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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931222011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893122201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893122201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-12
- Tag1893-12-22
- Monat1893-12
- Jahr1893
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VezugS-PreiS G h» Ha»ptex»»d>«1o» ode» Pen t« TtapR m>» de» Vorort»» rrrlchtrte« Au». Erstellen abgrholt: vierteljährlich ^l4.Ä1. sii weiinuligrr täglicher Zustellung in» L«»1 » 5.50. Durch di» Post bezogen fiir L»»tlchl»nd »ad Oesterreich: viertel,»hrlich . Direct» tägliche Krruzbandieapuog i«» Nu-iuud: monatlich ^ 7ckO. BeMorgen-Avsgabe erscheint täglich '/,7Uhe, hn Abend-Ausgabe Wochentag» ü Uhr. 8r-ar1ion an- LrveLitto«: Lohanaesgasfe 8. Bilirvedttt»» ist Wochentag« »nunteriiröche» ^sssuet »o» früh S bi» Ad«ch« 7 Uhr. Filialen: k<t» »le««'» Eoeti«. (Alfrep HaH»)b Universität-straffe I, Loui» Lösche, ßetharineastr. >4, pari. u»d KSaigsvl«- 7. Morgen-Ausgabe. 'timigcrTilgtblalt Anzeiger. Lrgan fiir Politik, Localgeschichte, Handels- und GeschSstsverkehr. Anzeigen-Preis die sigffpaltene Pttikzrile SO Pfg. Neclame» unter dem Redaction-strich k4ge- spalten) 50^, vor den Fainiliennachrichteir <0 gespalten) 40^. Bröffere Tchnften laut unserem Preis- verzelchaiff. Tabellarischer und Zisierasotz nach höherem Tarif. Brtra-Beilagen sgekalzti, nur mit der Morgen - Aueanbe, ohne Postbesörderung ^ M—, mit PosibewrSerung ^ 70.—. ^nnakmeschluk für Änftigea: Abend-Ausgabe: Vormittags lO Uhr. Margea-Au-gabe: Nachmittag« 4 Uhr. Sonn- »nd Festtag« früh ",S Uhr. Bei de» Filialen und Annahmestellen je ein« halb» Stund» früher. >»iet»e» sind stet« an di» Erpeptttaa zu richten. Druck und Verlag von 2. Pol» in Leipzig. «51. Freitag den 22. December 1893. 87. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Wkihsiihts-Pockktvkr, -r. Bei dem Postamt 10 (Packet-Postam., Hospital- lirasre) und dem Postamt 4 (Miihlgasse) in Leipzig, sowie bei stimmt, ichen Postümteni in den einver- leidlen ftüheren Bororten von Leipzig findet die Packetausgabe am ersten Weihnachtsfeiertag (25. Tecember) wie an Werktagen, am zweiten Weihnachtsfeiertag (26. December) wie an Sonntagen statt. Bei dem Postamt 1 (Angnstnsplatz), wo nur als postlagernd bezeichnest Packete znr Aushändigung gelangen, ist der Packet-Ausgabeschalter an den ge dachte» beiden Feiertagen wie an Sonntagen — von 8 bis 9 Vormittags und von 5 bis 7 Nach mittags — geöffnct. Leipzig, 21. Tecember 1893. Der Kaiserliche Ober-Postdireetor. Geheime Lber-Postrath Walter. Bekanntmachung. Um Irrungen zu vermeiden, machen wir hierdurch bekannt, das Sinnt»,, »rn 24. diese« Monat-, der öffentliche Handel in Äden »nd aus Straffen und Plätzen von 11 Uhr Vormittag» ab «ur bi» Abends i» Uhr statifinden darf hindurch erledigt sich Punct 4 unserer Bekanntmachung IX 14873 vom 28. Oktober 1893. Leipzig, am IS. December 1893. H 17U4. Der Math »er Stadt Letprin. 11r. Tröndltn. Stahl. Mahnungen »nd Warnungen mit Bezug tbril» aus positive Eitler, die sie nach Ansicht tc» Fürsten Gamkirtlickz in der au«wärtiyen Politik) begangen, theil» auf Versäumnisse, di» ie sich hätten zu Schulden kommen lassen. Tie .Kölnische Zeitung" bar in einem zweiten Artikel über da» Blum'sche Buch (worin sie Ubrigrn» diesem viel Gute- nachsagt) geäußert: man dürfe sich auch durch einen noch so berechtigten Bismarckeuliu» nicht dazu verleiten lassen, „dem neuen Eur« gegenüber Pessimist zu sein"; vielmehr müsse man, da da» einmal Geschehene nicht ungeschehen gemacht werden könne, „dazn Helsen, daß da- Vaterland auch unter minder genialen Leitern blüde und gedeihe". Eine pessimistische" Stellung nimmt zu dem „neuen Eur«" weder d,e Partei, zu welcher vr. Blum gehört, noch dieser elbst, wie ,m« dünkt, rin — auch nicht in dem vorliegroden Buche. Em Beweis dafür ist, daß er drn Gedanken, vva wrlchem drr nrur EurS bei Anbahnung einer Reihr von Handel-Verträgen au-gegangen, „löblich" und nur dir Art, wie man solche abgeschlossen, für die deutsche Industrie ebenso wie für die Landwirthschast nachtbeilig findet. Daß aber, wer gegen di« nach inneu und außcn höchst bedenklich« „Polensreundlichkeit^ gegen dir gesäbrliche Täuschung, al« könne man die Socialdemokratie durch „Versöhnlichkeit" unschädlich machen, gegen die gleiche Nachgiebigkeit wirer Zentrum und Welsen und gegen so manche andere Mißgriffe de- neuen Curse« die warnende Stimme erhebt, kein Pessimist, vielmehr ein guter Patriot ist. der aufrichtig „dazu helfen möchte, daß da- Vaterland blühe und gedeihe", da- sollte doch nicht verkannt werden. Der größte von allen Fehlern de- neuen Eurse« war offenbar jener Erlaß de- Reichskanzler- von Eaprivi, worin derselbe dir politischen Anschauungen seine- Vorgänger- al- für dir neue Regierung nicht vorhanden und überhaupt nicht beachtdar erklärte, während er Alle- hätte daran setzen müssen, um auf irgend eine Weise Fühlung mit dem langjährigen und glanzend bewährten Leiter der deutschen Politik, in-vesonderr der äußeren, zu gewinnen und sich zu erhallen. Möchte doch dieser Fehler noch jetzt gut gemacht werden können I Karl Biedermann. Bekanntmachung. 5632 Nachdem zufolge unserer Bekanntmachuvg Io vom 8. No- IV V. 5989 dkinbcr d. I. der Plan ^ ^ über Feststellung der Straffen- züge und Fluchtlinien für die im Stadtbezirke Leipzig-Lindenau zwochen der Gundorser und Leutzscder Straffe einerseits, der Schillcr- irroffe und Leutzicher Straffe andererseiiS gelegenen Baublöcke vor- schriilsmähig vom >3. November bis rinlchtiefflich lO. December d. I zu Jedermanns Einsicht ciuSgelegen hat, »nd Widersprüche dagegen nicht erhoben worden sind, io hat dieser Pian nunmehr gemätz der Benimmung i» 8. 22 des Regulativs, die neuen städtischen Andaue und die Regulirung der Straffen betreffend, vom 15. November 1867 als seslgcsleUt zu gelten. Leipzig, den 16. December 1893. Der «all, der Stadt Leipzig. I e 6104. vr. Tröndltn. 1>r. Ackermann, Ass. Breißigtausend Mark zu 4', bez. 4'« Peoc. sind ptzpothekarisch und dauernd aus ««»»- bez Hai»»grnndst«cke an«zuleihrn. Sparkasse SchSneseld dei Leipzig. „Das Deutsche Reich zur Zeit Lismarck's". ui. Dran in einer Schilderung de» Deutschen Reich- zur Zri» ViSmarck'S, wie die vorliegende, eine so gewaltige, Alle- überragende Persönlichkeit, wie die de- Gründers diese- Reich», scharf in den Vordergrund der Begebendeitcn gerückt »nd die ganze Lage beherrschend erscheint, so ist die- bedingt durch tie Natur de- Gegenstände-, und man hat kein Recht, dem Verfasser deshalb den Vorwurf der Parteilichkeit oder der Schmeichelei z» machen. Hätte derselbe einen PaiiegyrikuS de« Fürsten schreiben wollen, so würde eö ibm wohl n cht schwer geworden sein, dafür den rechte» Anlauf und das rechte Pathos zu finden. Allein er wollte — und wir glauben mit gutem Bedacht — nicht einen solchen, sondern eine streng sachliche Geschichl-erzählung von den Tbaten de- AitrcickS- kauzlers geben. Zu dem Ende bat er sogar den ihm soust eignen lebhafteren und eindringlicheren Ton der Rede nach Kräften herabgestimml zu der ruhigeren Zurückhaltung und gleichsam Neutralität, welche der historische Stil erfordert. Er spricht wenig selbst, sondern läßt die Thatsachen und seinen Helden sprechen. Freilich — da- ist nicht zu verkennen — er siebt die Dinge und di» Menschen mit den Äugen und au- dem Standpuncte eben diese- Helden. Jnteß bei dem weiten und klaren Blick und dem hohe» unv freien Standpuncte eine- Staatsmannes, der so lange die Geschicke Deutschland- glücklich und ruhmvoll gelenkt bai in da- gerade kein Tadel. Würde e» sich um eine „kritische" Geschichte der Bismarck'scken Politik, oder »in eine „Edarak icrinik" seiner Person und seine- Wesen« bandeln, so wäre allerding« wohl ein strengere- Abwägen de- Für und Wider, ein gleichsam contradictorische- Verfahren zwischen BiSma.ck und seinen Gegnern am Platze, sowohl bei den „Fricuonen mil Personen oder Parteien", al« auch da, wo unerwartete Wendungen drr Politik de« Altreichskanzler», z. B. in Belrcf de« ljuliurtampse» oder der Schutzzollpolitik von >878 ff, einer näheren Erklärung zu bedürfen scheinen. Auch in solchen Fällen begnügt sich der Verfasser damit, die Tbat fachen vorzusübrcn, aus welch« Fürst Bismarck sein Verfahre» gründete, am liebsten ihn selbst sich darüber in einer Reichstag» rede oder sonst rechtfertigen zu lassen. Tie einzige Partie de- Buche« (abgesehen von gan einzelnen, hier und da eingestrsntrn. kritischen oder polemi>che» Bemerkungen), wo der Verfasser im eigenen Namen und tirrci für die politischen Anschauungen Bismarck » und wider dir »nt zezengesetzicn auslritt, ist brr lrtzir Abschnitt dr- 3. Buche«, dei rem.neuenEurs" bandelt. Auch dabei stütz» er sich zumeist aus dn>nPrrßorganenBi»marck'«,m»desonbereinken.Hamb. Nach- richte»", an di« Männer de« neu«» Eurse» vielfach gerichtet«» Deutsches Reich. 25 Vrrlt», 2t. December. Die „Köln. Volk-ztg", die meisten» die in den leitenden Kreisen de- EentrumS herr schende» Anschauungen richtig wirdergiebt, nimmt gegenüber den Steuervorlagen eine sehr wenig entgegenkommende Haltung ein. Da- Blatt schreibt: „Wir erachten die von den Bundesregierungen, bezw. voin preuffijchrn Finanzministerium gemachten Vorschläge zur Brr- medrung der eigenen Einnahmen des Reiche- nicht iür annehmbar, weil sie die unabiveisliche neue Steuerlast nicht gerecht veilheilcn wurden weit dieselben namentlich mit der ausdrücklichen Zusage, daff möglichst nur die schwächeren Schultern belastet werden sollten, im Widerspruch stehen. Bezüglich der Weinsteurr, der Quittung«, „nd .eractubriessieurr, sowie der Tabaksteuer in drr Form der Tabak- sabrikatfteuer hat die« die in den letzten Monaten au«giebig geführte Erörterung unlsrel Erachten« außer Zweisei gestellt, linier diesen lln » ständen halten wir dafür, daff di» Kosten der yeer»«vermedrung. sowe.t dieselben nicht Lurch die Vörsensteurr, ein» etwaig» Besteuerung der Konftweinr, sowie eine Erhödung der Zölle aus Imports«» Eigorren und eine an Stelle drr heutigen E>,w1cht«st»„er »inzusühreno» Werthktruer gedeckt werden, durch dir Matricnlarumiogrn zu beschaffen sind. So wenig angenehm natürlich auch diese Art der Steuervermehrung wirkt, so ist sie der verwirk- Uchang der Mlguel'schrn Dteuerproject« doch bei Weitem vorzu,leben. Im Allgemeinen wird dann da- erforderliche Mehr durch Erhöhung der Einkommenstroer ausgebracht werdev. Bleiben auch hier me schwächeren Schultern nicht ganz unbelastet, so werden sie doch ver- häitiiffmäffig weniger stark belastet, da in der Einkommensteuer durchweg eine Progression besteht. Da- Schlimmste wäre, wenn irgendwie Steuern aus Borrath bewilligt würden, wir da« bei An nahme der Miquel'schrn Vorlagen der Fall wäre". E- wird sich doch fragen, ob dies in der Tbat und bi- Ersetzt dir vorbrrrschrnde Stnnmuna im Eentrum ist, oder ob da- gewöhnlich« Spiel wiedrr beginnt, anfangs Oppo sition zu machen und dann beizuzeben mit Erwägungen der allgemeinen politischen Situation und sonstigen Berechnungen. Schwerlich werden auch die Eentruiii-mitglieber in den Bundes staaten ebenso gelassen über di» Erbvdung der Matricularbeiträge und der Einkommensteuern denken. Dir letzteren sind überall bereit- bis zum äußerstrn Maß gesteigrrt und werten keines wegs allein von den wenigen reichen Leute» getragen, sondern von der breiten Schicht de- mittleren Burgertdum», da- beutzntagc oft schwerer mit dr- Leben- Noth zu ringen hat, als viele Arbeiter. Dem Mittelstand, der nach drr Meinung von Pessimisten obnebin bestimm» ist, zwischen Neickthum und Proletariat zerrieben zu werden, da« Dasein noch immer schwieriger zu machen, ist keine gesunde sociale Politik. -rd. Berlin, 21. December. Die Mitwirkung der Post bei der Ardeiterversicherung ist recht umfangreich ge worden. So dal di« Re>ch--Poslverwaln»ig im Jahre 1892 für die Unfallversicherung im Aufträge von N2 Be- lusSgcnofsenschaften und S05 Au-südrung-behörden fast 27'» Millionen Mark, 5 Millionen Ptark mehr als >S9l, auszuzadlen gebabt. Davon entfallen auf die Brrus-genofle»- schatten 25^ Millionen Mark, gegen 20,7 Millionen im Vorjahre. An 9nvalidrnrrntenbrzUaen wurden im Berichtsjahre bereits 1 VIS 020 uk gezablt, während noch im Verjähre diese Zahlungen fast ganz fehlten (nur 43 .-il kamen vor). Auch die Zahlung von AltrrS- rentenbeziigcn ist erheblich gestiegen, von IL>,« Millionen auf 18,7 Milli»nrn Mark ob«r um fast 38 Prorrnt. Pcrsichrrung-markrn wurden Über .875 Millionen Stück > 211 400 Siüa oiebr al- >891) zum Wende von 78'/, Milt. Mark verlaus». Auf die einzelnen Lodnclassen ver» «deckten sich die Marken wir folgt (alles nach Millionen in abgerundeten Zahlen): SO Millionen >4 > Pfrnnigmarken, 117« ;M>llione» 2U'Pf»nnigmarkrn, 82-»Millionen 21-Psennig> marke», 54'/, Millionen .8v.Psenniguiarken und »/, Million Stück Doppelmarkrn zu 28 Pfrnnig. Für die beiden unteren Lobnelassei, sind d»mnack» ansednlich mehr Marke» verbraucht worden, al- für die oberen. tt V-rtln. 2l. Drcembrr. Wenngleich dir unisangrricherrn, ans Abänderungen der Gewerbeordnung dinau-laufrneen gesetzgeberischen Arbeit«» io drr nächst«» Z»it kaum so ge fördert werden könorn, daß eine von ihnen noch in der gegen- wärtiacn Tagung dem Reich-taze unterbreitet wird, so dürfte doch für di« Zeit nach der Wiederaufnahme drr Reich-tag-sitzungen dir Vorlegung einer kleinen Novell« zur Gewerbeordnung zu erwarten sein. Dieselbe wirb sich nur aus zwei Paragraphen drr letzteren bezieden. Einmal soll darnach der Handel mit Droguen und chemischen Präparaten in den Ads. 2 kr- 8 .85 ausgenommen und ein neuer dritter Absatz zu diesem Paragrapden geschaffen werden, wodurch die Wiederaufnahme bestimmter, einmal untersagter Gewerbo- detriede möglich gemacht wird, und sodann soll der tz. 53 dahin abgrändrrt werden, daß der Lande-- Eentral- behörte oder einer anderen von ihr zu bestimmenden Behörde die Vollmacht zur Gestattung der Wiederaufnahme de« Betriebe» nach den, Verlauf von fünf Jahren gewährt wird. Drr betreffende Entwurf liegt bereit- längere Zeit zur Beratliung dem Bundesratbr vor, und wenn dir darin be- bantelte Materie auch keine leichte ist. so dürsien die Be rathungen doch voraussichtlich in so »aber Zeit sich erledigen lassen, daß drr Reichstag noch in der laufenden Tagung mit drr Vorlage wird sich beschäftigen können. V. Berit», 21. Tecember. (Telegramm.) Ter „ReichS- anzeiger" meldet: Der Mtntfter »r- Innern. Graf zu Eulenburg, bringt anläßlich drr politischen Gegensätze und Kämpfe der Gegenwart, namentlich auf wirlhschafllichcm Ge biete. den AlierhSchftr» Srlatz von, 4. Januar 1882 in Erinnerung und macht dessen Dcobacdtung wiederholt zur Pflicht. Der Erlaß enthält die Grundsätze, welche drn könig lichen Beamten für ihr politische« Verhalten ni>bt nur bei den Wahlen, sondern unter allen anderen Verhältnissen zur Richtschnur zu dienen habe». ^ vcrlin, 21. December. (Telegramm). Die heute im „Rcich-anzeiger" veröffentlichte Auntz,rbun, Pc« Mtntstcr» Pc« Innern, Grafen Eulrnburg, erregt hier allgemrine» Aufsebcn, da sie die erste Maßnahme der Regierung gegen die agrarische Opposition sei, eine Maßnahme, welche nicht verfehlen werte, überall im Lande tiesra Eindruck zu machen. 2-L Berlin, 21. December. (Telegramm.) Ter heutigen T»nferr»z Pc» Rcichsknnzler« mit dem Antfcr wird besondere Bedeutung beigelegt. Alle (vom „Leipz. Tagcbl." nicht . rvähnten. Red.) Gerüchte über eine bestehende KrisiS sind durchaus unbegründet. ^ Berlin, 2l. December. (Telegramm.) Die „National Leitung" will wissen, der Abschluß rer Verhandlungen über den Ventfch-russischen Hanvclsvcrtrag im pvsuwen Sinne sei zur Zeit noch keineswegs in Aussicht, da russis > erseilö befrie digende Lugestänbiiisse noch nicht gemacht worden seien. — Berlin, 21. December. (Telegramm.) Die „Post" stellt sich in einem Leitartikel beule aus de» Stanbpuiict Derer, welche drbaupten, daß eine Zustimmung z»m rumänischen Handelsverträge noch lauge keine Zusliinmung zu dem russischen Vertrage bedeute. Werde dieser Ver trag selbst unter den günstigsten Bedingungen abgesckckvsson und solle hierfür noch die Goncbmigung vcS Reichstages ver langt werden, so werde man der Landwirtbscbasi EomPro sa Nonen gewähren müssen, von denen die wlchligste die endliche Regelung der Währung-frage bleibe. Berlin. 2l. December. (Telegramm.) Die „Nord deutsche Allgemeine Zcituog" wendet sich m ihrem heutigen Leitartikel ^egen die m der Presse und von duchbätid- leri scher «eite betriebene Agitation gegen drn lLentrnms- Antrag Brüder - Hitze, delressend die Erschwerung de- tzolporlage - Vuchhanpel». Da« Blatt meint, diese Agi- lation arbeite nach dem sensationellen Schema, da- neuerdings für derartige Zwecke in Mode gekommen sei. Es könne die gegen Len Eemrum-anirag angeiühnen Gründe nicht anerkennen. Durch diesen Antrag werde man gerade die schlechte Literatur verbinde,n (?) und den Eoriiinciiis- Buckchandel schützen. (Da- ossicibse Blatt bat i» diesem Falle vermuthlich nur seiner uliinaßgebliche» Privatansichl, unv zwar a»icheine»d in wenig glücklicher Form, Ausdruck gegeben. Red. des „Leipz. Tagebl.") V. Berlin. 2l. December. (Telegramm.) Die „Post" meldet: Innerhalb des preußischen Staalsininisteriunis sind dw gegen die Einfübruig der Dber-La»>»eo»cr>chtr als Berufuu»«inftau; eine Zeit lang bestehenden Bedenken in jüngster Zeit größtentdeil« fallen gelassen worden. 7. Berlin, 2l. December. (Telegramm.) Nach einer Meldung de- „Reichsauzeiger-" übr»ia»dle rer Lau-mirth- fch«fr»»t«tfter den Oberprasikkiiten, auf Grund der Klage» über die großen Verluste der Landwirtbschafl durch die uiüer den Schweine» brrrsitunden Seuchen, de» Enlwurs eine- Gesetze«, betreffend dir Entschadiaung für Verluste, zur Begutachtung, n- chA höruug der Provmzial-Vcrwallungen und landwirthichalt ichen Eentral-Vereine. (») Berlin, 2l. Decemder. (Telegramm.) Zu der Meldung, daß Schlurr de« Gymnasium« ln Brrljsmakp Beziehungen zur f«cialvemokrati>chrn Partei augelnüpfl hätten, theilt der Tirecior des Gymnasiums der „Voisiichen Zeitung" mit, daß riese Beziehungen sich daraus beschräuteii, daß «>u früherer Schüler der Anstalt der socialeemokralischci, Partei deigetrrten ist und daß ein Primaner trotz ausdrück lichen Verbot- den Veikehr mit dem elfteren sorigrsetzi bat — Zu der Strafsache wider Glöß und Genossen wegen Beleidigung de» Reichskanzler- Grafen Eaprivi wird von der Verlbeidigung »ach einer Melkung drr „M. N. N." a ich die Vernehmung de» Fürsten Biimarck al- Zeugen beantragt. — Zur vrrurt eilung der beiden französischen Spione wird der „Allg. Zig " von hier geschrieben: „Tie Lu» zum W»d»rlo»ui>«n muff ihaen und ihren Kameraden »lnigermaßen ve.leivr» werben, aus di» Begnadigung wurde man ln Pons einfach mit einem Achselzucken über ,dle dummen Deutschen" aniworleu: ü» war« gleichbedeutend mit einer Prämie aus Vergehe» gegen dt» «lcherdeit de« Reiche« " — Die Minister für Handel unk Gewerbe und für Land- wirtbfchaft haben, wie dir .Schief. Ztg" erfährt, dir Re girrung-präsideutea ersucht, dir Zahl brrienigrn Personen m ihren Bezirken feststellen zu lassen, die a. als Hersteller von Naturwein z»>» Verkauf, al- Weinbänd > er (Grog Händler oder Kleinhändler bezw. Wirthe) und als Hersteller von Schaumwein dem in AuSsichl genommenen Wein- steucrgeschk unterliegen, b. als Hersteller von Naturwcin lediglich für den cigcncn HauSbctarl und al- Hersteller von Obst- und Beerenwein von jeder Eentrcle und Steuer- entiichtung befreit bleiben würden, »nd de» Ministern hierüber schleunigst Mitlbrilung zu machcu. Sollte» genauere Au gaben nicht zu beschaffe» sein, so sind die unter die einzelnen Kategorien fallende» Personen oder Betriebe schätzungsweise zu beziffern. " Aus SchlcSmin Holstein, >9. December. Eine Consere»; nordschleswigschcr Prediger in Flensburg beschloß, wie seiner Zeit »liigetheckl wurde, eine Aboiknung an den Kaiser zu entsende», um zu erlangen, daß küusng wöchentlich zwei dänische Sprachstunde» in den Lcbrplan rer »ordsckleS- wigschen Volksschulen ciiigesüdrl werden. Inzwischen bat die Regierung zu Schleswig, wie der „N. Pr. Zig." geschrieben wird, eine Verfügung an die nordschlc-wigschen Schul inspectorcn erlasse», der zufolge unverzüglich nachgewiesen werden soll, ob und in wolüien von dcnicnigc» Schulen oder Schulklasse», die der Sprachoorsügniig des OberpräsidiumS von, 18. December 1888 iinierttelll sind, Slundcupläne sich vorsinten, die uiit jener Vcrsügung nicht im Einklang sieben. Die dänischen Blätter i» NordschleSwig, die bezeichnender Weise zuerst von dem Inhalt dieser Regieriing-ocrsügung Kcnntriiß crbicllen, scb:n in idr eine Folge der Flensburger Prcdigerconserciiz und beute» sic als güniligcs Anzeichen süi- ihre dculschskiiidlichcii Bestrebungen auö. Hoffentlich täuschen sie sich in dieser Anuabme und der Regicriingspräsidcut in Schleswig überzeugt sich au- vor Eiiisichlilabine in die Stundenpläne, daß zn einer Aentcrung der Verfügung vom 18. December 1888 und zu einer Vermchruiig der väulscheil Sprachstuuden kein Grund vorliegk. ' Blatz, 2l. Dccciiibkr. (Telegramm.) Die beiden wegen Spionage verurtbeiltcn sranzösischen Lssicierc haben beute bier ihre Strafe angclrclcu. * Köln. 20. December. „Genosse" Ma» Lücke, der Führer der hiesigen socialdemokralischen Partei, ist am letzten Sonntag au«, der Partei au-ge st offen worden. Lücke halte für die letzte Neich-lagSwabl, wo er selbst Eautikal seiner Partei war, Sammelliste» und Markenverkauf übernommen, aber trotz mcbrmaliger öffentlicher Mabnung die Gelter nickt abgeliefert. — In der Versammlung, welche die Ausschließung Lücke- au- der Parlei bcschloff, wurde auch über die Kosten des letzte» 'oc>albeinofraliichcli Parteitages abgerechnet. Bei einer Einnahme von 2o8I .eil und einer Ausgabe von 259l .L crgiebl sich ei» Febibelrag von 5,07 I» der Vcrsaiiinilnilg erhob sich Widerspruch gegen einen Au-gabcposten von 108 in einer Abrechnung für Tage gelder an die drei Kölner Dclcgirte» zum Parteitag. Die Mebrbcck der Versammlung ab.-r entschied. Laß 6 -L TagcS- geld nickt zn hoch sei. * Fraiiklurt n. M., 21 Deccinlier. Tie bisher hier im Ver lag von Jos. Baer -e Eo, et>»,»„>ueii, vo» Herrn 1>r. N. Bruckner deransgegebeiien „Blätter für sociale Praxis" zeigen in ihrer neuesten Nnininer au, daff von, neuen Quanai a» mil Rücksicht aus die wachsende Pcrbreiiiing der Zcilscurisl i»i Einverständnis; mit den bisherigen Beilegern der Veiiag an die Herren Sieinen- roib L Worin- in Berlin übergeht. Tic „Blauer sür sociale Praxis" habe» sich in der kurze» Zeit ihres Brüehcns in social poülischen .Kreisen berciiS einen guten Name» erworben, und eS isl zu hoffen, daff sie unlrr den verändern'» Berhailmssin ihre aner- kennenswerihrii Pcilrebungen mit noch größerem Erivlg als bisher zu brtdäligrn wissen werdc». " München, 21. December. (Telegramm.) Kammer der Abgeordneten. Tic Kammer erlbeilie die Ermächtigung zur strafrechtlichen Verlolgung des Direktors vom Gerolt- hosener Erctilverein, Leonbalb Schmidt, ivelchcr der lluier- schlagung und Untreue beschuldigt wird. Hierauf wurde tie Generaldebatte über zahlreiche agrarische unv sociale Reform anträge fortgesetzt. Die Vertreter de« Bauernbundes er klärten sich bereit, lbre Sonderanlräge auszugeben und dem EcntrulnSaiitlag beiznrreleli. Der Minnier des Inneren, Freiherr von Feiliysch, bob bervor, die Resorm- Änträge seien theilweise überholt, tbeilwc>sc undurchführbar, ibeilweisr jedoch der Erwäiung wertb, zum Tbeil gebürten sie zur Eoiupeten; deö Reiches Der I usti z-M i»ist er wies daraus bin, daß das tünslige Reich« Eiock Gesetzbucl, da- Grundbuckwesen nicht mil enthalten werte. Hieraus wurde die Specialveballe aus den 8. Januar vertagt. Lesterretch-Ungarn. * Wien, 19. Decemher. Im niederösterreichischcn Landtage brachte Statthalter Gras Kielman-egg eiuc Regierung-vorlage aus Abänderung der Landeöwabl- ordnung ein; kitsrlbc gebt dahin, daß drr Landtag lünslig bin statt au- 72 a»S 78 Abgeordneten bestehen soll, und zwar au- 74 gewählten Mitgliedern und 4 Viriliste» Viiil stimmen baben danach: der Fürsterzbischof von Wien, der Blschos von St. Pölten, der Rector MagnisicuS der Wiener Universität und der Bürgermeister von Wien. 37 Abgeord nete sollen von den Städten entsendet werken, 16 Äbgcorbnele vom Großgrundbesitz und 2l Abgeordnete von den Lank gemeinden. Zur Vermebrung der Abgeordneten stellen also die Landgemeinden drei Mandate, wäbrrnv die Virilstimiiieii. sowie die Vertretung der Städte unv de« Großgrundbesitzes um je ein Mandat vermehrt werden. " Wien. 20. December. Die deutsche National partei veröffentlicht eine Mitlbrilung, durch welche ibrc Stellung zur Regierung bezw. znr dent scheu Linken erläutert wird. In den grundsätzlichen Anschauungen der Partei habe sich nicht- geändert. Sie wahre sich volle Frei beit »nd Unabhängigkeit; dock sei die Partei willen-, die Verwirklichung der Nächstliegende» dringenden qemrinsameu Ausgaben nicht durch Angriffe aus andere deutsche Parteien zu erschweren. Gegenüber der sich bildenden slawischen Eoalilion könne eine nationale Partei zunächst nur daraus bedacht sein, innerbalb der Nation-gcaoffeir einen Waffen stillstand anzucricnnen. * Prag, 20. December. Betreff- de- Dynamitatten- tat- in Rakonitz wird nachträglich bekannt, daß der dort wohnhafte Qr. Kohn, der sich im Bezirksausschuß al-
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