi lo». weil der Letztere den deutfch-russischen Handelsvertrag abichlleßen welle. Ter Artikel ist ans den Satz gestimmt: „Dle Perion de« Herrn Reichs- kanzter« ist entbehrlich, die deutsche Landwirlbschast ist e« nicht." Wir entnehmen der Herzensergießung de» wüldenden Agrarier« folgende Stellen: „Wir sind davon überzeugt, daß der Herr Reich«, kanzter daS Beste will und zu thun glaubt, aber nach den bisherigen traurigen Erfolgen seiner wirthscha'tSvolitijchen Thäligkeit können wir ihn nicht sür den rechten Mann am rechten Platze holten; nach den unwiderleglichen Beweisen feiner Bedarrlicyteit auf dem einmal Angeschlagenen Holzwege müßten wir seinen Ab- gong wünschen. Die deutsche Landwirlbschast ist nicht dazu da, um sich von einer der Praxi« entfremdete» Bureankratie ruinireu zu lassen " .... „Wenn er aus dem eingeschlagenen Wege hart- nackig beharrt, so wird und muß da« dahin führen, daß wir l«d« Forderung seiner Regierung bekämpfen." Der Verfasser glaubt bet solcher Obstructionlpolllik der im Reichstage aus Mitgliedern der Rechten und einigen National- tiberalen gebildeten wirthschastlicheu Vereinigung sicher zu sein, rechnet aber auch noch aus Unterstützung au« anderen Par teien Fall« sie nicht geleistet wird, droht er mit unerbittiicher Abrechnung seilen« der Landwirthe. Zun, Schluß wird an den BvrstandsdeS Bunde- die Aufforderung gerichtet, mit offenem Mannes wort, mit Ehrsurcht und Vertrauen, aber auch mit Lffenhrtt und Entschiedenheit dem Kaiier die wahre Sachlage im rechten Lichte darznstellen. „Hier liegt der Anqrlpiinct der ganzen Frage: wie oft ist schon von den verzweifelten Landleuten gefragt worden. Ist denn Niemand da, der uiisereui Kaiser einmal die wahre Sachlage schildert? Und immer lautet die Antwort: Nein, Niemand! kein« berufenen Ratbgeber flehen der Landwirlbschast lern, und die >b>» sonst nahe kommen, wage» e- nicht, oste» im» der Sprache b<ra»Sz»lom»ien. au« Fnlchl vor Lei» Allerhöchsten Miysalle» " Wir bezweiieln, daß man duich solche klobigen Angriffe und durch solch« dandarestlichen Uederlreibungku der Sache nutzt, dir man vertrtt». Wie kann man »u, Erusie betzaupleu, unter den deluseaea Rathg-.dera de« Kaiser- verstehe Niemand etwa- von der Landwirthschast? Ist der preußische Landwirlbschast-- Minister nicht sogar Musteriandwirth? Ist der preußische Ministerpräsident nicht Großgrundbesitzer? Bezeichnend ist die äußere Form der obigen Kriegserklärung, sowie die Andeutung über abzusendende Adressen an den König. Beschwerdepetitionen gegen Minister habe» seit jeder bei den hochadeligen preußische» Frondeuren «ine wichtige Rolle gespielt — der Pelilionensturm an die Krone soll wohl jetzt wieder beginnen? Allzuschars macht schartig — der „Bund der Landwirthe" ver- cherzt durch sein protzige«, anmaßendes Austreten nicht nur sich, andern der gesammlen deutsche» Landwirthschast jede Sympathie eiten« deS obiectiven WirthschastSpolitikerS. Wir bedauern di« Existenz des „Bundes", und je eher daS Gro« der deutschen Landwirthschast sich von ihm loSsagt, desto besser, denn tm „Bunde" liegt für dt« letztere wahrlich keia Helll Otto L Schlosser, Meißen, Tljonwaarensabrlk und Dampsziegelel. (Separat-Abdrnck aus dem Prachtwerke: „Die Groß-Jndustrie de- Königreichs Sachsen in Wort „nd Bild", Eckert öd Pslug, Kunstverlag, Leipzig.) (Nachdruck nur unter Quellenangabe gestattet ) Die Thoiiwaarenfabrik und Dampfziegelei der Firma Otto öd Schlosser in Meißen wurde von derselben im Jahre 1880 mit 2 Eiuzelüsen und Handbetrieb gegründet usd ist bi« ,etzt so erweitert, daß außer 2 Ringöfen eine Anzahl größerer und kleinerer Linzel- ösen im Betriebe sind. Hur Bearbeitung de« Rohmaterials ist ein« 300-pserdige Dampsmoschme und eine bO-pferbige Lokomobile nebst den nötdigen »msänglichen HtlsSinaschinen in Tbätigkeit. In der Tdonwaarensabrik werden größlentheilS Fußbodenplalten u Trottoirbeiägen und Klinkersteine zu Wasserbauten rc. gefertigt, ie tn Folge ihrer großen Dauerhaftigkeit und gefälligen Farben guten Absatz siuden. Auch feuerfeste Steine werden in größerem Umsange sabricirt. Zum Versand» der Waare wird wegen der bequemen Lage au der Elbe der Wasserweg viel benutzt. Vermischtes. IL. Leipzig. 7. October. Am 28. v. Mt«, fand im City-Hotel ln Berlin ein« öffentliche Bersammluug der „18S3er Bereinigung" statt, in der von dem Vorsitzenden der letzteren mehrere Behauptungen ausgestellt worden sind, denen jedermann sosort ansehen muß, daß sie direkt au« der Lust gegriffen sind und jeder thatsächlichea Unter lage entbehren. Wie kann z. B. jemand, dem e« darum zu thua ist, daß sein« Worte mit den Thatsachen übereiusttmmrn, auch nur versuch«, weis« da« Berhältniß ztffermäßtg bestimmen wollen, in dem der aus der Berliner vormeffe bewirkt« Umsatz zu dem Umsatz aus der Leipziger Mess« steht? Zum mindesten müßt« er denn anch die Quellen nennen, durch die er sich zu so wunderbaren Behauptungen berechtigt glaubt. Herr Rosen ow, der Vorsitzende der 1893er Ver- elnigung hat die« letztere nicht sür nöthtg gehalten, al« er laut übereinstimmender Bericht« verschiedener Zeitungen erklärte, daß „die Berliner Herbstmesse sür dt« keramischen Branchen, dte Bronze-, Kurz- und Spielwaarensabrikatton etwa 80 Proc. aller Einkauf«, ordre« eingeheimst hat und sür dl« Leipziger Messe nur 20 Proc. übrig geblieben sind". Dies« Behauptung, deren Umkehrung wahr scheinlich die thatsächlichen Verhältnisse noch nicht einmal richtig au«, drucken würde, ist so willkürlich gewählt, daß e« schwer fällt, an die bau» Lcivi ihre- Urheber« zu glauben. So lange wir nicht di« «hatsächlichen Anhalt«puncte kenaeu, aus die sich Herr Nojenow bet dieser Miltbeilung stützte, ist r» un wohl gestattet, sie in da« Reich der Fabel zu verweisen, oder on- zunthmen, daß in diesem Falle Wünsche über die zukünslige Ge staltung der Tinge sür bestehende Thatsachen au«gegeben worden stad. Nicht weniger wunderbar erscheint dt« Behauptung de« Herrn Rosenow, daß sich bereit« 3500 Einkäufer „verpflichtet" haben, di« nächste Früdiahrsmeff« in Berlin z» besuchen. Es wäre sehr dankenswert!», wenn Herr Rosenow dte Mittel und Wege angeben wollte, mit denen er die« günstige Resultat erzielt hat. Im geschält« lichen Leben ist e« jedenfalls «ln uovnw, daß sich die Einkäufer bereit« ein halb,- Jahr vorher „verpflichten", wo sie ihren Bedarf decken wollen. Vorläufig ist es nn« unmöglich, dies» Behauptung ernst zu nehmen; auch hier ist wohl der Wunsch der Baker de« Gedanken« gewesen. Wen» auch die übrigen Ausführungen de« Herrn Rosenow nicht so offenbar den Stempel der Unwahrscheinlichkeit an der Stirn tragen, wie die beiden oben mitgetheilten, so wird man doch nach den eben gemachten Erfahrungen unwillkürlich jweiselhaft, wie viel von dem Prostet eine« Berliner Meßpalaste«, „dessen Kosten mit 4", Millionen Mark vorgesehen sind", wohl Wahrheit nah wie viel Erfindung sein mag. Nach den gegenwärtigen Bebauungsverhält- nissen i» der Luisensiadt erscheint e» jedenfalls von vornherein au«, geschloffen, daß eine solche Meßhalle z. B in der Dresdener- oder in der Oranienburger- oder in der Milt« rc. Straß« errichtet werden könnte. Daß sür die Zwischenzeit di« städtischen Behörden t» „danken«. werther Zuvorkommenheit" dem Vorstände geeignete Räume „offerirt" daben, erlaube» wir nnS kdeiisallS in Zweisel zu ziehen. Wir fürchten im Gegentheil oder vielmehr wir hoffen, Laß der Magistrat und di« Stodloerordaete» Berlin«, sobald sie etwa« niehr Einblick in di« Lerhattaijlt und in di« Art der Agitation der „93«r Ler- elnigung" gewonnen haben, in Zukunft sehr vorsichtig prüfen werden, ob sie in weiter« Berührung zu derselben treten sollen. H Leipzig, 7. October. Die Handelskammer ist daraus ons- merksam gemacht worden, daß eine Stell« in der im Aufträge deS MeßouSschusses bearbeiteten Schrift von vr Pohl«: „Unter, logen für die Frag« der zeitlichen Verlegung der Leipziger Messen" leicht Anlaß zu Mißverständnissen geben könnte. ES bandelt sich um die Stelle, dl« sich darauf bezieht, daß bei einer Festlegung der Leipziger Oslermeffe aus Anfang MSrz eine Kollision derselben mit der Reminiscere-Meffe in Frankfurt a O. elnlreten werde mid dann die Möglichkeit vorlieg«, daß der Umsatz, der jetzt auf der Frankfurter Messe stattfindet. Leipzig mit zu Gute komme. E« bedarf wohl keiner besonderen Versicherung. daß der Ge- danke hieran auch nicht im Entferntesten sür die Handelskammer al« Motiv ihrer Bestrebungen und Anträge auf Früherlegung der Ostermeffe in Frage gekommen ist. Dt« Handelskammer ieht nicht au. ihr lebhafte» Bedauern darüber ausznsprrcheo, daß mit der von ihr beantragten Maßregel» von deren Nothweudtgkeit sie au« ganz anderen Gründen überzeugt ist, möglicherweise eine derartige Nebenwirkung, wenigsten« in einzelnen Jahren, verbunden ist. Die Bedürfnisse de« Meß- verkehr« und der Schutz der ehrwürdigen Institution der Leipziger Messen vor den Angriffen gewisser Berliner kreis«, da« sind die einzigen Gesichtspuncte. die sür di« Vorschläge der Handelskammer maßgebend gewesen sind. ES sei noch ausdrücklich daraus hingewlesen, daß in der frag- lichen Stelle nicht die Ansichten der Handelskammer, sonder» vielmehr die Wünsch« und Anschaunngen verschiedener Meß- intrressenteo, di« der Handelskammer bei der Anfang Juli ver- aoslalteteu Umfrage übermittelt worden waren, wledergegebeu werden. * Letpzlp, 9. October. Der zur Vorberathuna der vom preußischen Minister sür Handel und Gewerbe erlassenen Vor schläge zur anderweiten Organisation des Handwerk» und Regelung des Lehrliag-wesen« berufene Ausschuß der hiesigen Gewerbekammer hat nach eingehender Berathuag, ebenso wie die- in den gleichen Kammer» zu Chemnitz, Dresden und anderen Orten geschehen ist, dies« Vorschläge alt viel zu schwer- fällig, zu kostspielig, überhaupt aber al« ungeeignet bezeichnet, eine bessere Organisation des Handwert« hcrbeizusühren. Statt an die bestehenden Innungen und deren mit vielen Mühen anfgebauten größeren Verbände onzutnüpsea, werden diese nach den betreffenden Vorschlägen einfach bei Seite geschoben, dadurch dt« im Jahre 188t von der Reichsregierung angeordnete, vielfach auch dnrchgesührt« Wiederbelebung der gewerbliche» Korporationen ohne Weitere« aufgehoben uud den Bclheiitgten augesonnen, von vorn aazusangen. Hiernach soll der demnächstigen Plenarsitzung die Ablehnung gedachter Vorschläge empfohlen werden. Der tm Lause dieser Woche in Eisenach tagende deutsche Ge- wrrbckammenag wird sich mit derselben Vorlage beschäftigen, und wenn nicht alle Zeichen trügen, wird man auch an dieser Stelle zu denselben Resultaten gelange». *— Silbercour«. Der Cour«, zn welchem die in Silber ahlbaren Coupons der österreichischen und ungarischen Werthvcipier« owie die an-aeloosten Stück« an den deutschen Zahlstellen eingelüst werden, ist aus 80'/, Procent belassen worden. Es werden demnach bi» aus weitere« sür 1«, fl. gezahlt 16l -Al Deutsche Spitzensabrtk, Actien-Gesellschast zu Lripzlg-LIndenau. Da« in dem am 30. Juni d. I. abge- laufen«» Betriebsjahre erzieltt Resultat ist als «in günstige« zu de- zeichnen. Dasselbe leat «in glöiizendes Zeuaniß ab von der vor züglichen Leitung de» Unternehmens, das in seiner Art di« erste Stell« mit etnnimm«. Der diesjährige Reingewinn beträgt 20t 327,45 gleich 88'/, Pr«k. tze« Arttrn««pttal». Trotz einer nicht unerheb. lichen Mebrprodnction weist da» Waaren-Lonto einen Bestand von nur 189 048,15 » gegen >90524,10 im Vorfahr« auf, woraus bervolgeht, daß die Fabrikate der Fabrik einen gnlen Absatz gefunden haben. In Folge teS erhöhten UinintzeS hat da- Waaren-Conto eine» Bruttogewinn ergeben von L74 :!Ltz.v7 ^ll gegen 213 070,31 im Vorjahre und der diesjährige Reingewinn beträgt LOI 827,45.41gegen 55 785,82 im Vorsahre. Die Unkosten aber haben sich gegen daS Vorjahr nur wenig erhöht. Dieselben betrogen: Saloir-Conto 35 569,76 .41 (1891 92 34 913.29), Reise-Conto 13 918,78 (12 279,91), Provision«-Conto 4535,40 ^ (3740,40), Unkost»n4louto 23 023,37 .41 >22 833.42>. Nur das Aetriebsmaterial-Conto weist eine dem vermehrten Umsätze entsprechende Erhöhung der Unkosten auf: dieselben betrugen 36 52l.0I ^1 gegen 24 357,84 ^1 tm Vorjahre. Das Rodmaterial-Conlo weisl in Folg« der ninsaugreiche» Fabrikation gleich- salls eine Erhöhung aus. dasselbe ergiebt einen Bestand von 66 >29.95 aeaen 42 630,85 ^ tm Voriahre. AIS «in« weiter« Folge des ge steigerten Waarenum>otze» ergiebt sich dte Erhöhung de« Debitoren bestand«« ans 261 552.46 gegen 176564,92 im Vorjahre. Dagegen baden sich dt» Guthaben der Kreditoren, welche im Vor jahre 82 193.21 .4 betrugen, im jetzt abgetanst»»» Geschäfts,ahre um 70 812,8? .41 adgeinindert: dieselben betragen nach dem vor liegenden Abschlüsse nur noch 1 l 550,A4 Dt» vorgenommenea Abschreibungen betragen 54 234,77 -41 g^eu 55 705.10 im vor- jahr« Die VertdeUung de« Reingewinnes von 201 327,45 schlägt der Auffichtsrath wie folgt vor: znm gesetzlichen Reservefonds 10066L5 ^1. 1 Proc. Dividende gleich 24 000 Tantism« 16 669 ^1, dergleichen an den Vorstand 16 669 Zurückstellung s»r di« i», Iadre 1893 bereit» erfolgten Um- and Rendanten >c. 25 OM .4, Zurückstellung zur Abstoßung der zweite» Hypothek LOOM .4, Extra,,berweisung an de» gesetzlichen Rejervesoud« 16 000 », 12 Proc. Superdividende gleich 72 000 ^1. Gewinn- Vortrag aus neue Rechnung 923,10 Die Reserven der Gesell- schast betragen unnmehr 49 322.42 ^1 gleich reichlich 8 Proc. de« Aeiiencapitals. — Die seither im neuen Geschäftsjahre erzielten Resullate können als recht befriedigende bezeichnet werden -n- ÄrringSwaide. 8. October. Bisher war unser Städtchen, obwohl durch gute Landstraßen mit LeiSnig, Rochlitz und Waldheiiu verbunden, doch dem Weltverkehr fast ganz eiitrilckt; denn hcutzulngc kommt ein Ort ohne Eisenbahn nicht gut vorwärts. Nun erhalten wir eine neue Eisenbahn durch die Strecke, die jetzt von Waldhein, nach Rochlitz gebaut wird, und dort, wohin der neue Bahnhof z» tehcn kommt, sind schon viele Neubauten geplant, so daß sich unsere Stadt wohl bald wesentlich vergrößern wird. Als vorgestern der erste Bauzug aus der Strecke Waldheim-Hartha verkehrte, wurde er überall mit großem Jubel cmpsonge»; war er doch gewissermaßen der erste Vorbote von dem zu erwartenden Verkehr. Ma» knüpft hier an die Eisenbahn so große Hoffnungen, daß sie sich schwerlich alle verwirklichen werden. Hier ist die Cigarren-, die Wirkwaaren- fabrikation, die Stuhlbauerei rc. schon ziemlich bedeutend; diese Industriezweige werden sich nun erst recht entsalten können. TrcS-rn, 8. October. Die Kvrksabrik vo» Wilhelm Merkei- Rascha», derzeitig im Besitze des Herr» LoinnierzieuratheS Carl Linde- maiin-Dre-dcn, erhielt auf der Weltausstellung in Chicago den höchsten Preis, der für dies« Fabrikate für Dcutschlaud erkannt worden ist. -4' Auf den Linien der königk. sächsischen StaatSeisen- bahnen wird sür Gegenstände, welche ans der jetzt in München stattjindenden, bi« Ende October d. I. andauernde» internationalen Kunstausstellung d«S Verein« bildender Künstler München« „Secession" autgestellt werde» und unverkaust bleiben, sractnsreie Rückbeförde rung unter den übliche» Bedingungen gewährt und zwar mit der Maßgabe, daß die Rückbeförderung der Gegenstände bi« zum Schluß diese- Jahre« zu beenden ist. lI Freyburger Mühlenwerke, CoinmanLilgesellschast aus Actien, vormal- H. Hin tze L Co. in Freyburg a ll. In der Zwangsversteigerung der Grundstücke der im ConcurS bcsindlicheu Gejrllschast blieb Herr Bankier Kürbitz.Naumburg mit 320000.4 Beschielender. Derselbe balteeineHypothekensorderungvon über 400000 Mark. Etwa 100 000-4 weitere Hypotheken salle» aus. Die Mühlen- grundstücke mit Inventar, da- aber letzt nicht mehr vorhanden ist, da di« Mühl« völlig auSgcschlachtct, staube» Juni 189) mit 804 073-4 zu Buche. Die Wasserkraft ist mit 250 000.4 eingestellt. Q Anleihe der Stadt Weimar. Die städtischen Behörden von Weimar beschlösse» die Aufnahme einer Anleihe von >00 000.4 zur Ausführung der Casernendouten, die die Verlegung eine« neue» Halbbataillon« nach Weimar erfordert. Der Bezirksausschuß hat die Anleihe genehmigt. 8 Berlin, 8. October. Man kann nicht sagen, daß sich die Chancen einer Annahme de« TabaksteuergesetzeS durch die Veröffentlichung der Grundzüge, nach denen der Gesetzentwurf auS- gearbritet werden soll, erhöht haben. ES zeigt sich, daß dem Gesetz alle di» Fehler und Mängel anhasten, welche schon vorher vo» allen Interessenten getadelt worden sind, und der Umstand, daß in der osfictösen Mittheilung de- Wesentlichste, nämlich die Höhe der Sätze, verschwiegen ist. muß di« vermuthung erwecken, daß diese so hoch sein werden, daß ihr Bekanntwerdrn die Zahl der Gegner des Prostet« verinehren würde. Außerdem sind ober auch di« Tabakpflanzer in Süddeuischland, aus deren Unterstützung die Regierung wohl in, Stille» gehofft hotte, mit den Grundideen deS Gesetze- sehr unzusriede». Sie hatten daraus gerechnet, daß bei Ler Aufhebung der Steuer der alte Zoll- satz erhalten bleiben würde. Run soll aber der bestehende Schutz zoll scheinbar unverändert erhalte» bleiben. In Wahrheit wird er allerdings um 40 Proc., resp. bei dem zu Schneidlabok verwandten Tabak ui» 100 Proc. gesteigert, denn von dem ausländische» Tabak wird ja auch der Eteuerzuschlag erhoben; aber diese indicect« Er höhung wollen die Schiitzzöllner nicht anerkennen. Sie beklaan, sich, daß man den Schutzzoll nicht «rdöht »nd außerdem ihren Bau doch wieder unter Control« stellen will. Vielleicht verstehen sie sich in Folge dieser Enttäuschung nua doch dazu, ihre Sonderstellung aus- zugeden und mit de» Fabrikanten gemeinsame Sache zur Bekämpsung der drohenden Gefahr zu machen. Uebrigen« ist di« in den Grund- ideen enthaltene Maßnahme, daß von dem einmal gezahlten Zoll noch ein bestimmter Procentsatz als Steuer gezahlt werden soll, eine sicherlich nicht empsehlenSwerlhe Beigabe der neuen Steuer. Er läßt sich nichts dagegen sogen, daß von dem fremden Tabak auch sernerhin ein Eingangszoll, welcher dem bisherigen Schutz des inländischen Tabaks entspricht, erhoben werden soll; aber da»» sollte inan, um nicht ungerecht zu sein, auch gestalten, vo» der zur Versteuerung gelangenden Facturensiimme den Betrag de» gezahlte» Zolle- abzusetzeu und diesen Betrog dem Känser be sonders in Rechnung zu setzen. Eine Factnra sür Cigarre» ans überseeischem Tabak müßte dann so auSsehen: 1 Mille Cigarren 40,00 ^ll abgezahlter Eingangszoll .... . . 3L0 - ^ 36,80 ^ll 40 Proc Stener . . 14.73 . oben anfgesührter Eingangszoll . . . - 3,30 - Summa 54,72 -4 Die Differenz gegen eine Factnra, bei welcher der Zoll mit ver steuert wird, beträgt 1,28 -4, welch« Summ« nach de» Grundidce» al» Steuer vom Zoll gezahlt werden soll. Am 1. October d. I. ist von Ler znm SisenbahndirectlonS- bezirk« Berlin gehörigen »nd dem Elitnbah»b»lriebS-Amt Ettal- sund unterstellten Nendaulioi« Schönholz-Creinmen die Theilstrecke Schönholz-Velten dein Betriebe übergeben worden. Von den an dieser TbeUftrecke gelegenen Stationen erhallen die Balinhüsc Tegel und Velten volle Adsertlgungsbesugniß sür die Beförderung von Gütern aller Art, Leichen. Fahrzeugen und lebenden rhieren. die Haltestallen Retnickendors (Dorf). Heiligen,'ee-Güterstation und Hennigsdorf nur solche sür Güter, während die valtepuncte lall- dors (Lremmene: Bad») und Schulzendors-Htiligense« lediglich dem Personen- und Gepäckverkehre diene». D<e Uebergaiigsstatton Scho». Holz erkält ebenfalls volle Abserkigungsbesugniffe, sie bleibt indrsseu vorläufig »och vom Güterverkehr ausgfschloffen. *— «eiten-Zuckerfabrik Groß-Gerau. Die General. Versammlung setzte die Dividende iür di« ain 30. I«ni e. abgelaufenc Cainvagne a»i 28 Proc. fest. Li« Abschreibungen wurden a»i 45tR« .4 sestgesctzt, außerdem sind dem Reservefonds II l-'»<M.4 überwiesen worden, ioc-hrend an Remunerationen und Gratisicalione» sür Beamten I35iX) >4 zur Vertheilnng gelangten, für Neuanlagen 40000 .4 znrückgestellt und sür stalut- und vertragsmäßige Ta», tissea 20S2S.V2 ^ benutzt wurden. Dte Zwoeisnag znr Bestrei.
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