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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.11.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931117018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893111701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893111701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-11
- Tag1893-11-17
- Monat1893-11
- Jahr1893
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M ÄisMLqM Mi WM Al. >M, Freit«-, It.MkwklW. WWI.MM EerichtsverhaL-lunge«. >H»t»l. B ch >a » r g e r t ch t. > l. Sitzung. 6. DetDtziG. 17. November. «m hentigen Vormittag begänne» tzl» ki-uagea des Kgl. Schwurgericht« in der diesjährigen vierten Qnartaltperiod«. Bor Eintritt t» die Verhandlung begrüßte Herr Landgericht«dir«ctor Bartsch, der in dieser Periode den Borsty sührt, di« Herren Beschworene» in einer kurzen Ansprache und htch st« tm Namen de« Gerichtshofs willkommen. Eia ziemlich »»fangreiche- Material liege den Herren zur Be- nrtheilnng vor, eiaige Sachen würde» durch ihren äußeren Umfang die Zeit der Herr«» Beschwor»»«» beträchtlich in An- sprach nehmen, er hoffe aber von den sür zwei Tage in Aussicht geaommeara Verhandlungen einige t» einem Lage zn End« führen »n iöauea, so daß den Herren wenigstens eia Tag in der Woche bleibe» würde. Der Herr Vorsitzende gab hieraus in «tugeheader Weis« de» Herren Beschworene» Aufklärung über di« bei der Frag- ftellnng a» dt« Beschworenen üblichen Praxis. Hoffen wir, so der ihm zukommenden Strafe zngesührt werde In der »ua solgeudea ersten Hauptverhandlung bestand der Ge richtshof ans den Herren Laadgerichtsdirector Bartsch als Bor- sitzendem, Laudgerichtsräthen vr. Franz« und Bursian als Bei sitzern. Die Anklage vertrat Herr Staatsanwolt vr. Traut, als üiertl^idiger fuagine Herr Rechtsanwalt Broda. Die Beschworenen- dank wurde gebildet au« den Herren: Tlauß-Polditz, Neppenhagen> Gohlis, von Posern-Klett» Oelzschau, Leutemann-Leipzig, Rösiner Laldip, Pslug-Nruktrchen, Lehmann-Broßdeuben, Lrouhardt-Brimma, ileger-Mausitz, Gottfried-Leipzig, Thieme-Wiedtmarkter»Leipzig und tzolm-Niindschen. Zu verantworten hatte sich der zuletzt in Altenhaia wdnhaste Steinbruchmeister Karl Heinrich Fleischer wegen Sittlich- titsverdrechens nach 8.176,1 des ReichsslrasgejetzbuchS. Fleischer ist am N. Decemder 1858 in Rüden (ProvinzPosen) geboren und wegen Wider- siands gegen di» Staatsgewalt mit 1 Woche nnd wegen gefährlicher Körperverletzung mit 14 Tagen Befängniß vorbestraft. Am 28. Sep- tember diese« Jahres stand Fleischer vor der Strafkammer I des königl. Landgericht« unter der Anklage de- Sittlichkeit-Verbrechens nach §. 176, 3 des Reichsstrasgrjetzbuchs in acht Fällen. Nach Lage der Sache nahm der Gerichtshof bei jedem einzelnen Fall nicht allein mildernde Umstände an, sondern erkannte auch aus die gesetzlich ge ringste zulässige Strafe von je 6 Monaten Gefängniß und warf eine Gesammlstrase vo» 1 Jahr Gejängniß auö. Dies« Strafe verbüßt Fleischer gegenwärtig. Nach Feststellung der Personalien wurde auf Antrag der königl. Staatsanwaltschaft sür di« Dauer der Verhandlung die Oessentlichkeit ausgeschlossen. Auf Grund de» Spruche« der Geschworenen war Fleischer wegen Sittlichleitsoerbrechens im Sinne von 8. 176, 3 des Reichsstras- aesetzbuchS anter Annahme mildernder Umstände zu verurtheilen. Der Gerichtshof erkannte unter Aufhebung der am 28. September vom königl. Landgericht gegen Fleischer festgesetzten Strafe an 1 Jahr 4 Monate Gefängniß. Die seit 28. September von Fleischer verbüßte Strafhaft, sowie 1 Monat der erlittenen Unter suchungshaft wurden auf dir heut« erkannte Strafe in Aarechnung gebracht. Kü»t»ltches Land,«sich r. Strafkammer ll. 8. Leipzis- 16. November I. Bis zum 2. September hat der am 22 März 1878 in Löbejün bei Halle geborene Handarbeiter Friedrich Otto Krüger beim Tischler S. in Hodnstädt in Arbeit gestanden. Am 4. September kehrte er in die L.'sch« Behausung zurück und entwendete aus einem uavrrschlofsene» Schuppen eine »--behacke und eine Schaufel im Besammtwerth» vo» 2,so Da Krüger bereits zwei Mal wegen Diebstahls vorbestraft ist, so haben die Rückfallsbestimmungen Anwendung za finden. Der Gerichtshof billigte Krüger mildernd« Umstände zu und erkannt« unter Anrechnung von zwei Wochen der erlittenen Unter» suchnngshoft iws 4 Monate Besäagaiß und 2 Jahre Ehrverlust. 2- Zu den uaverbrfserlichea Dieben > ia Volkumrsdorf geborene Dachdecker bereits 8 Vorstrafen wegen Diebstahls 2 Jahre Zuchthaus — hat Krause bis verbüßt. In der Mittagsstunde des abermals einen Diebstahl, wegen deffrn hat. Aas einem umfriedigen Raum zehürt der am S1. Juli 18S4 Karl Richard Krause, der verbüßt hat. Di« letzt« — zum August dieses Jahres 27. Oktober verübte irr er sich jetzt zu verantworten in der Näbe des Brücken, bogen« der Berbindungsbahu bei Sellerhausen hat Krause von den der verehelichten F. gehörigen Gänsen eine im Werth« vo» 8 ^4 gestohlen. Er war jedoch bei dem Diebstahl von einem Schul madchen beobachtet worden »ad dieses hatte ri»«u Schutzmann au? den Dieb aufmerksam gemacht. Da Kranse sich dadurch zu dem Raum Zutritt verschafft hatte, daß er zwei Latte» des ungeführ 1 w hohen Stacket« losbrach und durch die so e»tfta»d«»« Lücke kroch. In der Hauptverhandluag behauptete Krause, er wisse von dem ganzen Vorfall nichts mehr, er müsse de» Diebstahl ia einem Anfall vo» Geistesstörung begangen haben. Die BeweiS- »esnahme bestätigte diese Angabe allerdings in keiner Weis«, wohl -her ergab sich, daß Krause dir Thal in «»getrunkenem Zustande -»-geführt habe. Mit Rücksicht hi«rra»f billigt« der Gerichtshof de» Angeklagten trotz seiner viele» Vorstrafe» mildernd« Umstände zu, erkannte aber in Anbetracht der Frechheit der Ausführung des Ver brechens auf rin Jahr sechs Monat« Gefängnis »»d drei Jahr Ehrverlust. Ein Monat der erlittene» Untersuchung«hast »urd« »ns Li« ausgrworsrur Straf« i» Anrechnung gebracht. Schulwesen. -zt. An der Universität Frribnrg i. B. ist et» Lehrstuhl ür Pädagogik errichtet und derselbe de» Byrnnasial-Prosessor Ludwig Zürn Übertrage» worden. In Karlsbad besteht rin Verein zur Gründung eine» L»r- Hauses sür Lehrer und Lehren»»«» deutschrr Nationalität. Nach dem Berichte über die letzte Generalversammlung verfügt derselbe über eia Vermögen von 10483 sl. 74 kr. Di« französische Akademie der Wissenschaften in Pari» bat i» ihrer letzten Sitzung einige wichtige Aeaderunge» in der Orthographie beschlossen, über welch« sich gewiß unsere französisch lernende Jugend freue» wird. Di« Wörter, welch« mit dem riechijchen pl, aufange». solle» mit t geschrieben werde». Di« Bindestriche zwischen zusammengesetzten Worten fallen sort. Banz besonders wichtig ist aber, daß die Parttcipregel» mit »voir auf- hürea sollen uud nur di« mtt Stt« cooiugirtr» Participien sollen ich nach dem Subjekt richte». Die berühmte Lektion 84 des „kleinen Plütz" wird also künftig den Quartanern kein Kopf zerbrechen mehr machen. m ganzen Deutsche» Reich« bestehen 56 563 Volksschule» (in Preußen 34 742), in denen 7 82L 688 Kinder (ia Preußen 4 816 476) von 120 032 Lehrkräften (in Preußen 70767) unterrichtet werden. Von den Lehrkräfte» sind 13 7S0 Lehrerinnen (tu Preußen 8484). Im aichtprrußischea Deutschland entfalle» im Durchschnitt auf di« Lehrkraft 61 Kinder, in Preuße» 70. Die Kosten des gesummte» deutschen Bvlksschnlwefe»«, abgesehen von den Ausgaben sür di« allgemein« Schulverwaltung, Echnlaafficht, Lehrerbildung u. s. stellen sich auf rnud 242 000 000 -sl, wovon wenigstens 68 SOS 000 aus den Staatskasse» slt«ß«u. Bei 48 428470 Einwohner» des Deutschen Reicht- entfallen aus je 100 Einwohner 16,63 Volks- 'In Preußen entfalle» anf ei» Kind n Deutschland 32 >l Auf de» Kopf »ußeu ein Bettag vo» 4,88 X an land etwa L >4 « Sachse» acht wurden, schüler (in Preußen 16^4). 28,74 -sl Schulkosteu, im üb. der Bevölkerung entfällt in Schnlkostro, im übrigen Am 1. Deren-brr 1878 bestanden im 13 Gymnasien, di« insgefammt von 4063 Schülern l2 Realschnlru I. Ordauu schulen Ü. 2600 Zöglingen und Schülerinnen. Am 1 S48l Schülern in Leipzig, da mit 3Ü2S Schülern. SO Real Schülern, 18 Seminar« mtt 2 höberr Mädchenschulen mtt 7S4 Decemder 1884 gab es 16 Gymnasien mtt waren da« Königl. tiaer Gymnasium ia Dresden und da« Lanseud und mehr Mark koste» hier Warlamoat's Brüsseler ,,.4i-u»I«-- ck'oeulieliau«-, die ..^nnulea ä'degieue", B-rchow's Archiv (130 Bände), Schultz»'« Archiv für mikroskopisch« Anatomie, Grahams Chemische« Journal, London 1848—81. Schrillen der W-eaer Akademie (mathematisch - naturwissenschaftliche Etasie) sigueiren sür 1S00 ^4. di« „Memoiren" der .^oacke-----« äe» evieoa« ia Pari« für 1700 ^4, Liebig's und Wühle?« Annalen für I8S0 ^l. Lovoisier's chemische und physikalisch« Annalen für 2500 ^l. und v. Siedold und lköllikrr's Zeiischrist für wissenschaftliche Zoologie, 48 Bände, 1848-88. sür 2750 ^4 Unter den Gynäkologen, deren Schriften hier vorliege», fehlen natürlich Leipziger Namen nicht, wie Jörg, German», Henaig, Meißner, Ahlseld. ». Ammon, Lredä, Leopold, Zweifel, Haale, Flechsig, Sänger und Plosz. Eia Loavolut größter Ausdehnung trgt tu seinem Inner» allein 2500 chirurgisch« Specialabhandlungen («r. 904 : 800 ^4) vr. Karl W Whistling. Gymnasium zu Wurzen), ll Realgymnasien mit 2788 Schüler», 20 Realschulen mit 3057 Schülern, 18 Seminar« mit 2318 Zöglingen uud 2 höhere Mädchenschulen mit 884 Schülerinnen. Am 2. Decemder 1888 zählte um» 17 Gymnasien mit 5561 Schüler», 10 Realgymnasien mit 3178 Schülern, 21 Realschulen mit 3628 Schülern, 18 Seminare mit 2475 Zöglingen und 2 höher« Mädchenschulen mit 810 Schülerinnen. Im Mat 1883 bestanden 17 Gnmnasie» mit 5184 Schüler», 10 Realgymnasien mtt 3267 Schülern. 23 össrntlich« Realschulen mit 4868 Schüler», 19 Seminare mit 2801 Zöglingen und 2 höhere Mädchenschulen mit 853 Schülerinnen. Es hat also ia der Zeit von 1878—1884 eine starke Vermehrung der Symnastaste» stattgrsunden; seit 1884 aber ist die Zahl der Schüler der Gymnasien sich ziemlich gleich ge blieben. Die Zahl der Realgymnasien hat sich seit 1878 um 2 ver mindert: das zu Wurzen ist Gymnasium, das zu Plauen Realschule geworden. Infolgedessen hat sich auch dir Zahl der Realgqmnastasten von 3525 ans 3267 vermindert. Der Besuch der Seminare wie der höheren Mädchenschulen hat sich in den letzte» 15 Jahren mäßig gehoben; dagegen hat sich di« Schülerzahl der Realschule» stark ge steigert (von 2884 auf 4862). Auch in Zuknust wird da« Wachs thum der Realschulen noch fortdanern, da die Werthschatzung der Realschulbildung »ine größer« geworden ist und di« zahlreichen Be rechtigungen, di« de» Anstalten jüngst verliehen worden sinh, tu »eit stärkerem Maß« za« vesnchr her Realschulen drängen, als dir» früher der Fall war. Jedenfalls werden sich manch, neu» Realschnlea in Großstadt«, wie in einzeln» Mittelstädten in bau nächst»» Jahren nöthig machen. vom antiquarische« Büchermarkt. Geh. Hafrath Machst,'» Rachlsß. Bei Gustav Fock, Nrnmarst SO und Magazingasse 4, findet man den Grundstock der von dem namhaften Frauenarzt Geh. Hof rath vr. weck. R. Flechsig (Bad Elster und Leipzig) htutrrlassrnen großen gynäkologischen und geburtshilflichen B-Pliolbek. Das 83. Lagerverzrichutß jener Firma enthält dies« erlesene Sammlung als einen seiner werthvollstea Bestandtheile. Der ganze, durchweg die Medictn betreffend« Katalog ist bei 4200 Nummern stark Die antiquarischen Preis« steigen von l ^4 bi- über dritthalb- tauseud Mark aus. Die meiste» Kostbarkeiten begegnen uns unter den viertehalbhuadert Fachzeitschriften (Nr. 1-358). Natürlich sind auch theils unvollständige Exemplare von Jahrbücher der Supplementen und Rmistern hierbei vertreten (500 ^4). Der gleich« Preis ist anorsetzt für »tu Exrmplar der wöchentlichen Sitzung«, berichte des Pariser Institut« 1885—88, Urown^Ssquard'« und Lharcvt's physiologisches Archiv, 1868—90, sowie für di« Iranisch« Zeitschrift für Medictn und Naturwissenschaften, 1864—90. Drei italienische und deutsch« Fachblättrr kosten 50 ^4 mehr: 23 Bericht« der deutschen chemischen Gesellschaft. lx> qwrimontale. 1847—78, und Morgagni'« Journal, 1857—82. Dann fordert man 600 »»h 650 für Pflüger'« Archiv für die aesammtr Physiologie, 51 «Sah., Laagen deck'« Archiv (Lhtturgie). Gräfe« Archiv (vps - - uud Gegenbanr's morphologische« Jahrbuch, ,» steh» «anstatt'« JahresberÜst», Liebig's ' vermischtes. — Berlin, 16. November. Da» Gerüst eine» Neu baues in der Roonstraßr stürzte gestern am Spätnach mittag ein, infolge dessen mehrere Arbeiter 8 Meter tief berabstürUru. Drei Arbeiter sind tödtlich verletzt, einer der Herabgestürzten liegt in den letzten Zügen — Brests«, 16. November. Gras Pfeil, der, wie ge meldet, zusammen mit dem Baron von Kulmig ans einer Treibjagd angeschoffen worden, ist seinen Verletzungen erlegen. --- Als eine der an dem Morde de» Gutsbesitzers Leh mann in Altrndurg wahrscheinlich betbeiligten Personen ist Oswald Max Zahn aus Zwickau ermittelt worden, Es ist dies wohl derselbe, der sich als Max Braun aus- aeaeben hatte. Ergriffen ist bis jetzt noch keine der am Morde betheiligtea Personen. -- Karlsruhe, 14. November. Der Bürgerausschuß stimmte mit allen gegen drei konservative Stimmen dem Antrag des Stadtrath» zu, dem Geheimralh vr. Lamry, Ehrendürgrrrechl zu verleiben. Die Eentrumsm-tzllkder motivirtrn «hre Stimmeuenthaltung, die Sycialistrn fehlten ia der Sitzung. München, 15. November. Seit dem 1. November ist nach fünfmonatiger Unterbrechung zur Freude aller Sport freunde die hiesige künstliche Eisbahn, »eben derjenigen von Pari» die rinrigr in Europa, wieder eröffnet. Technische Schwierigkeiten wurden einer Ausdehnung de- Eislaufs au die Sommermonate nicht im Wege gestanden haben; wobt aber bringt es die Rücksicht aus die Rentabilität der kost shieligen Anlage mit sich, daß deren Jnbabcr, Ingenieur Nnsold, ein und dieselben Dampfmaschinen dazu verwendet, um im Sommer Eis sür den Hausbedarf, im Herbst, Winter und Frühjahr dagegen für den Eissport berzustellen. — Pest, 15. November. Der Direktor der Betriebsleitung der ungarischen StaatSdabnen, Ludwig Horvath, hat sich heute Nachmittag da» Leben genommen, indem er mit ihr oft „aiv-rüdrender Text machen io den Salon« Furore. Madame Aurel, eine Schauspielerin der Comedie Fran<;aise, ist durch die altsranzösischen Lieder, welche sie mit wahrer Meisterschaft singt, im Nu eine Berühmtheit geworden. Keine der Nachahmerinnen kann,-was Rrichthum des Reper toires betrifft, mit ihr concurriren, denn der Gatte der Dame bat zwei Jahre hindurch die Bibliotheken durchstvbert. um ür Madame Aurel, bevor sie mit dem neuen allen Genre bervortrat, den Lirdrrsckatz zu beben Seit Kurzem erzielen die alten Lieder in den EaföS Ebantans zum mindesten eben so viel Applaus als dir Borträge der Ehansonoetlen- Sängerinnrn. einem Tascheomeffer sein Herz durchbohrte. Wie es beißt, bildete eine unheilbare Krankheit da» Motiv zu diesem Selbstmord. — Pest, 15. November. Leo Sehl er, einer der br Kirsten Bildhauer Ungarn-, Schöpfer des Monumental runuens anf dem hiesigen Calvinplatz und der zwölf Apostel in der hauptstädtischen Basilika, ist in seiner Wohnung in Nrupest verhungert aufgefuuden worden. Srßler war durch Krankheit und Noth menschenscheu geworden. — T«ria, 15. November. Der Brand de« Militair barackenbaues dauert noch fort. Man hofft, der Einstur des Daches mit dem daraus geschütteten Erdreiche werde dai Feuer erstickt» und eine Explosion der Pulvervorräthe ver hindern. — Die italienische Polizei will frstgestellt haben, daß der junge Dresdner von Süßmilch, dessen Leich zerstückelt bei Ehiavrnna ausgefundkn worden ist, einer Blutrache zum Opfer gefallen sei. Gewöhnliche Raub mörder hätten sich der Mühe, die Leiche zu zerstückeln, kaum unterzogen. ----- Bet»r«H, 13. November. Der berüchtigte Räude Pupi entführte heute vier Kinder wohlhabender Elter« au« Grabovatsch in Ostferbien und fordert ein bobe- Lösegeld. Der Räuber wurde sür vogelfrei erklärt. — GtzL»«tz, 8. Oktober. Bor acht Tagrn wurde hier über einen dreizehnjährigen Jungen da« Todes» urthei l gesprochen. Der jugendliche Berbrecher, A. Brysen mit Namen, mißhandelte einen Hund jämmerlich und wurde deshalb von einem Borübergrhenden scharf getadelt; da holte der Jnnae rin Gewehr, ladet es und schießt den Mann oh»e Wertere« todtq — Alse Lietzer. I, Paris sind grgeawLrtig die alt- frmqSfische» Lieder sehr beliebt. Ihr« ruhigen Melodien, Literatur. Deutsche Mlrfttnneu von Ltly von Gtzycki, geborene von Kresichman, Berlin, Gebrüder Paetel. Das Buch iveck, überaus interessant« Erinnerungen, und nicht nur solch«, welche an die Persönlichkeiten anknüpfen, anf die der Titel htndeulel, sondern auch »tue aesammle, sich durch gewaltige GeisteSthaten auszeichnenbe Zritepoch« sehen wir in demselben neu belebt. Die erst» biograpbische Skizze, »Eine wetm arische Fürstratochter", schildert das Leben der Tochter Karl August «, der Prinzessin Karotin« Louise. Sie war »ine Fürstin, wie die Geschichte deren wenig kennt, bevorzugt vor Vielen durch ihr« geistige Emvfänglichkeit, wie durch ihre Gemüthe- tiefe und Anmutb, und von günstigstem Einflüsse aus sie war ihre Erziehung durch Henriette von Kurbel, dt« Schwester von Goethe s treuestem Freuud«. In den Kreisen, welche sie später um sich zu vereinen wußte, finden wir di« GetsteSheroen ihrer Zeit, Herder, von dem sie den EoafirmattanS-Unterrichl empfing, Wieland. Fra» von Stavl, Goethe, Schiller. Nach dem Tode de« Letzteren schloß sie sich au seine Wittwr auf das Ludwig von Mrcklenburg-Schweriu blieb sie noch immer mit den alteu Weimarer Freunden im regen brieflichen Verkehr, der ebenfalls hier theilweis« wiedergraeberi ist nnd überaus charakteristisch wirkt. Das Leben der Prinzessin währte kaum dreißig Jahre, aber es umsaßl einen Zeitraum, wie er sür die Entwickelung der Geschichte kaum bedeutungsvoller sein kann, und deinrntsprrchend gestaltet sich auch diese Lebensskizz« zu einer so ungemein fesselnden. Die zweite, „Helene, Herzogin von Orleans", schildert «ine Frau, welche durch den in gefahrvoller Zeit bewiesenen außerordentlichen Heldeamuth den ungewöhnlichen Erscheinungen zuzurechnen ist, ohne daß sie dt-wegen den Zauber echter Weiblichkeit rtabüßt. Auch hier hat eS die Biograph«- trefflich verstaudeu, der charakteristischen Eigenart dieser unglücklichen Fürstin vollkommen gerecht zu werde». Di» dritte Skizze, „Die literarischen Abend« der Gr oßd « r z og i n Maria Paulowaa", sührt den Leser wieder mitten in das geistig so bedeutungsvolle Lebe» Weimars hinein nnd schildert die Einflüsse, welch« Männer wie Herder, Göttling, Schleiden, Apelt, Fortlage, Danz uud Andere noch aus dasselbe ausublen. Die Versassenn schöpft dabei aus durchaus zuverlässigen Quellen wie Frank, Geschichte der Jenaische» Theologie. Stickel, meine Berührung mit Gvelh«: Zeller, Geschichte der Pd-losoptiüc, Ranke, Stichling, Biedermann, GervianS, Preller u. s. w. Das Buch wird sicherlich deim Publicum große» Aoklaag finden. M. Udse Ans llriraßinütterchea» Ta,eß«ch. Lin« Erzählung aus dem Jahre I8>»6 von OScar L. Tesdorpf. Verlag von Hermann Seippel in Hamborg. Elegant gebunden. Preist?^» Der Verfasser erzählt in dramatischer Kürze, wie das furchtbare Errigniß der Erstürmung Lübecks im November deS Jahre» >8>X> in das HanS- und Familienleben de« Senator- Peter Hinrich L «iagriff, und wie die Noth jener vaterlandSlosen Zeit den Keim zn den Vesreiuag-kiitgen legte Ja den Gestalten de« edle», preußischen OsficierS, der als Verwundeter in das Haas eiageichleppt wird und da die Liede finde», während der Kamps draußen tobt, in der Junaser Ottilie und der würdigen Senatorin, die den Anmaßungen des Franzosen furchtlos ratgrgentritt und zur Heldin wird, als die Notb sie treibt — treten unS Menschen entgegen, die als lebens wahre und leben-warme Vertreter desjenigen ThrileS des deutschen Volke« dastehen, denen wir dir Befreiung von 1813 verdauten. Die Erzählung wird durch ihren ergreifende» Inhalt, sowie durch ihre einfach», tief empfundene Sprach« in jedem deutschen Hanfe hoch willkommen sein. » * » Pchltck. Neue Gedichte uud Schilderungen von Franz Te'tzner. Mit dem Bildaiß de« Dichters. 64 S. Bering von Rädert Elaußner, Leipzig 1883. Unter dem bescheidene» Titel „Schlick" dielen sich uns in der vorliegenden Sammlung Klänge, Stimmuagen und Reflexionen. „Heimgedr-ichle- von der Fahrt des Lebens", so möchten wk dies bunte Allerlei nach dem Eindruck« bezeichnen, den es in uns htnterlassen hat. Wie sich Freunde und Bekannte an Heimgebrachtrm erfreuen, wenn es originell und reizvoll ist, so werden ander» empsüagltche Herzen dem Dichter sür seine neue Gab« dankbar setul k. W. » * » Ei» ««»es Gchattenttzeatrr. Anleitung zur Herstellnng von Bühne und Figuren aebst dem Schattenspiel „Dir Bremer Etudt- mustkante» . Mtt einer Tafel nnd vtelraTextabbildungen. Hon M. Reymoad. Hamburg, Berlagsauslalt und Drucke«? A.-G. (vormals I. F. Richter). kinv ei'nsle Siluallon hat die gegenwärtig gedrückte Lage des gesummten Handelsverkehrs für Tausende geschaffen. Bon dem Wohlwollen meiner geehrten Kundschaft getragen, bin ich bisher jedoch noch in keine Mitleidenschaft gezogen worden, sondern durste mich des flottesten Geschäftsbetriebes erfreuen. Der durch den Abbruch des „Blauen Roß" nothwendig gewordene Auszug aus meinen bisherigen Geschäftsräumen hat mich aber insofern in eine große Calamität versetzt, als derselbe zeitlich zusammcntras mit den massenhaften Eingängen der Wintcr-Waaren, die ich unter Ausnutzung des in allen Fabrikplätzen des deutschen Reiches darniederliegende« Geschäftsganges zu ganz fabelhaft billigen Preisen erstanden bade. War ich doch gezwungen, zum vrovisorischen Unterbringen dieser Waarenmassen in dem meinem bisherigen Geschäftslocal schrägüber belegenen Grundstücke Petersfteinweg Nr. 1 zwei Läden zu miethen. Und auch diese reichen nicht aus, um die noch täglich massenhaft eingehenden Maaren zu beherbergen. Um nun nicht länger genöthigt zu sein, den Ueberfluß in Kisten verwahrt zu hatten, habe ich mich entschlossen, zu Preisen zu verkaufen, wie sie bisher weder von mir» noch von irgendwem geboten wurden. Ich verkaufe: -Winter-4 -Wtnter- «az»„ l etats, besser« st», prima irrrrn-Anzii»,. prima von ^4 2? au )«en»Gch»>»sl>ff» ftrrru-bttel««» fteren vadenzolleen-Minlei . . . krre»«A«Äpe, . von ^4 2'/, an s-UttsÜD» » Paletals und Tchnmalaff« . . -io - -A»zk,e u^> . tcke i» riesiger Auswahl - 9' . - ZKIso ru I^viissn sssl s unlvi* »er tznechtte, an» falls«, «taff««, »ach »er ,e»estr» «a»r t, p«, Matzte, Atelier» Deutsch!«»» „gefertislen G,,lisch« Lrtzrrhasen. GarLDasen . . . vo,^ lV.au Knaben-Anzkae in kolossale» Partie» ... - 3 - Kuaben-Winter-Paletat» zu »chem »auehmbme» Gebot. 2» . Bei dem mtt Ate Durch Neelttitt «tz «cht» Smuleu. PMrSAettttp«, Rr. L, zu Herren- und Knaben-Garderobe«. » Räume», dir mir als Nothb« ' Galdene sA «^ erwarte^ea^Andeaagr und den engen Räumen, di« mir als Nothbehelf zur Bersügnng stehe», empfehle ich dringend, sich p, dretten k Hiss. vokn. »Lhrcild des Rultaurs mrr schrägüber Petersftemweg Rr. 1.
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