seins verdankten, für eine Bewandtnis habe; denn daß die Wirtschaft ihr närrisches Aushänge schild im Hinblick auf ihre jeweiligen Gäste führe, das dürfe man ja wohl nicht annehmen. Oder sei das etwa doch an dem? Diese Frage erregte ein lustiges Hin und Her der verschie densten Anmerkungen zu dem Thema: Narren oder nicht, bis der alte Archivrat, der seine Mußestunden mit Erforschung kulturgeschicht licher Eigentümlichkeiten und Sonderfälle füllte, die Auseinandersetzung blinzelnden Blicks durch das Sprüchlein krönte: So mancher hält für weise seinen Sinn und sitzt in einem Narrenhäusel drin. Er war es auch, der das Gespräch alsbald in den ruhigeren Hafen der Tatsächlichkeiten steu erte und aus dem Schatz seines vorwiegend anekdotischen Wissens auskramte, was ihm von der Vergangenheit des Hauses bekannt war. In der Tat handelte es sich um ein Narren haus, aber nicht um eins jener Sorte, in denen man, wie er sich ausdrückte, von Staats wegen verrückte oder auf irgendeine andere Art ver- blasene Seelen sammelte, sondern um einen Bau, den einst ein wirklicher Narr, ein Narr von Berufs wegen, aufgeführt hatte. Bekanntlich um gaben sich in früheren Zeitläuften Fürsten und große Hansen gern mit Possenreißern, die gegen eine angemessene Bezahlung die Aufgabe hatten, 8