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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1897
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970215015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897021501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897021501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-15
- Monat1897-02
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Uhr. die Abend-AuSgabe Wochentag« um k Uhr. Nedartion und Erpeditio«: JohavneSgaffe 8. Die Expedition ist Wochentags ununterbrochea geöffnet von früh 8 bi« Abend- 7 Uhr. Filialen: Otts Stemm'- Tortim. (Alfred Hahn), Universitätsstraße 3 (Paultnuw), Lonis Lösche, Katharinenstr. 14, Part, und König-Platz 7. Morgen-Ausgabe MMcr und Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt -es ASnigkichen Land- und Amtsgerichtes Leipzig, -es Rathes nn- Nolizei-Ämtes -er Sta-t Leipzig. »i» Montag den 15. Februar 1897. Arrzeigen.Preis die 6 gespaltene Petitzeile SO P^-r. Reclamrn unter demRrdactionSstrich (-ge spalten) LO/H, vor den Familiennachrichtra (6 gespalten) 46^. Größere Schriften laut unserem PreiS- verzeichniß. Tabellarischer und Zifserniatz „ach höherem Tarif. «Sptraveilagen (gesalzt), nur mir der Morgen-Ausgabe, ohne Postbeförderung .« 60. -, mit Postbesörderung .« 70.—. Annahmeschlvß för Anzeigen: Ab rud »Ausgabe: vormittags 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittags 4Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen je »in, Haide Stunde fr»her. Anreisen sind stets au die Expedition zu richten. Druck und Verlag von E. Pvlz in Leipzig. SI. Jahrgang. 2. König!. Lachs. Ulanen-Regimenl Ar. 18. ^ Mit dem kommenden 1. April wird daS obige Regi men! aus seinen bisherigen Garnisonen Rochlitz und Geithain nach Leipzig verlegt; die- giebt Veranlassung, einen Blick in die interessante Geschichte desselben zu thun; als Grundlage inerzu dient die von Herrn Rittmeister von Schimpfs ver faßte Geschichte des Regiments. Durch die politische Neugestaltung Deutschlands in der zweiten Hälfte des JahreS 1866 war auch eine vollständige Umgestaltung der einzelnen Armeen, also auch die der königlich sächsischen Armee bedingt; die Cavallerie derselben ward um zwei Regimenter vermehrt. Anknüpfend an die Traditionen rer alten sächsisch-polnischen LancierS geschah die Vermehrung dergestalt, daß man zwei Ulaneu-Negimenter errichtete. Die Formirung der neuen Regimenter geschah durch Abgaben der bestehenden vier Reiter-Regimenter, indem diese bereits am 21. December 1860 in sich sechste Schwadronen svrmirten und je zwei derselbe» durch Loos als Stamm der neu zu errichtenden Regimenter ausschieden. Nach erfolgter Loosung wurde, soweit thunlich, durch Austausch von Mann- ichaften und Pferden der Neueintheilung der gesammten tächsitchen Cavallerie in schwere, leichte und Ulanen- Regimenter Rechnung getragen; letztere erhielten den Ersatz mittlerer Größe. Am Morgen des 1. April 1867 wurden die ausgelooste 1. und 2. Schwadron des 2. Reiter-Regiments, sowie die 2. und 4. Schwadron des 3. Reiter-Regiments auf dem Reitplätze zu Rochlitz als königlich sächsisches 2. Ulanen- Regiment Nr. 18 sormirt und von dem Brigadier General- ma;or Freiherr von Biedermann dem zum Comman- panten veS Regiments ernannten Oberst von Ludwiger übergeben. Ter Stab des Regiments, die 1. und 2. Schwadron des 2. Reiter-Regiments, blieben unter Beibehalt ihrer Schwadronsnummern in ihrer bisherigen Garnison Rochlitz, während die 2. Schwadron des 3. Reiter - Regiments als 3. Schwadron des 2. Ulancn-Regiments nach Geithain ver legt wurde. Die 4. Schwadron des 3. Reiter-Regiments erhielt unter Beibehalt ihrer Nummer Geringswalde als interimistisches Standquartier. Bereits am 16. September 1867 erfolgte die Verlegung der 4. Schwadron von Gerings walde nach Rvßwein, wohin auch am 1. Oktober die 3. Schwadron von Geilhain aus verlegt wurde; beide Schwadronen, die 3. und 4., wurden am 31. März 1882 nach Geithain verlegt. Die Formirung der 5». Schwadron erfolgte am 1. Oktober 1867 ,n Rochlitz durch Abgaben der vier übrigen Schwadronen, welche zu diesem Zwecke durch außergewöhnliche Remontelieferungen auf einen Etat von l67 Pferden gebracht worden waren. Hiermit war die Er richtung des 2. Ulanen-RegimentS zu Ende geführt. Die Zusammensetzung des Ossieierscorps am 1. LIpril 1867 war folgende: Regimentscommandant: Oberst von Ludwiger. StabSossicier: Major Genthe. Regimenlsarzt: vr. Uhle. WirthschaftSossicier: Rittmeister Edler von der Planitz Adjutant: Oberlieutenant Freiherr von Hausen. 1. Schwadron: Rittmeister von Einsiedel; Lieutenants Freiherr von Heeremann-Zuydtwyck, von Oppel. 2. Schwad ron: Rittmeister von Radke; Oberlieutenant Gras von Wallwitz; Lieutenants von Einsiedel, von Boxberg. 3. Schwadron: Rittmeister von Römer; Oberlieutenant Freiherr von Kalitsch; Lieutenant Freiherr von Zedtwitz. 4. Schwadron: Rittmeister von Minkwitz; Oberlieutenant von Arnim; Lieutenants von Trebra-Lindenau, von Schimpfs. Die am 1. Oclober 1867 gebildete 5. Schwadron erhielt den Rittmeister Polen, Oberlieutenant Freiherr von Hausen und Lieutenant von Trebra-Lindenau. Die Folgen einer im Feldzuge 1866 durch einen Granat splitter erlittenen Kopfwunde machten eS dem Oberst von Ludwiger mehrfach, selbst auf längere Zeit unmöglich, persönlich das RegimentScommando zu führen und ver- anlaßlen ihn, im März 1868 nach noch nicht einjähriger Thäligkeit als Regimentskommandeur seine Stellung zur Disposition zu erbitten. Au seiner Stelle wurde Mafor von Troskg vom Garde-Reiter-Regiment unter Stellung ü la siiils des Ulanen-Regiments mit dessen Führung be auftragt und am 1. Oclober 1868 zum Regimentskommandeur ernannt. Im December 1869 wurde Major Genthe mit Führung des 2. Reiter-Regiments beauftragt und an seine Stelle Rittmeister von Schn ehen vom Garde-Reiter- Regiment zum etatmäßigen Stabsofficier ernannt. Die Ausbildung des Regiments fand im Jahre 1867 naturgemäß unter sehr schwierigen Verhältnissen statt; trotz dieser Schwierigkeiten tonnte bereits ,m Herbste der im Auf träge des Bundesfeldherrn dem RegunentSexeiciren bei wohnende königl. preußische Generallieutenant Graf von Bis marck Bohlen dem das Regiment vorstcllenden Major Genthe seine volle Anerkennung über die erlangte Sicher heit in den Formen des neu eingcführten Reglements aussprechen. Im Jahre 1868 wohnten Seine Majestät König Zobann und Se. königl. Hoheit Prinz Friedrich Karl vou Preußen als Inspekteur der norddeutschen Cavallerie den Manövern bei; 1869 besichtigte der königl. preußische General- lieutenant von Rheinbabcil das Exercircn des Regi ments. Im Herbste 1870 sollten nach dem ausgegebenen UebungStablca:: Rcgi: leniSexcrcireu Hebungen der 2. Cavalleriebrigade Nr. 24 unter Zutheilung einer reitenden Batterie bei Potenz nördlich von Grimma folgen; doch tras mitten in der Friede,isthätigkeil aus telegraphischem Wege am 16. Juli 1870 früh 8 Uhr der Befehl des kommandiren- de» Generals ein, nach welchem das Regiment mobil gemacht werden sollte. «SS -- L"da^ schäften und Pferden der beste war, ,,, Ouatiere b Grimma; von hier auS begann am 28 Iu N-chts 1 Uhr die Verladung, welche trotz mancher bereits um 10 Ubr beendet war. Ucber Leipzig, Halle, Kothen, ^en bürg, Aschersleben, Halberstadt, Vttne»burg, §reieu,en. H° 4' Minden, Paderborn, Lippftadt, ---oesl, Lkthmathe ^ egen^ Wetzlar, Labnstein ward daS Regiment nach Esbach Biebr.ch befördert. D.e Fahrt war für Mann chast n und Pferde eine ziemlich a.iareiseilde, da besonders am 20. Juli starke .^itze berrschle. Aus der Fahrt, namentlich in Lest salen, ward das Regiment enthusiastisch empsaiigell u"dbm- reichcnd verpflegt. Unter Benutzung einer zwischen Biebrich und Mainz geschlagenen Schiffsbrücke gelangte am 30. v,uli daS Regiment auf das linke Rheinuser. Die zweite Armee, welcher daS XII. königlich sächsische Armeecorps unterstellt war, sollte von Mainz aus gegen die Saar vorrücken, bei diesem Vormarsch durch d,e Pfalz ergaben sich aus der Anhäufung so großer Truppenmassen nicht un- erhebliche Schwierigkeiten für Marsch wie Verpflegung. Das Wetter war regnerisch und kalt, was das Bivouaklren recht empfindlich machte. Am 8. August ward Homburg erreicht und die königlich sächsische Cavallerie - Division defilirle vor Sr. Majestät dem Bundesseldherr». in dessen Umgebung sich der commandirendc General des 12. königlich sächsischen Armeecorps, Kronprinz Albert, befand. Unter den Klängen der „Wacht am Rhein" ward am ll. August die französische Grenze überschritten und >n der Richtung aus Metz marschiert. An den gewaltigen Kämpfe» um Metz vom 14. bis 18. August batte das Regiment keinen Theil, obwohl es immer in der größten Nähe des Schlachtfeldes weilte, der 3. Eskadron bot sich von den Höben von Ballerot) aus der imposante Anblick der Schlacht vou St. Privat dar. mit Deutlichkeit war der Sturm auf St. Marie und die Er stürmung von St. Privat zu erkenne» ' >- > ' Mit der Maas-Armee trat nun das Regiment seinen Marsch nach Norden an, hierbei fanden einzelne Es adrouS und verschiedene Mannsckaften Gelegenheit, sich auf Patrouillen und auch sonst durch Unerschrockenheit und tapferes Verhalten rübmlichst anszuzcichnen. Am 30. August ging das Regiment auftlärend nach dem rechten MaaSufer über, bei welcher Gelegenheit sich besonder» Premierlieutenant von Ein siedcl auszeichnetc; dasselbe that er auch am 3l. Auguir Den 1. September über blieb daS 2. Ulanen-Regimenr süc lich von Douzy in Reserve, es war ihm nicht vergönnt, lhätigen Antbril an dem blutigen Ringen zu nehmen, in welchem der Thron Napoleon's zusammeubrach. Von Sedan aus marschirte das Regiment im Brigade verbände auf Paris zu, welches am l8. September i» Vaujour den Ossiciere» und Mannschaften zum ersten Male zu Gesicht tam. Bis Sedan war der Gesundheitszustand der Mannschaften ein ziemlich guter gewesen, doch auf dem weiteren Vormärsche traten Typhuserkralikuugen ein. Am 26. September begann der Vormarsch nach dem Norden Frankreichs. vaS 18. Ulanen-Regiment marschirte nul der 3. EScadron als Avantgarde an der Töte der Brigade Bon nun au traten die Blousenmänner den deutschen Truppen in größerer Zahl entgegen; bezeichnend für die Kampfweise der FranctireurS ist es, daß be> diesem Vorgehen gegen Clermont Avantageur von Arnim des Ulanen-Regiments als Führer der Spitze der Avantgarde von einem scheinbar harmlos seine Kühe aus dem Feite hütenden jungen Menschen aus kürzeste Distanz augeschössen wurde, ohne jedoch getroffen zu werden. Der betreffende Franzose hatte plötzlich vom Boden ein Gewehr erhoben, hinter einer Kuh stehend angeschlagen und war nach Abgabe des Schusses im Dickicht des nahen Waldes ver schwunden. Den 30. September ward das alterthümliche, vvu freundlichen Promenaden umgebene Beauvais erreicht, eine Stadt vou damals 18000 Einwohnern. Auf dem geräumigen Marktplätze, zu Füßen der Statue von Ieanne Hachetie, welche l472 bei Bertheidigung der Stadt gegen Karl den Kühnen von Burgund einem die Stadtmauer erklimmenden feindlichen Krieger die Fahne entrissen halte und dadurch die Bürge» von Neuem zur Bertheidigung entflammte, nahmdieBli- gave nebst Insauteriebataillon und Geschützen Ausstellung, un» von hier auö die Quartiere zu beziehen. Die Bewokmer von Beauvais zeigten imGroßen undGanzen eine friedlichcHaltung. AchtWochen lag hier das Regiment, während dieses Aufenthalts stellten aber unausgesetzter Sicherbeits- und Patrouillenbicnst angesichts eines stets unberechenbaren Feindes hohe Anforderungen an die Kräfte von Mannschaften und Pferden; es bot sich ab.» auch manche Gelegenheit zur Ausführung kühner, tapferer Reiterthaten. Mitunter kam eS auch zu größeren Unte» nehmungen. So unternahm am 27. Oktober General von Sensst mit 1200 Manu einen Vorstoß gegen La Formerie, ,:)b- es zu ernsten und verlustreichen Kämpfen kam: denn die geringe Zahl der Angreifer fand in und um La DFormerie ganz bedeutende feindliche Streitkräfte vor. ^n den nächsten Tagen nach dem Gefechte von La Formerie entwickelte der Feind auf der gaumen Linie zwischen Amiens und Rouen eine lebhaftere Thätigkeit, kleinere feind liche Abtheiluiigen streiften sogar bis Beauvais, so daß die irss: Lrlwlt »uk :kln<!3.1 rVsireu loco 38,3V, Lisi nai. (k'-N 0,04k »U 0,12). : Oriental Stsam 2) <isr nlsäsrl.- amsrilc. Oawpksr m 8stso ein- seo. Kact» einer :korort eiskrei. I" in Lrornsn ,r in Vsiprlx, <13,2, iilorxon» r) in ^ntverpen, meriiavsn, ton, ,kw8-(l2 2, uNxart- (122) in Vork: «'drave« er- (27,2); nacii >sn" «43>; oacii Vildelm" <10/4); tioä" <I/5): navd t> ^uetrallev: en LlitttroeN uoä kineesoliift- irxen eineeeet/ts len Xdxonx Ue* laeeen «ick lioell ii >1»r LrüLtounx er srtortieriickeu lock im k>«I,ir>;s Nocilvaeesr xe- nurreüen, Oer Oeeckiikk ocli« sock reciii 7ertr»ctitnoL, äu auptsaodliet! ee- ren sderancliai» «ier »interiivde Iiten daden elvi, , <N«seiden nscl, vedrixsn stellen cken xersdlt Nlr 38-34 osed ' oaed Vsll- Oande-I'etsedea ! 81UeIlzut-V»r- lood dstren siet, r StUekxnt oscd Mr »00 tax« ,r 8»sls Sin,! 4is 6»>de 48 ^ vnN krscdtsstL für «ioscdNessNed rnrüen letstdiu . tlsn «r»»rt»t cedrs nn«! sollte kt« »Islisnn ein» ». Ot« von ver- > Udsrnommenen rnmsi in sinem «er «rdedUcden !», Streu,»» Ser Se» prscdts»- F-«rn-tsn. Ein Hausschlüssel. Skizze von E. Merk (München). Nachdruck verboten. „Ja, meine Herren! Wenn ich als fünsundzwanzig- jähriger Lieulenank nur den zehnten Theil von dem vertragen bätte, was ich heute ohne viel Molesten durch die Gurgel rinnen lassen kann — Major Gravenreut — er war über die gefährliche „Ecke" nicht binweggekoulmen und seit mehreren Jahren schon a. D. — wies mit der Gebärde eine» Sieger- auf die stattliche Batterie von Flaschen, die von der kleinen Tafelrunde schon bewältigt worden war, — schwerer, alter Rauentbaler; brillante Marke. Aus seinem warmgerötheten Gesicht blitzten die blauen Augen hell und gutmüthig wie Kinderaugen; um die Mundwinkel, um die runden Wangen aber zuckte es lustig, überlegen, als lachte er sich selber auS mit dem Humor eines Weisen. „Sie werden es mir nicht glauben, — aber auf mein Wort! — als junger Mensch bin ich im Trinken der reinste Waschlappen gewesen! Eine Flasche Sect — und weg war ich, total weg! " „Haben sich recht gebessert! Erfreulicher Fortschritt! Prosit, Major!" „Ja, wenn ich damals mehr vertragen hätte, dann wäre Alle» anders gekommen! Dann war ich überhaupt ein anderer Kerl geworden. Hab' mal ein altmodisches Stück gesellen, sogenannte Schicksalstragödie. Vom Anfang an spielt da ein fatales Messer eine Rolle. Man ahnt sofort, mit dem passirt noch was. Zn meinem Schicksal, da wäre dieses vcrhängnißvolle Ding eine Flasche Sect und — ein Hausschlüssel!" „Ein HaliSschlüssel?" „Obo!" „Na, daS scheint ja recht pikant, lieber Major!" Die Freunde wußten, nach Mitternacht wurde Gravenreut immer redselig. DaS gewöhnliche Repertoire von Anekdoten und Iagdabenteuern kannten sie allerdings auswendig. Man brauchte gar nicht besonders zuzuhören. Sobald die Pointe kam, gab der Major durch sein dröhnendes Lachen das Zeichen, daß nun der Moment da sei, Vergnügen und Heber- raschung zu äußern. Aber die Geschichte vom Hausschlüssel war ueu. ES flog auch ein ganz wunderlicher Zug um da» nachdenklich gewordene Gesicht, wie alte Schwärmerei, wie verjüngende Erinnerung. WaS für ein hübscher, herzbezwingender Mensch er gewesen sein mußte, als er jung und schlank gewesen! „Ich war als Lieutenant in Würzburg in Garnison", begann er. „Eine Weile hatte ich da eme prkfeive Wohnung. Zwei Zimmer in einem Gartenhaus, mit reizenden, alten Renaissance-Möbeln, die auS einem benachbarten Schlöffe stammten. Biel zu elegant filr meine damaligen Mittel. Im Bvrderhause hatte nämlich «in Sarg-Fabrikant seine Werkstatt ausgeschlagen, und der Anblick der im Flur herum- stebende» schwarzen Kästen schreckte die Miether ab. Man ab mir die Wohnung, die lange leer gestanden hatte, zu illigem Preis mit dem Vorbehalt, daß diese Vereinbarung nur giltig wäre, bis es den Bemühungen der Inwohner und Nachbarn gelingen würde, den ungemüthlichen Lieferanten fortzuekeln. Mein Gartenhaus batte eine prachtvolle alte Thür von geschnitztem Eichenholz, und ich konnte mir's nicht versagen, mir einen schönen stilvollen Schlüssel ansertigen zu lassen, der ein kleines Kunstwerk wurde und mir, weil ich selbst die Zeichnung entworfen, ein Riesenvergnügen bereitete. Leider mußte ich im Frühjahr mein reizendes Quartier verlassen. Die Särge wurden anderweitig untergebracht und der Raum an ein weniger nothwendiges, aber auch weniger unangenehme Gedanken weckendes Geschäft vermiethet: an eine Corscttenfabrikantin. Meine Hausfrau beschloß, ihre Zimmer an Fremde abzngeben, die sich gern in der hübschen Stadt aufhielten und an denen sich ein besserer Schnitt machen ließ als an einem armen Lieutenant. Es verursachte mir nicht viel Kopfzerbrechen und Um- zugsnöthe, mein bischen Hab und Gut in eine andere Be hausung zu schaffen. Nur meinen stilvollen, prächtigen Hausschlüsiel behielt ich zur Erinnerung an die fürstlichen Gemächer. Ich hatte ihn bezahlt — warum hätte ick, ihn ausliefern sollen. Merken Sie was. meine Herren? Schicksals- Tragödie! Oder vielmehr Schicksals-Komödie. Natür lich ist auch eia Weib im Spiel! Ein reizenderes Mädel können Sie sich nicht vorstellen, als die Martha Hermann damals war mit ihren neunzehn Jahren! Weiß, schlank, blond, mit einem allerliebsten Grübchen im Kinn und so süßen, warmen, lachenden Augen. Nein! Heutzutage giebl es kein so herziges Gescböpfchen mehr! Dabei ein Glucks kind! Vorsichtig in der Wahl ihrer Eltern. Einzige Tochter' Der Vater war ein sehr wohlhabender Großhändler. Ich batte sie während der Manöver kennen gelernt. Auf einem Gut, das sich der Herr Papa für die Sommerszeit gekauft und eingerichtet und in dem ich mit ein paar Kameraden eiuquartlert wurde. Wir hatten uns famos mit einander unterhalten. Daß sie mich bevorzugte, daS bildete ich mir nicht bloS selber ein; daS bestätigten mit ziemlich neidischen Gesichtern die beiden anderen Ossiciere, die ihr auch in ihrer Weise den Hof gemacht hatten. Beim Abschied gab sie mir lange, lange ihre Hand. Ausgesprochen wurde eS ja nicht, — aber es war etwa- zwischen unS; etwas Heimliches, unsagbar Nette»! Mit den Augen haben wir un« den ersten Kuß gegeben! Na, — Sie brauchen nicht zu schmunzeln, meine Herren! Ich war damals ein hübscher, flotter Kerl, wenn mir daS auch heut zu Tage Keiner mehr ansieht! Auf mein Wort! E- verging in dem aanzen Winter kein Tag, an dem ich nicht an das holde Mädel gedacht hätte! An dem ich nickt nackgegrübelt: wie kann ich sie denn Wiedersehen? Da ruft mir an einem Feiertag, — ich erinnere mich ganz genau, e» war am Ostermontag, als wir »n« gerade Ol unserem Mittagsmahl niedersetzen, ein Freund über den Tisch herüber zu: „Du Gravenreut! Weißt Dus schon, Hermann's sind hier! Fräulein Martha, ihr Papa und die Tante. Sie wollen ein paar Wochen da bleiben!" Umarmen hält' ich ihn mögen für diese Nachricht. Jeden falls Hab' ich ihn dann nach dem Essen beim Arm gepackt und in eine Ecke gezogen und in ihn hineingeschwätzt, ihn ausgefragt in toller Aufregung. Ein solcher Ucbermnlh war über mich gekommen, daß ich mich kaum verwußte vor Aus gelassenheit. Morgen werde ich das süße Gesicht Wieder sehen! Morgen laufe ich herum, bis ich ihre Wohnung aus gekundschaftet habe, bis ich ihr begegne! Ich war sonst nicht so rasch bereit wie die Anderen, mir einen Seet zu leiste». Aber an diesem Abend muß mich der Teufel reiten: Kellner, eine Flasche kalt gestellt! Ich war ja schon berauscht von Jugend, von Liebe, von Glückshoffnung! D'rum gaben mir die paar Tropfen so rasch den Rest . . . „Wie der Nachmittag weiter verlief, weiß ich nicht mehr. Ich erinnere mich auch nicht, wie ich heimkain. Wahrschein lich hielt ich mich doch einigermaßen aus den Füßen, sonst hätte mich wohl einer der Kameraden begleitet. Aber ich ging allein. Wie ein Gaul, der lange nicht den alten Stall vergißt, schlug ich in meiner Benebelung den Weg in meine alte Wolmung ein; wankte troddelhaft zu meinem schönen Gartenbaus. Nun kommt'«! Der verhängnißvolle Haus schlüssel! Den stilvollen trug ich nämlich immer bei mir, auS kindischer Freude an dem Ding. Ich konnte also auf- sperren; ungehindert eintreten. Im Zimmer war « schon dämmrig. Das lange, bequeme Rubebetl stand noch am alten Fleck. W,e ich war, in der Uniform, mit den Stieseln fiel ich darauf hin wie ein Stück Holz, und schlief sofort ein. n"k dem Stumpfsinn eines Schwertrunkenen." Einmal weckte mich ein Schrei! Ein Lärmen, Rusen! Ich schlug die Augen aus; sah belle Gestalten, Damen. War das nicht - Martha? Ich lallte wahrscheinlich ihren Name» Ich wollte aufsprmgen, siel aber wieder zurück. Dann brüllte die Stimme meinc« Bedienten in mein Ohr- „Herr Leitnanl! Herr Leitnant!" „Donnerwetter, Kerl! Es ist noch nickt Morgen!" schrie ich ihn an. Aber der Mensch ließ nicht los; ich wehrte mich, kämpfte um me,ne Rübe. v m Plötzlich spürte ich etwas Eiskalte» auf meiner Stirne und war mit einem Male wach, mit einem elenden Katzen- lammergefühl. Unser RegimcntSarzt stützt mick, drückt mir eine kalte Com^resse auf den Kopf und sucht mich fortzuziehen. „Machen Sie. daß Sie weiterkommen, Gravenreut! Dumme Geschichte! Sind in eine fremde Wohnung qerathenl Seien S,e nur ganz still!" " Nun sah ich am Fenster ein blasse«, weiße« Gestchtchen LL 'LL L L°U °« ,-E N ^ harmloses Möbel so haarsträubendes Entsetzen einzujage» vermag! Damen wohnten hier! Martha hatte mich in meinem erbärmlichen Zustand gesehen, — sah mich noch Denn wahrhaftig, hübsch mag ich mich nicht gemacht haben, als mich der Arzt durch das Zimmer schleifte wie ein Häuflein Elend. Das ganze schauvervolle Pech, die Teufelei des Zufalls, ward mir freilich erst am nächsten Tage klar, bei Hellem Kops! Sie können sich vorstellen, in welcher Verzweiflungs-Stimmung ich meinen höflichen Entschuldigungsbrief verfaßte und das corp»8 delicti, den stilvollen Hausschlüssel, mitschicktc. Zögernd versuchte ich am nächsten Sonntag, zu einem Besuch vor gelassen zu werden. Ich wurde abaewiesen. Mit trauriger Miene ritt ich jeden Tag, wenn Martha mit ihrem Papa ihren Spaziergang machte, in der Lindenallee ans und ab. Sie würdigte mich keines Blickes. Sie dankte kaum mehr, wenn ich sie grüßte. Natürlich, so ein junges Ding, „Hoch vom Himmel komm ich her", das verzeiht es und vergißt es nicht, wenn sie einen Manu einmal in so miserabler Ve» fassung sah. So ein Mädel will den bewundern, den sie gern hat, — na und das hatte ich ihr eben gründlich verdorben. Ein paar Wochen später hat sie sich mit einem Kaufmann, einem jungen Geschäftsfreund ihres BaterS, verlobt. Aber ihre Tante, bei der ich einen starken Stein im Brett gehabt halte, dir verrieth mir bei einer recht trübselige:, stellwagenfahrt, die wir zufällig miteinander machten, ziemli b deutlich, wie leicht eS anders hätte kommen können, — w nahe mir das Glück gestanden war — ohne jenen vermaledeit Schwips." Der Major räusperte sich, um seine Rührung zu ve» bergen. „Ja, ja, nach all den Jahren begreift man das alles und erzählt eö wie eine drollige alte Geschichte. Aber damals hat cs mir einen Riß gegeben, den ich nicht mehr verwnridcu habe. ES war mir plötzlich alles, — das ganze Leben, total „Wurscht" geworden. DaS laugt nicht in unseren, Stank. Wem'S Wursckt ist, ob er vorwärts kommt, der wird abgesäg, wie ein morscher Ast." Er schwieg, von der Erinnerung mächtig gepackt und blies starke Rauck,wölken auS der wieder anzezündeten Cigarre. Auch die Freunde waren einsilbig geworden. Nur einer schmunzelte ein wenig. Er batte errathen, we» jene Martba war. Er kannte sie. Nicht als das rosige, schlanke Mädchen, daS in holder Verklärung vor den Augen des Majors schwebte, nein, als würdige, ältere, gestrenge Dame, eine vortreffliche Hausfrau, aber etwa« sckarf, etwas allzu nüchtern. Und als die bewegte, feierliche Stimmung gar nickt weich-» wollte rief er, daS Glas erhebend: »Nun, wir Andern haben jedenfalls alle Ursache, un« zu freuen, daß eS so gekommen! Wer weiß, ob unser lieber, verehrter Major sonst so gemüthlich unter uns säße. Und darum sage ick, wohl im Sinne aller Anwesenden: t:e Flasche Sect soll leben und der vrrhängmßvvlle Hausscklüssel daneben!"
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