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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931209014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893120901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893120901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-12
- Tag1893-12-09
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- Jahr1893
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Figuren, alte Krüge, alte «old bezahlt. tzplotz ir. InkerMitt- dntzftraße. ».verloren kdtstr. 1». I. e in Döbeln xrfelbst. n in Dresden r in Wurzen Bautzen ein beitfchen eine ax Fiermann errn Pfarrer ihn. Herr» Zrederiksberg r in Pößneck chmidt, prio ra» Lharlolie Frau verw. Geißler In errsahrt geb. Zieschang in I ged. Kühn fliane Krüger Herr Heinrich ieudcckmühle- rw. Hentlchel rr Karl Sresi er in Rieder- kler, Sattln- mann Engel- chard. Frau emili« Hilden iebhaber t in »Ilav Eduard rSdorf. Herr Frau verw. m Semper in i-Herrmaun'ö Gotik. Herrn er Elsa. Herr w Map Otto ober» Pfoten- Herrn Karl « Mar. Her: dcrniesster tn in Martran u Friedericke Frau Marie n Attenbirra eb. Strohbar Die Morgen-Äusgabe erscheint täglich '/,7 Uhr, die Adeud-AuSgade Wochentag« b Uhr. Ledarlioi, und Lrve-ittou: J»tzanne»gaff» 8. Die Erveditiou ist Wochentag» unanterbrochea groß net »oa früh 8 bi« Abend» 7 Uhr. Filialen: Hit, tle««'» Kortt«. lAlfretz Hvhv). UnivrrsitatSsiraße 1, Loals rösche, APharinenflr. 14. pari. und Königspla» 7. 'cipMrr.TagMatt Anzeiger. Lrgan für Politik, Localgcschilhte, Handels- und Geschäftsverkehr. Anzeigen-PrelS die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Reklamen unter dem Stedocttontslrich (4g^ spalten) bO-4, vor den Aamilienuachrichte» (6 geipalten) 40-4- Größer« Schnilen laut unjerrm Preit- verzrichniß. Tabellonicher und Zifferniatz »och höherem Darif. Extra-veilagcn (gesalztt, nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne PoslbelördMlig » 00.—, mit Postdesörderuug ^ 70c—. ^nnailmtschlvk für Anzrizrn: Abend-Ausgabe: Vormittag» 1V Uhr. Morg» u-Au«gad«: Nachmittag» 4 Uhr. Sonn- und Festtag» früh '/F Uhr. Bei de, Filialen und Annahmestelle» z» «ine halbe Stund« früher. Anzeige» sind stet» an di« Expedition zu richte». Druck und Verlag von L. Polz ln Leipzig. K27. Sonnabend den 9. Deccmber 1893. 87. Jahrgang. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Lomrtag, den 10. December, Vormittags nur bis Uhr geöffnet. LxpeäMov Ü68 L.tzlp/,ixer 'rasedlMos. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Im Malersaalr de» hiesigen Alten Tdeaiers sollen Dienstag »en 12. d. M. Vormittags li» Uhr verschiedene Lheaterinvenlargegensiilnde (ausgejchitdeue Herren- und Tamengaiderobe. Wüiche, Schudwerl, Möbel, Decken, Teppiche, Ltn-IkappenDr tz. «.) tu einzelnen Loosen an den Meistbietenden gegen sofortige» Zuschlag und baar« Bezahlung öffentlich versleigert »erden. Leipzig, de» b. Decrmber 1893. Der Rath der Ttadt Leipzig. I». 4864. vr. Georgi. Krumbiegel. Holz-Äuctio». Donnerstag, den 14. Dcccmbrr d. A., sollen von Vor mittags i» Uhr an aus dem Mitlelwaldichlage in Ablh. b des Burgauer Korstr vier» in der Näh« der Jluthrinne und des alten Forsihause» bei Böhlitz-Ebrenberg 1N4 Hansen Ahraumreistg und 165 tzzattfrn Lchtagrrisig unter den im Termine auedäugendcu Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stell» meistbietend rerkaust werden. Zusammenkunft: auf dem odeugeuauatea Schlage, Leipzig, am L December 1893. Des Raths Farfftzeputation. Bekanntmachung, Kirchcnvarstandswahl hetrrffend. ^ach unserer Bekanntmachung vom 18. November d. I. scheiden nach Ablaus ihrer Amlsdauer au« dem Kirchenvorstand« drr Paeochie L.-Plagwttz demnächst aus die Herren: Schuldirector Hermann vöhm, Kaufmann De. Alfred Keil, Dampsdranereibesi-er Theodor Nanmaon, Professor vr Wilhelm von Zahn. Die ausscheidenden Herren sind wieder wählbar. Nachdem die Ausstellung der Stimmliste aus Grund der geschehenen Anmeldung zur Wahl erfolgt ist, wird al» Tag der vorzunehmendc» Wahl Sonntag, den IS. December d. A, festgesetzt. Tie Wahl findet Bormiliags >l—'/,2 Uhr im Eonfir- mandensaal der Kirche, Eingang von der Elisabeth-Allee, statt. Wähler sind alle stimmberechtigten Mitglieder der Parochle L -Plagwitz, gleichviel ob sie in die Wahlliste eingetragen sind oder nicht, weiche das 30. Lebensjahr vollendet haben. Wahlberechtigt sind nur diejenigen Mitglieder der Parochie L -Plogwitz, welche sich zu dieser Wahl angemeidct haben und in die Wählerliste eingetragen worden sind. Die Wähler haben ihr Augenmerk aus Männer von gutem Ruse, bewahrtem christlichen Sinne, kirchlicher Einsicht und Erfahrung zu richten. Wir richten an stimmtliche Wahlberechtigte noch di« besondere Bitte, von ihrem Wahlrechte Gebrauch zu machen. L-Plogwitz, den L Derember 1893. Der »irchrnvorftand daselhft. Pfarrer Schmidt. Fernsprechverkehr mit Weimar. Zwischen den Stadt-Fernlpeecheinrichtungen in Leipzig und Weimar ist der Sprechvcrkebr eröffnet. Die Gebühr für da» Gespräch bi» zur Dauer von 3 Minuten beträgt I Leipzig, 7. December 1883. Der Kaiserliche Dber Posidirrctor. In Vertretung: llalame. »Al««,. Die kleinen Handelsverträge. * Die Handelsverträge mit Spanien, Rumänien und Serbien sind bekanntlich von der ReichStag-commission, an die sie verwiesen waren, angenommen worden; der Vertrag mit Columbien hat am 2. d. M. im Plenum die erste und die zweite Lesung vassirt. Tie Mehrheiten, welche i» der Commission und !m Plenum bisher ihre Zustimmung erlhciltcn, haben dies in der Annabme getban, daß in den Verträge» da» wirthschast liehe Interesse dcS Deutschen Reiches ge nügend gewahrt sei; die Frage aber, ob die Verträge in Form und Inhalt die Würde und da- Ansehen des Deutschen Reiche- genügend wahren, ist indeß in den bis herigen Perbandlungen kaum gestreift worden. Der Reichs- tizSabgeordnele sür Leipzig-Stadt, Herr Prof. 1>r. Ernst Hasse, erwirbt sich datier ein Verbleust dadurch, daß er diese letzter« Frage in den .Mindest, b. Allgcm. D. Verb." erörtert Er kommt dabei zu solgenden Resultaten, die hoffentlich bei der weiteren Bcralhung der Verträge im Reichstage noch zur Erörterung kommen. Zunächst — schreibt Prof. vr. Hasse — haben wir von her erfreulichen Tbatsache .Eenntniß zu nebmcn, daß der «Wien im Aiizust >892 untcrjeichnete Vertrag mit Serbien »it-schlikßlich in deutscher Sprache abgesaßt ist. während der spanische und der columbisch« deutsch und spanisch, der rumänische französisch abgesaßt und de», letzteren nur eine dnitsche Ueberseyung beigegeben ist. E» empsiedlt sich in der lhat, kein« Gelegenheit vorüber gehen z» lasten, ohne die Sleichwertbigkeit der deutschen Sprache »ist der fran- jiüschen und englischen im internationalen Verkehr ru betonen. Der deutsch-spanische Vertrag ist durch den Botschafter lstoseph von Radowitz und den Staatlminister SigiSmund IMorel »od Prradergast abgeschlossen worben, üerr von tRabawitz hat sich daz« bereit gefunden, sich im spanischen jDqt« Jos« de Radon,», nenaen zu lasten, währrob der stolze Spanier auch im deutschen Tertc SegiSmundo Moret y Prcndergast genannt wird. Wir aber lieben nicht nur den Spanier, sondern auch den Deutschen .stolz". Bedauerlicher Weise hat die deutsche Regierung nicht daraus gedrungen, den Vertrag auch aus die spanischen Colonirn z» erstrecken, die in ihrer Gesammtheit für uns eine größere Bedeutung haben als das spanische Mutterland. Wenn im 22. Artikel gesagt wird: „Die vertragschließenden Tbeile behalten sich vor, über die Regelung der Verkehr-Verhältnisse zwischen dem Deut schen Reich und den spanischen überseeischen Provinzen und Besitzungen besondere Vereinbarung zu treffen" und wenn die- ebendort mit dein Hinweis darauf begründet wird, daß .die überseeischen Provinzen und Besitzungen Spaniens einer besondere» Gesetzgebung unterliegen" — so ist das eine sehr durchsichtige Ausrede. Entweder ist die Negierung in Madrid der zuständige vertragschließende Tbest, dann kann es uns gleichgiltig sein, ob der Vertrag außer de» CorteS »och irgend Jemandem zur Genchmiguiig vorgelegt wird — oder Spanien verweist »nS unmittelbar an die Colonialvcrwallungen, dann verbleibt aber die Regierung in Madrid nicht ein vertragschließender Tbest. Das sind eitel Ausreden. Spanien hat eben nicht gewollt und Deutschland hat nicht stark genug gewollt! Nock» unbefriedigender ist der Vertrag mit Columbien. Wenn Jemand in tVOO Jahren diesen Vertrag lesen würde, der müßte auf den Gedanken koinmen, Columbien sei am Ente dcS XIX. Jahrhundert- ein gewaltiges Weltreich ge wesen, das sich hcrabgelafscn habe, mit einem obscnren, Deutschland genannten Ländchen einen Freundschaslsoertrag abzuschlicßen — wen» nicht im Artikel 20 Columbien selbst bekannt hätte, daß Empörungen und Bürgerkriege und die Unbotmäßigkeit wilder, der Regierung ungehorsamer Stämme dort zu den berechtigten Eigcnidüinlichkcitcn zählen. Können wir nun ein solches Land wirklich als eben bürtig bebanreln? Man sollte denken, diese Frage könne nur mit Ja oder mit Nein beantwortet werden. Aber weit gefehlt! Der am 23. Juli 1893 zu Bogota unterzeichnet« Vertrag lagt gleich- zeitig Ja und Nein! Im Artikel 5 nämlich wird den Angehörigen de» einen TkeitcS in dem Gebiete des andern Militairsreiheit zugesichcrt, und dann heißt eS von den Angehörigen: .Sie dürfen dagegen nicht in die politischen Angelegen- beiten und inneren Streitigkeiten deö Lande-, in welchem sie sich ausbalten, eingreifen und die colum bische Negierung (warum nicht auch die deutsche?) behält sich mit Rücksicht hieraus die Bcsugniß bevor, Deutsche, welche freiwillig eine Empörung unterstützen, in Bezug aus die gesetzliche Vcrantworllichkcil für ihr Verhalten wie die Inländer zu behandeln." Mit Vieser Auffassung von der Verantwortlichkeit der coluiiibischen Regierung verträgt sich aber durchaus nicht der Schlußsatz dcS Artikels 20: .Unter den vertragschließenden Tbeilcn besteht ferner darüber Einvcrsiäntniß, daß die deutsche Regierung mit Ausnahme der Fälle, in welchen ei» Verschulden oder ein Mangel an schuldiger Sorgfalt seiten» der Behörden Colum biens oder ihrer Organe vorliegt, die colunibijchc Regierung nicht verantwortlich macken wird sür Schäden, Bedrückungen oder Erpressungen, Welche die Angehörigen dcS Deutschen Reichs in dem Gebiete Columbiens bei Empörungen oder Bürgerkriegen seiten» der Aufständischen zu erleiden haben sollte», oder welche ihnen durch wilde, der Negierung ungcbor- same Stämme zugefügt worden." Diese letztere Prei»gebung von in Columbien lebenden Deutschen wird zwar rin wenig durch die am 23. Juli 1802 in Bogota ausgetanschte Ertlärung eingeschränkt, wonach unter den vertragschließenden Tbeilrn darüber Einvcrständniß herrscht: „Daß die columbische Negierung, falls sie in Zukunft Schäden einem Nichtdcutsche» ersetzen sollte, weiche in Columbien von Aufständische» oder wilden Stämmen ver ursacht werden, obgleich ein Verschulden oder ein Mangel schuldiger Sorgfalt seiten- der columbische» Behörde» oder ihrer Organe nickt vorliegt, die gleiche Entschädigung Deutschen zu gewähren hat, welche sich in ähnlicher Lage befinden." Es ist ja erklärlich, daß eiue europäische Negierung im einzelnen Falle gezwungen sein kann, einer schwachen aiiieri- kaniscken Regierung gegenüber nach den im Artikel 20 dar- gelcgten Grundsätzen zu verfahren. Aber warum man sich ohne entsprechende Gegenleistung,d.h.obiieauSdrückliche Einräumung de- Reckt» derS> elbsthilfc, zu einer derartigen Resignation früher im Artikel 18 deö dculsch-inerikanischtii Vertrages vom 5. December >882 und jetzt im Artikel 20 Columbien gegenüber verpflichten soll, dazu liegt doch nicht die geringste Veranlassung vor. Endlich würde eS zwar verständlich sein, Columbien die Rechte des Artikel 5 oder die deö Artikel 20 einzuräumcn, je nachdem dieser Staat mehr Gewicht daraus legt, cm moderner RechXstaat z» sein ober nickt. Eine dem Artikel 5» entsprechende Bestimmung fehlt z. B. in dem in der .Denkschrift angczogencn Vertrage mit Mexiko. BcideArtikelzusammengcnomnie» machen aber unsere deutsche» Landsleute in Columbien zum Spielball der aus dem Wege der Revolutionen sich in der Negierung ablösenden Parteien und damit — rechtloSl Wer entscheidet den» darüber, ob Deutsche „freiwillig «ine Empörung unterstützt" haben? Und waS ist dort .Empörung' ? Kann und wird nicht z. B. eine große Steuer zabliing a» die eine sich al« Regierung geberdenke Partei von der ankeren vielleicht ani nächste» Tage siegreichen Partei alS .freiwillige Unterstützung einer Empörung" beurlbeitl und demgemäß behandelt werden? Und wenn dann unsere deutsche Marine ihre Pflicht lhun, d. h. zum Schutze de drohter Deutschen einsckreiten wollte, dann würde ihr die „Regierung" von Columbien den Artikel 20 «ntgegenbalten! Wir meinen, derartig« Zustände sollten durch Verträge mit Ländern von colunibischcu Rechtszuständen verhindert und nicht —wir e» hier geschieht — erst heraus beschworen werden l Di« Bedeuten, di« wir vom Standpuoct« de« deutsche» Selbstbewusstseins au» gegen den Handelsvertrag mit Ru mänien ru erbeben haben, richten sich nicht gegcn^dicse» Vertrag selbst, sondern gegen daS zugehörige Schluß protokoll vom 2l. October 1893 und gegen daS einen wesentlichen Bcstandthcil dcS Vertrage- bildende Schreiben des Herr» Ghika vom 3. October 1893, von dem der Herr Staatssccrrtair Marschall von Bieberstein einfach .Act ge nommen" bat. I» beiden Schriftstücken ersabren die deutschen Rechte wesentliche Einschränkungen, ohne daß diese» Ein schränkungen solche auf der andern Seite oder Gegenleistungen an Deutschland gegenilberstelie». Es bandelt sich ui» die Gesetze Rumänien-, durch welche den Inländern das Neckt rum Gruiiderwrrv und zui» Schankgcwcrbe in de» ländlichen Geuicinde» vorbcbaltc» oder die Niederlassung der Fremden in diesen Gemeinden a» besondere Bedingungen geknüpft, die Ausübung dcS Gewerbes als Tabakvcrschleißer den rliinänischc» Staats angehörigen Vorbehalte» und die Niederlassung eine» Aus länders i» irgend einem Orte de- rumänischen Gebietes ans dem rechten Dvnauuser (Dobrudscha- von der Erlaub niß der höheren rumänischen Verwallungsvrganc abhängig gemacht wirk. Wir verdenke» cs den Rumänen keineswegs, daß sie diese Ausnahme» auch sür alle dcutsckrii Staatsangehörige» gellen lassen wollen. Aber warn», behält man sich deutscher seits nickt vor, auch die aus Rumänien stammenden Per sonen von gewissen Gewerben in Deutschland auszuschließen oder sie in ihrer N>ebcrlassu»gSsrcil>eit in Deulschland zu be schränken? Das Bedürsniß hierfür liegt doch bekanntlich vor. Unter alle» Umstände» muffen wir verlangen, daß Deutsch land in alle» Verträgen, die eS mit ankeren große» Staaten abschließt, »ach Fori» und Inhalt aus dem Fuße vollster Gleichberechtigung behandelt wird. Um wie viel mehr muffen wir an dieser Forderung festhalten, wenn eS sich ui» Staaten vo» dem Range der Balkaustaalen, Spaniens oder gar Columbiens handelt. Deutsches Reich. 6. Leipzig, 8. December. Zur Bekämpfung dcS den Buchhandel und alle mit >bm verbundenen Buchgewerbe aus« Aergstc schädigenden und die Preßsicibeit beschränkende» An trages Gröber, Hitze u.G. aus Abänderung der Gewerbe ordnung haben fick in de» verschiedenen deutschen Städten bekanntlich CvniitöS gebildet, die au» Mitgliedern des Buch handels, der Buchgewerbe und der Echriftstellerwelt bestehe». Zwei der bedeutendsten Coinitös, daö Berliner AgitalionS- Comitö und die Leipziger Commission, baden sich bereits zu geiueinsamcni Handeln vereinigt, und der Beitritt der in den anderen Städte» vorhandenen ComitöS steht bevor. Von den genannten ComitöS ist eine Flugschrift über die in Be tracht kommenden Frage» auSgcarbeitct worden, die in nächster Zeit an alle Interessenten, sowie an die Behörde», Abgeordneten u. s. w. verbreitet werden soll. Weitere Schritte der durch den genannten Antrag bedrohten ErwerbSkrcise sind in nächster Zeit zu erwarten. 88 Leipzig. 8. December. Der vom Börsenvcreine der deutschen Buchhändler zur Revision der bestehenden Gesetze über da» Urheberrecht eingesetzte anßerordentliche Ausschuß hat vvni 20. November bis I. December bierselbst eine dreitägige Sitzung unter dem Vorsitzenden de» Verlags- buchhändle»« Wild. Spcmann in Stuttgart abgchalten Eäinuitlicke acht Mitglieder de- Ausschusses kan» Leipzig, Dresden, Berlin, Sluttgart, Mainz, München, Wien), sowie der erste Vorsteher deS Borsenvereins, tlr. Ed. Brock bau«, waren anwesend; al» Protokollführer war Rechts anwalt Dr. Gentzsch lhälig. Bei der Durchbcrathuna de» gesammlrn Urheberrechts an Schriftwerken, Mnsikalien, Werke» der bildenden Künste und Photographien stellte eS sich heran-, daß die bestehenden Bestimmungen in vieler Beziehung ver besserungsbedürftig sind. Der Ausschuß wird seine Untersuchungen sehr gründlich gcslalle» und voraussichtlich Jahre gebrauchen, ehr er rer Oeffcntlichkcit Vorschläge untcr- breilen kann. II Berti», 8 December. Es ist eine den Sachverständigen wohlbekannte Tbatsackc, daß die bei Vornahme chemischer Analysen erlangte» Resultate es vielfach an der als jclbst- versländiich vora»sgcse> tcn Ucbereinslinimung fehlen lassen, ohne daß man dasür clwa unzulängliches lheoreiischcS Wissen oder praktisches Könne» des einen oder anderen ChcniikeiS oder gar ihre» Mangel a» bona tiilv!» verantwortlich machen könnte. Die Ursache der Nichtübereinstimmung des Resultat» chemischer Analyjen rührt vielincbr von der Verschiedenheit der angewandte» Uiitersiichungsniclhodcn brr. Angesichts der bcrvorrageiidcn Nolle nun, welche heutige» Tages die chemische Analyse in zahlreichen Frage» des industrielle» und landwirlhschastlichcn Betriebes, bei der Controle von Fabri- kationsvcrsabren. und nickt znni Wenigsten auch in Sacke» der GerichlSckeiiiie und rer VolkShygieine spielt, wird der erwähnte Uebclstand als solcher allicitig knipfnndcn, und in fast allen Euliurstaaten finden periodische Ehciiiikercoiigresse statt, welche die Herbeiführung einer größeren Einfach heit und Gleichmäßigkeit der chemischen Untcrsuchung»- mcthode» sich angelegen sein kaffen. Allein auch das genügt bei dem heutigen Stande der wissenschaftlichen Forlchung »ich! »irkr, und so ist denn der Gedanke der Ver anstaltung eines internationalen Chemiker- EongresseS ausgetaiickt und allseitig sympathisch begrüßt worden. Dadurch rrmuthigt, bat der Verein belgischer Chemiker die Sache jetzt praktisch in An griff genommen und E>»larungs>chreiben zur Tbeil iirdme an einem für den 4. August k. I. in Brüssel zu eröffnenden Congreß erlassen, dessen Verhandlungen lediglich den Problemen der angewandten Cbcuiie gewirinei sein sollen. AIS Endziel der Tbäligkeit diese- Congreffes. der periodisch zusanimriitrelen soll, wird dir Schaffung international vereinbarter chemischer UntersuchungSmeldode» bezeichnet, tvelchr allein eine» sicheren Vergleich der Analysen der verschiedensten cheiiiische» Sachverständigen unter sich und mit anderen ermöglichen. * Vertt«, 8. December. Aus »cousessionSlose Geschäfts kreise" und — »Llürlich — Jude» iührt« di« »Kreuzet-." die Forderung zurück, daß Sonntag den 2t. December und Sonntag den 3l. December da« Offcnbalten der Läden bis lO Uhr Abend« gestattet werde. Gleichzeitig mit dem schönen Artikel, worin die- dargclegt wird, ist die Inter pellation erschienen, welche n» Reichstag im Sinne jener Forderung eingebracht worden. Als Interpellant fungirt der — Antisemit Werner, unk unter der nicht großen Zahl der Unterschriften befinden sich drei Parteigenossen der „Kreuzztg.". Daß diese Herren konfessionslos ober Juden sind, ist bisher nicht bekannt geworden. DaS Verlangen, für welche- sic mit eintrcten, wird in der „skreuzztg." wie folgt charaltcrisirt: „Thalsüchllch pflegen i» diesen letzlen Stunden die Ramsch- und Schleuder-Bazare mit ihre» zujaninieiigerafflen, mindenverthigcii, wenig nützliche» Waarcn die beste» Geicdäfie zu machen, und in weiten Kreisen der ehrenwertden und christlichen Kausteute und Gewerbetreibenden wird man uns zustimmen, wen» wir behaupten, das, an der verlangten Ausdehnung der Arbeitszeit am bcvor- stebenben jviiiilaglichc» Weihnachtsabend bi- 10 Uhr Nach!» haupt sächlich die sog. Schmutz- und Schwindelindustrie intcressirt ist und daraus den bei Weitem größten Nutzen ziehe» würde." DaS habe» die Herren Hausse-Dahlen, Stroh und v. Wcrdcck-SchorbuS, die Unterzeichner de- Antrag-, sich schwerlich träniiion lasse», daß sie von einem conservativcn Blatte als Protektoren der „Schmutz- und Schwindelindustrie" würden bingesteUt werten. * Berlin, 8. December. lieber die Geschichte dcS im Reichstage eingegangcnon Antrags, daß die Eisenbabn- sabrkarten der Abgeordneten nicht nur zwischen Berlin unk deren Wohnort, sonder» sür das ganze Reich Giltigkeit haben sollen, erfährt die ,,Kötn. Zlg." Folgende-: Der Etat de« Reichstag», in dem die Kosten der jetzigen Freikarten fest gesetzt werben, wird alljährlich vom Gesainmtvorstande de« HauseS einschließlich des Senioren-ConventS aus gestellt. Bei dieser Aufstellung wurden in de» letzten Jahren stets wiedcrkebrend aus der Mitte der Senioren Herrn v. Levetzow die Wünsche wegen Wiederherstellung de- Freikartenwesens in der früheren, durch die vorgekcnimencn Mißbräuche vcr scherzten Ausdebnung vorgetragen und ibm die Bitte unterbreitet, sür die Rückkehr des altc»Zusta»deS zu sorgen. Herr v. Levetzow wurde eS aber überdrüssig, immer allein für diese Bitte einsteden und die Ablehnung verantworten zu müssen. Er bat jetzt den Gesammlvorstand dcS Hause« und die Mit glieder de- Scnivren-Eonvent» veranlaßt, einen Antrag ein- zubriiigen, damit der Reichstag selbst über diese Wünsche ent scheide und die Verantwortung dafür übernehme. So habe» die einzelne» Unterzeichner nickt als Vertreter ihrer Parteien, svndcrn lediglich als VorstaiibSniitglicder ibrc Namen hergegcben, um die so oft zur Sprache gebrachle Frage endlich einmal zur öffentliche» Entscheidung zu br-ngen. Herrn v. Benda ist kaS Mißgeschick witcrsabren, daß der Antrag nach ibm benannt wirk. Man kann versichern, daß er dem Antrag und seinem Ziele sehr fernstcht. V. Berlin, 8. Tcecniber. (Telegramm.) Die Ver legung des kmserltchc» Hosla-rr» von Potsdam nach Berlin dürste in den letzten Tagen diese- Jabre» erfolgen. Berlin, 8. December. (Telegramm.) Der Einzug de» Herzogs und der Herzogin von 2a»srn-«odurg-lttotda in Gotda sollte gegen Milte Januar erfolgen, doch wird, wie die „Post" erfährt, dieser Termin nickt eingebalten werde» «öniien, da dir nötbigen Arbeiten aus Schloß Grimnicnstein nickt so rasch beendet werden können. Vorläufig ist der 2l. Januar festgesetzt. -* *> vcrlin, 8. December. (Telegramm.) Tie auf der Dresdner rnnitätsronlrrenz abgeschlossene Uebcreinknnst zum Schutze der öffentlichen Gesundheit ist heute dem Reichstage zugegange». II. Berlin, 8. December. (Telegramm) Die bisher von dem NeichStagSabgeordnetcii De. Hali» verwaltete Stelle eine- Archivar- der Deutschen Bank wird durch lfi-. Fuchs besetzt werden, der bisher als Privatsecretair dcS kürzlich verstorbene» BanguierS S. Richter fungirte. Durch seine am letzten Tage der Börseiislciier-Debatte gebaltenc Rede hat sich I>. Hahn daS Wohlwollen der „Kreuz- Zeitung" erworben. Sie übt an dieser Rede eine wohlwollende Kritik und nimmt den Redner gegen Angriffe aus dom nationalliberalen Lager in Schutz. Mau werde, sagt das Blatt, in der Rede de- b>r. Halm einen erfreulichen Beweis dafür finden, daß die socialvolitischc Denkweise, wie sic mit einem auSgciprocbcnen Gegensatz gegen das Jndenihum »»umgänglich verbunden sei, auch i» den Necken Derer fortschreitend sich entwickele, die dem Liberalismus ursprünglich nabe gestanden haben, aber ehrlich genug sind, da» innerlich Unbaltbare a» ibm nicht nur zu durchschaue», sondern auch öffentlich zuzngebcn. In diesem Sinne werke die Habn'schc Rede von Bedeutung bleiben. jWeiin die .Ärcnzztg." aufrichtig sein wollte, so würde sic lediglich sagen dürfen, daß jene liberalen Blätter, die den Liberalismus des Herrn 11r. Hab» vo» jeher bezweifelten, vollständig im Rechte waren. T>. Red.) -s- Berlin, 8. December. (Telegramm.) Wie dem „Lvcal-Anz." an» Posen telegrapbirl wirb, ist mit kaiser licher Genehmigung (?) der Sobn de- cbemaligen LandwirtbschastS Minister-, der frühere Lieutenant v. Luelus, beim dortigen 2. Lkibbusaren-Regiment als Avantageur wieder eingclrctcn. Derselbe batte als Lieutenant nach Per büßung einer 3»ionatigen FestungSstrasc, die rr wegen der bekannten Mainzer Säbelaffa»re erhallen, seinen Ab schied genommen. Berlin, 8 December. (Telegramm) Der CnltuS- minislcr l»r. Baffe bat sich, der .Vossischen Zeitung" »u- solgc, von seinem Jnflnenza Anfall wieder soweit erholt, daß er da« Bett verlaisen darf. Er bat seine Amt-- gesckäfte zum größten Tbeil wieder übernommen, doch bars er das Zimmer »och nicht verlassen. ------ Verl ln. 8. December. (Telegramm.) I» Neber- einsliinniling mit AuSsübrungen der .Kölnischen Zeitung" constalirt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" keilte, daß in den Kreisen der Tabak»Jnpnltric. sowie der labakbaurr allniälig eine Stininiung Platz greife, die im Gegensatz stehe z» den anfänglichen schroffen Protesten gegen die Tabaksteuer. Charakteristisch sür diesen Stimmungswechsel seien Auslassungen der socialdemokratischea .Neue»
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