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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931205014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893120501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893120501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-12
- Tag1893-12-05
- Monat1893-12
- Jahr1893
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Vezugs-Prei» ß, fl« Hanptrxprdltio» ode» de» t» Et^t« fl«kk nnd de» Gor«»» «rled»«»» *»« oadestelle» abgrholt: vierteljährliche« 4^0, HM Mgltcher Znsiell»,, k» d^L vnrch dto Hofl stlr NonÄckt«»» u»r vefteewtch: Mertetitdetich e» «^—. Dieen» tL,Itch» Kr»»»d«df«Mn», «M» L^and: »o-atttch e» 7chk TleviorgnoGnIgab» erfcheia« täglich '/,7UH^ HM Adend-LnoLob» «och»tag« 5 Uhr. Rüirtioa »a> LnieLitto«: A»tzannr«,afik 8. LPUrpefltlt»» ist «och»tag» »nmiterbroch»» ^M«» Md « »M »dm« 7 Uhr. vtt» Ar««'« Lorri». Mlfrefl H«fl»), Lntversttärskwfl» l. L»»t« Läfch», U»th«i»«»-r. I«, par». «ch K»M«Mvlafl 7. Morgen-Ausgabe. riMer. «MM Anzeiger. Organ fiir Politik, Localgcschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. AnzeigenPreis die 6 gespaltene Petitzeile 80 Wß. Neri amen unter dem RedocttoiisslMch l«H0- fpatten) Ü0>^, vor den gamlitranachrtchSm (Sgejpallen) «0^. SrSflere Schrift» laut ausrrrm HatA- veezetchniß. Tabrllariicher und Z1fs»r»f»tz noch höhere« Tarif. Eptra-Veilagen (gefalzt), nur mit da Morgen-Autaabe. ohne Postbeförder,»- M—, mit Postdeiördernng eT 70.—. AanahmelchlLk fiir Auzeizea: «deod-Lu«gabe: Vormittag» >0 Uhr. Marge »-Ausgabe: Nachmittag« «Uhr. Sonn- and gelttag« früh Uhr. v«t den giltale, and «„nähmest»»» j» et« Halde Staad» früher. U»,etOe» find stet« an di« NkfledM»» zo richte». Druck »ud Verlag von Pol» t» Leipzig. «IS. Dienötag den 5 Dcccmber 1893. 87. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Ausschreibung. Die ausdem der Stadtgemeiad« gehörigen Grundstück» Schleubiqer Nrg Nr. 22 in Leipzig.» ieinzja-ochee ansteheaden Sediude follen ans Addruch an den Meislbi,lenden versteigert werden. Die Ver. steigeruug finde« D«oner»tag, he« 7. Lecrmder h. I.. VoruiiitogS II Uhr im 2. Lbergejchofi» der Alten Waage, Itathariurustraß» Nr l. statt; dt» Berste,geruag beginnt püactlich »ad wird gefchlofien, jobatb weitere Gebot» nicht erfolgen. Dt» Laowahl aater den Bietern, sowie jede sonstig« Lntfchlleßung bletbl Vorbehalten. Di« Versteigerunat» und AbbruchSdediugungen »ad der Lageplan liegen tu unserem Bauamte, Raldhau», 2. Ober- gefchod, Zimmer Nr. 7, au«. Da« genannte Grundstück ist Diruatag. den ä., und «ttnaach. den ü. Deeember d. I., Vor- Mittag« von ll—12 Uhr zur Besichtigung geüssart. Leipzig, d» 1L. November 1303 klar» Der ««tfl »er Stadt Leipzig. Ivüä.vr. Georgt.Loldltz. Id Gefunden oder al« Herren!»« angemetdet rrjp. abgegeben wurden in der Zeit vom lS. bi» SV. Novemdrr !8V3 folgende, zum Theil auch lchon ' ützer gefunden» »der von verübtem Diebstahl herruhread« Gegen- ei« goldene Dameaohr, ein» flIder»» Lhliaderndr mit farbigem Zifierdlatt uud der Bezeichnung „? V.", «ine silberne Ghiinherntzr mii Kette. Geldbeträge von 10 und L e«, riu Portemonnaie mit fl e» 17 uud ver. schieden» dergleichen mtt geringeren Beträgen, ein goldener gravitier Siegelring, ^n gotdener gravittee Trauring, ein» gatdeue Herren-Udrletle. »in goldener Armreif, e,u silderoe» ltetteuarmdaod, rin avideaer Ohrring mit Loralle, « Slemmer, daruoier 2 goldene, mehrere Brillen, NN» Damenuhrtrtt» mtt dw Anhängern, rin TrinnerungSkreuz vom Jahr« lvüS, eia L«ihbau»ichein, zwei Handtaschen mil verschiedenem Inhalt, «in Pelzkragen, «in brauner Dame», sda-vl, 1 Paar Dameuhaodlchudr, 2 Paar Unterhosen und riu Tascheniuch. et» <P»nteri>berziedrr von alatiem grün» ltchea Etost mit rorrinem Kulirr, einig« Schirme, ein Jiafchrntasteo, eine Handsügr, 2 Ga«rohre, eine Sprossen, lener, »in Spate», 4 leiaen» Säcke, «in Pocket Malerefieclen, 2 arofl« fall neu» Traa»vorttörve, »tue Letter, «in» Pferde decke und «in zugeflogeuer ilaoarienvogel. Zur Grwttieiuag der titgrathüm« wird die« hierdurch bekoaat gemacht. Gleichzeitig forderu wir auch Diejenigen, welch« in den Monaten Oktober und Rovember 1892 Fuudgegenstood» bei uat abgegeben baden, aus, dies« Gegenständ« zuruckzusordera, andernsall« hierüber den Rechte» gemäß verfugt wrrdeu wird. Leipzig, de» L. Derrmbrr 1893 Da« P«lizrt-A«1 der Stadt Leipzig. Bretschaetder. Mt. Holz-Aurtion. D«nner«tag, den Ich. Deremder d. 2., sollen von V«r- Nitttag» fl Ude an aus dem Mittetivatdichiag» in Adtd- b de» vnrganer -«rltr »ters in der Näh« »er Fluthrtaae und de« alten Aorsthouse« bei Böhlitz-Ghrrnderg It4 va»se« Adraumretfig und 10L Hausr« Lchlagreiftg uuter de» da Termin» «»»hängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung a» Ori und Stell» meistbietend »erkauft werden. Zusammenkauft: aas dem odeageaannte» Schtag«. Leipzig» am 2. Deoemder ,803. De» Math» Sarftdeputati«». Ansschrnbung, den Neubau des Grasfl-MnIeiimS betreffend. Die Lxrslelllina der Blidobleilungtaulage für den Neubau de« Graisi-Muleum« soll vergeben werden. Di» Bedingung»» und Ardeit-verzeichnisse können bei unserer Hochdou-Benvaltung, RatddauS, II. Odergeichob, Zimmer Nr ü. gegen von». u»v beslellgeidsreie Einsendung von l bezogen odei kostenlos ringesehen werbe». Nähere Auskunft über Ausführung rc. wird im Bauburtau d«S Grassi-MuteumS an der Kramerstraße erlheilt. Die Angebote sind versiegelt und mil der Aufschrift: „«rassl-Miisem», Herstellung der Vlitzablcitiingsanlagr detr" bi« zum ll. December er. Bormntag» lO Uhr im RathhauS, ll. Obergeschoß. Ziinmer Nr. b, porleisrei einzureichen. Der Roth behält sich die Auewohl unter den Bewerbern, die Theilunq der Arbeit, sowie die Ablehnung säinmtlicher An- geböte vor. Leipzig, am 2. December 1ÜS3. Der Natt» der Stadt Leipzig. I». L282. vr. Georgi. Lindner Gesncht wird der am ü. Juli IL17 in Ulkauieu bei Schmiedeberg geboreae -oh«»» Arirdrtch Scheller, welcher zur Fürsorge tür lein» Fainilie auzuhatten ist. Leipzig, deu SO. November !8tt3. Der Naih der Stadt Leipzig, Armruauii, Abth. II. /O k. II, l KL7« tzentschel. Bauch. Die Abänderung der deutschen wehrordnung. UIs. Bon den bereu« erwäbnteo, durck, tic AuSfiibrung de« neuen Gesetze« Uder die Frieventzpräsenzsiärkc de« deutsche» Heere« nothwelldig gewordenen Abänderungen der deutschen Wehrordnung Heden wir folgende Puncir hervor: An Stelle der bi«brrigeu Bestimmung, datz die activr Dienstpflicht im Heere 3 Jahre dauert, sind von jetzt ab die Mannschaften der Eavallerie und reitenden Feld- artillrrie dir ersten drei, alle übrige» Mannschaften die ersten »wri Jahre zum uauurerbrochttlen Dienst bei deu Fahnen verpflichtet. adgeleistettin activen Dienst werden samm klicke Mannschastrn zur Reserve beurlaubt. Mitbin giebt e« D>«positioo«urlauber nur noch bei der Cavallerie, reitenden Krldartillerir und Marine. Dir Verpflichtung ,uin Dienst in der Landwehr I. Auf gebot« bleibt eine sunsjährige. Während biSder nur die Vierjährig - Freiwilligen der Cavalieri« in der Landwehr l. Aufgebot« anstatt fünf zwei Jahre zu dienen batten, erstrrar sich diese Vergünstigung »unmebr aus alle Mann schaften der Cavalleric und reitenden Feldartillerir, welche im stehenden Heere drei Jahre gedient haben. Die Verpflichtung zum Dienst in der Landwehr ll. Nus gebot« dauert bi« rum 3l. März desjenigen Kalenderjahre«, in welchem da« 39. Lebensjahr vollendet wird. Für Mann schaften, welche vor Beginn de« militairpflichtigen Jahre«, also vor dem l. Januar desjenigen Kaiender>abreö, in welchen, der Wehrpflichtige da« 20 Lebensjahr vollendet, in da« Heer eingetrete» sind, endet die Verpflichtung zum Dienst in rer Landwehr II. Aufgebot« jevoch schon am 31. März de« enigen Kalenderjahre«, in welchem sie IS Jahr« dem Heere angebört bähen. Die bisherigen Bestimmungen über dir Ersatzreserve» Pflicht bebalken ibre Gütigkeit, doch finden bei den Cisatz- Reierviilen Uebungen mit der Waffe nicht mehr statt. Manne - ürsay - Reservisten werken in Zukunft zu keiner Hebung mehr herangezogen. Der Marine-Ersay-Reservc werden >n Zukunft alle der seemännischen und halbsee- ittäniiische» Bevölkerung angebörendcn Mannschaften über wiesen, welche nicht zum activen Dienst ausgehoben werken lönneii, aber im Kriegsfall zum Waffendienst ober zum Dienst obne Waffe» tauglich sink. Der Reserve de« LandheercS werden die Mann schaften überwiesen, welche wegen häuslicher Verbältmsse auch noch im drillen Militairpflichljabre zurUckzuslellen wareiz, ferner solche, welche wegen geringer körperlicher Fehler von der Ableistung rer aciiven Dienstpflicht im Heere befreit oder wegen zeiiiger Dieiistuntauglichkeil auch im dritten Jahre zurückgeslelll werben mußten, deren Kräftigung aber während der nächstfolgenden Jabre in dem Maße zu erwarten ist. daß sie den Austiengungen de« Dienste- gewachsen sind; endlich diejenigen, welche al« „überzählig" mchl zur Einstellung in den aciiven Heeresdienst gelangte». Die Landsturm psticht bleibt unverändert. Webr- pfllcktige der seemännischen und balbsremänuischen Bevölkerung dürfe» nur in die Marine freiwillig eintreten. Ta« geringste Maß der Körprrlängr für den Dienst mit der Waffe beträgt, soweit die Aushebung und der freiwillige Eintritt im Frieden, sowie die Ersayreserve in Betracht kommen, anstatt wie bisher >,k»? w nur noch l,üä m, für tcu Dienst ohne Waffe (Milftair-Apotdcker, Krankenwärter, Oelouvmiebaudwerker), sowie für die der seemännischen und balhseemä»»ftchei> Bevölkerung angehörenden MannschaNr» und Mariaekandwerker, für die Ersatzreservr zu», Dienst ohne Waffe, für Marine-Eriayreserve und für den Landsturm ist rin geringste«Körpermaß nicht vorgeschrieben. Tic Bcst mmiingeu über Zurückstellung wegen »eitiger Aukschließungsgründe. zeitiger Uutauglichkeit und in Berück sichligung bürgerlicher Verhältnisse bleiben dir bisherigen mit der Abäi derung. daß schifffahrnreibeade Militairpst>chl>gt der Landbevölkerung wie alle der scemäun.schcn und haldsee- mänuischcn Bevölkerung angebörende Militairpflicktiae bi« zu eeui wäh end ibre« vierkcn Militairpflichljabre« statlftabenden AuSdedun.z-geschäst zurückgeslelll werken können. Eine U.-brrweifting von Mililairpflichtigen der seemännischen und ball seeu ännische» Bevölkerung rum Landsturm I. Aus gebot« findet in Zukunft nickt mebr stall. Militairpflichiige und Freiwillige dürfen im AuSIande durch die Eomiiiandanlen deutscher Kriegsschiffe und Fahr zeuge zum activen Dienst, jedoch nur i» der Marine, ein gestellt werten. Tie active Dienstpflichk in der Marine dauert, wa« hier bervorgehobra werken mag, nach wie vor 3 Jabre. Zur Musterung, zu der die Beorderung durch die Ge meiitkevorstehcr erfolgt, müssen sich alle Militairpslichtigr de» AuSdtbungSbezirkeS, weist'« »och keine endgiltige Ent scheidung durch die ürsaybebörden erhalten baben oder von der Gestellung zur Musterung nicht ausdrücklich entbunden sind, in ihrem MusterungSbczirk stellen. Befreiungen von ver Gestellungspflicht dürfen nur von dem Eivilvorsivendcii der Ersatz - Commission und zu Gunsten von schlsft'ahrt- treidrnden Miliiatrpslichkigen der Land-, der seemänuischen und balbseemänniscken Bevölkerung insoweit verfügt werden, al« Liese Mililairpflichtigen durch da« zweimalige Erscheinen vor den Ersaybedörden in der Ausübung ihre« Beruft« er heblich beeinträchtigt werden. Die Bestimmungen über den freiwilligen Eintritt bleiben bestehen, nur werden von jetzt ad außer den Ein- jährig-Firiw.Uigen Zwei-, Drei» und Vierjahng-Freiwillige unterschieden. Die Einstellung Zwei-, Drei- und Vierjährig-Freiwilliger ändel in der Zeit vom l. Oktober bi« 3l. März, in der Regel aber nur am Rccrulen-Einstellung« Termine, statt. Die Berechtigung zum Einjährig-Freiwilligen icnst ist bei derjenige» PrüsungScommission nachzusuchen, deren Bezirk der Einjährig-Freiwillige, sofern er bereit« daS niililairpslichligc Aller erreicht bat. gestellung-pflichtig ist. Die Eriay-Bebördr 3. Instanz ist befugt, selbst wenn «me Beruribeiiung wegen strafbarer Handlungen nickt statt- gesunden bat, den zum cinjäbrig - sreiweUigen Dienst Be rechtigten, welcher die nölbigr morajische Oualification für den freiwilligen Eintritt nicht mehr besitzen, die Berechtigung zu entziehen. Die Bestimmungen iiber die Coutrole der Mann schaften des Beurlauhlenstande« bleiben unverändert, doch kann denjenigen Maiiiischafteu der Reserve, welche nach zwei jähriger aetiver Dienstzeil entlasten sind, im ersten Jahre nach ihrer Entlassung die Erlaudoiß zur Auswanderung verweigert werden. Deutsches Reich. SS Berlin, -1. December. Von verschiedenen Stilen wer den für die Annahme de« Jrsuitenantrag« die dem Reichstage ferngebliebene» Abgeordneten verantwortlich ge macht. Dies trifft wohl nicht zu. Es haben so viel NeichStaas- mitglieder gefehlt, die mit Ja gestimmt batten, daß da« Er- gcbmß bei vollbesetziemHause wa hi schein lick, da« Gleiche geblieben wäre. Man darf sich also auck über die dritte Lesung keinen Illusionen hingcbe», sondero muß den Stand der parlamen tarischen Dinge binnekmen, wie er ist. Ein ultramontanr« Blatt kennzeichnet ihn mit dem Satze: „Die Gegner sind schwach und zerfahren, die Sach« de« Recht« wird nächste»« neck glanzender siegen." Glücklicherweise ist dir Sacke der Jesuiten nicht mir nach dem Gefühle der großen Mehrheit dcS deutschen Volkes nicht die Sache teS Recht«, sondern auch nach der Gesetzgebung der hauptsächlich in Betracht tominenden deutschen Staaten nicht. Dieser Umstand schließt dir Anwendung einer Bequemlichkeit-Politik au-, wie sie beispielsweise der bayerische Cultusminister im Falle Langen beliebt hat. Vier Fünftel der deutschen Katholiken wohnen in Bundesländern, dir auch nach Aushebung de« Reichs - JesiiitenzeseyeS dem Jesuiten orden verschlossen sein würden. Der BundeSrald kann sich demnach auch nicht die ultramontanen Redensarten über die Vortresslichkeit der „lieben Patrc«" »nd dir Sehn sucht der Katholiken nach ihnen aneignen: sie würden sich sonst in ihrer Partieularpo'itik de-avouiren müssen. Der Jesuitcnantrag dcS CentrumS war eine Demonstration nnd seine Annahme im Buute«raih wäre auch eine Demonstration. Wollte die bayerische Regierung ihr Jesuilengr'etz aufhebrn, so würde sic nicht »ur de, Opposition der Hälfte der Be völkerung. sondern a, ch dem geheimen, darum aber nicht minder wirksamen Widerstande de- Laien-Kleru« und der Drei giftige Gase m Haushalt und Gewerbe. Schon beim Hören de« Wonr« Gift übrrkommt Manchen ein Schaudern. Dir Art, wir e« wirkt, ist nickt so offenbar. Da« Blei mit seinem verlockenden süßlichen Getckmack bewirft langsam, aber sicher den Tod. Andere Gifte wieder bewirken schon in Neinen Dosen genommen den Tod. Auch die Natur scheint einen Abscheu zu haben vor solchen Organi-men, die Gifte produciren, denn sie bat jene Giftträger verdächtig ge zeichnet. Die Nachtschattengewächse zeigen ein unheimliche« Schon nach wenig Stunden war dir Hälfte der Auswanderer gestorben. Mit jedem Atbrmzuge verringert sich der Sauer stoffgehalt in einem Raume, und der Gehalt an Kohlensäure nimmt zu. Immer sauerstoffärmerr Luft geht in die Lunge, immer weniger kann der Druckverhältnifsc wegen die im Körper producirte und durch daS Blut absorbirte Kohlensäure ent weichen. Und wie daS bis aus den Boden herabgesunkenc Gewicht einer Udr die Uhr znmStcben bringt, so gelange» auck dieRäder der menschlichen Maschine zur Rüde, da- Leben«l>chl erlischt, wenn obige Bedingungen gegeben sind. Noch leichter wird dir Lust verderben, wenn viele Menschen im kleinen Raume waren, wo viele Flammen brenne». Die Flamme braucht nämlich denselben Sauerstoff zum Brennen, den wir zum . , . Leben nvthig haben, e« bandelt sich keninack um zwei Tauer dunkle« Grün au de» Blättern, ihre Früchte einen höchst aus- l stofsconsumenlen und zwei Kohleusäureprotuceute». Wir fälligen Glanz. Dir giftigen Wolfsmiichgrwächsr haben einen ' bekommen bald beängstigende Kopfschmerzen, auch Aidem- merkwürbigen Blütkeubau. Dir Hüte der Giftpilze haben meist beklemmungen stellen sich rin, Erscheinungen, welche die Bor- «ine heimtückische blaue oder rotdr Karbe, wachsen an sumpsiaen boten einer Kobleosäurevergiftung sind. Kohlensäure tritt Orlen, di» ohnehin den Menschen unangrnebm sind. Ein ekel» ferner auch aus, wo organische Produkte sich zersetzen, erregender Geschmackund Geruch vereitelt un« schon ganz instinct- Sir lagert in der Tiefe der Grüfte und entweicht ibrer mäßig ihren Genuß. Dir Heerden auf der Weide lasten die Schwere wegen nicht. Eine Gruft stand 21 Stunden csftn Glftpftanzrn stehen, während sie dir Nachbarpflanzeo abgrasen, und da« hinabgrlastroe Licht erlosch; »in Vogel wurde be- Die Gift«, di», wie Gmelin sagt, deutlich in die Sinne fallen, täudt. »in Zeichen, daß »och Koblensäure den Boden be- sind noch nicht so sehr zu fürchten, wl» die giftigen Gase., deckte. Todtengrädrr, die Master au« den Grüften Breie von ihnen schmecken, necken nickt und haben auch keine! schöpften, fielen um, weil dir vom Wasser absorbirten G-se Farbe. Sir erfüllen die Atmosphäre, und ohne, daß wir e« I (außer Koblensäure Ammoniak, Schwefelwasserstoff u. s. w) merken, atbttten wir sie mit ein. Di« heimlichen Feinde sind durch die Bewegung frei wurden. In große» Mengen tritt aber immer die gefährlichsten, wril vir gegen st, krm» Waffen Kohlensäure in Gahrung«kell»rn auf. Der Zuckerstoff anwritdro können. > de« Weine« zerfällt bei der Gädrung in Alkohol und Ei» Ga«, da« in Hau« und Gewerbe schädlich werden Kohlensäure, welche den Boden re« Keller« bedeckt. Je kann, ist di« Koblensäure. Sir bildet sich bei Verbrennung bester-der Wein, desto gefährlicher der Aufenthalt >n solchen de« Kohlenstoff«, wird von Menschen und Tdirrrn au»- Kellern; bruer wird beim Betreten der Gährung-keUer ganz ^ ' besondere Vorsicht »u üben sein. Auch in alten verfallenen Brunnen findet sich gewöbntlck» Kohlensäure in Menge aus dem Boden. Daher ist von den Brunaenmristrrn beim Hin- abstrigrn in einen solchen Brunnen dir größte Vorsicht zn üben. Grwodnlich läßt man erst ein Lickt bmad und bindet einen Schwamm, der mit Kaltwaster artrinft ist, vor de» Mund, um unter Bildung von koblrnsaurrm Kalk dir Koblensäure zu btiidrn. Koblensäure entströmt auch an manchen Stelle der Erd«, so in der Hunr»- arottr bei Neapel. Dir Koblensäure bedeckt auck hier den Boden. Man zeigt die Eigeittbümlichkri« der Höhle duich Hunde, dir man mil hinein nimm», dir bald betäubt werden, weil sie in einem Kodlensäurestrom arbmen, während den, Menschen, den vir Kohtensäurr nicht erreicht, der Besuch der Höbt« nicht schade« Ein anderer brimtückiicher Feind unter den Gasen, der immer wieder sein Opfer fordert, ist da« Loblenosyd. Ee entsteht, wenn Kohlenstoff verbrennt und zwar bei mangelndem arardmet, steigt aus über Feuer,ingSderden und entweicht in Gährnng«grtrair en und Mineralwassern. Zu einem kleinen Brucktdeit ist fir in der Atmosphäre vorhanden. Der Koblcnsäuregebalt darf ein bestimmte« Maximum nicht überschreiten, wenn nicht vergiftung«- «rfcheiaunge, nnftrrten sollen. Dlrsr« Maximum wird bald erreicht in eng abgearenzken Räumen, wo viele Menschen atdmen. Petirnkofer sand, daß in einem stark drseyken Hör saal in einer Stunde der Koblensäuregehalt von V,l Procent aus 0,32 Procrnt stieg. Kiuder. die in Truhen und Kästen spielten, deren zugesallrorn Deckel sie nickt zu beben ver mochten, erstickten, starben an Koblenfäurrvergistung. Im Jahre I7L0 sperrt» der grausame Nadob von Bengalen llv ge fangene Engländer ,« dir schwarze Hoble bei Kalkutta, in rin bald »»terirdische« Loch mit etwa 2L qm Bodrnsiäche. Den anderen Morgen waren 123 der EingesperNeo todt. Ebenso habe» Eapitckiur gefehlt, wenn sie zur Zeit deftiger Stär»« diel« Mensche» in »ine eng» Eajüte sperren ließen. Luftzutritt. Tie blaue Koblenoxydflanime sehen wir am Ranvr der Brenner unserer Lampen. Die Gefahr der Kvhleiioxydvergisliiiig ist gegeben, wenn eiserne Ofeiikästen lang« glühend bleiben, Koblensäure diffunkir« durch da« glühende Eisen unk wird zu Kohlenoxyd rebucirt. Es brauch, noch nickt übermäßig warm zu sein nnd doch stellen sich, wenn eiserne Oefen glühen, Kopfschmerzen ein all erste Wirkungen einer Kohlenoxvdvergistung. Gefährlich wird feiner der Aufenthalt in einem Zimmer, wenn die Ofenklappe zu bald geschloffen wird, um Wärme zurück zu halten, wenn man sie schon schließt »nd noch glühende Kokten im Ofen liegen, die wegen Mangels an Zug eine unveUkoiiiniene Ver brennung erleiden. Ta Osentküren nickl luftdicht schließen, tritt da« Kehlenvpyd heraus und vergiftet die Atmosphäre Aus diese Weise haben schon oft Personen, die in einem solchen Zimmer schliefen, den Tod gesunken. In der Cl'ristiiachi !7lS gingen Leute in Jena in ei» Weinberg-Häuschen, um dort um Mitternacht einen Schah zu hebe»; die strenge Kälte nötliigte sie, ein Feuer anzumachen. Alle drei Personen starben durch Kohlenoxyd. Schon der Rauch von au-gcdreliten Lampen und Lichtern kann, weil er Kohlenoxyd enthält, Unwohlsein Hervorrufen Gefährlich wird e«, wenn man in einem recht engen Raum schläft, wo eine Lampe auSbrennt. Die Gewohubeit, bi» in den Schlas zu lesen und dabei da« Au-lösckirn de« Lickte« zu versäumen, ist ganz verwerflich Ei» junger Aibei'er küdrte au sich einen Selbstmord au« mit Kohlenoxyd, und um der Wissenschaft einen Dienst zu leisten, machte er in kurzen Zwischenräumen Aufzeichnungen über seinen Zustand. „Ich setze", schreibt er, „aus den Tisch eine Lampe, »ine Kerze, eine Ubr und beginne mit der Operation. E« >st lt» Uhr lL Min. Ich zünde die Koblen im Ösen an. sie brennen langsam, lv Ubr 20 Min.: Pul- ist ruhig und schlägt nicht schneller al« gewöhnlich iv Ubr 30 Mm.: Ein leichter Rauch Verbreiter sich allmälig in der Stube. Meine Kerze scheint dem Erlöschen nahe zu sein. Ein deftiger Kopfschmerz beginnt. Meine Augen füllen sich mit Tdränen. Ich empfinde rin allgemeine« Unbehagen Der Puls ist be schleunigt. ll» Ubr 10 Min.: Dir Kerze ist »»«gelöscht. Dir Lampe brenn» noch Meine Schläfe» klopfen, al« wenn die Adern platzen wollten Ich habe Neigung zu schlafen. Ick leide schrecklich am Mage». tO Ubr 50 Min.: Ich ersticke Fremdartige Gedanken steigen in meinem Geiste aus und ich kann kaum mebr atbmen. Ich bin ganz närrisch, ll Udr: Ich kann fast nick» mebr schreiben. Mein Gesicht trübt sich Tie Lampe erlischt. Ich glaubte nicht, daß man soviel leiden müsse, um zu sterben." ll Udr 2 Mm.: (bier sinken sich «»»ge unleierliche Schriftzeichen ) Der Tod war eingetrcten. Bei einer Kodlenozyborrgiftung sind mehrere Stadien zu unter scheiden. Betäubung, Sausen vor den Ohren und Schütt«! rost treten auf, nicht selten zeigen sich auch Uebrlkeit und Erbrechen. Manchmal sind mil einer solchen Vergiftung sogar Lähmungen verbunden. Die Wirkung de« Keblenoxyv« auf da« Blut ist ganz rigrnldümlicker Art, die Veränderungen werden namentlich mit Hilfe dcS Spectroskop« erkannt. Al« bestes Gegenmittel einer Kodlcnoxydvergistung hat man di« frische Luft erkannt. Bon hervorragende» medicinischen Autoritäten ist auch die Elektricitäl mil Erfolg angewandt worden. Weniger nackilbeilig im Han-balt al- im Gewerbe ist die schweflige Säure. Sic bildet sich immer beim Verbrennen de« Schwefel« unk macht sich bemerkbar durch einen steckenden Geruch Em großer Procenlsatz sckwcfeliger Säure entweicht in die Alinospväre bei der Schwesrlsäurcfadrikation unk wird Menschen. Tdirrrn und Pflanzen schädlich. Sie reizt außer ordentlich stark die Schleimhaut und wird durch ihre Neigung Sauerstoff aufzunebme» zum Saucrstoffräuber. Die Flora in der Näbe solcher Fabriken krankt. Die Blätter der Bäume träufeln sich; der Baum stirbt ab. Namentlich zeigen sich dir ErtrankungSerschtmungcn a» den Baumsciten, die den Hütten werken oder Fabriken zugekebrt sind. Die Wurzel de« Baume« bleibl gut unk schlägt wiekerau«. Au-gcdebntrVerwendungfindet die schweflige Säure zum Bleichen von Sirohbüirn, Seide, Molle, Darmsaiten >c. In großen Kästen werken die zu bleichenden Stoffe ausgcbange» und der Wirkung der schwefligen Säure auSgesetzt. D»e Sckweselkästen müfsen dicht sein und ein Abzugsrohr babeu. Auch eine conservirrnde Wirkung übt di» schwellige Säure au«. So giebt r« in Nürnberg nakezu an 100 Hopsenschwcsrleien, wo vom Herbste ab den ganzen Winter hindurch große Mengen Hopfen geschwefelt werden. Auf einen Centner Hopsen wird 1—2 Pfd. Schwefel ver brannt. Daß derartige Anstalten möglichst an die Peripherie der Städte zu leae» sind und sanitäispolizeilichrr Ueberwackung bedürfen, bedarf kaum der Erwähnung. Besondere Schwierig keiten wackle in den Lchivesrlriea dir Adtrilung der fckwesrligen Säure. Nack dem Puscher - KLmerer'schrn System wird auf 80 m hohen Schornsteinen auf einem Roste ein Feuer erkalten, dort zieht da« Ga« ab, während Canäle, dir in dir Heizkammer münden, frische Lust zusüdren, Bedenken wir, daß der Mensch beständig der Luft bedarf» er mag sein, wo er will, aus dem Lande, aus dem Meere, über und unter der Erde, im Freien und in der rnggeschioffenen Wohnung. Ueberlegen wir weiter, baß rin rrwacktrner Mensch in 21 Stunden etwa 90»0 l Lust ein- und au-athuiet. Und riese Tbäligkci« geschiebt Tag und Nackt fort von der Geburt bis zum Tode. Angesichts dieser Thatsachen bat jeder sorg- sättig daraus zu albten. Laß er gesunde Luft rinaldmet. Ist fckon vergiftete Nabrung dem Körper Verderben bringend, so erst recht eine Atmosphäre, die giftige Gase enthält. vr. P Wilds,««r.
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