Tiere haben das Wort

TMib'tfTilniissen bei Tiefen Das Weihnachtsgeschäft war einmal nicht überall reißend. Vier Zentner welsche, nein, rumänische Nüsse sind in einem Laden übrig geblieben. Wer soll sie nun essen? Vielleicht die Bewohner des Zoos. In dessen Futterliste stehen wohl Zirbel-, Hasel- und Kamerunnüsse, aber keine welschen. Das Angebot jedoch ist günstig. Heißt es: Pro bieren, wie sich die Herrschaften dazu verhalten. Um Himmels willen aber nicht mit allen! Ja keinen Versuch mit „Schlingern“, die ihre Nahrung unzerkaut verschlucken. Das gäbe einen entsetzlichen Tod. Wie oft schon wurden Gummibälle und ähnliche Gegenstände im Magen vorzeitig verendeter Tiere gefunden, wo der Fremdkörper das Ver dauungstor verriegelt hatte! Der Wolf, dem statt der sieben Geißlein Wackersteine eingenäht worden waren, mag einen Vorgeschmack solcher Qualen erlebt haben. Mit anderen Worten: Wir dürfen zu dem Versuch nur solche Tiere wählen, für die eine Nuß „ein Problem“ ist, etwas Knackbares; Tiere, für welche die Freßbarkeit nicht bloß von der Weite des Schlundes abhängt, sondern aus irgendwelchen unerforschten, in stinktiven Eingebungen heraus etwas ist, das eindringlicher Behandlung zugängig ist, einer Beschäftigung, die zu einem guten Ende führen kann. Sprechen wir als verspäteter Knecht Ruprecht zunächst bei den Papa geien vor! Ein Molukkenkakadu nimmt uns die erste steinerne Frucht ab; mit angehobenem Oberschnabel. Seine kolbige, schwarze Zunge betastet die gefurchte Oberfläche und ergreift das voll „lächelnder List“ gereichte Geschenk mit der linken „Hinterhand“, die beiden Mittelzehen vor, die zwei äußeren rückwärts gekehrt, im ganzen einwärts gedreht, wie es geübte Kugelstoßer tun. Nun wird der Meißel des Unterschnabels in einer Rille angesetzt. Plötzlich dringt er durch. Stück für Stück bricht von der Schale ab; Stück für Stück fällt nieder, als sei es nicht mehr da —