Wir waren übrigens mit dem Erfolg der Audienz in Hinsicht auf die Zusicherungen wegen Aufhebung des Belagerungs zustandes und Verminderung des Bestandes der Bürgergarde auf 1200 Mann sehr zufrieden, und ich reiste noch denselben Abend nach Leipzig zurück, um über die Resultate unsrer Sendung dem Magistrat Bericht zu erstatten. Die Tage des 18. und 19. Oktober. rvvach der kurzen Waffenruhe des 17. Octobers begann schon am ^ frühen Morgen des 18. der Kanonendonner ziemlich rund um die Stadt herum sich zu erheben, da von der Ost-, Süd- und Nordseite her die verbündeten Heere auf die französische Armee eindrangen und sie an mehreren Punkten soweit zurück drängten, daß selbst einzelne Kugeln in die Stadt fielen, unter andern eine in das an der Ecke der Petersstraße und des Marktes gelegene Schlaf'sche Haus, in besser erster Etage ein Theil des damaligen königlichen Quartiers sich befand, wodurch der König Friedrich August, welcher selbst die erste Etage des da neben am Markte gelegenen Thomä'schen Hauses bewohnte, be wogen wurde, sich mit der Königin und der Prinzessin Auguste in das im Parterre desselben befindliche Gewölbe des Kaufmanns Nörner zu begeben. Ich selbst, der ich mich zufällig in diesem Hause befand, konnte nebst vielen andern Leipzigern die un erschütterliche Ruhe und Festigkeit beobachten, die ihn auch auf diesem traurigen Wege begleitete; und damals ahneten wir noch nicht, daß er bald noch einen weit längern und traurigern Weg würde antreten müssen, der ihn auf lange Zeit von seinem Lande und seinem Volke entfernte. Zeugniß von der Nähe und Heftigkeit des Gefechts gaben sowohl die von allen Seiten mit Vieh und Effecten hereinflüchtenden Dorfbewohner, welche fast alle, besonders die abgelegenen Straßen und Höfe der Häuser erfüllten, als auch die zahllosen Verwundeten, welche theils, so weit eS ihr Zustand erlaubte, selbst hereinwanderten, theils auf alle nur mögliche Weise, selbst auf Schiebeböcken, hereingebracht