Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1897
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970609027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897060902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897060902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-06
- Tag1897-06-09
- Monat1897-06
- Jahr1897
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
VolksmrWastlicher Theil des Leipziger Tageblattes. Verantwortlich« Redakteur E. G. Laue in Leipzig. — In Vertretung: Georg Hiler in Leipzig. Vermischtes. Leipzig, 9. Juni. *— Lrzgebirgische Dynamitfabrik, Actien-Gesellschaft zu Geyer i. S. In Folge der fehr niedrigen Verkaufspreise in Deutschland und der steigenden Preise des Rohmaterials hat das Geschäftsjahr 1896 einen niedrigeren Gewinn als das Vorjahr ge» bracht. Nach reichlichen Abschreibungen beziehentlich Rücklagen, welche dir Verwaltung trotz Deckung der Reparaturen rc. aus dem Betriebe für nothwendig erachtete, wird eine Dividende von 10'/, Proc. (tm Vorjahre 12 Proc.) in Vorschlag gebracht. Der Gewinn betrügt 150430 ^l, wovon 17 574 für den Erneuerungssonds, 6691 für den Delcrederefonds, 16165 für den SpecialrejervefondS, 5000 für Tantiömen, 105000 als Dividende dienen. Die Grsammtreserven enthalten nunmehr 210 768 Ohne die regel- mäßige Dotirung der Specialrrserve hätte die gleiche Dividende wie für 1895 gewährt werden können. *— Die MeißenerThonwaaren-undKunststeinsabriken, Aktien» Gesellschaft, vorm. Fr. Kollrepp in Meißen, verzeichnen für das Geschäftsjahr 1896 einschließlich 47 390 Abschreibungen einen Verlust von 206 367 zu welchem der aus 1895 übernommene Berluftsaldo von 27 757 ./e hinzutritt, so daß sich die gesammte Unterbilanz auf 234124 beziffert bei einem Aktienkapital von 1 Million Mark. Zur Beseitigung derselben und behuss Zuführung von Betriebsmitteln werden jetzt Vorzugsaktien gegen 30 Proc. Baar-Nachzahlung auf die Stammaktien ge chasfen und die nicht in Vorzugsaktien umgewandelten Stammaktien im Verhältniß von 10:1 zusammengelegt. Die Baarnachzahlung von 300 ./i auf die Aktie hat bis 25. d. M. bei der Gejelljchastscasse in Meißen zu ersolgen. * Dresden, 9. Juni. Kohlenbeförderung auf der königlich sächsischen Staats bahnen in Tonnen zu 1000 lc^ während der Woche vom 30. Mai bis zum 5. Juni: Sächsische Steinkohlen aus dem Zwickauer Bezirke 34 965 t, aus dem Lugau- Oelsnitzer Bezirke 20 130 t und aus dem Dresdner Bezirke 6650 1, zusammen 61 745 t sächsische Steinkohlen gegen 62 086 t in der entsprechenden Woche des Vorjahres, schlesische Steinkohlen 7982 t und Steinkohlen anderen Ursprunges 3316 t, Steinkohlen demnach im Ganzen 73 043 t, böhmische Braunkohlen 67 817 t, altenburgische Braunkohlen 23 511 t und Braunkohlen anderen Ursprunges 7173 t, Braunkohlen demnach im Ganzen 98 501 t. An Kohlen überhaupt Wurden hiernach 171 544 t oder jeden Tag im Durchschnitt 24 506 t befördert, während sich die Gesammtbeförderung an Kohlen in der entsprechenden Woche des Vorjahres auf 160 915 t, jeden Tag durchschnittlich aus 22 988 t gestellt hat. * DrcSVen, 9. Juni. In der Woche vom 30/Mai bis zum 5. Juni wurden auf Len sächsischen Staatsdahnen 67817 t böhmische Braunkohlen befördert gegen 61970 t in der ent sprechenden Woche des Vorjahres (-f- 5847 t), seit 27. December 1896 1833 073 1 (-1- 159284). Q Berlin, 8. Juni. Für Los Etatsjahr 1896/97 waren die Einnahmen aus Zöllen und Verbrauchssteuern abzüglich der Ausfuhrvergütuugen und Verwaltungskosten im Etat veranschlagt auf zusammen 634,7 Millionen Mark. In Wirklichkeit sind aus gekommen 731,8 Millionen Mark, mithin übersteigt die Jsteinnahme das Soll um nicht weniger als 97,1 Millionen Mark. Spiel karten und Wechselstempel überstiegen mit 1,4 und 9,2 Millionen Mark Jstertrag den Etatsansatz von 1,3 und 7,8 Millionen Mark um 0,1 und 1,4 Millionen Mark, was einen Gesammtüberschuß von 98,6 Millionen ergiebt. — Dagegen sind die Reichsstempel abgaben mit einem Jstaufkommen von 48,3 Millionen Mark gegen den Etatsansätz von 51,1 Millionen Mark um 2,8 Millionen Mark zurückgeblieben. Zieht man diesen Fehlbetrag von dem oben be zeichneten 98,6 Mill. Mark betragenden Ueberschuß ab, so ergiebt sich, daß die Reichseinnahmen steuerlicher Natur allein 95,8 Mill. Mark mehr abgeworfen haben, als im Etat veranschlagt war. Und zwar ent fallen von diesem Mehr auf die der Clausel Franckenstein unter liegenden Zölle und Verbrauchssteuern bei einem Sollauskommen von zusammen 466,4 und einem Jstaufkommen von 547 Millionen Mark 80,6 Millionen Mark, wogegen den Bundesstaaten der Ausfall von 2,8 Millionen Mark bei der Reichsstempelsteuer voll zur Last fällt, so daß der Ueberschuß der Ueberweisungen über den Etat sich auf 77,8 Millionen Mark stellt. Oder vielmehr stellen würde, da von dieser Summe 50 Millionen durch die Reichsfinanzgesetze des vorigen und des lausenden Jahres wieder zur Reichscasse zurück gegangen sind, so daß den Bundesstaaten nur 27,8 Millionen Mark zu fließen und ihnen nach Deckung des im Etat vorgesehenen Mehr bedarfs an durch Ueberweisungen nicht gedeckten Mätricularumlagen ein vergleichsweise nicht erheblicher Betrag (14 bis 15 Millionen Mark) verbleibt. Von dem Mehr an steuerlichen Einnahmen fließt zur Reichscasse der Betrag von 18 Millionen Mark. Auf diesen Betrag aber beschränkt sich die Besserung der Einnahmen des Reichs gegenüber dem Etatsansatze nicht. Denn außer einem Mehrüberjchuß aus der Reichsbank von 3,2 Millionen Mark über- steigt auch der Ueberschuß der Post - und Eisenbahnverwaltung den Voranschlag beträchtlich. Um wieviel, läßt sich überaus den vorliegenden Veröffentlichungen nicht mit Sicherheit entnehmen, weil diese sich ledig lich auf die Bruttoeinnahmen, nicht auf den Reinertrag beziehen. Die Bruttoeinnahme derPost überstieg den Anschlag um 5,6, dieReichseijen- bahnen um 6,2 Millionen. Bon der Reichsfinanzverwaltung wurde seiner Zeit der Mehrüberschuß beider Verwaltungen aber nur auf 5,9 Millionen Mark geschätzt. — Die jetzt veröffentlichten Daten bleiben um etwas hinter den Ende April veröffentlichten vorläufigen Zahlen zurück. Dies gilt namentlich von der Jsteinnahme aus Zöllen und Verbrauchssteuern, welche sich demnach auf zusammen 735 Millionen Mark stellte. Der Grund liegt darin, daß der wirk liche Ertrag der Branntwein-Berbrauchsabgabe nicht 107, sondern nur 101,5 Millionen Mark ergab. *— Conjulate. Die Consular-Agentur in Gamla Karleby (Finnland) ist zur Einziehung gelangt. H Laut amtlichen Nachweises betrug die Prägung an ReichS- münzen im Monat Mai 5122 440 in Doppelkronen, 320 000 in Kronen — alles auf Privatrechnung; ferner 62 702,60 in Zehnpfennigstücken und 7674,78 in Einpfennigstücken. Dec Ge lammtbestand an Reichsmünzen stellt sich zur Zeit aus 3141517 510 in Goldmünzen, 494 227 325,50 in Silbermünzen, 55 611424,50 in Nickelmünzen und 13 478 319,87 in Kupfermünzen. Die üblichen Frühjahrssitzungen der deutschen Eisen- bahntariscommission und des Ausschusses der Verkehrsinter- essenten finden voin 17.—19. Juni in Neuhausen bei Schaffhausen statt. Auf der Tagesordnung befinden sich folgende BerathungS« gegenstände: 1) Verzeichniß der wirthschaftlichen Körperschaften, 2) gebrauchte leere Emballagen, 3) Lumpen, 4) Magerkäse und Quark, 5) Mehl und andere Mühlensabrikate, 6) Töpfergrschirr, 7) Rohspiritus, 8) Bruchmetall, 9) feuchte Stärke und getrocknet, Schlammstärke, 10) Antimonium krudum, 11) Brücken- und andere Constructionstheile, 12) Holzstoff und Holzzellstoff, 13) Schwefel säure, 14) Abfälle und Rückstände aller Art, 15) Betonwaaren, 16) Schlempecompostdünger, 17) Feldeisenbahngleise, 18) Holzessig, 19) Lederabschnitzel, 20) Stearintheer, 21) gemahlene BimS- und Feuersteine, 22) Drahtziegel (Thonknöpse). *— Zur Nickelerz.Versorgung Deutschlands. Aus Ge- schüstSkreisen schreibt man der „Köln. Ztg": Die kanadische Regie rung soll nach einer Meldung der „Times" aus Ottawa beabsichtigen, auf alles von Canada auszusührende Nickelerz eine Ausfuhr gebühr von 1'/, L zu erheben. Wie bekannt, gehört der bei Weitem größte Theil der Nickelerzlager von Sudbury, Ontario, der American Copper Eo. in New Kork. Die kanadische Regierung will nun in Erfahrung gebracht haben, daß mit Hilfe gewisser Bankhäuser eine der festländischen Großmächte — angeblich Deutschland — sich die Herrschaft über die American Copper Co. und somit auch über die Südbury-Nickelerzlager zu verschaffen gewußt habe, um zum Nachtheil der anderen europäischen Großstaaten und Nordamerikas über diese- für Kriegs- und Jndustriezwrcke jetzt so unentbehrlich gewordene Metall verfügen zu können. Jeder, der weiß, wie da» ausländische Nickelerz- geschäft und die Versorgung Deutschland» mit ausländischen Nickel erzen liegen, wird sofort die Lächerlichkeit einer solchen Darstellung fassen; und ist e» nur zu verwundern, daß die Londoner „Times" solche Märchen al» baare Münze in ihrem Sonderberichte von Ottawa ohne Weitere» wiedergiebt. Sicherlich hat Deutschland nicht nöthig, Geld in die kanadischen Nickrllager zu stecken, da Canada nur zu froh sein würde, auch ohne solche deutsche Geld anlage nach Deutschland soviel Nickelerz abjetzen zu dürfen, al» deutsche Nickelhütten aufnehmen können. Aber die deutschen Nickelhüttrn, ebenso wie diejenigen von Frankreich und England, ziehen vor, ihre Nickelerz» hauptsächlich von den unerschöpflich reichen und ausgedehnten Nickelgruben Neu-Caledonirn» zu beziehen, zumal da da» neucolrdonische Erz gehaltvoller und leichter zu verhütten ist al» da» kanadische. Die Compagnie „Le Nickel" in Pari» hat zudem, trotz aller Bemühungen der Rue Lafitt«, e» »och nicht fertig gebracht, da» Monopol der Nickelgruben und der NickelauSfuhr von Nru-Caledonirn an sich zu reißen; sie ist Vielmehr gerade seit jüngster Zeit in Folg» der Grldunterjtutzung größerer selbstständiger Nickelgrubenbesitzer in Neu-Laledonien durch deutsches Capital weiter als je davon entfernt. Hätte de-halb die „TimeS" gemeldet, daß die deutsche Regierung mittelbar Lurch Bank häuser einen maßgebenden Einfluß aus die Compagnie „Le Nickel" in Paris erworben habe, um die neucaledonijchen Nickelgruben gänzlich zu beherrschen und so für die Zukunft die Nickelerz-Versorgung Deutschlands in denkbar größtem Umsange zu sichern, so würde solche Nachricht wenigstens nicht so offensichtlich unzutreffend gewesen sein wie lür Sudbury-Meldung, die nur als amerikanischer Humbug betrachtet werden kann. *— Tie drohende Gefahr amerikanischer Zollerhöhungen einerseits und die nvthwendigen Abänderungen der Festsetzungen unseres deutschen Generaltarifs andererseits nöthigen fast sämmt- liche Zweige unserer Industrie, ihr Interesse auf das Schärfste zu überwachen und ihre Wünsche der Regierung bei Zeiten kundzu geben. Nach der augenblicklichen Lage der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Amerika ist anzunehmen, daß Deutschland sich gezwungen sehen wird, in nächster Zeit Gegenmaßregeln zu treffen. Einer der wundesten Punkte in diesen Beziehungen sind aber die Zollverhältnijse bezüglich der Ein- und Ausfuhr von Fahrrädern von und nach Amerika. Der „Bund der Industriellen" hat daher Veranlassung genommen, im Interesse seiner Mitglieder aus der Fahrradbranche, sowie aller Fahrrad- und Näbmaschinenfabrikanten Deutschlands überhaupt, rechtzeitig das Augenmerk der Regierung durch eine Eingabe an das Auswärtige Amt auf nothwendige Aenderungen unseres bezüg lichen Abkommens mit den Vereinigten Staaten und eventuell auch mit Frankreich und Oesterreich-Ungarn zu richten. Da ohnehin zu erwarten steht, daß die Reichsregierung die Mc-Kinley-Bill und die beabsichtigten Erhöhungen wichtiger Positionen des Zolltarifs der nordamerikanischen Union mit Zollerhöhungen für Maaren amerikanischer Herkunft beantworten muß, wird die Erwartung aus gesprochen, daß dieselbe in erster Linie Len EingangszoU auf Fahr räder so erhöhen wird, daß unserer einheimischen Fahrradindustrie, die heute bereits 25—30000 Arbeiter beschäftigt, der eigene Markt erhalten bleibt. *— Frachtermäßigung für deutsche» Obst. Der Rus nach Frachtermäßigung für deutsches Obst ist schon wiederholt in letzter Zeit ertönt, ohne daß er bisher einen Erfolg in der Be- schützung der deutschen Obstcultur zeitigte. Die Frachtermäßigung würde, was von außerordentlicher Wichtigkeit wäre, vorwiegend der Kleinwirlhschaft zu Gute kommen, welche diesem Zweige des land- wirthschaftlichen Erwerbs mehr Aufmerksamkeit schenken kann al» der Großbetrieb. Die ausländische, namentlich amerikanische Con- currenz in der Versorgung des deutschen Marktes mit frischem und getrocknetem Obst hat gegenwärtig derartig bedrohliche Formen an genommen, daß dem deutschen Obstbau Hilfe dringend noth thut. Es wurden nämlich an frischem Obst eingesührt: 1883 34 885 t im Werthe von 5,2 Millionen Mark, 1893 94 058 t Amt» notirten m 1000 l-e 1000 - 1000 - 1000 - 1000 - 100 - 1000 - 100 - 100 - 100 . 100 . 100 . 18S7 112,50 155.20 126.20 65,25 128,00 220,00 42,50 16,00 23,00 200,00 19,18 47,00 I8SS 121,60 137,95 110,80 101,00 112,50 340,00 54,17 16.50 21,00 170,00 20,25 44.50 1894 112,50 132,10 127,60 89,25 134,00 550,00 30,00 15,00 19,50 210,00 26,39 52,75 19,13 45,00 32.50 159,00 2,00 17.75 45.75 74.50 62,00 150,00 212,00 66,03 0,20 40,00 32,00 27.50 52,00 53,25 21,00 89.50 26,85 132,00 19,00 20.75 17,00 106,50 83,00 19.75 55,00 36,00 118,50 1,85 18.75 57,25 46,10 100,00 150,00 212,00 78,01 0,19 40,00 36,00 36.75 63.50 58,00 25,00 108,00 33.75 124,00 10,91 20.50 16,00 100,75 92.50 16.50 47,00 28.50 147,60 1,96 17,00 46,60 55,80 78,00 160,00 240,00 82,46 0,21 43,00 40,00 29,15 56,00 57.70 24.25 105.50 29.70 124,00 11,33 20.25 17,00 105,25 80,00 100 Ice 150 100 1 100 100 100 100 100 100 100 1 (in Mark) im Monat April Roggen (Brr»lau) . . Weizen (Breslau) Hafer (Breslau) . . Mais (Bremen). . . Gerste (BreSlau) . . Hopfen feinster(Nürnb.) Speijekarlosfeln (Berl.) Roggenmehl (Danzig). Weizenmehl (Berlin) . Butter (München) . . Rohzucker (Magdeburg) Raffinade (Brauuschw.) Kartoffelspiritus, roh (Hamburg) . 1001 rein. Alk. Rüböl (Hamburg) . . Heringe (Danzig) 1 tzu Kaffee (Bremen) . . Thee,Souchong(Hamb.) Reis (Bremen) . . . Pfeffer (Bremen) . . Schmalz (Bremen) Rohtabak,Brasil(Brrmen) Ochsenhäute,beste (Brem.) Wolle (Berlin) . . . Baumwolle (Bremen). Kattun (Mülhausen i. E.) Rohseide, Organsin (Lref.) Hank (Hamburg) . . Rohzute (Hamburg) . Roheisen, d. (Dortm.) Roheisen, eual. (Berlin) i Blei (Berlin) . . . Kupfer (Berlin). . . Zink (Breslau) . . . Zinn (Frankfurt a/M.) Petroleum (Bremen) . Steinkohlen (Berlin) . Steink., engl. (Berlin) Rindfleisch (Berlin) . Schweinefleisch (Berlin) 100 100 1000 1000 100 100 100 100 100 1000 1000 100 100 Dir Allgemeine im Werthe von 16,9 Millionen Mark und 1896 104 604 t im Werthe von 21,9 Millionen Mark, an getrocknetem Obst 1883 18 023 1 im Werthe von 8,6 Millionen Mark, 1893 32197 t im Werthe von 12,3 Millionen Mark und 1896 41 506 t iin Werthe von 14,8 Millionen Mark. Der Import an frischem und getrocknetem Obst hat sich in der kurzen Spanne von noch nicht 1'/, Decennien um fast 23 Millionen Mark erhöht. Dabei ist die Ausfuhr noch zurückgegangen; denn der Export an frischem Obst (getrocknetes wird nur in unwesentlichen Mengen ins Ausland aus geführt) betrug 1883 39 525 t im Werthe von 7,1 Millionen Mark, 1893 17 887 t und 6,8 Millionen Mark und 1893 10 588 t und 3,8 Millionen Mark. Die Abhängigkeit Deutschlands vom Ausland im Obstbedarf, welche 1883 (Einfuhr minus Ausfuhr) sich nur auf 6,7 Millionen Mark stellte, ist in 1896 auf fast 33 Millionen Mark angewachsen. Frisches Obst wurde deutscherseits im Jahre 1896 eingesührt von Oesterreich - Ungarn (350 786 D. - Ctr.), Holland (153 331 D.-Ctr.), der Schweiz (121 354 D.-Ctr.), Belgien (186 961 D.-Ctr), von Nordamerika (78201 D.-Ctr.), von Frank reich (51681 D.-Ctr.), von Italien (41 630 D.-Ctr) rc. Der Export geht überwiegend nach England (61 300 D.-Ctr.) und der Schweiz (17 057 D.-Ctr.). Wenn man berücksichtigt, daß von Nordamerika im Jahre 1895 nur 6192 D.-Ctr. an frischem Obst nach Deutschland ausgeführt wurden, 1896 schon 78201 D.-Ctr., und noch dazu nimmt, daß im ersten Vierteljahr des laufenden Jahres der Import von frischem Obst von Nordamerika sich schon wieder auf 56 823 D.-Ctr. stellt, also um erheblich mehr, als im ersten Quartal vergangenen Jahres überhaupt nach Deutschland gebracht wurde, so ist hiermit die drohende Gefahr genügend illustrirt. *— Preise wichtiger Maaren im Großhandel. Nach den Veröffentlichungen des kaiserlichen statistischen 1886 119.50 150,70 109.50 73,25 129,25 240,00 29,17 16,22 21,50 170,00 26,94 50,75 18,63 43.87 24,00 163,50 2,00 18.50 46,00 78.75 70,00 118,00 212,00 78,32 0,22 40,00 32,00 37,25 52,00 57,00 20.50 92,00 30.88 153,00 9,52 20.75 18,00 102,75 97,00 *— Dir Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft hat auf die ihr für den Ankauf der Trambahnen in Bologna ein geräumte Option verzichtet, da da» betreffende Geschäft bei örtlichem Studium sich al» zu wenig aussicht-voll erwir». *— Norddeutsche Gummi- und Guttapercha-Waaren- Fabrik vormals Fonrobert L Reimann. In der außer ordentlichen General-Versammlung, in der über die Statutenänderung beschlossen werden sollte, welche in Folge der Capital-erhöhung um 282 000 nothwendig ist, wurden 1540 Stimmen für und gegen die- selbe 767 abgegeben; da hiernach die erforderliche Dreiviertel- Majorität nicht vorhanden war, ist der Antrag wiederum gefallen. Dir von Seiten verschiedener Actionaire gemachten Vorstellungen, im Interesse der Gesellschaft mit der Actionairgruppe Katz L Möhlauer sich zu verständigen, da die Wünsche derselben wegen ihre» großen Aktienbesitze» berechtigte seien, scheiterten an dem Widerstand der Verwaltungsorgane. *— Preußisch« Boden-Credit-Actien-Bauk. Unter den Inseraten auf S. 4300 befindet sich eine Bekanntmachung, die Con- vertirung der 5proc. und 4proc. Hypothekenbriefe Serie III, V, VI, VII, VM betreffend. *— Eisenhüttenwerk Thale. Die Direktion theilt auf Anfragen Folgende» mit: Die nach dem vorjährigen Geschäfts bericht an die Umgestaltung der Betriebe zweck» Veredelung der Fabrikate geknüpften Hoffnungen haben sich in vollem Umsangr er füllt. Rach den bisherigen Resultaten wird der Jahresumsatz sich um mehr al» 2 Millionen Mark steigern und etwa 7H Millionen Mark betragen. Wir sind mit Aufträgen in unseren Haupt fabrikaten bi- in da» nächste Geschäftsjahr hinein auf Monate gesichert. Die Werk« haben ihre volle LristungSsähigkeit noch nicht erreicht, und ist bei der Anzahl der Arbeitskräfte (»S sind 3800 Arbeiter beschäftigt) eine wettere Steigerung de» Umsatz«» zu erwarten. Das Gewinnergebniß de» am 31. Juli zu Ende gehenden Geschäftsjahres dürste, soweit sich die» schon jetzt übersehen läßt, die Actionaire in hohem Maße befriedigen. * Frankfurt a. M, 8. Juni. Die „Franks. Ztg." schätzt die Dividende der Emailliranstalt Ulrich in Maikammer auf 7'/, Proc. gleich der vorjährigen, die der Süddeutschen Leder werke St. Ingbert nur aus etwa 6 Proc. gegen 8 Proc. * Düsseldorf, 8. Juni. Die Düsseldorf - Ratinger Röhrenkesselfabrik vormals Dürr, welche im Vorjahre mit einem Verlust von 30 205 abschloß, erzielte im Jabre 1896 einen Reingewinn von 73 740 woraus 4 Procent Dividende bezahlt werden sollen. * Hamburg, 5. Juni. Petroleum. (Bericht der Herren Alexander Jahn L Co.) Abgesehen von einem größeren Posten, der im Anfang der Woche in Auktion verkauft wurde, ist in den letzten Tagen kein Petroleum gehandelt. Von Amerika ist keinerlei Veränderung der Preise gemeldet und bleibt in Folge dessen auch die Forderung der importirenden Gesellschaften für loco 5,65 ./i und für August-December 5,85 Seitens der zweiten Hand wird jedoch ca. 5 billiger offerirt. — Pipelines werden uns soeben mit 97 privatim von New Aork gemeldet, also 10 Punkte höher. Petroleum in China. Ein großes Oelfeld im Innern Chinas, Provinz Shen-si, soll in nächster Zeit eröffnet werden. Im Jahre 1895 unternahm eine französische Expedition eine Forschungsreise durch die chinesischen Provinzen Juan, Nan und Quichow und er- reichte voriges Jahr die Provinz Shen-si, wo eine Anzahl Petroleum- quellen entdeckt wurde. Den Franzosen wurde von den Eingeborenen erzählt, daß seit undenkbaren Zeiten solch „brennendes Wasser" an vielen Stellen aus der Erde gequollen sei, daß jedoch Niemand daran gedacht habe, diejen natürlichen Reichthum praktisch zu verwertden. Es wird nunmehr aus Peking berichtet, daß die Franzosen endlich nach vieler Mühe von der chinesischen Regierung die Concession er halten, das Oelfeld zu bearbeiten. Proviforische Arrangements sind bereits getroffen worden, doch ist es noch fraglich, ob das schließ- liehe Resultat die gehegten Erwartungen erfüllen wird. Sollte die Qualität und Quantität des chinesischen Oels den Erwartungen entsprechen, so würde solches ein gefährlicher Gegner der russischen und amerikanischen Oslindustrien im fernen Osten seia. — Aus den amerikanischen Oelfeldern berichtet man uns, daß die letzte Meldung aus dem Elk-Fok-Sumpf besagt, daß die aus der Lowry Farm befindliche Quelle von Henderson, Boyd L Co. nunmehr fertig gestellt und vollständig trocken ist. Die Ausdehnung der Elk-Fork-Entwickelung nach Osten ist daher wenig wahrscheinlich. Die letzte Zusammenstellung der Quellen dieses Sumpfes ergiebt eine Tagesproduktion von 1150 Faß. — Im Sanchs Territorium befinden sich sünf Bohrgerüste und füns Quellen in Thätigkeit. Die im Besitz der Doak Oil Company befindliche Quelle-auf der Thomas Doak Farm liefert 50 Faß per Tag. — Im alten Machsburg- District wurden während des Monats 13 Quellen fertig gestellt, wovon vier trocken waren, und rangirte die Production der restlichen neun Quellen zwischen 10 und 15 Faß per Tag. Es befinden sich daselbst sünf Bohrgerüste, doch sind zur Zeit nur drei Quellen in Thätigkeit. *— Landwirthe und Productenbörsenvorstand. Ter Minister für Handel und Gewerbe hat nach einem dem Vorsteher amte der Königsberger Kaufmannschaft zugegangenen Erlaß die von letzterem am 19. v. M. eingereichte Börsenordnung für Königs berg genehmigt. Bei der Einreichung der BörjenorLnung hatte das Vorsteheramt als selbstverständliche Voraussetzung ausgesprochen, daß, wenn für andere preußische Produktenbörsen die Bestimmung des Ministers wegen der Mitwirkung von Vertretern der Land» wirthschaft gemildert werden sollte, die gleichen Zugeständnisse auch der Königsberger Börse gewährt werden. Der Handelsminister hat sich darauf zur Revision der Börsenordnung bereit erklärt, falls in der Folge an einer der preußischen Produktenbörsen die Mitwirkung von Vertretern der Landwirthschast in einer den Wünschen der Königsberger Kaufmannschaft mehr entsprechenden Weise geordnet werden sollte. (B. T.) *— Spritsyndicat. Wie die „Br. Z." erfährt, sind die Breslauer und Posener Spritfabriken der errichteten „Verkaufsstelle deutscher Spritsabrikrn, G. m. b. H." in Berlin zwar beigetreten, jedoch erstreckt sich das Absatzgebiet dieser Verkaufsstelle nicht auf das ganze deutsche Reich. Unter Anderem sind die Provinzen Schlesien, Posen und ein großer Theil der Provinz Brandenburg vollständig ausgeschlossen. Das Geschäft in diesen Provinzen wird von den Breslauer resp. Posener Spritfabriken vollständig unab- hängig von dem Syndikate in unveränderter Weise und ohne Er höhung der Rectification-prämie selbstständig betrieben. Die' Er richtung der Verkaufsstelle ist demnach für diese Gebiete ohne jede Bedeutung. *— Nürnberger Gußstahlkugelfabrik, Actien-Ge sellschaft. Im Statut dieser am 20. Mai neu gegründeten Ge- kellschaft (mit bekanntlich 0,8 Millionen Mark Capital) ist die Be- ftimmung bemerkenswerth, daß jeder erste Besitzer einer Actie erster Emission für jede Actie einen auf Namen lautenden Genußschein erhält, der unabhängig von der Actie veräußerlich ist und zum Bezug einer Superdioidrnde berechtigt. Die Bestimmung soll dem Anschein nach bezwecken, ein allzu hohes Anschwellrn der absoluten Dividendenziffer zu vermeiden. *— Brauhaus Nürnberg. Die für den Ankauf der Denk'schen Brauerei seitens der Gesellschaft laut Beschluß der jüngsten General-Versammlung auSzugebenden 1200 000 X neuer Actten werden dem Vorbesitzer übergeben. Da der Kaufpreis im Ganzen zwei Millionen Mark beträgt, so bleibt rin Rest von 800 000 al» Hypothek auf eine Reihe von Jahren unkündbar feiten» de» Vorbesitzers stehen. IV-n. Prag, 8. Juni. Der Elbrverkehr, welcher im Jahre 1896 wegen Hochwassers vom 4. bis incl. 11. Mai, also durch volle acht Tage, gänzlich gesperrt war, mußte im heurigen Mai au» der gleichen Ursache vom 17. bis incl. 25. vollständig ruhen. Im Vor jahre waren demnach 8, im heurigen Jahre 9 volle Tage für die Verschiffung verloren. Nach Wiederaufnahme des Umschläge» stellte sich zwar Heuer gleichwie im Vorjahre ein sehr rege» Gefchäst ein, allein die Ausfälle konnten nicht mehr wett gemacht werden, was sich ganz besonders beim Zuckerexport gezeigt hat. Im Monat Mai 1896 wurde« nämlich im Ganzen 480 064 D.-Ctr. (gleich rund 210 Wagenladungen per Arbeitstag) Zucker per Elbe exportirt, während Heuer nur 257 865 D.-Ctr., also rund 122 Wagenladungen Zucker per Arbeitstag um ¬ geschlagen worden sind. Das Gejammt-Umschlagsquanlum des Monat» Mai l. I. bezifferte sich mit 3,01 (gegen 3,17) Millionen D.-Ctr. Es handelt sich somit um einen Ausfall von rund 160000 D.-Ctr. An böhmischer Braunkohle wurden per Elbe nach diversen Relationen im Mai l. I. 2 545323 (— 40 000) D.-Ctr. ausgesührt. Weiter wurden im Monate Mai d. I. per Elbe auSgesührt: 4953 D.-Ctr. Mehl, 4345 D.-Ctr. Gerste, 23 902 (— 155 017) D.-Ctr. Malz, 999 D.-Ctr. Bohnen, 10 597 D.-Ctr. Kleie; 7 D.-Ctr. Klresamen, 1270 (— 3340) D.-Ctr. Eier, 708 D.-Ctr. getrocknete- Obst, 4124 (-f- 1227) D.-Ctr. Mineral- wässer, 8519 (-t- 7028) D.-Ctr. Spiritus und Spirituosen, 35 D.-Ctr. Wein,/ 2028 D.-Ctr. Bier, 7783 (-f- 1117) D.-Ctr. Gla» und GlaSwaaren, 904 D.-Ctr. Porzellan, 2414 D.-Ctr. Holzwaarrn und Möbel, 58 D.-Ctr. Zündwaaren, 7406 D.-Ctr. Papier, 555 D.-Ctr. Grafit, 55 D.-Ctr. Felle, Häute und Leder, 3071 D.-Ctr. Pottasche, 303 D.-Ctr. Faßholz, 200 D.-Ctr. Cellulose und 23 619 (-f- 8236) D.-Ctr. diverser Stückgüter nach Hamburg; 13 548 D.-Ctr. böhmische Schwarzkohlr nach Magde burg; 1416 D.-Ctr. Bauholz, 3463 D.-Ctr. Bretter, 36 464 D.-Ctr. Basaltsteine, 18 506 D.-Ctr. Sandsteine und 29 249 D.-L. Mauer- steine und Ziegel nach Dresden. "Wien, 8.Juni. Da» Urbereinkommen der Äraz-Küflacher Eisenbahn mit der Regierung betreffs der Lonversion der Prioritäten ist nunmehr zu Stande gekommen. Die neue 4proc. ConvrrsionS-Anleihe umfaßt 17 Millionen Kronen. Auch brtreff- de» BrrstaatlichungS-TerminS wurde eine Vereinbarung erzielt. Wegen Erwerbung der Linie WieselSdors-Stainz werden noch wettere Verhandlungen gepflogen. Der Gewinn au» der Conversion beträgt 1,30 fl. für dir Actie. *— Rußland» Eisen-Industrie. Nach den Angaben de» Comptoir» der Eisenfabrikanten wurden auf den russischen Eisen fabriken im Jahre 1896 hergestellt: 98 414 Tausend Pud Gußeisen, 30 661 Tapsend Pud Eisen und 42 596 Tausend Pud Stahl. Die Zufuhr von ausländischem Gußeisen, Eisen und Stahl tm Jahre 1896 betrug Gußeisen: 4592 Tausend Pud; unbearbeitete» Eisen und Stahl: 23 009 Tausend Pud; Eisen- und Stahl-Fabrikate: 2744 Tausend Pud und Maschinen und Apparat«: 5269 Tausend Pud; tnsgesamtnt Eisen, Stahl und Fabrikate daran» 31 0S2 Laufend Pud, wa« bei Umrechnung in Gußeisen (1'/, Pud Gußetsrn ans ein Pud Eisen) 46 533 Tausend Pud ergiebt, die zusammen mit dem noch Rußland importirtrn Gußeisen im Betrage von 4592 Tausend Pud 51125 Tausend Pud Gußeisen geben. Daraus kann der Schluß gezogen werden, daß Rußland zur Befriedigung seine» in- ländischen Markte» im Jahre 1896 149 540 Tausend Pud Gußeisen brauchte. *— Türkische Tabakregie. Der „Moniteur Oriental" giebt unter Reserve die Nachricht, daß die türkische Regierung neuer- dings die Verhandlungen mit der Tabakregie über eine Verlängerung der Concession dieser Gesellschaft ausgenommen habe. Bekanntlich hat die Tabakregie - Gesellschaft schon vor ca. 1'/, Jahren große Anstrengungen gemacht, um die Verlängerung ihrer Concession zu erreichen, und der Regierung al» Gegenleistung einen Vorschuß von 2 Millionen Pfund angeboten. Die damaligen Verhandlungen scheiterten an der Bedingung, welche die Regie stellte, in der Ab schaffung des Zwangsankauses allen in der Türkei für den inneren Cvnjum gebauten Tabaks, wie derselbe in der Concession borge- geschrieben ist, und in welche die Regierung mit Rücksicht auf die Interessen der tabakbauenden Bevölkerung nicht einwilligen konnte. Falls sich die Nachricht von der Wiederaufnahme der Verhandlungen bestätigen sollte, dürfte mit denselben auch die Frage deS Vorschusses wieder verbunden werden. R. London, 7. Juni. In Pixley L Abell's Wochenbericht über den Handel mit Edelmetallen auf dem Londoner Markt in der mit dem 5. d. M. zu Ende gegangenen Woche heißt es: Gold. Die Nachfrage hält in unverminderter Stärke an. Es wurden nicht nur sämmtliche, ziemlich bedeutende Vorräthe, die auf den Markt gebracht wurden, schlank verkauft, auch die Bank von England hat 784 000 L abgeben müssen. Im Ganzen hat die Bank 314 000 L empfangen, zum größten Theil in Sovereigns, auS dem Caplande. Angekommen sind aus Westindien 76 000 L, aus Ne'u- Sreland 57 000 L, aus Chile 1000 L, aus Australien 162000 L, aus Bombay 72 000 L, aus China 70000 L und aus Südafrika 630 000 L. Abgeschickt wurden nach Bombay 3000 L. Silber. Zu Ende der vorigen Berichtswoche wurde der Markt fester und diese Festigkeit dielt mit unwesentlichen Schwankungen bis vorgestern an, wo von New Uork aus Berkaussausträge vorlagen, für die sich keine Nachfrage vorsand. Dadurch sank der Cours wieder auf 27*/,, ä. Angekommen sind von New Uork 155000 L, au» Chile 32000 L und aus Weftindien 16 000 L. Versandt wurden nach Bombay 72 700 L. vr. 3. Clearinghäuser. Die deutschen Abrechnungsstellen weisen seit einiger Zeit Rückgänge auf; in den ersten 5 Monaten dieses Jahres sind 9 077 059 700 gegen 9 580 745500 in der correspondirenden Periode des Jahres 1896 abgerechnet worden; das bedeutet einen Rückgang von 5'/, Proc. Im Mai allein wurden nur 1871 195 500 abgerechnet gegen 2067 350100 trotzdem das Pfingstfest im Vorjahr in Len Mai fiel; der Rückgang bedeutet 10 Proc. In London fällt der Vergleich wie folgt aus: Januar 1897 637 341000 L (gegen 1896 653 862 000 L), Februar 593841000 L (622 470000), März 638645 000 L (625134000), April 579193 000 L (586 890 000), zusammen 2 449020000 L (2 488356 000). Der Rückgang beträgt in London 1'/, Proc., da- gegen ist die Differenz der 5 Wochen vom 29. April bis 2. Juni (675 Millionen Psd. Sterl. gegen 740 Millionen Pfd. Sterl.) eben falls — 10 Proc.; der Mai hat also in beiden Ländern starke Ge- schästsminderungen aufzuweisen, die sicherlich aus den lähmenden Einfluß des grecotiirkischen Krieges zurückzuführen sind. * Washington, 8. Juni. Der Caucus der republikanischen Se natoren hat den Finanzausschuß angewiesen, dem neuen Zucker tarif mit festen Abgaben zuzustimmen, durch welchen der Zoll für allen Zucker, der einen Rasfinirproceß durchgemacht hat, auf 1^/,«>6 festgesetzt wird und in welchem bestimmt ist, daß Rohzucker von Java und den Philippinen zu einem Zollsätze zugelassen wird, der um Viv e niedriger ist als der Zollsatz für anderen Rohzucker. * Washington, 9. Juni. Der neue Zuckertarif, über den bereits gestern gemeldet wurde, bestimmt, daß Zucker von nicht über 16 Standard holländisch und nicht mehr als 75 Grad Reingehalt einen Zoll von 1 c für Las Pfund zahlt, und daß der Zoll für jeden Grad mehr um 0,03 o für das Pfund und für Bruchtheile eines Grades im gleichen Verhältnisse steigt. Zucker von mehr als 16 Standards holländisch und aller rasfinirter Zucker soll, wie be- reits gemeldet, 1,95 o für das Pfund zahlen. Der Taris sieht auch eine disferenzielle Behandlung solchen Zuckers vor, der eine Ausfuhr- Prämie genießt. — Ter Senat überging heute die Berathung des Zuckertarifs und nahm die der landwirthschaftlichen Zölle auf. *— Der internationale kaufmännische Congreß in Philadelphia wurde am 2. d. M. von dem Präsidenten der Ber einigten Staaten, der von zwei Ministern und einer Anzahl von mittel- und südamerikanischen Staaten begleitet war, feierlich eröffnet. Der wirkliche Zweck Les Congresses und Les mit ihm verbundenen kaufmännischen Museums ist der, den Handel zwischen den Ver einigten Staaten und Südamerika zu fördern, namentlich aus Kosten Englands, von dem man in den Bereinigten Staaten annimmt, daß es zuviel Geschäfte mit Südamerika mache und dort zuviel Einfluß habe. *— Amerikanisch-englischer Trust in Fahrradröhren. Zwischen den Fabrikanten von Fahrradröhren ist ein internationaler Trust gebildet worden. Der Plan wurde von englischen Fabrikanten angeregt, welche ihre amerikanischen Collegen dafür zu gewinnen verstanden haben. Dieser internationale Trust hat die großen Fahr- radröhrenfabriken in Ellwood und Greenville, Pa., zum Preise von beinahe 3 Millionen Dollars käuflich übernommen. In Amerika existiren nur noch drei Industrieanlagen dieser Art, nämlich in Shelbyville, Toledo und Brooklyn, zu deren Ankauf die Verhand lungen noch in der Schwebe sind. Silber.Verschiffungen nach Indien, China und den Strait». Nach dem bi» zum 4. Juni reichenden Circular der Herren Pixley and Abell, London, wurden bi» dahin in 1897 an Silber verschifft: nach Ostindien 2190 450 L gegen 1745798 L in 1896 - China 44 512 - - 472 476 - - - - den Straits 90 305 - - 483032 - - - Total 2 325 267 L gegen 2 701 306 L in 1896 Post-, Telegraphen- und Fernsprechwesen: *— Geldübermittelung nach Schweden. Für die Be förderung von Geldbriefen nach Schweden, für welche bisher nur der Weg über Dänemark bestand, ist jetzt auch der Weg Saßnitz- Trelleborg durch Einrichtung besonderer direkter Brirfposten zwischen Deutschland und Schweden und zwar unter wesentlich billigeren Tarifsätzen nutzbar gemacht worden. Das Porto für Briefe mit Werthangabe nach Schweden setzt sich auf diesem Wege wie folgt zusammen: 1) 20 für je 15 K des Briefgewichts; 2) feste Einschreibgebühr von Ä) 3) 8 sür je 240 der declarirten Summe. — Via Dänemark sind die Lätze zu 1) und 2) dieselben, zu 3) aber: 20 für je 240 Werthangabe. — Die Wrrthgrenze ist unbeschränkt. Nachnahme sind bis 360 Kronen zu lässig. Der Absender muß fortan den Weg „über Saßnitz" oder „über Dänemark" vorschreiben. Zahlungs-Einstellungen re. Durch Zwangsvergleich aufgehoben: Da» Soncurlverfahren Uber da» Vermögen der Handellgefellschaft F. W. Sieger L So. in Dresden. Namen Wohnort Amtegericht Z>- s" LH ft ft Handel»,«I. PH. S. Trautlofs L So. H-ntel»aefellIchasr P. u. S. Jacob H. M. M. »Zander, Schniltw.-Hdlr. Hartmannsds Reichenhain Burgstädt Shemnitz 4.8 LV 2S.6 b7 1.7 1.7 14.7 b8 Dresden Dresden 8.6 2L8 7.7 7.7 ähr. Saue, dorn, Kaufen., Inhaber der Firm- H. S. Schmidt Köln Köln !4.S l3.7 28.6 24.7 Ldu-rd MUller, Kaufmann Köln Köln ÄL W7 2L.6 Li.7 Arthur Hardt, Fabrikant B. M. Groh, Sigarrenfbkt. (Nachlaß, löln k Köln lv 2.7 286 2.8 Pegau Pegau 4.8 »7 14.7 14.7 *— Die Manusacturwaarenfirma Midulla L Finocchiaro in Catania stellte mit 420000 Lire Schulden die Zahlungen rin. Da- Ausland ist betheiligt. (K. Z.) * Livorno, 8. Juni. Das alte Bankhaus Alessandro Mac Bean und Compagnie befindet sich in Zahlungsstockungen und sucht ein sechsmonatiges Moratorium nach. (Nat.-Ztg.) Auszahlungen. "—Preußische Bodeu-Credit-Actien-Bank, Berlin. Die am I. Juli sälligen Coupons der Hypothekenbriefe werden vom 15. Juni ab in Leipzig bei Herren Becker L Co. und Schnoor L Co. eingrlöst. Verdingungen im Juni. 14. Erfurt, Baurath Müller, eiserner Uebrrbau; 14. Magdeburg, Proviantamt, Fleisch- und Wurstwaaren;
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder