Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1897
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970310029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897031002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897031002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-10
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1832 Volkswirthschastlicher Theil des Leipziger Tageblattes. Wl« für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redakteur desselben G. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Norm, und von 4-5 Uhr Nachm. Telegramme. F Kattowiy, 10. März. (Privat-Telegramm.) Eine srauzö- fff che Gesellschaft unterhandelt wegen Ankaufs der gräflich Renard- fchen Herrschaft Sielcr. Ter Kaufpreis beträgt 12 Millionen Rubel. Warschau» 10. März. (Privat-Telegramm.) Ten hiesigen Blättern zufolge ist die Verstaatlichung derWarschau-Wiener Bahn nunmehr beschlossene Sache; dieselbe erfolgt jedoch nicht vor 1899. * Mexiko» 10. März. Tie Ein» und Ausfuhrzölle beliefen sich im Februar d. I. aus 1 902 000 Z gegen 2036 000 Z im Januar d. I. und 2 023 000 5 im Februar 1896. ÄUSMg aus dem Berwaltungsbericht der RcichSbank sär das Jahr 1896. Der Gesammtumsatz der Reichsbank betrug im Jahre 1896 IS1499 193 300 >l. gegen das Vorjahr von 121 313 106 800 mehr 10186086 500 Der Bankzinsfuß berechnet sich im Durchschnitt des Jahres 1896 aus 3,656 für Wechsel und ans 4,156 bezw. 4,656 für Lombard-Darlehne. An Banknoten sind durchschnittlich 1083497000 in Um lauf und mit 82,32 Proc. durch Metall bedeckt gewesen. Im Giroverkehr hat der Umsatz einschließlich der Ein- und Auszahlungen für Rechnung des Reichs und der Bundesstaaten rund 109 807 Millionen Mark betragen. Am Iahresschluß beliefen sich die Guthaben der Girokunden auf rund 353 827 000 An Zahlungsanweisungen wurden 7482 Stück über 222 713 495,37 .« ertheilt. Wechsel wurden gekauft oder zur Einziehung übernommen 3997 839 Stück über 7 286 543 861,22 .« Darunter befanden sich 339 402 Platzwechsel über 918 713 787,23 .6, welche für Rechnung der Girokunden kostenfrei cingezogen worden sind. — Von den an gekauften Wechseln betrugen 358 209 Stück je 100 und weniger. — Von Len Ende Tecember 1896 im Bestände verbliebenen in ländischen Wechseln waren fällig binnen 15 Tagen 302 888 OM binnen 16 —30 Tagen 138843 IM.«, binnen 31 —60 Tagen 212 451 50hl.« und binnen 61 —90 Tagen 134 326 4M X, zu sammen 788 509 OM An Lonibard-Tarlehen wurden ertheilt 14282013M und blieben am Schlüsse des Jahres 1896 ausgeliehen 197 202 600 Die Wechsel- und Lombard-Anlage hat durchschnittlich 752 333 000 ^ betragen. Die Grundstücke hatten am Ende des Jahres 1896 einen Buch werth von 33196 700 .« Offene Depots waren Ende 1896 266051 Stück im Nenn- werthe von 2 798110877 .« in 3726 verschiedenen Effecten« Gattungen niedergelegl. Von Len verwahrten Werthpapieren wurden im Laufe des JahreS 104 916102,76 ,« Zinsen und Ge- winnantheile für die Deponenten einbezogen und verrechnet. Der Ges ammt gewinn hat für das Jahr 1896 betragen 30 478374,76 .« Davon gehen ab: 1) die Berwaltungskosten mit 9 527153,50 .«, 2) die Ausgabe für Anfertigung von Banknoten von 269 195,M >6, 3) die vertragsmäßige Zahlung au den preußischen Staat von 1 865 730,M 4) für zweiselbasle Wechsel- Forderungen rejcrvirt 888 262,74 5) für zu zahlende Notensleuer nach 88 9, 10 des Bankgesetzes 464 801,22 .«, 6) Verlust beim Verkauf des alten Vankgebüudes in Lübeck 54 000,00 ./k, zusammen >3 069 142.46 .« Es bleibt daher ein Reingewinn von 17 409 232,30.« Davon erhalten: die Antheilseigner 3'/<z Proc. von 120 OM OM .« gleich 4 200 000,00 und von dem Ueberreste von 13 209 232,30 ^l> die Reichscasse 8 4M 924,23 .«. die AntheilSeigner 4 802 308,07 .«, zusammen wie oben 13 209 232,30 .« Dem Gewinn der Antheilseigner von 4 802 308,07 .« treten hinzu die am Schlüsse des Jahres 1895 unvertheilt gebliebenen l254,84 .«, sind zusammen 4 806 562,91 ^6, wovon auf jeden An- rheilsschein der Reichsbank als Rest-Dividende 120 ^«, mithin auf .immtltche 40 OM Antheile 4 800 000 .« entfallen und der Rest von 6562,91 der späteren Berechnung Vorbehalten bleibt. Hiernach erhalten die Antheilseigner für bas Jahr 1896 auf jeden Antheil von 3000 .« zu der bereits empfangenen Dividende von 105 noch 120 .« Rest-Dividende, zusammen mithin 225 was einen Ertrag von 7,50 Proc. darstellt. Vermischtes« Leipzig, 10. März. *— Börsenbeschluß. Tie Aktien der Mitteldeutschen Credit- bank zu Meiningen werden von heute an ohne Dividendenschein pro 1896 an der Börse gehandelt und notirt. Auf schwebende Engagements findet ein Coursabzug von 2 Proc. statt. *— Wurzener Bank. Der Geschäftsbericht aus das Jahr 1896 stellt fest, daß das Bild des Geschäfts zu Anfang und zu Ende des Jahres ein ganz verschiedenes war. Während des ersten Halbjahres war der Geldstand ein flüssiger und für Geld schwer Unterkunft zu finden, im letzten Theil des Jahres waren die Mittel der Bank voll in Anspruch genommen. Immerhin ist der Rein- gewinn gegen das Vorjahr ein größerer. Er beläuft sich auf 60983,41 ^ Das vermehrte Actiencapital von 600 000 .« ist bis zum 31. Tecember v. I. voll eingezahlt worden. Ter Effecten« bestand ist zu sehr niedrigen Coursen eingesetzt worden. Die Aktiv posten der Bilanz sind (ohne Pfennige) u. a.: Casse 132 977 Debitoren 1964 589 Wechsel 523 305 Effecien 282 980 >ll; die Passivposten enthalten außerdem: Capital-Conto, Baareinlagen« Conto 2 186 543 .«, Zinsen 3956 Tratten 7662 .«, Reserve« fonds 55 228.«, Extrarescrvcfonds 6096 PensionsfonLS 6369 Der Bruttogewinn vertheilt sich: Zinsen 118157 .«, Provision 23 663 >6 und Effecten 13 355 .« x. Kviligstcin» 10. Marz. Tic Zahl der Mitglieder des hiesigen Creditvereins, e. G. m. b.H., betrug am 31. Tecember 1896 107. Tie Bilanz schloß mit 97 897,35 .« Ter Gewinn be zifferte sich auf 2966,01 .« Tie Haftsumme belief sich aus 107 OM Mark. Das Äejchäftöguthaben ist um 1313,21 gestiegen.! 8 KiinigSbrück, 9. Mürz. Der neue Staats-Bahnhof erhält elektrische Beleuchtung, theils Bogen-, theils Glühlicht. Den Sirom liefert Las der Firma Oscar Beyer, Dresden, Gencras- Vcrtretung der Elektricitäts - Actien - Gesellschaft Helios, gehörige Elcktricitätswerk, welche auch die Anlage ausführt. * Tressen, 10. März. Kohlenbesörderung aus den königlich sächsischen Staats bahnen in Tonnen zn 1000 stx während der Woche vom 28. Februar bis 6. März: Sächsische Steinkohlen auö dem Zwickauer Bezirke 42 627 1, aus dem Lugau- Lelsnitzer Bezirke 24146 t und aus dem Dresdner Bezirke 7155 t, zusammen 73 928 t sächsische Steinkohlen gegen 61 657 t in der entsprechenden Woche des Vorjahres, schlesische Steinkohlen 9296 t und Steinkohlen anderen Ursprunges 5141 t, Steinkohlen demnach im Ganzen 88 365 t, böhmische Braunkohlen 68 365 t, altenburgijche Braunkohlen 19 055 t und Braunkohlen anderen Ursprunges 6288 t, Braunkohlen demnach im Ganzen 93 708 t. An Kohlen überhaupt wurden hiernach 182 073 t oder jeden Tag im Durchschnitte 26 010 t befördert, während sich die Gesammtbesörderung an Kohlen in der entsprechenden Woche des Vorjahres auf 180 887 t, jeden Tag durchschnittlich auf 25841 t gestellt hatte. * Dresden» 10. März. In der Woche vom 28. Februar bis 6. März wurden auf Len sächsischen Staatsbahnrn 68365t böhmische Braunkohlen befördert gegen 80977 t in der ent sprechenden Woche des Vorjahres (— 12612t), seit 27. Tecember 1896 916 771 t (-s- 92 306). -0- Ans dem Elbthale» 9. Mürz. Aus unserem Elbstrom hat sich das Verkchrsbild jetzt sozusagen von Stunde zu Stunde lebhafter gestaltet, da nach dem Falle des Wassers und dem damit verbundenen Aushören der gefährlichen Strömung die Schiss» sahrts-Frequenz sich sowohl von Böhmen heraus als mittels der Schleppzüge nach Böhmen hinein stetig steigerte. An der Negistrirungsstation Schöna sungirten gestern bereits sieben Beamte, denen es aus dem wcitgestreckten Stellungsplatzc an Beschäftigung nicht fehlte. In Pirna erfolgte jetzt bereits auch wieder die Ver ladung von Steinhorzeln, welche bekanntlich nach Plätzen der Unterelbe überführt werden, um dortselbst bei Dammbauten rc. Ver wendung zu finden. Begonnen hat mit heute auch der Floß- verkehr, für den in der nächsten Zeit eine bedeutende Entfaltung zn erwarten steht, La die verschiedenen Firmen des böhmischen Holz- Handel- große Bestellungen nach Norddeutjchland zn erledigen haben. *— Porzellansabrik Tirschenreuth. Dem Jahresbericht pro 1896 zufolge hat die starke Nachfrage nach den Erzeugnissen des Unternehmen» auch im verflossenen Jahre angrhalten. Der Ge« sammtbruttogewinn beziffert sichauf 102 824 >l; der Nettogewinn «mf k- 780 Ä (öS ööv im Vorjahr«), lieber dessen Vrrlhrilung werden der Geueral-Versannnlung folgende Vorschläge unterbreitet!: 2370 .« Reservefonds, 2870 .« Tantieme» a» den AussichlSrath, 2870 .« Tantiemen au Directorcn und Beamte, 1000 .« Conto- Cvrrenl-Reserve, 22 OM .« gleich 4 Proc. Dividende, 22 OM gleich 4 Proc. Suprrdividrnde (somit 8 Proc. Gesammtdividende wie im Vorjahre), 1000 .« Arbeitcrpensionscasse, 1107 .« Vortrag auf neue Rechnung. — Die Direktion theilt noch mit, daß sich das Geschäft im laufenden Jahre befriedigend entwickelt und die Aus sichten als günstig zu bezeichnen sind. Die Nordhausener Tapetenfabrik schlägt 4 Procent (1895 2^ 4 Proc.) vor. * AriistnSt, 6. März. In Folge heute zu Stande gekommenen Vergleiches wird der Betrieb in der Reichardt'schen Hand schuhfabrik zunächst aus 6Monate für Rechnung des Amerikaners Bondy von morgen ab wieder ausgenommen. <?. Ll. Bcrlin, 9. März. Ter langwierige Pro keß, den die Actien - Gesellschaft H. Gladenbeck L Sohn, Bildgießerei zu Berlin, als Klägerin gegen ihr früheres Vorstandsmitglied, den Fabrikanten Hermann Gladenbeck zu FrieLrichshagen, führt, ge langte nach sehr langer, durch immer erneute Beweisanträge ver ursachter Schwebe kürzlich vor dem Kammcrgericht zur Haupt- verhandlunb- Der Verklagte hatte am 6 April 1888 mit seinen Söhnen Alfred und Oskar Gladenbeck, der Nationalbank für Deutsch land und dem Bankhause Landau die klägerische Gesellschaft ge gründet und sich letzterer gegenüber lin Gemeinschaft mit den ge nannten Söhnen auch verpflichtet, daß Keiner von ihnen bei Vermeidung einer Conventionalstrafe von 250 000 ein Concurrenz- unternehmen gründen oder sich an einem solchen betheiligen werde. Von der Gründung an war der Verklagte mit diesen Söhnen auf 8 Jahre in den Vorstand berufen worden, doch wurden sie aus letzterem durch Beschluß der General-Versammlung der Klägerin vom 29. September 1892 insgejammt entlassen. Kurze Zeit nach der Entlassung des Verklagten aus dem Vorstände der Klägerin wurde von den Söhnen des Verklagten Paul und Walther Gladenbeck unter der Firma „Gladenbeck's Bildgießerei Friedrichs hagen" zu Friedrichshagen, wo sich auch die Bildgießerei der Klägerin befindet, eine Bronzegießerci errichtet, und die Klägerin behauptete nunmehr, Laß dieses Concurrenzunternehmen im Wesent lichen vom Verklagten und mit dessen Söhnen ins Leben gerufen sei, daß der Verklagte zum Mindesten sich an demselben in der er heblichsten Weise betheilige, und beantragte dann im Wege der Klage, denselben zu der für solchen Fall stipulirten Zahlung von 250 OM zu verurtheilen. Es fragt sich, so führte der erste Richter auS, für den hier erhobenen Anspruch auf Zahlung der Conventional strafe nur, ob der Verklagte der ihm auferlegten Verpflichtung zu widergehandelt hat, ob er die Bronzegießerci seiner Söhne Walther und Paul errichtet bat, und ob er an ihr direct oder indirekt be theiligt ist. Der erste Richter nahm nun an, daß von der Errichtung eines Concurrenzunternehmens durch den Verklagten keine Rede sein könne, da unstreitig als Unternehmer und Eigenlhümer stets seine Söhne ausgetreten seien, und sich aus den von der Klägerin ausgeführten Thatsachen nicht entnehmen lasse, daß dieselben nur vorgeschobene Personen sind. Dagegen würde ein Zuwider- handeln des Verklagten gegen seine vertragsmäßige Zusage dann vorliegen, wenn er sich, wie Klägerin behauptet, durch eia Abkommen mit seinen Söhnen einen Theil des von diesen erzielten Geschästsgewinns hätte zufichern lassen. In diesem Falle müßte der Verklagte als am Geschäft seiner Söhne betheiligt angesehen werden und würde dann der Klägerin die Conventionalstrafe ver fallen sein. Es komme daher auf einen Eid für den Verklagten an, dahin gehend: „Es ist nicht wahr, daß mir durch ein Abkommen mit meinen Söhnen Paul und Walther ein Antheil an deren Gewinn aus der Gießerei zugesichert ist." — Leistet Verklagter Liesen Eid, so wird die Klage abgewiesen, andernfalls nach dieser erkannt. — Klägerin legte gegen diese am 26. Oktober 1893 gefällte Entscheidung Berufung bei dem Kammergericht ein, welches aber auf Grund der Beweisaufnahme zu demselben Ergrbniß wie der Dorderrichter gelangte und deshalb die Berufung zurückwies. *— Reichsbank. In der General-Versammlung waren etwa 40 Antheilseigner anwesend. Herr Präsident l>r. Koch trug Len an anderer Stelle mikgelheilten Jahresbericht vor und erklärte die Dividende auf 7V, Proc. Tie ausscheidenbeu Mitglieder des Central- ausschusses, die Herren Stern-Frankfurt a. M., von Oppenheim-Köln, Gehciinrath Veit, Juslizrath Winterfeldt, Geheimrath Frentzel, wurden wiedergewählt. ^ Im Monat Februar wurden in den deutschen Münz- stättrn für 10 044 OM .« Doppelkronen und zwar sämmtlich auf Privatrechnung, für 273104,20 .« Zehn-, für 434 363,10 Fünf pfennigstücke, sowie für 8655,35 Einpfennigstücke geprägt. *— Die Agrarier und die Produktenbörsen. Nach den Meldungen konservativer Blätter ist es unbestimmt, ob im preußischen Abgeorduetenhause oder im Reichstage eine Inter- pellation über die Ausführung des Börjengesetzes an die Regierung gerichtet werden wird. Wie zu erwarten war, bezeichnet übrigens Herr von Podbielski das Gerücht, daß er für die Aushebung des Verbots des Getreideterminhandels agitirr, für unbegründet. Das jenige Mitglied des Bundes der Landwirthe, das an der Ver sammlung des liberalen Vereins in Halle theilnahm, war der Director des Bundes, vr. Suchsland. Vom Rübölmarkt. Wie vorgestern in Berlin das Angebot von wenigen 2M Ctr. genügt hatte, den Rübölmarkt gründlich zu verstauen, so reichte gestern eine ganz geringe Nachfrage hin, um den Cours wieder um 30 ^ zu heben Es ist indeß bemerkenswertb, daß nach Effectnirunq der ersten Käufe weitere Maare selbst zu höherem Preise nicht erhältlich war. Theils liegt daS daran, daß die Rüböl- interessenlen die Versammlungen des Vereins Berliner Getreide« und Productenhändler gar nicht oder nur unregelmäßig besuchen, theils daran, daß jetzt die größeren Abschlüsse in Rüböl privatim von Comptoir zu Comptoir gethätigt werden. Aber auch diese Abschlüsse dürsten nur einen winzigen Theil der in früheren Zeiten an dem Berliner Platze bewerkstelligten Umsätze darstellen, da die Interessenten sich mit jedem größeren Aufträge sofort nach Paris wenden, woselbst fie für jedes Quantum einen schlanken Markt vorfinden. Dieses Factum illustrirt so recht die schädliche Wirkung des Börsengesetzes, das die fremden Productenmärkte auf Kosten der deutschen zu stärken berufen erscheint. 8 Bund der Industriellen. Das Reichsamt des Innern hat den Bund der Industriellen unter Uebermittelung der Abschrift eines Berichts des kaiserlichen Generalconsuls in Peters burg aufgesordert, die Interessenten auf die bevorstehende Heraus gabe eines für Fabrikanten, Kesselbauer, Ingenieure und Aufsichts personen über Dampfkessel bestimmten Auskunftsbuches für Rußland aufmerksam zu machen. Dir Herausgabe erfolgt durch den Gehilfen des russischen Oberinspectors der Wasserwege, Beresowsky, und bietet zum ersten Mal Gelegenheit, deutsche Industrie-Erzeugnisse in Rußland auf amtlichem Wege und in russischer Sprache bekannt zu geben. Das Werk wird unter Berücksichtigung der umfangreichen Bezüge von Kesseln und Kesseltheilen aus dem Auslande nach Rußland eine Nachschlage.Abtheilung enthalten mit praktischen Nachweisungen über die Betriebe und Productionsverhältnisse deutscher Eisen- und Stahlhütten, KesselschmieLeanstalten, Armoturfabriken und Fabriken von Kesjelban-Bedarfslliaterialien; auch können Besprechungen von anderen Erzeugnissen ausgenommen werden, sofern sie ein Interesse für den Kesselbau haben. Das Centralbureau des „Bundes der Industriellen" (Berlin 8>V., Krausenstraße 29) ertheilt aus Wunsch nähere Auskunft und nimmt Anmeldungen von Interessenten entgegen. Or. 2. Fahrräder und Fahrradtheile. Ter Fahrradsport nimmt ständig größere Dimensionen an; die Production in Deutsch land ist eine starke, aber auch die Einfuhr vom Ausland, namenlich von England, ist nicht klein. Aus niiserer amtlichen HandelSstatistik war bisher nicht zu ersehen, wie groß der deutsche Import in Fahrrädern (Zollsatz 24 .«) und Fahrradtheilen war. Das Januar- Heft des Jahres 1897 weist dieselben zum ersten Mal unter Nr. 259c Pos. 6e 313 nach, und zwar gingen an Fahrrädern und Fahrradtheilen zusammen im Januar 1897 ein IM D.-Etr., davon aus England 48, aus Oesterreich-Ungarn 27, aus Amerika 9 und aus Frankreich 8 D.-Ctr. An Fahrrädern, der Stückzahl nach, wurden 131 eingesührt im Gewicht von 19 D.-Ctr. und 81 D.-Ctr. Fabrrad- theile. Außerdem wurden an nicht abgeschliffenen groben eisernen Fahrradtheilen 59 D.-Ctr., an abgeschliffenen eisernen 46 D.-Ctr, an hölzernen Theilen 1 D.-Ctr.» an Theilen aus Kautschuk 4 D.-Ctr., aus Messing 3 D.-Ctr. und aus fein vernickeltem Messing 3 D.-Ctr., aus Aluminium 1 D.-Ctr. importirt. Amerikanisches Roheisen in Deutschland. Wir haben schon von den erfolgten Angeboten von Alabama-Gießerei- Roheisen berichtet. In den der „Köln. Ztg." vorliegenden An geboten wird bezeichnender Weise die Analyse „ohne Garantie" gegeben, auch wird zum Theil an das Angebot die Bedingung ge knüpft, „daß rin genügendes Quantum verkauft werde". Aus Sachsen wird gemeldet, daß dort schon einige Probeladungen an- gekommen seien. Dir Fortdauer der Flauheit am amerikanischen Eisenmarkt und der niedrigen Seefrachten könnte allein ei» An dauer» der billigen Offerten ermöglichen. Ferner ist nicht außer Acht zu lassen, daß drüben daS Alabama-Roheisr» wegen seiner Be- Ichaffenheit und seiner Ungleichmäßigkeit stets in Verruf war. Ein Grund zur Beunruhigung für die deutsche Eisenindustrie liege daher in den obigen Thatsachen zunächst nicht. *— Vom internationalen Getreide markt. Die Veränderungen der Getreidestatistik waren auch in ver flossener Woche fast durchweg nur solche, dir für die Situation als günstig aufzufassen sind. Die für Europa ans der Fahrt befindlichen 1. Mär,. 1SS7 Quarter« 2 275 OM 565 OM 22. Febr. 18V7 Quarter« 2 432 OM 565 OM 2. Mär, Quarter« 2 806 OM 775 OM Mengen waren Weizen und Weizenmehl nach England . . . nach dein Festlande . zusammen 2 840 OM 2 997 OM 8 581 OM Mais 1995 000 2 043000 1 517000 Gerste 625 OM 679 OM 577 OM Roggen 190 OM 150 OM IM OM Rapsjaat 30 OM 36 OM 45 OM Von den nach dem Continent bestimmten 565 OM Quarters Weizen und Weizenmehl sind 90 OM nach Frankreich, 180 OM nach Ant werpen, 125000 nach Holland und der Rest nach Deutschland, Italien, Spanien und verschiedenen anderen Haken beordert. Die abermalige starke Abnahme der unterwegs befindlichen Mengen resultirt allein aus den sehr schwachen Abladungen der Export gebiete. Von den Vereinigten Staaten Amerikas bleibt die Ausfuhr in Weizen und Weizenmehl klein, in Mais kolossal. Von beiden Küsten wurden exportirt in den Wochen endend am 26. Februar 19. Februar 12. Februar Weizen QuarterS . . 101 OM 149 OM 130 OM Mais - . . 610000 700000 547OM Mehl Sack . . . . 70 OM 144 OM 101 OM Bon Hafer wurden 70OM, von Gerste 8000, von Roggen 15OM Quarters nach Europa expedirt. Die Ablieferungen der amerika« nijchen Farmer sind in voriger Woche wohl etwas größer geworden, bleiben aber fortgesetzt hinter den gleichzeitigen Leistungen der letzten Jahre für Weizen zurück. Umgekehrt übertreffen die Mais- ablieferungen die früheren Jahre. An die acht Hauptplätze des Westens, Chicago, Milwaukee, Toledo, Detroit, Cleveland, St. Louis, Wen«, Mai» 1öb7 E IW 1SS7 1866 Quarter« Quarter« Quaner« QuaNer« Quarter» 27. Februar 196 7M 342 500 239 2M 445 200 370 760 20. » 172 7M 297 500 192 OM 527 IM 332 500 13. 194120 376 2M 141 370 437 LM 234 IM 6. - 209 870 366 2M 96 375 593 OM 241 IM Die Bestände der Vereinigten Staaten haben sich nach amtlicher Controle von 45215 000 Bushels auf 43 797 OM in der vorigen Woche vermindert, während gleichzeitig 1896 64 089 OM lagerten. Auch die Maisvorräthe haben diesmal keine Zunahme erfahren. Es lagerten 26 408 OM Bushels gegen 26 413 OM acht Tage vorher und 13 038 OM gleichzeitig 1896. Bradslreet beziffert die Weizen- bestände auf 61 664 OM Bushels gegen 63 473 OM in der Vorwoche und 94 538 000 im Vorjahre. Argentinien hat nur 20000 Quarters Weizen gegen 19 OM in der Vorwoche und 155 OM gleich zeilig 1896 expedirt. Indien und Australien bleiben nach wie vor vollständig unthätig. Die Donauländer verluden 140000 Quarters Weizen gegen 110 OM in der Woche zuvor und 70 OM gleichzeitig 1896. Rußlands Export betrug in den Wochen endend am Weizen . . . Roggen . . . Gerste . . . Hafer. . . . Mais. . . . L7. Febr. 1837 20. Febr. I8S7 27. Febr.IW 2.Mär;18R Quarter« Quaner« Quaner» Quarter« . 99 220 IM 870 203 OM 184 900 . 70 9M 39380 78080 29 2M . 23850 49 4M 46890 81 OM . 27 830 65 370 91420 25 340 4 420 11 920 22 200 28800 Die gesammten Abladungen der Ausfuhrgebiete betrugen nur 4M 000 Quarters Weizen und Weizenmehl gegen 550000 in der vorherqegangenen Woche und 745000 in der Parallelwoche 1896. Dadurch ist denn jene Abnahme der schwimmenden Menge erfolgt, ohne daß die Ankünfte an den europäischen Küsten sonderlich groß gewesen wären. In England trafen ein in den Wochen endend am 27. Februar 20. Februar IN. Februar Weizen Centner . 1153 MO 1706 900 1 075 300 Weizenmehl - . 428300 675810 466 3M Mais . . 1275 7M 810 SM 1453 300 Einschließlich der von der eigenen Landwirthschaft gelieferten 122600 Quarters stand dem Bedarf eia Zufuhrquanlum von 530 570 Quarters zur Verfügung, das sind 50000 Quarters weniger, als der Bedarf erforderte. Nach der am 1. März auf genommenen Bestandsermittelung in einer Reihe der englischen Häfen stellt sich der Vorralh höher, als vorher angenommen war. Es lagern jetzt 2 2M OM Quarters Weizen gegen 1850 OM gleich zeitig im letzten Jahre. Die Ankünfte in Frankreich betrugen 32000 Quaners gegen 70 OM in der Vorwoche, in Belgien 80 000 gegen 70000, in Rotterdam 46000 gegen 55OM, in Haniburg 1000 gegen 18 OM Quarters. *— Berliner Spediteur-Verein. In der Aussichts- rathssitzung wurde der Abschluß pro 1896 vorgelegt und beschlossen, in der Ende April abzuhaltenden General-Versammlung bei wesentlich höheren Abschreibungen eine Dividende von 10 Proc. aus die Stamm- actien und 9 Proc. auf die Vorzugsaktien gegen 9 und 8 Proc. im Vorjahre vorzuschlagen. *— Verein der Berliner Getreide- und Producten- hündler. Zur Berathung des von dem Oberprüsidenten der Provinz Brandenburg vom Berliner Aeltesten - Collegium ein geforderten Gutachtens über die Frage, ob die Versammlungen des Vereins der Berliner Getreide- und Productenhändler im Feenpalast den Charakter einer Börse tragen oder nicht, hat das Aeltesten- Eollegium eine Commission, bestehend aus den Herren Stadtrath Kaemps (Darmstädter Bank), Juslizrath Winterfeldt (Berliner Handels- Gesellschaft) und Siegfried Sobernheim, eingesetzt. *— Actien-Geselljchast für Fabrikation technischer Gummiwaaren C. Schwanitz L Co. in Berlin. In der General-Versammlung wurde der Geschäftsbericht sowie die Bilanz und Las Gewinn- und Verlust - Conto pro 1896 ohne Discussion genehmigt, der Vermattung einstimmig Techarge ertheilt und die Dividende, wie vorgeschlagen, auf 12 Proc. festgesetzt; dieselbe wird sofort ausgezahlt. *— Landbank zu Berlin. Der Aufsichtsrath hat beschlossen der General-Versammlung eine Dividende von 7 Proc. vorzuschlagen. *— Anhalt-Dessauische Landesbank. Am2.Januard.I. fand die Frier des 50 jährigen Bestehens dieses Instituts statt. Ja diesen abgelausenen 50 Jahren konnte die damalige Verwaltung für die vier Jahre von 18M bis 1863 eine Dividende nicht zur Ver- theilung bringen, mußte vielmehr, um ein rentables Fortbestehen der Bank zu ermöglichen, den Actionairen zumuthen, das schwere Opfer zu bringen, in eine Herabsetzung ihres Actiencapitals von 9 000000 .« auf 3 OM OM .« zu willigen. Tie übrigen 46 Jahre dagegen ergaben für die Actionaire aus das jeweilig vorhandene Actiencapital an Dividenden in Summa 370 Proc. oder im Durchschnitt dieser 46 Jahre 8,04 Proc. p. a. Die Gewinn- und Berlust-Rechnung pro 1896 wurde wiederum sehr günstig dadurch beeinflußt, daß es gelang, den größten Theil deS der Bank gehörigen Terrains in Breslau zu angemessenen Preisen zu ver äußern. Der Erlös ergab einen Reingewinn von 449971,55 Der gesammte Reingewinn LeS Jahres 1896 beläuft sich auf 961846,83 -« gegen 1 107 599,66 .« in 1895. Die Gesammt- Umsätze in Dessau, sowie bei den Bankgeschäften, bei denen die Bank als stille Gesellschafterin betheiligt ist, betrugen 845 961 785.56 gegen 865 727 417,65 in 1895. Der Reingewinn stellt sich aus 961 846,83 .«, welcher wie folgt zur Vertheilung kommen soll: 300000 -- 4 Proc. Dividende, M 521,08 .« Tantiöme dem Berwaltungsrath, 65 521,08 dergleichen an Direktion und Be amte, 300000 4 Proc. Superdividrnde, 220 OM Ueber« Weisung an den Extra-Reservefonds, 10804,67.« Bortrag aus 1897. Znckerindnstrir. Von maßgebender Stelle ist den Aeltesten der Magdeburger Kaufmannschaft nachstehende Mitthrilnng zuge- gangen: Ans niederländischen Handelskreiscn verlautet, daß sich französische Händler der Hoffnung hingeben, nach Inkrafttreten des vom französische» Abgeordnetenhaus« angenommenen Zuckersteuer- gesetzes, dessen Rrctisication durch den Senat sicher in Aussicht zn nehmen sei, billig französischen Colonialzucker in Holland und auch in anderen Ländern ans den Markt bringen zu können. Angebote ans Frankreich, welche die Bermuthung einer unmittelbaren Einfuhr von Rohzucker nach den Niederlanden mit Umgehung des Londoner Zuckermarktes zum Gegenstand haben» gelangen in Erwartung der Veröffentlichung des Gesetzes bereits jetzt an niederländische Häuser. Tie beabsichtigte Einfuhr auS Frankreich wird für geeignet gehalten, der zur Zeit in gedeihlicher Entwickelung begriffenen deutschen Zucker- rinfuhr nach den Niederlanden Eintrag zu tbun. *— Allgemeine Gas-Actien-Gesellschaft zu Magde burg. Ter Aufsichtsrath hat beschlossen, in der General-Ver sammlung die Feststellung der Dividende auf 6 Proc. zu beantragen. * Frankfurt a. M-, 9. März. Die General-Versammlung der Mitteldeutschen Creditbank genehmigte die Anträge der Ver waltung und beschloß 6 Proc. Dividende und die Erhöhung deS Actirn- capitals von 30 auf 36 Millionen Mark. Die neuen Actien wurden an ein Consortium zu 108'/, Proc. zuzüglich 4 Proc. Stückzinsru vom 1. Januar 1897 und gegen eine Vergütung des Actienstempels von 1 Proc. begeben mit der Verpflichtung, dieselben den alten Actionairen zu 112'/, Proc. zum Bezüge anzubieten. Dir turnus mäßig ausscheidendcn Herren des AufsichtSratheS wurden wieder- gewählt. * Köln» 9. März. Die Bildung deS Walzdrahtsyndicats stößt auf Schwierigkeiten, da die süddeutschen Werke laut „K. V.-Z." verlangen, daß der Walzdrahtimport bei der Verrechnung »n- berücksichtigt bleibe. Außerdem verlangt ein größeres Werk besondere Bedingungen. * Köln, 9. März. Der Beirath des Kohlensyndlcats er- mächtigte den Vorstand laut „K. Ztg.", CoakSkohlen für 1898 zu 8 .« abzugeben. * Dortmund, 9. März. Die General-Versammlung der Dort« munder Phönixbraurrei nahm die bekannten Anträge, be- treffend Verschmelzung mit der Germaniabraurrei, an. *— Actien - Gesellschaft Straßenbahn Hannover. Der Rechnungsabschluß für 1896 rrgiebt einen Reingewinn von 317 502 (1895 204 548 >l), woraus, wie schon gemeldet, für das auf 6 Millionen Mark erhöhte Actiencapital 300 000 als 5 Proc. Dividende (IM OM als 4 Proc. aus 4'/, Dtillionen Mark) ver- theilt werden sollen. Für Abschreibungen wurden rund 150 000 abgesetzt, davon nur 45 826 ^ll auf die mit 1870 502 ^ zu Buche stehende Anlage der elektrischen Bahn, 16 OM >1 aus die Betrirbs- Berechtsame, 66 647 .« auf den Bahubau. Der Verwaltungsbericht führt aus, daß das unter zahlreichen Störungen des Betriebes durch Straßenbauten erzielte Mehrerlrägniß vorzugsweise dem elektrischen Verriebe zu verdanken sei. Der Accumulatorenbetrieb hübe sich durchaus bewährt, die Mehrkosten desselben betrugen nur 2 pro Wagen- kilometer und im gemischten Betriebe, wie er gegenwärtig in Hannover stattfindet, 1 -H, wogegen das Unterleitungssystem mindestens 6 bis 7 mehr kosten würde. Darnach entspreche das gewählte System den Verhältnissen Hannovers und lasse auch für die Zukunft be- friedigende Ergebnisse erwarten, weshalb im Sommer der Accu mulatorenbetrieb auf sämmtlichen Linien eingesührt werden soll. Im letzten Jahre wurden von den 78 708 üm Linien 51 536 m elektrisch, 27172 m mit Pferden betrieben. Die Betriebskosten stellten sich auf 68,21 Proc. der Einnahmen gegen 75,76 Proc. im Jahre zuvor. 2 Deutsch-Australische Dampfschifffahrts-Gesell schaft, Hamburg. Diese Gesellschaft hat in 1896 einen Gewinn von 892 061 .« (1 M7 147 im Vorjahre) erzielt, darunter an Frachten 853 254 .« (959 521). An Prioritätszinsen sind 56 295 (59 587) zu zahlen, an Unkosten 36173 (35 606). Der Ueber- schuß beträgt 793 285 .« <906 669), davon gehen zur Abschreibung aus die Flotte 568 448 .« (im Vorjahre wurde der gesammte Ge- winn auf die Dampfer abgeschrieben); an den Reservefonds gehen 11198 (—), an Tantieme werden gezahlt 12 765 (—), und die Actionaire erhalten 200 OM als Dividende von 5 Proc. gegen nichts im Vorjahre auf das unverändert gebliebene Actiencapital von 4 0MM0 Das verflossene Betriebsjahr hat hinsichtlich der Heimsrachten mancherlei Enttäuschung gebracht, welche, soweit Australien in Betracht kommt, theilweise in den durch die Dürre verursachten schlechten Ernten und dem geringeren Wollertrag begründet ist. Nach Beendigung der Wollverschiffung hatte die Gesellschaft mit den gedrückten Frachten in Ostindien fürlieb zu nehmen, und der Ausfall in den Heimfrachten ist so bedeutend ge wesen, daß trotz besserer Ausfrachten, fortgesetzter Verminderung der Betriebskosten und des Hinzutritts eines weiteren großen Dampfers der Ueberjchuß der Reise um mehr als IM OM .« kleiner ist als im Vorjahre. Die Flotte der Gesellschaft (acht Dampfer) steht mit 6 765583 .« zu Buch (5 916 619 für sieben Dampfer im Vor- jahre); außerdem sind auf einen im Bau befindlichen Dampfer 208 992 .« angezahlt. Außer dem Actiencapital sind 1211 OM (1 286ii00) Prioritäten im Umlaufe; die Reserven haben di« Höhe von 2130 713 .« (1538 930) erreicht. * Lübeck, 9. März. Zum Handelskammersecretair wurde heute der Syndicus der Halberstädter Handelskammer, Or. Franz Siewert, gewählt. *— Mecklenburgische Straßenbahn, Actien-Gesell- schüft in Rostock. Der Aussichtsrath beschloß, der General- Versammlung die Vertheilung von 1'/« Proc. Dividende für 1896 vorzuschlagen. <5 Die Friedenshütte in Oberschlesien hat ihre neu errichtete Schlackenmühle, in welcher die Thomasjchlacke zu feinstem Mehle gemahlen wird, dem Betriebe übergeben. Der Preis für IM Icx beträgt gegenwärtig 12 .«, doch rechnet man auf eine erhebliche Steigerung, da die Nachfrage nach dem beliebten Düngemittel wächst. F Die Lage derHandjchuhsabrikation inHaynau hat sich mit einem Schlage geändert. Aus den Vereinigten Staaten sind so viel dringliche Bestellungen eingetroffen, daß die großen Fabriken voll beschäftigt sind. Diese Bestellungen lassen vermuthen, daß man sich auf eine bedeutende Zollerhöhung für Handschuhe in nächster Zeil gefaßt macht. * München» 9. März. Die General-Versammlung der Bäue rischen Notenbank genehmigte die Dividende von 7 Proc., ertheilte Entlastung und nahm die statutengemäße Wahl vor. *— Aussig-Teplitzer Eisenbahn. Aus dem Geschäfts bericht für das Betriebsjahr 1896 entnehmen wir folgende Daten: Im Jahre 1896 wurden auf der Aussig-Teplitzer Eisenbahn befördert 2 257 739 Personen und 9 235 948 t Güter, daher um 13 255 Per- sonen weniger und um 224 257 t Güter mehr als im Jahre 1895. Von den Gütern waren 8 293 307 t Kohlen und 942 641 t diverse Güter, und zwar wurden die vorbezeichneten Kvhlenquantitäten im Local-Berkehre mit 589 423 t, zur Elbe 4 786 285 t, nach dem In- lande 2 984064 1, nach dem Auslande 2 933 535 t verfrachtet Die Brutto-Einnahmen im Jahre 1896 betrugen 7 660 599,31 fl., daher sich gegen das Jahr 1895 eine Mehreinnahme von 367 572,83 Gulden ergiebt. Die Betriebsausgaben beziffern sich auf 2 626 811,40fl. Es ergiebt sich sonach abzüglich der Steuern, dann der Vertrags- mäßigen Zahlungen au die k. k. Staatsbahnrn, aus den Gemeinschafts verkehren ein Reingewinn von 2 904 471,18 fl. Die am 10. April d. I. in Teplitz stattfindende 39. ordentliche General-Versammlung wird wegen Verwendung des erzielten Reingewinnes Beschluß zu fassen haben, und wiederholen wir aus früheren Berichten, daß der Berwaltungsrath die Vertheilung einer Dividende von 75 fl. ö. W. per Actie ä 500 fl. ö. W. beantragen wird. Die Bahn hat eine Gesammtlänge von 101,152 Icm, wovon die ganze Strecke von Aussig bis Komotau per 64,971 km doppelgleisig ist. Hierzu kommen 79 Flügelbahnen in der Gesammtlänge von 69,4M Icw, so daß die Gesammtlänge der von der Gesellschaft be- triebenen Bahnstrecken 170,602 1cm, die Länge sämmtlicher Gleise aus der Hauptbahn und den Flügelbahnen 436,158 km beträgt. Die Hochbauten der Haupt- und Flügelbahnen nehmen eine Fläche von 751,17 a ein. — Der Fahrpark besteht in 84 Locomotiven, 84 Tendern, 114 Personenwagen, 22 Condncteurwagen, 2 Pvst- ambulancewagen. 10 Specialgüterwagen, 2M sonstigen gedeckten Last wagen, 61M Kohlenwagen (hiervon 1500 Stück mit 15 t Trag fähigkeit), 200 Equipagewagcn» 1 Schneepflug, 4 Draisinen, 55 Bahnwagrn und 1 Hilfswagen für Bahn Unfälle. k. 6. Oesterreichlsch-Ungarische Bank. Nach dem Aus- weise vom 7. März 1897 hat der Banknotenumlauf um 1,310 Millionen Gulden abgenommen und ist der Metallschatz um 1,556 Millionen Gulden gesunken. Das Portefeuille hat sich um 5,078 Millionen Gulden vermindert. Der Lombard ist uin 0,480 Millionen Gulden gestiegen. Steuerfreie Banknotenreserve 70 554 OM fl. (— 1 603 000 fl.). *— 4proc. Bozen-Meraner Stadtanleihr. Die Städte Bozen und Meran haben gemeinsam durch das Bankhaus A. Busse L Co. in Berlin ein 4proc. Goldanlehen von 3 Millionen Mark ausgenommen. Diese Anleihe ist in erster Reihe zur Ausführung der elektrischen Beleuchtung beider Städte bestimmt. * Fiume» 8. März. Für die hiesige ReiSmühle ist heute die erste Rangoon-Rohreisladung von 45000 Sack mit dem Dampfer „Tiger" eingrtroffen. Dies ist überhaupt die erste heurige für Europa bestimmte Rohreisladung. *— Eine Hohosenanlage in Fiume. Bereits vor längerer Zeit wurde berichtet, daß die Firma Ganz L Co. die Absicht habe, in Fiume eine Hohosenanlage zu errichten. Diese Nachricht wurde damals dementirt, jetzt neuerdings wieder verbreitet, und ihre Be- stätiguug wurde in nahe Aussicht gestellt. Bekanntlich betreibt die genannte Firma in Petrovagora in Croatien zwei für Holzkohlen eingerichtete Hohöfen und erzeugt dort einen Theil des für ihre Hartgußfabrikat« nöthigrn Roheisen». Nunmehr beginnt aber da-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder