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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.05.1897
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970514026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897051402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897051402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-05
- Tag1897-05-14
- Monat1897-05
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Abend-Ausgabe eMgerTlUMM Druck »ad verlaa von E. Pal- in Leipzig. 91. Jahrgang. Freitag den 14. Mai 1897. 12-,50 Jetzt muß so I Di« Morgen-Au-gabe erscheint um '/,7 Uhr. die Abend-Ausgabe Wochentags um ü Uhr. ts ?sstjx- ruusr», >u it I-onäou z »1» « 3 3'!i 1r«w«o, Nosllv« 5) Dover L, 12 v'dr 94.25 191,— 101.50 94.25 101,— 191.50 107,50 94.— 123,59 Größere Schriften laut pnsecem Pr-l/- verzeichniß. Tabellarischer und Hifferifa» nach höherem Laris. weiterer, umfassenderer und ungleich gefährlicherer Actionen. Fürst Hohenlohe ist am 7. d. M. in ver „Kreuzztg." der Krone denuncirt worden als ein Minister, der sich weigere, in dieser Angelegenheit — der des BereinSgesetze» — den StaatSretter zu spielen, der »gegen den Umsturz neutral bleiben" wolle. Die Herren v. d. Recke, v. Manteuffel und wohl auch Herr I)r. v. Miquel wollen anscheinend diese Stelle übernehmen. Im Landtage geht eS nicht, im Reichstage geht eS auch nicht, die Reise ist aber unter Nichtachtung de in letzter Stunde noch einmal und öffentlich ertheilten RatheS des besonnenen und verfassungstreuen Reichskanzler- an getreten worden. Keiner weiß, wohin sie gebt. DeSbalb können selbst entschiedene Freunde vermehrter gesetztlicher Handhaben gegen die Umsturzdewegung sie nicht milmachen. Gerade die Größe der social-revolutionairen Gefahr warnt eindringlich vor der Heraufbeschwörunq anderer Gefahren für »die Sicherheit de- Staates unb de- öffentlichen Friedens". Atinahmkschluß für Ärytißen: Ab eud-Au-gabe: Vormittag- w Uhr. S^org« »«Ausgabe: Nachmittags - Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen je es»« halbe Stunde früher. Anzeige« sind stets an die tzrpehtttoa zu richten. w». s Anzeigen-Prei- die S gespaltene Petitjeile SO Bs-- Reklamen unter dem Redaction-strich l-as» spalten, -O-H, vor den Fainjliennachkichva Nedaclisn und ErveWon: 2-ha«tüe»ßqff» 8. Die Expedition ist Wochentag- ununterbrochen geöffnet »o» früh 8 bl» Abend» 7 Utz». Filiale«; ktt» Klemm'» Sorltm, «Alfred Hahn), U»ivers>tdtvsirah« 8 (Paulinuml, Louis Lösche, kathaAnenstr. 14, vart. und Kontg-plad 7. mdnr»- Sedmiät k»dl«te.- I2 5> <i»i- D«wpe«r SoUvt»-; 793,— 543,— 669,— Lotten — 21,99 141,75 6d. 132,— 198.— 65,— 113.— 280 — 203,25 124,— bestrrbunai tischen Versammlungen und den Bestand von s" ' - — — Polizeibeamlen, dort der Regierung abhängig. Anzeiger. Ältttsötatt des Äonigkichett Land- «nd Mtsgerichtes Leipzig, des Aathes und Notizei-Amtes der Ltadt Leipzig. .r.i 12>, !t.I 99^ Vezugs-Preis i» d-e hsu-tervebitio« oder de» t« Estedt- beiirk »nd den Vororten «reichtet«» Au»- söbesteü^» abgetzolt: vierteljährlich^ls-äO. bei tweimattger täglicher jiusteltvng in» Hous Durch die Post bezogen für D-mschlaad »nd Leuerreich: viert»>,adrlich «ch ß.—. Direkt» tägliche Kreuchandiendung in» Ausland: monatlich 7,öl). Extra-Btiiitgen (gefalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Postbelör-eroujl SO—, mit Postbeförderung 70.—. 143, 175, _ 195, UlL 29-, 179, 129, 113, . I wechsel hätte im Gefolge haben müssen, und daß er da- :! Sckeitern der Novelle mit Seelenruhe als einen heilsamen , I Dämpfer jener Bestrebungen hinnehmen wird, die ihm über > I den Kopf zu wachsen drohen. Wir halten daher eine durch- I au- kühle Behandlung der Frage deö BereinSgesetze» für I dringend nöthig und warnen vor Gespeusterseherei, die nur I die Parteien zu falscher Stellungnahme verleiten könnte. Die Führung der Freisinnigen Golkspartei hält I offenbar ihre Gründe, mit denen sie im Reichstag die durch- i auS in maßvollen Grenzen gebaltenen und von der Marine- ! Verwaltung als unerläßlich nachgewiesenen Flottcnforderungen I zu Falle bringen half, noch immer nicht für ausreichend. I Seitdem die Entscheidung gefallen, ist die »Freis. Zeitung" l unausgesetzt auf der Suche nach Gorgängen und »Stimmen", I um ihre kurzsichtige Haltung gegenüber dringenden Bc« I vürfnissen des auswärtigen Dienstes und deS AuS- I lauds-HandelS verständlich zu machen. ", ' ' I gar der griechisch-türkische Krieg dazu her- t halten, um der Freisinnigen Bolkspartei den Trost zu spenden, I „wie wenig Flotten bedeuten". Mit der OperationSunfähig- I leit der türkischen Flotte und den geringen Erfolgen der I griechischen soll diese Tbatsache bewiesen werden unv zum I Schluffe damit, daß die Kanonen der Kreta blockirenden I Kriegsschiffe der Großmächte den Insurgenten nichts anhaben ! konnten, so lange diese meilenweit landeinwärts saßen. Wir I widerstehen der Aersuchung, diesen Auseinandersetzungen im I Einzelnen nachzugchen, denn eS ist eine mißliche Sache, über I historische Gorgänge mit „wenn" und mit „aber" sich erust- I haft zu unterhalten. Wenn der griechisch.türkische Krieg I etwas erwiesen hat, dann hat er bewiesen, wie wenig I schlechte Flotten bedeuten, sei eö, daß die Führung und die I Mannschaften, sei eS, daß die Schiffe zu wünschen übrig lassen. I Auf griechischer Seite lag eS erweislich an dem ersteren Um- I stand und auf türkischer daran, daß auch die Schiffe nichts I taugten. Bei den Marinedebatteu in der Bubgelcommission I des Reichstags aber hat Admiral Hollmann nicht den I geringsten Zweifel darüber gelassen, sofern darüber übcr- baupt Zweifel bestand, daß daS Ossiciercorps der deutschen Marine und die Mannschaften denen aller anderen Nationen mindesten- ebenbürtig sind. Soll also, wie die „Freis. Ztg." will, der griechisch-türkische Krieg für dir freisinnige Politik eine Moral enthalten, dann könnte eS höchsten- die sein: so bald als möglich der deutschen Marine die nötbigen Schiffe zu bewilligen, damit sie mit ihrem trefflichen Personal eben andere Lorbeer» zu pflücken vermag, als es zur See im griechisch-türkischen Krieg auf beiden Seiten geschehen ist. Seit der Pariser Brandkatastropbe beschäftigen sich die Franzosen fortgesetzt mit Kaiser Wilhelm Wir thrilten schon einige Preßstimmen mit, die sich, mit einer Ausnahme, sympathisch äußerten. Zu diesen gesellt sich jetzt auch Henry Fouquier im „Figaro": Fouquier sagt, wenn der Kaiser wirklich die Weltausstellung von 1900 besuchen wollte, so waren die Pariser verpflichtet, ihm eine sichere und respektvolle Aufnahme zu bereiten. Vielleicht würde der Kaiser eine gewisse Hobe Traurigkeit empfinden beim Anblick dieser Stadt, die sein Abnberr eingenommen und die er selbst wiedererobern möchte, indem er sie durch Liebens würdigkeit berücke. „Und wir selbst", fragt Fouquier, „be ginnen wir nicht bei der Erinnerung an die Bergangenheir mehr Trauer als Zorn zu empfinden? Soll denn dieZukunfl nur der ewigen Revancheidee gehören? Muß immer Sedan auf Jena folgen und Waterloo au f Baronin umarmend, „lind Dich auch, meine liebe Hilda. Ist eS nickt herzig, ist es nicht süß!" Sie trug einen außerordentlich jugendlichen, mit Schleifen, Bändern und Falbeln geputzten Anzug. Auf ihrem Kopf saß ein mit Blumen überladenes Häubchen, aus dem sich einige blonde Löckchen hervorstablen. Hilda und ihre Mutter lächelten und erwiderten die stürmische Begrüßung in ihrer ruhigen Weise. ,stliid wie ist eS Euch iu Wilkenberg gegangen?" fuhr Frau von Greifenstein fort. „Wißt Ihr, daß eS oft der Gegenstand meiner Traume ist, dort zu wohnen? So romantisch, so einsam, so poetisch! Eö ist kein Wunder, daß Ihr auS- seht, wie Aschenbrödel und ihre Pathin au- dem Feenreich! Ich bin überzeugt, daß sie beide in Wildenberg wohnten, und Greif — nur Greif wird Lohengrin oder der Märchen prinz sein! Ich fürchte nur, ich habe Alles durcheinander gemischt! Diese alten deutschen Sagen sind so verwirr! und ich so außer mir vor Freude, Euch, meine Lieben, wiederzuschen!" Greifenstein stand zur Seite. Nicht eine Muskel seine- Gesicht- verrieth Erregung über daS Geschwätz seiner Frau. Greif hatte sich abgewentet und schien eine der in einem Wandschrank hängenden Flinten zu prüfen. Die Begegnung fand in dem großen Borsaal statt, und er war froh, daß etwa- dort war, daS er mustern konnte, denn er wußte nicht, ob ibn das Geplauder seiner Mutter mehr belustigte, oder ob er sich mehr über die lächerliche Figur schämte, die sie spielte. Der Eindruck war ein sehr peinlicher, und er batte sich seines Vaters grimme Gleichgiltigkeit noch nicht ungeeignet, denn er war nicht genöthigt, täglich solchen Sceuen deizuwohnen. Er konnte nicht umhin, Hilda s Mutter mit seiner eigenen zu vergleichen, und war innerlich entschlossen, »ach seiner Verheirathung den größeren Theil de- Jahre- in Wildenberg zu wohne«. Eine halbe Stunde später saß Hilda auf eiuew Steiablock neben dem verfallenen Hungerthurm, an Greif'» Seite. „Endlich?" rief Greif mit einem Seufzer der Befriedigung. „Gicht eS nvck irgend etwas so Langweilige- wie deu Anblick liebevoller Begrüßungen?" »Greif " Hilda hielt inne, al» überlegte sie noch einmal, was sie zu fragen im Begriffe stand. „Nun, Liebchen?" »Wenn wir verheirathet find, werde ich Deine Mutter lieben müssen, nicht wahr, Greif?" „O, ja, natürlich", antwortete der junge Mann ver» politische Tagesschau. * Leipzig, 14. Mai. Die Erregung, welche die Novelle zum preußischen VercittSgesetze in den politischen Kreisen der Reichshauplftadt hervorgerufen hat, spiegelt sich deutlich wider in der uns von dort zugebenden Zuschrift: „Die Aufregung, die beute der Text des Vereinsgesetzes hervorrief, läßt sich schwer beschreiben; alle anderen Gespräch-gegenstände waren in den Hintergrund gedrängt, die nach der letzten Erklärung des Fürsten Hohenlohe von den meisten Parlamentariern nicht mehr erwartete Vor lage beherrschte vollständig die DiScussion. Und eS sei gleich vorweg gesagt, tag selbst Männer, die den ge mäßigtsten Kreisen angehören, an eine Verständigung unter den Parteien und mit der Regierung nicht glauben und die Verwerfung der Vorlage fordern, die an die Zeiten des SocialistengtsetzeS gemahne, dessen Verlängerung der Kaiser bekanntlich weder für nöthig, noch für zweckmäßig hielt. Die 1 und 3 enthalten Bestimmungen, auf denen daS Socialistcngesetz sich aufbaute, nur mit dem Unterschied«, daß die genannten Paragraphen gegen alle bürgerlichen Parteien! angewendet werden können, also da« ganze Bürgerthum in Preußen dem „neuen Socialistengesetze" unterstellt wird. Daß die Regierung mit vollen Segeln nach recht-, in die Reaction einschwenkt, ist zweifellos; e» ist daher be greiflich, daß daS Gerücht Glauben findet, eS seien noch andere Maßregeln, die in der Richtung der tstz 1 und 3 sich bewegen, in Aussicht genommen Und noch begreiflicher ist I eS, daß die Vorlage mit der Auszeichnung in Verbindung I gebracht wird, die Herrn v. Köller in Stettin zu Theil I geworden ist. Jedenfalls sieht die Novelle so aus, al- ob I Herr v. Köller an ihr mitgearlritet hätte. E« erneuert I sich daher das Gerücht, Herr v. Koller werde bald! wieder in da- Ministerium rintreten, um Herrn v. d. Recke! in seinen Bemühungen zu unterstützen." — Auch unS ist diese I Erregung begreiflich und ebenso da- Auftauchen von Gerüchten, I die Herrn v. Köller einen hervorragenden Antheil an der > Politik der Zukunft zuschreiben. So lange indeß Fürst I Hohenlohe in seiner Stellung verbleibt, halten wir dir I Rückkehr deS Herrn v. Köller in daS preußische Ministerium I für ausgeschlossen. Allerdings war auch nicht vorauszusehen, f daß er der jetzt vorliegenden Novelle seine Zustimmung Heben würde. Es ist aber recht wohl denkbar, baß er es ledtglich in der Absicht gethan hat, einen Personenwechsel im Ministerium zu verhüten, der einen vollständigen System gehabt, zu fürchten, er werde in der Welt umberwandrrn, um Wildenberg ober Hilda zu vergessen. Die Natur hatte ihn beständig gemacht und die Umstände ihn dazu geschaffen, das Glück an dem Ort seiner Geburt zu finde». Und so hatten alle diese Personen Iabre hindurch gelebt, bis die Zeit nahte, da Greif und Hilda sich verheirathen unb große Veränderungen in Wildenberg getroffen werden sollten. Greif wurde wieder von den Seinen erwartet. Bei seiner nächsten Rückkehr sollte er sich häuslich niederlaffen. Monate und Jahre hindurch hatten die Baronin und ihre Tochter sich für da« 'große Ereiguiß vorbereitet. Die unerhörteste Sparsamkeit war ersonnen und durchgeführt worden, um Hilda bei ihrer Berhrirathung eine kleine Ausstattung zu geben, geradezu ausreichend, die verzweifelte Armuth zu ver bergen, in der sie gelebt halten. Manchen langen Winterabend hatten Mutter und Tochter den feinen Flachs bei dem ver glimmenden Feuer gesponnen, manchen langen Tag hatten Hilda und Bärbel an dem einfachen Webstuhl in dem sonnigen Zimmer deS SüdthurmeS zugebracht, manchen Sommertag batte da- feine Linnen auf den sauberen grauen Steinen des Walles zum Bleichen ausgebreitet gelegen. Endlose Ueber- legungen waren verschwendet worden, ehe ein Stück des kostbaren Stoffe« zugrschnitten wurde, und sowohl Hilda, wie ihre Mutter hatten auf die feinen Stickereien endlosen Fleiß verschwendet. Die Arbeit war gut fortgeschritten, und die fertigt Wäsche, die zwischen süßduftenden getrockneten Kräutern verpackt lag, würde dein Spinnen, Weben und Sticken geübter und erfahrener Handwerksleute Ehre ge macht haben. Als Bärbel alle die Herrlichkeiten vor sich sah, die zu schaffen sie so wacker mitgeholfen, und sie sich erinnerte, wie sie den Flach« unten im Dorfe Pfund um Pfund eiugekanft batte, war sie geneigt, an die heimliche Unterstützung der Heinzelmännchen zu glauben. Aber während Greif und sein Baier langsam dir Anhöhe zu ihrem Schloß hinaufstieac», während Frau von Greifen stein ihre Erscheinung im Spiegel musterte, Bärbel webte, Hilda stickte und die Baronin so emsig wie immer nähte, brauten böse Mächte an einem Ereigniß, da- bestimmt war, die merkwürdigsten Wendungen berbeizuführen. 3. Capitel. „Ah! Wie freue ich mich, Euch, meine Lieben, Tbeuren, wieder hier zu sehen!" kreischte Frau von Greifenstein, die 59,— v. 01,— 6. >50.— U. 19,— 11. 05.— S. 70.— 6. !00.— 6. 15,— 6. 65.— U. 87.59 6. 24, — 6. 30.— 6. 24— 0. 97.— 6. 93.— L. 25, — 0. ihn freudig begrüßte und mit Bedauern von ihm schied, und mit ihm sprach, als ob weder im Augenblick, noch für die Zukunft ibre Beziehungen zu einander eine Veränderung erfahren hätten, außer daß er später immer bei ibr sein -strnnon I würde, statt nur von Zeit zu Zeit zu kommen. Die Baronin I wußte, daß Greif selbst di« Angelegenheit keineswegs mit so 3s Roman von F. Marion-ilrawford. I überlegener Nuhe betrachtete. In seinem hübschen Gesicht v,r»,««n. I sah sie die Farbe in einer Weis« kommen und gehen, die eine Als Hilda mitgetheilt wurde, daß — wenn sie und Greis I beständig« Aufregung verrieth, und sie fürchtete, daß ein so einander liebten — au« ihnen rin Paar werden sollt«, war > empfindsamer junger Mann, wie er zu sein schien, sehr leicht sie weit wrnigrr überrascht, al» ihre Mutter e» bei dem! von der Mutter einer heirathssähigen Tochter zu deren Antrag Gerisrnstein'S gewesen war Es schien der Baronin I Gunsten zur Untreue zu verlocken sein würde. seltsam, daß ihr« Tochter bei der Eröffnung dieser Neuigkeit I Aber sür Greif war keine solche Gefahr vorhanden, nicht ein wenig erröthetr, aber Hilda sah keinen Grund zum I Hilda war ein ganz eigenartiges Geschöpf und in keiner Erröthen und fühlte sich nicht zum Geringsten auS der I Weise mit Anderen zn vergleichen. Ties erfüllt vyn all den Fassung gebracht. Ihr schien Alles vollkommen natürlich. I Vorurtbeilen eine« bevorzugte» Standes, würde Greif daS Sie hatte Greif immer geliebt, so lange si« denken konnte. I junge Mädchen nicht so bewundert haben, wenn eS daS Kind WeShalb sollte er si« nicht lieben? Und wenn sie einander ! eines Bauern gewesen wäre, selbst wenn eS in jeder andern liebten, würden sie einander selbstverständlich auch heiratben. I Beziebung dem Ebelfräulein geglichen halte. ÜS war etwas In dieser Vorstellung lag sicher nicht-, da« ihr Veranlassung I in Hilda'S Lage, da« die Romantik in seiner Natur ausrief zur Aufregung geben konnte. I und befriedigte. DaS adlige, aber unglückliche Mädchen, die Die Baronin verstand ihre Tochter nicht. Sie fragte I Letzte eine« alten Geschlechte», die in würdiger Zurückgezogen- Hilda, oh sie sehr unglücklich sein würde, wenn Greif stürbe, I heil in ihrem halbverfallenen Abncnschloß lebte, war für ihn oder rin« Andere h«iratb«te. I writ interessanter, al« ein Mädchen von ebenso vornehmer „Gott wird nickt so unbarmherzig sein", antwortete da« I Geburt, da« zufällig auch Reichthümer besessen haben würde, junge Midckrn einfach. I für »hu gewesen wäre. Aber gerade ihrer edlen Geburt Frau von Wildenberg schwieg. Es war klar, daß Hilda I wegen hatte er für Hilda diese romantische Hingebung, die in ihrer Unschuld nicht- Andere- erwartet batte, aber ihre I er niemals für ein Dorfgretckea hätte haben können. Sein Mutter zittert« hei dem Gedanken, was geschehen könnte,! Stolz auf ihre vornehme Abkunft war viel geringer, al- feine wenn diese Zuversicht enttäuscht werden sollte. ES war I Liebe sür sie, aber sie bildete sür diese Liebe einen Wall. Er charakteristisch für diese aufopferungsvolle Mutter, daß sie an I sagte sich das natürlich nickt, denn er würve eS al- eine ihre- Kinde- Herz dachte und nickt an den Unterschied zwischen I schwere Beleidigung für Hilva angesehen habe«, st« nicht einem vereinsamten Leben in Wildenberg unv der Stellung I ausschließlich um ihrer selbst willen zu verehren »nd zu ihrer Tochter als Frau von Greifenstein, zwischen Darben I lieben, doch war er sick deshalb nicht minder bewußt, daß und Uebersluß, äußerster Armuth und einer Lage, sich jede- I da« Piedestal, auf dem seine Göttin stand, stark genug war, Genusses zu erfreuen, den Geld zu verschaffen vermag. Es I jedem Ansturm zu trotzen. dauerte lang«, eh« si« begriff, wa« in Hilda'S Gemüth vor-1 Jedes Mal wenn er heimkehrte und den geräuschvollen ging. Als st« endlich einsah, wie eiufack die Denk- und I Zug und den kleinen hölzernen Bahnhof verließ, um iu dem Gefühlsweisr ihrer Tochter war, vergegenwärtigte sie sich I schweigenden Walde unterzutauchen , fühlt« er eS lebhafter, erst, wie vollständig Hilda seit ihrer Geburt von der Welt I daß all« seine wirklichen Sympathien sich zwischen Greifen abgeschlossen giledt hatte. Anfangs waren ihr Zweifel an I stein und Wildenberg bewegten und seine der Welt ab- d«r Echtheit de« ruhigen Wesen» ausgestiegen, daS Hilda I gestatteten Besuche nur störende Träume waren. Sie mußten auch unter den veränderten Umständen bewahrte, bald aber I von Zeit zn Zeit erneuert werden, aber der wahre Frieden entdeckte sie, daß ihre Tochter sich während der Besuche Greif'- I seiner Seele erwartete ihu zu Hause. Wie Hilda war auch genau so benahm, wie ,si« e- immer gethan hatte, daß sie > er ein Kind der Wälder. Di« Baronin hätte nicht nöihig Das preußische Vereinsaeseh. I liche Sicherheit, daß heißt die Sicherheit der Menschen , . I gegen Bedrohung durch Personen, feuergefährliche Bau« L Die Einbringung deS preußischen Bereinsgesetzes ist gegen I anlagen u. dgl., ist schon jetzt geschützt. Ist eS der Staat die öffrutlich kundgegebene Wohlmeinung de» Fürsten Hoben-1 durch feine Gesetze nicht genügend, so möge man, wie die lobe durchgesetzt worden und auch die Militairstrafprcceß- i ursprüngliche Umsturzvorlage e- that, durch andere ordnung dürfte dein Reichstage, wenn er nicht sehr bald I Gesetze die Bestrebungen bezeichnen, die die öffentliche geschlossen wirt, noch im Laufe dieser Session zugehen. Der! Sicherheit und den öffentlichen Frieden gefährden. Die EentrumSsührer vr.Lieber war nach der vorgestrigen Sitzung I „Post" sagt, man müsse immer wieder darauf binweisen, des StaatsministeriumS iu die Lage versetzt worden, beide Er-1 daß e» sich bei dem BereinSgesetze lediglich „um Maßnahmen eiguisse iu der „Köln. Volk-ztg." vorherzusageu, und wie da» I gegen außerhalb deS Verfassungsrechtes gelegene Bewegungen erste eingetroffen ist, wird das andere nicht aus sich warten lassen. I socialer oder socialrevolutionairer Naturen handelt, nickt aber Die Tobten reiten schnell. Formell indessen erscheinen die I um die Einschränkung der Versammlung»- und VereinSfreibeit Gesetzeutwürfe als etwas Lebendige- und die Presse hat die I der aus dem Bodeu der Verfassung stehenden Parteien." Warum Pflicht, sich mit ihnen so zu beschäftigen, al- ob das negative I aber steht daS nicht in der Vorlage, wenigsten» in Ergebniß im preußischen Landtage und der baldige Schluß I Bezug auf die Vereine? Welcher Schutz ist den Ordoungs- des Reichstages nicht unvermeidliche Dinge wären. ! Parteien gewährleistet gegen eine conservative Partri- DaS BereinSgesetz also liegt vor und wir haben es I regierung und einen conservativen Parteiminister, al- welchen bereit- im Morgendlatte mitgetheilt. Eö hat die Gestalt I der gegeuwärtige preußische Minister des Innern sich einer Novelle zu dem „Verordnung" genannten Vereius-1 ungescheut bekannt hat, als er im Abgeordnetenbause den gesetze vom Jahre 1850 und enthält, wie selbst Pessimisten I Kampf conservativer Landrälhe gegen eine andere bürgerliche nicht zu bezweifeln wagten, in der That nebenher die Be-1 Partei als einen Kampf „für die gute Sacke" bezeichnete ? seilizung des § 8, der die Verbindung von Vereinen l Wenn schon juristisch gebildete Beamte daS bisherige mildere untereinander untersagt. Das Verbot bleibt aufrecht in Bezug I Gesetz gegen unbequeme politische Gegner anzuwenden wissen, auf außerdeutsche Vereine, mit denen deutsche nur mit > waS kann man von dem guten Willen und der Einsicht von Erlaubniß des Ministers deS Innern in Verbindung treten I Gendarmen erwarten, denen von Fall zu Fall die Applicirung dürfen. Die Novelle bringt noch eine weitere Erleichterung. I der Begriffe „öffentliche Sicherheit" und „öffentlicher Frieden" Bisher war Frauen, Schülern und Lehrlingen die Tbeil- l und noch dazu des Begriffes der „Gefährdung" zugewiesen ist? nähme auch an lediglich zu geselligen Zwecken veranstalteten I Mit einem solche» Gesetze — daran läßt die Eigenart der Versammlungen politischer Vereine verwehrt; dieses Verbot I preußischen Bureaukratie neuester Ordnung nicht zweifeln — entfällt sür die Frauen, deren RechlSkreiS im Uebiigen von I würden während deS Streite-um das Zcdlitz'sche Schulgesetz die der Vorlage nickt weiter berührt wird, und für alle M indc r-1 Freiconservativen, von den Nationalliberalen gar nicht zu jährigen, auf welche die zur Zeil nur sür Schüler unb l reden, der VersammluugSfreiheit verlustig gegangen sein. Lehrlinge bestehenden Beschränkungen ausgedehnt werden. I Es ist richtig, auch andere deutsche Staaten haben den DaS letztere bildet die erste und vorausgesehrne Verschärfung ! in Preußen vorgeschlagenen ähnliche Bestimmungen. Aber de- gegenwärtigen Gesetze-. Sic schließt die Minderjährigen ! dort schützen die Sitten gegen eine Willkür, auf deren Herr» von der Theilnabme an politischen Versammlungen und Ver-1 schäft man sich in Preußen gefaßt machen müßte. DaS Gesetz einen aus. Diese Bestimmung wird in der Erörterung der I scheint die Parteilichkeit geradezu absichtlich zu begünstigen. Novelle leine Nolle spielen, da sie von deu principiellen I „Versammlungen, welche den Strafgesetzen zuwiderlaufen", und tief einschneidenden Artt. I. und III. der Novelle I und „Vereine, deren Zweck und Thätigkeit den Strafgesetzen ganz in den Hintergrund gedrängt werden. Nach ihnen I zuwiderlausen", können aufgelöst bezw. geschloffen werden, können einmal Versammlungen, welche den I Abgesehen davon, daß dem Belieben durch den Umstand freier Strafgesetzen zuwiderlausen, oder die öffentliche Sicherheit, I Sviejraum gelassen wird, daß unsere meisten Gesetze Straf- insbesondere die Sicherheit deS Staates oder den I gefetze enthalten, beispielsweise auch das Impfgesetz: man öffentlichen Frieden gefährden, von den „Abgeord-1 sollte doch meinen, daß Versammlungen und Vereine, die den rieten" der Polizeibehörde, d. h. den überwachenden Beamten, I Strafgesetzen zuwiderlaufen, verboten werden müßten, auch aufgelöst werben. Sodann erhält die Landespolizei die B e-I wenn sie nach der Meinung der Gendarmen unv der LandeS- fuHniß, Vereine, „deren Zweck oder Thätigkeit" die gleiche» I Polizei der „guten Sache" dienen. Objecte gefährden, zu schließen. I Ihre Besorgniß, zu Gunsten einer politischen Richtung, DaS find die daS in Preußen geltende Recht weit zurück-1 zu der sich aber vielleicht bald die ultra montane als zweite schraubenden Vorschläge, welche die nationalliberale Fraction I gesellen würde, ein Ausnahmegesetz zu schaffen, macht Vie deS preußischen Abgeordnetenhauses in den vertraulichen I bereits genommene Stellung unserer Freunde in Preußen Besprechungen ablehnen zu müssen erklärt hat. An I verständlich. Es kommt hinzu, daß die Angelegenheit im ihnen fällt, wie schon gegenüber den vorläufigen Mitthei-1 Zusammenhang« mit der politischen Gesammtlage be- lungen der „Kreuzzeitung" gesagt werden mußte, vor Allem I trachtet zu werden verlangt. An sich bat die VereinSgesetz- aus, ^vaß sie über die sogen. Umsturzvorlage, ja sogar über I Vorlage ;a keine praktische Bedeutung, denn, wie schon betont, das «ocialistengesetz hinausgehen. Diese wollte, vor ihrer I es kann nichts zu Stande kommen. Im Abgeordnetenhaus« Erweiterung durch die verbündeten Klerikalen und Eonser-1 giebt eS keine Mehrheit für die Artikel I und III, das vativrn, im Wesentlichen Handlungen begegnen, die den ge-! Herrenhaus stimmt keinem Gesetze zu, das sich auf die Auf waltsamen Umsturz der bestehenden Staatsordnung bezwecken, I Hebung de- Z 8 und etwa noch auf die Bestimmung über die und da- Socialisteogesetz richtete sich nur gegen Umsturz- I Minderjährigen beschränkt. Da dieses negative Ergebniß mit bestrebunaen. Die Novelle macht die Abhaltung von voll- Sicherheit vorausgcsehen wird, so muß man annehinen, der tischen Versammlungen und den Bestand von politischen Mißerfolg sei — wenigsten- bei einem Theile der Acteure Vereinen lediglich von dem Befinden hier der unteren — der gewollte Zweck der Action und gedacht sei diese Polizeibeamlen, dort der Regierung abhängig. Die öffent- von eben diesem Theile der Acteure als der Ausgangspunkt r.6. — -Ke. — tp?. — ok I — tlllrl 132,59 .L. 194,— irn. ,— Sv. r. v »l rkd. k. 180 U« k. 0. lv. Lti. »d. >ti5 «ll. ,r.) ,r.> k. ?. nd. ?. -t-. e. d. s. 8. Lour» 51,25 6. 89,— 6. !72.59 6. rl. 109,20 88.75 -e 194.25 109,75 ü. 91,39 ?r 57,59 ir. 35.20 e 52.60 »r. 86,20 'r. 83,— v 136.10 d. 115.30 84,75 Id 127 25 m 86 20 85,70 2>« 8. 151,90 l'l 103,90 L - 190.25 K 128,39 -.L o. 74,80 470,- s. 91 — - 112,25 385,75 ;d 126.25 254.25 ä. 232 50 d. 228 50 237.— d. 366.— ib 68,— d. 135,— 292,— ül 255,— r. II 7.00 V. c 128 — 186,50 rv 207,30 ä. 187,50 158,70 168,45 216,10 213.85 r 219,20 8425 v 244,90 183,25 156,90 r. 100.75 192 — 172.75 184,— 184.25 1<>8,2S r. 121.75 52,75 u n«. ll,70, ll»i
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