31 Ekel und Entsetzen erregen die Bilder, die dem krankhaften Empfinden s. Sadismus sadistisch oder masochistisch veranlagter Personell Rechnung tragen. Mas-chi- Da liegt ein weibliches Modell auf einer Ottomane, wie zum Em- mus. pfang einer Züchtigung bereit, daneben steht ein zweites Modell, das einen Schleier so über seinem Kopfe schwingt, daß das Ganze ohne jede An strengung der Phantasie als eine verkappte Flagellationsszene gedeutet werden muß. Auf den letzten Bildern einer den Geschlechtsverkehr zwischen einem Knaben, einem Jüngling und zwei jungen Mädchen darstellenden Serie wird die Flagellation nicht mit einem Schleier, sondern mit einer Peitsche markiert. Ans andern Bildern erscheint ein Mann, der einen sechsjährigen 8. Sadismus Knaben liebkost und quält. Eines der Bilder stellt dar, wie der Mann Päderosis die Rute in dem hocherhobnen Arm mit aller Kraft zum Schlage auf den Rücken des nackten Kindes ausholt. Hier hat die Pornographie mit Käufern gerechnet, die zwei Perversitäten des sexuellen Empfindens, Sadismus und Päderosis, in sich vereinigen. Genug des Ekelhaften. Das ist das Bild der Pornographie, das ich aus dem amtlichen Material gewonnen habe. Es ist entsetzlich und durch die Ausfuhr dieser Produkte erniedrigt sich Deutschland tief vor dem Auslande. Noch entsetzlicher ist allerdings, was nach den bei Buch- und Kunst händlern abgefaßten Preislisten im Ausland fabriziert, von deutschen Schmutz großhändlern in Spanien, Frankreich, England, Italien, Österreich-Ungarn aufgekauft und in Massen in die Heimat verkauft wird. Die Halaloge. Ich habe zehn Preislisten von Schmutzgroßhandlungen durchgesehen. Davon stammten je eine aus den Jahren 1896 und 1903, zwei aus dem Jahre 1904, die übrigen waren nicht datiert. Sechs trugen keine Bezeich nung der Firma, dafür stand in ihnen die Notiz, daß die Adresse der Firma auf einem besondern Zettel beigelegt sei. In diesen Katalogen wurden 40893 „pikante", „hochpikante", „erotische", „stark erotische", „hocherotische", „ultraerotische" Photographien und Stereoskopbilder angeboten. Drei Schmutzgroßhändler, zwei norddeutsche und ein süddeutscher, fühlten sich berechtigt, ihre Firma auf den ekelhaften Warenverzeichnissen anzugeben. Einer davon deckte in einer Anwandlung von Scham seinen Nordd-ms»- Namen auf der Preisliste mit einem Verlagsnamen, der mit dem Namen eines deutschen Stammes gebildet ist. So ist sein edler Name geschont, aber der eines kraftvollen deutschen Stammes wird zur Bezeichnung eines pornographischen Verlags mißbraucht. Die Stufenleiter „Akt-Studien-