30 1. Homo sexualismus. den Geschmack oder, was allerdings befremdlich klingt, durch die Roheit des Künstlers gemilderten graphischen Darstellung, ganz besonders aber von der im Objekt ausgehenden photographischen Darstellung, bei der die Brutalität in der getreuen Wiedergabe der Natur liegt und ungemildert bleibt. Aber die Pornographie bleibt nicht bei der einfachen photographischen Wiedergabe des normalen Begattungsaktes stehen. Sie gibt ihn kinematographisch wieder und zerlegt ihn in Szenen. Was niedergehende Völker zur Vereitlung des Naturzwecks des Be gattungsaktes und zur Stachelung ihrer geschwächten Zeugungskraft ersonnen haben, erscheint hier brutal im Bilde, Perversität befriedigend und Perversität verbreitend. Ein Paar, zwei, drei und mehr Paare, ein Mann und mehrere Dirnen, eine Dirne und mehrere Männer, Knaben und erwachsne Dirnen, kleine Mädchen und alte Wüstlinge werden auf Serien photographischer Auf nahmen im Geschlechtsverkehr dargestellt. Die Brautnacht, die Verführung, die Vergewaltigung sind die eirdlos variierten Motive dieser Bilderreihen. Sie zeigen in der Komposition, in der Charakterisierung und Drapierung der Modelle und in der Dekoration der Räume die gleichen Fehler wie die Aufnahmen einzelner Modelle. Damit soll nicht gesagt sein, daß sie ohne diese Fehler eine Existenzberechtigung hätten. Aus der Gleichheit der Fehler, die den Aktphotographien für Künstler und den unter dieser Etikette feil liegenden Darstellungen des Begattungsaktes anhaften, ergibt sich, daß hier wie dort das gleiche Rohmaterial von den gleichen Pornographen mit der gleichen Dummheit, Gemeinheit und Gewissenlosigkeit verarbeitet wird. Von diesem Grenzgebiet, auf dem schon das Perverse überwiegt, führt ein Schritt vollständig in das Gebiet des Perversen. Vyolograpljilche Darstellungen sexueller Nerverstlälen. Sadismus und Masochismus, Homosexualismus und Päderosis werden von den Pornographen als Objekt der Darstellung und der Ausbeutung verwendet. Und nach dem Umfang der Produktion zu schließen, scheint die Nachfrage nach solchen Erzeugnissen nicht gering zu sein. Darstellungen des homosexuellen Geschlechtsverkehrs erscheinen am häufigsten. Gleichaltrige jugendliche Paare und Paare, die aus Kindern und Erwachsnen bestehn, dienen als Modelle. Bald sind diese Männer und Frauenpaare mit dein Brautschmuck drapiert, bald mit Rosenketten um wunden, dann ist der eine Mann mit einem falschen Schnurrbart und mit einer französischen Offizieruniform ausgestattet, der andre mit Korsett und Hemd als Mädchen charakterisiert, hier sind zwei bartlose Jünglinge, dort Knabe, Jüngling und Mann als Akteure verwendet. Die Darstellungen erregen geradezu körperlichen Ekel.