Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189311224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18931122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18931122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-11
- Tag1893-11-22
- Monat1893-11
- Jahr1893
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1893
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bezrö-S-PreiS öl HW H-UPt>gGehstt>> lM ^GtNbä» oadestellea abgeholt: vierteljährlich ^14^0. bet »»»nnalig« tigltche» Znftellu», tu« Ha»» ^4 5Ä Durch bst Post brzagru kör Grntfthiaud un» Oesterreich: »t»r»r>,ädrlich ^tl t.—. Direet» täglich« Rreuzbandsenbilug tu» »n-l«h: »onatltch X ?.«. Dir Moegen-rns^ib« «scheint «t-Nch'/,? Uhch di» »b^P-Au-g-be Noehentags 5 Uhr. UW>r1io, »,d Lrveßiti»»: Aotzannesgaff« 8. LteErpsbtfti» »fl Nochen«^« ununterbrech«» geäfsn« von früh 8 biä «b»ub« ? Uhr. /ilialr«: Ott» «NM« « Eertt«. (Aftretz Hckhsti^ Uaiversnällstrahe 1. Lent« Lösche. Kathariuenstr. 14. pari. und <-ui«-platz 1. cimigerTagtblail Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Nnzeigett'Prei- dl» Sgkfpaltene Petitzrile tv Pfg. Neclame« unter dem ReVactionSslrtch (4g»> »palten) vor den Familtrnnichrich»» (6gespailen) 40 Grähere Schrislen laut unserem Dnl«» verzeichmß. Tabellarischer und Ziffrruscktz nach höherem Lar»». Extra-Beilckgen (gesalzt), nur mV dr. Morgen-Ausnab«, ohne Pvstbesörderuug ^4 60.—» mit Postbesörderung ^N 70.—» Anvahmeschlak für Anzeige«: >d«ad-Ausqabe: Lormittags 10 Uhr. Morgen-AuSgabe: Nachmittags 4Uhr. Sonn- und Festtags früh '/,S Uhr. che» de» Filialen »nd Aunadmestellra je et« halbe Stunde srüher. Anzeige» fiud stets an di« Expeöttt»» zu richten. Druck uud Verlag von L. Pol» tu Leipzig 598. Mittwoch den 22. November 1893. 87. Jahrgang. attung mit danken«- u Empfang genommen Herrn Locolrichter Kerl Laupe. Amüiche Bekanntmachungen. Lekannlmachiiiig. Für dt» htesjührig« vtadtuerordoetenwuhl »st s»r jede» der be» stehenden 6 Wahlbezirke eine besondere Wahlliste ausgeltellt worden. Abzüge der letzteren kommen — iewttt der Vorrath reicht — derart zur Bertdeiiung, daß jeder Stimmberechtigte aus seinen Wunsch »in Exemplar der List, desjenigen Bezirk» erhält, lu welchem a wohn». Dies» Abzüge ksnnrn »on Lonuer-tag, de« 88 ». «.. ab ftwahl lm Gtaöthausr, vbftwark» 8» Er»grsch«ß, wl» auch ln »achftrbenden GeschastslaeatkN, Herrn Inhaber sich der mit der lSertdeilung dieser Abzüge verbundene» Mu' —" «rther Beeeitwilligkett unterzogen haben, «rdeu. l. Bezirk. Srühl 53 bei Herrn L. F. -chnderl'« Mach». Kleine Firischergass, 8 bei Herrn Carl Rcft«aua. Gerdresteeße II bet Hern, Franz Köhler. Gnmmaiscdc Stroh« 30 bei Herrn Richard Ritzsche, !n Firma: der«. Wtltz. Mül»er Nach». Hainstraße 3l/BrühI L bei Herrn Gnfta» Iuckuff'S Räch». Pktrrsstraß, 1? bei Herrn Gufta» Kietz. Masfendorser Straß» 84 bei Herrn Wille»« Gröaöler. Plauensche Straße 8 btt Herrn U. ». Stichling. Taucha« Straß« 83 bei Herrn W. V. Gruuttzal. DrMnrr Straß» LS ß«1 Herrn Paulen«»«»». G rimmaischer Steinweg 8 bei Herrn O«kar Lrßuitztr. Leipzig-Nrureudnltz. Stvtteritzer Straße lv, bei H Friedrich -re«ä>Irr. Leipzig-Rrubnitz, Lanstantinstr. 1, de» H«ra F. Lheadar Partbeh. Leipzig-Reudnitz. Gememdestrahr 8, bei Hrrrn Gnstnd Schmidt, Leipzig-Reudnitz, Seitenstraße 88. bei Herrn O Richard Nikolai. Leipzig-Reudnitz, Stistsitratze 1, bei Herrn Apotheker Laut- Lang. Leipzig-Reudnitz, Lüubchenwrg 85, bei Herrn Otrar» Schöne. Leipzig-Thünberg, Reitzenhain« Str 5L hei Herr» Rad UI. Bezirk. Boherüch« Straße 8 bei Herrn Apotheker R. H Vlaler. Elisnestraß» 88 br» Herrn Mart»» Atzmauu « Rach». Peterokltinw«, 8 bei Herrn Auliü» vastma«».^. tzternwartriistraßr 84 bei Herrn Mäx Etzuar» AlÜrkcht« Wiabmähleastraß« 1« »ei Hnru Krsmt »ttttch Ruch». r»eothe«chl,tz 8 bet Herrn Franz Wall. Frankfurter Str. 8» bei Herrn Frtcdrich Heinrich Sronewald- Nanndörschen 1 (Ecke de« »ianstädter Steinwe^s) bei Herrn ». Promenadenstraße 14 bei Herrn denn» Göttlich. Sebastian v-chslraß« 18/14 bei Herrn Heinrich Schilding. Weststraßr ZS bei Herrn Heinrich Uurutz Rach». L. Bezirk. Leipzig-Anger^lrottendor», Zweinaundoesee Straß« 85, bei Herrn August Schlag. Lelpzig-Nruschöneseid, Elarastraße 88, bet Herrn Franz Haffmann. Leipzig-Neuschoneseid, Snenbadnstr. 88, bet Herrn Eduard Dörr. Lripzig-Neusellerhausen, Wurzrner Straß« 4S, bei Herrn August Schlag. Leipzig-Neusiodt, Markt 8. bet Herrn August Wrtzel. Leipzig-Sellerhauien, Dortnraße 4L, bei Herrn Gatttztls Rischer. Leipzig-Sellerdause», Vurzener Straße SS, ßet Herrn Hermann Damm. Lrivzig-Volkmar«dorf, Ewoldsnutzr 81, bet Herrn A. Früger. Lripzig-volkmarSdors, «irchslra^ M. bei Herrn Aldert Tratte. Leipzift-Eutritzsch, D»Ii»s«her Straß, 65. de» Heer» Brnos Winkler Leimigentritzsch, Lindenstraß, 34, bei hsern Rndols Weist Rach» Leipzig^Sodii«, Berggtlßchrn t, br» Herr« M. Aumann Rachs. Leipzig-Gohlis, Leipziger Straße 8, bei Herrn Gustav Lange. Leipzig^Vohits, Lindemhalr^btr. 84, bet Hrrrn Oskar Wtttmaun. Letpztg-Rlrtnzschocher. Hauptstr.' 8Le, bet Herr» G. H. Htttemann. Leipzig-Kleinzschacher, Lutherstreße 1, bet Herrn Apotheker P. Wild. Leipzig-Lindenau. Aurelteastraß« 84, bet Herrn Heinrich August Gnfta» Sslttrr. Leipzig-Lindenau. Markt 8, bet Herr» Gusta» Wtrjehügel. Leipzig-Lindena», «etlinrr Str. 85, bet Herr« Carl Eduard Flach. L'ivzig-Plagwttz. Earl Hetnestrab» 7V. bei Herrn Dakar Hagrtgau». Leipzi^Plagwitz, «rdmannstraße 8. bei Herrn Zuttus Scholz. Leipzig-Vlagwitz. Ziäivcheriche Straß« 14» bei Herra Friedrich Earl »öntgddörter. Leipzlg^chleußig Nr IS, bei Herr, T«rl Andrea«, „Restaura tion zum Etft«»h»I". dIN. Bezirk, Arndtstraße 35, bei Herrn Eduard D. Sittel. Südpla» 8 bei Herrn Brun« Eugelderg. Leipzig-Lonnewitz, Hermanns» 8. bei Herrn Gustad Adal» Friudt. Lei^i^Sonnnoi», Lang» Str, 58, bet Herrn Gusta» Adslf «tüuze». Leivzig^lonnewim Mittelstrahe Lt, bei Hm Taet Aldert Semmutt». Leipz'g.LSßotg, Kirchpto» 4. bei Herrn S. Gemme. Leipzig, am 80. Navember lSM. Der Ratd »er Stadt Leistzig. I. k, 844. Ve. Georgt. Eiauß. Lekannlmachung, die am 1. Decembrr 1893 vorzunehmrnde Fühlung der Riuder nnd Schwein» best Um den Nachweis ttrsern zu können, welchen Einfluß dt« un» lewöhnliche Witterung des lausenden Jahres aus den Nmiang der viedhaitung geäußert hat, und um Anhaltspunkte für die Beurthrilung drr Gestaltung der Bieh- und Fleischpreise zu gewinnen, soll aus» nabmsweise eine beschränkter« Usedzüdliing, eine Zählung der Rinder und Schwein», am 1. Deceinber 1893 tm Deutschen Reiche »orgenommen werden. Mit der Durchführung dieser Zählung in der Stadt Leipzig haben wir unser Statistisches Amt beausiragt. Dasselbe wird in der Zeit vor dem 1. Deceinber durch Umfrage von Hau» zu Hau» diejenigen Grundstücke ermitteln, in denen am 1. Decembrr Vieh der genannten Art gehalten wirb oder geholten weedrn tann, und um Zahiuugstage tn den in Frage kommenden Grundstücken dt« Zählung vornehmen lasten. wir richten hierdurch an die Grundstücksbesitzer, Hausverwalter s. w. die Aufforderung, den Boten unseres Statistischen Amtes die gewünschte Auskunft bereitwillig und richtig zu ertheilen. Leipzig, am 81. November lSVS. Drr Ratß der Stadt Leipzig. öt.4. 1515/93. l>r. Georgt. vr. Haffe. Lekanntmachvng. Di« Meßbörse für dt, Lederindustrie in »Lchster Neujahrs- messe wirb Dienstag» den 8. Januar 18S1, Rachwittag« San 8 di« 4 Utzr Im Saal« der „Reuen Börse' hier «»gehauen werde». Leipzig, den 8. November 1893, Der R«ttz öer Lt«dt Leipzig. Vr. Georgi. Morche. Lekanntmachung. Die nächste Renjahrsmeffe bralnnt mu »em >. Agnugr 1884 »ab «Nb«, mit dem 15 Januar 1884. Ein« sogenannt» Vorwoche, d. h. »Ine Frist zum Auspacken der Namen und zur Eröffnung der Mehlorale vor «egtnn der eigent liche« Messe, hat die Neujahrömeffe nicht. Jede srützer» Eröffnung» sowie jede» länge« Osten halten der «eßivcale in d«a Häuften, rdeuj« das »arzettta« Nn«packen an den Stände» und tu den Bude» wird, anher der ssfsrtigen »chtteßunu pdeäma^.selbst bet da erneu Zmoiderhaublaag mt, eturr «kwfntts, «rechend« Haft bestraft werdan. bi» zu 75 ^l oder «nts,rechend« Haft bestraf Lripzia, de» 8. November 1898, Der^ath der Stadt Leipzig. Vr. Georgt. »rch«. Lekannlmachnna. HIamtt bringen wir zar öffentlichen »rnntniß, daß wir bi« »wischen da Lonrad- und Eisrnbahnstraß« deflnblichrn Strecken drr Louisen», Elissdetd» und Ada straft,, s»»i, »ft zwilctien der »irch. und Dorgaua Strotze befindliche Strecke da Ssurgdftratze >m Stadlbezirk BolkmarSdors tn da« Eigrnlhnm und die Uuter- Haltung da Stabtgenirladr übernommen haben. Leipzig, den 14. Nooanber 1893. Der Ratif der Stadt Leipzig, la. 5843. vr. Georgt. Thomas. Sekanntmachung. Hiadurch bringen wir zue sffentlichen Uenntniß. daß wir nach Gehör de« gemischten Griunddeltsausschusse« beschlossen hoben. 1) da Firma N. Seleckelek 4b Vl»„, hier lWestiiraße 27), »ur Aussüdtung »ine« »eertusuchtr« stlär- uub De». lnseettonsiystems kür «bortanlagen sowie 2) Har» kmtl Saduetsoe, hia (Pfoffendorsrr Straße 4S). »ur Bereitung von Süvern'schrr Destnfationsmaffe sür eiarnrn Bedarf un» zum Verkaufe bi» aus «ivrrrus »enebmiaung zu ertheilen, Leipzig, de» 18. November 1893, Der Rsttz der Stadt Leipzig. 1». tlAd, vr. Georgt. wtlisch, Aff. Ausschreibung. Zu« Pfarrhaus««» für dir Rircheugemriuse L^Plagwtt» soll«, „chfiehrnde Arbeiten tm Neue de« »ffeutlichea Angebots oer- ^b», »erdeu: I > Glasrrardette«. 8) Listhlerarbeite«. 8, Schlaffer» arbateu. 4) vfeusrtzrrarbeite», 5) Malerarbeiten. Dl» v«- bivgua^a »ad Aageborsormvlar« liegen tm Bureau de« Architekt»« Herrn N. Füssel, Hatzbnsiraß» 8. »ns «nd t-nne, daftlbft gegen m»richt»»g da Sopialgebähre« von ft 1 eninommra werden, Veiüglichc Angebot« stad versiegelt und Mit da Antichrist: Angetat für Hersteluug «er .... Rröettrn vafthen, bi« zum Sonnabend, den 8, Deamber. Abends 8 Uhr. tn unserer Expedition, Anttzdans, strvgeichoß, einznrrlMen, Leipztg Ptagwch, den 89, Novemba 1893 Der Rirchenoorstaud 8afel»st. Psarrer Schmidt. Versteigerung auf Leu Abbruch. Dir aus dem da Vtadtgemeindr gehörigen Grundstücke Markt Nr. 1 t» Leipzig-Lindenau anstehenden Baulichklten sollen ans Ab bruch an den Meistbietenden »ersteigen Waden. D e «ersteigerung findet «antag, den 87 ». M. «ormittag» n Uhr «m 8 Oba. geichoffe der alten Waage, Saihartnenftraße Nr. I, statt; sie beginn« pünktlich «ab wted geschloffen, sobald weiter, Gebote nicht grthan waden. Dir Auswahl unter den Bietern, sowie ird« sonstige Entschließung bleibt Vorbehalten. Dir Abbruchs» and versteigerungsbedingungen und da Lageplan llean, in «nsreem Banamte, Rathhans, 8. Ober- aeschvß, Zimma Nr. 7, zur Stnfichtnohme auS. Da« genannt» Genndslllck wird Dsunrrs»«« nnd Freitag, den 88. »nd 84. d. tvt vormittags von 11—18 Uhr zur Besichtigung geöffnet sein, wöbe „ch dir vorerwähnten Bedingungen au Ort und Stelle rin,«sehen werden können. Leipzig, am 17. Novenibrr 1893. Der Rntß per Stabt Leipzig. ld. 5352. Vr. Georgi. Eoldl» Bekanntmachung, bte «nmrlbuu, zur «trchri,v,rstan0»w»hl tn per Parochtr L.-Ptagwitz brtreffcn«. Nach Ablauf ihrer Amtebauer scheiden aus dem Lirchenvorftand da Parochie L-Plagwitz demnächst au« dir Herren: Schuldirecior Hermann Böh«, -ausmann Vr. Altreb Feit, Dampfdranaribesiner Ltzeador R«u««n«, Vroftffor Vr WllZetm »an Zahn. Es hat daher etae Ergänzuagswahl stattzufinden. Dl» ous- scheidenden Herren sind wieder wählbar. Stimmberechtigt sind alle selbstständigen, in da Parochie L.-Plogwitz wohnhaften evangeiisch-Iutherischen Hausväter, welche da« 85. Leben«, iahe vollendet haben, str seien »aheirothet oder nicht, mit Ausnahme solcher, die durch Verachtung de» Wortes Bottes »da »aebrdoren Lebenswandels öffentliche«, durch nachhaltig» Besserung nicht wieder gehobene« Aerganlß gegeben baden oder von drr Seimmberechttgung sei Wahlen da politischen Gemeint« autgeschlvsfta sind, sowie derer, welchen wegen unterlassener Lrauung »der der Laase ihra Kinder durch Beschluß da Dirchrntnspation die kirchlich« vollberechtignng entzogen worden ist. Alle Vrmetadeglledrr, wrlchr Ihr Stimmrecht ausübe» wollen hadrn sich entweder mllndtich oder Ichrifiiick onzameiden Mllnbliche Anmeldungen werden tn da sttnhenezpedition, Rath, hau». ErdgeschoS ^ - . . Mattksg. 8e« 87. November, uub Dienstag, »rn 88. Neormber, »anntabrache» vo» vormittag« 10 Uhr br« Nachmittag« 5 Uhr entgegen,,nommen. Schriftlich,, aber ftdeasall» »i^ahändig« «». melbuuge» »U gr-a»rr Angabe ' »es vor. und Zunamen«, »es Standes »der Gewerbes, »es Gedartstogrs und Jahres, bar Wohnung ksnne, an den genannten betden Logen oder anch schon früher eben daselbst »sedergeieg» waden. Wie bitten die stimmberechtigten Glieder unlrea Gemeinde herzlich «nd dringend, sich an der bevorstehenden' Wahl zu brtheiligen und che» Annielbvng in einer drr gedachten Weise rechtzeitig z» bewti Laipzig-Ptagwitz, den 18. November >893. Drr Dtrchrnhsrstsn« »usrlbst Pfarrer Schmidt. Der erste gemeinsame Lust- und Letllag -er evangelische» Landeskirchen Deutschlands. U Im 2 t. Jahre nach der Wiedrraufrichtung de» Reichs >egrhrn dir meisten evangelischen Deutschen den ersten gcmein- amrn Buß- und Beltag. Hoffenllich wird Man, noch ehe das Jahrhundert zu Ende gebt, einen wirklich nationalen deutschen iArttag für alle Lonsessionen einsübren, wie dir- in der Schweiz drr Fall ist, wo alle Eidgenossen alljährlich ihren eidgenössischen vrttag feiern. Groß ist ein Volk in Wafftn, wenn eS mit Gebet in den Krieg zieht oder nach blutig errungenem Tieg ich in Andacht vor dem höchsten Lenker der Schlachten beugt; aber noch erhabener ist der Anblick eine- betenden BolkeS, wenn der Friede sich lagert über Berg und Thal, wenn die iLerkzeuß« der Arbeit ruben und die Gemüther einwärts geführt sind zu ernster Trlbstprüfung, um sich in Drmutb vor Gott zu beugen und ihm die Lpser der Anbetung, der Buße und de« Danke- zu bringen! Nur solche Völker, welche sich unter die gewaltige Hand Gotte» demklhigen, wird Gott erhöben zu seiner Zeit. Da- >at England erfahren, al- Oliver Cromwell - Krieger betend ihr« Schlachten schlugen, da» haben die Puritaner in Amerika und di« Deutschen in ihren Freibeil-kriegen gezeigt. Auch unser erster deutscher Kaiser, Wilhelm l., bat nie verfehlt, in «inen Telegrammen über gewonnene Schlachten Gort die Ehr« zu geben, und al- drr Sieg bei Sedan errungen war, üblten sich alle deutschen Herzen zu Dank nnd Anbetung verpflichtet durch die ergreifende» Schlußworte seiner Siege- deprsche: „Welch' rin« Wendung durch GolleS Fügungl" Fürwahr, e» giebt nicht- Ergreifendere«, al- den Anblick eine- betenden Bolle». Wir sehen die Spuren de- göttlichen Geiste» ibrrall,selbst in der ödesten Wildniß,wo esnock keine Kirchen, aber -v"hl betend« Menschen giebt. Man pflegt dem amerikanischen Volk» L'hastrast und tollkühnen Unternebmunglgeist, aber nur seiten Ideali-mu- zuzugestehen. Al« aber bas Riesenwerk gelungen war, den atlantischen Oeean mit dem Stillen Meere durch eine Fisenschien« von 1000 Stunden Länge zu ver binden; al- der Tag erschienen war, an welchem mitten in der Prairie di» Arbeiter von zwei mächtigen Gesellschaften über Gefilde, Wüsten, Flüsse und Gebirge einander immer näher gerückt waren und sich endlich vereinigten; al- der feierliche Augenblick heranrücktr, in welchem die letzte Schiene gelegt und drr letzte Hammerschlag gethan werden sollte, um die beiden Oceane zu vereinigen, da gingen die Ingenieure, Schmiede und Arbeiter der verschiedensten Eonsessionen, dort in der Einöde, wo r» keine Pastoren und Priester gab, au< eigenem Antrieb mit Gebet an ihr Wert. Der letzte Nagel zum Nieten diesc» bistvrisch gewordenen Stücke» Eisen war erfinderischer Weise durch elektrische Drähte mit mehr al« 30 Eomits» in ver schiedene» Städte» der Union in Verbindung gesetzt, welche von Stunde zu Stunde dir Fortschritte der Arbeiten ver folgt« konnten und sich vorbereiteten, da- große Ereigniß zu feiern. Nun wobl, welche Depesche war es, welche diese In» grnieore, diese Schmiede, diese Arbeiter ihren Freunden in die fernsten Gegenden Amerika- sandten? Diese: „Alle- ist fertigI Hut abl Wir beten!" Hier bedarf t» keiner erklärenden Worte. Di« Seen« spricht von selbst. Mit den schlichten Arbeitern in der Einöde vereinigte sich damal» ein ganze- Volt betend und dankend für einen neuen Sieg, welcher den Menschenkräften mit Hilfe de» göttlichen Geiste« in ibnen gelungen war. Wa« un« in den Schilderungen eine« der hervorragendsten amerikanischen Schriftsteller, Bret Harte-, so unwillkürlich anzirht, da ist der selbst in den Verbrechern und Abenteurern, welche der Durst nach Gold nach Ealisornien geworfen bat, noch lebendige göttliche Keim tiefen inneren Gemüth-leben«, mit einem Worte: »a« religiöse Gefühl, welcht- den Menschen vom Ihiere unterscheidet. Auch dir Deutschen werden, al- eia im tiefsten Wesen religio« angelegte- Volt, ihre hohen politischen, wirthschast- liehen, socialen und sittlichen Ausgaben zu erfüllen wissen. E« bedarf dazu aber fortgesetzter kräftiger innerer Impulse, welche von der Kirche mit ao«grben müssen, weil sie ebenso wie drr Staat, di« Schul« und dir freie verein»- tbStigkrit zu denjenigen Factoren gekört, welche die im ma teriellen Genießen so leicht erlahmende Menschennatur auf die lichten Höben der Nächstenliebe, drr Versöhnung und Frei heit ven Sorg« und innerem Kummer führen müssen. Deutsches Reich. 14. Leipzig, 2l. November Uni«, »em Titel „ Sei bst- erlebte römische Propaganda" ist dirsrr Tage im Berlage der akademischen Buchhandlung in Leipzig eine kleine Schrift au» der Feder von Franz Delitzsch erschienen. Gerade sür die Leipziger, bei denen der große Gelehrte und milde, wahrhaft edle Manu Professor Franz Delitzsch, unvcr> grssrn sei» wirb, werden riese Auszeichnungen zu einem Bor trag, den drr Heimgegangene ,a einem stuventischen Verein gehalten ha», van vesanrerem Werth« sein. Schildert er dock, lote sich auch an ihn, diesen echt rvanaelisckien Theologen, dreist genug die Propoaanka der Römlinge berangnvagt bat. Gegenüber der yrinbeit nnd Weit Herzigkeit drr Auffassung, wie sic einem Delitzsch eignete, tritt abstechend der robe Ton einzelner Römischen der vor. So machte der bekannte, neurrdma- von so vielen Evangelischen al- Autorität gestierte Pros. Rohling, der Verfasser de- „Talmudjuden", drr gegen da- jüdische Volk dir mittelalterliche Blulanklage erneuerte, an Delitzsch einen Bekebrungsversuch, bei dem er den Leipziger Professor al» vom Solan jämmerlich betrogen behandelte, wenn er in Lulber einen Gotle-inann sehe. In einer SLrift, die Rohling ibni übersendet, finden sich folgende Aeußcrunzcn: „Es ist unnöthig, die sonstigen Schandlehren Luther'», Ealvin'S und dieser ganzen Gesellschaft vorzu- lcgen. Leser, die etwa noch denken möchten, jene Menschen, die sich Reformatoren nannten, hätten rgendwelche persönliche Sittlichkeit besessen oder halbwegs erträgliche Lehren geäußert, mögen die Resormation-geschichtc des Herrn v. Döllinger lesen. Redlichkeit liebende Protestanten werden mit Abscheu von ihrer biSberisien sogenannten .Kirche sich abwenden, wenn sie in Erfahrung ge bracht, was für Schurken jene waren, die den Prolesta»ti-niu« ins Leben riesen." Diese Aeußerung beweist sattsam, wie bornirl der Grsichl-krei« mancher Römischen und wie roh ihr Ton ist. Wir können nur dringend ratbcn, diesen Vortrag de- Herrn Professor l). Fr. Delitzsch zu lesen. 8s. Berlin, 21. November. Der „Alla. Ztg." zufolg» verlautet von russischer Seite, daß man sur einen etwaigen Hanvel-verlrag mit Deutschland eine fünfjährige Dauer in Aussicht genommen habe. Die Oiwlle de« Münchncr Blattes ist als gemeinhin zuverlässig bekannt, und so wird eS sich denn auck so verhalten, daß Rußland die Absicht hegt, nur für diesen kurzen Zeitraum abzuschlicßen. Merkwürdiger Weise sicht der Gewährsmann der „Allgemeinen Zeitung" in diesem llinstante ein die Aussichten eines Vertrag« begünstigen de» Moment. Er drückt sich dahin auS, daß die „Sorge" ausgeschlossen sei, eS werde ein für die Dauer der Verträge von t89l bindendes Abkommen zu Stande kommen. U»S scheint eS sebr zweifelhaft, daß irgend einem der in Betracht kommenden deutschen Factoren eine solche kurze Befristung wünschenSwcrth sein könne. Dir Gegner au- den Kreisen der Landwirthschaft haben keinen Anlaß^ ihre Bedenken wegen der kürzeren Dauer fallen zu lassen. Eie befürchte» unter dem Eindruck der gegen wärtigen niedrigen Gctreidepreise von der Gewährung de» Ernventionaltanf« an Rußland eine sofortige irreparable Schädigung de» deutschen Ackerbaues; r» kann sie mithin nicht die Aussicht versöhne», daß nach fünf Jahren der bisherige Zu stand wiederhergestcllt seinwerde. FürHandel undI ndnslrie, wenn ibnen etwa» Erkleckliche- geboten werden sollte, wäre aber selbstverständlich der kürzere Vertrag der schlrchlere. Der größte Vorzug der HanbelSvrrlrag-politik ist, daß sie eine gewisse Stetigkeit gewährleistet. Die deutsche Regie rung hat auch unausgesetzt die Interessenten aus diesen Lichlpunct hingewiesen, nicht nur die Industrie, auch die Landwirldichasl, der man die Festlegung drr Getrriderölle aus eine längere Reihe von Jahren als starkes Bollwerk gcgen Suspension oder Herabsetzung pries. Eine Frist von nur fünf Iabren gestattet aber der Industrie nicht, sich aus einen einigermaßen gesicherten Absatz einzurichtrn. Der russische Maxiinattaris wirb, wenn ein Vertrag zu Stande käme, mindesten» Vreiviertel Jahr in Geltung ge wesen sein. Bi- dahin wird sich die Industrie den Zoll krieg-Verhältnissen einigermaßen angcpaßl, insbesondere auch Ersatz sür einen Theil de» verlorenen russischen Geschäfts gefunden haben. E» fragt sich deshalb sehr, wa» sie vorzieht: abermalige Einrichtung für den russischen Absatz auf die kurze Zeit von fünf Iabren oder Fortdauer der jetzigen Prohi bition für ein oder zwei weitere Jahre. Denn — wa- auch unsere „Nicht-alsfrcibändlcr" zur Verstärkung drr Position der russischen Unlcrbändler dagegen Vor bringen mögen — darüber besteht kein Zweifel, daß die rnssische Regierung außer Stande ist, den von ihr beransbeschwortnrn Zustand noch auf lange Zeit vor den heimischen Landwirtlien zu reck'tserligen und ausreckt zu erhalten. Bei aller Würdigung der Schädigung der Industrie dnrch den Zollkrieg, bleibt doch Denlschland derjenige Tbeil, der da- Wort Schmerling« gebrauchen darf: „Wir lönnen warten." Es wird selbstverständlich ausschlag gebend sein, wenn die Vertreter der in Betracht kommenden teutt'cken Industriezweige auch bei einem sünsjäbrigen Vertrag ihre Rechnung finde» zu können erklären. Besteben aber ge wichtige Zweifel in dieser Hinsicht, so muß der Kampf sort- dauern, nach dein bewährten Grundsave, daß ein kräftig geführter Krieg besser sei al« eia sanier Friede. Berlin, 2l. November. Di« Etat» der Schütz et biete weisen für da« nächste Jahr nicht unerhebliche Mebrforderungcn auf; namentlich ist der ReichSzuschuh sür Ostafrika um l Million Mark, der für Südwestafrika um 732 000 „ck erhöbt, hauptsächlich für die Verstärkung der Sckutztrnppen. Die Noikwendigkcit dieser Forderungen zur Sicherheit nnd zum Schutz unserer Eolonie» wird nicht zu bestreiten sein. Im übrigen geben die Etat- mit den zahl reichen brigesügten Erläuterungen da- Bild einer trotz großer Schwierigkeiten und Hindernisse stetig und ruhig fortschreitenden aussicht-vollen wirldschastlichen und Eulturentwickelung, deren volle Früchte freilich nicht im Verlauf de- ersten Jahrzehnts unserer colonialen Unternehmungen erwartet werden dürfen. Der neue Reich-tag wird den letzteren gewiß nicht »enitzer freundlich gegenüberstehen als seine Vorgänger. Für eine besonnen fortjchrtitenve, von Abenteaern und Ausschreitunaen sich frrndaltenbe Eolomalpolitik, die mit den realen Verdalt- nisscn und erreichbaren Möglichkeiten wie mit dem Deutsch land auferlezten Gebot der Selbstbeschränkung auf diesem Felde rechnet, ist auch im neuen Reich-tag ein« ansehnliche Mehrheit gesichert. ss Brrtt«, 21. November. Al- der Plan der Reich-- siuanzresorm bekannt wurde, gab die grundsätzlich oppo- nirendr Presse alSbalv dir Parole a»S, daß c« sich vaeum ban dele, „Steuern aus Vorralb" bebuss weiterer Vermehrung der Heeres- und Floltenausgaben zu erlangen. Zur Verstärkung dieser Parole wurde vo» weitgehenden Plänen zur Ver mehrung der Flotte und entsprechenden Mehrsorberangen für Marinezwecke gesprochen. Das Dementi folgte auf dem Fuße; es wnrdr festgesteSt, daß eine Verstärkung der Flotte in der erwähnten Art durchaus nicht in dem nächstjährigen Etat vorgesehen, vielmehr die größt« ^»rück»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite