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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189702074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18970207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18970207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-07
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1897
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SS3 tzwi PA »kerUSt»»-»». I» Vonilloaenltare» w«tz« her Goß- I «l-ö«»» et» Lheil öee >af»»t« »«seien. sür öow» Lös»»» von! keim bei Sll" Leist«» 1» 80 Mducke», bet 100' t» weiütz» I »«rschtebett» Setten. j» a»««»tlich von Vr Msller-Vromoeb«. Minute» zerstürt. Eknprocenttge LarbolsSurelösuag kübtete den I die Errichtung eines Reich-arbeitsamtes angeregt worden ist. 'S Nachlaß. Außer unlängst in ver.! schäsirstellcn, dir zum Theil erst seit einem halben Jahre rhätig I schnecke» ähnlich wie sür manche Längkthiere eiur Grenze LU bildeu hienenen kleineren Romanen hinterlätzt I und nur i» engen Kreisen bekannt sind, ungefähr 3500 Gesuche um I scheint, den» die Bettung .4riou ist im nördlichen Sibirien nicht cni Werken, die von der Wittwe i» Buch-1 Arbeit ein. denen ein weit höheres Angebot von Stellen der ver-1 durch .4. subtil im oder eine ähnliche Art. sondern durch eine PestbacilluS nach einslündiann, V,*/, Losung nach Meistündigem Einwirken. Gelöschter Aalt vernichtete i» einprorenttgrr Lösung de» Krankheitserreger sofort, '/, '/<, Lösung nach drei Stunden. Diese versuche Kitajato's habe» dir erste bactertologisch« Grundlage für die Bekämpfung der Pest durch DeStosection geliefert, zugleich haben sie den Grund für die wissenschaft lich« Epidemiologie der Pest gegeben. Kltujato rath «uch, man möge den Ratteu und Mäusen in de» Pesthsusern besonder« Auf merksamkeit schenken, da diese Thier» fast statt von der Seuche er- missen werdrn und vielleicht zur Verbreit»» derselbe» beitragen. Las die Untersuchungen de» Professor Kerfi» betresst, der gleich- zeitig mit kitasato und unabhängig von beste» Arbeiten, den Pest- bacilluS entdeckte, so sind von dessen Versuche» namentlich diejenigen mit dem von ihm hergestrllten Pestfer»», vo» besonderem Interesse, versuche mit dem Serum vo» Kaninchen nud Pferden ergaben günstige Resultate, die übrige» Serumart«» erwiesen sich erfolglos. Professor Aoqama, ein Mitarbeiter de» Professors Kitasato, glaubt, daß die Verschleppung der Seuche weuizer mit meteorologischen Aactoren, der Wasserversorgung und Ernährung in Zusammenhang steht, als vielmehr mit der Verbreitung iusicirter Effecten, sowie mit Schmutz und Staub a«S Peslwohnungen. Nach ihm erkrankten auch Schweine a» der Pest. Rach der letzten Depesche Professor Uersin'» ist e» diesem bereit» gelungen, 27 Kranke durch da» Prsiserum zu heilen. Während aber Aegypten, Lesterreich, Italien, Frankreich, Belgien und Deutschland zum Theil aus aller- letzter Zeit stammende Vorsichtsmaßregeln verordnet hoben, scheint, so schreibt RrgterunaSralh Petri, England nicht der Ansicht zu sein, daß gegen die Pest schärfer vorgegangen werden muß, als gegen die Cholera und das Gelbfieber, sür welche dir zur Zeit bestehenden englischen Maßnahmen gelten. * Konrad Tetmann schiedenen Zeitungen erschienenen K. Telmann eine Reihe von form herausgegeben werden sollen, u. A. die (allerdings bereits im Feuilleton mancher Blätter erschienenen) Roistane: „Zwischen den Gletschern", „Tod den Hüte»" (sicilianischeS Sujet au» der letzten Revolution), „Da» Cude vom Lied" und eine Sammlung von Novellen. Ganz neu sind die beiden im Mannscript vorliegenden Romane „An der Engelsbucht" (in der Fremdencoloaie von Nizza spielend) und „Was ist Wahrheit?" Ferner liegt eine große Anzahl Poesien vor, die Frau v. Preuschen als „Neue Gedichte" heraus geben wird. Dramatisch war der verstorbene in letzter Zeit eben falls sehr fruchtbar; er hinterließ die Schauspiele „Santi Pellegrv" (ein sicilianisches Sujet), „Der Väter Sünde" und noch ein drittes. Ferner vier Einacter: „Aus der Schreckenszeit" (gemeint ist Las Cholerajahr in Neapel), „Spinngewebe" (Wiederfinden eine- Ehe paares). „Klippen" (ein moderne» Eisersucht-stück), endlich das Lust spiel „Dein Herr". (B. T ) * Lonvon, 6. Februar. (Telegramm.) Dir „Daily Mail" meldet aus Cap stadt: Geheimrath Koch erstattete nach eingehender Forschung nach der Ursache der Rinderpest einen Bericht, worin er erklärt, dir von Edington entdeckten Mikroben seien die Ursache der Seuche nicht. Schafe und Rindvieh seien für die Rinderpest be- sonders empfänglich, Vögel, Hunde, Esel und Nagethiere seien dagegen völlig immun. Ein Schntzserum sei bisher noch nicht gefunden. * Athen, 1. Februar. Im April dieses Jahres während der Feier de» 50jährigen Bestehens des französischen Instituts in Athen soll ein allgemeiner Archäologentag stattjinden, wozu die hervorragendsten Archäologen der Gegenwart Einladungen erhalten werden. Der Kronprinz wird als Vorsitzender der griechischen archäologischen Gesellschaft Las Protectorat darüber übernehmen. Es werden dabei wichtige archäologische Fragen, wie die Herausgabe eines großen archäologischen Lexikons, die Erhaltung der klassischen Alterthümer u. o. zur Sprache kommen. Auch soll dieser Versammlung eine Denkschrift vorgelegt werden, die sür die Einführung der gegenwärtig in Griechenland gebräuchlichen Aus sprache des Griechischen anstatt der jetzt in Europa üblichen sogen, erasmischen Aussprache eintritt. Der CultuSminister Delyannis gedenkt sich von der Kammer eine Summe von 8000 Dr. bewilligen zu lassen, um eine Uebersetzung dieser Denkschrift in» Deutsche, Eng lische und Französische und ihre wirksame Verbreitung zu ermöglichen. An der kritischen Beleuchtung jene» Vorschlages wird eS dabei auch nicht fehlen. (KSln. gtg.) Der einzige Eiawond, der gegen diese Art de» Arbeitsnachweise« er- hoben werden könnte, ist der, daß er uur aus ehemalige Soldaten Rücksicht nimmt. Allein viel »inseitiger uoch waren alle bisherigen versuche, die entweder örtlich oder aus einen bestimmten Erwerb»- zweig beschränkt waren, wahrend sich in diesen beiden Richtungen I die Stellenvermittelung der Militairvereiue keine Grenze gesteckt hat. Bedenkt man ferner, »ei« sehr dt« nicht im Heere Eingestellten in dieser Beziehung im Borthetl stad, da sie ihrem Berufe ohne Unter- brechung obliegen könne», »nd daß für sie auch dir mancherlei Geld- opsrr Wegfällen, dir der Militairdieust ausrrlegt, jo darf man den gedienten Soldaten dies« Bevorzugung wohl gönne», klebrigen» find uns Fälle bekannt geworden, wo Geschäftsstelle» der Militair» vereine, wenn auf irgend einem Gebiete besonders starkes Stellen angebot, dagegen keine Nachfrage au» den Kreise» gedienter Soldaten! vorhanden war, frei voo jeder Engherzigkeit, auch Nichtsoldatrn ans j ihre Bitte Arbeit nachgewiesen habe». In Sachse» gelang e» zunächst nicht, die Einsühruug uueut- grltlichcr Arbeitsnachweise zur Angelegenheit des ganzen Bunde» zu I machen, weil man de» Bezirktvorstrher», au dereo Arbeitskraft ohnehin schon weitgehend« AusorLerungen gestellt werden, soweit sie sich nicht freiwillig dazu erboten, die aiißerocLentlichr Mehrbelastung nicht ausnvthigrn zu dürfen glaubte. Wohl aber entschlösse» sich die Bezirke (den Amtshaiiptmaniischafteii entsprechend) Leipzig, Döbelu, Grimma uud neuerdings Dresden, die Sache aus eigene Hand ins Werk zu setze». Der Erfolg übertras die gehegten Erwartungen. So konnte der Bezirk Leipzig im ersten Jahre seines Bestehens 59!, im zweiten Jahre 740 alten Soldaten Arbeit Nachweisen, die Geschäftsstelle Dresden, die vor elf Monate» errichtet worden ist, hat bis jetzt 500 Arbeit», geleqenheiten vermittelt. Im Ganzen gingen bei sämintlichen Ge- Im wisseuschastliche» Theil« hielt Her« Prvfestve 0». Stwrottz riuea Bvrtrag übe» r»Ntfch« L1»a«tbe» I» de»Ga»»i»»»>» der kaiserlichen Akademie von Et. Petersburg hatte sich im Lause der Zeit ein reiche» Material von Nacktschnecken au» den verschir- deaen Theilea deS russischen Reiche» angesammelt, ohne einen Be- arbeiter gesunden zu haben. E» wurde daher vor einiger Zeit dem Bortragrndea zur Bearbeitung übersandt Das Material ist zum Theil schon recht alt. So sind z. B. darunter Nacktschnecken vor- Händen, die vom Magister Schmidt aus der Reise gesammelt wurde», die er «»ternahui um eine im Eise eingesroreor Mammutleich« im Aufträge der Petersburger Akademie zu bergen, andere stammen von Middendorf s sibirischen Reisen uud auS der Zeit, »l« die Russe» da« Amurgebirt besetzte». Aus dem äußersten Norden hat die biologisch« Station im Kloster Eolowezk am weißen Meere Beiträge geliefert, am wichtigsten aber sind die Thierr, die der be rühmte Begründ r »ad Leiter der Kaukasusniuseiinis in Tiflis, Radde, gesammelt bat. Während Deutschland uur vier Gattungen von Nacktschnecken besitzt, konnte der Vortragende in dem ihm vorliegenden rlijsischen Materiale 16 Gattungen Nachweisen, worunter sich zwei neue be finden. Mau pjlegt in der Lhirrgeographir das europäische Rußland ia eiue Anzahl von Zonen eiazutheilru, die sich in weftöstlichrr Rich tung erstrecken. Tie erst« davon ist das Gebiet der Tundren, nördlich von, Polarkreise gelegen. Sir setzt sich nach dem nördliche» Sibirien fort. Unter den Säugethieren sind sür sie der Eisbär und das Nenuthier charakteristisch. Bis vor 10 Jahren kanute man aus dieser Zone überhaupt keine Landjchuecken, dann wurde eine Luceiuea bekannt. Jetzt sind von dort Inmar u xresti, >» einige» kümmerlichen Exemplare» und der bei uns in der Harth vorkomiueude ^riou uubkuiE ol» neu ausgestmdeu auzusühreu. vemerken-werth ist, daß der Ural, der nach v. Martens für die Gehäusrschnecken keine Berbreitongsgreuze bildet, sür die diackt Unentgeltlicher Arbeitsnachweis für gediente Soldaten. Im Sinne der Botschaft Kaiser Wilhelm'- I. vom 27. November 188! zu wirke» uud dabei nicht immer erst aus den Staat zu warten, das ist jetzt die Loosung auf socialpolitischem Gebiete. In diesem Sinne zu wirken, das war schon lange vor dem Jahre 1881, ehe mau noch an sociale Gesetzgebung dachte, die Loosung unserer Mtlitairverein«. Lange, »he »S eine staat liche Kranken-, Unfall-, Jnvaliditäts- und Altersversicherung gab, betrachtete» es die Militairverrine als eine ihrer Hauptaufgaben, ihre kameradschaftliche Gesinnung vor Allem durch Unterstützungen in Krankheits-, Unglücks- und Todesfällen zu bethätigen. Feste Bestimmungen wurden schon von den ersten Milltairverrinen, deren Gründung in die letzten dreißiger Jahre fällt, in ihre Satzungen mit ausgenommen. Was auf diesem Gebiete auch mit geringen Mitteln geleistet werden kann, zeigt die Thatsache, daß von Len Vereinen des Königlich Sächsischen Militairvereinsbundei seit ihrem Bestehen bis jetzt 6 Millionen Mark an Unterstützung ge zahlt worden find, nicht mitgerrchnet die sehr ansehnlichen Beihilfen aus der Bundescasse, den Stiftungen sür Kameraden über 60 Jahr», sür Wittwen, für Söhne von Kameraden zur Berufsbildung, sowie aus der vom Bunde unabhängigen Jnvalidenstiftung vom Jahr« 1864. Ein neues Unternehmen auf socialpolitischrm Gebiete haben nun seit einiger Zeit die Militairvereiue durch Errichtung un entgeltlicher Arbeitsnachweise für gediente Soldaten in» Leben gerufen. Hier bietet sich nicht blo» der kameradschaftlichen, sondern auch der patriotischen Thättgkeit dieser Vereine ein weites und aussichtsreiches Arbeitsfeld; wird doch gerade die Stellenver mittelung mit Vortheil dazu benutzt, arbeitslos Gewordene, namentlich dir von den Truppen znr Reserve entlassenen Mannschaften auf politische Abwege zu locken. Diesen vor Allem soll die Wohlthat der Einrichtung zu Gute kommen, doch darf der Arbeitsnachweis über Haupt von allen alten Soldaten in Anspruch grnoinmen werden, gleichviel ob sie Mitglieder der Vereine sind oder nicht. Die Ver Mittelung ist sür beide Thrile völlig unentgeltlich. Die Mittel zur Bestreitung der Kosten sind bisher von den einzelnen Bezirken und Vereinen durch freiwillige Beiträge aufgebracht worden. Tie zweckmäßige Regelung der ArbeitSvermittelung ist eine Ausgabe von so oußerordent licher. in Deutschland wie im Ausland« anerkannter, socialpolitüchrr Bedeutung, daß Behörten, BerusSgenossenschaften, gemeinnützige Vereine ihr schon längst besondere Aufmerksamkeit zuwendrn, und wenn auch manche der bisher gemachten Bersuchr den in sie gesetzten Hoffnungen nicht entsprochen haben, so fehlt rS doch auch nicht an solchen, die recht gute Erfolge aufweisen können. Erhebungen darüber sind sür Preußen vom königlichen statistischen Bureau in Berlin angestellt 'worden. Die Ergebnisse sind im 36. Jahrgang (1896) der Zeitschrift diese- Bureaus veröffentlicht worden vom Regierung» rath Georg Evrrt, dessen Schrift auch sehr brachten-werthe Vor schläge enthält. Auch in Bayern und Baden wird jetzt statistisches Material gesammelt. Mit ganz besonderen Erwartungen darf inan dem Erscheinen eines Werke- entgrgrnsehen, da- von der Centralstelle sür ArbeiterwohlfahrtSeinrichtungen in Berlin angeregt worden ist und dessen Veröffentlichung sich nur infolge schwerer Krankheit de- Verfassers verzögert hat: Der Arbeitsnachweis. Eine Darstellung seiner Einrichtungen und Grundsätze. Bon vr. F. Frhr. v. Reitzenstein. Bezirkspräsident z. D. in Freiburg t. B. In dieser Schrift werden auch die hier nur wenig bekannten Arbeitsnachweise in England und Frankreich Berücksichtigung finden. Im vorliegen den Falle scheinen uns dir Verhältnisse sür dir allmähliche Ent- Wickelung eine» ausgedehnten ArbrttSvrrmittelungSsystrmS so günstig zu liegen wir nur möglich. Die deutschen Mtlitair- und Krieaer- vereine haben sich, mit ganz geringe» Ausnahmen, zu starken ver bänden zusammengeschloffen, dem deutschen Krirgerbunde, tz«m batze- rischrn Beteranenbund», dem künigl. sächsischen MilitoirvereinSbuuh«, dem Württembergischrn Krirgerbunde, dem Badischen Militair- bereinSbundr, dem LandeSverbande der militairischrn Verein« im Großherzogthum Hessen, den Verbänden von Oldenburg, Braun schweig, Schwarzburg, Hamburg und Bremen. Diese Verbände wieder, die zusammen über 17 000 Vereine mit etwa 1'/, Millionen Mitglieder nmsassen, haben seit dem 18. Juni v. IS., dem Tage der Einweihung d«» Kaiser-Wilhelm-Denkmal- auf drm Kpffhäaser, rin« Vertretung ihrer gemeinschaftlichen Interessen in vrm ständigen AuSschnß für die Verwaltung d«» D«nkmal» erhalten. Ist sonach schon innerhalb jede- einzelnen dieser großen Ver bände mit ihrer Gliederung in Bezirke und Untrrbrzirke di« Möglichkeit geboten, sich über Angebot und Nachfrage in den verschied«»»» Laudestkeilen leicht zu unterricht«», jo können sich zu weiter«» Ausgleich die Gerbäud« »tt «i» an der tu» Ein bruch«»« setze». Dem ständig« »yffhäuser - N»»schuß ktzuut» schiedensten Berufsarten gegenüber stand, ein Beweis, welches Ver trauen der Einrichtung von Len Arbeitgebern entgegengebracht wird, die gern an militairische Zucht und Ordnung gewöhnte Leute in ihren Dienste» sehen. Thatsächlich vermittelt wurden im Ganzen etwa 2500 Stellen, doch würde diese Zahl noch wesentlich größer sein, wenn dir einzelnen Geschäst-srellen in der Lage gewesen wären, llebersluß nud Mangel an Arbeits kräften unter einander auSzugleichcn. Daher erscheint sür eine ersprießliche Weiterentwickrlung des Unternehmen» die Gründung einer Cenlrolsteve unbedingt geboten. Allerdings wird gegen Centralen sür Arbeitsveriuittelung regelmäßig das Bedenken erhoben, Laß LaLurch dein ungesunden Zuge nach der Großstadt und den Jndnstriebrzirken Vorschub geleistet werde. Allein abgesehen davon, daß diesem vom Standpuncte der nationalen Wvblialirt nur er wünschten Erfolge durch gewisse Beschränkungen der Einrichtung — auch hierüber finden sich bei Evert Vorschläge — vorgrbeuat werden könnte, darf ans der anderen Seite nicht übersehen werden, Laß gerade aus diese Weise auch eine Decentralisatiou, eine Verthellung der Arbeitskräfte über das ganze Land ermöglicht wird, wenn nämlich den Arbeitsnachweisen der größeren Städte zahlreiche Stellen aus der Provinz — und rrsahrnngsgemäß sind dies oft recht gute — zur Verfügung stehen. Das Bekanntwerden der hier initgctheilleo Ergebnisse hatte zur Folge, daß nicht nur weitere sächsische Bezirke (Rochlitz, Großenhain, Bautzen und Pirna) und einzelne Vereine (Crimmitschau, An«, Kamenz) sich entschlossen, die Arbeitsvermittelung bei sich einzu- führen, sondern daß auch aus anderen Thrilen Deutschlands An fragen eingingen mit der Bitte um nähere Mitthelluugen über die sächsischen Einrichtnngen. Auch die Presse trat sür die aus Sachsen kommende Anregung warm ein und empfahl das hier gegebene Beispiel sür ganz Deutschland. — So regt man sich denn jetzt allenthalben im Reiche. In mehreren Bezirken und Vereinen des Deutschen Krtegerbundes, >o in der Rheinprovinz und Schlesien, sind bereits Arbeitsnachweise mit Erfolg khätig, und noch in Liesein Jahre beabsichtigt der ganze Deutsche Kciegerbund, der stärkste aller deutschen Verbände (über 10000 Vereine mit 900000 Mitgliedern), dem Beispiele seiner sächsischen Kameraden zu folgen, auch der Oldenburger Kriegerbund hat denselben Entschluß gejabl. In Baden ist dir Unterbringung der im Herbst zur Entlassung kommenden Reservisten von den städtischen Arbeits nachweisen in Karlsruhe, Mannheim und Freiburg mit übernommen worden. Do« Unternehmen ist aus dem besten Wege, die Ausdehnung zu gewinnen, die im Interesse der Sache wünschenswerth ist. Sind erst überall im deutschen Reiche derartige Bermitteluugsstrllen vorhanden, die sich alsdann zum Zwecke gegenseitigen Austausches von Angebot und Nachfrage, etwa durch ein besondere- Organ, in beständiger Verbindung unter einander erhalten, dann wird der unentgeltliche Arbeitsnachweis der Militairverrine unter den socialen Einrichtungen eine hervorragende Stellung rinnehmen. Ein be deutender Schritt vorwärts zur weiteren Ausgestaltung des Unter nehmens wird, wie wir schon jetzt andeuten können, innerhalb des Königlich Sächsischen MilitairvereinSbundes, der einen besondere» Ausschuß zu diesem Zwecke eingesetzt hat, in den nächsten Wochen erfolgen, und keine Zeit könnte hierfür in der Tbat geeigneter sein a>» die jetzige, wo das deutsche Volk sich rüstet, den 100. Geburtstag sriue» ersten Kaisers, des erhabenen Führers auch ans dem Gebiet« der Gvcialpolitik, zu feiern. k. unseren dortemi» verwandte neue Art vertreten und auch die dort eiubeimischeu Ackrrjchnecke» scheinen neu zu sein. Die zweite Zone umfaßt dos Gebiet, das während der Eiszeit von den» großen nordischen Gletscher bedeckt war. Man bezeichnet eS alt das Gebiet der G l e t s ch e r b e d e cku u g e » oder der erratischen Blöcke. Es ist die Heimath deS braunen Bären und des Auerhahns. Wie die Bvdruverhältniffe, sind hier auch die Nackt- schnecktuiormeu dieselben wie bei uns. So tritt hier kZumi i„u»imw> in denselben Färbungen wir bei uns aus, es findet sich unser ^giivlimax Iseri* rc. Auszujchlirßen sind von diesem Gebiet di« Oflseevrovinzen, die mit Finlaud mehr zu Skandinavien hiuüber- neigen. Etwa südlich von einer Linie, die »ran von Kasan über Nijchui Nowgorod uud Moskau nach Kiew ziehe» kann, folgt die dritte Zone, da-Gebiet deSLschernoseuis oder der schwarzen Erde. Hier scheint sich dir Grenze sür die oben genannten Arten zu befinde», sonst ist sehr wenig über die Nacktschnecken dieses Ge- bietes bekannt. Der Ural scheint zu Europa und nicht zu Asien zu gehören. Die nun sollende Steppenzone beherbergt keine Nacktschnecken, desto mehr finden sich aber in de» Gebirgen der Krym und im Kaukasus. Gewöhnlich nimmt nian an, Laß diese Gebiete die Fauna der Mittelmeerländer haben, für die Nacktschnecken trifft die» aber durchaus nicht zu. Bon den Mittelmrersormen ist hier nur die Gattung karmscella vorhanden, die in einer einzigen Art von den Kanarischen Inseln bi- nach Afghanistan und Nordpersie» ver breitet ist. Bisher waren nur wenige Limax-Acten »ns dein Kau kasus bekannt, jetzt kommt eine ganze Anzahl neuer Arten hinzu, die sich zum Theil den bei uns einheimischen anschließen, aber wesentlich ander» gefärbt sind. Die Ackerscharcken, von denen in Deuschlaud uur zwei Arten leben, kommen im Mittelmeergeblet in zahlreiche» Arten vor. Der Kaukasu ist ebenfalls sehr reich daran, die dort lebenden Arten weichen aber von denen des eigentlichen Mittelmeergebicts ab. Die Gattung Finali» ist noch an der Südküste des Schwarzen Meeres durch rive Art vertreten, reicht aber nicht bis an den Kaukasus herein. Weiter kommen im Kaukasus noch verschiedene Gattungen vor, vo» denen bi»her Vertreter aus Len Gebirgen Mittelasiens und aus Kleinasien bekannt waren, sowie eine Anzahl anderer, die aus den Kaukasus beschränkt find, darunter zwei neue. Dir Arionideo, in Westeuropa durch mehrere Gattungen vertreten, werden nach Osten hin immer seltener und hören nach dem Kaukasus zu ganz aus. L Verein der Rnnstsreundinnen. Tie gesellige Bereinigung de» „Vereins der KuustsreunLinnea" wurde mit einem warmen Appell an seine Mitglieder durch dir Vor sitzende de» Verein», Frau Geheimrath Windscheid, eröffnet. Die hochverdiente Fraa, dir unermüdliche Borkämpserio sür die unsere Zeit bewegenden Fragen, dir »erithätige Förderin idealer und humaner Bestrebungen, wandte sich in warm empfundenen Worten an ihre Brreinsgenoffinnen und an alle Frauen, die rin Herz haben sür die Selbstständigkeit ihrer Mitschwestern. Für Hirse Selbstständigkeit. führte die geehrte Rrdnrrin au«, juche man jetzt di« Gesetzgebung heranzuzikhrn. Aber Gesetz» feien nie productiv, st« greisen nie handelnd, sondern nur schützend rin. Handeln für unsreMitjchwester, da» müssen wir selbst, indem wir ihr Gelegenheit geben, eiur« ihr homogenen Berns zu leben, gleich dem Manne, und aus der ondern Sette ihr dir Mittel zur Existenz ver- schaffen. „Geben Sie der Künstlerin", ries die Redner!» au», „eine Stärkung ihres Selbstbrwnßtseia», ohne welche» man im Kamps de» Lebens unterliegt. Diejenige Selbstständigkeit, die ans einer tüchtigen Erwerbsmöglichkeit beruht, hie wirlhfchasllichr, ist vorderhand begehrenSwerther als die politische. Rur im Verkauf spricht sich der Werth der Arbeit sür den Markt au». ES ergeht daher die Bitte, durch Kauf die gut« Sache zu unterstützen. Ein Besuch in der Verkaufsstelle, Salzgäßche» b, wirb sicher lein vergeblicher sein. Es finden sich dort eine Menge erlesener und preiswerthrr Gegenstände, geeignet sür Geschenke zu Hochzeiten, Geburtstagen rc. Dort werden auch Bestellungen angenommen sür Borzeichnuiwen und Entwürfe ans tzem Gebiete der Malerei, Brautzarbeit. Lrdrrpunzerei, auch Borzrlchnungrn sür Radelarbriteo rc." Der wifirnjchastlichr Vortrag dr» Abend», gehalten von Fräulein vr. Käthe Wmdscheid, behandelt« Lord Byron. Auch hierin zeigte sich di« Redorrin al» di« gewiegte Keuoerta der rogliicheo Literatur, al» welche sie kennen zu lernen wir schon öfter» Gelegenheit hatten. Vermischtes. ----- Tic Trimmen und Abergläubische» werden nicht alle Die „Geraer Zeitung" erzählt: Einer Familie im benach barten L. wurde vor Weihnachten eine fette Gan» gestohlen, ohne Laß e» gelungen wäre, Len Dieb zu ermitteln. Aber die Frau de» Bestohlenen wußte, „wie mersch rauSkriegt. war 'n Broten gefressen bol". Sie eilte zu einer Karten schlägerin und, wie nicht anders zu erwarten, dieselbe erkannte au» der Lage der Karten, daß eine Person im Hause mit schwarzen Haaren der Spitzbube ist. Unglücklicherweise war nun unter den zahlreichen Hausgenossen nur eine Frau, welche aus dem Kopse den bezeichnet,» Schmuck trug, somit ein Irrthum seiten» der Bestohlenen vollständig ausgeschlossen. „Sie ho'm un» de Äon- gestuhl'n, »u weeß ich s ganz genau!" sagte ihr die Bestohlene auf den Kopf. Erst nach längerer Zeit und durch energische Gegenmittel konnte die „Auge srau" von der Unschuld der „verdächtigen Person" überzeugt werden. — Schönebeck, 5. Februar. Seit beinahe zwei Wochen steht nun hier das EiS der Elbe. Durch stetiges Begießen der Bahn zur Nachtzeit ist da» Ei» so stark geworden, daß Fuhrwerke, Schlitten u. s. w. die Eisbahn über die Elbe passiren können. Der Personenverkehr ist sehr stark; Jeder will mal wieder über da» Elbei» gehen. --- Rel» Vork, 24. Januar. In Nord-Dakota besteht bekanntlich ein Gesetz, wonach Ehescheidüngen auch solchen "ersonen bewilligt werden, die nicht eigentlich Bürger de« taste» sind, sondern sich wenigsten« 90 Tage in dem Staat aufgehalten haben. Infolge dieses Gesetzes, da» die Erlangung der Ehescheidungen begünstigt, hat sich eine förmlickie Ehe scheidungs-Industrie entwickelt, die für die dortigen RechtS- schmarvtzer und Gasthossbesitzer sehr gewinnbringend ist, da au» allen Staaten, in denen die Erlangung von Ehescheidungen erschwert ist, ganze Karawanen ekemüder Personen nach Dakota spilgern. Auch der Staat New 4-ork stellte bisher seinen reichlichen Zuschuß zu diesen Freiheitscandidaten. denen jetzt aber ein jäher Schreck in die Glieder fahren wird, nachdem ein Richter de« Staate» New Hork die wicktige Entscheidung abgegeben hat, daß derartig erlangte Ehe scheidungen in New Aork nicht anerkannt werdrn könnten — Die New Aorker Gewerbekammrr befürwortete ein Staat« das dl- d-- <A-bä»d- in d->- , die Höhe der Gebäude in der Stadl New Es gelang ihr auch in hervorragender «eise, »in plastische« Bild deS I Aort bestimmen soll. Ein von ihr ausgearbeiteter Eutwur arislokratischrn Dichter« zu geben. In schars umri,jenen Conturea sch^gt vor, daß in den breiteren Straßen kein GcschästS- »1« hob sich seine seffelude Gestalt voo dem Hintergründe der liierari- scheu und grsellschasittchen derzeitiaeo Zustände seines Later- laude» ab. Die Retznert« kennzeichnet« dann zunächst seine Stellung innerhalb der Weltliteratur unh sein Verhältnsß zur romantischen Schule. Di» legt« sodann seinen Leben«- und Ent- wickelung»gang dar, wobei sie durch mejstrrhaste vertheiluug von Licht und Schalten ein, außerordentlich tntereffante Charaktrrstildie dieser complicirtrn Dichlerveriöalichkrit »u Gehen wußte. Bei der! nun folgenden eingehenden Besprechung seiner hauptsächlichsten Werke zrlang r» der Rednerin, den hohen Schönheiten der Byroo schen Poesie dir richtige Würdigung zu Theil werden zu lassen, indem sie mit äußerst wohlgetroffeuer Auswahl einzelne Stellen au« seinen Dichtungen vortrug. Im Anschluß an Byron'» Drama Manfred berührt« sie zum Schluß da» verhält,iß Byron'» zu Goethe, indem ste di» Verschiedenheit der Persönlichkeiten und deren Auf fassung de» Lrbrosproblems charaktertsirte. Eine ganz besonder» zahlreiche uud gewählte Versammlung folgte dem geistvollen Bor trag mit gespanntester Aufmerksamkeit und lohnte denselben durch § lebhaftesten, anhaltenden Beifall. gebäude höher al» 65 m sein soll und daß die Höhe der sür Wohnzwecke bestimmten Gebäude auf 50 m (das sind etwa 10 Stockwerke) zu begrenzen sei. Der Stadtrath von Phila delphia beschloß die Eingabe einer ähnlichen Borlage an die ! gesetzgeberische Körperschaft de» Staate» Pennsylvanien Vaturforscheiide Gesellschaft. Sitzt»», »<« tz. Februar 1897. Ji» geschäftlichen Thrile wurde unter Anderem mitgetheilt, daß >die dirSjährige össeutliche Sitzung Freitag, den 19. Februar, t» Kaiiersaal« der Ceattaldallr abgehaltrn werden soll. Herr Pro fessor vr. Marshall wird darin Über ,,erwünscht« Hau». ! thier« sprechen. Vach Schluß der Vedaction eingegangen. Ki, u> d«e »rock«« «>«zkl,„siiien relr,r«,« tzch». »0 tz»»» »»0 »er »«»«Krill irs'chlUch. »«r »te»,ctl«i, nicht „«,»«§«» Gitt« D «Nh»» fite »krßjiMnel»»««» un» u,»,rsti»n»Nch« w-a»un,,» »ich« «>tt»,rllich ,» «ach«. 6. L. Berit», 6. Februar. (Privattelegramm. E» sind soeben neue Beiordnungen de» Kaiser» übe literarische Berösfentlichypgen activer und Re- s«rv«»sfieiere ergangen, Lenen zufolge bei Vorgängen aus militairischem Gebiete da« strengste Geheimniß zu wahren ist. Bei Veröffentlichungen anderer Art ist nach eingeholter Erlaubniß der volle Name des Verfasser» nebst Charge und Trnppentbeil anziigeben. Ausgenommen hiervon sind mili tairische Blätter. Im Großen und Ganzen bringen die Verordnungen Erleichterungen für Ofsicirrr. Der Kaiser betont: Veit» Äch behnfß Fßrder»», ttisienfchastlichen Streben» Erleichterungen etnkrete» lasse, so erwart« Ich. daß jeder Ossicier mit Tact bei literarischen Veröffentlich»»-«« vorzehe, um Reibungen zu vermeiden. 0. 8. Verli», 6. Februar. (Privattelrgr»»».) Nach einer soeben erlassene» kaiserlichen Ordre finde» »ie Kaisermanö»rr zwischen drm 8. und S. Armeekorps «i» chließlich der hessischen Division und den beiden bayerische» Armeecorp» statt. * Berlin. 6. Februar. Gegenüber der Blättermeldung, daß in diesen Tagen die Fiuanzminister allerB»»des- 'taaten hier versammelt sind, ist die „Post" in der Jage, «slzustelleu, daß nur die betreffenden Ressortchef» derjenigen Bunde-staatcn hierherkommen, die im Finanz-Außschuffe de» Buudesrathes vertreten sind. Gutem Vernehmen nach er öffnet die zwischen diesen Herren und dem Reich-schatzsecretair über die Aulsiihruog der Schuldentilgung im Reiche statt gehabte Besprechung befriedigende Aussichten. * Berlin, 6. Februar. Laut „Berliner Correspo»dr«z" entbehren die i» der Presse verbreiteten Gerüchte über den Wechsel im Oberpräsidium der Provinz Pose» jrg icher Begründung. * Berlin. 6. Februar. An der NachmittagS-Sitzung de» preußischen LaodeS-Oekonomie-Collegium» nahm auch der Kaiser Theil uud nahm neben den Ministern Hammerstein und Miguel Play. Der Vorsitzende. Miuifterialdirrctor Sterneberg, bracht« rin Hoch auf de» Kaiser aus Professor Märckrr»Halle reserirt« über die !?age der Gesetzgebung betr. die Weinbrreitung. Geheimrath Thiet bebaudelte den Stand der Weingesetzgebung, Profeff'or Sering-Berlin da» ländliche Genossenschastswesen. General- director v. Huene schilderte die Entwickelung der preußischen Centralgenossenschafts-Easse. Hieraus wurde die diesjährig« Tagung de» LandeS-Oekonomie-Collegium» geschlossen. Uhead» and ein Festessen im Landwirthschastsministrrium statt, »n dem der Kaiser tbeilnahm. * Essen a. R., 6. Februar. Die „Rheinisch-Westphälische Zeitung" ist in der Lage, die Meldung der Berliner Blatter aber da» Wiederaufnahme-Verfahren im Mein- eidSprocesse Schröder und Gen. folgendermaße» zu berichtigen: E« ist gemäß tz 409 Str.-P.-O. nur beschlösse» worden, die von den Angeklagten angetrelenen neue» Beweis« zu erheben, lediglich um zu prüfen, ob diese Beweise dazu angethan sind, die Wiederaufnahme, de» Verfahren» und di« Erneuerung der Hauptverhandlung gemäß tz 4l0 Gtr.-P.-O. anzuvrdnen. Die Wiederaufnahme selbst ist als» nicht beschlossen worden. * Wien, 6. Februar. Nach einer hier eingegaagenen Meldung au» Kreta ist da« österreichische Kriegsschiff „Sebenico" heute in den Hafen von Rethinu «ingelaufe». * Ta«a», 6. Februar. Zwischen dem Hospiz und dem Wegerhau« am Flüela-Paß wurde» heute L Persone» mit 7 Pferden durch eine Lawiu« verschüttet. * Part». 6. Februar. In den Wandelgänge» der Deputirteukammer bildete die Lage im Orient den Gegen- stand lebhaftester Erörterung. Die Besprechung wird völlig durch die Ereignisse de» gestrigen Tage» beherrscht. Der Deputirte Dcloncle wird am Montag betr. Egypten ein« Anfrage an die Regierung richten. * Pari», 6. Februar. (Kammer.) Auf eine Anfrage Mua'S wegen der Ereignisse auf Kreta erklärte Hanotaux, die Unruhen auf Kreta seien vor acht Tagen auSgebrochen, die Ereignisse hätten seil dem K. Februar ein« jähe Wendung genommen, so daß e» zu Handgemenge zwischen Christen und Muselmanen gekommen sei. Sech- französische und sechs englische Marinesoldaten seien gelandet, um die Telegraphen zu schützen. Der christliHe Gouverueur und die Consulu bemühten sich einhellig, dir Unruhen zu «ater- drücke», die» sei aber nicht gelungen. Eine heftige Feuer»de»»ft in der Vorstadt nöthigte mehr als 100 Personen- in da» franz» fische Consulat zu flüchten. Manschaften fremder Kriegsschiff« bekämpften das Feuer, Marinesoldaten vertheidigten da» Consulat, die Canzlei, das MissionSgebäude und den Tele graphen. Demnächst werde ein Gelbbuch bezüglich Armenien» und Kretas vertheilt. Hieraus war die Anfrage erledigt. — Der Gesetzentwurf über Melasse wurde mit 253 gegen 148 Stimmen angenommen. * Ltockyolm, 6. Februar. Nach einer Meldung de» „Aslenbladed" hat König Oscar die Erfüllung der Bitte Andrer» zugesagt, ihm zur Ausführung der für dieses Jahr geplanten Nordpol-Expedition nach Spitzbergen das Kanonenboot „SvenSksund" zur Verfügung zu stellen. Ein Theil der AuSrüstungSgegenstände muß aber im Voraus auf einem anderen Schiff nach Spitzbergen befördert werden >V. Warschau, 6. Februar. (Privattelegramm.) Wie in hiesigen bestunterrichteten Kreisen verlautet, ist zum Generalcurator der Schulen im Königreich Polen an Stelle de» verabschiedeten Apuchtin der Professor der Odessaer Universität Herr v. Ligin, ein in Rußland bekannter Gelehrter, ernannt worden. * Attzcn, 6. Februar. Ter Marine-Minister Levidis richtete bei der Abfahrt der Kriegsschiffe an die Mannschaften eiue Ansprache, in der er sie zur Tapferkeit und Mannes zucht ermahnte. Die Schisse werden heute Abend in Kanea eintreffe». * Kairo, 6. Februar. (Reutermeldung.) Die egyptisch Regierung hat dem französischen und dem russischen Vertreter die Antwort ertheilt, sie habe da- ihr von der britischen Regierung gemachte Anerbieten eine» Geldvorschussr» in lausender Rechnung in Uebereinstimmung mit dem Gesetzbuch angenommen, welche« sie zu einem derartigen Vorschuß-Ab schlüsse berechtigt. Die Regierung glaube nicht, ihre intrr- vationalrn Verpflichtungen verletzt zu haben, welche sie stet» sorgfältig bewahre. " Kauea. 6. Februar. Meldung der „Ageuce Hava»* Die Lage scheint etwa» besser. Das Gebäude der katholischen Mission, in welche« sich zahlreiche Person«, ge flüchtet haben, blieb völlig unbehelligt. Die Mannschaften der fremden Kriegsschiffe haben sich zur Bewachung der Eo»- sulate, der Telegraphen-Anstalt »ad der MissionSgebäude vertheilt.
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