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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.05.1897
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970515018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897051501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897051501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-05
- Tag1897-05-15
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Hohrnlohe die nahezu vollständige Jsolirung innerhalb des Staatsministeriums, dessen Präsident er ist, noch nicht zum Verzicht auf diese Stellung veranlaßt hab», so sei die Ausklärung über die Gründe hierfür von dem weiteren Ver lauf der Dinge zu erwarten. (-) Berlin, 14. Mai. (Telegramm.) Der „Reichs anzeiger" veröffentlicht eine Verordnung vom 9. Mai 1897 zur Verhütung des Zusammenstofies der Schiffe auf See und eine Verordnung vcm 10. Mai 1897, betreffend die Lichtersübrung und Signalführung der Fischerfahr- zruge und Lootsen-Damps-Fahrzeuge. — Der couservative „NeichSbote" schreibt zu der Vereinsgesetznovelle: „So energisch dem Umsturz ent- gegengetreten werden muß, so frei und unbehindert muß die Reform bestehender Verhältnisse und eine darauf gerichtete Kritik sein. Der tz 3 muß deshalb so gefaßt werden, daß die Begriffe „staatsgefährlich" und „friedenstörend" klar und bestimmt umschrieben werden, damit durch sie nicht die be rechtigten Reformbestrebungen und die ihnen zur Seite gehende Kritik mit jenen getroffen werden kann — sonst wird man ausS Nene erleben, daß gerade die Unterdrückung der Reforinbestrebungen allezeit die wirksamste Förderung der Revolution gewesen ist." — Den Handwerker wollen die Agrarier mit Zwangs innungen beglücken, für sich selbst lehnen sie diese Ein richtung ab. Der Ausschuß der Brandenburger Landwirth- schaftskammer für Garten- und Obstbau berieth am 30. April über die Bestrebungen, Handels-, Guts- und andere Gärtner zu Innungen zusammenzuschließen und die Gärtnereien der Organisation des Handwerks anzuschließen. Er sprach sich, wie die „Franks. Z." berichtet, dahin auS, Laß er Innungen für Gärtner nicht für wünschenswert!» halte, vielmehr sei eine nabe Verbindung der Gärtnerei mit der dandwirtbschaft daS Natürlichste. * Danzig, 13. Mai. „DanzigS fürstlichen Gästen" wid mete die freisinnige „Danziger Zeitung" in ihrer Nummer vom 1l. Mai den folgenden, die Anschauungen der großen Mehrheit der Danziger Bürgerschaft widerspiegelnden Artikel, der jedenfalls in einem schroffen Gegensatz zu der Anschauungs weise steht, mit der der Berliner „Freisinn" die Marine angelegen beiten behandelt: „Unsere Vaterstadt Lais mit Recht als die Wiege der deutschen Kriegsmacht zur Lee bezeichnet werden. In Danzig hatte die ehe» mals preußische Marine ihre erst: Station, hier war der erste Sammel- und Lagerhasen ihres damals noch sehr bescheidenen Flotten» Materials, hier errichtete sie den ersten Bauplatz sür neue Schiffe, als die Dampskrast ihre Weltherrschaft auch über die Meere auSbreilete und das geiammte Seewehrweseu von Grund aus umgestaltetr. In unserer natio nalen Marine leiteten die in Danzig erbauten ersten Schraubendampfer- Corvetten („Arcona" und „Gazelle") diesen Umwandlungsproceß ein. Sie trugen auch die preußische Kricgsslagge zuerst über die Weltmeere und entsafteten sie im fernen Ostasien und in Südamerika. Kein Wunder, Laß Danzig, einst ein kleines, selbstständiges Staatswesen, schon Großmacht auf den nordischen Meeren, milder Entwickelung und Len Schicksalen unserer nationalen Marine auch heute unter den völlig veränderten Ver hältnissen der Gegenwart sich innig verwachsen fühlt, unsere Bürgerschaft an denselben vollen, warmen Antheil nimmt. Wie könnten da ihre Sympathien dem Ehrenfesltage fehlen, zu dem sich der II. Mai für die deutsche Seemacht überhaupt und sür ihr Danziger Rüstwerk insbesondere gestaltet. Die kaiserliche Werft in Danzig übergiebt zum ersten Male einen nach den neuzeitlichen Systemen hergestellten Stahlpanzer seinem Element, welcher mit schneidigen Waffen der Deutschen Leben und Gut in fernen Meeren schützen, Les deutschen Reiches Ansehen und Ehre auf dem Erden rund wahren und, wo es Noth thun sollte, vertheidigen soll. Des Kaisers Wille und Huld hat ihr diesen Tag und ihr jüngstes Werk besonders ausgezeichnet. Von dem rebenumkränzten Neckarstrande erscheint die hohe Tauspathin bei uns, die junge Gemahlin eines treuen deutschen Bundessürsten, dessen Be ziehungen zu unserem Kaiserhause ebenso innige und herz liche sind wie seine Antheitnahme an der Wohlfahrt des deutschen Reiches und seinen Institutionen. Königin Charlotte, der erlauchte Gast in unseren Mauern, wird heute dem jüngsten Werkzeuge deutscher Schutz- und Wehrmacht den Namen geben, welchen es ruhmvoll, segenbringend sür das Vaterland und den Weltfrieden von Gestade zu Gestade tragen möge! Neben ihr steht Labei als Vetretcr seines kaiserlichen Bruders und Herrn der erste Hohenzollcrn-Admiral der deutschen Marine, ihr Stolz und ihre Hoffnung. Seit gestern ist Prinz Heinrich — „Heinrich der See fahrer" schon jeir seiner frühesten Jugend — der erlauchte Gast unserer Stadt, deren freundliches Willkommen ihm schon gestern wehender Flaggenschmnck cntgegenrauschte, Hunderte auf den Straßen freudig entgegenriefen. Mögen die leider nur kurzen Stunden, welche die hohen Gäste diesmal hier am Nordgestade Les Reichs zubringen, wo die deutsche Seewchr geboren wurde, wo ihr Ruhm aus fern liegenden Zeiten in Sage und Monument lebendig fortwirkt und aus Bildern der Vergangenheit kraftvolle Gestaltungen der Gegenivart entstehen und emporwachsen, nur freundliche Er innerungen in ihnen wecken und zurücklassen und das festliche Er- eigniß Les heutigen Tages in Danzig nur Heil, Ehre und den Ruhm edler Thaten bringen der deutschen Marine, dem gejammten VaterlanLe, und damit stolze Freude den fürstlichen Tanfpathen, welche mit diesem Wunsche Danzigs Bürgerschaft ihre sreudige Be grüßung Larbringt." ' * Bütow, 12. Mai. In der Schöffengerichtssitzung vom 10. dS. MlS. erschienen drei jugendliche „Bilderstürmer" auS Gröbenzin, die Schülerinnen Monika Witzle, Tavera Züra und der Hütejunge Fran; Züra, ans der Anklagebank. Die Drei sollen vor einiger Zeil das in der Gröbenziner Schule hängende Lutherbild bis zur Unkenntlichkeit zerstört haben. Die Witzle sagt Folgendes aus: Eines Tages sei sie mit der Züra im Schulzimmer gewesen, da habe sie der Tavera Züra eine Stricknadel gegeben mit der Aufforderung, dem Bilde Luther'S die Augen auSzustechen. DicS habe die Züra auch gethan. Die Züra bestreitet jedoch die That. Der Eigenthümersohn Züra giebt zu, mit einem Stock das Lutherbild zerstört zu haben. Der Amtsanwalt betonte, daß wegen reS bei den Strafthaten zum Ausdruck ge kommenen Fanatismus die Strafe streng sein müsse, und beantragte gegen die Monika Witzke eine Woche, gegen die Tavera Züra und den Fran; Züra aber je drei Monate Gefängniß. Der Vertheidiger führte unter Anderem aus, man müsse bedenken, daß Gröbenzin schon in der Pollakei liege, wo die Gegensätze zwischen den Confessionen ziemlich scharf hervortrrten. Aus eine Eingabe der HauSväter von Gröbenzin an den Cultusminister vr. Bosse sei auch von der Regierung die Entfernung des LulherbildeS aus der Schulstube angeordnet wor den (I!). Der Vertheidiger bat, die -kavera Züra nur mit einem Verweise zu bestrafen. Nach kürzerer Berathung ver kündete der Vorsitzende deS Gerichtshofes das Urthcil mit folgender Begründung: Es handle sich um die Beschädigung eines LutherbildeS; eS sei dies eine Strasthat, der man leider oft begegne und die man, gleichviel welcher Religion man angehöre, verabscheuungswürdig nennen müsse, denn eine solche That verrathe eine gemeine, niedrige Gesinnung. Man habe es hier mit jugendlichen Uebelthätern zu thun, die ent schieden von Erwachsenen zu der Schandthat be redet seien. ES wurde erkannt gegen Monika Witzke und Tavrra Züra auf 20 oder fünf Tage Gefängniß, gegen Franz Züra auf 30 Geldstrafe oder eine Woche Ge- sängniß. (Ges.) * Meiningen, 13. Mai. Der 25. Abgeordnetentag des südthüringisch en KriegerbundeS, dem auch der Staats minister v. Heim beiwohnte, bat u. A. beschlossen, daß die Gründung eines preußischen Landesverbandes ohne Einfluß auf den südthüringischen Kriegerbund bleiben solle. Der Abgeordnetentag sandte Huldigungstelegramme an den Herzog, den Erbprinzen und an den Fürsten BiSmarck. Die an den Letzteren gerichtete Depesche lautet: „Du schufst daS Reich, Wer ist dir gleich! Wir kleinen ArbeitSIeute, Wir niühen unS redlich heute. Daß Bosheit nicht verderbe La» theur« Erb»." »Ii. Weimar, 14. Mai. (Privattelegramm.) Der Erbgroßberzog wird mit dem Beginn deS Wintersemesters die Universität Bonn beziehen und später in Jena sludiren. * Kürzel, 1 l. Mai. (Telegramm.) Ter Kaiser unternahm heute früh einen Spazierritt und empfing sodann den Dompropst Emsger auS Trier, welcher zum Frühstück rugezogen wurde. Um 1 Uhr 5 Minuten erfolgte die Ab fahrt deS Kaisers, der Kaiserin und der Prinzen nach Moulins, von wo die Schlachtfelder bei Ammauwciler besucht werden sollen. Das Kaiserpaar reist morgen früh 7 Uhr 25 Minuten^ nach Straßburg. Die Prinzen bleiben bis Montag in Curzel. Oesterreich-Uugarn. Tic Sprachcnvcrordnnng. * Prag, 13. Mai. Die Frage der Sprachenverordnungen tritt in eine neue Phase ein. Die von der Regierung aus gegebenen Vorschriften, betreffend Durchführung der Sprachen verordnungen, rufen den Widerspruch der Jung tschechen hervor, deren Hauptorgan „Narodni Listy" die tschechischen Abgeordneten aufforderk, entweder den sofortigen Widerruf dieser Vorschriften zu verlangen, oder ihren Stand- punct der Regierung gegenüber nach der geänderten Situation anders zu gestalten. In den Durchführungsvorschriften erblicken die „Narodni Listy" eine bedeutende Einschränkung der Gleichberechtigung beiter Landessprachen. * Wien, 14. Mai. (Telegramm.) Eine Versamm lung der Professoren der deutschen Universität beschloß einstimmig eine Petition an daS Abgeordnetenhaus gegen die Sprachenverordnungen, worin auf die Empörung des Selbstgefühls deS deutschböhmischen Volkes hingewiesen und betont wird, daß die Verordnungen geradezu die Art an die Wurzel der deutschen Universität Prag' legen. Die älteste deutsche Universität werde der Verkümmerung preisgegeben. Verötet die deutsche Universität, dann müssen nach und nach die deutschen Gymnasien ihr Schicksal theilen. Die Petition drückt schließlich den Schmerz über die schwere Schädigung deS Volkes und der Gesammt- interessen deS Vaterlandes auS. (Voss. Z.) Frankreich. Zur Brandkatastrophc. * Paris, 14. Mai. (Telegramm.) Heute fand in der Kirche St. Philippe du Roule unter zahlreicher Betheilignnz die Leichenfeier für die Herzogin von Alen^on statt. Ter in der Mitte der Kirche errichtete Katafalk war mit den Wappenschildern deS Hauses Alen^on und des bayerischen Königshauses geschmückt, während entsprechend dem Wunsche der Verstorbenen weder Blumen noch Kränze zum Trauerschmuck verwendet waren. Dagegen waren zahlreiche Bänder mit verschiedenen Inschriften niedergelegt, namentlich solche des Erbprinzenpaares von Hohenzollern und des Prinzregenten Luitpold von Bayern. Der Sarg war um 7 Uhr früh in die Kirche übergeführt worden. Um den Katafalk waren versammelt der Herzog von Alen^on, welcher noch einen Verband um den Kopf trug, der Herzog und die Herzogin Vandome, der Graf von Flandern, Prinz Alphons von Bayern, der Fürst und die Fürstin von Bulgarien, Prinz Waldemar von Dänemark, die Gräfin von Paris, die Königin von Neapel und die Königin Isabella. Dann hatten Aufstellung ge nommen der österreichisch-ungarische Botschafter, der deutsche Botschafter Graf Münster mit der Gräfin Marie Münster, Fürst und Fürstin Radziwill, diese als osficielle Vertreter deS deutschen Kaiserpaares. Die Messe wurde von dem Geistlichen des Kirchspiels gelesen, während der Erz bischof von Paris die Absolution ertheilte. Dänemark. * Kopenhagen, 14. Mai. (Telegramm.) Die Königin, welche sich vor einigen Tagen eine Erkältung zugezogen hatte, ist wieder vollkommen hergestellt. Rußland. Panslavistischcs. * Eine der „Pol. Corr." auS Petersburg, 13. Mai, zu gehende Meldung hebt den Umstand hervor, daß in der kürzlich abgehaltenen Generalversammlung der Slavischen Wohlthätigkeits-Gesellschaft, die bekanntlich bisher den Centralpunct der panslavistischen Propaganda bildete, keinerlei politische Demonstration vorgekommen, keine der sonst alljährlich besprochenen Fragen der panslavistischen Action auf ihrem Programme gestanden hat und daß sich dir Versammlung überhaupt nur mit der Erörterung humanitärer und literarischer Thesen befaßt bat. Diese Thatsache sei allgemein sehr bemerkt worden, und man er blicke in ihr einhellig eine Wirkung des gegenwärtigen Ver hältnisses zwischen Rußland und Oesterreich-Ungarn, wie es Lurch die Zusammenkunft des Kaisers Franz Joses mit dem Kaiser Nikolaus II. markirt worden ist. L)rient. Tor griechisch-türkische Krieg. Konstantinopel, 14. Mai. (Telegramm.) Wiener Telegr.» Corresp.-Bureau. Tie Pforte hat den gestern erfolgten Schritt der fremden Botschafter entgegenkommend ausgenommen, bis jetzt aber keine Antwort ertheilt. Diese Verzögerung wird in Bot- schasterkreisen damit erklärt, daß die Pforte vorerst die im Zuge be- findlichen militairischen Unternehmungen, die Lurch Schwierigkeiten des Geländes und starke Regengüsse etwas verzögert worden sind, beenden und bis zur Einstellung der Feindseligkeiten eine künftige Demarcationslinie sür den Waffenstillstand schaffen wolle. Die Botschafter sind der Ansicht, daß dies Bestreben der Pforte gerechtfertigt sei, und daß man den Sieger nicht zwingen könne, die Unternehmungen plötz lich abzubrechen und auf der schwierigsten Einmarschlinie im Gebirge stehen zu bleiben» um dort eine ungünstige Demar kationslinie einzunehmen. Tie Mächte könnten den ungeduldigen Reklamationen Griechenlands in dieser Hinsicht, welches hoffe, Laß die türkische Offensive schon vor Tomokos eingestellt werde, nicht entsprechen. Griechenland müsse der Lage Rechnung tragen und das Ergebniß der Vermittelung durch die Mächte abwarten. Die Mächte, welche die Friedensvermittelung unter der Bedingung übernommen hätten, daß Griechenland die Friedensbedingungen annehme, seine Truppen von Kreta zurückziehe und die Durchführung der Autonomie für Kreta nicht weiter störe, würden die Interessen Griechenlands nach Möglichkeit schützen, könnten jedoch die Pforte nicht zu der sofortigen, militairisch un möglichen Einstellung der bereits begonnenen Unternehmungen im Gebirge veranlassen. * Konstantinopel, 14. Mai. (Telegramm.) Tie Pforte hat den Botschaftern auf daS Anerbieten einer Vermittelung im griechisch-türkischen Streitfall mitgetheilt, es werde dem Sultan nach dem Beiram-Feste möglich sein, in die Behandlung dieser Frage einzutreten. ' * Athen» 14. Mai. (Telegramm.) Die Brigade Golfino- poulos rückte bis nach Chalikia vor, das besetzt wurde, und setzte sodann den Vormarsch fort, um die Eisenbahnbrücke über den Luros in Besitz zu nehmen und so »inen Widerstand Prevesa's unmöglich zu machen. Oberst Manos hat sich in Jmaret festgesetzt. * Athen, 14. Mai. (Telegramm.) Der frühere Minister präsident Del yannis äußerte sich gestern einem Berichterstatter gegenüber sehr ungünstig über die Räumung Kretas ohne jedwede Gegenleistung. Er erklärte ferner, Griechenland würde sich niemals darauf «inlassen, «ine Kriegsentschädigung zu zahlen, und die Deputirtenkammer würde sicherlich eine jede der- artige Vorlage ablehnen. * Kanca, 14. Mai. (Telegramm.) Meldung der „Agence HavaS". Zum zweiten Male haben der englische Consul und der englische Admiral, ohneWissen ihrer College», eine Proklamation an das kretische Volk gerichtet. * Der „Norddeutschen Allg. Ztg." wird auS Wien ge meldet: Der Hofzug, mit dem der Fürst und die Fürstin von Bulgarien die Reise zu der Leichenfeier für die Herzogin von Aien^ou und den Herzog von Aumale an getreten haben, stieß am Mittwoch Nachmittag auf der Station Jagodina mit einem serbischen Postzuge zusammen. Die Zugführer hatten gebremst, wodurch der Anprall ge mildert wurde. Der Fürst, die Fürstin und das Gefolge blieben unversehrt, nur die Geräthschaften des Speisewagens wurden zertrümmert. Die Maschine des Postzuges ist un beschädigt. Der Hofzug setzte alsbald die Fahrt nach Wien fort. Die Untersuchung ist eingeleitet. Asten. Gcdächtnitzfcicr für Kaiser Wilhelm I. * Shanghai, Ende März. Am 22. März fand im Saale deS hiesigen deutschen Clubs eine Gedäcktnißfeier für Kaiser Wilhelm I. statt, woran sehr viele deutsche Männer und Frauen theilnahmen. Nachdem Pastor Hack mann die Feier durch einen Vortrag auf dem Harmonium eiuzeleitet hatte, brachte zunächst der Generalconsul vr. Stübel ein Hoch auf unfern jetzigen Kaiser aus. Darauf hielt Or. Schrameier, Dolmetscher am Generalconsulat, eine vortreffliche Festrede, die Jedermann zu Herzen ging. (L. Ztg.) Amerika. Spaniens Kampf um Cuba * Laudon, 14. Mai. (Telegramm.) Eine Washing toner Drahtmeldung der zweiten Ausgabe des „Daily Chron." besagt, die Beziehungen zwischen den Ver einigten Staaten und Spanien wegen Cuba näherten sich einer Krisis. In politischen und amt lichen Kreisen werde geglaubt, die Regierung werde in wenigen Tagen genöthigl sein, einen Schritt zu thun, der den Bruch mit Spanien verursachen dürfte. Nach amerikanischen Consularberichten sollen Hunderte von amerikanischen Bürgern auf Cuba Hunger leiden und von den Behörden grausam behandelt werden. Die Berichte erweckten tiefe Entrüstung. Montag werde der Präsident dem Congreß eine Sonder botschaft übermitteln, die einen Credit von 100 000 Dollars zum An kauf von Lebensmitteln für die Nothleidenden auf Cuba beansprucht. (Voss. Ztg.) Colonial-Nachrichten. * Der Verwaftungsrath der Siedelungsgesellschaft sür Deutjch-Südwest-Afrika hielt laut der „Nat.-Z." am 13. unter Vorsitz des Slaatsministers v. Hofmann eine Sitzung ab, in welcher u. A. beschlossen wurde, in Groß-Windhoek ein Geschäftshaus zu errichten, nachdem bereils zu Anfang dieses Jahres in Swakopmnnd ein größeres Gebäude von der Gesellschaft errichtet wurde, in dessen Parterre-Räumlichkeiten Las kaiserliche Postamt untergebracht ist. Von dem Experten des Syndikats sür Bewässerungsanlage», Herrn Regicruugs-Baumeister Rehbock, sind Berichte über die Lage bei Windhoek eingegangen, weiche cs außer Frage stellen, daß dort alle Vorbedingungen für geeignete Stauanlagen vorhanden sind. Marine. * Berlin, 14. Mai. (Telegramm.) Laut telegraphischer Meldung an das Oberkommando der Marine geht S. M. S. „Cormoran", Commandant Corvetken-Capitain Brussatis, am 14. Mai von Chefoo nach Kobe in See und ist S. M. S. „Kaiser", Commandant Capitain zur See Zeye, am 12. Mai von Chefoo nach Kobe in See gegangen. Tagesprogramm für Sonnabend, den 1». Mai. Eintrittspreis 50 — Besondere Veranstal ¬ tungen: Kunst-Ausstellung, „Tiroler Bergfahrt" (auch Abends). Scenische Vorstellungen im Alt-Leipziger Meßviertel: Nachmittags 3 Uhr „Verlorene Nadel", 4 Uhr „Streittuch", 5 Uhr „Stein der Wahrheit", 6 Uhr „Verlorene Nadel", 7 Uhr „Stein der Wahrheit", 8 Uhr „Scene in Auerbach's Keller". — Im Thüringer Dörfchen: Komische Scenen aus dem Bauern leben , Nachmittags 5'/, und 6>/r Uhr. — Concerte Nachmittags und Abends von den Capellen: Aus stellungsorchester, Dir.: Capellmeister Hans Winderstein. — Königl. schwedisches Gardehusaren-Regiment „Kronprinz von Schweden", Dir.: königlicher Musikdirector Lieutenant N. G. Slrömberg (vorletzter Tag). — Königl. sächsisches 8. Infanterie- Regiment „Prinz Johann Georg" Nr. 107, Dir.: königl. Musikdirector C- Walther. — Königl. sächsisches 7. Infanterie- Regiment „Prinz Georg" Nr. 106, Dir.: Stabshoboist I. H. Matthey. — Die Illuminationen des Ans stellungs Platzes. Wie unsere Ausstellung von allen unparteiischen Besuchern im Vergleiche zu den größeren Ausstellungen des Vorjahres die schmeichelhafteste Anerkennung im Allgemeinen findet, so sind eS im Besonderen auch die glänzenden Illumina tionen unseres durch Kunst und Natur gleich bevorzugten AnSstellungsplatzeS, welche nach dem einstimmigen Urtheil von Sachverständigen und Laien alle ähnlichen Veranstaltungen früherer Ausstellungen weit in den Schatten stellen. Die Ausstellungsleitung hat offenbar gut daran gethan, die Lieferung der Illuminationen einer Firma zu über tragen, für deren ungewöhnliche Leistungsfähigkeit sowohl was das Arrangement der Beleuchtungen selbst, als auch, was Beschaffenheit und Menge des zur Ver wendung kommenden Materials anbelangt, so zahlreiche Beweise vorhanden waren, daß man mit Sicherheit erwarten durste, sie würde im Stande sein, tbatsächlich etwas ganz Außergewöhnliches, bis jetzt hier noch nicht Gesehenes zu bieten. Die Welt-Firma James Pain L Sons hat durch die bis jetzt veranstalteten, wirklich seenhaftcn Beleuchtungen nicht nur den Beweis erbracht, daß sie diese hochgespannten Erwartungen auch zu erfüllen vermag, sie hat es außerdem in wahrhaft bewundernswerther Weiseverstanden, jede der einzelnen Illuminationen so anzuordneii, daß der in Tausenden von bunten Flammen erglühende AuSstellungSplatz immer wieder ein neues, von der vorhergebcndcn Beleuchtung auffallenv ver schiedenes, entzückendes Bild darbot. Auch sür kommenden Montag ist, wenn daS Wetter günstig ist, wieder eine große Illumination des AnSstellungsplatzeS geplant und sollen diesmal über 50 000 Beleuchtungskörper — meist Pain'S patentirte prismatische Glühlampen — in besonders kunst voller Anordnung und mit ganz neuen eigenartigen Effecten zur Verwendung gelangen. — Der Specialkatalog der Ausstellung der Königl. Sächs. Staatsverwaltungen ist im Buch handel im Verlag von Arthur Felix in Leipzig zum Preise von 1,50 erschienen. Der mit einer großen Zahl von Illustrationen versehene und vornehm auSgestattete Katalog giebt einen ausführlichen Bericht über die den Ministerien der Finanzen, deS Innern und deS CultuS und öffentlichen Dsrxestellt von cken Höchster Farbwerken in ltvcftst a. bl. Dieses von Zerrten warm empkoklene, aus Irischer Xukmilck gewonnene vorrüZIicke viwelssprüparat, äas in NeruZ suk leiekte Verdaulichkeit, Kührkraft uncl Liftißkeit clas kfteisck weit übertrifft, ist kinltern rur Kräftigung, ebenso auch kisoonvalesoenten unä Msiok- süohtigen ßsnr besonckers ru empkekien. In ?robe- sckackteln (ü. 100 6r.) rum kreise von LIK. 2.— klurck alle Apotheken, sowie Dro^uen- unck Lolonialwaaren- HsnckiunAen ru berieben. Unterrichts unterstellten zahlreichen Verwaltungen. Da wir an der Hand des Kataloges bereits ausführlich über die Aus stellung der Staatsverwaltungen berichtet haben, so können wir an dieser Stelle uns ein weiteres Eingehen auf den Katalog selbst ersparen. Wir wollen nur nochmals, wie schon wiederholt in unseren Berichten, betonen, daß Jedem, der sich für die Ausstellung der Staats - Verwaltungen besonders interessirt, die Anschaffung deS lehrreichen Kataloges dringend zu empfehlen ist. 3 Jin Ausstellung s - Variete - Theater finden heule Sonnabend und morgen Sonntag je 2 Vorstellungen statt. Zur Nachmittags-Vorstellung, welche stets um 4 Uhr beginnt, zahlen Erwachsene auf allen Plätzen 50, Kinder 25 außerdem hat jeder Erwachsene 1 Kind frei. Wie bereits mitgetheilt, tritt der größere Theil des gegenwärtigen vorzüglichen Ensembles heute zum letzte» Male auf. Morgen Sonntag finden 7 neue Debüts statt, außerdem wird Carl Maxstadt auf vielseitiges Verlangen zum ersten Male seine Glanznummer: „Der Bettelbua", zum Vorträge bringen. MM. Leipzig, 14. Mai. In nächster Zeit, voraussichtlich am 26. Mai, wird Herr Musiklehrer Hecktheuer hier mit feinen Schülern ein Werk zur Ausführung bringen, das bereits in Breslau mit schönem Erfolg ausgesührt wurde und in Leipzig im Verlage von F. Kistner erschienen ist. Es betitelt sich „Blumenleben, ein Cyklus von Gesängen mit verbundener Deklamation, für Chor, Soli und Pinnoforte von Konrad Gachnamy, Text von Karl Julius Schmidt". In überaus poetischer Weise wird darin das Blumen leben in allen Jahreszeiten, vom Vorsrühling bis zum Herbst, in Welchem die ernste Herbstzeitlose die Fluren schmückt, geschildert und zum Menschenleben in finnige Beziehungen gesetzt. Sicherlich wird das Werk, das sich auch durch seine gefällige melodische Musik aus zeichnet, auch hier Anklang finden. Daß es Herr Hecktheuer nicht an einer sorgfältigen Einstudirung wird fehlen lassen, ist gewiß. IV. Ttttttgart, 13. Mai. „Tristan und Isolde" wurde gestern in unserem Hostheater zum ersten Male aufgeführt. Tas Publicum nahm das Werk mit vielem Beifall auf. Die Darsteller und der Dirigent (Hoscapellmeister vr. Obrist) wurden oftmals hervorgerufen. Als Tristan gcrstirte Herr Gerhäuser von Karls ruhe, der die schwierige Partie gesanglich und darstellerisch mit Auszeichnung durchführte. Frl. Wiesner war eine treffliche Isolde. Das Orchester löste seine Riesenaufgabe mit glücklichem Gelingen. Die Aufführung währte nahezu 5 Stunden. Bis aus Len „Parsifal" sind nun sämmtliche großen musikalischen Bühnen werke Richard Wagner's dem Spielplan der hiesigen Hofbühne einverleibt. Fernspr. 1998. Ve liiit iele i II»rrI>iirss - I'MhiNk 46 Salons — vquipaAe ru feäem 2uxe. Die in Leipzig, Löhrstraße 2, unterhält 21 Bureaus in Europa mit über 500 An- gestellten: die ihr verbündete VI«» SraUstr^et in den Ver. Staaten und Australien 91 Bureaus. Tarife postsrei. Die bereits seit längerer Zeit in den Handel gebrachten 8antul- Oapseln (0,25 Gr. Santal-Effenz per Capjel) vom Apotheker Midy in Paris haben sich in denjenigen Fällen, wo bisher Vopaiwae-Balsam und andere Mittel idicirt waren und angewendet wurden, als vor züglich wirksam bewährt. Die Anerkennung, welche das Midy'sche Präparat gefunden hat, erklärt die große Verbreitung desselben unü ist Veranlassung zu verschiedenen nicht gleichwerthigen Nachahmungen geworden. Es muß daher daraus aufmerksam gemacht werden, daß die 8untul-OapscIn von Midy und ebenso die äußere Verpackung mit dem Namen Midy bezeichnet sind. Die Midy'schen 8aotnl- Oapseln sind in den meisten Apotheken zu haben und bei Engros- Bestellungen auch durch Droguen-Handlungen zu beziehen. Kirchliche Nachrichten. Am Sonntage Cantate predigen: St. Thomä: Früh 8 Uhr Vic. vr. Suppe, ','.9 Uhr Beichte bei Ina. Dr. Suppe, Oie. Dr. von Criegcrn und vr. Krömer, Mittags '/.12 Uhr Kindergottesdienst: vr. Krömer, Abends 6 Uhr Vic. vr. von Cricgern. St. Nicolai: Früh 9 Uhr Pastor v. Hölscher, V-,9 Uhr Beichte: Pastor v. Hölscher, Archidiakonus Planitz, Diakonus Schuch unü Diakonns Ebeling, Borm. 11 Uhr Kindergottesdienst: Diakonus Schuch, Abends 6 Uhr Diakonus Ebeling. St. Matthäi: Früh 9 Uhr Pastor v. Kaiser, '-.9 Uhr Beichte bei Pastor v. Kaiser und Diakonus Vic. Wolf. Vormittags "»12 Uhr Kindergottesdienst: Diakonus Fritzsche, Nachmittags Unterredung mit den Coufirmirlen im Psarrhaussaale, Lessing, straße 5, und zwar mit den Mädchen 3 Uhr, mit den Knaben ' <>5 Uhr: Pastor v. Kaiser, Abends 6 Uhr Diakonus Vic. Wolj. St. Petri: Früh 9 Uhr Archidiakonus Sell, '/.9 Uhr Beichte bei demselben und Diakonus Thieme, Vorm. */<12 Uhr Kinder gottesdienst: Pastor v. Hartung, Abends 6 Uhr Diak. Thieme. Lnthcrkirchc: Früh 9 Uhr Diakonus Vr. A. Jeremias, ','<>9 Ubr Beichte bei demselben, Vorm. V«12 Ubr Kindrrgottesdienst: Diak. vr. A. Jeremias, Abends 6 Ubr Pfarrer von Seydewitz. St. Andreas: Früh 9 Uhr Diakonus Tcichgräber, '/.9 Uhr Beichte bei demselben, Vorm. ".12 Uhr KindergotteSdienst (Knaben- Abteilung): Diakonus Teichgräber, Nachm. 3 Uhr Katechis- inuS-Unterredung mit der consirmirten weibl. Jugend: Diakonus Teichgräber, Abends 6 Ubr Diakonus Schmidt. St. Johannis: Früh 9 Uhr Gottesdienst der Universitätsgemeinde, Vorm. 11 Uhr Kindergottesdienst: Vic. vr. Rüting, Abends 6 Uhr in der Stiftscavelle, Hospitalstraße 36, Gottesdienst Les Prediger-Collegiums zu St. Pauli, Abends '/,8 Uhr Vic. vr. Rüling. Nordkircke (Eutritzsch» Straße): Früh 8 Ubr Kindergottesdienst: Diakonus Weickcrt, Vorm. '/,10 Uhr Predigt: Pfarrer v. Buch wald, 9 Uhr Beichte: Pfarrer v. Buchwalo. Vor der Predigt: „Singet dein Herrn ein neues Lied", von G. Jansen. Abends 6 Uhr Diakonns Weickert. St. Panli. Während des UmbanrS der UnivcrfitätSkirche finden die Gottesdienste bis ank Weiteres in der Kirche ZN St. Johannis statt. Früh 9 Uhr Prof. v. Rietschel, Abends ü Ubr in der Stiftscapelle, Hospitalstr. 36: caoil. rev. müi. Vic. Liske vom Prediger-Collegium. St. Georg: Früh 9 Uhr Pastor Schultze St. Jacob: Früh S Uhr SubdiakonuS Martin. Bapti V V.-Pla bei Ab M L.-Klci Groszi L.-Tel M Paroc! Neior Katho T Meth A Coan T A Gt. «ai mun Kind Kind Diak mit vred Sch Vor> Am» sür 20. Tär St. Luc Spo Vor vr. stuü firm Pr«' mah still« Bib heil. Ki Pac Voi Ab beil St. Tr Pfo Vie fäll. Erlöser Pfo Wo L.-Coni Un Ku L.-Cnt, Wc L.-Goh ma 3 i Lu I l Vo nie 22. Be L.-Linl Pa II kat Ab 17. Il M Al Kalbe F 3 Apost mää Ban lösu UNd 37v vom sta init Auf
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