Aber gleich schreit man: Prüderie und will damit diese Schutzwehr beseitigen. Möge nun einer diese Naturkraft, welcher der Mensch willenlos unterworfen ist, heilig oder lüstern oder gemein betrachten oder nennen, er hat die Verpflichtung dies allerpersönlichste oder vielleicht richtiger dies allergemeinschaftlichste als sein Geheimnitz zu bewahren, jeder anständige Mensch thut dies auch — deshalb ist cynische Veröffentlichung geschlecht licher Vorkommnisse in Wort und Bild nicht eristenzberechtigt und wo sie in unserer Zeit so leicht durch Photographie herzustellen und zu verbreiten ist und dadurch ohne jeden künstlerischen Werth in die Hände unserer Jugend gelangt, als volksverdcrbend zu bekämpfen. Wenn ein Künstler ein als unsittlich zu bezeichnendes Bild macht — so ist es noch lange nicht so schlimm wie solche Photographien. — Ein gewisses Können mutz hier immer noch zum Ausdruck kommen und ein, wenn auch cynischer Humor. — oder meinetwegen Witz,- der ja als Zote ziemlich wegwerfend bezeichnet wird. — Aber die Verwirrung auf diesem Gebiete ist wirklich grotz — wie ich so vielfach höre, seit ich in der Ersten Kammer die Kunst vor dem Zusammen nennen mit der Unsittlichkeit in Schutz nehmen mutzte. — Man hört auch Stimmen, welche es befürworten, datz man das Nackte durch die Kunst und sogar auch durch die Photographie so häufig zeige, datz es das