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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189703211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18970321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18970321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-21
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1897
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2108 burger Erlaß, so wird man zu dem Resultate kommen, daß sich kaum eine rassinirtere Vereitelung, ja geradezu Berl> öhnung der Anordnung deS Staatsoberhauptes denken läßt, als sie in der ossenbar sorgfältig ausgeklügelten Kundgebung des Regensburger Ordinariates gegeben ist. Tchon die Einleitungssätze sind charakteristisch; was ras Staatsoberhaupt in feierlichster sund gesetzmäßigster Form ungeordnet, das hat rer Regensburger Oberhirt nur so bei läufig „in Erfahrung gebracht". Weiter unten ist dann aller dings auch von einem „hohen Aufträge" die Rede, aber in welcher Form wird diesem hohen Auftrag nachgekommen'?! Mit peinlichster Sorgfalt wird jeder, auch der leiseste Ausdruck der Sympathie für den heimgegar.geneu Kaiser vermieden, dessen hohe menschliche Tugenden von der ganzen civilisirten Welt anerkannt sind. Bon dem „genannten" Kaiser Wilhelm ist die Rede, — es fehlt gerade noch, daß daS Ordinariat im Stil der Steckbriefe von dem „rc." Kaiser spricht. Als Ersatz dafür, daß der nach der Willensmeinung deS Prinzregenten zu Feiernde nach dem Erlasse absolut gar nicht gefeiert wird, spricht das Ordinariat mit geradezu demonstrativer Absicht lichkeit von dem „bitteren Leid", welches das deutsche und bayerische Bolk seil dem Geburtsjahr Wilhelm's I. erfahren, von den „großen Opfern", welche nöthig waren, um nach dem 147tter Kriege den Frieden zu sichern, von dem „unheilvollen Eulturkampfe", welchem der „glorreich regierende" heilige Bater Leo XIII. gegenübcrgestellt wird, von den „schwarzen Wolken", welche im fernen Osten den Frieden der Völker bedrohen, — Hervorhebungen, welche gewiß nicht geeignet sind, der im Länne des Erlasses des Prinzregenten zu fördernden Feiersiimmung Vorschub zu leisten. Der Gesammteindruck des Aktenstückes legt die Vermuthung nahe, daß man in Regensburg eine Art „Kesselprobe" hat veranstalten wollen, um zu ermitteln, wie weit man gegenwärtig in der Nichtachtung der Staatsgewalt gehen darf, ohne Gegenmaßregeln befürchten zu müssen, und auch aus liberaler Seite hat man alle Ursache, auf den Ausfall dieses Experimentes begierig zu sein. Alle Staatsbürger, welche, dem Beispiele deS Prinzregenten folgend, sich der Neuordnung der deutschen Dinge offen und rückhaltlos an- aeschlossen haben und welche in dem ersten Kaiser deS neuen Reiches eine der höchsten Verehrung würdige Fürstengestalt erblicken, werden den Erlaß des Regensburger Ordinariats wie einen Schlag inS Gesicht empfinden." * Berlin, 20. März. Wie hoch man auf polnischer Seite daS nationale Selbstbewußtsein des deutschen Kaufmann sstandes einzuschätzen vorgiebt, zeigt die Be merkung, die der „Dziennik PoznanSki" dem neulich ver öffentlichten Schreiben der Firma G- Birkholz beifügt. DaS Blatt schreibt: „Wir meinen, daß die Polen sich das Schriftstück der Firma Dirkholz ack votam nehmen werden, und zwar so, wie eS sich gehört. Wir zweisein jedoch, ob andere Firmen, die polnische Kund« ichaft brauchen und sich um Polen bemühen wollen, sich nach der iliörichtrn Meinung des Berliner Prrß-Hakatisten richten werden. Wo es sich um das Interesse handelt, da hören alle pseudopatriotischen Gefühle auf, sogar bei den deutschen tdausleuten, die sich unter das Banner des Hakatismus gestellt haben, mit Ausnahme natürlich des Herrn Birkholz." Die „Tägl. R." bemerkt hierzu: „Leider zeigt das Auf treten deS Abgeordneten Jäckel im Landtage und daS seiner Gesinnungsverwandten in Posen selbst, daß das polnische Blatt zu dieser dreisten Herabwürdigung der Gesinnung der ccutschen Geschäftsleute nicht ganz ohne Grund und Unter lage gelangt ist. Wir hoffen aber durch Verbreitung der höhnischen Bemerkung des „Dziennik" dazu beizutragen, daß alml tatsächlich eine gründliche Lehre erthcilt wird und er erfährt, ras; die Firma Birkholz in Bezug auf nationales Ehrgefühl nicht allein steht." (Fortsetzung in der ersten Beilage.) Bei der Gesammtauflage der vorliegenden Nummer befindet sich als Extrabeilage ein Prospect von der Firma Geo. Schneider Rachf. in Leipzig (Centralhalle) über Auer GaSglnh- licht (Patent vr. Auer von Velsbach), auf welchen auch an dieser Stelle aufmerksam gemacht sei. kvekksnlllWg Klirlsv kveir. stsumarkt 40. Am I. ^prll Lvkluss des MlllWs-AMckilfs. Jetzt noch günstige Gelegenheit zur billigen Erwerbung von Wer- »»l> ConfirmkMS-GeschMe«. Großes koon m« Kksangbiiihkln imd Wein. Ein Posten Notenstiicke f. Clavier, Violine, Gesang rc. zu äutzerst billigen Preisen noch am Lager. Gesoogdiichn, -siißmoüsiis-«. Wer-Korten, Lftercier, Osterhasen, ff. Tüte««. Neuheiten zu billigsten Preisen. 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Nutrose ist zugleich deshalb zu empfehlen, weil sie die Möglichkeit bietet, in abwechslungsreicher Form gereicht zu werden, entweder ausgelöst in Cacao, Kaffee, Milch und Bouillon oder verkocht mit Reis, GrieS und anderen mehlhaltigen Nahrung-stoffen. Nutrose, dieses vor zügliche Eiweißpräparat, das in Bezug aus leichte Verdaulichkeit, Nährkrast und Billigkeit das Fleisch weit übertrifft, ist in Probr- schachteln (ä 100 Gr.) zum Preise von 2.— durch die Apotheken, sowie Droguen- und Colonialwaarenhandlungeu zu beziehen. Patente vr. Auer v. Welsbach. Apparat » vrsatzglühkörper 1,4« Lpttttnsglühlicht Apparat 10 Multipler-GaSfernznnder. H?. HG. Vertreter d. Deutschen Gasglühlicht-Actirn-Gesellsch. Gasersparnig 50°/«. Weststr. 12. Frrnspr. 2053. Instandhaltung im Abonnement. kMntillw L löpiei'. 4>ut I X«. 202. L-eiprtg;, vvrrleostt. 10. Fabrik und Lager von für GaS und elektrische- Licht. llarI8vdröäsl'6cvo. Tchloffgaffe Rr. II. für GaS, elektt. Licht u. Petroleum in größt. Ausw. 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Figaro, Kammerdiener deS Grafen Herr Ulrict. Cherubin, Page des Grasen Frl. OSborne. Marzeline, Ausgeberin im Schlosse des Grafen Frl. Beuer. Bartolo, Arzt in Sevilla Herr Neldel. Basilio, Musikmeister Herr Marion. Dou Gusuiann, Richter Herr Degen. Antonio, Gärtner im Schlosse und Susannen- Oheim Herr Henning. Bärbchen, seine Tochter Frl. Toula. Bauern. Bäuerinnen. Bediente. Jäger. Die Dekorationen sind gemalt von den Herren Hoftheater, maler I. Kautsky's Söhne L Rottonara in Wien und Herrn Hof. theatermaler Freier hier, die Costüme unter Leitung deS Garderobe. Inspektor- Herrn Scholz und der Obergarderobisre Frl. Michrli» angrsertigt im Atelier des Stadt-Theaters. Nach dem 2. und 3. Act finden, längere Pausen statt. Texte ä 30 an der Tasse und Lei den Logenschließern. OpertnMreßfe. Einlaß '/«7 Uhr. Anfang V Uhr. Ende gegen 10 Uhr. Billet-Vrrkauf für den laufenden Tag an der TageS-Taffe von 1l>—3 Uhr. Vorverkauf für den nächsten Tag von 1 bis 3 Uhr (mit Aufgeld von 30 Pfg.). Sonn- und Festtags wird dt» Eassr erst um '/,1l Uhr geöffnet. Repertoire. Montag, den 22. März (79. Abonnement--Vor- stellung, 3. Serie, weiß): Kestvorftellung zur 100jährigen Geburtstagsfeier Kaiser Wilhelm I. «aisermarsch — Prolog von Hermann Pilz. Bei Sedan. Ans. V-7 Uhr Alles Theater. Sonntag, den 21. März 1897. Anfaii« 7 Uhr. »I« »«1»« riiu Alp W nevst einem Borspiel: Idlv um «luv Alllllau. Schauspiel mit Gesang, Tanz, Evolutionen in 5 Abtheilungen und 15 Bildern von A. d'Ennery und JuleS Berne. 7 . Musik von Franz von Supptz. r /7 . Regie: Regisseur Ungrr. Direktion: Musikdirector Meyer. Vorspiel: 1. Bild: Die Wette um eine Million. Erste Abthrilung: 2. Bild: Am Snez-Canal. 3. Bild: Die «ittwe de» Rajah. 4. Bild: Auf dem Scheiterhaufen. Zweite Abtheilung: 5. Bild: I« Ramen deS Gesetze». 6. Bild: Die Schlangengrotte aus vorne». 7. Bild: Da» Fest der Königin. Dritte Abthrilung: 8. Bild: Der Goldgräber von S. Francisco. 9. Bild: Auf der Pacifie-Vahn. 10. Bild: Die Rtesentreppe bet Kearny. Vierte Abtheilung: ' - 11. Bild: Am Bord der „Henriette". 12. Bild: Capitain Fogg. 13. Bild: Wiedersehen im Meere. Fünfte Abtheilung: 14. Bild: Ein freiwilliger Verbrecher. 15. Bild: Drei Hochzeiten aus einmal, ersouen: Phileas Fogg, Thomas Flanagan, Walther Ralph, John Sullivan, ndrew Stuart, Mitglieder des „Excrntric-Club" in London lHerr Körner. Herr Feistel. l Herr Schmidt. jHerr Unger. ?err Heine. Fix, Polizei-Aaent Herr Searlr. Archibald Lorsicaii, rin reicher Amerikaner . . Herr Otto. Paffepartout, Diener im Club Herr Franck. Margarethe, Wäschrbrwahrerin Frl. Dalldorf. Aouda, Wittwe eines indischen Rajah . . Frl. Rudolfi. Nemea, ihre Schwester Frl. Sangora. Nakahira, eine Sklavin Frl. Linda. Lromarty, Capitain auf dem amerikanischen Kauffahrer „Henriette" Herr Greiner: Mustafa Pascha, Gouverneur von Suez . . . Herr Borcherdt. Der Oberpriester der Braminen ... Herr Krame. Ein Jndianrr-Häuptling Herr Thielr. M»»;) M ZL: N.,) 8- Ein Telearaphea-Diener Herr Dietzmann. Pitt, Inhaber einer Taverne in S. Francisco Herr Schmiedecke. Cm Parse Herr Schröder. Ein Gerichtsbeamter Herr Prost. Ein Conductrnr Herr Wack. Steuermann 1 am Bord des Schiffes /Herr Henning. Ein Maschinist/ .Henriette" (Herr Richter. Ein Sergeant . . Herr Bogdahn. Ein Indianer Herr Pacal. Ein Diener Herr Behrens. Matrosen. Braminen. Mitglieder des „Excentric-Club". Indianer. Bajaderen. Constabler. Eisenbahn-Beamte. Volk. Die vorkomnienden Tänze und Gruppirungen arrangirt vom Balletmeister I. Golinelli. Im 7. Bilde: DaS Fest der Königin. Großes Ballet-Divertissement, ausgeführt von den Damen Frl. Fiebig, Hruby, Brandtner. Potzei, Sperling, Böcker, Herrn Strigel, dem gesammten Corps de Ballet, den Herren Figuranten und Elevinnen der Balletschule. Die Dekorationen sind von den Hoftheatermalern Herren I. Kautsky's Söhne u. Rottonara in Wien gemalt. Sämmtliche Requisiten und cachirte Gegenstände augefertiat vom Cacheur Herrn Koch, die Eostüme nach Pariser Figurinen unter Leitung des Garderobe-Inspektors Herrn Scholz und der Ober- Garderobiere Frl. Michelis. Maschinerien: Herr Theatermeister Hansel. Beleuchtung: Herr Inspektor Huber. — Elektrische Apparate: Herr Kühnel. Nach der 2. und 3. Abtheilung finden längere Pausen statt. Gewöhnliche Preise. Einlaß '/.7 Uhr. Anfang 7 Uhr. Ende V»10 Uhr. Garderobe-Abounements-Bücher, 25Billets enthaltend, L 4 Mark an der Tages-Eaffe. Lepertolr«. Montag, den 22. März: 24. volkSthümliche Vor- stellung zu halben Preisen. Minna von Barnhelm. Anfang 7 Uhr. Carola-Theater. Sonntag, den 21. März 1897. Her 8eo»tar. Lustspiel in 3 Acten von Franz von Schönthan und Gustav Kadelburg. Gewöhnliche Preise. Einlaß V«7 Uhr. Anfang 7 Uhr. Ende gegen V«10 Uhr. Billet-Berkaas an derTageScaffe de- Earola-Thraters (Sophienstraße IS) von 10'/,—1 Uhr. sowie an der Tageskasse des Neuen Stadt-Theaters von 10'/,—3 Uhr. vle Vlrvetlou ckes Stackttkeater». kmrörstclii IiiiiWi. iMiMlmäl, kKk Lrvstall kalast, Ddsatorsral, Ae» I*»r1»er I-nstnplel-LnnemkId!» wir Llackawe Aarle Llaxnler vom DdsLtre cku OvwnLZr- Sonnadeaä. ckeu 27. slllrr 1807, Llleuckn ^ I^a Veuve au (^aiu^lia. 8cöae äs I» Vie karisienue vou Sirauckio. Dickbourt uvä velacoor. ^lousieui' Oda886. VauäeviÜe in 3 ^oten von Oeorxes k'eväeru. Sonntag, ckev 28. Lllrr, 4denck, 8 llkr: Llepdte. Cowückis io 1 ^ct von DreM». Lierauk: Hauptstadt und machte oft auf dem Bebauungspläne der selben eigenhändige Veränderungen. Auf dem Fensterbret am Schreibtische liegen die vom Monarchen noch während seiner letzten Lebenslage gelesenen Heilungen mit den Daten deS 7., 8. und 9. März 1848, sowie die täglich für ihn im literarischen Bureau des Staat-Ministerium- zusammengestellten Ausschnitte au- fast sämmtlichen Berliner Blättern; jeder Ausschnitt war mit dem Namen und der Nummer der betreffenden Zeitung, sowie dem Datum versehen. Link- neben dem Arbeitstisch befindet sich ein Manuscriptenständer, in welchem wir neben vielen militairischen Denkschriften auch bereit- der der hatte dies als fünfzehnjähriger Prinz geschrieben. kaffer h Auch die letzten Briefeingänge sind ausbewahrt und ein Actenbündel mit der Aufschrift: „Hau- der Abgeordneten". Die Möbel in dem Gemach sind mit dunkelrother Seide überzogen, von Bequemlichkeit ist nicht viel zu merken, oenn der Kaiser benutzte nur selten den neben dem Schreibtische befindlichen Lehnsessel. Die Wände de- EabinetS sind mit vielen guten Oeldkmalden und Büsten geschmückt; unter den elfteren finden wir ein jugendschönes Portrait der Kaiserin Augusts, sowie Pesne'S bekanntes Knabrnbild Friedrich s II. mit der Trommel, unter letzteren diejenigen de- alten Fritz, der Königin Luise und Friedrich Wilhelm s lll., mit schlichten Lorbeerrrtfen umwunden. An dem zweiten Fenster, nach der Veranda zu, steht ein schmales Pult, in welches der Tages- kalruder de» skaisrrs einzezogen war; jedem Tage war ein weißes Blatt gewidmet mit einem vom Kaiser ausgewählten Bibel- oder poetischen Spruch und mit den Aufzeichnungen der mit diesem Tag« verknüpften Erlebviffr, von seiner Z, Ru' der mit diesem Tag« verknüpften Erleboiffe, von als Prinz von Preußen an. Meist eh« rr zur einer Zeit „he ging, schrieb ver Kaiser die Eindrücke und Ereignisse des TageS nieder, und seine Aufzeichnungen wurden dann auf die be treffende Kalenderseile übertragen. So hatte er stets einen Ueberblick, was ihm an Gutem und Schlimmem jeder Tag gebracht; der bedeutsamen geschichtlichen Ereignisse wurde nur ganz kurz gedacht, so unter dem 3. Juli: „1866 Schlacht bei Koniggrätz", während persönliche Begegnungen, militairiscke Sachen u. s. w. nähere Berücksichtigung fanden. An das Arbeitsgemach stößt daS Bibliotbekzimmer, auS welchem eine zierliche Wendeltreppe zu den Gemächern der Kaiserin führt, das gleichfalls genau erhalten geblieben ist, nur daß die Bücher aus den Regalen fehlen; Prinz Heinrich, der bekanntlich daS Palais geerbt, ließ sie nach Kiel über führen. Auch dieses Gemach, in welchem der Kaiser um die Mittagsstunde sein zweites Frühstück einnahm, bei welchem weder servirt noch gedeckt wurde, enthält hunderterlei Er innerungen aller Art; unter den Bildern befinden sich wiederum mehrere der unvergeßlichen Mutter deS Kaisers, und an besonders bevorzugter Stelle sehen wir die Büsten Bismarcks, Roon'S und de- Grafen Werder. Viele sinnige Geschenke, auch viele kostbar gestickte Kiffen und Schlesien erinnern an freudige Stunden, und mit großer Pietät achtete der Herrscher darauf, daß all die durch ihre Geber wertbvollen Gaben und niedlichen Andenken an ihren Plätzen blieben, dort, wo er sie bingestellt. Man erzählt sich, daß der Kaiser jede« Mal, ebe er seine Svmmerrcise antrat, der Dienerschaft ganz specielle Vorsicht anbefahl, und daß er einst zu den Arbeitern, welche einige Erneuerungen vornehmen mußten, bittend geäußert hatte: „Kinder, tynt mir den einzigen Gefallen und ruinitt mir meine Sachen nicht!" — In diesem Bioliotbekzimmer stand auch stet- ein alter, morscher Koffer, in welchen ver Kaiser persönlich vor Antritt einer Reise seine wichtigsten Papiere packte und ihn dann mit sich führte. Wiederholt hatten die Leibdiener den Monarchen darauf aufmerksam gemacht, daß daS alte Jnventarslück größere Fahrten gar nicht mehr vertrüge und eines schönen Tage- zu zerfallen drobe — es half nichts, der Koffer wurde stets von Neuem gepackt und mußte mit. AIS er aber gar zu hinfällig wurde, ließ man ohne Wissen deS Kaisers in getreuester Nachahmung, nur aus festerem Material, einen zweiten Koffer ansertigen und stellte ihn an den gewohnten Platz; der Herrscher hat denn auch nichts von dem frommen Betrüge gemerkt. Als nach dem Hinscheiden de- Kaiser- seine Privataemächer inventarisirt wurden, fand man in diesem Bibliotbekzimmer ganz unverhofft eine Summe von 60 000 ^ haaren Geldes. Einen derartigen Fonds benutzte wahrscheinlich der kaiserlicke Herr zu seinen zahl losen Privatünterstützungen, denn so sparsam er sonst war, bei Bestimmungen, die ibm sein mildes Herz eingab, kannte er keine Grenzen, und so liiancker Beamte, so mancher Osficier bat eS nur ganz allein der materiellen Unterstützung seines Monarchen zu verdanken, daß er noch beute in Amt uud Würden ist. Die eben erwähnte Sparsamkeit wird durch die Tbatsache illustrirt, daß man bei der Jnventarisirung ganze Packe leerer weißer Blätter vorfand; der Kaiser batte sie von den Briefen abgerissen, um sie gelegentlich zu Aufzeich nungen u. s w. z» verwenden. Dem Biblio'.bekzimmer benachbart liegt daS Schlaf- und Sterbegemack de- Kaisers; e« bat nur ein Fenster, welche- auf einen kleinen Garten geht, und ist von denkbarster Ein fachheit. In einer von dunkelgrünen Stoffen gebildeten Nische siebt die schmale eiserne Bettstelle, von vier hölzernen Pfosten mit Metallknöpfen getragen; sie ist mit einer grün- seidenen Schutzdecke verhüllt. Links sehen wir eine alter- thümliche Rococo-Commode mit dem Kopf einer PietS und einer niedrigen Lampe, recht» den zugeklappten Waschtisch mit einer kunstlosen Bronzelampe mit einem Lichtschirm von künstlichen gepreßten Blumen. In der Nähe des Bettes stehen einige verschossene Sessel, eine kleine Etagöre, mehrere Kleiderschränke, ein Nachttischchen mit einer Schlag uhr, ein winziger Mahagoni-Schreibtisch mit der Büste der Königin Luise; da- ist fast Alles. An einer Seite stehen in Gestellen die umhüllten Säbel und Degen deS Kaiser-, seine selbstangesckafften, sowie die Ehrengeschenke; an jedem der zu letzteren zählenden befindet sich ein vom Kaiser mit Bind faden befestigter und von ihm beschriebener Zettel mit ge nauen Angaben, von wem er den Degen bekommen und bei welchen Gelegenheiten er ihn getragen. Neben diesem Schlafgemach befand sich ein kleines Zimmer, von welchem au« man in das Adjutantenzimmer gelangte Jener Zwischenraum nun ist in eine kleine HauScc pelle um gewandelt worden, in welcher sich an ernsten Gedenktagen die Mitglieder der kaiserlichen Familie zur Andacht ver einigen. DaS Fenster geht auf den Hof, an der dem Fenster gegenüber liegenden Wand befindet fick eine Nische mit einem von rothen Marmorsäulen getragenen romanischen Bogen, der die Inschrift zeigt: „Olona patxis, tilii et spüfftus sanoti." Am Hintergrund der Nische ist ein große« Crucifix auS Eben holz mit dem Christus au- weißem Marmor angebracht, zu beiten Seiten sieht man je einen knienden Engel. Mit dunkel- rotbem Sammet ist der Altar und mit dunklem Eichenholz sind zur unteren Hälfte die Wände de- Raumes bekleidet, seine Decke ist tiefblau mit goldenen Sternen. Feierlich und stimmungsvoll ist diese Capelle, gewidmet den Manen des großen Kaiser«, dessen wir in diesen Tagen mit neuer Liebe und Begeisterung gedenken!
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