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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1891
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18911228013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1891122801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1891122801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-12
- Tag1891-12-28
- Monat1891-12
- Jahr1891
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«582 dt» »U und um sich mit Rumänien und seineBedeuiung sürdendeuischen Haudrl. Dtr Ablchluß dir Handelsverträge zwifche» Oesterreich- vagaru, Italien, dtr Schweiz einerseits und Deutschland anderer seits ist unjweiielhast eine Thatsache von großer wirldichastlich»r und politischer Bedeutung. Tie öffentliche Auimerkiamkeit weadet sich nunmehr mit Recht der Frage zu, welchen Einfluß diese neuen Verträge auf die Lander üben werden, init denen ein Verlragsabichliiß «och bevorsteht. Unter diesen nimmt Rumänien sür Deutschland einen hervorragende» Rang ein. Schon seit Jahrzehnten bildet Rumänien für deutschen Unternehmungsgeist und deutsche« iLapital ei» große- in seiner Bedeutung immer zunehmende» Gebiet toirth- schastlichrr Thätigkeit. Die über Erwarten rasch cvnsolidirten staat lichen Berhäliniff» sind für die tvirthschastlichen Zustände de« Lande« von wohlthätigstrm Einfluffe gewesen. Handel und Verkehr haben sich, unterstützt von einer wohl durchgesühnen Ordnung der Wadrung»- verbältniffe, i» gesunder Weis« entwickelt. Der Gesammthandel de» Königreichs init dem Ausland hat sich von: 2M 609 000 Lei im Jahre i 370. 530 307 000 Lei ioi Jahre l 337, 474 253 000 - - - 1830, 567 166 000 . . . 1333, 516507 000 . . . 1685. 642 NI 000 . . . 1883 55L 044000 - - . 1886, aus 638 749 000 - . . 1890 gehoben. Der Handel ist also am Schluss« de» Jahre» 1890 um La- 10, fach« des Jahre» 1870 gestiegen und zwar in ziemlich gleichmäßig fortschreitender Weise, worin gerade da» Zeichen der gesunden Entwickelung gesehen werden muß. hfiifichllich Gesaminlhandel» nimmt Oesterreich in seinen Beziehungen Rumänien die erste Stelle ein, während Deutschland England bezüglich der Einfuhr und Ausfuhr zosaminen den zweiten Rang rivaltsiren Ganz ander« gestaltet aber da« Bild, wenn man die Einfuhr der deutschen Waaren der Einfuhr anderer Länder vergleicht: noch 1870 sührte Oesterreich Güter im Betrage von 126 Millionen Lei, England für 86 Millionen Lei und Deutschland nur für 23 Millionen Lei «in. 1883 hatte sich der Betrag der deutschen Einfuhr schon säst verdoppelt und die Hohe von 43 Mill. Lei erreicht. 1887 wurde eine Einfuhr von 90 Mill. Lei, 1889 108 Mill. Lei und 1890 eiue solche von 109'/« Mill. Lei erreicht. Hiermit bat Deutsch land bezüglich der Einfuhr den ersten Rang gewonnen und selbst Ena- land (96 Millionen) um ca. 13 Mill Lei überflügelt. Diese Ziffern sind ein redender Beweis für die Wichtigkeit Rumäniens als Absatzgebiet unserer Jttdiistrie-Erzengnisst. Eine gleich günstige Entwickelung wie die äußeren Vandelobeziehnngen hat auch da» Verkehr»., namentlich da» Eisen bahnwesen deS Landes, an dessen Ausgestaltung Deutschland einen hervorragenden Antheil gehabt hat, genommen. Waren 1869 nur erst wcuige Halometer Eisenbahn im Bau, so erfreute sich Rumänien Milte 1881 schon des Besitzes von 1366 Irin Eisenbahnen, wesentlich in Folge der von der rumänischen Cisenbahngesellschafl durchgesührle» Bahnbaute». Rach der im Jahre l880vollrogk»en Uebernahme der bis dahin von der rumänische» Eisenbahngejellfchast betriebenen Linie» auf den Staat erfolgte ein »euer Aufschwung und e» zeigt sich so recht, wie wvhlthälig diese groß« Maßregel für die Entwickelung de» Landes, für die Itlärung und Ordnung der finanziellen Lage und damit auch für da- in rumänische» Werthen angelegt« deutsch« Lapital gewesen ist. Die Läng« der Staotsbahuen betrug 1885,86 1458 Irm, während im Ganzen 1886 icm Vorhände» waren. Jetzt ist Rumänien in dem Besitze von 2493 Kilometer (nur Staatsbahne»), während 546 luu im Bau und 1009 kn, ueu projectirt sind. I» diesem großen Besitz von Bahnen ist ein« werthvolle Unterlage für den rumänischen Staats- credit gegeben; zugleich bildet diese» Verkehrsnetz eine Grundlage für die wirihjchaslliche Entwickelung de» fruchtbaren Lande», welche, wie die Erfahrung lehrt, mit itdem weiteren lecennium neue Quellen landwirthfchaftlichcr und gewerblicher Prosperität erSsfnei und für die eigen« Rcnlabiliiät nutzbar macht. (Berl. Bürs-Ztg.) -rd- Für die Berliner Fernsprecheinrichtnng, bekanntlich die größte nicht nur in Europa, sonder» in der Welt, ist schon jetzt „ach Ablauf eine» Halden Jahre- wieder eia neue» Theiinehmer- vrrzrichniß erschienen. Nach demselben umsaßt die Berliner Anlage außer der Stadt selbst noch 28 Bor- und Nachbarorte. Fern- anichlksse sind nach 63 Orten vorhanden; hierbei ist Sachsen durch Bautzen, Dresden mit Vororten, Freiberg, GroßschSnau, Leipzig, Lvdau, Meißen, Nengersdors, Neusatz«, Ostritz, Reichenau (Sachfen), Sohland lSpree) und Zittau vertreten. Wie schnell di« Zahl der Dheil- »ehmrr in Berlin wachst, ist schon darau» zu ersehen, daß da» neu« Ber- zeichniß 76 Seiten stärker ist a>« die erst ein halbe» Jahr vorher er schienene AuSgab«. Der zweit« Dheil diese- Verzeichnisse», nach den Be- ruf»artr« der Dheilnehmer geordnet, glebt interessante Aufschlüsse über die Benutzung deS Fernsprecher» auch in nicht kausmännischcn, bezw. Fabrikgeichasien; namentlich ist dos Gewerbe sehr stark bereit» ver- treten , wir finden aber auch maiiche BerusSarten, welche nur in der Weltstadt Vorkommen bezw. gedeihen können. Wir sinken in de« Verzeichnisse 379 Aerzte und 36 Krankenhäuser, sowie 88 Apo- theken und 35 Gesckfäste für chirurgische Instrument« und Artikel für Krankenpflege. Recht-anwälte und Notare sind 322 ausgesührt, Eisenkahnbau-Uilteriiehnier 1i, EiSwerke 9, BerusSgeiiosseiifchasten 15, Paienianwälie 23, Deiecliv-Jnstitute 4, Kellner-Eonirolen 18, Geschäfte für Reclame und Zugabeartikel 2, Bereit«« 38, Zeitungen 97. Von Gewerbtretbende» zählen wir als Fernjprechtheil- nehmer >8 Böttcher, 32 Buchbinder, 14 Dachdecker, 13 Drechsler, 28 Färber und Drucker, 29 Glaser, 43 Klempner, 49 Bäcker, 15 Sattler, 59 Schlosser, 13 Schmiede, 50 Tapezierer, 37 Schnh- waarenhändler, 93 Tischler, 20 Töpfer und 17? Schlächter und Fletschwaarenhäudler, sowie 22 EngroS-Schlächtrr und 8 Schmalz- fiedereien. In dem Verzeichntß der Berussarltn finden wir auch ' einen Anschluß mit dem ueuen Worte „Thürzuschlaghinderer- sabrik" bezeichnet. Zeitungen sind 97 und Schriftsteller 84 ver- treten. Der am meisten vertretene Name i» dem Lheilnehiiier- veattchniß ist Lohn, welcher 139 Mai vorkommt. Schulz« und Schultz« giebt e» mir 73. -s- Berliner Musik-Jnstrumenteufabrik Aciien- Geselischaft in Berlin, vorm. LH. F. Pietschmaon 6t Söhn«. Mil Pauken und Trompeten erschienen am 4. Juni 1889 dir Actie» von Pietsch,»ann, etngrsührt durch Carl Neuburger zum Eiuführungs-Lours« von 145 Pro«, an der Berliner Börse. Bi» zum Jahresschlüsse dauerte die Steigerung aus 156,75 Proc. fort, u»d die stattlich« Dividend« von 13 Proc., welche sür da» erste Jahr veriheilt wurde, schien die hohen Erwartungen nur zu recht- fertigen. Allmälig legte sich die Begeisterung, die übrigen» nicht immer eine natürliche gewesen zu sein scheint, und Ende 1890 wurde da» Papier fast gar nicht mehr gehandelt, der ominöse Strich im Lourszettel bildete Wochen hindurch die Regel, erst Mitte Jauuar t891 finden wir vorllbcrgthend 106 Proc. notirt. Di« Dividende fällt aus 10 Proc., d. h. aus da» vom Bordcktzer silr 3 Jahre garaatirte Minimum Immerhin machte da- Geschäft »och eine» versprechenden Eindruck und Nieinand hatte ein so schlechte« Resultat, wir solche» fin Jahre 1890 9l an» Tage«Iicht kam, erwartet. Da» Ge schäft mit sammt der New-Horker Filiale brachte nur 87 189^4. mährend >94 838 ^ Unkosten und Zinse» rc. zu decken waren. Nach den Abschreibungen und 6850 ^ Totiruug de» Reservesond» bltel>«n >04 382 -4t Unterbilanz, welche die Herren Pletschmann zu decken »nd außerdem de» Actionaire» 10 Proc. Dividend« mit 130 000^1 zu zahlen haben. Sir sind hierzu erbStig und den Aclionairen werden sonach sür da« adgelausenr Jahr die 10 Proc. nicht sedirn, wahrend glerchzciltg di« Reserveiond« mit 128 515 .äl gerettet sind. Soweit ist Alles gut und schön, aber die Garaniiezeü ist letzt abgelaufen, und wenn im lausenden Geschäftsjahre kein Wunder geschieht, wird da» Ergebnih dem vorjährigen sehr nahe kommen, d h. e« verschwinden alle Reserven, e» giedt kein« Divi dende». Tics« traurigen Aussichten haben den Lour» aus circa 50 Proccnt hcrnntcrgedrückt, also 100 Procent wcniger, als vor 2 Jahren. In der General-Versamminng »lachte» diese traurige» AnSsichlen Indessen weniger von sich rede», als da» Auftreten de» Herr» Direclor Pietschmann, dir in den Berwaltu»g«raih nicht den vom Borsitzcndeii Neuburger empsohlenci» Direktor Beck, sondern den Direclor de» Jnvalidendank» Brenekion vorschlug, und ihn mit seincn 650 Slimmen von den überhaupt vorhandenen 750 auch wühlte. Drei Mitglieder de» Berwvltr.ng-rathe» wollten sofort niederlegen, weil, wie der Vorsitzende erklärte, Pietschmann sie doch nickst Wiederwahlen würde Um nicht die Verwaltung ganz zu deS- orgaiufiren, bleibe» sic indessen noch noch bi» zu einer demnächst zu derusendei» General-Versammlung Diese Empfindlichkeit der drei Herren ist recht schlecht angebracht, denn Herr Pietschmann übt« nur dasselbe Recht au», wie feder Aclionair, Indem er sein» Stimmen Lemienigen gab, welcher ihm convenirte. Li« drei Herren thun stet» dasselbe und bade» daher keinen Grund zur Empfindlichkeit. Wie man hört, denkt Pietschmann an Rückkauf der Fabrik, und würde die» gewiß die beite Lösung sein. Die Actionaire wissen, daß sie in den nächsten Jahren keine Dividenden zu erwarten baden, daß ihre Aktien keine Aussicht aus Steigerung besitzen, und thun gut daran, sich derselben zu enlschloge». Pietsch»,ann wird ihnen zwar nicht 100 Proc., so doch mehr als die 50 Proc. de» heutige« Eonrse« zahlen, und da sie nun einmal hiieingesalle» stad, müffen sie nehmen, wo» man ihnen dielet *— Ji» Monat November cr. kamen bei der Kölnischen IlnsaU-Versicherung-.Aetien-Geieiischast za Köln am Rhein 1 Todetiall, I Fall mit voraussichtlich dauernder Invalidität und 345 Falle mit vvrllt ergehender Arbeit»- resp. Erwerv-uasähig- keit (Dienslunfähigkeit) zur Anmeldung. *- Walzwerk Germania in Neuwied. Der Rechnungs abschluß für 16GKS1 zeigt di« Beseitigung d«« Fehlbeträge« »o» 440 727 ./4 und dl« Bestreitung der noihwendigen Abschreibungen aus Grund der Herabsetzung des Lapilal« der Stamniaciie» von l OOO OOO .<4 auf 200000 ^4 gemäß Beichiuß der Haupiversamm- inng vom 22. August 1891, durch welchen auch 10G1000 ^ Bor- rechisaclien geschossen wurden. Der Betrieb hat, wie die „K. Z." iiiiltdeilt, auch im zweiten Geichäit«jahr» fast nicht» erbracht, da nur 31290 Belriebtgewin» aosgeioieien tverdeii. dich«» dieser Lumme und »eben den 800000 .Sl Buchgewinn auS der Ecipiiai- herabsetzuiig wurden die vorhandenen IOOOOO.S1 Sonderrücklaae zur Ausgleichung de» Fehlbeträge» sowie zur Bestreilung der Unkosten, der Zinsen und der Abschreibungen benutzt. Auf da« Liechiager wurden allein 124 576 aus da« Ltabrisenlager 66 723 54 ab- geschrieben. Z Die von dciii Regierung-Präsidenten vr. v. Bitter in Oppeln erlassene anittiche Empiehlung de» M«i»roggenbrode» ist auch den Magistraten des RegierungtbezirkeS zuaegangeu und wird von diesen veröffentlicht. Dieselbe idcilt mit, daß aus Veranlassung de» Hüitendirector» Kollmann i» BiSmarckhntie, welcher schon 1863 in Steyermark Brod au» Mai»- und Roggenmedl kennen gelernt hat, von dem Leiter der Elijen-llnappschaftS-Bäckerei bei Schwientochlowitz weiigchende Versuche «»gestellt sind, um Maismehl mit Rogqeamehl gemilcht zur Roggenbroderzeugung zu verwenden, und schließlich die Mischung von 40 Proc. MarSmehl und 60 Proc. Roggenmehl al» die zweckmäßigste besunden ist. Sowohl beim Mahlen alt beim Backen muß vorsichtig verfahren werde» Ter Preis sür ei» 5-Psund- brod bclrägt 69 -H, 15 weniger als für Roggenbcod. Da» Brod wird al» wohlschmeckend »»d wohlbekümmlich gerühmt. T Bo» der bayerische» Grenze. 26. December. Die Por- zellansabrtkatton hat sich in den letzte» Jahren besonder» in Obersranken zu einer namhaften Aussuhriudnstrie entwickelt, die namenliich einen große» Dheil ihrer Erzeugnisse nach de» Bereinigt«,, Staaten von Nordamerika findet. Wenn sich die Au»suhr von Leiilichem Porzellan i» den ersten 10 Monate» 1891 gegen di« näin- iichc Zeit des vergangenen Jahre» vo» II5 74I ans 127 911, also um 12 200 D.-Clr. oder «tioo 4 Proc. gehoben Hai, so ist die ober fränkische Fabrikation daran wesentlich mit detheiligt. Wie man nun dort schon die neue chinesische Maleret onwendei, so sucht man auch da» slanimigrothe Porzellan, da» im Jahre 1889 in der Pariser Ausstellung so große» Aussehen machle, herzustellc», wiewohl der Erfolg darin kaum über den Versuch hinan» reicht. In Frankreich hat man in der Herstellung diese» neuen Porzellans erst kürzlich eine neue Entdeckung gemacht, die das sonst nur sür sehr reiche Leut« erwerbbare Porzellan verbillige» wird. Die Masse wird, bevor man sie in den Dünsivsen bringt, durch »I» galvanijche» Bad gezogen, da- die Berlheilung de» Sfiberauslrage» gleichmäßig besorgt. So ist also auch in der Porzellattsabrikation die Eleklri- cüäi wichtig. *— In einer der letzten Plenarsitzungen der bayerische» Kammer der Abgeordnete» kam auch die Frage der Güter- zertrüniinernng zur Spruche, und der Minister Freiherr v. Fei- litzlch bemerkte bei dieser Gelegenheit: „Die Frage der Güier- zertrümmerung kann »ich! leicht gelSst werden. Anschauungen über ei» Gesetz darüber sind sehr gethcill. Sie werde» auch immer geiheilt sein. Wir haben ei»gel>ende Erhebungen gepflogen. Es wird gegenwärtig erwogen, ob etwa» geschehen kan» und soll. Ich sind« eine gewerbsmäßige Gülerzerirümmeruug verwerflich. Ich kann aber nicht jede Vertrllmmermig al» Unrecht bezeichnen. Ich begnüge mich mit folgenden Bemerkungen über die Güler- zerlrümineruiig. In den Jahren 1888, 1889 und 1890 wurden 1415 Anwefin zertrümmert. E» entspricht diese Zahl einem Satze vo» 0,21 Proc. der sämmlllchen landwirihschaftfichen Besitz stände, oder von 0,07 Proc. für da» Jahr. Ich legte mir uua die Frage vor: Ist da» eine Erscheinung der Neuzeit, oder wie war e» früher'? Von 1825 — 1834 erreichten die Güterzerlrümmernuge» eitle Zahl von 1S II4, vo» 1834 — 1843 eine solche von 29000. In diesen 18 Jahren also sanden durchschnittlich 2000 Güter« zertrnniinernngen iio Jahre statt, während fetzt nur 470 slattfindc». Die Grunde zu diese» Güterzerirümmerunge» waren folgende: 37 Proceni hatte» ihren Grund in einem wirihschaiilichen Rückgang, in Folge zu hoher Bui-übernahine. Tie Leut» hatten ihre Güter viel zu Iheuer gekauft. 22 Proc. waren durch lausch- und Knnfgeschäsie begründet, 16 Proc. Lurch Tod, Arbeilsnnsäbigkeit u. dergl. Ich will nur erklären, daß die SiaaiSregierung ihre Ans- merksamkeit der Sache schenken wird. Line bestimmt« Erklärung, in weicher Weise der gewerbsmäßigen Güterzertrnmiiierung av- gehotfen werden kann, kann ich jedoch jetzt nach nicht abaeben." *— Prag-Duxer und Dur-Bodenbacher Eisenbahn. Am nächsten Montag sollen die Verhandlungen wegen der Ein« läsung dieser beiden Bahnen durch den österreichischen Staat wieder ausgenommen werden. Möglicherweise werden die Unterhandlungen »och vor Neujahr zu Ende geführt sei», so daß am 2. Januar 1892 die faktische Ueberuahme beider Eisendahn-Unlernehnlungen in da» Eigenthum de» Staat» erfolgen könnte. *— Kaiser FerdinandS-Nordbahn. Der Elnnahme-Au»« wei» der Kaiser Ferdinand»-Nordbahn in der Zeit vom 10. bi» 20. December a. c. weist gegen die gleiche Periode de» Vorjahre» einen Ausfall von 63000 sl nach. Dieses MinuS ist ausschließlich al» eiue Wirkung der adnorinen warme» Witterung anzuichen, welche in diesem Zeitraum« herrschte, und durch welche die Kohlen- zufuhr, die sonst um diese Zeit eine sehr starke ist, wesentlich gc- ringer wurde. Da» später elngetreiene Frvstweller hatte einen viel leddasteren -ohleniran-port zur Folge, so daß dieser Fehlbetrag möglicherweise noch in der letzten Decade de» zur Neige gehenden Jahre« wettgemachi werden wird. *— Berein-thaler. In der Angelegenheit der österreichischen Vereln-thaler steht ein vergleich zwischen Oesterreich - Ungarn und Deutschland bevor. Oesterretch - Uuaarn würde ein Drittel der im deutschen Besitze befindlichen 75 Mlu. Mark Berein«thaler mit einer fixen Summe einlösen. Di» Deutsch» Reich-bank würde die Thaler an die Oefterreichisch - ungarisch« Bank in mehrjährigen Raten ab- liefern und letztere würde die Thaler in Silberbarren umschmelzen Ebenso würde die Deutsche Reich-bank den in Deutschland ver- bleibenden Theii der LereinSihaler In Silberbarren einschmelzen, nm damit die Angelegenheit tu einer keinen der beiden Theiie de- schwerenden und den Geldmarkt irriiirendea Weis« endgiitig zu ordnen. VVDö. Brüssel, 26.December. DerFinanzmlnisterBeer»aeri empfing heute Vormittag Abgesandte der „Union shiidicale", weich« bei demselben betreff» gewisser Abänderungen de» deutsch- belgisch«« Hanbei-vertrag» vorstellig wurden. Die „Union sqndicale wünscht, daß auf Baumwoilgewebe specsfische Zölle an Stelle der Zölle Valoren, treten möchten und daß die Zölle aus Banmwollgeweb«, soweit es sich um robe Waare handelt, ganz- lich ausgehoben oder doch sehr stark herabgesetzt, dagegen sür Baum- woNgeweb« je «ach dem Grade ihrer Vervollkommnung oder Vollendung zum Vertriebe durch den Handel erhöht werden -s- Arveiter-Einwanderung in Nord - Amerika. Die Arbeiter, welche au» Europa «»»wandern wollen, sind in einer bösen Lage. Die Heimalh, namentlich die großen Guttbefitzer Dtittschlanb» möchten sie nicht sortiasfitl, »nd Amerika verursacht ihnen allerlei Schwierigkeiten. Bekannt ist, welch« Mühe di« Amerikaner sich zur Einsührung neuer Industrien geben. Die Regierung zahlt z. v seit Jahren groß« Stimmen au», um di« dortige geringe Zuckersabrikaiion zu heben; der Mac Kinlcy-Zoll ist mit der erklärten Absicht, neue Fabriken in Amerika hervorzurusen, eingesükrl. Die Idee ist gut, aber die AuSsührung scheiieri am Mangel geübter Arbeiier. Man könnte sich Helsen, indem man in Europa Ar- kelter, di« mit der Zuckerfabrikation oder den sonstigen neuen Methoden Bescheid wiffen, engogiri und durch sie die Amerikaner anlernen läßt Jeder praktische Mensch würde e» so machen, ober die praktischen Amerikaner haben diese» Weg unmöglich gemacht, indem sie die Einwanderung von Arbeitern auf Grund oder mit Dicnsl^kngagement gesetzlich verbieten und streng darauf achten, daß solch« nach der Entdeckung sofort zurückgeschick» werden. Daß sie dabei nicht spaßen, beweist der Fall de» int November in New-York landenden englischen Dampfer» ..vritannlc", in welchem der Ober-Jnspecior Millholland vom Lontractarbeiier- viirrau gleich fünf Zwijchenhcck.Passagiere ,1» verdächtig anhieli Der schweizer Polamenlier John Rudolph sagte aus Befragen, daß er von der Firma R. Rappard L Lo in N»w-f)ork aegen 42.50 5» Wochenlolin engagirt sei «nd di« Schweizer Firma Zahner ch Scheh die« vermittelt hätte. Der Engländer Jeff, Hipkiß nebst 3 Polen war vom Minendesitzer Sinter in Neilonville, Ohio, ai« Minen- arbeiier zu fistg,setzten Löhne» engagirt und halten all« Reisegeld erhalten. Claler wollte sie In Rew-Hork abholen, kam aber nicht püncilich an. so daß Hipkiß nach 8 tägigem Warten Alle« verrieth. In der Woche vorher waren 5 Slowaken und ein« Fron, di« sür «inen pennsylvanilchen Eieinbruch engagirt, anaehalten. Die ganze Gesellschaft ist mit dem nächsten Dampfer zurückbesörderk, und die in Amerüa wohnenden Arbeitgeber «erden streng befirast. Der Sinn diese« Gesetze« ist mit gewöhnlichem Menichenverstand« schwer faßbar, vielmehr scheint e« «ine gute «nd zulässig« Sack»«, sich Arbeiter dort zu lachen und zu engagire», «o man fi» am geschicktesten und billigsten findet, und Unsinn, die« zu verbieten. Di« amrrikaniichen Gesetzgeber baden aber nicht allein ans Sinn oder Unstnn, sondern auch aus di« Wüaich« der zmerikanische« Arbeiter Rücksicht zu nehmen. Diese wolle» nicht, daß der Fabrikbesitzer sich au« Europa tüchtig« Arbeiter kommen laste, denn in der Regel sind diese fleißiger und billiger. Di« Arbeiter fürchte» durch solch« europäisch« Loncurrenz einen Druck der hohen Löhne und haben deshalb jene» merkwürdig, Gesetz dnechgedrückt. Zuweilen wird e« in komischer Weise au«, gelegt. Bor einigen Jahren reiste der bekannte Berliner Musik direrior Bilsr mit 60 Musikern seiner berühmten llapcllc nnch Amerika zur Gastspiel-Dvuruöe. In New-Uork wurde Allen der Eintritt verweigert, weil sie Arbeiter auf Conlraci wären. Nach langen Verhandlungen glückte e« endlich, die Gesellschaft hinein zu bringen, da der hohe Zollbeamte einen Unterschied zwischen Ardeitera und Künstlern nach reiflicher Uederleanng begriff. -f- Goiintagheiliguna ia Nord-Amerika, kein Volk jagt so «ach Geld und Gewinn, wie da« nordamerikanische, da« Verständnis» sür da« Ideal« «nd damit besten Schatzung fehlt ihm fast vollständig. Wie überall, soll dieser Mangel an Innerlichkeit dadurch ersetzt werden, daß man die äußeren Erscheinungen der Respeclabilitai, Frömmigkeit und des christliche» Wesen» desto sorg- sanier beachtet. Daher in vielen Staaten die strengsten Ge- setz« über Helliaung de» Sonntage«, wobei wiederum da» Hauptgewicht aus die äußeren Formen gelegt wird. Wie vor 4000 Jahren di« Inden die Heiligung de« Sonntage« darin fanden, daß sie kein Feuer zuin Koche» anzündeten, daß sie jede, auch die unbedeutendste Arbeit uutcrließe», daß sie nicht einmai spazieren gingen, so stehen auch heute noch die Amerikaner ans eben diesem niedrigen Standpuncie der Steinzeit. Da» Vorbild Christ!, der solche rein äußerliche, durch Gesetze vcrordneie Heiligung al» falsch »»klärte und da- Gebot absichtlich brach, indem er die Geiceidt-Aehren mit der Hand ausrteb, d. h. die Arbeit der Drescher anssührte, der ausdrücklich erklärte, man müsse den in eine» Biunuen gefallenen Ochsen auch am Sadbalh herauSziehe». gilt ihnen nichts. Selbstverständlich wird diese Heiligung des Sonn- tag» durch strenge Gesetze und Strafen erzwungen. So erzählt die in St. Loui» erscheinende „Westliche Post", ein deulsches an- gesehene» Blatt, mit Entrüstung, daß i» dem Muckerncste Baltimore kürzlich der üigarrenhäiidler Bayer wegen Verkaufes einer Eigarre am Sonntage vor eine Jury von 12 Bürgern gestellt und zu 20 - Strafe, sowie Tragen der Kosten, die sich auf 32 - 72 c beliefin, vernrthkllt sei. Der Mann halte nach unserem Geld« also 224 .St sür die eine Eigarre Strafe zu zahle», während der Käufer, der genau die gleiche Schuld trug, straslo» au-ging. Die SoimiagS-Heiliguiig durch Nichlsihun ist sehr hübsch und praktisch sür alle Diejenigen, welche genug besitzen, ui» am Sonnlage auch ohne Arbeit lebe» zu können, aber sür die Unbemittelten ist sie in solcher Weiie absolut unmöglich. Bayer rieb auch nur am Souniag die Achre» au», um Körner ziu» Essen zu bekommen, d. h. er trieb sein Geschäft, um zu leben. Wen» der Gesetzgeber die« ftraibar erklärt, muß ec dem Armen den Lebensunterhalt am Sonntage unenigelllich liefern. Thut er die» nicht, so ist das Gesetz für den Reichen leicht, für den Arinen unmöglich erfüllbar In derselben Numuicr der „Westlichen Post" ist eine ander« erbauliche Geschichte erzählt, wie die Frauen des Dorfes Madison ihren Sonntag feierten. Sie zogen vor die Apolheke von Charles DemallorieS, den sie de» heimlichen SchnapSverlaufiS bezichtigte», und warfen die großen Zkiislerscheibe» mit Steinen ein. Dann gingen diese Furien zum Hauie de» Bürger meister» Hanier, der nach ihrer Ausiaffung da» Temperenzgesetz nicht streng genug handhabt, und warfen ihm cdeitiaUs die Fcnsler ein. Hier wurden die Rädelssührerinncn verhasict. Bei uns in Deulschiaud pslcaen sich nur die Slraßeujunge:, mit dcm Fenster- eiiiwerfin zu befassen, drüben gehört e» zur Souniagaheiligung. *— DieAnSsichten der auslralifchenWollproductiou !m Jahre 1891/92. Nach dem „Deutschen HaudclS-Archiv" sind in Folge der günstigen Witteliingsverhälinifse dcS verstossenc» Winter» bezüglich dcr diesjährige» Wollschnr Aussichten aus gute Ergebnisse vorhanden. Namentlich in den Lolonie» Neu-SüdwalcS und Qu«e»-Iand, in wc'.chcn der Mangel a» Regen sich ost fühlbar macht, ist viel Regen gefalle», Io daß stet« reichlich Kutter sür die Schafe vorhanden war. Denizufolg« ist auch der Zustand dcr Heerde» ein sehr günstiger. Nur nn westlichen Theiie der Eolcmie Victoria und im öslixhen Südaustralien haben die Heerde» durch Ncgenmangel zu leide» gehabt. Tie Vermehrung der Schafe ist der im Ganzen günstigen Saison entsprechend »ine den DurchschnittSprocentsatz übersteigende geivefin; sie wird aus etwa 80—86 Procent geschätzt. In, südlichen Theil vo» Nen-Tüd- wale», der Riverina, soll sie bi» zu 90-100 Procent, lm wcstlichcn Theil der Colonie Victoria, wo dieselbe gewöhnlich 80 Proc ergicbt, jedoch nur 60— 65 Proc. brtragcn baden. Tie Schur de» Jahre» 1891 dürste im Allgemeinen die leptjährige an Lualilät weil über- lressen, »amenilich in den llolonien Neu-Eüdivalc» und Queens land. Tie Wolle soll geiund, fetthaltig und elastisch, sowie freier von Erde und Samen sei» al» in letzler Saison. Mo» erwartet, daß «In verhLlinißinäbig großer Theil seiner Wolle aus den Markt kommen wird. Der schasbestand von ganz Australien wird aus ungefähr 120 Millionen geschätzt. In den Tolonien Neu-Südwale» und Queensland habe» sich die Heerde» in den zwei letzten guten Jahre» bedeulend vermehrt. Ende 1890 waren in Neu-Südwale» 56 Millionen, in Queensland 17 Millionen Schafe vorhanden, weiche» im Vergleich z»m Vorjahre eine» Zuwachs von 10 Proc., be- ziehung-weise 20 Proc. dcdenlei. Allem Anschein nach düifie die kommende Saison einen Ueberschuß a» Wolle von 10 Proc. der Gesanimiaussuhr de» letzien Jahre«, welche 1 600000 Ballen betrng, also von 160 000 Balle», oufweifi». Von den im vorige» Jahre zur Ausfuhr gelangten I 600000 Ballen sind 600000 Balle» oder ca. 38 Proc. in de» Lolouien verkauft worden. Da auf eine Steigerung der Wollprelse im Ausland« sür die nächste Zeit kau», gerechnet werden kann, so werden in diesem Jahre die austraiischen Wollproducenien so viel al» inüglich versuchen, aus dem Localmarkte Absatz zu finden, und wird dethalb «vier regen Anciion»p«riode »Nigeg-"aet-t"N. Technisches. ?. Die Reinigung der Holzfeilen von den in die Hieb« eiuaedrücktem Harze oder Kien geschieht seit langer Zelt durch einen heißen Wasserstrahl oder dünnen Dampfstrahl. Die harzigen, klenige» »nd verschmierten Holztheilchen fl legen dabet au» den Hieben heran«. Diel« Anwendung de« heißen Wasser» oder «im» Dampsstrahle» übertrug man zu demselben Zweck« auch auf die Reinigung der Getter- und Kreissägen, ohne sie au» den Angel» oder Muffe» deraurzunebmen. Die Sach« hielt man nicht sür so wichtig, um ein Patent daraus zu nehmen. Ander» dachte der Nord-Amerikaner B. Elliott, der sich eine Vorrichtung zur Reinigung von Holzsägen von dem mit der Zeit sich ansetzenden Harzß oder Kien herstellte. Die Vorrichtung ist sehr einfach. Eine Leitung aeht vom Dampf kessel ans zur Säge und endigt In zwei kleinen Brausen dicht vor de» Sägezähnen. Durch die Leitung wird nun entweder Dauips oder auch heiße« Londensatio»»waffer geführt oder beide« zusammen. Da« Gemisch trifft hüben und drüben dir Säge, während fi« sich bewegt und wird dadurch die Verschmierung von Harz und Kien leicht beseitigt. Elliott führt in den Dampf oder in das Gemisch von Wasser und Dampf »och eine Wenigkeit Oei durch ein Dampsölgesäß. Da« Lei soll die Reinigung der Blätter noch bedeutend erleichtern. ?. Billige« vortrefflich nochgeahmie« Mahagoni. DI« französischen Holzarbeiter zeichnen sich besonder« dadurch au«, wcilhvolle Hölzer, wie Mahagoni, Ebenholz, schwarze« Sandeiboiz rc. täuschend nachzuahnren. Die AuSsührung geschieht mit einer solchen Geuanigkeii und Accuraiess«, daß mancher Kenner ost die Nach- ahmung al» natürliche« Holz beurtheilt. sofern eine Holzart von dichtem Korn hierfür Verwendung fand, uichi nur die Maserung entspricht dann dem natürlichen Mahagoni, sondern auch di« Dichte der Farbe und Politur. E» wird dabei wie folgt versahren: Die Flächen find sauberst gehobeli und sorgsältlgst geglättet bezw. ge- schliffen; dann wird da« Holz mit verdünnttr Salpetersäure ab- gerieben, di« e« tauglich sür die weiter auzuwkudenden Materialien macht. Zu einer filirirtcn Mischung von 50—55 g Dracheublut, da« in einem halben Liier Weingeist gelöst wurde, kommt etwa der 8. Theil kohleusaurr« Natron und bildet da« Ganz« eine sehr dünn« Flüssigkeit, die mit einer Bürste auf da« Holz ausgeiragen wird. Di« Sustraßung wird in kurzen Zeitabschnitten wiedcrholi und nimmt dabei da« Holz da» Aussehen von Mahagoni an. Wird di« Mischung sorgfältig von outen Materialien zuberettet, so ähneln di« Holzflächen einem lünstlicHfi Spiegel; sollte mit der Zeit der Glan» etwa« schwinden, so kann «' leicht wiederhergrstellt werden durch Reibea mit ei» wenig kalt gepreßtem und gereinigtem Leinöl. k. Die Löschtlasche de» Mitglied«» der Feuerwehr zu München, Lonr. Gautsch, ist immer noch da« beste für entstehend« Brände. Gautsch nahm eine «insach« weiß« Wasserflasche von etwa 3 I Faffung-raum und füllt» sie mit stark löschend«,», unschädlichem Salz oder Solzgemenge; '/« der Flasche wird mit Wasser angesulli und kommt so mit einem eigenartige» Vlechvrrschluß versehen in ei» Vindsadennetz, da» an der Wand, au Ddürvsostea oder sonst leicht erreichbaren Plätzen ausaehäng» wird. Bricht einmal ei» Brand au», so wirb der Inhalt der Flasch« in Stößen aus de» breuneuden Gegenstand aus 3—4 m Entfernung in einem ausgfibige» zerstreuten Strahl geschleudert. Diese» einfachste oller Löschmiltel setzt keinerlei besondere» Handgriff voran»; di« vehondluug ist einfach seldftver- ftäudiich und di« Ausfüllung kann Jeder««»» wieder vornehme». La«dwirthschaftliches. U«>« ist dt« »este Seit »»» Knldenk 8. In den meisten Gegend«» ist der Monat März di« üblich« K«lbezrit, und manch»Landwirth« »olle» auch bi« Erfahr»», ge macht haben, das, diese Zeit die günstigste und vortheiihafteste sek und inan sich bei frühzeitiger Kaldezeit nicht so gut siehe. Wir sind anderer Ansicht und werde» nn» bemühen, im Nachstehenden de» Beweis ihrer Richtigkeit beizubringf- Freilich ist Vorbedingung dabei, daß man in der Lage ist, ne reichliche Winter- sütterung durchznsühren. In diesem Falle ist der December oder der Januar entschieden die geeignetste Zeit zum Kalben, da alsdann die beste Aussicht vorhanden ist, die Winlersütterung reichlich be zahlt zu erhalle». Man erzielt nicht allein ein größeres Quantum Milch, diese Milch ist auch von höherem Werth« als die Sommerinilch. UeberdieS kann man in den Wintermonaien »ine passender« Temperatur im Milchkeller unterhalten al« fin Sommer. Der Rahm scheidet sich vollständiger au- und dazu braucht man zu einem Pfund Butter au» der Wintermilch I bi» 2 Liter Milch weniger ai« im Sommer, nämlich 13—14 1 gegen 15—16 im Sommer, welcher Unterschied sich auf 10—12 Proeent beläuft. Der Gewinn vergrößert sich aber auch durch den höheren Preis der Butter in den Wintermouaten Januar. Februar und März. Derselbe beginnt im April zu fallen und erreicht seinen niedrigsten Stand in de» Monaten Juni und Juli. Durch Verlegung der Kaldezeit in den December oder Januar erzielt man al>o nicht nur eine größere Menge von Molkrrei- producien, ionderu auch rin gut Theil davon zur Zeit, in der die Preise am höchste» stehen. Ein weiterer vorlheii einer früheren Kaldezeit liegt endlich darin, daß man der Kuh in der Zeit, wo sie am besten milcht, außer reichlicher Ernährung, die beste Pflege n,«gedeihen lassen kann, welche sich eben im Winter bester durch führen läßt als in, Sommer, wo das Thier weit mehr vom Wetter abhängig ist. Selbstverständlich gehört aber dazu ein guibrschasseaer Stall, der warm ist, ohne gerade der Ventilation zu entbehren. Die Ernährung kann man wesentlich dadurch fördern, daß man das Futter warm verabreicht. Die Vor bereit» »gen für da» in Rede stehend« Geschäft wären also, rücksichllich der ueuumonailichen Lrächligkeit der Kühe, nicht erst im Juli, sondern schon im Februar und März zu treffen. Zum Schluß noch rin Wort über die Behandlung der trächtigen Kuh. Es wäre ein großer Jrrthum, wollt« man annchme», daß man einer solchen keine Anstrengung zumulhen dürste, daß sie also immcr nur ruhig im Stall stehen oder liegen müsse. Man hat im Gegenlheil beobachtet, daß beim Kalben der Fahrkühe »nd bei der Aufzucht ihrer Kälber iveniger Unfälle Vorkommen al» bei nicht zum Fahren verwendeten. Die Sach« ist ganz natürlich. Die Bewegung in frischer Lust wirkt vorlheildast auf das Gedeihen des Mutierlhiere» und solglich auch der Lcibessruchl zurück. Jedoch soll man die Kühe wenigste»» sechs Wochcn vor dem Kalben nicht niehr zur Arbeit verwenden, weil sonst leicht Be» kalbe» erntrete» kann. Groß» Anstrengungen dürfen trächtige» Kühen selbstverständ lich überhaupt nicht zugemuthel werden. ?. Die Wirkungen de» Baumwollsamen-MehIS und der Kleie aus die Güte der Butler von solchen Kühen, die damit gefüttert wurden, hat der Professor Thoma« F. Hunt von der Pennsylvanische» Versuchsstation aus Grund vo» Versuche» summarisch wie folgt zusammciigeslellt: Die.Gesundheit der Milch kühe unterlag anscheinend keiner Beeinfinssung, wenn da» Haupt jeden Tag 6 Pfund Bauinivollsamcn-Mehl erhiclt; da« DurchjchnittS- gewichl betrug aus da« Thier, da» zu den Versuchen auSersehen waren, 900 Pfund. Die Gesundheit der Kälber, die den Lag 1 Pfund Mehl erhielten, scheint dagegen ernstlich angegriffen worden u sein. Der Milchcrtrag vermehrte sich uni de» fünften Theil, wenn ne Kühe mit Ba»mwollsame»-Mrhl anstatt der Kleie gefüttert wurde». Das Mehl stellte etwa ' » der Kürnerraiio» dar, und etwa des gelammten aufgenommenen Futter». Die Fettproeentsätz« in der Milch mechielle» körperlich in kaum ncunensiverihem Maße. Wurde an Stelle derKleieBaumwolljamcu-Mehl gefüttert,sobeirugLcrmitdem Eriractorwiedererlangie Feliproceulsatz —etwa86 Proc.—genau ebenso viel, al» wen» Kleie gefüttert worden wäre; es ergab sich kein Unter schied. Durch da» kalte Setzsystem mar eine sehr geringe Menge Feit in dcr abgerahmten Milch gelassen, ebenso in der Builecmich, wenn Kleie als Futter verabreicht worden war. Die Butter, die von der Milch erstellt wurde, die Kühe geliefert, welch« eine Kürner- ration mit Baumwollsamen-Mehl erhalten Haller, ist seiten» der New-Aorker kaufmännischen üvnimission etwa- niedriger classifictrt worden, al« die Butler, wo bei der Fntterraiion da« Baumwoll- sanien-Mehl durch Klcie ersetzt worden war. Die Hauptfrage erledigte sich durch folgende» Urlheil: Die Bersütterung des Baum- wollsamen-Meh i S »»Milchkühe verringert die Gü te der Butter etwa»; dahingegen konnte «ine chemisctie Untersuchung keinen Unterschied im Durchichnilt«-A«ttproceillsatz sefifiellcn; er war gleich i» der Baumwollsamen-Mehl- und auch Kleiebutter. Der DurchschuittSschintlzpunci von der Kleiebulter war 93* «nd jener der Vaiimwvlisamen-Mehl-Buttcr 99* d'. 8. Ein autgezeichnete» Berfahren zur Vertilgung der Feldmäuse wird allgemein in Nordamerika angcwendet und hat auch schon Nachahmung in Deutschland gesunden, wenn auch bei Weitem nicht in der Ausdehnung, wie e« solche verdient. Man läßt bei dcr Ernte die Strohschober, die zur Bedachung der Ge- Ireidehaufe» gedient habe», aus dem Feld« liegen, oder fertigt der gleichen zu dcm betreffenden Zwecke (stellenweise Bedeckung de« Felde») besonder» an. Unter jede von diesem Schober bedeckt« Fläche vergräbt man »in paar Trainröhren in der ungefähren Tiefe, in welcher die Mäuse sich am liebsten aushatten, bezw. nisten, und be legt diese Röhren mit vergifteten Wetze« oder mit Phosphorpillen. Ta vua die Mäuse, »m der Nässe auSzuwrichen, alle vor dem Siegen geschützte» Sichen zu ihrem Wohnort auswählt», so finden sich bald sämmilich« Mäuse de» betreffenden Felde» und eventuell der Nachbarschaft an den mit Schobern bedeckten und mit Drain- röhren belegte« Stellen ein und man kann sicher sein, schon nach kurzer Zeit eine Menge von Cadavcr» dort im Boden zu finden. Die meisten freilich bekommt man nicht zu sehen, da sie in ihren Bauen verenden. E» empfiehlt sich, da« Gift weniftsten» einmai zu erneuern. Buch zur Vertilgung von Waldmäusen eignet sich da« Versahren. Drainröhreu werden sich dabei aber in den selienstca Fällen in Anwendung bringen lassen. Auch wählt man statt der Strohschober Reisighausen, unter denen man das Gisi anbringt. L0O8SN- unä ttLnäsIsdsi'tirklv. Mt»», 26. vecewb-r. >»«««>» <l«r Oaiter- r»>evi»ol>-vi»a»eiioU»a vauk vom 2U v»«mt>«e.-> 8ot»ruunl»ut «Utbruavon. Lao. »idSOM«. K«r»u»ao»rr m t-lldee isckcvoo« - 2un. Uvuo- !n «olä b« 16 u>«, - Xd«. »«VM - lo «olä LLdld. W«d»«t - Loa. 88ÜVV - koeteteulU, I7UU6VIZ», . Loo. 4«vun» - l-oma-rü ÄLUVVI« - Soll. - ttvpotkstieo l1»el«!t>o» N««ol0Uo- Xko. 2<1U6l>- kkäullkeial» iw vorlaut ....... Ulvölüoul, - 2»o. »lvvv- kteueite«,« klotaoeoxel'V» >2177000- 2uu ILlSUVV- >>>- uuä a«n>-a ä«ll k>t»nä vom Ik I-»vt», 2>! ttecemder. Nur»«. Oialilrtt äurck»»« aekr »tili ve> »I»n>lic0 l>«l>»ui>t-teu voor»«ll, vor 8p»ul»r ooä l'ortvai»»«o malt »ut »U-,e«o<I»» Vota»«,». M»vt», 2n. V«»wd«r. cSabtow - vour»«.) Kaki«. I. '?k«ll. Spioc. »wart. tt«ut» 88,bö. Upro«. ltsot» SS.L, «>l,pe<>o. >ot«ld» lOn.ult,, >l»Ii»ai»cl>» binve-nlix» X-utv !ay27>,, ö»i»>r«ic>6»ol»« Üolaevut« Sttä, 1> e»»«nt. "»»»rti-cli« 6o><l>»m» N,!«, III <1r>»»t-^»I«lt>» 61.06, Iproc. ku»». IkAV Ub-M, 1 pro«. uiaSoirt« i-.L/ot r 1!St,?b, Iproo. »I>»u,,el>« atr,r» anIvlNo 66»!,. oa»v»rt. 1ar»»n I8ZÜ, tUr«. I^>»»» S1.7!>, bpruo. r. "rUck-o - u. 1«>zrv, I5»ll a,,u Stt.bn, vomvarö«» ro8,7b, I.oiud»,it«ll- ,'elor 8l7llv. vr»äll >o»o IltlL.llU, «>o1'>„r»-»ori»u18L2>>, >»»»-> »"»I-^o i«o I, 2ü,«lv, U.ä« Sr»ua« luö^v, rv-e»-«I »ut a«»l»cl,« 172^,. So. »ut d, „ .«» ».I«, vdaq»-» »»t 1>»ua»l< 'L lS',, ^w-t»ra»u,»e l>or» TVOöili, *l„>,e W»r>»»»l «ur» 1N.7K, u»<1ria-r o-a» »> r«««otie, lt»ot« Sb lö. »pruceuklr» kanaii-»»a 86^, u,o« 8,>eoe»ot. Uu»»«o 7V» — II. n»»tl: 0"»>n»I>« btütliv. q » 1» ?»et» 72l,0v, k»oua» a it-evwpr« laozio, vrääit woktll»! ISltOo, K«eiä>un»l- Xctien k»v»m» 8 pro« Od»e»tlo»»o 88,uo, ü»r i>»et»l«a >127,00, l.xvoo. 6»,6V, rr»o-»u»llt. KI«,UU, Vit.« a, ,'»ru> a» >«l 111,68. 7»t> >>tw>» «18.1»». 25 nroc »v«l. voo»»l» 88',, v. ä K»cowpt. S88M HUt«», 28 l-»r-wv»r ?riv»«v»r«»I,r. OUnetlr. vae»r ve»ätr- aetl,n 0»»r»ce. vc-<Ilt»ctl-u 26628, «e»ulo»«o u»8,28, Vou>- dai-8-ll v»I>»l,e 8>v.aU, Korä». ,<>»»>„> 207,6V, ltttxv»! 27<,28. d»t»rc«Ictu»ei>« t>»»,-ev»ul, 82,8», No. <r»Iär»ot» Io8^8, öproc ooe»r. ?»p»-ri'»ot» lvt.1v Ipeoo. äo. Ootäeeut« 166,48, K»e4oot»o 87«.«, X»^oi»«o» dZI»« , tiaokv»r,tll IV7^V, "r»t>»«»cti«ll 188,76, I.to6»el>»u8 28, D»c«>l>«v. v-cd—r »uk vaoaoo 100.10, Itowr. II. Oei»»t»ol»td» Ult, ä». Ul Ori-r>>»ut»tI>- So U»u« Me »»-». U»oS»l 780, !>»««> »dorr»r VI»°outu U»ok 871, fi»r»r»8>>--»r lat,v»»t. tt»u« 180, lin»». 15pe»«. 8o<!»llce»<iir'?t»u<Ikrl«t« >82,78, vr»»»« ro»». Ll»«ut>»8ll 288. 8a»». U仫td»> o ^ett»o N81, It»rtlM, 21. l>-c»w6«r 8ot««r. tVv«t>«od«rl«Iit voo Olde. l,»t>- wano E vo> vt« «»eto«»ll ^akUott» vao kei»«ti»r vutt«r l» ä»»«»r V«rt«kt,»oa8, r»awt » «tot» ent »a a»v,r»o<l»rt»u l-r»l»e». v>» U-ottU« or8»t»lt» liotteaue d>l,d »I» Io ä»r Voe»oe0» vt» d>»»Ir»>> V«rk»at»p>«»»» »>oä cxtt»» Mr tvkei» SUr t«ta» aoU tvtäm» 8»U»»oduti«. rao 8Ut-ro. ll»Iet»>»u!8«>u»e«o 6o4 »e°»tt«vi I». >»«->« 28. U». l2>-l« 28. UI». U7-I2V28. »d«»ll»oä«>lt dt» U828 u»»<tdntt«r: pr»u»»l«cU» noä tlr>»a»r >8 I>a 3»t»- urtt- t»»r 88—I>V28, powm»r-e>.» 86—16828. polut^d» W 168^, d»v«rt»-d» ti.ua l«->»28, d»7v>«d, U»oä- 2»-l» L. w»lrl-»i»«d» I»-l» X. U»lt»t»«d» >v—88 28 SokttiiLki'r. »I»»,tr»kk,»: »ok ä«r Kid« <28 >2, .Ld»«tt»' voo ^«» ^»r«, lo St. Vdo»». <2.12> .IUwa»ot»' va» »»«bare, b»I4» S»Md »m»r>«- t-»«2»t/ 8 S ?o»iä»»vt»r ^ „ . . . ... ?»„>»»: S.1II7 iL l» .Not«»!»-. U»»r8 «t» 8^ U»»d. »m»rl8. k»«2,tf.O-S k«»«ä»wpk»r v»» K»» e»rk- »»«»««»>»»« >-t>»«>i L>M»«pe»v-l>t«»»t »d »««««« DM' vt, »W,riN»al,e>>, ?«,» »««» tt«» T-e» «t» »t» »tt Sodö«tl v»»»««r cve-»»t88»t 7 r»e« »-t»U«^ >,«»»» »w 8 VUr -l.-dwlvwe^ tttr Kt»«,dr»td«dvt^ aw 8 vdr.
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