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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1897
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970608021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897060802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897060802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-06
- Tag1897-06-08
- Monat1897-06
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2. Beilage zmn Letzziger Tageblatt md AWiger Nr. Ae, AeMg, tt. Kai IM?. WeÄ-AilsM —s—sss—SSSSSSSSSS-MSSSSSSSSS» VolksmrWaMcher Theil des Leipsiger Tageblattes. Verantwortlicher Redacteur C. G. Laue in Leipzig. — In Vertretung: Georg Hiller in Leipzig. Japan und die deutsche Industrie. L. Urber die Mittel, die deutsche Ausfuhr nach Japan zu sör- der», enthält dir Handelszeitung deS „Berliner Tageblattes" fol gende bemerkenswerthe Mittheilungen: Vicomte Aoki, der japanische Gesandte am Berliner Hofe, hatte kürzlich gesprächsweise geäußert, daher von seiner, in diesem Sommer bevorstehenden, endgiltigen Rückkehr in sein Vaterland den deutschen Exporteuren ^ern noch durch praktische Fingerzeige nützlich sein wolle. Ein Mitarbeiter unseres Blattes begab sich nun dieser Tage auf die japanische Gesandtschaft zu dem speciellen Zwecke, im Interesse unserer Ausfuhr Erkundigungen über ihre Aussichten in Japan einzu ziehen, besonders auch im Hinblick auf den soeben abgeschlossenen deutsch, japanischen Handelsvertrag. Vicomte Aoki sprach sich hierbei folgender maßen auS: Ich muß betonen, daß der von den deutschen Industriellen eiugeichlagene Weg, sich Beziehungen zu Japan zu verschaffen, nicht der richtige ist. Durch schriftliche Angebote ist bei uns wenig zu erreichen, mau muß Agenten halten, die Land und Leute kennen. Ich habe in deutschen industriellen Etablissements wiederholt Angestellte kennen gelernt, die Japan besucht hatten und mit den dortigen Verhältnisse» ziemlich vertraut geworden waren. Niemand aber dachte daran, diese Herren als Vertrauensmänner und Bevollmächtigte zu uns zu entsenden, mit der Berechtigung, nach eigenem Ermessen zu handeln, wie es die Engländer und die Amerikaner gemacht haben, die daher den ganzen japanischen Markt beherrschen. Ta die deutschen Kaufleute und Techniker nichb zu uns kommen, so finden die unserigen auch nicht den Weg nach Tcutschland. Unter meinen zahlreichen jungen Landsleuten in Berlin befindet sich kaum einmal ein Kaufmann, säst alle sind Studirende, Gelehrte. In London halten sich dagegen stets Hun- derte von japanischen Geschäftsleuten auf. Japan baut jetzt Eisen bahnen; alles Material dafür wird auS England und Amerika be zogen. Warum kommt nicht einmal ein Vertreter einer deutschen Schienen, oder Locomotivfabrik nach Japan, um darauf aufmerksam zu machen, Laß auch Ihr Land im Eisenbahnbau Hervorragendes leistet, und Ihre Preise in Vergleich zu denen der bisherigen Liefe ranten zu stellen? Frage: Und wie steht es mit dem Schiffsbau ? Würden sich auch dafür der deutschen Industrie günstige Aussichten er öffnen? fragte der Interviewer. — Antwort: Ganz gewiß! Tie kleinen Küstendampfer baut Japan allerdings schon selber, aber die modernen Schiffsriejen für unseren überseeischen Ver kehr müssen wir noch im Auslande bestellen. Im vorigen Jahre sind in England für japanische Rechnung mehrere große Dampfer bestellt worden. — Sind, so fuhr der Interviewer fort zu fragen, die unter japanischer Flagge verkehrenden Gesellschaften nicht auch größtentheils durch Engländer begründet und betrieben? Antwort: Das ist bisher bei uns noch nicht erlaubt, alle Unternehmungen müssen von eingeborenen Japanern begründet werden. — Frage: Auch Fabriken? Antwort: Auch diese. Erst nach dem Inkraft treten der Handelsverträge werden Europäer sich als selbstständige Unternehmer in Japan niederlassen dürfen. — Frage: Und wann beginnt die Wirksamkeit der Handelsverträge? Antwort: Der mit Deutschland abgeschlossene tritt am 7. Juli 1899 in Kraft. Frage: Es hat in Deutschland erfreut, Excellenz, daß England nicht alle japanischen Staatsaufträae an sich ge rissen hat, sondern daß Ihre Regierung erst kürzlich einen Kreuzer ersten Ranges bei uns bestellte. Sind noch weitere Auf- träge für die japanische Kriegsmarine zu vergeben? Antwort: Der bewußte Kreuzer ist noch nicht bestellt, doch soll er allerdings in Deutschland erbaut werden. In England werden mehrere Kriegs schiffe bestellt, irre ich nicht, fünf oder sechs. Wieviel Aufträge noch zu vergeben sind, darf ich Ihnen nicht mittheilen, nur soviel sei ge- tagt, daß allerdings noch einzelne in Aussicht stehen. — Frage: Handelt eS sich auch dabei noch um weitere Panzcrschlachtschiffe? Antwort: Wenn ich nicht irre, ja. Japan besaß bisher ja noch keine eigentliche Panzerflotte und muß erst eine begründen. Es dürfte Ew. Excellenz interessiren, daß Herr Detring, der chinesische Zolldirector, im vorigen Jahre hier geäußert hat, daß Deutschland seinen Hauptnachdruck aus den Handel mit China legen müsse, da die japanische Bevölkerung so geschickt und intelligent sei, daß sie Alles nachmache und bald von der europäischen Einfuhr völlig unabhängig sein werde. — Vicomte Aoki bemerkt hierzu lächelnd: In dieser Aeußerung des Herrn Detring liegt zwar ein großes Compliment für Japan. Wenn er uns indes; als so gsähr- liche Concurrenten für die europäische Industrie hinstellt, so kann er seine Anschauung schwerlich rechtsertigen. In den letzten 80 Jahren hat Deutschland sich auf vielen Gebieten von der eng lischen Industrie unabhängig gemacht. Und doch rrportirt England beute ungleich mehr nach Deutschland als damals. Die industriellen Fortschritte haben aber die Kaufkraft und damit die Bedürfnisse der Länder gesteigert. Ueberdies hat jedes Land seine Specialitäten, in Lenen es nicht übertroffen werden kann. Japan wird stets europäische Waaren einführen, und je wohlhabender das japanische Volk wird, desto reger wird sein Güteraustausch mit anderen Nationen sein. Üöhmische Lahnen. N'-u. Prag, 6. Juni. Die Verschiebung der Pfingstfeiertage, die dieses Mal in den Juni und im vorigen Jahr in den Monat Mai fielen, findet in den vorliegenden Betriebsausweisen der böhmischen Bahnen ihren ziffermäßigen Ausdruck. Der Personenverkehr ist bei allen Transportunternehmungen erheblich im Rückstände geblieben, während der Güterverkehr eine nennenswerthe Steigerung erfahren bat. Im Mai 1896 gab es acht Sonn- und Feiertage und im Mai 1897 blos fünf Ruhetage. Das Plus von drei Werktagen äußerte sich nun in einer Erhöhung der Güterfrachten, während gleichzeitig die Personensrequenz hinter dem Vorjahre zurückgeblieben ist. Eine Ausgleichung wird sich in dem laufenden Monate ergeben. Was den Kohlenverkehr anbelangt, gestaltete sich derselbe recht leb- boft. Auf den Sächsischen Staatsbahnen wurden im Monate Mai 284 377 t böhmische Braunkohle befördert, gleich um 32 708 t mehr als in derselben Zeit Les Vorjahres. Ter Personenverkehr gestaltete sich im Monate Mai im Ver gleiche zu demselben Monate des Vorjahres wie folgt: Böhmische Nordbahn 220617 Personen (gegen 1896 — 788b), Buschtiehrader 232 242 (— 16 833), Aussig-Teplitzer 189 660 (— 25 464), Summa 642 519 Personen (— 50181). Die Personen - Frequenz erlitt somit einen Ausfall von 50182 Reisenden, welcher auf die Verschiebung der Pfingstfeiertage zurnck- zusühren ist. Die Einnahmen aus dem Personenverkehre waren in Folge Lessen schwächer als im Vorjahre. Der Ausfall beträgt bei der Böhmischen Nordbahn 14 898 fl. und bei der Buschtiehrader Bahn 10 356 fl. Der Güterverkehr wird durch die nachstehende Vergleichs übersicht veranschaulicht: Aussig-Teplitzer 766596t (gegen 1896 ff-56 470), Buschtiehrader 490 944 t (ff-35 732), Böhmische Nordbahn 171 719 t (ff- 15 797), Summa 1 428909 t (-s- 107999). Die gesammte Güterbewegung umfaßte 1,42 Millionen Tonnen, gleich um 108 000 t oder nahezu 8 Proc. mehr als im Mai 1896. Die Steigerung hängt theilwrise mit der schon erwähnten Thatsache zusammen, daß der diesjährige Monat Mai um drei Werktage mehr zählte als der Mai 1896. Die Einnahmen vergleichen sich mit dem Vorjahre wie nach stehend: Aussig-Teplitzer 559 219 fl. (gegen 1896 -s-32 541), Busch- tiehrader 279 470 fl. (ff- 1900), Buschtiehrader L 507 013 fl. (ff- 25 200), Böhmische Nordbahn 364 549 fl. (ff- 2944i, Summa 1710251 sl. (ff- 62585). Die gejammten Einnahmen für den Monat Mai beziffern sich mit 1,71 Millionen Gulden und sind um 62 585 fl. höher al- im Vorjahre. Ein nennenswerthe- Plus verzeichnen blo- dir Aussig- Teplitzer Bahn und die Buschtiehrader Bahn Lät. L-Strecke. Die letztere hat überdies noch ein neanrnswerthrs RegulirungS-Plus aufzuweisen, und zwar im Betrage von 16 108 fl. Für die Zeit vom 1. Januar biS Ende Mai l. I. gruppiren sich dir Tran sport-Ein nahmen wie folgt: Aussig-Teplitzer 2 503437 fl. (gegen 1896 ff- 37 214 fl.), Buschtiehrader X 1436 294 Gulden (ff- 5472), Buschtiehrader U 2412021 fl. (ff- III 008), Böhmische Nordbahn 1 692 612 fl. (— 27103), Summa 8 044 364 fl. (ff- 126 591). Die Totaleinnahmen sür die ersten 5 Monate laufenden Jahres beziffern sich mit 8,04 Millionen Gulden und sind um 126 591 fl. günstiger als in derselben Zeit de» Vorjahres. Bon diesem Ge- jainmt-Pln» entfallen auf da» lät. L-Untrrnehmrn der Buschtiehrader Bahn allein 111008 fl. Die Aussig-Teplitzer «atm reaistrirt ein Mehr von 37 214 fl. und dir Buschtiehrader X-Linir ein solche» von 5472 fl. Die Böhmische Nordbahn hingegen ist mit ihren bis- herigen Einnahmen mit 27108 fl. gegen das Vorjahr im Rückstände. Vermischtes. Leipzig, 8. Juni. *— „Gegenseitigkeit", VersicherungS - Gesellschaft von 1855 in Leipzig. DaS Jahr 1896 ist im Ganzen für die Gesellschaft günstig verlaufen, wenn auch zu wünschen gewesen wäre, daß der Zugang neuer Versicherungen etwas belangreicher, der Rück- ;ang bestehender geringer sich gestaltet hätte. Recht günstig rrwieS ich die Sterblichkeit; es waren 129 735 zu zahlen, wogegen rechnungsmäßig hätten 183 560 fällig werden können. Das manzielle Ergebniß darf als durchaus befriedigend bezeichnet werden, da nach ordnungsmäßiger Dotirung der Reserven und nach den nothwendigen und wünschenSwerthen Abschreibungen noch 33632,71 der Gewinnreserve der Versicherten überwiesen werden konnte. *— Entwickelung des Musterregisters. Im Mai 1897 sind von 355 Urhebern 5921 neu geschützte Muster und Modelle veröffentlicht worden. Unter den Urhcbern, welche Muster und Modelle in Leipzig niedergelegt haben, befinden sich 11 Aus länder mit 754 Mustern, und zwar 7 Oesterreicher, 3 Schweizer, I Eng- länder. Im Vergleich gegen den April Les Vorjahres ist im Mat die Zahl der Gerichte um 20, die der Urheber um 33 und die der Muster um 4715 zurückgegangen. — Es sind nun feit der Eröffnung des Musterregisters am 1. April 1876 im „Reichs-Anzeiger" Be kanntmachungen über 1510 978 neu geschützte Muster und Modelle (429620 plastische und 1081358 Flächenmuster) ver öffentlicht worden; davon sind 13833 von Ausländern nieder gelegt worden (von Oesterreichern 7867, Franzosen 1013, Eng- ländern 869, Spaniern 21, Nordamerikanern 258, Belgiern 1055, Norwegern 12, Schweden 11, Italienern 47, Schweizern 2668 und Lichtensteinern 12). *— Aus der Damenstoffbranche. Einem Berichte der „Leipziger Monatschrift für Textil - Industrie" entnehmen wir Folgendes: Nicht allein auf Verkauf und Stuhlbeschäftigung sind die Gedanken unserer Fabrikanten gerichtet, sondern ihr reger Geist beginnt bereits wieder an das Schaffen von Neuheiten für Frühjahr und Sommer 1898 zu denken. Die Reisenden haben von ihren Touren manche neue Idee mitgebracht und sich über die Ansichten der maßgebenden Modehäuser orientirt, so daß man bereits beginnen kann, die alte Collection zu sichten und in Anlehnung an die in dieser Saison gangbaren Artikel neue Combinationen zu unternehmen . Auch werden die Musterzeichner zur Vorlage ihrer neuen Zeichnungen herbeigerufen, wovon allerdings oft nur wenig zu verwenden ist, da es denselben naturgemäß an Fühlung mir der Kundschaft fehlt. Der Fabrikant ist auch daran gewöhnt, von Musterzeichnern keine neuen Ideen zu empfangen, sondern vielmehr diesen mit direkten Ausgaben an die Hand zu gehen. Zunächst ist mit Sicherheit anzunehmen, daß carrirte Artikel auch noch im kommenden Sommer gehen werden; besonders glauben wir, daß man hierin Musterungen in durchbrochenen Genres unternehmen kann. Ferner rathen wir, auf klein carrirtem Fond, welcher von Bigoureux- oder Uni- mit Blanchi- garn, 4 ä 4 oder 6 ä, 6 gescheert und geschossen, gebildet wird, größere Carreaustellungen in nicht allzu auffälligen Farben an» ^bringen. Die hierzu zu verwendenden Garne dürsten ein oder auch die entsprechenden Nummern in einfachem Garn. Auch 1 >1 1-Artikel aus Uni- und Blanchigarn, die einen moulins- ähnlichen Effect zeigen oder auch kleine verschobene Carreaux bilden, ind gut und zeitgemäß. Statt Blanchigarn könnte man hierzu, um den Preis billiger zu stellen, auch rohweiß nehmen; wir haben jedoch die Erfahrung gemacht, daß rohweißes Material der Äaare stets ein todtes, abgetragenes Aussehen giebt, während Blanchigarn stets frisch und zart wirkt. Auch werden Etamine- crepes, sowie klein dessinirte Etamineartikel, deren Figuren recht plastisch hervortreten müssen, allgemein als aussichtsreiche Artikel bezeichnet. Dagegen glauben wir, daß die bis jetzt so gangbaren Etaniines in einfacher Leinewandbindung nächsten Sommer weniger Beachtung finden werden. Als wirkliche Nouveautö wird in der kommenden Saison der Artikel CSteline auftreten. Wir sind über- zeugt, daß derselbe sehr in Aufnahme kommen wird, und rathen, denselben sowohl in stück- als auch in wollfarbig zu bringen. Das Zeitgemäße dieses Artikels ist besonders in dem jetzt modernen glatten Schnitt der Costüme zu suche», wofür sich Cötelineartikel wie auch kleine Streifen — von letzteren sprechen wir später noch — vorzüglich eignen, weil sie eine schlanke Figur geben, und da unsere Damenwelt hierauf nun einmal solch großen Werth legt, wird sie sich mit Freuden derjenigen Moderichtung anschließen, die ihr in Lieser Hinsicht so Vortheilhast zusagt. k. Hainichen, 7. Juni. Die hiesige Sparkasse hat auch im verflossenen Jahre eine recht erfreuliche Fortentwickelung genommen. Die Einnahmen im Jahre 1896 betrugen 1851168,65 darunter 821 191,87 Spareinlagen, die Ausgaben bezifferten sich auf 1 811596,99 ./<!, darunter 922 160,74 .4t Rückzahlungen, so daß am Jahrcsschluß ein Cassenbestand von 39 571,66 .4t verblieb. Den Aktiven im Gesammtbetrage von 5541344,75 ^t standen als Passiven gegenüber: 5195 438,33 Guthaben der Einleger, 258 484,92 Reservefonds, 3,97 .4t auf 1897er Rechnung gehörende Einnahmen, 30000 -4t Vorschüsse und 162,45 Sparmarken, zusammen 5 484 089,67 ^ll, jo daß der Reingewinn 57 255,08 .4t betrug. Von dieser Summe wurden 1286,98 ./L dem Reservefonds und II 968,10 Mark dem Specialreservesonds überwiesen, während 44000 >t der StaLtcasse zu gemeinnützigen und wohlthätigen Zwecken zuslossen. *— Sächsische Gutzstahlfabrik, Döhle». Das königliche Oberlandesgericht hat mittels Beschlusses vom 27. Mai d. I. den Protest des Herrn Rechtsanwalt Seyler, Dresden, welcher sich gegen Ausgabe der Genußscheine richtete und der s. Zt. 3 Stück Aktien in der General-Versammlung vertrat, verworfen. Zufolge dessen ist die Ein tragung der General-Versammlungsbeschlüsse resp. der Statuten- änderungen im Handelsregister erfolgt. Die Ausgabe der Genuß schrine findet noch vor dem 30. Juni d. I. statt. * Dresden, 7. Juni. Aktien - Gesellschaft „Kette". Auf der Werft von Uibigau herrscht gegenwärtig regstes Leben, da 3 Seedampser sür Rußland daselbst gebaut werde». Dieselben sind dazu bestimmt, das Kaspische Meer zu befahren. Eins derselben lies bereits vor einigen Tagen von Stapel. Dasselbe führt den Namen „Kette". Die beiden anderen Dampfer werden in der nächsten Zeit fertiggestellt. -i- Altenburg, 7. Juni. Der Altenburger Pferdever- sicherungSgesellschaft, Aktien-Gesellschaft, ist vom sächsischen Ministerium Vie Berechtigung zur Aufnahme der im Königreich Sachsen wohnenden Pserdrbesitzer zuerkannt worden. *— Die Harkortschen Bergwerke und chemischen Fabriken theilen mit, daß der bis jetzt erzielte Bruttoüberschuß zwar in Folge der höheren Goldproduction der Rudaer Werke (bis Ende Mat 762 936 g gegen 577 096 -r in derselben Zeit des Vorjahre-) wesentlich höher als im Vorjahr ist, doch sei noch nicht annähernd zu übersehen, welche Abschreibungen bezw. Reserve stellungen in diesem Jahre nothwendig werden, deren definitive Be messung erst später durch den Aufsicht-rath erfolgen kann. * Berlin, 5. Juni. Die General-Versammlung der Deutsch- Ostafrika ntschen Planta gen-Gesell sch ast lehnte die Anträge aus Herabsetzung de» Grundkapitals und Ausgabe von Vorzugsaktien ab, ermächtigte aber den Vorstand zur Aufnahme einer Anleihe von zunächst 100000 .6 zur Verstärkung der Betriebsmittel. Diese soll von 1900 ab in jährlichen Raten von mindestens 10000 .4l zu 105 Proc. rückzahlbar sein. Wettere Anleihen bis zum Gesammt- betrage von 300 000-ck aufzunehmen, bleibt den Beschlüssen weiterer General-Versammlungen Vorbehalten. Es wurde ein« Commission von sieben Actionairen eingesetzt, welche über eine Abänderung der Statuten der Gesellschaft und über die Beseitigung der Unterbilanz gemeinsam mit dem Vorstand und Aufsichtsrath berathen und Vor schläge einer General-Versammlung unterbreiten soll. *— Zölle nnd Verbrauchssteuern. (Ausführlicher Bericht.) Nachweisung der zur Anschrejbung gelangten Einnahmen (ein schließlich der creditirten Beträge) an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchtstenern, sowie anderer Einnahmen im deutschen Reiche für das Etatsiahr 1896 97: Zölle 463 799 449 .4 (gegen denselben Zeitraum deS Vorjahres ff- 48 406 056 ^l), Tabaksteuer 11991 965 (— 36l 416), Zuckersteuer und Zuschlag zu derselben 102 199 903 ^t (ff- 15 964138), Salzsteuer 47356 991 (ff- 827 863), Maisch- bottich- und Branntweinmaterialsteuer 20 201 634 >t (— 2 723 489 ./»), Berbrauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 120 480 368 (ff- 5296 928), Brennsteuer 1494 552 >t (ff-84 785), Braufttuer 29186 475 .4t (ff- 641 785), lieber- gangsabgabe von Bier 3 803 074 (ff- 54 815), Summe 800 517 411 .41 (ff- 68 191 465). Stempelsteuer für: L. Werth. Papiere 15089 753 >t (— 432 779), b. Kauf- und sonstige Anschaffungsgeschäfte 13 226 256 .4t (— 6 662 327), c. Loose zu Privatlotterie» 3 587 589 .»t (ff- 505 427), Staatslotterien 16 447119 .4t (— 95 330), Spielkartenstempel 1506 046 ^l (ff- 68 049), Wechsrlstempelsteuer 9186 975 .41 (ff- 452 465), Post- und Telrgraphen-Verwaltung 299 739 239 .4t (ff- 12 689 623), Reichs- Lisenbahn-Berwaltung 71883 592 -4l (ff- 3 337 604). — Die zur Neichscasse gelangte Ist-Einnahme, abzüglich der Ausfuhr vergütungen und Verwaltungskosten, beträgt bei den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende April 1896/97: Zölle 433 719 244 .4l (ff-50 476 882), Tabaksteuer 11757820.« (ff-851632), Zuckersteuer und Zuschlag zu derselben 93 223 183 -4t (ff- 12 688100), Salzsteuer 46 873 996 (ff-1407 394), Maischbottich- und Branntweinmaterial- steuer 15 618 486 (— 2 589 041), Berbrauchsabgabe von Brannt ¬ wein und Zuschlag zu derselben 101532 183 ^t (ff- 6 391373), Brenn steuer 1001 432 ^4t (— 89 343), Braustruer und Uebergangsadgabe von Bier 28 030 850 .4t (ff- 597128), Summe 731757194 (ff- 69 734125). — Spielkartenstempel 1422 446 .4t (ff- 72 900). *— Ueber die Concurrenz des deutschen Handels mit dem englischen in China sagt der dem englischen Parlament im Mai voraelegte englische Bericht: Die deutschen Firmen sind viel schneller bereit, ein augenblickliches Opfer zu bringen, wenn sich dir Aussicht bietet, ihr Geschäft zu erweitern. Die englischen Industriellen sind viel zu langsam darin, ihren gewohnten Stil zu verlassen, und bekümmern sich viel zu wenig um kleinere Aufträge. Aufträge, welche aus solchen Gründen in England zurückgewiejen werden, werden jedesmal von Deutschland willig ausgenommen. Sehr oft kam dabei nicht etwa die größere Billigkeit der Herstellung in Frage, sondern häufig nur eine veränderte Art der Packung oder der Qualität des begehrten Artikels. Jedesmal erweisen sich die deutschen Firmen als viel geschickter in der Anpassung als der englische Industrielle. Die Deutschen folgen überhaupt viel leichter den seitens der Käufer begehrten Geschmacksrichtungen. Aber noch nach einer anderen Richtung haben wir von deutschen Firmen zu lernen. In fast allen deutschen Geschäftshäusern in China ist mindestens ein deutscher Theilhaber oder Angestellter, der chinesisch spricht — in englischen Häusern ein außerordentlich seltener Fall. Der Berichterstatter verbreitet sich dann deS Weiteren über Erfordernisse des englischen Handels gegenüber dem Vordringen des deutschen und betont dabei besonders die Thatsache, daß die deutschen Geschäftshäuser ihren Hauptverkäufern und Geschäftsvertretern neben ihrem Gehalt eine Provision vom Absatz zahlen. Wir haben, be merkt daS B. T. dazu, den Eindruck, daß der Bericht die Erfolge der deutschen Concurrenz in China übertreibt, um die Engländer zu um so stärkeren Gegenanstrengungen zu reizen. An mit beschränkter Quarter» 344 730 82350 71100 124 400 18750 Quarter» 411480 148 720 105 300 77 450 150 8t». Mai 1896 Quarter» 223 340 95 470 169 470 84 080 2 550 15. Mai 217000 332000 72000 LL. Mai 184000 359000 56000 22. Mai 1258 700 317 520 I 024 460 1. Juni 1895 Quarter« 522 360 177 750 164 250 289 660 34 750 am 15. Mai 725 720 Ctr. 282 260 - 1086 400 - 29. Mai 190000 211000 108000 endliche Abfallen deS Maisexportes. - Ueber die Seereisen deutscher Schisse im Jahre 1895 enthält das zweite Heft des Jahrganges 1897 der „Vierteljahrs- hefte zur Statistik des deutschen Reiches^ eine Anzahl von Nach weisungen. Diese Reisen sind unterschieden in solche: 1) zwischen deutschen Häfen, 2) vom Auslande nach deutschen Häfen und von deutschen Häsen nach dem Auslande, 3) zwischen außerdeutschen Häfen. Die Gesammtzahl der Seereisen deutscher Schiffe bezifferte sich im Jahre 1895 aus 75 860, der dabei zur Verwendung gelangte Netto-Raumgehalt auf 35443294 Register-Tonnen (wobei jedes Schiff so oft gerechnet ist, als es Reisen ausführte); mit den entsprechenden Angaben für da» Jahr 1894 verglichen, zeigen diejenigen des Jahres 1895 einen Rückgang in der Zahl der Reisen um 4098 (5,1 Proc.) und in dem Raumgehalte der dabei beschäftigt gewesenen Schiffe um 378 189 Register-Tonnen (l,1 Proc ). Im Jahre 1895 sind bei den Reisen zwischen deutschen Häfen 38523 Schiffe mit 2 896 601 Register-Tonnen gezählt worden. Auf Reisen zwischen deutschen und fremden Häfen und umgekehrt waren 18760 deutsche Schiffe in Thätigkeit, deren Gesammtraumgehalt 10 055 433 Register-Tonnen betrug, und zwischen außerdeutschen Häfen verkehrten 18577 deutsche Schiffe mit einem Laderaum von 22 491 260 Register- Tonnen. Dabei sind die Zwischenreisen, welche hauptsächlich von bremischen und hamburgischen Dampfern auf der Ausreise nach außerdeutschen Häfen und auf der Rückreise von dort zwischen einzelnen fremden Läsen gemacht wurden, als selbstständige Reisen (zwischen außerdeutschen Häfen) gerechnet. Von sämmtlichen See- reisen deutscher Schisse wurden im Jahre 1895 83,0 Proc. mit Ladung und 17 Proc. in Ballast oder leer ausgeführt. (R.-A.) *— Vom internationalen Getreidemarkte. Die für Europa schwimmenden Zufuhren von Weizen und Weizenmehl sind in letzter Woche wieder beträchtlich zurück gegangen. Es schwammen am . .,81. Mai 1897 24. Mai 1897 I. Suni 1896 Weizen und Weizenmehl Quarter» Quarter« Quarter« nach England ... 1290 000 1 511000 2 393 000 nach dem Festland« . 870000 880 000 1 200 000 zusammen 2 160 000 2 391000 3 593 000 Hafer sind 92 000 Quarters, an Gerste 51 000, an Roggen 26 000 Quarter» nach Europa verladen. Die Bestände haben nach amt licher Angabe sich von 28 296 000 BushrlS auf 26 889 000 in letzter Woche vermindert; gleichzeitig 1896 lagerten 50 340 000 Bushel-. Di« Ablieferungen der Fariner waren noch verhältnißmäßig groß. An die acht Hauptmärktr deS Westens, Chicago, Milwaukee, Toledo, Detroit, Clevrland, St. Louis, Proria und Duluth, kamen in den Wochen endend am Mais. Die Donauländer haben von Weizen 130 000 Quarters exportirt gegen 150000 in den acht Tagen zuvor und 120 000 gleichzeitig im letzten Jahre. Von Argentinien wird eine Ausfuhr von 7000 Quarters gemeldet gegen 1000 in der Vorwoche und 60000 zur selben Zeitperiode 1896. In den Vereinigten Staaten Nord amerika- sind es gegenwärtig nur die atlantischen Häfen, welche Getreide nach Europa schicken. Es wurden verladen in den Wochen endend am Weizen Quarter- Mais Mehl Sack . . Bemrrken-werth ist da- Vereinigten Königreich ein in den Wochen endend 9. Mai "" "" Weizen . . . . 1940900 Weizenmehl . . . 234 840 Mai» 804 800 An inländischem Weizen wurden 123 300 Quarters abgeliefert; zu sammen stand jomit eine neue Zufuhr von 652 280 Quarter- zur Verfügung, die den schätzungsweisen Wochenbedarf des Lande- um ca. 110000 QuarterS übertraf. Einschließlich dieser schätzt man die Borräthe an den englischen Hafenplätzen auf 2 020 000 Quarters gegen 1300000 gleichzeitig 1896 und 1750 000 in 1895. In Frankreich trafen in voriger Woche 75000 Quarters Weizen ein gegen 30 000 in den acht Tagen zuvor, in Belgien 140 000 gegen 40 000, während Hamburg 37 000 Quarters empfing. Rußl and sandte über seine Grenzen in den Wochen endend am 29. Mai 1897 22. Mai 1887 Weizen Roggen Gerste *—Ad. Goer» L Co., Gesellschaft Haftung, Berlin-Johannesburg. Der Reingewinn für 1896 dieser Gesellschaft, an der bekanntlich deutsche Bankkräste und specirll die Deutsche Bank und die Berliner Hanbel-gesellschaft hervorragend betheiligt sind, wird mit 488 051 ausgewiesrn, woraus 6 Proc. Dividende vertheilt und 137 530 >t vorgetragen werden. Au- dem Geschäftsbericht ist einstweilen zu erwähnen, daß dir Gesellschaft Mais. Gerste Roggen Rapssaat Von den für den Continent bestimmten 870 000 QuarterS Weizen und Weizenmehl haben 90 000 QuarterS Fahrtordre nach Frankreich, 200 000 nach Belgien, 300 000 nach Holland und der Rest nach Deutschland, Italien, Spanien und verschiedenen anderen Ländern. Zum Theil erklärt sich die Verringerung der nach England be- stimmten Mengen durch große Ankünfte an den Küsten Groß- britanniens und Irlands. Es trafen an auswärtiger Waare im 81. M-i 1897 Quarter« 1290 000 870000 24. Mai 1897 Quarter» 1511000 880 000 I. Juni 189V Quarter« 2 393 000 1200 000 2 160 000 1180000 663000 370000 175000 2 391000 1205 000 715 000 300 000 143 000 3 593 000 980 000 857 000 320 000 88 000 1897 Quarter» wette« Mi Quarter» 189b Quarter« Mai» 1897 Quarter» 1898 Quarter» 29. Mai 311000 260 250 225 600 547 300 224 230 22. 353 750 233 750 219 370 246 400 187 360 15. 252 500 243 250 182 500 222 100 172 200 8. - 278370 245 630 160 620 269 850 214 780 ihren Share-Bestand erhöht und sich im Hinblick auf spätere Unter nehmungen Grnbeufelder gesichert hat. Sie hat daher im August 1896 den Nachschub auf ihr Stammcapital ringefordert und beab sichtigt, demnächst eine Erhöhung de» Capital» voi^uschlagen. *— Herrmann Gerson, Commanditgesellschast auf Actien. In der außerordentlichen General-Versammlung wurde die Liquidanon der Gesellschaft und der Verkauf des Geschäftes mit Aktiven und Passiven an die persönlich hastenden Gesellschafter gemäß deren Anträgen mit 510 gegen eine Stimme beschlossen. Die Actien der Gesellschaft werden vom 2. Januar 1898 ab zum Course von 106 Proc. ff- 6 Proc. Zinsen pro 1897 eingelöst. Ter bisherige AufsichtSrath bleibt für die Dauer der Liquidation in Funktion. *— Deutsche Credit- und Baubank vorm. Deutsche Baugesellschaft. Die ordentliche General-Versammlung, deren Actiengesammrheit gemäß Vereinbarung am 15. April vorigen Jahres von Herrn August Sternberg gegen 115 baar eingelöst worden sind und deren Angelegenheiten für die Leffentlichkeit daher ein größeres Interesse nicht mehr haben, findet am 29. Juni d. I. tatt behufS Genehmigung des Geschäftsberichts und der Bilanz für da» erste, seit Schluß der Liquidation beschlossene Geschäftsjahr: die Liquidatoren bringen gleichzeitig zur Anzeige, daß sie als erste Liquidationsrate 104 Proc. zur Auszahlung gelangen lassen. *— Linke Muldenuserbahn. Im preußischen Herrenhou'e st das Projekt einer Secundairbahn Bitterfeld-Eilenburg von Graf von Hohenthal berührt worden, indem er anöfnhrte: Ich möchte mir erlauben, eine locale Angelegenheit hier zur Sprache zu bringen. Ich bin von vielen Seiten in meinem Heimathskreije aufgefordert worden, hier im Hohen Hause die Erbauung einer Secundairbahn Bitterfeld-Eilenburg zu befürworten, beide One direkt mit einander zu verbinden. Hierzu möchte ich Folgendes vorausschicken: Nachdem 1875 die Halle-Sorauer Bahn fertig- zestellt worden war, kam das Muldenthal - Project aufs Tapet, SaS aber nur innerhalb des Königreichs, bis Wurzen, nahe an der preußischen Grenze, realisirt worden ist. Die Wetterführung über Eilenburg bis Bitterfeld oder Wittenberg ist nicht zu Stande rekommen. Später begann nun der Bahnbau zwischen den Städten Torgau und Wittenberg, und an diese Linie wurde noch eine zweite: Eilenburg - Düben - Pretzsch, angeschlossen. Dadurch sind, wie man wohl behaupten kann, diesem ganzen Landstriche zwischen dem linken Elbe- und dem rechten Mulbenufer vollständig genügende Ver- kehrsverbindungen zu Theil geworden. Links der Mulde ist aber ein großer Landstrich zwischen Bitterfeld und Eilenburg liegen ge blieben, ungefähr 35 um lang und 20 lcm breit, lauter plattes Land, ohne Industrie, Kartoffelbrennereien ausgenommen, aber dicht bevölkert, und eines Schienenweges dringend bedürftig. Ties Bedürsniß ist, wenn ich nicht irre, auch von der königl. Regierung in Merseburg anerkannt worden, namentlich wegen des agrarischen Momentes. Diese Linie würde aber nicht nur dec Landwirthschasl, sondern auch der Industrie zu Gute kommen, insofern, als die Stadt Eilenburg die Bitterfelder Kohlen direct und ohne Um ladung auf kürzerem Wege beziehe» könnte. Trotzdem ist dennoch in neuerer Zeit ein Concurrenzproject aufgelaucht: Düben- Bitterfeld, rechts der Mulde, welches, wie ich gehört habe, ausgegangen ist von der königlichen Tomaine Schwensal und protegirt wird durch das landwirthschastliche Ministerium. Ich will ja zugeben, Laß ein Schienenweg rechts der Mulde von Düben nach Bitterfeld dieser Domaine von Nutzen sein kann. Indessen kann das nicht in Betracht kommen gegenüber den sehr erheblichen Interessen am linken Ufer, wo ein weiter Strich und eine Be völkerung von 30000 Einwohnern mindestens daran betheiligt und intercjsirt sind. Ich möchte daher den Herrn Minister bitten, sobald wie möglich sein Wohlwollen diesem Links-Mulde-Project zuzu wenden. Es würde dies eine große Wohlthat für uns sein. — Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen entgegnete: Wie der Herr Graf Hohenthal schon mitgetheilt hat, bestehl ein Theil des von ihm erwähnten Projekts zur Zeit schon, nämlich eine Verbindung von Düben nach Eilenburg, allerdings am rechten Ufer, aber ganz hart am rechten User dec Mulde. Es sind damals auch sür die Fortsetzung der Linie von Düben, rechts der Mulde, nach Bitterfeld die Vorarbeiten gemacht worden; die Ermittelungen, die angestellt wurden, ergaben aber doch ein verhältnißmäßig sehr geringes Verkehrsbedürsniß auf dieser Strecke. Der Staat hat deswegen die Linie Tüben-Bitterseld nicht weiter verfolgt. Tas Project, welches Graf Hohenthal nun mehr der Staatsregierung empfiehlt, liegt auf dem linken User der Mulde von Bitterfeld der Mulde folgend nach Eilenburg, ist also jedenfalls eine reine Parallelbahn dec jetzt bestehenden. Es sind bereits Anträge gestellt auf Zulassung einer Kleinbahn; ich habe mich dem Herrn Regierungspräsidenten in Merseburg dahin erklärt, Laß die Zulassung einer Kleinbahn in der angedeuteteu Richtung keine Schwierigkeiten finden würde, vorausgesetzt, daß die Kleinbahn nur dazu bestimmt sei, den localen Verkehr in der Gegend zu be- friedigen und nicht etwa eine Concurrenzroute gegen die beiden in kürzester Entfernung rechts und links liegenden Staatsbahnrouten zu übernehmen. Eine Abkürzung zwischen Bitterfeld und Eilenburg wird in kaum nennenswerthem Maße erreicht werden können Magdeburg, 5. Juni. Zucker. (F. L. Licht.) Sichtbare Vor- räthe und schwimmende Ladungen: Ueberhaupt 2 408 138 2 026 364 2 396 371 r 1897 1896 IW Deutschland 1. Mai 595 098 546 244 581 597 k Hamburg 26. Mai fiL7 500 179 700 132 100 - Oesterreich I. Mai *380 000 345 000 495 <.»00 - Frankreich 1. Mai *475 328 384 744 328 261 - Holland 15. Mai 79 538 54 347 60 522 - Belgien 15. Mai 78 355 52 136 55 524 - England 31. Mai 94 317 122 145 100 551 - Schwimmend n. Europa a. 24 Mai 8 737 13 471 18 927 - zusammen in Europa . . .! 1 778673 I 698 787 1 772 482 t Bereinigte Staaten von Nord- amerika 25. Mai 596 000 233 000 274 000- Cuba, 6 Haupthäfen am 21. Mai . 28 448 70 008 330169- Schwimmend nach Nordamerika am 24. Mai 5 017 24 569 19 720 - zusammen in Nordamerika . . 629 465 327 577 623 889 r Nach Abzug der in Deutschland wieder rinsührbaren Zucker mengen. * Vorläufige Zahl. *— 1896/97er Abschlüsse von Actienzuckerfabriken. Die Zuckerfabrik WiSmar (Actlencapital 1176 000 ^lt) vereinnahmte einschließlich 22 229 >t Vortrag an Zucker und Melasse 2 244 434 .« wovon 1 607 988 ^t sür Rüden gezahlt, 91 366 .« abgejchrieben und restliche 545 080 durch die Betrieb-kosten abjorbirt worden sind. — Die Zuckerfabrik Wendessrn schüttet 5 Proc. Dividente auf ihr Actiencapital von 384 000 >t au- bei 79 939 .« Ab- schreibungen, 11936 >1 Rücklagen und 8285 .« Tantiemen — Bei der Zuckerfabrik Warburg (Actiencapital 1 063 500 ,4t) be- trugen die Roheinnahmen 868 598 .4t; davon blieben nach Abzug der Betriebskosten sowie nach Zahlung von 374 225 .4l für Actien- rübrn und 18 249 sür Kansrüben und nach 43179 .« Ab schreibungen verfügbar 176 538 X, die zur Bestreitung rück ständiger Rübengelder dienen. — Die Clauener Zuckerfabrik (Actiencapital 450 000 .4t) behielt nach Bestreitung der Ausgaben mit 489057 .4t und nach 20 000 .4l Abschreibungen nur 1996 zum Vortrag aus neue Rechnung übrig. — Die Zuckerfabrik Algermissen (Actiencapital 450000 ^l) vereinnabmte roh 6l6474 >t Abgeschrieben wurden 39 613 >», die Rüben kosteten 392 231 -4l. und nach Abzug der sonstigen Betriebsausgaben bleiben wenige 554 sür neue Rechnung. — Der Rohertrag der Barther Zuckerfabrik betrug I 892 554 >t, woraus nach 430001 .4t General unkosten, 1260 380 .4t Rüdengrldrr und 83 760 Abschreibungen rin Reingewinn von 118 412 sich rrgiebt. * Frankfurt a. M., 5. Juni. Der Aufsichtsrath der Elek- tricität» - Actien - GrsrNschast Lahmryer schlägt die Er höhung des Actiencapital» von 3 aus 4 Millionen Mark vor, wovon 350000 ^t zur Ablösung der Genußscheine bestimmt sind, restliche 650 000 sollen den bisherigen Actionairen angeboten werden. Die Gesellschaft kaufte ein Terrain behufs bedeutender Vermehrung ihrer Productionsfähiokeit an. Frankfurt a. M., 5. Juni. Zwischen der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft der Stadtverwaltung von Bologna und der belgischen Pfrrdebahn-GeseUschaft wurde ein Contract ver- rinbar», wonach die belgische Gesellschaft ihren Betrieb sür 2 400 000 Lire an di« Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft abtritt, welch letztere den elektrischen Betrieb »inführt. * Frankfurt a. M„ 5. Juni. Dir Park-Brauereirn Zwei- brücken-Pirmasen« berufen auf den 21. Juni d. I. ein« außer»
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