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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960115014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896011501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896011501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-01
- Tag1896-01-15
- Monat1896-01
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MW M LchWtl ÄMlitt mil A«Mk M.U MMch, D.Znm M. (MM-AiiUk.) gackln,, ä ^ WP»,I . -- Lrmnttuugen, Versehun-ett rr. im öffeiiMcheu Dienste. »kV Jnsti;. Dtt ifilHisäniVait Pfigl Ftftdrich Köppiich in Werda» ist zum Nokdr sür Werda» aus so lauste Zeit, äis er dort stink ordentliche GrjchästSfieÜe haben »vlrd, ft mätz der NStariatsorvuiing voilt 5. September 1892 ernannt worden. Dn-ariemknk Skr Net i>et PoftverwaitUng sind erstaunt worden: Victor Hermann Sch« tot, zeither Postsectetatt, ül» PvslMtisttt in Öel^- nitz (Erzgrb^' Gustav HerntNNn Thiele. seither TVer-Postasststeut, als Kaiizttst bei der kalsetlichrn Over PoslbitertivN in Leipzig i Georg FNrvrich Augüst Webt«, zeithee Postnisistent, Ni» Pvstveewalter in Witzichders. v. Kreis- iitid Bkzi rkssteckerverwaltung. Astgrstellt als Expedienten: vehlnk bei der Vezitkssteueretnnalnn» Flöua, Schmidt per orr «ezlkksfiegmttinähM Rvchliy, Handwerk bei der Bezirksstistkrelilnahin» Geiininä, Militairaiiwärter Losckke Sei der Bezirksiteuereinnatnste Plane»; bebseht: die Expedikittest Schneidet ist Röcklitz zur Vez«rksfi»ure»instahine Fiöha, Enke in Leipzig jjur Bezirtssteuerrinnahnie Meißen, Kitzschinan» in Meißen zllk kkeissteuerrälhiiche» stanzlei in Leipzig; entlassen ans Ansuchen: die EjrjievienM Psälz bei der BezlkkSsleurrei»- »ahiste FiShn Und Wide in rinn bki der Bezirkssteuereiniiahine tKrimma; aestorben Diikkätzäsfistent LeJpnitz in Leipzig lind Expedient Deinemnnti in Fiöha. i«. Technisches Personal der Slenxiveripaltung. Befördert Geometer Schreiber zumVerinessittigsässisteMst beiNiCentralbnrean für TtenervekmessnNg. Tepartentcnt -es ttultns u«i- üffentttcke» UttteilichtS. Zn besetzen! Zwei nenbegründete ständige stellen an der katholischen Bürgerschule zu Leipzig. Gkhnll: lüilO,/k rinschließ- lich der Wvhnnngsentschstdignng. Gesuche sind bis zum 28. Januar an den Collatör, da§ apostolische Bieariat lin Königreich Sachsen, einzureWü: — eine ständige Lehrerstelle an der mittleren Volksschule tu Möckern bei Leipzig. Der Ansangsgehslt von 1000 .M steigt durch 8 DieilstzUlageN L lbO.ck, von denen die ersten 3 Nach je 3 Jabreii Und, die letzte» 5 nach je 4 Jahren ge- währt werden, ans 2200 ,/i Bis zur ersten Altrrszulage beträgt die WvhNuNgsenrichgSilluiig 200 von dü ab 250.eh Gesuche sind bis zutki 87. JststUar NN den GeNieindertith zu Möckern e!nzutr>chrn; — die erledigte Kirchsrhulslelle in GrohböhlN bei Ealbitz (Bez. Leipzig). Eollatot: die oberste Schulbehörde. Etn- lommen: außer freier Wbhnuttg im neuen Schulhüuse Mit Garten 1000 .^l vbm Schirl- ülid »12 ^ 99 vo,N KirchenbieNst, 73 .« sür drk Unterricht in der Fortbildungsschule. Gesuche sind bis zum SS. Januar nn den k. BezirkSschilllnspectot Eget in Oschatz einzureichen. Mittheilungen aus der Rathsplenürfitzung vom 11. Tecember 1895.*) Vorsitzender: Herr Bürgermeister Justizrath Or. Tröndlin. 1) Bezüglich der im Januar bevorstehenden Feier d«S Geburts tags Sr. Majestät des Kaisers werde» zur Vornahme der noth- wendigen Vorbereitungen dir Herren Stadträthe Frieling, Meißner und vr. Schanz deputirt. 3) Di« «ausspunctation mit der Zusainmenlegungsgenossenschaft in Leipzig»Gohlis bezüglich der Wegeparzelle 620 für Gohlis wird genehmigt. 3) Man nimmt Kenntulß von dem Dankschreiben des Vorstands des Albertzweig-Vereins sür das Entgegenkommen des Ratyes aus Anlaß des im Neuen Theater abgehaltenen Subscriptionsvalles. 4) Dir Rechnung des Jacobshospitais, der Stadtbibiiothek, sowie verschieden« Stittungsrechiinngen sind geprüft worden. Sie werden genehmigt und gehen nach 9 tägigem Anstiegen an die Stadt verordneten zur Justificatio». 5) Dir Vergehung der Arbeiten dcS Anschlusses des Lebrzimmers sür Physik und Chemie in der Thomasschnle an das Kabelnetz der Leipziger Elektricitätswerke erfolgt in der beantragten Weise an Oskar Schöppe. 6) Herrn l)r. meck. Franz Sommerfeld wird die Assistenzarztstelle in der Heilanstalt Thonberg in Elaste IV Stuke 1 des Normal- besoldungsetotS vom 1. September dieses Jahres ab übertragen. 7) Die eingegangene Petition der Universität um Belegung der Nürnberger Straße mit Holzpflaster ist de» Stadtverordnelen mit- zulhetlen, bet denen sich der Vorgang bereits befindet. 8) Ts« Punctation über Ankauf der Parcelle 659 für Linvenau wird genehmigt. Zu den Beschlüssen unter 2 und 8 ist Zustimmung der Stadt- verordnet»» rinzuholen. Bom 14. Dectmber 1895». Vorsitzender: Herr Bürgermeister Justizrath llr. Tröndlin. 1) Man nimmt Kenntlich von dem Dankschreiben der Orts- krankencafse für Erlaß der Befitzveränderungsgcbühren beim Ankauf de» Grundstück» Gellertstraße 7,3. 2) Man nimmt Krnntnch von den stattgesundenen Revisionen der Cassrn des Lagerhofs, der Gasanstalten, der Gasanstalt l und II, vir deren Richtigkeit ergebe» haben. 3) Der Kirchenvorsiand der Andreasgemeinde ist mit dem Vertragsentwurf die Ueberlastung der mit der Andreasktrche bebaute» Parcelle des Flurbuchs für Leipzig betr., einverstanden und dankt ttir Erlaß der Besitzwechselaebühien. ES ist nunmehr da» Erforderliche ausznführen. 4) Dir ParcrllirunH drS zwischru Arndt-, Schenkendors-, Lößniger und Bayerischen Straye gelegenen Gaublocks wird genehmigt. 5) Ebenso wird genehmigt die Verhandlung mit Herrn Privat mann Koch in Leipzig-Gohlis, Arralabtretung betreffend. 6) Ferner genehmigt man die Parcrlliruug des städtischen Areales an der III. Realschule im Sinne des Gutachtens drr Neubauten- und Straßrnbaudeputation. 7) Die Rechnung über den Hebammrnunterstiitzungsfonds wird genehmigt und geht nach 8 tägigem Anstiegen an die Stadt verordneten zur Justificatio». 8) Der gemischte Schulausschuß beantragt bei der XIII. Bürger schule eine Haushackschule zu gründen, die Verwaltung Herrn Director Böhme zu übertragen und 5000 zur Verfügung zu stellen. Man beschließt antragsgemäß. Zu den Beschlüssen unter 4, 5, 6 und 8 ist Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen. *) Eingegangen bei der Redaction am 14. Januar 1896. Vom 18. Drckttlvtr 1895. Vorsitzender: Hert Bürgermeister Justizrath Or. Tröndlin. I) Man nimmt Kenntnist n. van der Einladung Zar Weillitklchl-brscheeniltg der Klkinkilide» bewaksränstält zu Leipzig-Eonttentihj b. davon, daß Se. Majestät der Köittg den züiüärößbrikänmschen Gcnrriilronsul iti Leipzig ernannten Freiherrn v. Tanchniy daselbst in dieser Eigeitichaft nnzuerkenne» geruht hat; von der stattgefuudenrn Revision des Raihsärars. 8) Dir Vergebung der Fieischlieieruugeu sür das städtische Krankenhaus zu St. Jaesb sür 1896 erfolgt an dir bischerigen Lieferanten, di« zur Zttsviedenheii geliefert habe». 8) Das Knussangeböt äüs den Bauplatz Nr. 5 cln der Slidstraße mit 30.6 pro O iadraklnetek Wird genehmigt. 4> Die Prlnkipielle GegehMialing zur projrctirten Erweiterung der ElekttirKätswetke wird, unter dtn von der gemischten Teputation gesteMil BediügUügeu ertheilt. 5i Die brantragie Ermiethung der Räumlichkeiten im GtilNdstUck Äühlgaste Nr. 6 sür daS Armeü- und SMdlsirneroMt sür jährlich 2<»X1 .6 Wird — da S!« Dkörgeühäll« zur Zeit noch nicht sür ExrchWönäzwecke des Rathrs in Frage kommen kann — genehmigt DK Verhandlung Mit Herrn Kürnig, Arealanstausch zur Festsetzung der Baufluchtlinie betreffend, wird genehmigt. 7) Ebenso genehmigt mäkt das Geiiich der Handelskammer uni Bewllllgüljg Nnes Zuschusses von löOOO ^6 sür I8S6 zur Be» Wendung für Meßzwecke n vout» 42 außerordentlich. 8) Für die durch den Tod des Herrn Standesbeamten Trinckier sreigewordene Vorstandsstelle des Standcsaintes k wird Herr Standes beamter Schneider gewäylt. 9) Die Verhandlungen mit Herrn Schneider, Arealabtrctnng be treffend, wird genehmigt und ist der V. Registrande Mittheiiung zu macken. 10) Die Ausnahme von Hospitalitcn in freigewordene Stuben des Johannisliospiials erfolgt in der beantragten Weise. II) Die Leipziger Schützengesellschast bittet um Genehmigung zur Abhaltung des Schützenfestes in den Tagen vom 7. bis mit 14. Juni I89Ü. Man gewährt dieselbk Im Sinne des Gutachtens der Sectio». 12) Die Ueberlassung eines Kirchbauplatzes an der Köcnerstraße an die apostolische Gemeinde hier wird unter den von der Deputation gestellten Bedingungen in Gemäßheit des Gutachtens des Bau- commiffars Haubold genehmigt. Zu de» Beichiüsse» unter 3, 5, 7, 9 und 12 ist Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen. MM. * Leipzig. 15. Januar. Daß Lillian Sanderson- Eoncert findet Montag, den 20. Januar, im Saale des Hotel de Pruste statt. Der Komponist Wilhelm Berger übernimmt die Begleitungen. * Ehemilitz, 14. Januar. Gestern Abend veranstaltete Herr Eallpellmeister Max Pohle im Saale der Easinogksrllschast mit der verstärkte» sttibttsckien Capelle das dritte und letzte Abonnement- Concert dieser Saison. Als Solistinnen waren die königlich prenstilche Ho öpernsängerin Jda Hiedler aus Berlin und die Claviecviriuosin Ella Pancera aus Wie» gewonnen worden. Jlpitkau, 14. Januar. Das vorgestern in hiesiger Marien kirche abgevaltene Concert des Ocgeivirtuosen Bernhard Pfann- stiel, der Sängerin Margarethe Corli und des Violoncello-Virtu osen Ettelt aus Leipzig war von künstlerisch hervorragendem Werihe und hatte sehr zahlreichen Besuch. — Am 17. d. M. findet das 4. Conceet des hiesigen Musikvereins statt. Violoncellist Georg Wille ans Leipzig ist als Solist gewonnen worden. Im letzten Stücke, Kaisermarsch von R. Wagner, singt der hiesige Lehrer- Her ein den Schlußchor. 8. Die Deutsche Militair-Miisiker-Zritung tPrggrr) ist mit dein 1. Januar nunmehr in de» 18. Jahrgang eingetreten. Dieses beliebte Organ zur Hebung deutscher Milttair-Musik kann mit Stolz behaupten, daß es ibm gelungen ist, dielen Zweck fortgesetzt im Auge gehabt z» haben. Ganz besonders war dasselbe bestrebt, auch für den Allerhöchst genehmigten Unierstütznngsfonds sür deutsche Militnir- Musiker, worüber die Rednciion Auskunft ertheilt, stets hilfsbereit einzuirete». Neben interessanten Aufsätzen und Berichten ans allen Tbeiien Deutschlands bringt es Angebote über dir verschiedensten Instrumente und Stellenangebote für die Musiker, besonders aller Militair-Musikcorps. Jeder Musiker, der mit der Militair-Musik in Verbindung treten will, wird das Nölhige in diesem gut ge leiteten Blatte vorfinden. — Das Abonnement dieser jeden Sonntag erscheinenden Zeitung betrügt 1,50 bei allen Postanstaiten »Ud Buchhandlungen, direct von der Ervedition bezogen, Berlin 8W 46, 1,80 in Deutschland einschließlich Oesterreich-Ungarn, sür das Ausland 2,10-6: einzelne Nummern 20^, direkte Sendung 25^. Sport und Jagd. r. Rirsck, 14. Januar. Bei der am 13. d. M. in Jahnishausen abgehaltenen Jagd, zu welcher sich auch die Prinzen Georg und Friedrich August eingefunden hatten, wurden 38 Fasanen, 2 Kaninchen und 1 Fach» erlegt. Die Ankunft tn Riesa erfolgte 9 Uhr 33 Mt« nuten Vormittags und die Rückreise 1 Uhr 81 Minuten Mittags. Tchcibenbrrg, 13. Januar. Unserer dem Schnreschuhsport ziigrthanrn Weit, welche an Zahl nwbl kaum von einer andern des Erzgebirge» übertroffe» werden dürste, wurde tm Laufe voriger Woche insofern eine Ueberraschung zu Thril, als ein Meister Liese» Crorts, Jngwald Otterbach an» Cbrtstiania, seine Künste auf Schneeschuhen hierselbs» producirte. Mit erstaunlicher Ge- schwindigkeit glitt der Genannte von den steilsten Höhen herab, ohne sich des jonst üblichen Stabes zu bedienen. Besonders aber war man darüber verwundert, wie derselbe im schnellsten Tempo durch plötz liches Kehrt zum sofortigen Stillstand gelangte. Leider war es ihm infolge der geringen Schneemenge Nicht möglich, die Rieseiisprünge, wie sie in dem Heimathlande bekannt sind, zur Ausführung zu bringe». Menu nun auch die Erwachsenen unseres Gebirges, die sich erst jetzt diesem Sporte zugewandt habe», nicht zu solchen Künsten berufen erscheinen, so dürfen wir uns doch der Hoffnung hingeben, daß in unserer Jugend, die den Schneeschuhlauf mit ganz besonderem Fieiße übt, eine Generation heranwächst, welche sich in ähnlicher Weise diese Gewandtheit aneignet. Nicht z» unterschätzen ist aber ganz besonders der Umstand, daß das Schneeschublaufen in gleicher Weife wie das mittelst Schlittschuhen ein wichtiger Förderer der Gesundheit ist. Bkpliu, 14. Januar. Ein gewissermaßen internationales Geptägr zeigte die Veryandlung, welch» am EonUabestd die gittize Sitzttng der vierten Strafkammer des hiesigen Landgericht» Ist Anspruch »ahm Und von der gesainüitk» Sportwelt »111 Sphliiiuiig erwaNek war Es handelte sich »M die Anklage tvegeN Wiederholter Be- trügereleN, deren sich der Färckier Robert Tdvmas Kneeb s zu Wake- sietd im StaateNebrnSka ans de« RenNplähe» in Weißensre, Westend und.Homburg schuldig gemacht häbtn sollte. Wbhl selten bat nach der^Tägi.Ruiidsch."«inPrvreß so zeitraubende, kostspielige und umständtjche Maßnahmen v«ruriacht, wie tergegenwärttgk. KneebS wurde im Mai 1831 in Hast arnommen und im Trptember desselben Jahres gegen Bürgschaft wieder aus irrten Faß gesetzt. Im März 18st3 meldete der Angeklagte sich bei dem Vorsitzenden des Welßen- seer RennvereiNs, drin Rentier Prince Smith, als Theilnebmrr zu den festgesetzten Ramien. Et wollte sich beim Trabsahrrn mit einer Stute detheiitgrn, welche nach driii vom Angeklagten vorgrlrgten Zertgstlß der ..Xmatiosn tvotltag; aK-sklkttion" zu Chicago den NaMkli „Nettst KneebZ" führte, 8 Jahre alt war, ln Amerika »och nicht gelaufen und deshalb dort auch noch leinest Record erzielt hatte. Der Betheilignng an den Rennen stand somit nichts entgegen. Bei dem ersten Rennen gehört? der Amerikaner nicht zu den Siegern, bei dni folgenden Rennen aber schlug er seine Gegner spielend. Sein Pferd zeigte eine Leistungsfähigkeit, die von den Preisrichtern als geradezu „vbänomenat" bezeichnet wurde. Schon damals gerieth der Angeklagte in den Verdacht, daß er ein Pferd unter falscher Flagge angemeldet hatte. Dieser Verdacht gewann nene Nahrung, als das Pferd ans den Nennen zu W'strnd und Hamburg gleich« En'olqe erzielte, wie in Weißenier. Eme ganze Anzahl von Um stände» sprach dafür, daß der Angeklagte ein ihm gehöriges, bernljNttes Rrmipierd Namens „Brtbel" unter dem failchen Namen „Nelly Kneebs" batte lausen lasten. Der. 55 jährige An geklagte betreibt seit etwa 30 Jahren nuf seiner Farm die Zucht von RenNp'erden. Er sott deren gegen 60 bis 80 Stück besitzen. Seine Pierde genießen in Amerika eines große» Rufs, nnv besonders irine Sinir „Bethel" gehört ihrer Schnelligkeit wegen zu den Beriibmlheiten, welche in den amerikanische» Zeilnngrst in Bild und Wort gefeiert werde». Ist dies Pferd mit der „Nellh Kneebs" identisch, wie die Anklage annimmt, so sind die Erfolge in Drutich- land erklärlich. Ter Angeschuldigle bestreitet, daß er sich einer Täuschung schuldig gemacht habe, „Bethel" befinde sich n»! seiner Farm in Wakefield. In rinem früheren Termin wurde bekanntlich beschlossen, das Pferd am Gerichlskvsten nach Europa bringen zu lassen. Dieser Beschluß wurde später wieder aufgehoben und dem Angeklagten anheim gestellt, das Pferd auf seine Kosten herüber- schassen zu lassen. Kneebs hat hiervon Abstand genommen, dagegen drei Zeuge» auS Amerika kommen lassen, welche bekunden sollen, daß „Bethel" sich drüben befindet. Ter Sccretair Sseinert von der .4l»orioäin krottin^ ä-üveiskion glaubt ebenfalls, daß der Angekinatc sich einer Täuschung schuldig gemacht habe. Er bat nach Bekanrttwerden de? Falles, der auch in Amerika das größle Aussehen erregt hat, in den dortigen Blättern eine Belohnung von 1000 Dollars ausgebolen, wenn ihm die echte „Bethel" vorgesühri werde. Es hat sicb Niemand gertielvet. Der Angeklagte war hier in dem Gastbvse von Nix in drr Friedrichsiraße abgestiegen. Ter nächste Bewohner des vorher von Kneebs bewohnten Zimmers, ein Or. Lehmann, fand dort einen Brief, der von dem die Farm verwaltenden Sohne des Angeklagten herrührte, und belastende Thatsachen angeben soll. Als der Angeklagte die Erfolge auf der Rennbahn in Weißensee erzielte, sprach der Vorstand den Wunsch aus, das Pferd vhotographiren zu lassen. Ter Angeklagte bat dies aussälliger Weise nicht zugehen wollen und ist höchst erzürnt ge- we>en, als es dem Photographen Kühn doch gelang, von dem Pferde eine Moment-Photograpbir zu nebmen. Dir Verhandlung wurde dadurch bedeutend erichwert, baß der Angeklagte der deutschen Sprache nicht mächtig ist. Ten Vorsitz führt Landgerichtsdirrctor Denso, die Ankiagebehörde vertritt Staatsanwalt Kleine, Dir Ver- Iheidigung lag in den Händen der Rechtsanwälte Schneider und Or. Sello. Als Sachverständige waren Obersllieutrnant v. Müller, Major v. Schoenbeck und der Präsident des Reuen Berliner Trab- renn-Vereins v. Kuhiemann geladen; ferner ist der Photograph Ottomar Anjchütz mit einem Schnelljeher zur Stelle. Die vielbe sprochene „Nelly Kneebs", welche inzwischen ein ruhiges Dasein geführt hat, befindet sich in einem Stalle in der Nähe des Gerichlsgebäudcs. Im Verlause der Verhandlniig begaben sich der Gerichtshof, sowie lämmlliche Betheiligten vor das Hanptlhor des Criminalgrrichls- Gebäudes, wo „Nelly Kneebs" inzwischen vorgeführt war. Nach der Besichtigung wurde die Berhandiung fortgesetzt. Die drei amertkaittichen Zeugen erklärten übereisliinmend, daß das besichtigte Pferd nicht die „Bethel" sei. Die Berhandiung dauerte bis Nachmittags 6 Uhr, worauf sie nach Vereidigung drr aus Amerika stammenden Zeugen bis DienStog Vormittag 9 Uhr vertagt wurde. Wegen Beirugs, dadurch begangen, daß er den besten amerikanischen Traber „Bethel" unter dem falschen Namen „Nelly Kneebs" in verschiedenen Rennen laufen ließ, wurde Kneebs heute zu 9 Monaten Gefäng» niß, 1000 .6 Geldstrafe und 3 Jabreil Ehrverlust ver- urtbeilt. Die Einziebung des beschlagnahmten Pserdes ist verfügt worden. Kneebs wurde sofort verbaftei. Rcttncn z» Nizza am 13. Januar. Prix de Monte Earlo. 20 000 Francs. Hürdenrennen. Handicap. 3000 m. CH. Bartholomäus' 4j. br. H. „Virgile II.", 61 1. Baron Angeloni's bj. br. H. „Cassiv" 2. Vicomte Pb b'Ejvons de Paul's 4j. br. H. „Antraguer" 3. Gerichtsverhandlungen. Königliche» Landgericht. Strafkammer IN. 5!. Leipzig» 14. Januar. I. Wegen Sittlichkeltsverbrrchen» im Sinne von i! 176, Ziffer 3 des ReichsstrnfgesetzblichS wurde beute auf Grund einer unter Ausschluß der Oeffentlichkeit gesüdrten Hauptverhandiung der im Jadre 1839 geborene, einmal wegen Körperverletzung vorbestrafte Handelsmann Johann Baptist« K. aus Naunhof zu vier Jahren sechs Monaten Zuchthaus und fünf Jahre» Ehrverlust verurtheilt. Durch die eingehende Beweis- ausitalime wurde K. in alle» sechs unter Anklage gestellten Fällen des ihm zur Last gelegten Verbrechens überführt. Mildernde Um stände konnten ibm in keinem Falle zuaebilligt werden, dagegen wurde in drei Fällen das Strafmindestmaß von 1 Jahr ZuchtkauS, in zwei Fällen 1 Jabr 3 Monate Zuchthaus und in einem weiteren Falle zwei Jahre Zuchthaus als Einzelstrase ausgeworsen und durch Erhöhung der letztgenannten Strafe auf 4'/, Jahre Zuchthaus dir Gejainiittstrafe gebildet. MS,»...« >.D > , l II. s>l»i l9. November erschien bei de», Fleischer R. die Auf- Wärterin Henriette Friederike K. aus Porbitz und verlangte lin oii- gsbllch?» AlisKag? der Flaschenl'ierhünvlerln F 1'/, Psd. Kalb-,und dl? gleiche Menge Schweinestkisch, V« Bid. Schmeer, slir 40 Schinken und flib 80 ^ Speck. Da Frau F. eine regelmäßige Kundin N.'s war, erhielt die K. auch die FIrffchwaaren, welche einen Werth Von 3,65 .Zt hatten, ausgebltndigt. Tutrh den Erfolg dreist gewacht, ging die K. am 21. November nochmals z» R. und ver langte 4 Pso. Schmorbraten. Als sie gefragt wurde, sie komme wohl sür Frait F., bejaht, sie dir» und bat, Ihr »b» dem Siück zu geben, wie Frau F. es immer gehabt. Inzwischen hatte ober R. «rsahven, daß dt? ganze Sache auf Schwindet beruhe und Laß die K. schon seit Langem nicht mehr bei Frau F. i» Stellung sich besindt. Es wurde daher »ach einem Schutzmann geschickt, der die SchwinVteti» sestnahi». Dir K. ist zwar betens vier Mal Wegen Betrugs vorbestraft, der Gerichtshof billig!« ihr aber trvhdeM mllderbdr Uinstkinve zil, weil fit sich daMdiS in Noch befand and es sich nur u«n «llangung von MhrungSikiiitrln gebündelt bat. Immerhin mußte aber bei dem Vorleben der An geklagten aus sechs Modal? GesilNgbiß erkannt wkrdeii. Zwei weitere Schwindeleien wurden dvn der Angeklagten ghiensnei, ec wurden diese Anklagepüncke daher äbgelrenni und einer sj>eitei,m Aburtheilung Vorbehalten. Strafkammer IV. 0. Leipzig« 14. Januar, Als am 80. November »in Dienst »innn bei,« hiesige» Leihhaus« ein Ärbett Betten zum Versatz bringen wollte, wurde er angehalten, da bereits beim Polizei«» Ir Meldung eingegangen lvar» daß die Betten gestohlen sein:. Der Diknstmann halte dir Veilen von dem im Jahre 18«),> in Kleinzschocher geborenen« häufig wegen Eigrnttzumsvergeben und -Verbrechen anch mit Zuchthaus vvebestrasien Habd- arbeiter Karl Hermann Wagner zam Versatz erhaltest. W würbe natürlich sofort s» Haft genommen und bei der gegen ihn gefühlte,l Untersuchung stellte es sich heraus, daß W. tn drr letzten Zeit in Alt-Leipzig, wie in de» Vororte» Reudnitz, ThbNberg, NeUschöneseld, Volkmarsbvrs, Plagwitz, Lindeiian, Schleußig rr. ai» Schlafstelle» dieb aukgeiretrst war. Nachdem sich ihin tm Äpril 1895 di« Pforte» des Zuchthauses zu Waldheim, in welchem er drei Jahr» lang sich »nfreiwilttg hatte anfhaiten müssen, wieder geöffnet hatten, zog es ihn zunächst nach Leipzig. Er konnte aber nicht in gewüstlckster Weise Arbeit und Beschäftigung finden und wandte sich deshalb stach Thüringen. Er nab», vorübergehend Aufenthalt in Weimar, Grra und Jena nnd kehrte im September nach Leipzig zurück. Abrr auch jetzt war ihm das Glück nicht hold, rr fand Nicht lohnende Arbeit ü»d zog es daher vor, durch Schwindel und Diebstahl sich ein behag liches Leben zu verschaffen. Da er zur Vigilanz gestellt war, trat er nichr unter seinem wahren Nqmen aus« sondern nannte sich bald Richter, bald Grüner, Krüger, Rolhe oder Schmidt. Auch tn seinen Be schästigungsarten hielt er auf Abwechselung. Einmal stellte er sich als Schlosser, dann als Tischler, als Tapezierer, Schriftsetzer, Former, Pianofortearbeiter vor. Meist gab «r an, tt komme vo» auswärts und habe hier bei einer bekännteü Firma (er suchte sich immer eine solche heraus, die der in Aussicht genommenen Schlaf stelle recht nahe lag) lohnende Arbeit gesunden. In seinen An sprückien war rr nicht besonders wählerisch, dir Schlafstelle gefiel ihn,, so wi« sie war, immer ganz gut. Natürlich waren seine Sachen in der Regel noch ans drr Bahn, um dieselben »inzulvseu wurde dan» die Wirthin angedorgt. Nach kurzer Zeit — oft schon nach einem Tag — noch ehe dir erste Miethsrate fällig war, verschwand dann W., ohne die Schuld zu bezahlen. Nickt weniger als 80 solcher Betrügereien waren unter Anklage gestellt und wurden Such vom Angeklagten eingeräumt. In achtzehn Fällen hat es nun W. bei der Lchädigung seiner Wirlhsleule durch den Betrug nicht bewenden lassen, sondern hat sie und Ihre Nstermlether auch nvch bestöhlen. Er wat dabei durchaus nickt wählerisch in seinem Begehren. Ganze Anzüge, wie einzelne Kleidungsstücke, Schuhe, Uhren, Beilen rr.. kurz Alles, was sür ihn leicht erlangbar und gut verwerthbar war, wurde von W. mitgenommen. W. ist auch in zwei Füllen der Unterschlagung je eines Regenschirmes angeklagt. Bei eine», so vielfach vorbestraften Dieb und Betrüger erschien die RechtSwohitbat der mildernden Umstände nicht angebracht, sie wurden dem An geklagten versagt. Das Endukthril lautete auf fünf Jahre Zucht haus, 3750 .81 Geldstrafe, eventuell weitere 850 Tage Zurpthaiis und zehn Jahre Ehrverlust, auch wurde die Stellung W.'s unier Polizeiaufsicht für zuläisig erachtet. Zwei Wochen det erlittenen Untersuchungshaft kamen auf die erkannte Strafe in Anrechnung. Fünfte Ausstellung des Vereins der Lröpferziichter. hl.Bei der gestern siattgrfundenrn Prämtirung erhielt den Ehren preis für dir beste Gesammtieistung Herr F. H. Seeltng-Leipzig Volkmarsdors. WeiterelEbrenpreile empfingen die Herren G. Geßner Zeitz süt die beste Zucht englischer und französischer Kröpfer, F. H. Ser ling für die besten schwarzen englischen Kröpfer Tauber, O. Körner-Markranstädt für dir beyen französische» Kröpfer-Tauber nnd Otto T o r» m er- Eutritzsch. Erste Preise wurden vergeben auf deutsche Kröpfer o» die Herren M. Teuschrr-Weißenfei», Otto Lommrr.En»ciysck> izwrimal), auf Socksikche Holländer an die Herren F. H. Lreling Zünfinol), aus Sächsische Jsadellrn-Holländer an dir Herren A. Wo! s- Weißeiisrls und Otto Sommer, aus Holländer, alte Raste, an Herrn R. Ort 1 epp-Magdeburg (zweimal), auf Amsterdamer Ballon- Kröpfer an Herrn R. Orttrpp (zweimal), aus Brünnrr Kröpstr an dir Herten M. Truschrr, E. Ziegler-Dessau (zweimal-, Otto Sommer (zweimal) nnd A. Findrisrn. Lindennoundors, aus blaue englische Kröpfer an die Herren H. Morten-Lehrte und G. Geßner, aus rolhe englische Kröpfer an Herrn H. Marten (zweimaO. aus schwarze rnginche Kröpfer an Herrn F. H. Seelirig (zweimal), aus gelbe englische Kröpfer an die Herren L. Marlrn und Eugen W i l 1 - Keflelstadt. auf Weiße englische Krvpscr a» Herrn G. Geßnrr (zweimal), aus französische Kröpfer an die Herren O. Körner (dreimal). E. Hausrmann, Leipzig- Reudnitz, und F. H. Sreling, und auf englische Kröpfer 9.'>rr Zucht an Herrn M. Ten sch er (zweimal). Weiter erhielten zweite Preise dir Herren M Teuscker (vier mal), Otto Sommer (fünfmal), F. H. Serling (sechsmal), A. Wo», R. Ortlepp (viermal), E. Ziegler (zweimal), G. Gcßner (sechsmal >, H. Marlen (dreimal), H. Langrock-Corbetha, E. Zarnkrr-Grrn, O. Körner (ftinsinal), Eugen Will nnd H. Wagner-Stötteritz. Außerdem wurde» dritte Preise vertheilt und lobende An erkennungen ausgesprochen. Unser äissMkrissr kinossen Husvvi'IksuP Lvltvror Ssstänäö von IklüvsIskoSsn« IKorlttsrsn, rvpptvl»«», DisvnelsoLsn, DLulsrsroSso »Io. olo. »m IL. v. uu«> omptodloo H?I»r 2u bsäsulsnä tiöl'abxssslrlsli, ausZeLoräsulliek dillixen kreisen vkv rodlorrrolo Liomplore 1» «Ion t»o»1on LItoro IHnsloo prlw» VLvvstrv krlwL klösvk Lrlma Donrnnv klüsov t,3b x 2 Lieder itatt 18 tllr 14^t statt 24 kür 18>i statt 33 ftlr 2ü 8L 1,70 x 2,40- - 30 - »» - 40 - 28 - - 60 - 4» 8,00 x 3,00- - 45 - S» - 60 - 4« - 85 - «- »»1 SorAnlss, VoUos statt 13 tür 9 18 14 26 - »» - AlSI»«l8t«»Lö, IlsmäKe, K>M. >'Ii»nts8ik!!>alst. i.Istle mul xemiiKerte l'likciie. lloquette^. kecke hiemni spMillix. ^«»i-tltzi-on, ltvehlein, ru kslbe» streisen. üivninleeke». lizeluleeken. keixeileeke». tze^Ieielien. LiLnIorstoLo, keile, ketlvvrlsxe». kiMeii. 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